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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Verzweifelte Suche

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Wir haben uns extra beeilt mit dem Schreiben und sogleich in die Tasten gehauen. Nun also sind wir wieder da mit dem neuesten Kapitel und hoffen, es gefällt euch!
Ganz liebe Grüße,
Cas und vojka

Kapitel 121

Verzweifelte Suche

Sirius blinzelte irritiert. Nun war auch das letzte bisschen seines Rauschzustandes weg. „Wie, verschwunden?", wollte er wissen und bemerkte erst jetzt, dass neben Liam, Patrick, Beccy und James auch die anderen im Raum anwesend waren, sich allerdings etwas im Hintergrund hielten.

Nun trat aber Peter etwas vor und sah dabei ziemlich zerknirscht drein, als trage er allein die Schuld am Verschwinden der beiden Frauen.

„Die Spiegel", stammelte er etwas nervös, Sirius sah ihn nur verständnislos an. Peter räusperte sich leise, eh er erklärte, was passiert war.

Ein Haufen Pergamente lag auf dem Tisch. Viele von ihnen enthielten geheimnisvolle Texte oder Zaubersprüche, doch bisher hatte noch niemand aus ihnen die Lösung für ihr Problem erkannt. Sie alle waren völlig in die Schriftrollen vertieft, als James plötzlich erstaunt die Augen weitete.

„Hier steht etwas über Atlantis", erklärte er ein wenig verblüfft und legte die Pergamentrolle für alle Sichtbar auf den Tisch vor sich. „Ich hatte das bisher immer für ein Märchen gehalten, aber hier nach gibt es das Reich wirklich. Es soll Merlins Reich sein und -"

Doch Peter unterbrach ihn und zog das Pergament etwas zu sich, um sich die Zeichnung darunter genauer anzusehen. Die darauf abgebildeten Gegenstände kamen ihm seltsam bekannt vor und plötzlich wusste er auch wieder, woher er sie kannte.

„James, ist das nicht das Zeichen, welches auf den Deckeln eurer Spiegel ist?“, meinte er verblüfft, James' Augen wurden groß und spätestens jetzt wurden auch die anderen neugierig, was es mit der seltsamen Beschreibung von Atlantis auf sich hatte.

„Unsere Spiegel sollen etwas mit Atlantis zu tun haben? Das sind doch nur Zwei-Weg-Spiegel, um Kontakt zu halten, aber keine Wege in eine geheime Welt!", wunderte er sich und zog sogleich seinen Spiegel hervor. Doch es stimmte, das Muster auf dem Deckel des klappbaren, runden Spiegels, stimmte exakt überein mit der Zeichnung. Konnte das Zufall sein?

„Kann ich mir das einmal genauer ansehen?", wollte Claire wissen, immerhin hatte sie diesen Spiegel einst ihrem Sohn geschenkt, der das Gegenstück damals an Sirius weiter gegeben hatte. Wenn dies wirklich ein Weg in das sagenumwobene Atlantis sein sollte... wo Merlin leben sollte... würde er ihnen helfen können? Doch die Idee war so absurd, dass Claire nicht wirklich daran glauben konnte.

„Oh, ich möchte auch gucken!", sagte Leyah, froh um etwas Abwechslung und trat zu Claire, legte ihr eine Hand auf die Schulter in dem Versuch, ebenfalls das Pergament und den Spiegel zu erkennen.

„Unergründlich, fernab der hier bekannten Welt, sprechen musst du es laut, mündlich, nach Atlantis du in den Spiegel fällst", murmelte Claire, was sich im nächsten Moment als Fehler heraus stellte. Denn damit hatte sie den Zauberspruch gesagt, der sie und Leyah, die noch immer ihre Hand auf Claires Schulter gelegt hatte, magisch an den Spiegel band. Und im nächsten Moment waren die beiden Frauen mitsamt dem Spiegel verschwunden.

„Bei Merlin!", stieß Sirius entsetzt aus und sah die Anwesenden fassungslos an.

„Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen", meinte Remus, der nun zu Beccy ging um diese tröstend in die Arme zu schließen, da sie, obwohl sie dabei gewesen war, das eben gehörte doch wieder ziemlich aufgewühlt hatte.

