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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Unsichtbares Puppenspiel

von vojka

Hallo ihr Lieben!
An dieser Stelle müssen wir uns erst einmal bei euch entschuldigen, dass hier unangekündigt letzte Woche leider kein Kapitel kam, aber ein unerwarteter Krankenhausaufenthalt hat sich leider über das Wochenende hingezogen. Nun sind wir aber beide wieder startklar und bringen euch hier das neue Kapitel mit, in welchem eine vermutlich allen wohlbekannte Politikerin eine nicht unwichtige Rolle spielt.
Viele von euch fragten bereits, wann denn endlich die letzten Horkruxe zerstört werden und der Endkampf beginnt. Wir können euch soviel sagen, dass wir bereits am Endkampf schreiben und dies ab Kapitel 136 der Fall ist. Wir werden davor aber nichts rauskürzen oder weglassen, damit es schneller geht. Auch, wenn die FF sehr lang ist, so wäre es keineswegs im Sinne der Story, es nun zu übereilen. Das wollen wir nicht und ihr sicher auch nicht.
Daher hoffen wir, dass euch auch die folgenden Kapitel Spaß machen zu lesen und seid gewiss, der Endkampf kommt - und zwar unausweichlich.
Bis dahin viel Durchhaltevermögen und starke Nerven,
alles Liebe,
Cas und vojka

Kapitel 130

Unsichtbares Puppenspiel

Fünf Tage war das Ministerium nun schon in Voldemorts Händen und seit fünf Tagen herrschte in Hogwarts der Ausnahmezustand.

Auf den Ländereien war ein kleines Dorf aus Holzhütten entstanden, in welchem die Händler aus Hogsmeade und der Winkelgasse ihre Waren anboten. Liam dagegen hatte die Kammer Gryffindors geöffnet, welche wirklich riesig war und trotzdem vom Platz her nicht ausreichte, weshalb sich ein paar Zauberer zusammen geschlossen hatten und diese noch einmal um ein vielfaches vergrößert hatten. Hier wurden alle, die im oberen Teil des Schlosses in den nicht benutzten Räumen keine Unterkunft fanden oder in keinen Hütten auf den Ländereien wohnten, untergebracht. Doch täglich wurde der Platz weniger, da immer mehr Flüchtlinge nach Hogwarts kamen.

Allerdings war dies nicht ganz ohne Gefahr, denn ein paar Todesser waren ständig vor Hogwarts stationiert. Sie patrouillierten an den Grenzen der Schutzzauber, welche drastisch verstärkt worden waren und sofort Alarm auslösen würden, würde einer der Todesser diese unsichtbare Grenze überschreiten. Daher hielten sie sich knapp dahinter und behielten alles genauestens im Auge, was auf den Ländereien vor sich ging.

Liam hatte am dritten Tag nach seiner Ankunft zusammen mit Albus mit den Bewohnern des Verbotenen Waldes und des Schwarzen Sees gesprochen. Die Zentauren waren leider die einzigen Wesen, mit denen Liam direkt sprechen konnte, so musste er davon ausgehen, dass die Einhörner, Thestrale, die Akrumantulas und die Wassermenschen entweder Bescheid bekamen oder sich selbst verteidigen konnten.

Doch die Zentauren sprachen dem Nachfahren des Gründers Godric Gryffindors in tiefster Ehrerbietung ihre Hilfe zu, die sie einst Godric selbst gewährt hatten als Dank für den Schutz auf den Ländereien. Sie versicherten ihm, dass sie im Wald für Sicherheit sorgen würden und niemanden auf die Ländereien von Hogwarts ließen. Und ihm und seinen Verbündeten auch im Falle eines Angriffs auf Hogwarts, sofern es in ihrer Macht stand, helfen würden.

Aber nun musste Liam erst einmal etwas anderes erledigen, etwas was er nicht länger aufschieben konnte, nicht aufschieben durfte, auch wenn er noch nicht genau wusste, wie er an die Premierministerin des Landes herantreten sollte ohne den Weg durch das Bild im Ministerium zu nehmen. Natürlich hätte er einfach so in ihr Büro apparieren können, wenn er erst einmal außerhalb der Schutzzauber von Hogwarts war, aber dies würde nur Chaos geben, sollte die Frau nicht alleine sein. Außerdem wollte er ihr nicht schon von vorne herein einen Schock versetzen, denn das, was er ihr zu sagen hatte, würde sie schon genug Unbehagen bereiten, das wusste er.

„Harry?", sprach er schließlich seinen Enkel an, welchen er in den letzten Minuten gesucht hatte.
„Ich müsste das Schloss verlassen, könntest du mich hier herausbringen?"

„Natürlich, Gra... Liam", antwortete Harry und verbesserte sich schnell. Es war noch etwas ungewohnt für ihn, seinen Großvater nicht mehr so anreden zu können, aber hier waren sie fast nie allein, nur wenn sie in ihren eigenen Räumen im Schloss waren und so musste er auf seine Worte achten. Liam schenkte ihm ein dankbares Lächeln, ehe sie sich gemeinsam auf den Weg in die Privaträume der Familie machten, von wo aus sie ungesehen aufbrechen konnten.

Fünf Minuten später stand Liam mit Harry auf seiner Schulter und durch einen Verschleierungszauber getarnt in der Downing Street und wartete darauf, dass die Premierministerin nach Hause käme. Er hoffte, dass sie am heutigen Tag nicht zu viele Überstunden machte oder sich gar gerade im Ausland aufhielt, denn dies hatte er auf die Schnelle nicht in Erfahrung bringen können.

Sie mussten etwa eine halbe Stunde warten, als die dunkle Limousine vor dem Haus hielt, mitten im Londoner Regenwetter. Liam musste schnell sein, denn in das Haus der Nummer zehn hatte man ihn nicht einlassen wollen, so musste er mit der Premierministerin reden, ehe diese im Haus verschwand.

Schnell trat er ein paar Schritte vor und blinzelte sie durch den Regen hindurch an. „Premierministerin Thatcher?", fragte er höflich mit einer leichten Verbeugung und hoffte, sie würde ihn nicht sofort abweisen. „Ich muss Sie sprechen. Es ist sehr dringend."

Margaret Thatchers Gesicht spiegelte für einen Moment Entsetzen wider, als sie Liam erkannte, der noch vor wenigen Monaten bei ihrem Amtsantritt aus dem Bild in ihrem Büro geklettert war. Dass er jetzt plötzlich vor ihrem Haus stand, war mehr als unheimlich.

Liam war für einen Moment sogar darauf gefasst, ihr den Imperio zu verpassen, sollte sie ihn abweisen. Er MUSSTE mit ihr sprechen, um jeden Preis. Zu viel stand auf dem Spiel - sowohl in der magischen, als auch in der Muggelwelt.

Doch zu seiner großen Erleichterung nickte die Premierministerin. „Folgen Sie mir, Lord Gryffindor-Potter", sagte sie und machte so für die Umstehen klar, wer er war. Harry überlegte kurz, was er nun machen sollte, beschloss dann aber, die Situation zu nutzen und auf Liams Schulter zu bleiben. Wann bekam er schon einmal die Gelegenheit, ein solches Gespräch mit anzuhören? Und Liam konnte ihn kaum weg schicken, er war schließlich für alle Augen unsichtbar... Harry spürte, dass Liam nicht ganz damit einverstanden war, dass er mitkam, aber er tat nichts um ihn zu verscheuchen und so lächelte er nur innerlich und war auf das Kommende gespannt.

Die Premierministerin führte Liam und den unsichtbaren Gast in einen kleinen, fast schon gemütlichen Konferenzraum, in welchem lediglich ein runder Tisch für bis zu zwölf Personen stand. Wie bei Arthus` Rittertafel. Magret Thatcher ist Arthus und Liam Sir Lancelott, dachte Harry grinsend, als sie sich setzten und einen Moment ein Butler den Raum betrat, welcher ein Tablett mit einer Kanne Tee und zwei Tassen dabei hatte.

„Wünschen Sie noch etwas, Premier?", wollte dieser wissen, aber die Frau winkte nur ab und so verließ der Mann den Raum wieder nach einer kurzen Verbeugung und schloss die Tür.

„Was führt Sie zu mir?", wollte Margaret nun direkt und ohne Umschweife wissen, etwas was Liam fast lächeln ließ, wäre diese Situation nicht so ernst. Sie war so völlig anders als ihr Vorgänger. Nicht verschüchtert und ängstlich, sondern though, den Blick immer nach vorne auf ihr Ziel gerichtet, etwas, was er schon bei ihrer ersten Begegnung festgestellt hatte.

„Bevor wir beginnen, Harry würdest du bitte? So ist es unhöflich, der Unterhaltung zu folgen", sagte er und sah zu dem Phonix, der sich auf eine der Stuhllehnen nieder gelassen hatte und schwang kurz seinen Zauberstab, damit dieser wieder sichtbar wurde.

Margaret Thatchers Augen wurden groß, als sich das seltsame Vogelwesen vor ihren Augen in einen jungen Mann mit schwarzen Haaren und Brille verwandelte. Doch sie hatte schon bei der ersten Begegnung mit Lord Gryffindor gelernt, dass wohl etwas dran sein musste an dem, was er von der verborgenen Welt erzählt hatte. Sie glaubte zwar nicht daran, aber er schien ein politisch guter Partner zu sein, so verzichtete sie darauf, gegen seine seltsamen Annahmen der Welt zu sprechen. Denn seine Einschätzungen hatten sich als durchaus realistisch bewiesen und Margaret mochte realistische Männer in der Politik.

Der aus dem Nichts aufgetauchte junge Mann, der durchaus Ähnlichkeit mit dem Älteren aufwies, setzte sich auf einen weiteren Stuhl und schien es wohl dem Älteren zu überlassen, zu reden. Margaret sagte nichts, wenn die kurze Namensnennung 'Harry' die Vorstellung hatte sein sollen, würde das wohl reichen. Sie selbst würde sich kaum vorstellen müssen.

Der Lord - obwohl sie ihn noch nie im Oberhaus gesehen hatte - sah nun tatsächlich etwas unbehaglich drein, ungeduldig wartete sie darauf, dass er mit der Sprache heraus rückte. Sie hasste es, wenn man sie warten ließ.

Liam überlegte eine Weile, wie er am besten anfangen konnte. Das würde kein einfaches Gespräch werden, doch drum herum reden konnte er auch nicht. So holte er einmal Luft und sah die Premierministerin der Muggel dann wieder direkt, wenn auch höflich und ernst, an.

„Die Tragödie von Cardiff... war, zum Teil, von magischer Seite her induziert. Es war schwarzmagisches Feuer, welches nicht gelöscht werden kann, trotz aller Bemühungen, auch nicht von Magiern selbst. Einmal entfacht, ist es die pure Zerstörung und hat nun tausende Menschen das Leben gekostet." Seine Stimme klang ein wenig matt und erschüttert, was durchaus authentisch war, auch wenn er es nicht beabsichtig hatte.

Margaret richtete sich auf ihrem Stuhl auf. „Wollen Sie damit sagen, dass Sie an der Sache beteiligt sind?", fragte sie scharf, Liam beeilte sich, den Kopf zu schütteln.

„Sie erinnern sich an Voldemort, Premierministerin? Der Mann, der die magische Welt unter seine Herrschaft zwingt, ähnlich jenen Diktatoren im Europa der vierziger Jahre?" Thatcher nickte knapp, sie erinnerte sich an diese seltsame Begegnung mit Lord Gryffindor-Potter nur zu gut und hatte erstaunlicherweise nichts von dem, was er ihr erklärt hatte, vergessen.

„Voldemort nutzte die Ablenkung aus Cardiff, um das Ministerium zu stürzen. Die Ministerin, die ich Ihnen vorstellte, wurde ermordet, ebenso wie einige andere Ministeriumsmitarbeiter. Weitere werden fliehen, oder sich zwangsweise unterordnen. Die magische Welt steht somit kurz vor dem endgültigen Fall."

Margaret war entsetzt. Sie fühlte mit der Ministerin der Magier mit, eine Frau an der Spitze eines Volkes war selten und niemals einfach. „Ein Putsch also? Er hat die Macht gewaltsam an sich gerissen? Wissen die anderen Länder schon Bescheid?"

Liam musste beinahe lächeln, Thatcher war eindeutig eine Politikerin von Format. „Leider... weiß ich nur wenig davon. Ich bin nicht mehr Teil der Regierung, aber ich kann mir vorstellen, dass Frankreich und Deutschland nicht gerade begeistert sind und ihre Ein- und Ausreisebestimmungen drastisch verschärfen werden. Sie werden versuchen, diplomatisch zu bleiben, denn Voldemort gibt sich nicht mit Sanktionen ab. Eher dreht er dann den Spieß um."

Es klopfte und jemand steckte den Kopf herein und wedelte furchtbar aufgeregt mit einem Blatt Papier. „Sie entschuldigen mich kurz", sagte Thatcher und als sie schließlich zurück kehrte, legte sie ihnen ein Fax vor, auf welchem ohne Zweifel ein Bekennerschreiben abgedruckt war.

„Die INLA(*) hat sich zu dem Feuer von Cardiff bekannt. Was sagen Sie dazu?" Liam besah sich das Schreiben nur milde interessiert, er hatte mit so etwas bereits gerechnet.

„Dass Voldemort seine Arme ausstreckt und das zuerst zu den radikalen Gruppen. Die Irische Nationale Befreiungsarmee ist eine Abspaltung der IRA und bezeichnet diese als 'nicht radikal genug'. Richtig? Das kommt Voldemort nur recht. Er knüpfte Kontakte zu INLA-Leuten, die dann seine Taten ausführten. Sie erinnern sich doch noch an die Autobombe im März? Auch die wurde in Voldemorts Auftrag ausgeführt, doch gerade stehen muss dafür die INLA, damit er sich nicht die Finger schmutzig macht."

Nun konnte war das erste Mal wirklichen Schock im Gesicht der Premierministerin zu erkennen. „Sie und ihre Leute sind für den Tod von Airey Neave verantwortlich?", wollte sie wissen und ihr Schock verwandelte sich in Wut. Er war einer ihrer engsten Vertrauten gewesen, als ihn die Autobombe erfasste, gerade als er das Unterhaus verlassen hatte und sofort starb. Auch damals hatte sich die INLA dazu bekannt und nun erfuhr sie, dass die Welt, an welche sie nicht glaubte, auch wenn der Mann vor ihr seltsame Dinge tat und konnte, dafür verantwortlich war, dass Airey hatte sterben müssen?

„Premier", sagte Liam sanft, der die Frau verstand. Auch er wurde jedes Mal wütend, wenn einer seiner Leute starb oder auch nur verletzt wurde. „Sie können, dürfen, nicht die gesamte magische Welt dafür verantwortlich machen. Es ist eine Randgruppe. Ein Wahnsinniger, der seinen Verstand schon früh verloren hat...", meinte Liam, wurde aber leise von Harry unterbrochen, welcher bis dahin stumm und interessiert zugehört hatte.

„Tom ist nicht nur verrückt und durchgeknallt, dazu ist er hochintelligent, genial und ohne Skrupel. Er schreckt vor nichts zurück, selbst nicht davor seine eigenen Leute zu töten, sollten sie seinen Befehl nicht genau so ausgeführt haben, wie er es wollte." Entschuldigend sah der junge Mann erst zu Liam, ehe er wieder zu der Premierministerin blickte. Immerhin kannte er sie selbst nur aus dem Fernsehen, wenn er einmal heimlich bei en Dursleys als Kind die Nachrichten hatte mit ansehen können, denn immerhin war sie fast bis zu seinem Eintritt in Hogwarts im Amt. Es war seltsam, der Frau nun gegenüber zu sitzen und zu wissen, was sie noch tun würde, was noch folgen würde. Zu wissen, wie sie sich Freunde aber auch Feinde machte. Wie sie England mit ihrer Politik lange Zeit prägen würde. Und nun saß sie hier und war gerade einmal ein paar Monate im Amt. Irgendwie bewunderte Harry die Frau in diesem Moment, es musste schwer für sie sein, die Krisen, die sie jetzt schon gleich nach Amtsantritt zu bewerkstelligen hatte zu überstehen, ohne, dass die Menschen wollten, das sie wieder zurück trat, da sie nichts änderte, ändern konnte.

„Die britische Zauberergemeinschaft wird nun von einem psychopathischen Tyrann regiert", fasste Liam zusammen, Thatcher jedoch schüttelte den Kopf und stand schließlich auf.

„Das glaube ich einfach nicht. Airey wurde getötet von... von Ihrer Welt? Wieso erfahre ich das erst jetzt? Wir sind dabei, die INLA zu zerschlagen und jetzt haben sie die Unterstützung dieses... dieses Mannes!" Sie war wütend und entsetzt und sowohl Liam als auch Harry fühlten sich seltsam schuldig, obwohl sie gar nichts dafür konnten.

„Wie steht es um die Waliser Regierung?", fragte Liam vorsichtig - doch auch das war ein überaus wichtiger Punkt. Und vielleicht lenkte es die Premierministerin etwas von Airey ab.

Diese atmete einmal tief durch, blieb aber stehen und blickte zum Fenster hinaus. „Es haben ein paar Leute überlebt, die jedoch alle unter Schock stehen. In ein paar Wochen wird eine Übergangsregierung zusammen gestellt, die dann vermutlich in Bristol kurz hinter der englischen Grenze ihren Sitz haben wird. Aber das steht noch in den Sternen. Wales, ganz Britannien, ist traumatisiert. Die Telefone stehen nicht mehr still, Faxe laufen heiß, ständig kündigen sich neue Leute an, Regierungen aller Welt wollen irgendwie helfen, sind auf einmal hoch solidarisch und doch allesamt so ratlos wie wir." Es war ganz und gar untypisch für die sonst so harte Frau, die als 'Eiserne Lady' in die Annalen eingehen sollte, dass sie ihre Verzweiflung derart offen zeigte. Doch dies war ein Ereignis, was halb Europa erschütterte; einen letzten Großbrand einer Stadt dieses Ausmaßes hatte es zuletzt vor mehr als dreihundert Jahren beim großen Brand von London 1666 gegeben.

Wann und ob Cardiff je wieder aufgebaut werden würde können, blieb ungewiss. Aber vergessen werden würde es niemals und die Geschichte komplett umschreiben.

Liam nickte. Er würde gerne helfen und doch konnte er es nicht. Er wusste nicht einmal, was die Premierministerin gemeint hatte, als sie gesagt hatte, dass die Telefone und Faxe nie still stünden... waren das Haustiere, die nervös wurden, weil sie die Gefahr spürten? Doch er beschloss, Harry hinterher dazu zu fragen, er wollte sich schließlich nicht blamieren.

„Wir, das heißt ich, die Aurorenschaft und jene, die sich gegen Voldemort stellen, werden unser Möglichstes tun, damit dieser Terror bald ein Ende hat", erklärte er so ruhig und entschlossen wie möglich. Margaret jedoch sah ihn etwas zweifelnd an.

„Das haben Sie vor einem halben Jahr auch schon gesagt und was ist passiert? Es ist nur schlimmer geworden. Offenbar wütet da ein Feind aus Ihrer Welt, der die meinige zerstört und vergiftet. Das kann ich nicht zulassen." Ihre Stimme hatte ihren festen Ton wieder gewonnen und Liam fürchtete kurz, sie würde die Beziehungen nun ganz abbrechen, als Harry etwas sagte, was ihn alarmiert aufsehen ließ.

„Das Portrait! Ich meine, dessen Gegenstück hängt doch im Ministerium, oder? Somit ist es jetzt für Voldemort zugänglich und wenn er hier aufkreuzt - "

Liam stand auf. „Du hast Recht, Harry. Ministerin, wo genau hängt das magische Bild? Wir müssen es umgehend entfernen, ehe Voldemort auch diese Verbindung sich zu Nutzen macht." Thatcher blickte sichtlich irritiert drein, sollte sie diesen beiden daher gekommenen Männern etwa wirklich erlauben, einfach so in ihr Büro zu latschen? Andererseits hatte diese Unterhaltung beträchtlich an Ernst gewonnen, dass sie diesen Einwand nicht übergehen konnte.

„Folgen Sie mir", sagte sie und führte sie in einen Raum im ersten Stockwerk. Liam erkannte es sofort und prüfte einige Zauber, schüttelte dann aber den Kopf.

„Da war jemand sehr, sehr gründlich, wer auch immer es einmal hier aufgehängt hat. Ich werde Ihnen Fluchbrecher vorbei schicken müssen, die das Portrait entfernen. Haben Sie morgen Zeit?"

„Was glauben Sie denn? Ich habe nicht einmal JETZT Zeit, renne von einem Ort zum anderen und -"

Liam ließ sich nicht irritieren. „Termine können verschoben werden. Morgen Vormittag, elf Uhr. Sie müssen nicht einmal anwesend sein, wenn ich es Recht überlege." Die Gedächtniszauber konnte er schließlich bei den Wachen manipulieren, dass sie ein paar Auroren hinein- und wieder hinaus lassen würden.

„Was erlauben Sie sich eigentlich?! Das hier ist mein Büro und ich möchte nicht-"

„Dass Voldemort plötzlich mittendrin steht und Sie rücksichtslos tötet, wie er es bei Airey getan hat?", sagte Harry, die Gesichtszüge der Premierministerin erstarrten. Dann, ganz langsam, nickte sie.

„Gut. Tun Sie, was Sie können, um diesen... diesen Psychopathen von mir fern zu halten und irgendwie zu stürzen. Sie sind Magier, Sie sind ein Lord! Tun Sie etwas!" Liam bemühte sich, ruhig zu bleiben, schickte Harry aber einen warnenden Blick. Sie sollten sich zurück ziehen.

„Ich gebe Ihnen mein Wort, Premierministerin. Mehr kann ich leider nicht tun. Außer..." Er zog einen auf dem Schreibtisch liegenden Notizblick zu sich heran, blätterte ungefragt darin herum und sah, dass er unbenutzt war. Daraufhin richtete er seinen Zauberstab darauf, erschuf einen identischen Block und sprach dann über beide einen Zauber. Den zweiten Block nahm er an sich, den ersten ließ er auf dem Schreibtisch liegen.

„Wenn Sie mir etwas mit zu teilen haben, etwas Seltsames geschieht oder Sie sich durch Todesser bedroht fühlen, schreiben Sie es mir. Ich kann Ihre Nachricht dann auf meinem Block lesen und werde sofortige Schritte einleiten, Ihnen zu helfen. Verwechseln Sie ihn nur nicht", sagte er nun mit einem Zwinkern und trat wieder in Richtung Tür.

„Oh, eventuell werden wir zu Ihrem persönlichen Schutz ein, zwei Leute abbestellen, die Sie fortan begleiten werden. Sie werden rechtzeitig darüber in Kenntnis gesetzt. Ich denke, es wird Zeit zu gehen für uns. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Achten Sie auf politische Spannungen, auf Gerüchte im Volk und geben Sie Warnungen heraus. Gehen Sie niemals allein aus dem Haus, verschärfen Sie die Ausgangsregeln. Ich halte Sie auf dem Laufenden, was Voldemort und unsere Welt betrifft." Liam spürte, dass sie die Geduld der Ministerin nur überstrapazieren würden, wenn sie noch länger blieben. Es war alles gesagt, den Rest würde diese selbst regeln müssen, so gut sie konnte.

Margaret Thatcher blieb allein zurück in ihrem Büro und ließ sich zutiefst verwirrt auf ihren Stuhl sinken. Piraten im Ärmelkanal, die Frachtschiffe versenkten oder in Brand setzten, entführte Politiker, Autobomben und jetzt hatte ein ganzes Land keine Hauptstadt mehr. Das alles waren die zutiefst erschütternden Folgen eines unsichtbaren Krieges, gegen den sie nichts tun konnte. Lag das Schicksal Britanniens, welches sie mit Gottes Hilfe lenken sollte, dann wirklich noch in ihrer Hand? Oder liefen die Fäden auf der anderen Seite zusammen, bis ganz Britannien in Trümmern lag? Vielleicht war sie am Ende nur Teil eines komplexen, aber unsichtbaren Puppenspiels.

­­­­­­­­­­­­­­­­__________________
(*) INLA = Irish National Liberation Army (de. Irische Nationale Befreiungsarmee), eine Abspaltung der IRA Ende der siebziger Jahre, denen die IRA nicht radikal genug war. Sie sind für einige Anschläge, unter anderem auf den Vertrauten Margaret Thatchers, verantwortlich. Weitere Informationen siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/INLA


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis