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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Der letzte Horkrux

von vojka

*Dobby betritt ziemlich unsicher den Raum* Oh, Hallo! *schaut mit großen Augen auf die Zuschauer* Dobby soll hier heute… etwas abgeben, hat man ihm gesagt… Dobby kriegt auch eine Rolle in dieser Geschichte, eine wichtige Rolle! Dobby MAG diese Geschichte! Dobby kennt das Kapitel schon und hofft sehr, dass es den Lesern auch gefallen wird…. Es ist eine spannende Geschichte, aber Dobby ist ein tapferer Elf. Daher soll Dobby dieses Kapitel heute verteilen, eine große Ehre für Dobby…. *lächelt etwas schief und verteilt dann geschäftig und überaus tapfer das Kapitel*

Kapitel 131

Der letzte Horkrux

Harry war tief in seinen Gedanken versunken, während er langsam durch Hogwarts wanderte und immer wieder diversen Personen ausweichen musste. Das Schloss war definitiv überfüllt, an allen Ecken. Immer wieder gab es Streits, weil bei so vielen Menschen Konflikte nun einmal nicht ausblieben. Auch die Angst war fast zum Greifen nah, was die Situation nicht vereinfachte. Aber alle gaben sich Mühe, besannen sich auf Rücksicht und es kam nicht zu einer Eskalation.

Trotz, dass das Schloss und seine Ländereien schon sehr voll waren, fanden auch die Menschen, die fast täglich dazu kamen, noch immer ein Plätzchen an dem sie bleiben konnten, was die gereizte und aufgerieben Stimmung noch verstärkte. Harry schüttelte den Kopf. Es war nicht so, als könne er die Leute nicht verstehen, denn auch ihm war es zu eng und zu voll und das, wo er mit seiner Familie eine geräumige Lehrerwohnung zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Aber er fragte sich, wo das Ganze noch hinführen sollte.

Es war Halloween, ein an sich freudiges Fest, wobei sich wohl kaum jemand an die Entstehung des Namens und der Bedeutung erinnerte. Der Abend vor Allerheiligen, All Hallows Eve, der im Volksmund zu Halloween wurde und seine heidnischen Wurzeln nie verloren hatte. Harry mochte diesen Tag.

Mit einem Stich im Herzen dachte er daran, dass es an Halloween im Jahre 1981 gewesen war, dass James und Lily von Voldemort getötet worden waren und er, Harry Potter, zur Hoffnung der Zauberergesellschaft von ganz Britannien geworden war. Doch wenn alles gut ging, würde der Tag in zwei Jahren ein glücklicher Familientag sein.

Nun war es wieder soweit. Er war Teil der Familie Gryffindor-Potter, der Familie, die den wohl meisten Einfluss im Land hatte, die die politischen Geschicke leitete und sich wagemutig stets gegen Voldemort stellte. Nicht wenige schienen sie als eine Art Schild zu sehen, hinter denen sie sicher waren. Solange Liam, der von vielen als der starke, entschlossene Lord angesehen wurde, diesen Familienclan anführte, gab es stets Hoffnung für all die Menschen dort draußen und das war etwas, das Harry sehr rührte.

Dass nicht er allein auf einen Thron gestellt worden war, sondern mit seiner ganzen Familie einem Land den Rest Hoffnung bewahren konnte, den Rest Kraft zurück geben konnte, den sie für den finalen Kampf brauchten. Um all das durchzustehen, jeden Morgen erneut aufzustehen und Voldemort entgegen zu treten - wenn auch nur im Geiste. Doch alles, was sie taten, taten sie im vollen Bewusstsein, gegen den dunklen Lord zu agieren. Ein Fehler und die Folgen konnten verheerend sein.

Es waren noch zwei Monate, bis die Prophezeiung, die Helga Hufflepuff vor fast einem Jahrtausend gesprochen hatte, sich würde erfüllen können. Vorausgesetzt, sie hatten diese richtig gedeutet.

Ein Seufzen entglitt sein Lippen. Das brachte ihn zu einem anderen, weitaus größeren Problem. Vier der Horkruxe hielten sie bereits in ihren Händen. Diese waren sicher im Büro des Schulleiters verstaut, aber einer fehlte noch. Das Tagebuch, welches in seiner eigenen Zeit am einfachsten zu finden gewesen war, stellte sie hier vor ein gewaltiges Problem. Wie sollten sie möglichst ungesehen nach Malfoy Manor kommen, das Tagebuch an sich bringen und dann am besten mit einem freien Dobby wieder verlassen? Immer vorausgesetzt, Voldemort hatte diesen Horkrux überhaupt schon an den blonden Todesser weiter gegeben.

Während er so in Gedanken versunken war, trugen ihn seine Füße durch Hogwarts, in welchem heute eine noch seltsamere Stimmung herrschte als in den letzten Tagen. Überall liefen aufgeregte Kinder umher, die man heute kaum bändigen konnte. Erwachsene versuchten das gesamte Schloss mit Hilfe der Hauselfen zu dekorieren um so auch den letzten Muffel in Halloweenstimmung zu versetzen. Immerhin war heute einer der wichtigsten Tage für Hexen und Zauberer und ein jeder sollte diesen feiern können. Egal ob die Schüler oder die Menschen, die in diesen alten ehrwürdigen Mauern Schutz gefunden hatten.

Aber nicht nur die Menschen waren aufgeregt. Auch die Geister schwebten fast schon ruhelos durch die Gänge, mit einer Ausnahme - Peeves. Der Poltergeist verursachte heute eher noch mehr Chaos als normalerweise.

Sowieso feierte der Poltergeist seit Tagen, als wären seine Geburtstage für die nächsten einhundert Jahre alle auf diese Zeit gefallen. Er liebte das Chaos einfach und versuchte dieses mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nur noch zu vergrößern.

Harry schüttelte den Kopf. Er hatte keine Zeit dafür um über Geister oder den momentanen Zustand in Hogwarts nachzudenken. Es galt einen Horkrux zu finden, damit sie die fünf dann endlich vernichten konnten und Tom Riddle so erneut sterblich sein würde. Dann würden sie ihn hoffentlich in genau zwei Monaten endgültig schlagen können.

Er blieb stehen, als er bei der großen Halle an kam, dessen Türen nur einen kleinen Spalt offen standen. Er lugte hinein und sah, wie die Professoren Flittwick und McGonagall mit Hilfe der Magie und der Hauselfen die Halle für das heutige Fest, welches für alle Kinder stattfinden sollte, schmückten. Eine Weile sah Harry dem Treiben zu, als ihm plötzlich ein Gedanke kam.

„Dass wir auf die Idee nicht schon früher gekommen sind! Ich hoffe nur das funktioniert, so wie ich es mir denke", murmelte er beinahe erstaunt, drehte sich auf dem Absatz um und lief so schnell er konnte in Richtung des Schulleiterbüros, wo er zumindest den Direktor hoffte zu finden, welcher dann Liam und Patrick würde benachrichtigen können.

Albus zeigte sich erstaunt, Harry anzutreffen. „Ist etwas geschehen?", fragte er sogleich besorgt, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Nein, aber mir kam gerade ein Gedanke und eventuell lässt sich daraus ein Plan entwickeln, wie wir an Riddles Tagebuch heran kommen und so Dobby von den Malfoys befreien können“, erklärte er noch etwas atemlos und sah Albus beinahe hoffnungsvoll

Der Schulleiter nickte und rief einen Hauselfen, dem er die Bitte auftrug Patrick und Liam zu rufen, welche nur einen Moment später im Büro erschienen.

Albus Dumbledore blickte von dem Fenster seines Büros aus besorgt über die Ländereien, während er Harrys Plan lauschte. Hogsmeade, die Winkelgasse, die Aurorenschaft und einige hunderte andere - sie alle hatten in Hogwarts Schutz gesucht und es wurden jeden Tag mehr. Um den See herum baute sich ein eigenes Dorf auf, magische Häuschen waren schnell errichtet. Ein paar Familien brachten ihre eigenen Hauselfen mit, welche nun die Elfen in Hogwarts verstärkten. Diese hatten eine unglaubliche Aufgabe zu bewältigen, zweitausend Bewohner zu versorgen, ließen sich andererseits kaum davon entbinden, wirklich für JEDEN sorgen zu wollen, was bisweilen kaum möglich war.

Da viele Händler ihre Waren gleich mit gebracht hatten, war es, als ob die Winkelgasse und Hogsmeade zusammen gezogen wären, direkt an den See. Hier entstanden sogar kleine Straßen von Läden und viele waren froh, so ein wenig Ablenkung vom Alltag zu gewinnen und nicht einmal das Schlossgelände verlassen zu müssen.

Dennoch wurde das Gelände stetig voller. Einige bisher brach liegende Gewächshäuser wurden zu Lagerräumen für Lebensmittel umfunktioniert und die Furcht ging um, dass auch das Einkaufen bald unmöglich sein würde. Doch Lebensmittel waren magisch nicht herzustellen und Hogwarts hatte nur eine begrenzte Anzahl an selbst erzeugten oder angebauten Lebensmitteln, die jedoch niemals auf diese große Menschenmenge ausgerichtet war.

So legten alle zusammen und spendeten den Hauselfen, die vor Dankbarkeit jedes Mal beinahe in Tränen ausbrachen, jeden Tag Lebensmittel und Essen, da die Elfen darauf bestanden für aller Verpflegung zu sorgen. Zwar aßen nicht wenige Familien auch für sich in ihren Hütten, doch viele nahmen das Angebot wahr und aßen zu abgesprochenen Zeiten in der Großen Halle, wenn die Schüler diese nicht brauchten.

Dennoch war die Unterhaltung dieser Kleinstadt auf engstem Raume ein logistisches Riesenunterfangen, welches normalerweise kein halbes Jahr halten würde. Doch nun hielt sie alle ein großes Ziel zusammen: der Kampf gegen Voldemort, die Furcht, in ihre eigenen Häuser zurück zu kehren und die Hoffnung, hier mit dem Widerstand etwas erreichen zu können, der sich täglich neu formierte und stärkte.

Mit nachdenklicher Miene drehte Albus sich wieder zu seinen Besuchern um, fuhr sich über den langen Bart und nickte schließlich.

„Das ist ein gefährlicher Plan, Harry“, sagte er bedächtig, ohne diesen direkt anzusehen. Er bewunderte den Mut des jungen Mannes, sich diesem Krieg zu stellen, den er bereits einmal ausgefochten hatte. „Aber ich sehe ein, dass wir kaum eine andere Wahl haben. Wir brauchen das Tagebuch, den letzten Horkrux. Wie sieht es mit dem Basiliskengift aus, habt ihr schon genug zusammen?“

Auf Harrys Lippen schlich sich ein Grinsen. „Das haben wir beinahe. Noch ein oder zwei Mal gebe ich das Gift ab, dann müsste reichen für das Schwert Gryffindors. Dann können wir endlich die Seelenteile Voldemorts vernichten - vorausgesetzt, wir haben das Tagebuch bis dahin.“

„Vorausgesetzt, es ist überhaupt bei den Malfoys“, murmelte Patrick ein wenig skeptisch.

„Es ist die einzige Anlaufstelle, die wir haben. Wenn es dort nicht ist, haben wir ein Riesenproblem.“ Harry seufzte, sie hatten viel zu viel Zeit verloren, während Claire und Leyah verschwunden gewesen waren. Warum hatten sie die Zeit nicht genutzt? Dann hätten sie den Horkrux vielleicht schon längst. Jetzt lief ihnen die Zeit davon. Sie hatten noch zwei Monate, verdammt wenig Zeit, um fünf Horkruxe zu zerstören und einen Kampf vorzubereiten. Einen Kampf, der selbst den weit übersteigen würde, den er und Ginny erlebt hatten.

Harry atmete tief durch. „Gut. Dann werde ich Adiuto darüber in Kenntnis setzen, da schlussendlich alles auf ihn ankommt. Wir haben noch drei Stunden bis das Fest bei den Lestranges beginnt.“

Durch Spitzel hatten sie erfahren, dass am heutigen Abend ein großes Halloweenfest auf Lestrange Manor sein würde. Eingeladen war natürlich auch die Familie Malfoy - Harry musste daran denken, dass Narzissa inzwischen mit Draco schwanger sein musste - und dies war ihre Chance, in Malfoy Manor einzudringen. Wenn es allerdings schief ging, hatten sie gewaltige Probleme.

Sicherheitshalber kontrollierte Harry alle halbe Stunde, ob er seinen Armreif noch trug und war jedes Mal beruhigt, diesen noch an Ort und Stelle zu finden. Dumbledore selbst hatte die Reifen ?umgepolt`, sodass deren Ziel nun nicht mehr das St. Mungo Hospital war, sondern die Krankenstation von Hogwarts.

„Schade, dass Tonks noch so klein ist“, seufzte Harry und erntete dafür fragende Blicke. „Naja - Nymphadora Tonks, die Tochter von Andromeda und Ted, ist ein Metamorphmagus. Sie könnte sich in Lucius oder Narzissa verwandeln, Dobby ein Kleidungsstück geben und das Tagebuch verlang-“

„Harry! Das ist die Idee!“, sagte Patrick begeistert und sah dann Albus fragend an. „Ihr habt doch sicher noch Vielsafttrank in eurem Tränkelabor? Professor Slughorn braut diesen sicherlich auf Vorrat?“, wollte er wissen, Albus schmunzelte und nickte.

„Sehr gut. Dann brauchst du Adiuto nicht, Harry. Im Bad oder im Schlafzimmer oder auf der Frisierkommode werden sich sicherlich genug Spuren finden.“

Harrys Augen wurden groß. „Ich soll… mit einem Vielsafttrank zu Narzissa oder Lucius werden? Und dann - “

Nun war es an Liam, zu lachen, ein leises, raues Lachen. „Dann wirst du Dobby um das Tagebuch bitten, es an dich nehmen und ihn dann frei lassen.“

Harry musste grinsen. Er hatte die Malfoys schon einmal um ihren Diener gebracht und Dobby seine eigene Socke als die von Mister Malfoy verkauft. Nun also würde der arme Elf erneut herein gelegt werden - doch wenn er dafür die Freiheit von dieser Familie gewann, war das ein geringer Preis.

„In Ordnung. Gebt mir etwas Vielsafttrank, in den ich ein Haar oder ähnliches herein tun kann, dann mache ich mich in drei Stunden auf den Weg, den letzten Horkrux zu holen.“

* * *

Mit einer Stichflamme erschien Harry im Schlafzimmer der Malfoys, dessen Lage hatte er dank Plänen des Ordens von dem Haus genau lokalisieren können. Nun sah er sich hektisch um. Als Phoenix konnte er zwar die Schutzzauber umgehen, doch die Hauselfen würden vielleicht merken, dass etwas nicht stimmte. Er musste schnell sein und fand Narzissas Haarbürste auf der Frisierkommode liegen. Schnell ging er hin, zog ein paar Haare hinaus und legte die Bürste wieder genau so hin, wie er sie vorgefunden hatte.

Vorsichtig nahm er den Flakon mit dem Vielsafttrank heraus, öffnete ihn und ließ die Haare darin verschwinden. „Na dann, prost“, murmelte er sich selbst zu und trank.

Die Verwandlung war sehr verwirrend und zu spät wurde Harrys klar, dass er sich ausgerechnet eine Frau ausgesucht hatte. Er musste sich umziehen, riss wahllos Schränke auf und fand ein beigefarbenes Kostüm. Schnell zog er dieses an, stopfte seine eigenen Sachen in eine Tasche und verkleinerte diese, um sie in die einzustecken.

Dann atmete er tief durch, jetzt kam der schwierige Part. Er musste mit Narzissas Stimme sprechen. Ein paar Mal probierte er es halblaut, ehe er sich daran erinnerte, dass er nicht ewig Zeit hatte.

„Dobby?“, rief er und wurde sich erst hinterher bewusst, dass Narzissa wohl niemals fragend nach ihrem Hauselfen rufen würde. Sie würde befehlen.

Sofort erschien der kleine Elf, den Harry in seiner Zeit so sehr ins Herz geschlossen hatte, vor ihm auf den Boden und verbeugte sich tief.

„Mistress Malfoy hat Dobby gerufen?“, piepste er aufgeregt, Harry musste sich bemühen, Narzissas strengen Gesichtsausdruck bei zu behalten. Um sich selbst etwas abzulenken, ging er ein wenig auf und ab.

„Ich habe gerade mit dem Lord gesprochen, Dobby“, erklärte er mit so hoher und fester Stimme wie möglich. Dobby begann zu zittern bei der Nennung des „Lords“. „Er möchte etwas zurück haben, was ihm gehört.“

Dobbys Augen wurden groß. „Aber…. Es war ein Geschenk… Dobby passt gut auf das Geschenk des Lords auf!“, beeilte er sich zu sagen und blickte Harry so treuherzig an, dass dieser ihn beinahe in die Arme gezogen hätte.

„Es war eine Leihgabe des Lords, bis er sie benötigt, Dobby. Und jetzt wirst du mir das Tagebuch geben, damit ich es dem Lord zurück bringe.“ Es fiel ihm schwer, diesen harten Ton anzuschlagen. Doch Narzissa Malfoy war sicher keine freundliche Frau. Schon gar nicht zu ihrem Hauselfen. „Hol das Tagebuch, Dobby. Und dann gib es mir.“

Er wusste, dass Dobby dem Befehl gehorchen musste und es tat ihm leid. Kurz darauf stand der kleine Elf zitternd und weinend vor ihm.

„Nehmt Dobby das Buch nicht ab, Mistress, Dobby fleht Euch an!“ Er kämpfte mit sich, der Ausführung des Befehls, das Buch heraus zu geben, noch zu widerstehen. Krampfhaft klammerte er sich an das Buch, bis Harry die Geduld verlor und versuchte, es ihm selbst aus den Händen zu winden. „Das gehört Dobby! Dobby und Master Tom und sonst niemandem!“, rief er verzweifelt, doch Harry war stärker.

„Ruhe jetzt!“, befahl er, nicht, dass noch eventuelle andere Hauselfen aufmerksam wurden. Hastig sah er sich um und fand einen bestickten, weißen Seidenhandschuh. Kurz musterte er ihn, befand ihn aber gut um als Kleidungsstück zu gelten. „Dobby? Der Lord könnte Interesse an dir zeigen und das möchte ich nicht. Geh fort von hier, weit fort und finde eine andere Familie, der du dienen kannst. Du bist frei von der Familie Malfoy.“ Damit überreichte er dem völlig verstörten Dobby den Damenhandschuh.

Dobby schien regelrecht zu taumeln. „Mistress… Mistress lässt Dobby frei…?“, hauchte er und befühlte den Handschuh ganz genau. „Dobby ist frei…“

Es waren Worte, die Harry beinahe Tränen in die Augen trieben. „Ich muss zurück zum Fest, Dobby. Verschwinde hier so schnell wie möglich, am besten sofort. Und pass auf dich auf.“ Im letzten Moment erinnerte er sich, seine Stimme zu verstellen und wartete, bis Dobby mit einem Plopp verschwunden war, ehe er selbst in einer Stichflamme aufging und mit dem letzten Horkrux in der Hand verschwand.

* * *

Lächelnd sah Harry zur Großen Halle hinein. Er fühlte sich nach seiner heutigen Tat irgendwie befreit, glücklich, als wäre eine tonnenschwere Last von seinen Schultern genommen worden. So konnte er sich auch vollkommen auf die Aufgabe, die diesen Abend auf ihn und seine Freunde wartete, konzentrieren. Denn heute sollte für alle Kinder des Schlosses, egal ob Schüler oder noch keine, ein Fest stattfinden.

Immer mehr Prinzen und Prinzessinnen, Hexen und Zauberer oder Kinder mit anderen Kostümen strömten an ihm und Ginny vorbei in die Halle. Er selbst war wie auch die Rothaarige an seiner Seite, in ein edles Gewand aus dem Mittelalter gehüllt, welches sie auf Gryffindor Castle gefunden hatten.

„MyLady", sagte er höflich und verbeugte sich leicht vor seiner Freundin.
„Darf ich mir die Freiheit herausnehmen und Euch sagen dass Ihr heute Abend einfach atemberaubend ausseht?", fragte er galant, hatte dabei aber ein glückliches, leicht freches Grinsen im Gesicht, während er Ginny einfach nur tief in die Augen sah.

„Oh, edler Herr, welch Kompliment!", sagte Ginny und neigte gespielt verlegen ihren Kopf, ehe Harry sie an sich zog und einfach küsste. Ein wenig zu überschwänglich vielleicht für diesen offenen Gang, aber das spielte gerade keine Rolle.

Er war unendlich erleichtert und fühlte sich nach langer Zeit endlich wieder frei und glücklich. Ein Gefühl, welches er unbedingt mit Ginny teilen wollte. „Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, mich in den Festsaal zu begleiten?", fragte er, Ginny strahlte ihn einfach an.

„Nichts lieber als das", sagte sie glücklich, es tat so gut, Harry endlich wieder einmal lachend und fröhlich zu sehen.

Sie hatte wirklich angefangen sich ernsthafte Sorgen um ihn zu machen, aber er wirkte wie ausgewechselt, hatte sich vorhin sogar freiwillig etwas von seinem Basiliskengift abnehmen lassen ohne zu meckern. Sie fragte sich ob daran wirklich allein die Tatsache Schuld war, dass sie nun den letzten Horkrux in ihren Händen hielten oder ob noch etwas anderes war. Aber darüber wollte sie sich heute Nacht keine Gedanken machen, sie wollte einfach nur diesen Moment, von welchen es in der letzten Zeit viel zu wenige gegeben hatte, genießen. So hakte sie sich bei ihm unter und schritt, wie es sich für eine Dame in einem solchen Kostüm gehörte, mit erhobenem Kopf in die Große Halle.

Es war schon einiges los, wie man an der gut gefüllten Halle erkennen konnte. Ihre Freunde konnten sie auf dem Podest erkennen, wo sonst der Lehrertisch stand und von wo man einen viel besseren Überblick hatte. Aber erst einmal sahen sie sich um. Die Professoren Flittwick und McGonnagal hatten bei der Dekoration der Halle wirklich ganze Arbeit geleistet. Auf der einen Seite war es festlich schick und auf der anderen passend zum Tag gruselig. Wie sie es geschafft hatten, dies zu vereinen würde wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben.

Geister waren noch keine zu sehen und Harry vermutete, dass diese ihren großen Auftritt an Mitternacht haben würden, irgendwie freute er sich bereits darauf. Plötzlich schien nichts mehr eine Rolle zu spielen. Sie hatten die Horkruxe und auch beinahe das Gift zusammen, sie waren alle am Leben und wollten diesen Abend genießen.

Dass dies in einer anderen Zeitleiste das vorletzte Halloween seiner Eltern gewesen war, welches sie lebend erlebten, verdrängte er für den Augenblick. In zwei Jahren wäre ihr Todestag, doch nun war das Ziel, eben diesen zu verhindern, in greifbare Nähe gerückt und neue Zuversicht und Hoffnung erfüllte ihn, wie er sie schon so lange nicht mehr gefühlt hatte, selbst nicht in seiner eigenen Zeit.

Als die Musik einsetzte grinste er und trat erneut vor Ginny und verbeugte sich leicht. „Darf ich MyLady wohl um diesen Tanz bitten?", wollte er höflich wissen. Zwar tanzte er immer noch nicht sonderlich gern, einfach weil er es noch immer nicht richtig beherrschte, aber heute hatte er einfach Lust dazu, wusste er doch, dass Ginny es gerne tat und er ihr so eine Freude machen konnte. Etwas, was sie sich mehr als verdient hatte, immerhin war er in den letzten Wochen, ja fast schon Monaten, sehr oft unausstehlich gewesen, hatte sie oft von sich gewiesen, hatte sich zurück gezogen und seine Zeit lieber grübeln alleine verbracht.

Ginny sah ihn zunächst überrascht an, strahlte dann aber. Das war der letzte Beweis, dass es Harry so gut wie schon lange nicht mehr ging. „Sehr gerne", antwortete sie und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.

Es war noch etwas unbeholfen, was sie dort anstellten, doch das war ihr noch nie gleichgültiger gewesen. Sie war allein überglücklich, dass er sie fragte, dass er so glücklich strahlte und der sonst so düstere, schmerzvolle Zug endlich, für diesen Abend, aus seinem Gesicht verschwunden war. Endlich hatte sie ihren Harry wieder, in den sie sich damals verliebt hatte. Den fröhlichen, lachenden Harry, der sie mit seiner Fröhlichkeit ansteckte und so ungeheuer wunderbar aussah, wenn er lachte, dass die letzten, qualvollen Monate, in denen sie nur schwer an ihn heran gekommen war, beinahe vergessen waren.

Dies war nun seine dritte Rückkehr nach Hogwarts, dachte Harry. Und dieses Mal würde er als endgültiger Sieger gehen. Würde nicht seine Freunde, seine Familie kurz vor dem Ende zurück lassen. Nein, sie würden leben, wie sie heute Nacht lebten und nichts sollte diesen Gedanken heute Abend zerstören.

Ausgelassen wirbelte er mit Ginny über die Tanzfläche, strahlte dabei einfach nur glücklich und sah diese verliebt an. Er war das erste Mal seit langem wieder glücklich und genau dies strahlte er auch für alle sichtbar nach außen hin aus. Er schien mit einem Mal ein ganz anderer junger Mann zu sein als er es heute Morgen gewesen war. Zwar wusste fast niemand in der Halle, was diese Veränderung bewirkt hatte, aber zumindest die, die ihn vom letzten Schuljahr noch kannten und mochten, freuten sich darüber. Freuten sich, dass Harry Smith, wie sie ihn kennen gelernt hatten, wieder der war, wie er auch beim Verlassen der Schule gewesen war.

James trat zu Lily, mit welcher er noch immer am Rande auf dem Podest des Lehrertisches stand und auf die Schüler hinunter sah.

„Er sieht glücklich aus", hörte er seine Frau leise flüstern.

James nickte leicht. „Ja, und soll ich dir was sagen, Lils?", wollte er leise wissen und sah Lily in ihre wunderschönen grünen Augen, die er so sehr liebte, als diese sich umdrehte.

„Was?", wollte sie wissen und sah ihren Mann abwartend an.

„Zum ersten Mal glaube ich, dass wirklich alles gut gehen wird, dass wir es wirklich schaffen werden. Wir werden diesem Irren mit einem Arschtritt in die Hölle befördern und sehen wie Harry zu genau dem jungen Mann wird, der dort unten gerade tanzt."


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