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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - 30. Dezember: Revolution - Teil 2

von ChrissiTine

30. Dezember: Revolution, Teil 2




Bevor ich richtig wahrnehmen konnte, wie leer sich der Raum anfühlte, hörte ich ein Schlurfen hinter mir. Ich drehte mich um und sah Colin in Jeans und einem T-Shirt auf mich zulaufen. Er lächelte und sagte: "Hiya, Ginny!"

"Colin!", rief ich. Wie so viele andere Menschen, die ich heute in der kurzen Zeit gesehen hatte, in der ich hier war, hatte ich meinen Mitschüler seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen. Er sah genauso klein aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte. "Bist du nicht mehr der Geheimniswahrer?"

"Alle haben das Land schon verlassen", erwiderte Colin. Er hielt seine DA-Münze hoch. "Ich hab die Nachricht bekommen, aber weil ich nicht apparieren kann, hab ich länger gebraucht, um her zu kommen. Der Fahrende Ritter ist verdammt langsam, seit sie Stand Shunpike verhaftet haben." Er schaute sich neugierig um. "Ähm, Ginny, wo sind alle?"

"Die Große Halle", antwortete ich und erklärte schnell, was momentan passierte.

Er verschwendete keine Zeit und eilte an mir vorbei. Als er auf der ersten Stufe stand, drehte er sich wieder zu mir um. "Kommst du nicht mit?", fragte er.

Ich blickte finster drein. "Nein", murmelte ich. "Mum will, dass ich hier bleibe."

"Ich bin überrascht, dass du auf sie gehört hast", sagte er und eilte die Treppe runter. Er winkte mir zum Abschied und ließ mich hier grimmig zurück.

Der Raum der Wünsche war ungewöhnlich einsam für ein magisches Zimmer, das hervorbringen konnte, was der Nutzer haben wollte. Er konnte mir nicht das geben, nach dem ich mich wirklich sehnte. Ich setzte mich träge in einen Stuhl, um die Zeit zu vertreiben, während ich hoffte, dass es allen gut gehen würde.

Nach mehreren Minuten hörte ich Voldemorts Stimme und dachte, dass er im Zimmer mit mir war. "Ich weiß, dass ihr euch bereitmacht zum Kampf.", sagte er. Als er nach Harry Potter verlangte, versprach er, dass niemand anderem etwas passieren würde. "Ihr habt Zeit bis Mitternacht."

Es war noch fast eine halbe Stunde, bis die Zeit abgelaufen sein würde, aber wir würden sie nicht brauchen. Niemand, abgesehen von den Slytherins, würde dieses Angebot in Erwägung ziehen. Das war es, jetzt oder nie, töten oder getötet werden. Es wurde Zeit für die Unterdrückten, sich gegen den Unterdrücker zu wehren.

Ich hätte nicht überrascht darüber sein sollen, dass die Slytherins die ersten waren, die evakuiert wurden. Ganze Rudel von Hexen und Zauberern aus diesem bestimmten Haus gingen an mir vorbei, mehrere von ihnen, inklusive Harper und Pansy, warfen mir hasserfüllte Blicke zu.

Draco Malfoy ging verhalten am Ende der Reihe etwas entfernt hinter den Slytherins her. Er beäugte mich müde und beschleunigte seinen Gang, als er an mir vorbei ging.

Ich stand auf und umklammerte seinen Arm. "Hast dich entschieden abzuhauen, oder?"

Draco blieb stehen und schaute sich um, um sicher zu gehen, dass niemand aus seinem Haus bemerkt hatte, dass er mit mir sprach, aber die meisten von ihnen waren schon gegangen. "Du hast den Dunklen Lord gehört.", flüsterte er. "Glaubst du wirklich, dass der Auserwählte eine Chance gegen ihn hat?"

Ich nickte und umklammerte seinen Arm fester. "Das tue ich."

"Dann bist du eine Idiotin.", zischte er, riss sich los und ging auf den Fluchtweg zu.

