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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Unvorhergesehen

von vojka

Hey ihr Lieben,

heute mal ohne Bühne sondern ganz normal, wie die letzte Zeit eigentlich immer *lach* Aber trotzdem haben wir ein bisschen mehr zu sagen.
Das erste und wichtigste ist wohl, dass wir uns entschlossen haben, dass es keine drei Teile dieser Story geben wird.
Wir wissen, viele von euch werden nun enttäuscht und vielleicht auch traurig sein, aber es hat einen einfachen Grund. Wir bezweifeln, dass wir drei Teile geschrieben bekommen. Nicht von den Ideen her, denn wir haben eine Menge, nein eher von der Motivation her. So werden wir Teil zwei und Teil drei etwas zusammenschrumpfen und zusammen packen, so dass es nur noch einen Teil geben wird wenn wir mit diesem ersten Teil durch sind.
Aber seht es so, so wird alles komprimierter, nicht so langatmig und dadurch auch spannender.
Das zweite und was vielleicht genauso wichtig ist, haben wir im letzten Chap irgendwie vergessen euch mitzuteilen. Es geht um die Zeit in Atlantis, die vergeht etwas anders als die in der "normalen" Welt. Grob gerechnet könnte man sagen ein Tag Atlantis ist eine Woche bei Harry und Co.
Sonst können wir eigentlich nur noch sagen, schickt uns alles an Zeit was ihr erübrigen könnt und so viele Wachmacher wie möglich (bitte nicht nur Kaffee), die ihr finden könnt, denn wir wurden von der Muse geküsst und können kaum die Finger von der Tastatur nehmen. Allerdings das meistens leider nur nachts, da wir dort am meisten Ruhe haben. Aber leider heißt das auch, das wir kaum zum Schlafen kommen.
Die letzten drei Nächte war nie vor vier Uhr Schluss, dafür haben wir aber auch gestern Kapitel 125 schon fertig gestellt, was heißt, wenn wir vor lauter Schreiben zum Betan kommen, bekommt ihr auch die nächsten drei Wochen eure Kapitel.
Hmm, fehlt noch etwas? *überleg* Nein, das müsste es gewesen sein, außer, dass wir euch ein dickes Dankeschön schicken für die vielen tollen Kommentare, die uns noch zusätzlich angestachelt haben. Sie sind mit der Grund dafür, dass wir kaum die Finger still halten können.
Aber nun haben wir euch lange genug vom Kapitel aufgehalten, uns bleibt nun wirklich nur noch zu sagen, viel Spaß beim Lesen.

LG
vojka & Cassio


Kapitel 122

Unvorhergesehen

Eine Weile starrte Liam regelrecht auf die Puppenhausgroße Miniaturausgabe von Hogwarts, doch auch nach dem dritten Mal Blinzeln blieb es dort stehen, mitten in seinem Arbeitszimmer, schräg unter dem Regal. Liam sah sich kurz um, spielte ihm vielleicht jemand einen Streich? Seine Finger waren noch leicht gerötet und er fragte sich, woher dieser Biss gekommen war. Mauern konnten nicht beißen. Aber sein Blutstropfen hatte dieses Gebilde hervor gerufen und Liam beschlich eine leise Ahnung, dass dies eine Legitimation des Hauses Gryffindors war, eine Art Zugangsberechtigung. Nur - wozu? Es war sicherlich schön anzusehen, aber einen Sinn konnte Liam nicht darin erkennen, das kleine Hogwartsmodell nun vor sich zu haben. Was war so wichtig, dass es nur mit Blut des Erben Gryffindors zum Vorschein gebracht werden konnte?

„Welches Geheimnis birgst du?", murmelte er leise und hatte dabei unbewusst seinen Zauberstab geschwungen. Im nächsten Moment geschah etwas Seltsames: die Mauern des Schlosses wurden durchsichtig und boten eine 3D-Ansicht in das Innere, während weiterhin der Rauch aus dem Schornstein stieg und Liam in der Nase kitzelte.

