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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Düstere Stunden

von vojka

Hallo ihr Lieben,

man mag es kaum glauben aber wir steuern geradewegs auf das Ende zu. Gestern haben wir das 132. Kapitel fertig gestellt und nun kommen noch ein, höchstens zwei, ehe endlich der letzte Kampf Gut gegen Böse startet. Wir können es kaum erwarten diese Geschichte endlich abzuschließen.
Eigentlich bleibt nicht viel zu sagen, außer danke für eure Kommis, die uns auch diese Woche wieder enorm angespornt haben weiter zu schreiben. Wir hoffen euch gefällt auch dieses kleine Werk.
Wir lesen uns nächste Woche

LG

vojka & Cas



Kapitel 126

Düstere Stunden

Zwei Wochen waren seit Sirius` Entführung und damit auch seiner Befreiung mittlerweile vergangen. Seine Genesung machte gute Fortschritte, allerdings entließ ihn Madam Pomfrey noch nicht aus seinem Krankenbett. Etwas, was den Schwarzhaarigen ziemlich frustrierte, aber seine Freunde versuchten ihn so gut sie konnten abzulenken.

Mittlerweile hatte Harry ihnen auch erzählt, wie er es geschafft hatte, seinen zukünftigen Paten zu befreien und auch wie und vor allem wo er ihn vorgefunden hatten, aber die Täter konnte noch nicht gefasst werden. Das Haus der Lestranges war seit dem verwaist und nur das Blut an den Wänden von Sirius ehemaligem Gefängnis zeugte davon, dass er einmal dort gewesen war.

Wenn die jungen Leute nicht gerade bei Sirius waren, waren sie weiterhin auf Gryffindor Castle in der Hoffnung, doch noch eine Spur zu Leyah und Claire zu finden, aber das schien vergebens zu sein.

„Ich will aufstehen Madam Pomfrey, mir geht es doch wieder gut", meinte Sirius am Abend des sechzehnten Augusts.

„Ich kenne Sie Mister Bl... Gryffindor-Potter", verbesserte sie sich lächelnd, sie würde sich wohl nie daran gewöhnen, das Sirius Black nun Sirius Gryffindor-Potter war, „Sie würden sich nicht daran halten, wenn ich Ihnen gestatten würde lediglich zum Abendessen aufzustehen, Sie würden durch das Haus tollen als wäre nie etwas gewesen, etwas was ich leider nicht verantworten kann. Vielleicht am Sonntag, wenn Sie bis dahin brav bleiben."

Sirius grummelte. Brav waren kleine, spießige Kinder, aber doch nicht er! Er war ein Rumtreiber, ein Gryffindor! Er war nicht brav! „Sie haben meine Wunden schon am ersten Tag geheilt, ich fühle mich fit und es geht mir gut. Und ich langweile mich zu Tode. Das können Sie doch nicht verantworten!", sagte er beinahe flehentlich, doch Madam Pomfrey schüttelte den Kopf.

„Sonntag, Mister Gryffindor-Potter und keinen Tag eher", beharrte sie und packte ihre Sachen wieder in ihre kleine schwarze Tasche, Sirius seufzte. Seinen Freunden konnte er nicht helfen, vom Sommer hatte er auch nichts und Chris... Chris war immer noch nicht zurück gekehrt und jeder Tag ohne ein Lebenszeichen von ihr schien mehr zu schmerzen als der Vorherige.

„Muss ich Sie im Bett festhexen oder werden Sie bleiben wo Sie sind?", wollte Madam Pomfrey noch einmal wissen, als sie im Begriff war zu gehen.

Sirius schnaubte, als habe er eine andere Wahl, die anderen achteten ja penibel darauf, dass er auch ja alle Anweisungen von der Krankenhexe befolgt wurden. „Ich bleibe", sagte er schließlich, wenn auch mit deutlichem Widerwillen.

Madam Pomfrey nickte dem jungen Mann noch einmal freundlich zu, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Als sie sich gerade zum Gehen wenden wollte, kam ihr Remus entgegen, was sie lächeln ließ. Sie mochte diesen jungen Mann, der schon von frühester Kindheit an ein so schweres Schicksal zu tragen hatte.

„Madam Pomfrey, gut dass Sie noch da sind, können Sie noch bleiben? Es gibt einen Angriff auf ein Dorf im Südosten von England und Sie wissen selbst, dass das Mungos nicht mehr wirklich so sicher ist, wie es eigentlich sein sollte. Da wäre es gut, wenn wir eine Alternative hätten, wo wir im Notfall hinkönnen", sagte Remus, kaum, dass er vor der Heilerin zum Stehen kam. Diese sah den Werwolf einen Moment erschrocken an, ehe sie entschlossen nickte.

„Ich werde bleiben, ich hole nur schnell Tränke aus der Schule", sagte sie und stürmte mit Remus den Gang entlang um in die Eingangshalle zu gelangen, damit sie das Haus verlassen konnten.

* * *

Der Kampf war schon in vollem Gang, als die Freunde in Portsmouth ankamen. Sie hatten allerdings nicht wirklich Zeit um sich zu orientieren, da sie sofort den ersten Flüchen ausweichen mussten.

„Lasst uns drei kleine Gruppen bilden!“, rief James über den Kampflärm hinweg und erntete von seinen Freunden ein ernstes Nicken. So trennten sie sich um weniger Angriffsfläche zu bieten und wendiger zu sein.

Remus, Peter und Beccy wandten sich nach rechts. Sie arbeiteten gut zusammen, das viele Training mit Liam und Patrick machte sich deutlich bezahlt. Einer sorgte für ihren Schutz, indem er ein Schild beschwor, während die anderen die Todesser mit Angriffsflüchen eindeckten und so versuchten diese auszuschalten.

Dies gelang ihnen auch einige Zeit ziemlich gut, bis ihre Gegner sich der Situation anpassten und ebenfalls Teams bildeten. So war ihr Vorteil dahin und sie mussten nun noch besser aufpassen, damit sie heil aus diesem Kampf hervorgehen würden.

Auch auf der anderen Seite, wo Harry und Ginny zusammen kämpften, gab es ein ähnliches Bild. Sie harmonisierten einfach perfekt miteinander. Es fiel kein Wort zwischen dem Paar und doch verstanden sie genau, was der andere wollte, so wichen sie Flüchen aus, blockten diese ab oder erwiderten den Angriff.

Aber mit einem Mal wich Harry dem herannahenden Fluch nicht aus, sondern stand leicht zitternd, eine Hand auf seine Stirn gepresst, einfach nur da. Nur Ginnys Geistesgegenwärtigkeit war es zu verdanken, dass er nicht von dem giftgrünen Strahl getroffen wurde, sondern er knapp über sie beide hinweg flog.

„Harry?“, wollte die Rothaarige besorgt wissen und musterte ihren Freund so genau, wie sie es unter dem Beschuss der Todesser konnte. Plötzlich allerdings hörten die Flüche auf in ihre Richtung zu fliegen und als sie sich genauer umsah, bemerkte sie erleichtert, dass sowohl Liam und Patrick als auch Albus Dumbledore um sie herumstanden und einen Todesser nach dem anderen ausschaltete.

Aber das bemerkte sie nur noch am Rande, denn ihre volle Aufmerksamkeit lag nun einzig und allein bei ihrem Freund, denn sie wusste, sie hatten nun den besten Schutz, den sie in dieser Situation haben konnten.

„Harry?“, versuchte sie es erneut und bemerkte erst jetzt, dass ein feines blutiges Rinnsal durch seine Finger von der Hand floss, die auf seiner Stirn gepresst lag. Erschrocken keuchte sie leise auf und zog seine Hand zur Seite.

„Deine Narbe!“, wispert sie tonlos und hoffte, dass sie sich irrte.

„Er... kommt“, flüsterte er leise und mit deutlich unterdrücktem Schmerz, ehe er sich korrigierte. „Nein, er ist da.“ Harry versuchte den Schmerz zu verdrängen, er konnte hier nicht auf dem Boden sitzen, während alle anderen kämpften und ihr Leben riskierten und schaffte er es nicht, sich aufzurichten. Warum war der Schmerz dieses Mal so stark? Er hatte Tom doch in den letzten Monaten aus seinem Kopf verbannen können, hatte nichts von ihm mitbekommen, hatte auch beim letzten Mal im Lee-Moor kaum die Anwesenheit des dunklen Lords gespürt und nun, nun hatte er das Gefühl sein Kopf würde auseinander gerissen werden.

Mühsam versuchte er seinen Blick zu klären, der auf Grund der Schmerzen etwas verschwommen war und sah sich um. Was er da sah, ließ sein Herz fast Augenblicklich zum Stillstand kommen. Dort stand er, Lord Voldemort und ihm gegenüber standen Alice und Frank Longbottom. Er erkannte sie sofort, nicht nur von den Ordenstreffen, an welchen er in dieser Zeit schon teilgenommen hatte, nein, auch von dem Foto, welches immer auf Nevilles Nachttisch im Schlafsaal gestanden hatte. Aber das war nicht der Grund, warum sein Herz für einen Moment aufhörte zu schlagen, denn neben den beiden Auroren standen Lily und James, seine Eltern.

„Ich hoffe nur, dass dies ein Ereignis ist, welches wir durch unsere Anwesenheit nicht geändert haben“, wisperte er so leise, dass Ginny Probleme hatte ihn zu verstehen. Stattdessen folgte sie seinem Blick und verstand nun, was er gemeint hatte.

Voldemort war überrascht. Nicht nur, dass beinahe die gesamte Familie Gryffindor-Potter hier versammelt war - abgesehen von der Lady und dem ehemaligen Black - sondern auch viele andere Auroren. Offenbar nahmen sie ihn doch endlich ein wenig ernster. Sehr gut.

„Mit so viel Prominenz hatte ich gar nicht gerechnet", sagte er mit einem boshaften Grinsen, schwang zugleich seinen Zauberstab und im nächsten Moment umgab ihn und die vier Anwesenden eine starke Magiemauer.

„Doch wo ihr schon einmal da seid, könnt ihr euch auch nützlich machen." Er sprach im Plauderton, als träfen sie sich jeden Tag auf der Straße. Von draußen hämmerten die Auroren auf die
Barriere ein, Voldemort lachte nur. Eiskalt.

„Niemals solltet ihr die Deckung aufgeben, hat der werte Lord euch das nicht beigebracht?", säuselte er und wehrte mühelos die Angriffe der vier ab. Lächerlich, glaubten sie wirklich, sie konnten es mit ihm aufnehmen? Er würde ihnen zeigen, dass niemand dies konnte.

„Was willst du? Uns tot sehen?", fragte James wütend, während er eine eigene Schutzbarriere um sich und seine Frau legte.

Voldemorts Augen blitzen auf. „Das wäre zu einfach. Viel zu einfach. Nein. Ich will, dass dein Vater leidet, Potter. Dass er ein Niemand wird, der winselnd auf den Knien angekrochen kommt und um Gnade fleht.“ Er sah sie einen Moment fast schon überlegend an, ehe er weiter sprach. „Ich werde euch erst vor seinen Augen quälen, langsam und schmerzhaft, ehe ich euch qualvoll umbringen werde. Er soll sehen wie ihr leidet, soll eure Schmerzensschreie hören, dass es ihn zerreißt, seinen Sohn nicht retten zu können. Und dann wird er um Gnade flehen.“ Das kalte, fast schon eisige Lachen des dunklen Lord erklang, gefolgt von einem leichten, Angsteinflößenden Lächeln auf dessen schmalen Lippen.

Er hob den Zauberstab, doch ehe er auch nur einen Zauber ausführen konnte, platzte die magische Hülle wie eine Seifenblase. Um sie herum standen Auroren, in den ersten Reihen die Fluchbrecher, die in gemeinsamer Arbeit den Schutzwall aufgebrochen hatten. Unter ihnen Patrick, der nun etwas blass vor Anstrengung, aber zugleich erleichtert und angespannt, zu ihnen sah.

Voldemort reagierte prompt und disapparierte auf der Stelle. Die Spannung zerfiel, als es um sie herum ploppte und die Todesser es ihrem Meister gleich taten. Der Kampf war vorüber.

„Das war jetzt schon das zweite Mal", flüsterte Lily, starr vor Schreck. So schnell konnte es also gehen. Von einer auf die andere Sekunde konnte sie ihr Leben verlieren, ohne sich von jemandem verabschiedet zu haben. Nicht von ihren Eltern, nicht von James, nicht von Harry. Nicht von Liam und Patrick, die ihnen wieder einmal das Leben gerettet hatten. Ihr Blick suchte die beiden Auroren und sie fand James' Vater am Rand stehen, das Gesicht angespannt und zu einer Maske verzerrt, wie sie ihn nur kannte, wenn er wütend war. Oder extrem besorgt. Seit Claires Verschwinden hatte sich sein Gesichtsausdruck stetig verhärtet, ein Zeichen, dass es in ihm ganz anders aussah. Aber Liam war kein Mann, der seine Gefühle zeigte und dieser Moment eben hatte seine Regungen in Stein verwandelt.

Sie fühlte sich in eine Umarmung gezogen und bemerkte erst dann, dass es Beccy war, die sie zitternd fest hielt. „Ich dachte schon, ihr wärt... er hätte euch...", stammelte sie, Lily schaffte es nur mit Mühe, den Kopf zu schütteln.

„Das wird er nicht." Woher auch immer diese Worte kamen, sie beruhigten sie zugleich. Die Prophezeiung war noch nicht gesprochen worden, noch hatten sie Zeit, die Erste zu erfüllen, ehe die Zweite ihren Tod voraus sagen würde.

* * *

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ging Liam zwei Wochen nach dem Kampf in Portsmouth auf Schloss Hogwarts zu. Er hätte zwar auch direkt in das Büro des Schulleiters zu welchem er wollte, flohen können, aber irgendwie hatte er heute für seine Verhältnisse gute Laune. Zwar strahlte er nicht so über das ganze Gesicht wie vor der Zeit, als Claire verschwunden war, aber zumindest der verkniffene Zug um seinen Mund war am heutigen Tag etwas verschwunden.

Einen Moment blieb er stehen, als er das Tor mit den steinernen Ebern durchschritten hatte und sah auf das imposante Gebäude, welches er schon zu seiner Schulzeit geliebt hatte. Es war für ihn immer ein zweites Zuhause gewesen und seit er das Erbe von Godric Gryffindor angenommen hatte, fragte er sich, ob es mit dem Blut zusammen hing oder einfach nur mit der Tatsache, dass die Professoren versuchten ihnen ein schönes Umfeld zu schaffen.

Für einen Moment schloss er die Augen, als sein Blick zum See schwenkte wo er so oft mit Claire, aber auch mit Patrick und Leyah gesessen hatte. Er vermisste seine Frau, seinen ruhigen, ausgleichenden Pol. Nur zu deutlich spürte er, dass sein Inneres total aus dem Gleichgewicht geraten war.

Kurz atmete er tief die klare Abendluft ein, ehe er weiter auf das Portal zu schritt und in das kühle, stille Schloss eintrat. Es war nur zu deutlich, dass noch Ferien waren, denn es war still, fast schon gespenstisch. Aber das würde sich in drei Tagen, wenn ein neues Schuljahr beginnen würde, wieder dramatisch ändern. Dann würden die Gänge wieder vom Lachen und Fußgetrappel der Schüler erfüllt sein, Filch würde fluchend hinter ihnen herlaufen, es würde einfach wieder ein normales Jahr werden.

Wobei, konnte es überhaupt ein normales Jahr werden? Es herrschte immerhin Krieg und es war nur eine Frage der Zeit, bis Voldemort das Schloss angreifen würde. Liam schüttelte den Kopf, darüber wollte er jetzt nicht nachdenken, tat er es doch so schon in fast jeder freien Minute. Nun freute er sich erst einmal auf das Gespräch mit dem Schulleiter und dessen Gesicht, wenn er ihm eröffnen würde, weshalb er hier war.

Zügig ging er nun durch die Gänge, den Blick weder nach links noch nach rechts wendend, bis er schließlich vor dem Wasserspeier ankam, der den Eingang zum Schulleiterbüro verbarg.

„Willkommen Lord Gryffindor-Potter", sagte der Speier und glitt augenblicklich zur Seite, so dass Liam auf die oberste Stufe steigen und sich von der Treppe nach oben tragen lassen konnte.

„Herein?", erklang die etwas müde Stimme des Direktors. Liam straffte kurz seine Schultern, auch wenn er schon Jahrelang aus der Schule heraus war, so hatte er doch jedes Mal, wenn er vor dieser Tür stand das Gefühl etwas angestellt zu haben, auch wenn er wusste, dass dem nicht so war.

„Albus", meinte er freundlich und streckte dem Mann die Hand entgegen. „Du siehst müde aus, du solltest mehr schlafen."

Albus` Blick sagte deutlich, dass er diese Worte nur zurück geben konnte und Liam wusste, er hatte Recht, aber er konnte einfach seit Claires Verschwinden kaum länger als zwei, drei Stunden die Nacht schlafen, wenn er keinen Traumlostrank nahm.

„Was führt dich zu mir?", wollte Albus wissen, nachdem er Liam mit einer Geste zu verstehen gegeben hatte, dass dieser sich setzen sollte.

„Ich habe etwas gefunden", kam der Auror gleich auf den Punkt. Smalltalk konnten sie auch hinterher noch führen.

Interessiert sah der Schulleiter sein Gegenüber an, der nur ein leichtes Lächeln zeigte. „Etwas, was dich auch interessieren dürfte." Und so erzählte Liam dem Direktor mit kurzen Worten, was er vor wenigen Tagen in seinem Büro in Gryffindor Castle gefunden hatte.

„Vier Kammern?" Albus hatte die Stirn skeptisch in Falten gelegt, doch aus seinen Augen sprach wache Neugier. „Es wurde nie eine einzige Gründerkammer gefunden, wenngleich auch vermutet."

Liam nickte. „Das ist mir bewusst und ich weiß auch, warum - die Kammern sind jede auf ihre eigene Art geschützt, sodass gesichert ist, dass nur ein wahrer Erbe sie finden und betreten kann."

Albus sah noch immer nicht überzeugt aus. „Wenn keiner sie finden, geschweige denn betreten kann, was bringen dann die Kammern?" Liam war sicher nicht nur her gekommen, um ihm von den vier Geheimkammern der Gründer zu erzählen, auch wenn dies an und für sich durchaus interessant war. Aber so spektakulär, um ihn mitten in den Schuljahresvorbereitungen aufzusuchen nun auch wieder nicht.

Nun lächelte Liam. „Nun, ob sie uns irgendwie helfen können, weiß niemand. Auch, wenn ich um die Erlaubnis bitten möchte, die Kammer der Gryffindors wenigstens zu besichtigen, falls es mir möglich ist, mehr über sie zu erfahren. Aber darum bin ich nicht hier. Das kleine magische Modell zeigte mir noch etwas anders - das hier." Damit legte er die Pergamentrolle auf den Tisch, die er aus der magischen Kammer bekommen hatte. Das magische Modell des Schlosses samt Kammern hatte Albus wohl fasziniert, doch nun blickte er geradezu ungläubig, wenn nicht gar ehrfürchtig, auf das Schriftstück mit dem Siegel der Gryffindors. Nur zögernd und erst nach einem rückversicherndem Blick zu Liam drehte er diese zu sich und entrollte sie. Schnell flogen seine Augen über die Zeilen, wieder und wieder, bis er Liam mit gerunzelten Brauen anblickte.

„Davon habe ich noch nie etwas gehört", murmelte er, strich über die Buchstaben und las den Text ein weiteres Mal. „Wer wäre denn zu so etwas fähig... großer Merlin, Liam! Weißt du, was du da in der Hand hast?", fragte er beinahe fassungslos, Liam lachte leise auf.

„Das weiß ich, werter Schulleiter. Das weiß ich ganz genau. Voldemort wird sein blaues Wunder erleben, wenn er die Ländereien von Hogwarts betreten sollte. Und früher oder später wird er das tun, da führt kein Weg drum herum, so sehr ich es auch verhindern versuche."

Albus nickte, schluckte und nickte erneut. „Ich weiß. Hogwarts ist nicht mehr der sicherste Ort in Britannien. Aber wir werden uns verteidigen und mit diesem Wissen... werden wir siegen."

* * *

Harry stand mit verschränkten Armen vor der Brüstung des Bergfrieds. Er mochte diesen Turm, der ihn immer ein wenig an den Astronomieturm in Hogwarts erinnerte. Hierhin konnte man sich gut zurückziehen, hatte einen weiten Blick über die Landschaft und vor allem seine Ruhe.