"Dann hau ab, Malfoy", rief ich und ging einen Schritt auf ihn zu. "Aber wenn du denkst, dass der Weg, den du jetzt gehen willst, der Weg ist, der deine Familie am Leben erhält, dann bist du der Idiot."

Er blieb stehen. Er drehte seinen Kopf und schaute mit einem gequälten Gesichtsausdruck zurück zu mir. "Ich sterbe nicht für Potter", erwiderte er.

"Er würde es für dich tun", sagte ich. Er antwortete nicht. Er warf einen Blick auf die Menge aus Hufflepuff, die dabei war, zu gehen, und bemerkte ihre merkwürdigen Blicke, die sie angesichts der Tatsache trugen, dass eine Gryffindor mit einem Slytherin sprach, besonders die Exfreundin ihres Retters und ein allseits bekannter Unterstützer Voldemorts. Ich stellte mich neben ihn, damit wir nicht schreien mussten.

"Warum ist das wichtig?", fragte Draco leise. "Es ... ist ... der ... Dunkle ... Lord ...", sagte er und betonte jedes Wort. "Es gibt keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten ..."

"Und wenn es eine geben würde?", fragte ich und riskierte, zu viel preiszugeben, obwohl ich bezweifelte, dass es noch etwas ausmachen würde. Sicherlich war Voldemort sich bewusst, was Harry vorhatte, nachdem er in Gringotts eingebrochen war.

"Wovon sprichst du, Weasley?"

"Harry muss etwas finden", erwiderte ich langsam. "Wenn er es zerstört, dann ist alles vorbei. Voldemort ist tot. Deine Familie ist sicher."

Er sprach vorsichtig, wählte jedes Wort präzise. "Dieses Ding ... Potter muss es finden ...?"

"Ja."

"Und es ist vorbei?"

"Ja."

Dracos kalte graue Augen tanzten mit der Idee. Er war in seinem Leben an einer Kreuzung angekommen. Der einfache Pfad würde ihn in die momentane Sicherheit führen. Der schwierige würde Mut erfordern, Mut, von dem ich wusste, dass er ihn hatte, aber sich weigerte, ihn zu zeigen.

Er starrte mich an, als der letzte Hufflepuff sich in Sicherheit brachte. Die Ravenclaws tauchten schon auf und Draco Malfoy hatte noch kein weiteres Wort gesagt. In seinem Gesicht zuckte es und es wurde von den flackernden Fackeln erhellt.

Endlich sagte er: "Verdammt, Ginny ..."

Ich bewegte mich, als ich hörte, wie er meinen Vornamen benutzte. Ich beobachtete, wie er sich vom Ausgang abwandte, der Weg, der ihn in Sicherheit bringen würde und zurück ins Schloss eilte. Vielleicht hatte er endlich sein Gewissen entdeckt ...

"Malfoy, warte!"

Die wuchtigen Körper von Crabbe und Goyle sprinteten an mir vorbei, den Ravenclaws entgegen, die versuchten, das Schloss zu verlassen. Als sie Malfoy bei der Treppe eingeholt hatten, schaute er für eine Sekunde voller Verzweiflung zu mir. Sein Gesichtsausdruck sagte: Das hatte ich nicht geplant. Nachdem sie ihn hinter sich hergezogen hatten, drehten sich meine Eingeweide voller Angst um. Ich hoffte, dass ich jetzt nicht gerade alles in Gefahr gebracht hatte.

Die letzten Ravenclaws hatten sich gerade in Sicherheit gebracht und ich hatte Luna nicht unter ihnen gesehen, hatte es aber auch nicht erwartet. Eine weitere minderjährige Person hatte es geschafft, zurück zu bleiben. Die Gryffindors wurden als nächstes evakuiert und ich suchte nach Angerona, sah sie aber nicht. Ich hoffte, dass ich sie einfach übersehen hatte, als sie an mir vorbeigegangen war.

Die erste Erschütterung der Burg deutete an, dass der Kampf begonnen hatte. Glücklicherweise waren die letzten Gryffindors schon gegangen und ich erkannte Tonks, die gerade durch die Tür eilte. Ihr Haar war schwarz und sie hatte sich kampfbereit angezogen.

"Tonks?", sagte ich und eilte auf sie zu. "Was machst du hier?"

"Ich musste kommen", erwiderte sie und ich verstand. Sie beäugte mich neugierig. "Warum bist du hier drin? Ich hab gedacht, du wärst die erste, die kämpft."

Ich lachte sarkastisch. "Mum wollte es nicht."

Tonks nickte und zeigte mit dem Finger auf mich. "Du meinst, Harry wollte es nicht."

Ich war so ein aufgeschlagenes Buch für sie, es war beängstigend. "Du hast Recht", gab ich zu und hörte draußen eine laute Explosion. Es zuckte mir in den Fingern, irgendwie daran Teil zu haben. "Wenn Harry nicht hier gewesen wäre, dann hätte ich Mum ignoriert."

"Wer ist da draußen? Nymphadora, bist du ohne mich gegangen?", rief eine Stimme im Gang. Eine ältliche Frau, die einen ramponierten alten Hut trug, kam in den Raum. "Ah, Ginevra Weasley. Ich würde dieses Haar überall wieder erkennen. Nymphadora konnte mir nicht sagen, was passiert. Vielleicht könntest du mich aufklären?"

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht sehr viel im Moment", gab ich zu und lächelte Augusta Longbottom warmherzig an. "Alles, was ich weiß, ist, dass die Schüler ..."

"... evakuiert wurden", beendete sie den Satz für mich. "Ich musste die ganze Nacht warten, bis alle an mir vorbeigekommen sind."

Unsere Aufmerksamkeit wandte sich dem Eingang des Raums der Wünsche zu und das Goldene Trio kam die Treppe herauf. Sie sahen sehr zufrieden aus. Ron hatte die Arme voller Basiliskenzähne und ich wusste, dass der Becher zerstört worden war. Alles, was noch übrig war, war das Diadem.

Ich war noch nie glücklicher, Harry zu verlassen, als in dem Moment, in dem er mich aus dem Zimmer schickte. Er hatte mir freie Hand gelassen, obwohl ich so tun musste, als ob ich nicht gehört hätte, wie er mir hinterher rief, dass ich wieder reinkommen sollte. 'tschuldige, Harry, das ist etwas, was ich tun muss.

Tonks schaute aus einem Fenster und suchte die Ländereien nach ihrem Ehemann ab. Als ich zu ihr kam, um ihr bei der Suche zu helfen, zog sie ihren Zauberstab, zerbrach das Fensterglas und zeigte mit ihrem Zauberstab in verschiedene Richtungen. Ich tat es ihr nach.

Einen Fluch nach dem anderen auf die Mengen von Todessern loszulassen war fantastisch. Die vielen Monate, in denen ich den Mund halten, meinen Zauberstab bändigen und mein Verhalten den Carrows gegenüber im Zaum hatte halten müssen, waren vorbei. Jeder Fluch, den ich aussprach, war eine Erleichterung nach all diesen Tagen.

"Ist das Remus?", fragte Tonks und beugte sich etwas vor. Es war viel zu dunkel, um etwas deutlich zu erkennen, obwohl die Lichtblitze und Feuer auf den Ländereien uns erlaubten, einige Blicke auf die Kämpfer zu erhaschen.

"Tonks!", schrie ich und schubste sie gerade noch rechtzeitig aus dem Weg, bevor ein Lichtblitz durch die Fensteröffnung geschossen kam, durch die sie sich gerade noch gebeugt hatte. "Du wirst Lupin nicht finden können, wenn du keinen Kopf mehr hast!"

Gwarp ging an dem Fenster vorbei, an dem wir standen. Ich hörte Rons Stimme: " Hoffentlich tritt er auf ein paar von denen drauf!"

"Solange es nicht jemand von uns ist!", schrie ich ihm zu, während Tonks und ich wieder anfingen, Flüche nach draußen abzuschießen. Ich fühlte, wie Harry mich anschaute, während ich zielte und einen Fluch abfeuerte. Ich hoffe, ich mache dich stolz, dachte ich und schickte einen weiteren Fluch in eine Gruppe von Todessern.