Zutiefst erstaunt sah sich Liam das Schloss nun genau an. Jeder Gang, jedes Zimmer, jede Mauer waren ganz klar erkennbar. Viel mehr als ihm bisher bekannt gewesen waren, es musste eine Menge Geheimgänge geben, die leicht neblig dargestellt waren, daher aber um so besser auszumachen. Und noch etwas erstaunte Liam: das, was er bisher für die Kerker gehalten hatte, war keineswegs der Keller des Schlosses gewesen. Darunter gab es noch zwei Etagen, jeweils in zwei große Kammern aufgeteilt und Liam fragte sich, was es damit auf sich hatte. Denn diese Kammern waren die einzigen, die Miniaturmöbel aufwiesen, was ihm um so seltsamer erschien, als diese Kammern bisher niemandem bekannt gewesen waren. Wieso waren sie nun in diesem Modell? Oder waren sie ursprünglich einmal geplant gewesen, dann jedoch nie gebaut worden?

Doch dann erinnerte er sich an Harrys Erzählung, der in die Kammer des Schreckens gelangt war - jene Kammer, die auch Voldemort einst geöffnet hatte als Erbe Slytherins. Er fand die Kammer, die mit dem Eingang der Toiletten verbunden war. Doch es gab noch drei Weitere. Vier Kammern. Vier Gründer. Konnte es sein, dass Slytherin nicht der einzige war, der eine solche Kammer gebaut hatte?

Vorsichtig versuchte er mit dem Zauberstab das Schloss anzutippen und erschrak beinahe, als er im nächsten Moment statt des ganzen Schlosses nur noch einen Raum vor sich sah, diesen nun jedoch in der Größe des vorherigen Schlossmodells. Schnell sprach er ein „Finite" und der Zauber wurde wieder rückgängig gemacht, sodass er wieder das gesamte Schloss vor sich sah. Dann musste er grinsen - dies war eine Karte! Ein Modell, in dem er jeden Raum genau erkunden konnte, jeden Geheimgang entdecken konnte und das in dreidimensionaler Gestalt.

Wenn sich dies alles zeigte, müsste sich auch heraus finden lassen, wie die Verteidigung Hogwarts` aufgebaut war. Er sprach einen Zauber, mit dem man verborgene Zauber aufspüren konnte und kurz darauf spannte sich ein bunt gefächertes Liniennetz wie eine Kuppel um das Schloss - die Schutzzauber zur Abwehr von Muggel und Todessern.

Liam war beeindruckt, besah sich das Gebilde mit dem gläsernen Schloss in der Mitte eine Weile, bis ihm die perfekte Symmetrie der Türme aufging. War das reine Bauästhetik? Denn auch der Platz in der Mitte schien auf den Zentimeter genau ausgelegt zu sein, wobei ihm das im realen Schloss so noch nie bewusst gewesen war. Und als er die Schutzzauber wieder löste, sah er noch etwas: dort, wo der Blutstropfen offenbar den Boden des Platzes eingesickert war - so sah es zumindest aus - bildeten sich nach und nach dunkle Linien, die sich symmetrisch fortsetzten, bis eine Art Wendeltreppe entstand und als Liam diese mit dem Zauberstab antippte, wurde aus den zweidimensionalen Linien auf Stein wirklich eine in die Tiefe führende Treppe. Es waren große Stufen, als sei sie für Riesen gebaut worden und mit einer weiteren Zauberstabberührung wurde auch diese durchsichtig und Liam erschrak beinahe, als er dann erkannte, was darunter war.

Ein Drache. Ein schlafender Drache, der kleine Rauchwölkchen ausblies, aber unverkennbar ein Drache. Das konnte nur ein Scherz sein, ein Drache unter den Gewölben Hogwarts`?!

Doch Liam erkannte noch etwas: von jeder der geheimnisvollen Kammern unterhalb der Kerker führte offenbar ein Geheimgang zu dem unterirdischen Gewölbe des Drachen. Und vor dem Drachen war eine Kiste, eine kleine Truhe, die dieser offenbar bewachte. Liam blinzelte erneut, fürchtete, er habe bereits vor lauter Suche und Verzweiflung Halluzinationen. Doch das Bild blieb dasselbe und so tippte er vorsichtig die Kammer an, in der der Drache schlief. Er schien sich auch nicht zu rühren, als Liam in die Kammer 'hinein zoomte' und doch war Liam sich sicher, dass es ebendieser Drache gewesen war, der ihn zu anfangs gebissen hatte, um seine Legitimation zu prüfen. Liam zögerte, würde er den Drachen wecken, wenn er versuchte, an die Truhe zu gelangen?

Sie war wichtig, das wusste er. Auch, wenn er nicht sagen konnte, wieso. Er holte einmal tief Luft, entspannte seine kurz verkrampfte Hand etwas und berührte dann die Truhe. Prompt wurde diese auch gläsern. Darin befanden sich offenbar Schriftrollen, doch eine war mit einem besonderen Zauber gekennzeichnet. Liam verharrte kurz, konzentrierte sich dann aber und sprach einen Spruch, den er noch nie gesprochen hatte. Doch beim Lesen der letzten Wochen hatte er einige Zaubersprüche gefunden, deren Anwendung längst verloren gegangen war. Er war sich nicht sicher, ob es funktionierte, oder ob er damit alles zerstörte. Als dann im nächsten Moment das Schloss tatsächlich in sich zusammen zu fallen schien, wollte Liam schon verzweifelt aufschreien, hielt dann aber inne, als er sah, was auf der nun wieder kahlen Fliese zurück blieb: das Dokument, mit einem starken Siegel gesichert und einem kleinen Blutstropfen versehen, lag nun in realer Größe vor ihm und wartete darauf, von ihm gelesen zu werden.

Leicht zitterten seine Hände, als er sie der Rolle entgegen streckte. Etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass ihnen diese Rolle bei ihrem Vorhaben helfen konnte, aber genau deshalb hatte er Angst sie zu berühren. Was würde passieren, wenn sie wie das Miniaturschloss vor ein paar Sekunden einfach in sich zusammen fallen würde? Wäre das Wissen, welches diese Rolle barg, dann unwiederbringlich verloren?

Noch einmal atmete Liam tief durch, ehe seine Fingerspitzen das alte, leicht vergilbte Pergament schließlich berührten. Aber nichts geschah, die Rolle blieb genauso dort liegen, so dass Liam nun ganz nach ihr Griff und zum Schreibtisch zurück ging. Er legte die Rolle auf die leere Platte, stellte den Stuhl, von welchem er nicht einmal wusste, dass er ihn auch umgeworfen hatte, wieder hin und setzte sich.

Eine Weile starrte er einfach nur auf das Dokument vor sich, ehe er entschlossen das Siegel brach und das Pergament entrollte. Seine Augen flogen fast schon über die Zeilen, die dort standen, wurden mit jedem Wort, welches sie lasen größer, eher sich ein gefährliches Grinsen auf seine Züge schlich.

Damit würden sie Voldemort eine schöne Überraschung bereiten können, wenn es zur alles entscheidenden Schlacht kam, das wusste er. Vorsichtig rollte er das Pergament wieder zusammen und versah es mit einigen Schutzzaubern. Das war nichts, was in falsche Hände gehörte. Kurz schloss er die Augen, genoss diesen Moment, dass sie nun ihrem Sieg vielleicht einen entscheidenden Schritt näher gekommen waren, aber das Gefühl verflog auch sehr schnell wieder. Denn wenn sie Claire und Leyah bis dahin nicht finden würden, würde ihnen auch diese wichtige Waffe nichts nützen, vor allem da sowohl er, als auch Patrick, James und Beccy bis dahin verrückt vor Sorge geworden waren.

* * *

Claire war mehr und mehr am Ende. Seit drei Tagen liefen sie durch Wälder, Ebenen und schroffe Gegenden der Insel, immer Landeinwärts entlang eines Flusses. Doch auch hier war nichts zu sehen von Leben, welches auf eine menschliche Zivilisation hindeutete. Die Sonne hatte ihren Zenit schon längst überschritten und neigte sich dem Horizont immer näher, als die beiden Frauen eine höher gelegene Kuppe erklommen und somit einen weiten Rundumblick hatten.

„Claire! Claire, da hinten, sind das... Dächer?", fragte Leyah mit einem Mal aufgeregt und deutete in eine Richtung, der Claire im ersten Moment nicht ganz folgen konnte. Doch dann sah sie, was ihre Freundin wohl meinte und ihr Herz setzte einen Takt aus, ehe es doppelt so schnell weiter zu schlagen schien.

„Du könntest Recht haben... das sieht wirklich nicht natürlichen Ursprungs aus, wenn auch aus natürlichen Materialien gebaut... dann los!", sagte sie begeistert und plötzlich war all die Müdigkeit vergessen und sie lief los. Leyah folgte ihr nicht minder aufgeregt. Auch sie spürte ihre brennenden Füße nicht mehr, noch die müden Muskeln oder die trockenen Lungen. Einzig die vermeintliche Siedlung zählte, in der sie endlich auf Menschen treffen würden! Vollkommen egal, welcher Sprache diese Ethnie mächtig sein sollte, es waren Menschen und damit ihre einzige Hoffnung momentan, hier fort zu kommen.

Die beiden Frauen fühlten sich, als hätten sie einen Aufputschtrank genommen, liefen so schnell ihre Füße sie trugen, denn von der Kuppe hatte es so ausgesehen, als wäre diese Siedlung noch gut eine Stunde von ihnen entfernt. Aber solange wollten sie nicht mehr warten. Sie waren nun schon gut zehn Tage von ihrer Familie getrennt und sie konnten sich vorstellen, dass ihre Männer und Kinder hab umkamen vor Sorge um sie, etwas was sie nie gewollt hatten.

Als sie fast eine dreiviertel Stunde später aus dem Wald heraustraten, konnten sie wirklich Häuser sehen. Einfache, aus Holz gebaute Hütten, aber in diesem Moment kamen sie Claire und Leyah vor als wären es Paläste. Schnell liefen sie weiter, aber je näher sie kamen, desto langsamer wurden sie, denn sie sahen zwar diese Hütten, aber keine Menschen.

War dieses Dorf etwa verlassen? War all die Mühe umsonst gewesen? Die Freude zu früh? Mit einem Schlag waren sie wieder da, die Müdigkeit, die schmerzenden Füße und Glieder, aber trotzdem gaben sie nicht auf, liefen weiter und kamen schließlich bei den Hütten an.

Zögernd trat Claire an eine der Hütten heran und klopfte. Sie war nun selbst zu erschöpft um nervös zu sein und als niemand aufmachte, schob sie die einfache Holztür vorsichtig nach innen auf.

„Hallo?", fragte sie, doch niemand antwortete und das Innere der Hütte verriet, dass hier seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, niemand mehr gewesen war. Beinahe war sie den Tränen nahe, doch in jeder Hütte, die sie daraufhin durchsuchten, ergab sich dasselbe Bild. Hier wohnte niemand mehr. Die Siedlung war verlassen, aber dennoch bestand sie weiterhin. Also waren die Bewohner vielleicht erst vor kurzem ausgezogen, aus welchem Grund auch immer. Erschöpft ließ Leyah sich auf eines der Strohlager fallen, die als Betten dienten, reinigte es mit ihrem Zauberstab und sah Claire niedergeschlagen an.

„Lass uns zumindest die Nacht hier verbringen, vielleicht... kommt ja jemand zurück?", meinte sie hoffnungsvoll, auch wenn es mehr als unwahrscheinlich schien. Vermutlich war dies eine komplette Geisterinsel und niemand war hier um ihnen zu helfen.

Plötzlich erschien ein Licht in der Hütte und im nächsten Augenblick standen Claire und Leyah mit gezogenen Zauberstäben vor einem Mann mit langem Haar und Bart und freundlichen Augen. Er trug eine Robe, die ihn irgendwie stolz und würdevoll erscheinen ließ.

„Verzeihung, ich wollte niemanden erschrecken. Nur begrüßen. Ihr habt den ersten Teil des Weges gefunden", sagte der Fremde, Claire und Leyah sahen ihn verständnislos an.

„Wie bitte? Wer sind Sie?", fragte sie perplex, die vorherige Freude, eventuell wirklich auf Menschen zu treffen war schon wieder in den Hintergrund gerückt. Denn mit so einer Begrüßung hatten sie wirklich nicht gerechnet.

„Oh, man gab mir schon viele Namen", sagte der Fremde, machte eine Handbewegung und beschwor drei Holzstühle hinauf. Er setzte sich und bedeutete den beiden Frauen, ebenfalls Platz zu nehmen. Zögernd und noch äußerst skeptisch kamen sie der Einladung nach, die Zauberstäbe jedoch noch immer in der Hand haltend.
„Erster Magier, Weiser, Führender. Andere bevorzugen den Namen Merlin."

Claire sah den Mann vor sich perplex an. Merlin? Wollte er sie veralbern? Merlin lebte seit Jahrhunderten nicht mehr, wie sollte es dann möglich sein, dass er hier war? Sie wurde unterbrochen, als sie neben sich ein leises Lachen hörte und wandte ihren Blick Leyah zu, die nicht minder zweifelnd aussah, aber das ganze wohl mit Humor zu nehmen schien, oder war sie auf dieser Insel schon verrückt geworden? Claire schüttelte den Kopf, sie kannte ihre Freundin nun schon so viele Jahre und wusste, dass dies eigentlich eine natürliche Reaktion war, wenn sie nur daran dachte, wie sie damals auf Patricks Antrag... erneut schüttelte sie den Kopf, dies war nun kaum die Zeit in Erinnerungen zu schwelgen, wenn vor ihnen ein Mann saß, der vorgab Merlin zu sein.

„Also noch einmal wer sind Sie?", fragte sie nun erneut und versuchte etwas von der Autorität, die Liam in solchen Situationen stets an den Tag legte, in ihre Stimme zu packen, vielleicht würde sie so endlich eine vernünftige Antwort aus dem Mann vor ihr bekommen.

„Das sagte ich doch bereits", meinte er weiterhin freundlich und immer noch lächelnd. Es wirkte fast so, als wäre er solch eine Situation bereits gewöhnt.

Leyah schüttelte, noch immer leise lachend, nun den Kopf. „Kommen Sie schon, wir sind hier nicht im Mungos! Wir sind auf einer offenbar von allen guten Geistern verlassenen Insel, Sie sind der erste Mensch, dem wir seit zehn Tagen begegnen und erzählen uns, Sie seien Merlin? Entschuldigung, aber das ist-"

„Das ist Atlantis", erklärte der Mann, der behauptete, Merlin zu sein in einer Tonlage, als
sei dies vollkommen selbstverständlich.
„Sie haben den Spruch gesprochen und damit das Tor aktiviert. Nun sind Sie hier und dies ist mein Reich, auch wenn ich der letzte bin, der noch lebt. Die Kultur von Atlantis verging bereits vor Jahrhunderten. Nun ist es ein Ort des Banns, von dem ich nicht mehr fort kann."

Nun zeigte sich pures Entsetzen auf Claires und Leyahs Gesichtern. „Soll das heißen, auch wir sind von dem Bann betroffen und kommen hier nie wieder weg?", fragte Claire aufgebracht, Verzweiflung schlug sich in ihrer Stimme nieder. Der dämliche Spruch, dieser dämliche Spiegel hatte sie hier her gebracht! Wütend warf sie den Spiegel auf den Boden, eine Geste, die Merlin offenbar sehr interessant fand und für einen Moment den Blick fest auf den kleinen, rundlichen Gegenstand geheftet hatte, als wäre er kurz davor, selbst nach ihm zu greifen. Doch nach einigen Sekunden fasste er sich wieder.

„Ihr habt den Spiegel noch bei euch, das ist gut. Dann gibt es Hoffnung." Claire verlor beinahe die Geduld, konnte dieser Halbirre denn nicht einmal in vernünftigen Sätzen sprechen?!

„Was meinen Sie damit?", fragte Leyah betont ruhig, sie wollte keine Eskalation, nur, weil sie so begierig waren, hier weg zu kommen und nach Hause wollten. Dies hier war ihre einzige Chance, so legte sie Claire beruhigend eine Hand auf den Rücken.

„Wie ich es sagte. Es gibt Hoffnung, wenn auch keine Gewissheit. Wenn ihr den Weg aus diesem Labyrinth findet, dann wird der Spiegel euch auch zurück bringen, wo ihr her kamt."

Claire atmete bewusst einmal tief durch. „Geht das auch etwas genauer? Was für ein Labyrinth? Wir haben hier nur Wildnis gesehen, kein Labyrinth..."

Merlin lachte leise. „Was ihr für Wildnis haltet, IST das Labyrinth. Es ist kein Irrgarten, wenn ihr das meint. Es ist ein verirrter Weg, wenn ihr so wollt. Und es hält Prüfungen für euch bereit, denen ihr nicht entgehen könnt. Die erste habt ihr bereits geschafft. Ihr seid hier. Nun zeigt sich, ob ihr stärker als der Bann seid, der auf Atlantis gelegt wurde. Ich wünsche euch viel Erfolg. Es war mir eine Ehre, mit euch zu sprechen." Merlin nickte noch einmal, deutete dann eine Verbeugung an und war beim nächsten Blinzeln wieder verschwunden.

* * *

„Ist alles vorbereitet, Adiuto?", wollte Liam müde wissen. Er sah erschöpft aus, was kein Wunder war. Claire war nun seit fast elf Wochen verschwunden und noch immer hatten sie kein Lebenszeichen von ihr gehört, noch immer wussten sie nicht, wohin sie und Leyah verschwunden waren und Hinweise hatten sie auch keine weiteren gefunden. Aber sie gaben auch nach all dieser Zeit nicht auf. Die Kinder waren fast täglich auf Gryffindor Castle und durchsuchten das gesamte Schloss, während Patrick und er versuchten, ihren Jobs nach zu gehen. Sobald sie das Ministerium verließen, beteiligten sie sich bei der Suche. Aber Gryffindor Castle war groß und sie hatten noch nicht einmal die Hälfte durchsucht, etwas, was ihre Hoffnung aufrecht erhielt. Doch heute sollten zumindest die Kinder einmal eine Pause machen, hatten er und Patrick beschlossen.

„Natürlich Lord Gryffindor, alles ist so bereitet, wie sie und Master O'Conner es angeordnet haben. Wir werden die ganze Zeit darauf achten, dass die jungen Masters und Misses genug zu trinken und zu Essen haben ", meinte der Elf und verbeugte sich tief.

„Ich danke euch", meinte Liam und sah zum Kamin, als sich dessen Flammen grün färbten und nach einander sein Sohn und dessen Freunde aus ihm heraustraten. Zum Schluss erschien auch Patrick und stellte sich neben ihn.

„Dad, was ist so wichtig, dass du uns her holen lässt, anstatt das wir weiter suchen können? Vielleicht finden wir heute einen Hinweis darauf wo Mum ist", meinte James und auch ihm waren deutlich die Strapazen und Sorgen der letzten Wochen anzusehen. Sein sonst so sonnengebräuntes fröhliches Gesicht war blass und eingefallen, dunkle Ringe zierten seine Augen und der Schalk, der sonst stets in seinen Augen funkelte, war verschwunden.

„Wir wollen, dass ihr vor lauter Suchen nicht vergesst, wie die Welt außerhalb dieser Mauern aussieht. Darum habt ihr heute Abend frei und werdet nicht suchen, sondern draußen Picknicken und versuchen, etwas abzuschalten", erklärte Patrick mit einem müden Lächeln. Doch auch ihm war nicht entgangen, wie schlecht es den Kindern ging und wenn er und Liam schon auf einander Acht gaben, dann sollten sie dies auf jeden Fall auch an die Jugendlichen weiter geben, die unter der Situation kaum weniger litten als er selbst und sein enger Freund.

Es war furchtbar, die jungen Leute so zu sehen, voller Sorge und Ernsthaftigkeit. Wo war das Lachen hin, die gelösten Scherze, das Funkeln in den Augen, wenn sie Streiche ausheckten? Nichts mehr von alledem war mehr da und weder Liam noch Patrick wollten, dass sie irgendwann wirklich daran zerbrachen. Sie brauchten wieder Zeit für sich selbst und die würden sie ihnen geben.

James sah seinen Vater jedoch nur skeptisch an. „Habt ihr etwas vor, woran wir nicht teilnehmen sollen?"

Liam schüttelte den Kopf. „Nein, wir wollen wirklich nur, dass ihr mal abschaltet. Vor lauter Suchen vergesst ihr ganz zu leben und das ist nicht gut. Kriegt einen klaren Kopf, morgen machen wir weiter."

James schnaubte. „Das sagt der Richtige", murmelte er, doch die Freunde hatten sich schon in Bewegung gesetzt. Vielleicht tat frische Luft und ein Abend am See ja wirklich einmal wieder gut. Vielleicht würde er sich dann nicht mehr ganz so erdrückt fühlen, als könne er kaum atmen und vielleicht würde er endlich wieder ein wenig Appetit verspüren, wenn er aus diesen erdrückenden Mauern heraus kam.

Harry ging neben Ginny, er wurde langsam immer nervöser. Fast drei Monate taten sie nun nichts anderes mehr als nach Hinweisen zu suchen, Claire und Leyah zurück zu holen. Was, wenn es vergebens war? Ihm gefiel der Gedanke ebenso wenig wie allen anderen, doch was, wenn sie nun wertvolle Zeit vertaten, in der sie sich besser gegen Voldemort wappneten?

Ihnen fehlte noch immer der letzte Horkrux und der Vermutung, das Tagebuch befände sich in Malfoy Manor, konnten sie nicht einfach so nach gehen. Das bedurfte Planung und einem glücklichen Zufall. Doch davon waren sie im Augenblick meilenweit entfernt, plötzlich drehte sich alles nur noch um Atlantis, als sei der Krieg in den Hintergrund geraten.

Ginny seufzte, als ihr Blick auf Harry fiel. „Schatz, die Welt geht nicht unter, wenn wir uns nun ein paar Stunden Pause gönnen. Im Gegenteil, wir können neue Kraft schöpfen und morgen mit vollem Elan weiter machen", sagte die junge Hexe und schlag ihren Arm um die Taille ihres Freundes um sich etwas an ihn zu lehnen, während sie über das große und weitläufige Gelände von Potter Manor liefen um zum See zu gelangen.

„Ich weiß das, Gin... und doch ist da das Gefühl in mir nicht genug zu tun. Auch ich mache mir Sorgen um Leyah und Grandma, aber wir machen nichts anderes mehr. Was ist mit dem letzten Horkrux? Wer sagt uns, dass er wirklich schon bei den Malfoys ist und nicht erst nächstes Jahr zu ihnen gelangt, kurz bevor Voldemort für die dreizehn Jahre verschwindet? Ich mache mir einfach Sorgen", seufzte er und sah in den leuchtend blauen Himmel hinauf.

„Wir tun doch etwas um die Horkruxe zu vernichten, das können wir eh erst kurz vor Weihnachten tun, vorher haben wir nicht genug Gift zusammen", meinte sie und grinste leicht. Es war jedes Mal wieder irgendwie lustig, wenn sie Harry sein Gift abzapfte, aber es waren eben nie mehr als ein, zwei winzige Tropfen, nicht genug um das Schwert Gryffindors zu stärken und die Seelenstücke Voldemorts zu vernichten.

„Ja, vernichten, aber nicht finden. Und noch fehlt uns Riddles Tagebuch", entgegnete Harry düster und dachte mit Schaudern daran, wie Voldemort versucht hatte durch Ginny wieder ins Leben zurück zu kommen. Unwillkürlich wurde sein Griff um sie ein klein wenig fester. „Wir haben noch absolut keinen Hinweis zu Atlantis oder Claire und Leyah. Das und das Ausstehen des letzten Horkruxes macht mich wirklich nervös. Ich denke... ja, ich denke, ich werde versuchen, diesen Horkrux zu finden. Wir haben nur noch ein halbes Jahr, dann müssen wir bereit sein und das werden wir nicht, wenn wir noch weitere drei Monate nach nicht existenten Beweisen suchen." Er holte einmal tief Luft, ehe er seufzte. „Entschuldige. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich das, was wir jetzt tun, für Zeitverschwendung halte. Aber es tut sich einfach nichts und ich komme mir so unnütz dabei vor, nicht helfen zu können." Er hasste nichts so sehr wie Hilflosigkeit und die Hoffnung sank mit jedem Tag, den Leyah und Claire verschwunden blieben.

Ginny nickte. Es war nicht so, dass sie Harry nicht verstand, im Gegenteil. Auch für sie wurde es von Tag zu Tag den sie in dieser Zeit verbrachte schwerer. Sie vermisste ihre Familie mit jedem Tag mehr. Ihre Mum müsste gerade mit Ron schwanger sein. Ob sie es schon wusste? Oder waren sie und ihr Dad noch ahnungslos? Aber auch wenn sie Harry verstand, so nützte es nichts, wenn sie das ganze über das Knie brachen. Ihr Vorteil war, dass Voldemort nichts davon wusste, dass sie seine Seelenstücke sammelten um sie zu zerstören, aber wenn Harry nun auf eigene Faust loszog, womöglich versuchte nach Malfoy Manor zu gelangen... Nein, das konnte nur nach hinten los gehen. Sie mussten sich, so schwer es ihnen auch fiel noch in Geduld üben.

Schließlich kamen sie bei den Decken an, die ausgebreitet am See lagen. Es stand eine provisorische Umkleidekabine am Rand und als Sirius hineinsah, entdeckte er, dass für sie alle dort Badesachen untergebracht waren. An der Wand des Schuppens lehnten acht Besen, die nur darauf warteten, dass sie sich mit einem Reiter in die Luft erheben könnten. Eine Kiste mit Quidditchbällen stand auch dort und neben den Decken standen zwei große Picknickkörbe.

„Schaut, sogar alles für ein Lagerfeuer ist vorbereitet und am Ufer des Sees stehen Butterbier, Kürbissaft und andere Getränke. Wer möchte etwas?", wollte Peter wissen und sah zu seinen Freunden, ehe er ihnen das von ihnen gewünschte Getränk reichte.

Harry begnügte sich mit einem Butterbier und lehnte ein wenig gedankenverloren gegen den Schuppen, von dessen Seite James und Beccy sich sofort die Besen schnappten und kurz darauf durch die Luft fegten. Harry sah ihnen nach, immerhin waren es ihre Mütter, die spurlos verschwunden waren und dies schien sie nur noch mehr zusammen zu schweißen.

Harry warf einen kurzen Blick zu Remus, doch auch dieser sah seiner Freundin nur lächelnd hinterher; Eifersucht war ihm fremd, was James und Beccy betraf. Die beiden waren wie Geschwister, da war Eifersucht wahrlich fehl am Platze.

Lily und Sirius hingegen waren sogar schon umgezogen und rannten ins Wasser, für den Moment die Sorgen offenbar hinter sich lassend. Peter inspizierte nun die Picknickkörbe genauer und holte begeistert eine Platte kalten Braten und Kartoffelsalat heraus, woraufhin auch Remus sich zu ihm gesellte und half, ein kleines Essenslager her zu richten.

„Fast wie in Hogwarts", murmelte Harry und nahm einen Schluck seines Butterbieres. „Ich meine, es ist Sommer, wir sind an einem See, Picknicken, fliegen und baden... wenn es immer so wäre, wäre das Leben sehr viel einfach- AH!" Erschrocken drehte er sich um, als etwas Kaltes und Nasses auf seinem Kopf platzte und kurz darauf James' begeistertes Lachen erklang.

„Kommt schon ihr beiden Miesepeter, rauf auf die Besen mit euch!", rief Beccy und hielt zur Drohung eine weitere Wasserbombe in der Hand. Harry stellte sein Bier zur Seite und war kurz darauf direkt nach Ginny ebenfalls in der Luft, wo sie sich zu viert Quaffel und Klatscher hin- und her passten, bis sie vollkommen ausgepowert landeten.

„Das tat gut, auch wenn die Wasserbombe fies war", lachte er, ließ den Besen einfach im Gras liegen und nahm sein abgestelltes Bier wieder auf, welches erstaunlicher Weise noch immer dort stand, wo er es zurück gelassen hatte. Allerdings war es nun nicht mehr schön kühl, wie er nach einem Schluck feststellte, sondern warm.

„Bäääh, im Winter ist warmes Butterbier ja toll, aber doch nicht im Sommer!“, sagte er und spürte, wie die Flasche in seiner Hand kurze Zeit später eiskalt wurde. Als er aufsah, sah er in das grinsende Gesicht von Peter, der gerade seinen Zauberstab wegsteckte. „Danke, Pete", grinste Harry zurück und setzte die Flasche erneut an und trank einen großen Schluck. Ja, das war schon sehr viel besser.

Entspannt lehnte er sich ins Gras zurück, seinen Kopf bettete er auf Ginnys Beinen und sah in den Himmel. Vielleicht hatten Liam und Patrick doch Recht gehabt und dieses kleine improvisierte Fest war genau das, was sie alle gebraucht hatten.


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