Sirius sah Remus verständnislos an. „Was...", wollte er fragen, als ihm bewusst wurde, was er gesagt hatte und er betreten den Blick senkte, ehe ihm etwas einfiel. „Aber wir müssten doch... Moment, bin gleich wieder da", sagte er und sprintete aus dem Raum, den Rest ratlos zurück lassend.

Wenige Minuten später war er wieder zurück, doch sein Blick zeigte Enttäuschung. „Er ist blind", sagte er ein wenig fassungslos, klappte seinen eigenen Zwei-Weg-Spiegel auf und wieder zu, doch das Bild blieb dasselbe. Das Glas war erblindet, als sei der Spiegel bereits Jahrhunderte alt. So oft er die Namen der Gesuchten auch nannte, es tat sich nichts.

„Es muss doch eine Möglichkeit geben", murmelte Liam und sah nun wohl schon zum hundertsten Mal an diesem Abend die Unterlagen durch, die auf dem Tisch verteilt lagen. Er konnte, er wollte einfach nicht still hier herumsitzen und hoffen, dass Claire wieder kam, er musste etwas tun. Verdammt noch eins, was nützte ihm der Lordtitel und all der Mist, wenn dadurch seine Familie auseinander brach? Erst starb sein Sohn beinahe und nun war seine Frau verschwunden und es war nicht klar, ob sie zurück konnten und wenn, wann dies der Fall sein würde.

* * *

Als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte, bemerkte Claire, dass sie auf etwas Weichem gelandet war. Unter ihr wucherte eine dicke Schicht Moos, welches offenbar alte Felsen bedeckte. Sie sah sich verwundert um und erkannte Leyah neben sich, die sich gerade aufsetzte.

„Wo sind wir hier?“, fragte Claire, auch wenn sie keine wirkliche Antwort darauf erwartete. Das Licht war auf seltsame Weise anders, es schien heller und durchdringender zu sein, ließ härtere Schatten entstehen, so schien es ihr auf den ersten Blick vorzukommen. Der Himmel war strahlend blau und eine sengende Sonne brannte auf sie nieder, was Claire doch sehr irritierte. War es vorhin nicht noch Nacht gewesen?

„Zumindest ist dies hier nicht mehr Gryffindor Castle“, sagte Leyah, welche nun neben ihre Freundin getreten war. „Nicht nur, dass es hier anders aussieht, es riecht auch anders, irgendwie salzig“, meinte sie überlegend und drehte sich kurz im Kreis. „Sieht so aus, als wären wir am Meer“, fügte sie nach einem kurzen Augenblick hinzu und deutete in eine Richtung in welcher man ein Stückchen eines Strandes und des Meeres sehen konnte, welches dahinter war.

„Fragt sich nur an welchem“, fragte Claire stirnrunzelnd und sah sich ebenfalls aufmerksam um, um einen Hinweis darauf zu entdecken, wo sie sich nun genau befanden.

„Der Luft und allem anderen nach tippe ich auf die Karibik“, überlegte Leyah und warf einen Blick auf die hiesige Flora, doch diese Pflanzen wuchsen in Groß Britannien nicht, daher konnte sie schlecht sagen ob sie typische Äquatorpflanzen vor sich fanden oder nicht.

„Eine Insel bedeutet Schiffsverkehr. Den muss es hier doch irgendwo geben. Also schlage ich vor, halten wir uns ans Meer, irgendwann werden wir schon auf Menschen treffen, die uns weiter helfen können oder auf Wegweiser“, sagte Claire und Leyah stimmte zu, sodass sie sich gemeinsam auf den Weg machten. Nicht wissend, dass sie noch einen sehr langen Weg vor sich haben sollten, ehe sie wirklich auf Menschen trafen.

* * *

In Gryffindor Castle schlief niemand in dieser Nacht. Fieberhaft suchten sie alle nach Aufzeichnungen über Atlantis, über die Zwei-Wege-Spiegel oder alte Zauber, die den Weg nach Atlantis offenbart und bestenfalls auch wieder zurück. Doch es gab kaum etwas und mit jeder Stunde wuchs die Verzweiflung und Hilflosigkeit.