Nachdem Tonks davongerannt war, um Lupin zu finden, drehte ich mich ratlos zum Trio um, aber Harry sagte mir, dass ich in Deckung gehen und auf mich aufpassen sollte. Wenn er nicht so verdammt besorgt ausgesehen hätte, dann wäre ich vielleicht sauer gewesen. Ich beobachtete sie dabei, wie sie zurück in den Gang gingen, in dem der Raum der Wünsche war.

Mehrere Flüche zerbrachen die Scheiben des Fensters, unter dem ich saß und Glas regnete auf mich drauf. Ich wartete darauf, dass die Scherben aufhörten zu fallen, bis ich sie abschüttelte. Ich stand auf und machte mich bereit, bevor ich mich ans Fenster stellte und einen Fluch nach dem anderen losließ.

Als ich einen grünen Lichtstrahl auf mich zukommen sah, sprang ich aus dem Weg und wartete darauf, dass er an mich vorbeiflog. Dann stand Colin mit völlig zerwühlten Haaren grinsend vor mir. "Ich wusste, dass du dieses Versprechen nicht halten könntest.", sagte er.

"Hör auf, dich über mich lustig zu machen und hilf mir!", erwiderte ich amüsiert. Ich zeigte auf das Fenster neben mir. "Du nimmst das da."

"Reducto!", rief er und die Scheibe zerbarst.

Wir sprangen zu unseren Fenstern und feuerten Flüche ab.

Nach zwanzig Minuten Kämpfen duckten wir uns, um uns zu erholen. Ich atmete tief durch und bemerkte sehr starken Rauchgeruch, der aus dem Gang kam, in den das Trio gegangen war. Colin verzog das Gesicht, sprang auf und rannte in die Richtung.

Ich folgte ihm und bekam gerade noch mit, wie Goyle Colin überwältigte und ihm seinen Zauberstab wegnahm. Goyle warf den schmalen Jungen gegen die Wand. Colin fiel stöhnend zu Boden.

Ich rannte und warf mit Flüchen um mich, verfehlte ihn aber in meiner Hast. Ich hörte nicht mal den Spruch, der mich entwaffnete, dennoch war ich zauberstablos und meine Waffe rollte über den Boden auf Draco zu. Er saß an der Wand gelehnt auf dem Boden, sein Gesicht und Haar waren voller Ruß, seine Kleidung angesengt und Schweiß tropfte von seiner Nasenspitze. Er schaute auf den Zauberstab und zurück zu mir, bewegte sich aber nicht, als Goyle mich mit dem Folterfluch belegte.

Meine Knie gaben nach und ich brach schreiend auf dem Boden zusammen, während ich den Fluch von Goyle spürte. Draco sah gleichgültig zu, während der Schmerz durch meinen Körper schoss. Als der Fluch aufgehoben wurde, schaute ich zu Draco und flehte ihn stumm um Hilfe an. Stattdessen zuckte er zusammen, als er Geräusche des Kampfes hörte, der weit entfernt im Gang stattfand und es klang so, als ob die Todesser in das Schloss hineingekommen waren.

Goyle lächelte höhnisch und machte sich über die Geräusche der Qualen lustig, die aus der Entfernung zu hören waren. Sein Zauberstab war auf meine Brust gerichtet, während er zu Draco schaute und fragte: "Wirst du mir nicht helfen?"

Draco hielt seine rechte Hand hoch und zeigte ihm, dass sie sehr stark verbrannt war. "Ich bin zu nichts nütze, Goyle."

"Du warst da drin auch zu nichts nütze!" Er zeigte mit dem Zauberstab auf die Wand, wo die Tür zum Raum der Wünsche hätte sein sollen. "Wenn du zugelassen hättest, dass Crabbe sie einfach umbringt, dann würde er noch leben. Er ist tot ... wegen dir!"

"Halt die Klappe!", schrie Draco.

"Hörst du das nicht gerne?", fragte Goyle. "Vielleicht", sagte er, während mehrere Schreie voller Horror durch den Korridor zu hören waren, "hast du die ganze Zeit mit Potter zusammen gearbeitet. Vielleicht willst du, dass der Dunkle Lord bekämpft wird!"

"Ich hab gesagt, du sollst die Klappe halten!"

Es gab mehrere Male, in denen ich Goyle Colins Zauberstab hätte entreißen können, aber ich hielt mich zurück. Das war Dracos Kampf, nicht meiner, und ich wollte sehen, was passieren würde.

Goyle fuhr fort. "Oder vielleicht willst du sie!" Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. Er leckte sich voller Vorfreude auf die Schmerzen, die er mir zufügen würde, über die Lippen. "Was denkst du, Weasley? Sollte ich dich zuerst umbringen, dann den Zwerg ..." Er zeigte auf Colin, der sich auf dem Boden krümmte. "... und dann wieder nach Potter suchen?"

Ich machte mich bereit. Wenn ich sterben würde, dann würde ich ihm nicht die Befriedigung geben und betteln. Ich schloss meine Augen und hoffte, dass es schnell gehen würde. Ich hätte mir den Zauberstab schnappen sollen, als ich die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Ich liebe dich, Harry ...

"Avada Kedav -"

"Stupor!"


Ich öffnete schnell meine Augen und sah, wie Goyle gegen die Wand geschleudert wurde und den geklauten Zauberstab fallen ließ. Sein Kopf schwankte auf seinem Hals. Draco hielt meinen Zauberstab in seiner linken Hand und zitterte so stark, dass ich nicht verstehen konnte, wie er das Ziel hatte treffen können.

Er ließ den Zauberstab fallen. Er rollte über den Boden und blieb bei meinen Knien liegen. Als ich ihn aufhob, breitete sich Verwirrung auf seinem Gesicht aus. Er starrte auf den bewusstlosen Goyle und atmete schwer.

Ich stand auf. Meine Muskel taten weh, als ich mich vorbeugte, um Draco anzuschauen und sagte: "Danke, dass du mein Leben gerettet hast."

Er sah mir in die Augen. Ein Schweißtropfen rollte auf sein Augenlid und er blinzelte es weg. Er schluckte, bevor er sagte: "Jemand muss am Leben sein, der zu meinen Gunsten aussagen kann."

Ich schüttelte meinen Kopf und bot ihm meine Hand an, um ihm aufzuhelfen. Er ergriff sie nicht und stellte sich zitternd auf seine Füße. Seine ganze rechte Seite sah sehr schmerzhaft aus.

"Was ist im Raum der Wünsche passiert?", fragte ich und schaute auf Goyle, dessen Brust sich sehr schnell hob und senkte.

Draco schwankte und hielt sich an der Wand fest. "Ich hab's versucht", zischte er. "Sprich nicht mehr mit mir, Weasley. Ich hab die Schnauze voll."

Colin stöhnte. Ich schaute zu ihm und er hielt sich seinen Hinterkopf, während ich ihm aufhalf. Ich gab ihm seinen Zauberstab zurück. "Na los, Colin. Gehen wir wieder zu unseren Fenstern zurück.", sagte ich, bevor ich Draco einen Blick zuwarf.

Er zeigte resigniert auf eine kleine schwarze Pfütze auf dem Boden. "Das Diadem ist zerstört", sagte er. "Dachte, dass würdest du vielleicht gerne wissen."

Als wir zurückkamen, war da, wo die Fenster gewesen waren, ein großes, klaffendes Loch. Der Kampf ging weiter, Lichtblitze erhellten die Ländereien, Schmerzensschreie und Freudenschreie hallten durch die Dunkelheit.

Während wir uns das Geschehen anschauten, sprintete Draco an uns vorbei. "Sie kommen!" Er hielt es nicht für nötig, anzuhalten oder seine Hilfe anzubieten. Obwohl er mich gerade vor dem Tod bewahrt hatte, weigerte er sich, wirklich zu kämpfen. Wenn es ihm nicht zugute kam, dann würde er nicht helfen.

Man konnte Schreie aus dem Gang hören, aus dem wir gekommen waren. Colin und ich bezogen Position, Zauberstäbe bereit und warteten darauf, dass der Kampf in Sicht kam.

Michael, Cho, Sarah, Terry und Anthony kamen in unseren Gang, gefolgt von fünf maskierten Personen. Das Quintett von Ravenclaws verteidigte sich fantastisch, aber alle offensiven Sprüche wurden von den Feinden ausgesprochen, während sie meine Mitschüler in meine Richtung trieben.

Colin und ich blieben, wo wir waren, zu besorgt, um einen Fluch auszusprechen, aus Angst, zu verfehlen und jemanden von uns zu treffen. Terry fiel mit stark blutendem Kopf auf den Boden und Colin nutzte die Gelegenheit, um den bestimmten Todesser wegzupusten.

Cho schrie und stolperte zurück, während ihr Zauberstab knapp außer Reichweite war. Der Todesser kam auf sie zu und stand furchteinflößend über ihrem Körper.

"NEIN!", schrie ich und schoss einen Fluch ab, der so stark war, dass der Todesser zehn Meter zurückgeworfen wurde, bevor er hart auf dem Boden aufschlug.

Das Duell zwischen Sarah und ihrem Todesser war in diesem Moment vorbei und sie lag auf dem Boden wimmernd neben Terry. Der Todesser entdeckte mich und schickte eine bösartig aussehendes schwarzes Licht in meine Richtung. Ich war nicht schnell genug.

Wie in Zeitlupe berührten mich Colins Hände und schoben mich aus dem Weg. Ich fiel laut auf den Boden. Seine Heldentat hatte ihren Preis, denn der Spruch traf ihn genau in der Brust und warf ihn nach hinten.

"COLIN!", schrie ich, als ich sah, wie sein schmaler Körper durch das große Loch in der Wand fiel, sein Zauberstab hinterher. Selbst als ich auf ihn zusprang, wusste ich, dass es zu spät sein würde.

Ich starrte hinunter in die Dunkelheit, rief schluchzend seinen Namen und nahm nicht mehr war, was um mich herum geschah. Ich wusste nicht, ob der Spruch, der für mich bestimmt gewesen war, ihn umgebracht hatte, aber wenn er das nicht getan hatte, dann hatte er den Fall sicherlich nicht überlebt. Vielleicht, falls er seinen Zauberstab hatte ... vielleicht ... aber ich sah vor mir, wie die magische Waffe ihm aus der Hand gerissen worden war.

Colin Creevey, mein erster Kuss, der erste Junge, von dem ich wusste, dass er für mich geschwärmt hatte, ein Junge, der zu einem Mann heran gewachsen war, der nicht mal hier sein und kämpfen sollte, war höchstwahrscheinlich am Fuße des Schlosses tot. Er war nicht mehr am Leben, weil er sich selbst geopfert hatte, um mein Leben zu retten. Er war, ohne Zweifel, durch und durch ein Gryffindor.

Cho und Sarah führten mich sanft von dem Loch zurück zu ihrer Gruppe. Die fünf Todesser waren besiegt, aber ihr Einfluss blieb bestehen. Terry verlor viel Blut, Michaels linker Arm sah aus, als ob er zersplittert wäre und die Zauberstäbe von Cho und Anthony waren zerbrochen.

Ich war geschockt. Falls ich dabei geholfen hatte, einen Unterschlupf für die Verletzten zu finden, erinnerte ich mich nicht daran, das vorgeschlagen zu haben. Cho entschied sich dafür, bei den Jungen zu bleiben und sie zu beschützen. Sarah und ich rannten in die Tiefen des Schlosses, um wieder am Kampf teilzunehmen. Während wir rannten, erholte ich mich soweit von dem Schock, dass ich schwören konnte, mich an der Seite zu rächen, die Colin genommen hatte.

Die Geräusche waren ohrenbetäubend, als Sarah und ich in der Galerie der Eingangshalle angekommen waren. Duells wurden in der Halle und auf der Treppe ausgefochten. Vor uns standen Professor Trelawney, Parvati und Lavender, die alle Kristallkugeln in der Hand hielten. Ich schaffte es zu grinsen und dachte, dass sie für das einzig nützliche in ihrer ganzen Existenz benutzt werden würden.

"Professor, lassen sie uns helfen!", sagte Sarah, als wir bei ihnen angekommen waren.

Sarah und Lavender stellten sich an die Brüstung, warfen die Kristallkugeln in die Menge und führten sie mit ihren Zauberstäben. Sie mussten die anvisierten Ziele getroffen haben, denn die beiden Mädchen lachten triumphierend. Ihre Freude war nur von kurzer Dauer, denn die Brüstung explodierte vor ihnen und sie fielen in den Abgrund.

Parvati und ich hechteten gerade noch rechtzeitig nach vorne, um ihren Fall stark abzubremsen, aber sie landeten trotzdem sehr hart auf dem Boden. Wir sahen, wie Fenrir Greyback auf ihre Körper zurannte, aber Hermines Stimme war zu hören. Eine körperlose Hand und ein Zauberstab schickten das blutrünstige Monster weg von ihnen.

"Aus dem Weg, Mädchen!", kommandierte Trelawney und wir verzogen uns, damit sie etwas sehen konnte. Sie warf eine Kristallkugel nach dem Werwolf. "Ich hab noch mehr davon!", kreischte sie. "Es sind genug für alle da! Hier -"

Sie wurde von einem lauten Knall unterbrochen. Riesenspinnen kamen durch das Schlossportal. Die schrecklichen Kreaturen waren auf keiner Seite und bald taten sich Feinde, die sich nur Sekunden zuvor bekämpft hatten, zusammen, um die Spinnen zu töten.

Die Spinnen gingen erst, als sie Hagrid hatten. Ich beobachtete, wie Harry unter seinem Umhang hervor kam, den Namen des Wildhüters rief und ihm zur Tür herausfolgte, während er die vielen Flüche ignorierte.

Als die Spinnen endlich verschwunden waren, gab es eine peinliche Stille, in der die Hogwartsianer und Todesser untereinander standen. Dann, ohne Warnung, fingen die Duelle wieder an und ich eilte die Treppen hinunter, um am Kampf teilzuhaben.

Ich begegnete Draco, der die Treppen nach oben rannte, weg von dem Kampf. Das Ruß war vom Schweiß abgewaschen worden und jetzt an seinem Hemdkragen. Seine Lippe war aufgeplatzt und blutete. Wir sahen uns in die Augen, als er an mir vorbeikam. Wir kamen zu einer Übereinstimmung. Wir waren keine Freunde, aber auch keine Feinde. Als er an mir vorbei geeilt war, entschied ich, dass er wirklich das beste Beispiel für jemanden war, der in einer grauen Welt lebte.

Er legte mir eine Hand auf die Schulter und bewegte mich mehrere Zentimeter nach links, während ein Fluch auf die Stelle traf, an der ich gerade noch gewesen war. Mehrere Mauerteile flogen aus der Wand. Er hielt zwei Finger hoch, um mich darauf hinzuweisen, dass das schon das zweite Mal war, dass er mir heute das Leben gerettet hatte. "Vergiss das nicht!", zischte er, bevor er sich umdrehte und woanders Unterschlupf suchte.

Ich kam im Erdgeschoss an und sah, wie eine bekannte kleine und pummelige Frau sich duellierte. Sie hörte auf, als ihr Feind zu Boden ging und schaute sich nach ihrem nächsten Opfer um.

"Alecto!", rief ich, während ich hinter ihr stand.

Sie drehte sich langsam um und grinste verrückt, als sie mich sah. "Weasley, ich hab gehofft, dass ich hier auf dich treffen würde." Sie wechselte ihren Zauberstab von der rechten in die linke Hand und wieder zurück, um den Platz zu finden, der am angenehmsten war.

Ich umklammerte meinen Zauberstab, bereit, zuzuschlagen. "Ich dachte, dass Sie gefangen genommen wurden."

"Ich konnte mich befreien", antwortete sie. Ein Todesser fiel neben ihr zu Boden, aber sie ignorierte ihn. "Glaubst du wirklich, dass ich dieses Duell verlieren werde?"

"Professor Carrow", sagte ich mit spöttischem Respekt, "Sie haben an dem Tag verloren, an dem Sie das erste Mal diese Schule betreten haben."

Sie schickte unausgesprochen ein blaues Licht nach mir und ich beschwor ein Schild herauf. Sie schoss noch einmal den gleichen Spruch auf mich ab, aber mein Schild hielt. Nach ihrem fünften oder sechsten Versuch hob ich mein Schild auf. Ich rief: "Chiroptera!" Wunderbare schwarze und violette Lichter brachen aus meinem Zauberstab hervor und trafen sie direkt im Gesicht. Aus ihren Nasenlöchern kamen mehrere Flederwichte und sie fing an zu bluten. Ich bewunderte die Kraft des Flederwichtfluchs.

Als sie murmelnd und blutend auf den Fußboden lag, beugte ich mich zu ihrem Ohr herunter. "Sie haben nie herausgefunden, wie wir kommuniziert haben", flüsterte ich. Ich holte eine Reserve-DA-Münze aus meiner Tasche heraus und legte sie in ihre Hand. "Behalten Sie das Wechselgeld, Professor."

Ich richtete mich auf, stolz auf meinen Sieg und stürzte mich wieder in den Kampf. Ich kämpfte schwer, kämpfte für Colin, kämpfte für die Verletzten, kämpfte für die, die schon gefallen waren, kämpfte für Frieden und für Leben und für Freude. Ich kämpfte für Harry.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit zwischen meinem Duell mit Alecto und Voldemorts Waffenruhe vergangen war. Die Todesser verließen auf sein Kommando hin lässig das Schloss. Als die Massen in der Eingangshalle weniger wurden, sah ich George am anderen Ende. Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn.

"Ich wusste, dass du nicht alleine in dem Raum bleiben konntest", sagte er, offensichtlich stolz auf mich. Er wuschelte mir durch die Haare und griff nach meiner Hand. "Ich hab gehört, dass wir die Verletzten in die Große Halle bringen. Na los, lass uns die Kampfmoral ankurbeln."

Ich nickte und fühlte mich immer noch betäubt durch die Verluste, die wir schon erlitten hatten. "Wo ist Fred?", fragte ich und suchte in der Menge nach ihm.

"Er war mit einer anderen Gruppe bei einem der Geheimgänge.", erwiderte George. "Wir hatten 'ne Wette laufen, wer von uns mehr von Voldies Mitläufern besiegen würde. Ich hab nach zehn aufgehört mitzuzählen."

Wir betraten die Große Halle, wo alle Verletzten versorgt wurden und die Toten hingelegt wurden. Die Haustische waren weg. Madam Pomfrey, Ernie und ein Schülerteam eilten zu den am schwersten Verletzten.

Cho und Anthony trugen Terry ohne die Hilfe ihrer Zauberstäbe in die Halle. Cho liefen Tränen über die Wangen und Anthony sah aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Das Blut tropfte von dem Kopf des Ravenclaws, Michael blieb vor mir stehen, auch ihm liefen Tränen über die Wangen. "Er war mein bester Freund ..." murmelte er und ich wusste, dass Terry es nicht geschafft hatte.

Es war keine Zeit, um auf diesen Verlust zu reagieren. Ein unmenschlicher Schrei füllte die Ohren von jedem in der Großen Halle. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass er aus dem Mund meines Bruders George gekommen war und eine Sekunde länger, um zu erkennen, warum er geschrien hatte.

TBC ...


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Ü/N: Ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein Review. Morgen poste ich den letzten Teil des Kapitels und dann lege ich eine Pause ein, weil ich verreisen werde (ist zwar etwas wetterabhängig, aber im Moment sieht es noch so aus). Ich weiß nicht genau, wann ich zurück sein werde, deshalb kann ich noch nicht sagen, wann das nächste Kapitel kommt, aber spätestens am 11.1.2010 wird es da sein, da ich dann wieder Schule habe.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz