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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Inferno

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Wieder ist eine Woche um und wieder haben wir ein neues Kapitel für Euch!
Zuerst aber möchten wir ein kleines Missverständnis auflösen: wir werden Destiny hier NICHT abbrechen! Natürlich posten wir hier zuende, keine Frage!
Uns stimmte es nur nachdenklich, dass von den einst an die zwanzig Reviews seit einigen Kapiteln nur ein, zwei Leser sich zu einem Review durchringen konnten. Wir wissen, dass Destiny bereits eine sehr lange Story ist, daher haben wir uns gefragt, wie viele Leser überhaupt noch dabei sind. Denn für zwei aktive Leser den zweiten Teil von Destiny hier zu starten, wäre dann ehrlich gesagt wenig sinnvoll.
Dennoch freut es uns unheimlich zu sehen, dass wir uns offenbar getäuscht haben und für viele Destiny fast schon so wichtig geworden ist wie für uns. Das ist ein riesen Lob, danke dafür!
Also, um es noch einmal deutlich zu sagen: Journey of Destiny wird beendet, ohne Zweifel. Was das Posten des zweiten Teils angeht, sind wir uns noch nicht sicher, es sieht aber gut aus, dass ihr auch den hier lesen werdet können.

Jetzt erst einmal viel Spaß beim Lesen,
alles Liebe,
Cas und vojka



Kapitel 128

Inferno

Nur einen Wimpernschlag später tauchte ein steinerner Bogen mitten in der Bibliothek von Gryffindor Castle auf, durch welchen Claire und Leyah stolperten.

„Wir sind zu Hause", murmelte Claire und brachte gerade noch ein erleichtertes und glückliches Lächeln zustande, ehe sie einfach auf die Knie sackte und bewusstlos zur Seite fiel. Auch Leyah konnte sich nun, wo das Ziel, welches sie die letzten Wochen auf den Beinen gehalten hatte, endlich erreicht war, nicht mehr auf diesen halten und sank nur eine Sekunde nach ihrer Freundin auf den Boden der Bibliothek.

Pat, Beccy ich bin wieder da, waren ihre letzten Gedanken, ehe sie die Augen schloss und um sich herum nichts mehr wahr nahm.

* * *

„Lord Gryffindor, Sir, Ihr müsst aufwachen", rief Vetus aufgeregt und versuchte seinen Meister aus seinem Schlaf zu wecken.

Nur mühsam gelang es Liam in die Wirklichkeit zurück zu finden. Er hatte erst vor ein paar Stunden einen Traumlosschlaftrank genommen, damit er überhaupt einmal wieder Ruhe fand und nun wurde er geweckt, was ihm absolut nicht passte.

„Was willst du, Vetus?", fuhr er den kleinen Hauselfen an, der noch deutlich aufgeregt war. Aber nun, wo er so von seinem Meister so angefahren wurde, ließ er die Ohren leicht hängen. Erst nach einem Moment später erinnerte er sich wieder daran, warum er hier war.

„Es tut mir leid, Euch geweckt zu haben, Mylord, aber die Lady ist wieder da."

* * *

Drei Tage lang waren Claire und Leyah nun schon ohne Bewusstsein. Die Aufregung war groß und nie wurden die beiden Frauen allein gelassen. Selbst Madam Pomfrey sah mehrmals täglich nach ihnen, da niemand mehr den Sicherheitsvorkehrungen im St. Mungo's vertraute.

Wer nicht gerade im einem der beiden Zimmer war, schlich besorgt um diese herum. Sie waren alle erleichtert, dass die beiden Frauen wieder da waren, aber diese Erleichterung wurde von der Sorge noch überschattet. Jeder fragte sich, was sie in den letzten gut fünf Monaten durchgemacht hatten, wo sie gewesen waren und warum sie nicht aufwachten. Liam war mit seinen Nerven fast noch mehr am Ende, als in den Wochen ihres Verschwindens. Er hatte sich Urlaub genommen, ebenso wie Patrick um da zu sein, wenn seine Frau endlich wieder aufwachen würde.