Er wusste nicht, ob sonst jemand hierher kam zum Nachdenken, aber in letzter Zeit war er öfter hier gewesen. Er wusste, dass er sich zurückzog von den anderen, doch er hatte keine Kraft mehr, konnte nicht immer stark sein. Fühlte sich erschlagen und unruhig, kaum ein Tag verging ohne Schreckensnachrichten. Kaum eine Nacht ohne angstvolle Gedanken, was am nächsten Tag geschehen würde. Es gab keine Pause, kein Luftholen und doch fühlte er sich zur Untätigkeit verdammt.

Er hörte ein Geräusch und drehte sich um, doch als er Ginny erkannte, schaffte er kaum mehr ein Lächeln. Es war, als wären sämtliche positiven Gedanken eingefroren und er kam nicht mehr an sie heran. Er hörte, wie Ginny von ihrem Besen stieg, diesen gegen das Mauerwerk lehnte und offenbar zögerte, näher zu treten.

„Ich... hab dich gesucht", sagte sie leise, Harrys Herz tat einen schmerzhaften, festen Schlag.

„Jetzt hast du mich gefunden." Doch es klang nur halb so fest, wie beabsichtigt, er konnte diese Härte einfach nicht aufrecht erhalten. Die Härte, die ihn davor bewahrte, aufzugeben und zusammen zu brechen. Das letzte bisschen Kraft, was er noch hatte.

Doch als er nun Ginny ansah, ihre traurigen Augen, die seinem Blick beinahe flehend begegneten, brach ein Damm in ihm, sodass er die Arme ausbreitete und seine Freundin kurz darauf in ebendiese zog um sie einfach nur fest zu halten.

Minutenlang klammerten sie sich an einander, weinten beide ein bisschen, bis sie die Verzweiflung in Küssen ertränkten. Irgendwie beruhigten sie sich wirklich wieder, sanken auf den Boden und lehnten sich gegen die dicke Mauer, eng aneinander gelehnt.

„War es im letzten Jahr auch so?“, fragte Harry leise, den Blick jedoch auf die Landschaft vor sich gerichtet, die er durch die Scharten des Bergfriedes sehen konnte. „Als ich die Horkruxe mit Mine und Ron gesucht habe, meine ich. Wir bekamen nur sporadisch etwas mit, was… äh, im Land so passierte.“

Ginny überlegte. Die Gedanken an damals schmerzten, schon lange hatte sie nicht mehr über Ron und Hermine gesprochen. Oder über ihre Familie. Das hier war Harrys Familie und die Geschehnisse nahmen alles ein.

„Es war ähnlich, wenn auch anders. Bill erzählte, die Leute holten massenhaft ihr Geld aus den Verließen und versuchten zu fliehen. Doch kaum einer hat es wirklich geschafft. Dad wurde misstrauisch gegenüber allem und jedem, hat seine Position gegen Voldemort aber nie aufgegeben. Bis sie ihn gefeuert haben. Da musste er sich verstecken, als das Ministerium ihn suchte. Daher konnte ich nach Weihnachten nicht mehr nach Hogwarts zurück kehren.“ Sie machte eine kurze Pause, diese Erinnerungen hatte sie bisher tief in sich verborgen gehalten. „Der Orden war so gut wie zerfallen und wir konnten kaum etwas tun. Nur hoffen, dass ihr drei am Leben seid und es irgendwie schaffen würdet. Auch, wenn niemand wusste, wo ihr wart. Mum machte sich bittere Vorwürfe und weinte oft. Dad wurde ernst und nachdenklich und ich… ich wartete. Auf ein einziges Wort von dir.“

Nun sah Harry sie doch wieder an und schluckte. Er kam sich vor wie ein Narr, ein egoistischer Narr. Wären Ron und Hermine nicht gewesen, hätte er keinen Tag überlebt. Und er hatte tatsächlich geglaubt, Ginny ginge es ohne ihn besser, wenn er sie nicht in all dies hinein zog.

Nun jedoch waren sie mittendrin und trotz allem lächelte Harry mit einem Mal.

„Ich bin froh, dass du hier bist. Es war falsch von mir, ohne dich zu gehen, das weiß ich jetzt und es tut mir leid. Jetzt sind wir zusammen, eine zweite Chance gegen Voldemort. Und dieses Mal stehen wir das zusammen durch.“ Fest sah er in ihre Augen, ehe er sie sanft küsste und spürte, wie die Gefühle in ihm zu einem winzigen Stück auftauten.


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