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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Ruhe vor dem Sturm

von vojka

Hey ihr Lieben,

dieses Wochenende einmal ziemlich spät, aber wir waren auch ziemlich beschäftigt und hatten nicht wirklich einen Kopf fürs betan, aber deshalb jetzt hier auch ohne viele Worte weiter mit der Geschichte.
Bis nächste Woche.

vojka & Cas


Kapitel 135

Ruhe vor dem Sturm

Es herrschte eine gespenstische Ruhe in den alten und ehrwürdigen Mauern von Hogwarts. Doch die Dreizehn, die direkt gegen Voldemort antreten würden, wussten, es war nur die Ruhe vor dem Sturm, denn schon morgen würde hier auf den Ländereien die letzte und entscheidende Schlacht ausgetragen werden. Der weiße, unberührte Schnee, der die Ländereien bedeckte würde sich rot verfärben. Rot vom Blut der Feinde, aber auch der Freunde.

Nicht alle würden das neue Jahr erleben, dessen waren sie sich nur zu bewusst, aber sie wussten auch, noch bevor das neue Jahr anbrechen würde, würde diese Schlacht entschieden sein.

Entweder sie oder Tom Vorlost Riddle würden geschlagen werden. Aber sie hofften, nein wussten, wenn sie weiterhin so zusammen hielten, wie sie es die letzten zwei Jahre getan hatten, seit Ginny und Harry durch einen Zufall in dieser Zeit gelandet waren, würde es Voldemort sein, dessen Blut den Schnee verfärben würde, noch ehe das neue Jahr anbrach.

* * *

Sirius eilte die Stufen zur Eingangshalle hinunter. Sein Gesicht war angespannt und deutlich stand die Sorge in seinen Augen, während er auf zwei schwarzhaarige Männer zu lief.

„Reg! Was machst du hier? Du solltest doch in Irland bleiben wo du sicher bist!", rief Sirius verzweifelt und wusste nicht ob er Regulus an sich ziehen sollte oder versuchen ihn schnellstmöglich hier wieder herauszubringen.

„Harry, warum hast du das gemacht?!", fuhr er nun den zweiten Schwarzhaarigen an, der neben seinem Bruder stand. Es war für ihn klar, dass nur sein zukünftiges Patenkind dafür verantwortlich sein konnte, dass sein Bruder nun hier im Schloss und nicht in Sicherheit war.

„Sirius", sagte Harry und seufzte leise. Er hatte gewusst, dass dieser nicht wirklich begeistert sein würde, aber eine andere Möglichkeit hatten sie nicht wirklich. „Wir brauchen ihn, du weißt, dass wir aus jedem Haus jemanden brauchen, dem wir vertrauen können um Voldemort einen netten Empfang zu bereiten."

Sirius sah zur Decke und seufzte. Er wusste, Harry hatte Recht, aber trotzdem wollte er seinen kleinen Bruder, den er nach so vielen Jahren endlich wieder gefunden hatte, in Sicherheit wissen. Nun lief er Gefahr diesen wieder zu verlieren.

„Sirius", wandte sich nun Regulus an seinen Bruder, sah ihm mit einem fast schon liebevollen Blick in die Augen, ehe er ihn an sich zog und umarmte. „Ich verspreche dir, ich werde auf mich aufpassen, ich bin doch vom eigentlichen Kampfgeschehen weit entfernt", versuchte er nun seinen Bruder etwas zu beruhigen, während er ihn einfach weiter festhielt.

Sirius' Blick verdüsterte sich. „Das Schloss ist nicht sicher. Wenn sie erst einmal die Ländereien betreten haben, werden sie auch ins Schloss kommen." Und dieser Gedanke beunruhigte ihn sehr. So viele Menschen waren dort drinnen, Menschen, die nun vielleicht in eine tödliche Falle geraten waren. Und er wollte nicht, dass sein Bruder einer von ihnen war.

Regulus hätte beinahe aufgelacht. „Etwas spät, daran etwas zu ändern, oder?", sagte er, als er sich von Sirius löste. „Ich meine... es sind einfach ALLE hier. Alle warten auf das Unausweichliche. Und wir werden uns verteidigen, bei Merlin!" Entschlossenheit stand in seinem Blick und der Wille, endlich etwas zu tun, was er selbst für richtig hielt und nicht etwas, was andere von ihm erwarteten. Und er war wohl das erste Mal in seinem Leben stolz auf seine Entscheidung.

Sirius seufzte. Er konnte Regulus verstehen, nur zu gut und er konnte nicht umhin stolz auf seinen kleinen Bruder zu sein, der endlich das tat, was er selbst wollte und nicht das, was ihre Eltern von ihren Söhnen erwarteten. „Bitte bleibe aber auf deinem Turm, riskiere nichts. Ich möchte dich nur ungern wieder verlieren, wo wir gerade erst wieder vereint sind, kleiner Bruder", sagte Sirius nun leicht lächelnd, ehe er sich abwandte um zu den anderen zu gehen.
„Harry, kommst du? Wir wollten noch einmal den Spruch zusammen durchgehen, damit nachher auch alles klappt", meinte er nach einem Blick über die Schulter.

* * *

Remus und Beccy gingen Hand in Hand durch die Gänge, als hätten sie ein plötzliches Bedürfnis, das Schloss ein letztes Mal zu erkunden. Nicht wissend, ob sie es je wieder sehen würden, ob sie die Nacht überleben würden.

„Ich... hab Angst", gestand Beccy leise und ließ sich seufzend auf einer Steinbank in einer Nische nieder. Besorgt setzte Remus sich neben sie, legte einen Arm um sie und hielt sie einfach bei sich, wollte sie am liebsten nie mehr los lassen

Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als sie bereits weiter sprach. „Dad und Liam und Harry und Ginny... die haben alle schon so oft gekämpft. Die Kämpfe, bei denen wir dabei waren, erscheinen mir so... so bedeutungslos auf einmal. Das, was jetzt kommt... das ist so unfassbar groß. So gewaltig. Es steht so viel auf dem Spiel, wenn eine Kleinigkeit schief geht, dann... war vielleicht alles umsonst..."

„Nein, das war es nicht", unterbrach Remus sie nun sanft und hielt sie etwas fester im Arm. „Ich weiß, was du meinst und auch mir... bereitet dieser Kampf einiges an Bauchschmerzen. Der Gedanke, dass es Tote geben wird, dass es nicht nur ein Kampf von vielen ist, sondern... der Entscheidungskampf. Wer davor keine Angst hat, hat den Ernst des Ganzen hier nicht begriffen. Aber es war keinesfalls umsonst."

Der Gedanke, Beccy könnte etwas passieren, sie könnte vielleicht sogar sterben, war beinahe unerträglich. In den letzten Monaten hatten sich alle so sehr auf die Familie Potter gestürzt, dass Remus und Beccy sich des Öfteren einfach zurück gezogen hatten und die Zeit zusammen genossen, die ihnen mit jeder verstrichenen Minute wertvoller erschien. Niemand konnte sagen, wie viel Zeit ihnen noch blieb. Vielleicht waren es sogar nur noch Stunden. Vielleicht würden es aber auch noch Jahre, Jahrzehnte sein.

Remus hoffte, wünschte sich, dass er mit Beccy auf ihrer Terrasse sitzen konnte, wenn sie alt und grau geworden waren und ihren Enkeln und Urenkeln beim Spielen zu sehen konnten. Auch wenn er wusste, dass dies nur ein Wunschtraum war. Er durfte nicht heiraten, durfte keine Kinder zeugen, weil er ein Werwolf war. Aber Beccy war trotz dieses Wissens mit ihm zusammen, trotzdessen liebte sie ihn und nicht einen Mann der ihr eine Familie und Kinder schenken konnte.

Sie würden höchstens Paten von Kindern ihrer Freunde werden, aber er freute sich auf das Leben, auf das Leben mit der Frau an seiner Seite, die er so sehr liebte. Es durfte einfach nicht heute zu Ende gehen. Das Leben hielt noch so viel für sie bereit und genau das wollte er entdecken. „Ich liebe dich", flüsterte er leise und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Schläfe. „Und ab morgen beginnt der Rest unseres gemeinsamen Lebens."

* * *

Fest in einen dicken Umhang gewickelt stand Sirius nach dem Mittagessen auf dem Astronomieturm und sah über die Ländereien. Die Hütten waren abgebaut worden und die Menschen ins Schloss übergesiedelt. Aber das bemerkte Sirius nur am Rande. Seine Gedanken kreisten wild in seinem Kopf umher. Kaum ein Gedanke blieb, dass er ihn wirklich erfassen konnte.

Er sah sich und seine Freunde über die Ländereien toben, gerade einmal elf Jahre alt und nur Blödsinn im Kopf habend. Er sah sich mit diversen Mädchen um den See spazieren. Aber ein Gesicht tauchte immer öfters in seinen Gedanken auf. Chris. Wo sie wohl gerade war, wie es ihr wohl ging? Gerne würde er sie jetzt in seinen Armen halten, wie damals, als sie kurz vor ihrem Schulabschluss hier gestanden hatten. Aber sie war nicht hier, sie war an einem ihm unbekannten Ort und er wusste nicht, ob er sie je wieder sehen würde. Wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebte.

Sein Herz schmerzte, es schrie noch immer nach der ehemaligen Ravenclaw, die ihn so gemocht hatte, wie er war und nicht versucht hatte ihn zu ändern, die nicht versucht hatte ihm die Flausen auszutreiben, wie es so manches andere Mädchen versucht hatte. Chris war einfach anders gewesen. Sie hatte es geschafft ihn zu ändern, ohne dass sie es beabsichtigt hatte. Er hatte nur noch Augen für sie gehabt, andere Mädchen waren plötzlich uninteressant und so war es auch heute noch.

Er sprach oft zu ihr. Hoffte, dass sie ihn irgendwie hören würde, wo immer auf der Welt sie nun auch war. Sie sollte nur wissen, dass er sie liebte und auf sie wartete und betete, dass sie in Sicherheit war und eines Tages zu ihm zurück kehrte. Er träumte oft davon und wenn er dann im Morgengrauen aufwachte, erschien ihm das Laken neben ihm noch kälter und leerer als sonst.

Sein Blick wanderte zum Waldrand, wie viele Nächte hatte er dort mit seinen Freunden verbracht. Es waren aufregende Nächte gewesen, jeden Monat wieder. Und es hatte sie mit jedem Vollmond enger zusammen geschweißt. Er hatte es damals nicht gewusst, aber mittlerweile war ihm nur zu sehr bewusst, was es bedeutete, solche Freunde zu haben, wie er sie in James, Remus und Peter gefunden hatte. Freunde, die immer zu einem standen, die für einen einstanden, egal in welcher Situation. Die sich gegenseitig Halt gaben und sich nicht um Verbote kümmerten, wenn jemand Unterstützung brauchte. Das war bis heute so und er war ungeheuer stolz, ein Rumtreiber zu sein und Teil dieser untrennbaren Bande, deren Freundschaft sich in dem letzten Jahr seit ihrem Schulabschluss nur vertieft hatte.

Inzwischen waren er und James sogar offiziell Bruder, ein Gedanke, der ihn lächeln ließ. Beccy hatte von den Seelenzwillingen gesprochen, ein Phänomen, von dem besonders die Iren sehr überzeugt waren. Liam und Patrick schienen einander in ihrer Seele gefunden zu haben und so schien es ihm auch mit James, ein Gefühl, das über diese unerschütterliche Freundschaft weit hinaus ging und in tiefer Verbundenheit wurzelte. Es war keine Liebe im eigentlichen Sinne, es war, als habe er in James den Gegenpart gefunden, der ihn komplett machte. Der seine Seele vervollständigte, während Chris seinem Herzen das Gefühl gegeben hatte, endlich ganz zu sein.

Wie viel von dieser Seele, diesem Herzen, würde morgen noch ganz sein? Eine quälende Frage, auf die er niemals eine Antwort würde bekommen können.
Aber er wusste, er würde dafür kämpfen, dass sowohl seine Seele als auch sein Herz in einem Stück blieben.

* * *

Harry schlang seinen Arm um Ginnys Taille und zog sie etwas näher an sich heran, während sie über die Ländereien schritten. Sie hatten sich wie auch die anderen zurück gezogen, wollten noch etwas Zeit alleine miteinander verbringen, die vielleicht letzten Stunden zusammen genießen.

Niemand wusste, wann Voldemort angreifen würde, aber sie vermuteten, dass es noch vor Tagesanbruch des nächsten Tages sei. Und Harry wusste, dieses Silvester würde anders werden als alle, welche er bisher erlebt hatte. Kein Feuerwerk am Himmel, nein das Feuerwerk würde es auf der Erde geben. Ein Feuerwerk aus Flüchen, genauso bunt wie Raketen, welche man in den Himmel schickte. Nur waren diese nicht so gefährlich oder gar tödlich.

„Hier begann unsere Reise", murmelte Ginny leise und riss Harry damit aus seinen Gedanken.

Er sah sich um und lächelte dann leicht. „Stimmt, hier bist du in mich hinein gerannt und ich frage mich bis heute, warum du in Richtung Wald gegangen bist. Kurz hinter dieser Grenze waren die Dementoren positioniert, das musst du gespürt haben, warum hast du dich in solch eine Gefahr gebracht?", wollte er leise wissen und zog sie zu einem nahen, großen Stein, auf welchen er sich setzte, ehe er seine Freundin auf seinen Schoß zog.

„Die Dementoren waren mir egal", sagte Ginny und gab ihm einen zarten Kuss. „Ich wollte zu dir. Ich weiß nicht, wie, aber irgendwie... habe ich dich wohl gefunden, auch wenn die Folgen etwas... ähm, unvorhersehbar waren", sagte sie und lachte leise. Wer hätte schon jemals gedacht, dass sie gleich zwanzig Jahre in der Vergangenheit landen würden?!

Nun war es an Harry, leise zu lachen. „Irgendwie scheinen wir ein Talent dafür zu haben, in einander zu laufen. Du erinnerst dich an den Bahnsteig, als ich verzweifelt versucht habe, auf das Gleis 9 3/4 zu kommen und dann in deine Familie gelaufen bin? Das hat irgendwie ein ganze Kettenreaktion in Gang gesetzt... ich lernte Mine und Ron kennen, später auch dich. Peter alias Krätze hatte drei Jahre Zeit, mich auszuspionieren und... ich hab mich in die Schwester meines besten Freundes verliebt und es viel zu spät erkannt."

Ginny legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Nicht", sagte sie leise und gab ihm erneut einen sanften Kuss. „All das ist Vergangenheit, Harry, unsere Vergangenheit. Und wir sorgen dafür, dass es niemals eintreten wird, was Peter und so weiter betrifft. Was uns beide betrifft... nun, da hoffe ich doch sehr, dass es eintreten wird!"

Harry sah sie leicht besorgt an, sprach aber erst nach einer Weile weiter. „Weißt du... dieses nervöse Gefühl vor der Schlacht, dieses Warten... das habe ich damals schon gehasst. Aber ich wusste, es würde danach irgendwie weiter gehen. Es würde überhaupt ein 'Danach' geben. Dieses Mal aber... gibt es ein Danach nur für die anderen. Mum, Dad, Sirius, Remus, Beccy... sie alle werden ein Danach erleben, wenn sie diese Nacht überstehen, wofür Merlin sorgen möge. Aber bei uns beiden? Vielleicht wird es auch für uns weiter gehen und wir werden in dieser Zeit einfach ein Parallelleben führen, ohne je zu erfahren, wie es in unserer Zeit weiter ging. Aber was, wenn... es nicht so ist?" Er holte tief Luft, sah sie ziemlich durcheinander und aufgewühlt an. „Ich habe einfach tierische Angst, dass sich dann alles in Luft auflöst. Dass ich dich vielleicht nie wieder sehe, nicht, weil du oder ich sterben könnte, sondern... weil wir hier sind und nicht in der Zeit, in die wir gehören. Und ich will dich nicht verlie-"

Wieder war es Ginny, die ihn mit einem Kuss unterbrach und dann sachte den Kopf schüttelte. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Harry. Die kannst du sowieso nicht beeinflussen. Niemand weiß, was kommt, ob wir den ersten Januar erleben werden oder nicht. Das gilt für jeden von hier. Lass uns... lass uns nur an jetzt denken, bitte. Und hoffen, dass wir am ersten Januar wieder genauso hier sitzen können. Nur du und ich, egal, in welcher Zeit."

Harry nickte leicht. Er wusste Ginny hatte Recht, egal, wie oft er diese Gedanken noch durchlebte, ein Ergebnis auf die Fragen würde er erst bekommen, wenn sie es geschafft hatten und Tom Geschichte war. „Egal in welcher Zeit, Hauptsache du bist da, wo du jetzt bist, an meiner Seite, wie ich an deiner bin", flüsterte er und nun war er es, der ihre Lippen mit einem sanften liebevollen Kuss verschloss, der all seine Gefühle für sie beinhaltete.

* * *

Peter wusste nicht, warum er hier her gekommen war. Eigentlich hatte er zum See gewollt, dorthin, wo er so oft mit Amy gewesen war und doch saß er nun in der ausgestorbenen Bibliothek an einem der hintersten Tische am Fenster und sah nur hinaus auf die Ländereien. Hier hatte Amy so oft gesessen und er hatte ihr in den letzten Monaten ihrer Schulzeit oft Gesellschaft geleistet.

Er schüttelte leicht den Kopf. Er wollte jetzt nicht an Amy denken, das hatte er in den letzten Monaten ständig getan und er hatte sich erst vor wenigen Tagen von ihr verabschiedet. Er schloss kurz die Augen und versuchte die aufkommenden Tränen zu bekämpfen, die ihm so oft kamen, wenn er allein war und seine Gedanken zu seiner toten Freundin wanderten.

Aber nun war keine Zeit der Tränen. Der Kampf würde, wenn sie mit ihren Vermutungen richtig lagen in nicht einmal zwölf Stunden beginnen. Er seufzte kurz und sah auf die Ländereien, wo gerade Ginny und Harry entlang gingen und ein Lächeln erschien auf seinen Zügen. Er wusste nicht, ob ihre Reise eventuell sogar den Tod seiner Freundin verursacht hatte, auch wenn er nicht daran glaubte, aber eines hatten diese beiden jungen Menschen geschafft. Er war der richtigen Seite treu geblieben.

Er stand weiterhin auf der Seite des Lichts, dicht bei seinen Freunden, von welchen er sich nicht mehr, wie noch lange Zeit während ihrer Schulzeit, als bloßes Anhängsel angesehen wurde, der nur ein Rumtreiber war, weil er zufällig im selben Schlafsaal schlief. Nein, er war mittlerweile ein waschechter Rumtreiber und stolz darauf. Er hatte der Versuchung des Bösen widerstanden. Er hatte sich nicht verführen lassen und war den vermeidlich einfachen Weg gegangen. Nein, er hatte seinem Herzen und seinem Verstand vertraut und nicht auf die Angst gehört.

Er war ein Teil dieses komplexen Werkes, der den Widerstand gegen Voldemort aufbaute. Der jene unterstützte, die Hilfe brauchten und der Hogwarts verteidigen würde mit seinem eigenen Leben. Er hatte keine Angst vor dem Tod. Amy war von ihm gegangen und hatte einen sehr großen Teil von ihm mit genommen, einen Teil, der ihm bis heute fehlte.

Er ließ es niemanden direkt sehen, doch er fühlte sich zerrissen. Sein Herz schlug nur noch, um ihn am Leben zu erhalten, aber es schlug nicht mehr FÜR jemanden. Denn dieser Jemand war tot und es gab Momente, in denen Peter sich erst daran erinnern musste, dass er selbst noch lebte. Aber er tat es und jeder Atemzug, der seine Lungen füllte, brachte ihn seinem Ziel ein Stück näher: sein Leben nicht zu vergeuden. Sondern ihm einen Sinn zu geben. Wenn Amy fort war, bestand sein Sinn darin, ihren Tod zu sühnen. Voldemort zu zeigen, dass er nicht klein und schwach war, sondern durchaus ein Gegner, mit dem er rechnen musste. Dafür stand er jeden Morgen auf, Voldemort die Stirn zu bieten - und seinen Freunden in diesem Kampf bedingungslos zur Seite zu stehen.

* * *

James zog Lily etwas näher an sich. Sie hatten sich in ihr Schlafzimmer zurück gezogen, wo sie nun auf dem Bett lagen und miteinander kuschelten, sich einfach nur nah waren. Sanft strich James immer wieder über Lilys flachen Bauch, in welchem sein Sohn heranwuchs. Er hatte Angst, wahnsinnige Angst, dass einem der beiden etwas passieren würde. Er wollte, dass Harry lebte, dass er ein besseres Leben haben würde als das, welches er bisher gelebt hatte. Aber es gab keine Garantie dafür, dass sie es schaffen würden.

„Meinst du, der Spruch, den Harry gefunden hat und den Godric vor tausend Jahren geschrieben hat, funktioniert wirklich? Was ist, wenn wir ihn falsch übersetzt haben? Wenn wir einen Fehler gemacht haben?", meinte Lily leise mit unüberhörbarer Angst in ihrer Stimme.

James seufzte leise. „Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es. Ich weiß aber, dass ihr ihn richtig übersetzt habt. Die stundenlange Arbeit hat sich gelohnt...", sie muss es einfach, fügte er in Gedanken noch hinzu und zog Lily noch etwas näher an sich heran. „Ich wünschte, du würdest nicht mit kämpfen, sondern dich irgendwo in Sicherheit bringen, weit weg von diesem Ort, wo dir und dem kleinen Harry nichts passieren kann", murmelte James und wusste gleichzeitig, dass sich dieser Wunsch nicht erfüllen würde. Lily würde nie flüchten, würde ihn und ihre Familie nie im Stich lassen. Nicht nur, dass sie eine elementare Rolle bei der direkten Konfrontation mit Tom spielen würde, nein, auch wenn es anders wäre würde sie nicht gehen. Sie war kein Feigling, sie hatte schon immer für das eingestanden an was sie glaubte und das war einer der Gründe, warum er sie so sehr liebte.

„Ich weiß", seufzte er, als Lily ihm all das erzählt hatte, was er schon vorher gewusst hatte. „Aber wünschen darf ich es mir oder?", wollte er leise von ihr wissen und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Ich wünschte einfach, dass der Tag morgen so gut wie möglich ausgeht. Ohne Tote - nein, mit nur einem Toten und das ist Voldemort selbst. Aber auch das wird wohl Wunschdenken bleiben", seufzte sie und kuschelte sich enger an James. Sie wusste, dass er recht unerschrocken im Kampf war, manchmal sogar waghalsige Taktiken probierte und das war es, was ihr besonders Sorgen machte. Der Gedanke, ihren Mann zu verlieren, brachte sie beinahe um den Verstand und dennoch gab es nichts, was sie dagegen tun konnte, wenn es wirklich so kommen würde.

„Ich liebe dich", flüsterte sie leise und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals, hielt ihn einfach fest, während er weiterhin so wunderbar sanft über ihren Bauch streichelte. „Und wenn es dich beruhigt, ich habe bereits mit Poppy und auch Claire gesprochen, die mir einige Zauber gesagt haben, wie ich den Kleinen besser schützen kann." Lächelnd sah sie ihn nun an, raubte ihm einen ausgiebigen Kuss und erkannte die beinahe schmerzhafte Liebe in seinen Augen. Sie ahnte, dass der Gedanke an den Kampf für James die Hölle sein musste, er hätte sie am liebsten in Watte gepackt. Dennoch nahm er sich zurück, versuchte sie nicht mit seiner Liebe zu erdrücken,
wofür sie ihm unendlich dankbar war.

Sie erinnerte sich an das, was Liam einmal über ihn gesagt hatte, dass James zu sehr liebte, zu stark liebte. Gerade in ihren Zeiten hier auf Hogwarts als Schüler hatte sie dies ab und an sehr beengend gefunden, doch heute wollte sie es nicht anders. Wollte seine Liebe, von ihm geliebt werden und ganz von ihm eingehüllt werden, sich ganz in ihn fallen lassen und wusste, er wäre da, sie aufzufangen. Nur er.

James fühlte sich ungeheuer entzweigerissen. Er wollte nicht, dass dieser Moment endete, dass das Unausweichliche eintrat und sie zu ihren Zauberstäben greifen mussten um sich und jene, die sie liebten, zu verteidigen. Wollte Lily für sich haben, nur für sich, sie in Sicherheit wissen. Sie würden bald eine Familie haben, aber was, wenn sie mit der vorgezogenen Schlacht alles veränderten? Wenn Lily das Baby verlor, oder gar selbst starb? Dann würde Harry nie geboren werden... allein der Gedanke löste kaltes Entsetzen in ihm aus.

„Pass einfach auf dich... auf euch... auf", sagte er leise, konnte nur mit Mühe all die Emotionen zurück halten, die ihn gerade durchfluteten. Er würde Vater werden, er hatte die wunderbarste Frau der ganzen Welt an seiner Seite, die sein, ihrer beider, Kind unter ihrem Herzen trug. Das war so unfassbar, so unvorstellbar und James wusste nicht, was er tun würde, wenn dieses Wunder die Nacht nicht überstehen würde. So weit durfte es einfach nicht kommen. Sie würden leben. Alle drei.


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