Auch unter den jungen Erwachsenen war die Anspannung groß. All die Wochen und Monate hatten sie sich gefragt, was los war, wohin Claire und Leyah entschwunden waren und versucht, Patrick und Liam irgendwie zu unterstützen. Die Suche nach den Horkruxen hatte weitestgehend auf Eis gelegen, die Nerven bei allen ziemlich blank. Nun waren die so lang Vermissten wieder da, doch die Sorge und Ungewissheit blieben. Wuchsen sogar, denn ihr Zustand schien sehr schlecht zu sein. Doch fragen konnte sie niemand, nur das Wissen, dass Claire und Leyah überhaupt lebten und wieder Zuhause waren, nahm ein wenig von der ungewissen Angst.

* * *

Traurig saß Liam an Claires Bett und hielt ihre Hand, wie er es in den letzten Tagen in fast jeder Minute getan hatte und strich sanft über ihren Handrücken. Es erschreckte ihn jedes Mal aufs Neue, seine Frau so zu sehen. Zumindest die diversen Kratzer, kleineren und größeren Wunden waren mittlerweile von Madam Pomfrey geheilt worden, aber es blieb, dass sie schrecklich aussah. Nicht seine starke, selbstbewusste Frau lag in diesem Bett. Nein, sie wirkte zerbrechlich und abgemagert.

„Liebes, wach doch bitte auf", murmelte er leise und sah sie einfach nur an. Hoffte, sie würde seine Worte hören, würde auch im Geist endlich zu ihm zurück kehren, aber sie rührte sich nicht. So schwieg er wieder, hielt einfach nur weiter ihre Hand in der seinen, als wolle er sich so versichern, dass es kein Traum war und sie wirklich wieder an seiner Seite war.

Es war furchtbar gewesen, sie zu vermissen und nichts über ihren Verbleib zu erfahren, nicht einmal, ob sie noch lebte. Doch nun lag sie reglos vor ihm, mit blassen, eingefallenen Wangen und einem viel zu dünnen Körper und noch immer konnte er sie nicht erreichen. Es zerriss ihm das Herz, sie so zu sehen und doch hoffte er jeden Tag aufs Neue, dass sie nun, wo sie endlich wieder hier war, auch ganz zu ihm zu ihm zurück kehrte.

Langsam und vorsichtig strich er über ihren Handrücken, betrachtete sie einfach, als wolle er sich jede Einzelheit ihres Gesichtes genauestens einprägen. So sehr hatte er sich danach gesehnt, sie wieder in seine Arme zu nehmen und nun schlug sein Herz noch immer angstvoll.

„Bitte, komm zurück. Ich brauche dich doch. Ich... liebe dich", flüsterte er mit erstickter Stimme. Er war kein Held im Äußern von Gefühlen, das wusste er. Aber wenn es Claire dazu brachte, aufzuwachen, würde er über jeden Schatten seiner selbst springen. Er beugte sich vor um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben, als er bemerkte, wie sie leicht den Kopf drehte. Erstaunt sah er sie an und tatsächlich, die Augäpfel bewegten sich unter den Lidern, als sei sie kurz davor, aufzuwachen. Vielleicht träumte sie auch nur, dennoch wagte Liam es kaum noch zu atmen, während er sie einfach nur beobachtete. Endlich, eine winzige Regung!

„Claire?", fragte er erneut, leise und hoffnungsvoll, dieses Mal blinzelte sie leicht, kniff die Augen dann aber wieder zu. Offenbar war es ihr zu hell, sodass Liam das Licht dämmte. Ein Kamin spendete Wärme, welche Claire so dringend benötigte, denn ihre Haut war noch immer eiskalt.

„Claire, ich... ich bin hier", versuchte er es erneut und war sich nicht ganz sicher, ob sie wusste, wer mit 'ich' gemeint war. Doch er kam gar nicht auf den Gedanken, seinen Namen zu nennen, war viel zu gebannt von den leichten Regungen auf ihrem Gesicht, welches verriet, dass sie offenbar gegen den Schlaf ankämpfte und aufwachen wollte.

Im nächsten Augenblick schlug sie die Augen auf etwas in Liam brach. Voller Liebe und Erleichterung sah er sie an, wischte sich zugleich die Tränen von der Wange, die vereinzelt auf die Bettdecke tropften. Und als sie seinen Blick erwiderte und sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete, hielt ihn nichts mehr auf dem Stuhl. Er zog sie in seine Arme und legte sich dann vorsichtig neben sie, ohne sie aus den Augen zu lassen. Schämte sich nicht seiner Tränen, als sie sich eine ganze Weile einfach nur im Arm hielten, dass Liam schon Angst hatte, seine Frau wäre wieder eingeschlafen. Doch als er die Umarmung leicht löste, sah sie ihn noch immer an aus müden, aber klaren Augen und Liam war noch nie glücklicher gewesen.

„Du bist da", sagte sie leise, ein raues Flüstern, kraftlos und doch zärtlich. Unter Tränen lächelte Liam erneut und nickte, küsste sie als Antwort einfach nur, wenn auch sehr vorsichtig als habe er Angst, sie zu zerbrechen.

„Ich war immer da. Die ganze Zeit", sagte er schließlich und war beinahe erstaunt über seine Stimme. Claire kuschelte sich in seine Arme und Liam spürte, wie die unerträgliche Kälte endlich auftaute und die Anspannung von ihm mehr und mehr abfiel. Sie war wieder da, sie lebte und sie war endlich wieder wach.

„Die ganze Zeit", wiederholte sie seine Worte leise, legte einen Arm um ihn und schloss erneut die Augen, den Kopf auf seine Brust gebettet. Liebevoll legte er seine Arme um seine Frau, hauchte ihr einen Kuss auf das Haar und war binnen weniger Sekunden ebenfalls eingeschlafen. Endlich war er nicht mehr allein.

* * *

Tagesprophet

Samstag, 20.10.1979

Lord Gryffindor-Potter Überwacher der Regierung?

Was führt er wirklich im Schilde?
Bericht von Ken Dawson

Dass Lord Gryffindor-Potter de facto der mächtigste Mann der Regierung ist, dürfte bekannt sein. Er ist Oberster des Zauberergamots und hat damit die wichtigsten Entscheidungen der Judikative inne, steht über allen Ministerien und sogar über der Ministerin selbst. Doch immer lauter werden die Stimmen, die fordern, dass der Chef der Aurorenabteilung sich aus den Regierungsgeschäften zurück ziehen soll. Sie legen dem Lord nahe, sich auf seine Tätigkeit als Leiter der Aurorenabteilung gemeinsam mit Patrick O'Connor, zugleich ein guter Freund des Lords, zu konzentrieren.
„Dann wäre die Regierung endlich wieder unabhängiger. Er soll einfach seinen Job machen“, sagte ein sichtlich unzufriedener Walden McNair über Lord Gryffindor.
Offenbar steht er mit dieser Meinung nicht allein da, denn auch Mitarbeiter der Ministerin selbst fühlen sich in ihrer Arbeit eingeschränkt, wenn „Der Lord da ständig über die Schulter guckt“, so ein weiterer Mitarbeiter, der seinen Namen nicht nennen möchte.
Die Stimmung wendet sich nun gegen den Lord, der einst mit so viel Bewunderung hervor getreten ist. Doch nun wird seine uneingeschränkte Macht so manchem Mitglied der Zauberergemeinschaft zu unsicher.
„Wer sagt uns, dass er diese Macht nicht für sich nutzt? Offiziell arbeitet er gegen Sie-wissen-schon-wen. Aber so wirklich weiß das niemand. Da ist die Leitung der Aurorenzentrale die perfekte Deckung“, so eine Sprecherin des St. Mungo Hospitals, aus welchem Lord Gryffindor-Potter aus bisher ungeklärter Ursache geflohen war. Seinen Bewacher des Ministeriums hatte er tot zurück gelassen.
„Die Stimmen sind zwei geteilt, doch die Meinungen scheinen zu kippen. Aber wenn diese Macht weiterhin uneingeschränkt bleibt, könnte das Britannien in den Abgrund stürzen“, so ein Mitarbeiter des Aurorenstabes.
Aus Ministeriumskreisen heißt es, man diskutiere bereits die Aberkennung jeglicher Adelstitel und damit Machtämter in der Zaubererwelt.
Es gab Jahrhundertelang keinen Zaubereradel. Wieso auf einmal jetzt, wo das Land von Sie-wissen-schon-wem in die Knie gezwungen wird? Das soll Zufall sein? Wie kann es sein, dass es nun zwei Lords gibt, die beide uneingeschränkte Macht fordern?
Die Aberkennung ist umstritten. Doch solange die Ministerin weiterhin fest hinter Lord Gryffindor-Potter und seiner Familie steht, wird sich wohl kaum etwas ändern.

Lesen Sie weitere Diskussionen unserer Leser auf Seite 9
Zur aktuellen Regierungsdebatte Seite 12


Liam stieß sich wütend vom Tisch ab. „Verfluchte Scheiße!“, rief er, den Blick weiterhin auf die Zeitung geheftet. Das war ungeheuerlich und Liam konnte es kaum fassen. Unterstellte man ihm wirklich einen Pakt mit Voldemort? Begünstigung der Ministerin, oder durch eben diese? Unehrlichkeit? Herrschsucht? Ihm, Liam Balthasar Gryffindor-Potter, der einfach seine Familie beschützen wollte und den Menschen von Britannien ein wenig der Freiheit zurück geben wollte, die Voldemort ihnen immer mehr nahm.

Vielleicht sollte er zurück treten. Einfach wieder der sein, der er vorher war. Familienvater, Chef der Aurorenabteilung. Kein Lord mit einer Macht, nach der er nie gestrebt hatte. Kein Titel, der seine Familie bedrohte, der es seinen Kindern und Enkeln unmöglich machen würde, ein normales Leben zu führen.

Doch ehe er den Gedanken fortführen konnte, erschien ein Patronus, der mit Patricks Stimme drei knappe Worte heraus presste, ehe er sich auflöste: „Cardiff Castle. Sofort.“

Der Zeitungsartikel war vergessen, ebenso wie das Frühstück. Liam tauschte einen winzig kurzen Blick mit Claire, der alles sagte. Ich liebe dich. Claire erwiderte den Blick, sie kannte ihn nur zu gut und sagte deshalb nichts.

„Ihr bleibt hier“, sagte er zu Harry, James und Sirius, die sofort aufgesprungen waren.

„Nein, das werden wir nicht“, sagte James mit wütender Miene und trat vom Tisch weg um seinen Zauberstab zu holen. Er war erwachsen und war Mitglied des Ordens und er wusste zu kämpfen. Eines Tages würde Liam auch von seinem bescheuerten Wir-müssen-die-Kinder-beschützen-Trip herunter kommen. James würde ihm zeigen, was er konnte.

Der Aufbruch war hektisch, doch schließlich waren sie alle bereit: James, Harry, Sirius, Lily, Ginny, Beccy, Remus und Peter. Besorgt sah Claire ihnen nach und hoffte, dass sie alle unverletzt und lebend zurück kehrten. Immer wieder fragte sie sich, weshalb ihre gesamte Familie so auf Kämpfen und sich-beweisen aus war. Nur sie nicht, sie zog die Sicherheit des Castles oder Manors vor, anstatt sich mit dem Zauberstab in den Kampf zu stürzen. Das mochte feige klingen, doch Claire wusste, dass sie hier besser aufgehoben war. Sie war nie eine große Kämpferin gewesen und wäre ziemlich hilflos. Sie würde Liam und ihre Söhne allein zurück lassen müssen, wenn ihr etwas geschah, ein Gedanke, der sie nach der unfreiwilligen Reise nach Atlantis geradezu entsetzte.

So ging sie zurück, warf einen Blick in den nun verwaisten Esssalon und beschloss dann, nicht zum Frühstück zurück zu kehren. Stattdessen ging sie die Stufen hinauf und betrat einen bisher kaum genutzten Raum, den außer ihr niemand zu betreten hatte. Denn nicht nur der Lord hatte ein eigenes Arbeitszimmer, Lady Gryffindor ebenfalls. In ebendieses zog sie sich seit ihrer Rückkehr immer öfter zurück, um die Eindrücke und Ängste, die sie überkamen, zu verarbeiten. Sie fühlte sich schrecklich unsicher, beinahe unnütz. Was war sie für eine Lady Gryffindor, die nicht kämpfte?

Früher hatte es sie sehr geärgert, wenn Liam und Patrick sie und Leyah aus den Kämpfen hatten heraus halten wollen. Nun jedoch wollte sie gar nicht mehr kämpfen. Dazu war sie nicht stark genug.

Liam besaß diese Stärke. Er war ihr Halt in jeder Situation, in der sie drohte, diesen zu verlieren. Er gab ihr Kraft, wenn sie drohte, zu fallen. Und er kämpfte, wo sie sich zurück zog.

Manchmal hatte sie Angst, dass die Wochen, die sie auf Atlantis gewesen war, sie entfremdet hatte. Bei ihrer Rückkehr hatte sie einen noch ernsteren Mann und erwachsene Kinder vorgefunden. Es schien, als hätten diese einen Sprung um Jahre gemacht, während sie stehen geblieben war. Es fühlte sich fremd an, wie nicht dazugehörig. Kalt.

All diese Zweifel schrieb sie auf. Ein in Leder gebundenes Notizbuch, eine Feder, schwarze Tinte. Mehr brauchte es nicht, um ihrer Gedanken Ausdruck zu verleihen. Gedanken, denen sie keine andere Form geben konnte, die sie niemals hätte aussprechen können. Nicht einmal Liam gegenüber. So schwieg sie und hoffte und wartete auf das Ende dieses Alptraumes.

* * *

Das alte Castle in Cardiff, welches zum Teil seit fast zweitausend Jahren dort stand, brannte. Von weitem war die Feuerwand schon zu sehen, die bereits auf Teile der Innenstadt übergegriffen hatte. Verzweifelt versuchten die Muggel, das Feuer zu löschen, doch Liam wusste, dass es zwecklos war. Schwarzmagisches Feuer konnte nicht gelöscht werden.

Und noch immer schwirrten die Todesser umher, Blitze zuckten und Auroren versuchten verbissen, dem entgegen zu wirken. Ein verzweifeltes Unterfangen.

Die Neuankömmlinge waren sofort Angriffsbereit und wurden schonungslos in den Kampf gezogen. Schon bald hatten sie einander im dichten Rauch aus den Augen verloren. Liam handelte rein rational, auch wenn kurz die Erinnerung an den Kampf in der Londoner U-Bahn in ihm aufsteigen wollte. Doch das hier war etwas anderes. Er durfte sich nicht ablenken lassen.

Nach einer letzten Verstärkung des Schutzzaubers um sich herum griff auch er in den Kampf ein. Zumindest die Todesser mussten sie aufhalten.

* * *

Cardiff stand noch immer in Flammen. Tausende von Menschen versuchten zu fliehen, auf den Straßen herrschte das reinste Chaos. Hunderte waren verschüttet, erstickt oder verbrannt. Die meisten Todesser waren mittlerweile geflohen, nachdem sie gesehen hatten, dass ihr Plan funktioniert hatte. Nun standen die Auroren hilflos auf den Straßen und versuchten, die Menschen von der völligen Panik abzuhalten. Doch dies wollte kaum gelingen, da schon längst eine Massenhysterie ausgebrochen war. Doch zumindest ein paar Brandschutzzauber konnten sie wirken, auch wenn diese nur mäßigen Schutz gegen das magische Feuer boten. Aber zumindest die gleißende Hitze konnten sie fern halten, damit die Leute nicht schon vorher kollabierten.

Als es dunkel wurde, schickten sie die jungen Erwachsenen nach Hause, nur wenige blieben zurück um die Situation zu sichern, so gut es ging.

Zwei Tage dauerte das Inferno bereits an. Als die letzten Flammen versiegten, offenbarte sich ein grauenvolles Bild: verkohlte Mauerreste, zusammen gefallene Häuser, ausgebrannte Autos. Männer, Frauen, Kinder waren Opfer der Flammen geworden, die genaue Zahl würde vielleicht nie ermittelt werden können. Wales versank im Chaos, Europa berief hastig Sicherheitsräte und Hilfemaßnahmen ein, doch sie alle kamen zu spät.

Wales` Regierungshauptstadt war nur noch ein Trümmerfeld. Keiner der Abgeordneten hatte das Inferno überlebt und Liam wusste, was dies bedeutete: Voldemort hatte einen weiteren Sieg errungen. Nicht nur in der Angst der Menschen, sondern auch in seinem Plan, der Macht über Britannien einen entschiedenen Schritt näher zu kommen.

* * *

Liam blies mit dem Zauberstab schwelende Asche fort, trug sie zusammen auf einen Haufen und legte so einen Weg frei, damit die Helfer und Aufräumarbeiten halbwegs geordnet ablaufen konnten. Der Fluch von Cardiff - so benannten die internationalen Medien diese unfassbare Tragödie. Fieberhaft wurde nach den Ursachen geforscht, doch die Experten gerieten zunehmend in Erklärungsnot: wie konnte ein Feuer nicht gelöscht werden? Wie konnte es auf die ganze Stadt übergreifen in solch einer Geschwindigkeit, dass hunderte Menschen hatten sterben müssen?

Tiefe Verunsicherung herrschte bei der Bevölkerung Wales', gesamt Groß-Britanniens. Überall wurden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht, die Regierungen der Länder gaben pro forma Terrorwarnungen heraus, auch wenn niemand mit Sicherheit sagen konnte, dass dieses schreckliche Ereignis durch einen Anschlag ausgelöst worden war. Doch es war die Hypothese, auf die Dramatiker sich am meisten stürzten - nichts war so beliebt wie Hass und Angst und ein Sündenbock, auf den man alles Unheil schieben konnte.

Liam konnte über all dies nur den Kopf schütteln. Die Folgen dieses grauenhaften Ereignisses waren kaum voraus zu sehen. Es würde die Nation spalten, die Regierungen zum Handeln zwingen gegen etwas, was niemand verstehen konnte. Und sie als Zauberer konnten kaum etwas tun. Er würde mit der Premierministerin reden müssen. Vielleicht sogar noch heute Abend, immerhin war er zwei Tagelang zu überhaupt nichts anderem gekommen als verzweifelt zu versuchen, Menschenleben zu retten und die Trümmer des Feuers aufzuräumen, wachgehalten nur durch Stärkungstränke.

Dies tat er sogar mit dem Zauberstab, trotz der Anwesenheit von Polizei und Feuerwehr und etlicher anderer Muggelhelfer, die alles nur noch schlimmer machten und sich gegenseitig behinderten. Das war für ihn der Moment, seine Leute zusammen zu rufen, sie konnten hier nicht mehr viel helfen. Der Rest lag in der Hand der Muggel.

Doch gerade, als er seinen Zauberstab erheben wollte, um das Zeichen zum Rückzug zu geben, erschien ein einzelner Rabe über den Überresten eines Hauses. Er kreiste ein paar Mal und einige Muggel zogen erschrocken die Köpfe ein - Raben waren immerhin Unglücksboten und nach solchen Ereignissen ließen sich die Menschen schnell zum Aberglauben hinreißen.

Liam wollte den Raben schon nicht weiter beachten, als dieser plötzlich mit einem Schrei auf ihn zugestürzt kam und dann mitten in der Luft etwas fallen ließ. Eine Schriftrolle, sofern Liam das richtig sehen konnte. Doch als diese den Boden berührte, entstand an ihrer Stelle eine Stichflamme, die erneut die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Als diese kleiner wurde, bildeten einzelne Flammen brennende Buchstaben auf dem verkohlten Boden:

Du hast verloren.
Du konntest Cardiff nicht retten, ebenso wenig das Ministerium.
Die Ministerin ist tot, jegliche Ministerialbeschlüsse, die gegen mich zielten, unwirksam.
Stelle dich gegen mich und du gehst unter.


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