Als die Sonne aufging, fegte James einen Stapel Papiere von seinem Tisch und verließ die Bibliothek, ging nach draußen und schnappte sich seinen Besen, mit welchem er sich wenige Sekunden später vom Boden abstieß. Er brauchte einen klaren Kopf, wenn er nicht komplett durchdrehen wollte.

Harry sah besorgt auf, als sein Vater aus dem Raum stürmte. Auch er machte sich Sorgen um seine Großmutter, aber er wusste, wenn er sich nun der Wut und Hilflosigkeit hingeben würde, würde niemanden etwas nützen, Claire und Leyah würden dann auch nicht schneller zu ihnen zurückkehren.

„Geh ihm nach", meinte Ginny leise und schenkte Harry ein kleines, trauriges Lächeln. „Vielleicht kannst du ihm helfen und wenn du ihm nur Gesellschaft leistest, er sollte nun nicht allein sein."

Einen Moment sah Harry seine Freundin zweifelnd an, ehe er entschlossen nickte und seinen Vater suchen ging. Es war nicht ganz einfach, aber schließlich mit Hilfe einer Hauselfe wusste er, wo sich James befand, so holte er schnell seinen Besen und verließ ebenfalls das Schloss.

„Von dir habe ich das also", meinte Harry, als er seinen Vater eingeholt hatte und dessen nun schon entspannteres Gesicht sah.

James sah seinen Sohn fragend an.

„Wenn mir alles über den Kopf wächst, habe ich mir schon immer meinen Besen geschnappt und bin fliegen gegangen. Es hilft mir meinen Kopf frei zu bekommen. Ich fühle mich dann einfach so frei und...", sagte er und überlegte, wie er dieses Gefühl am besten beschreiben könnte.

„Gelöst, als würden all deine Sorgen unten auf der Erde bleiben, da sie zu schwer fürs Fliegen sind", beendete James den Satz und schaffte es sogar ein kleines, wenn auch leicht verunglücktes Lächeln zu Stande zu bringen.

Nun lächelte auch Harry leicht, auch wenn ihm ein wenig beklommen Zumute war. Das hier war eindeutig eine Ausnahmesituation und er selbst wusste nicht einmal, wie er damit umgehen sollte. Er erlaubte es sich schlichtweg nicht, den Kopf zu verlieren und so, wie er James und den Rest seiner Familie einschätzte, traf dies auch auf alle anderen zu.

Amy hatten sie bereits verloren, ob Chris noch lebte, wusste niemand. Und nun verschwanden so plötzlich auch noch Claire und Leyah - wenn auch nicht im Krieg, sondern in einem Spiegel. Das war beinahe zu absurd um wahr zu sein.

Er hatte damit gerechnet, dass Menschen sterben würden, hatte verzweifelt Nächtelang wach gelegen deshalb. Sich ausgemalt, was wäre, wenn seinen Freunden etwas passierte, wenn der Krieg sie doch einholte, ehe sie den finalen Schlag gegen Voldemort geschafft hatten. Doch dies war nun etwas, mit er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte und irgendwie war ihm, als sei alles ein unwirklicher Traum, aus dem er jeden Moment erwachen würde.

Harry wurde bewusst, dass er furchtbar schlecht darin war, andere Menschen zu trösten. Was sollte er auch sagen? Es wird alles gut? Sie kommt bestimmt zurück? All das wären kaum mehr als Floskeln und er wusste nicht, ob auch nur eine davon wahr würde.

„Wir finden eine Lösung, Dad. Und wenn wir jede Bibliothek der Welt umgraben, wir finden sie“, sagte er schließlich leise und sah James ein wenig traurig an. Erkannte den Versuch, die Emotionen hinter einer unbeweglichen Maske zu verstecken, wie auch Liam es stets tat, wenn ihn etwas beschäftigte, was er nicht zeigen wollte oder konnte.

James jedoch schnaubte nur leise. „Wir wissen doch nicht einmal, wo sie überhaupt sind oder wie sie dahin gekommen sind. Das war kein Portschlüssel oder so, sie sind IN diesem verfluchten Spiegel verschwunden und keiner weiß… wo sie jetzt sind. Vielleicht in Atlantis. Vielleicht aber auch irgendwo anders oder im luftleeren Raum oder tausend Jahre in der Zukunft… wir können sie schlecht fragen.“

Es hatte bitter geklungen und Harry seufzte leise. Er hasste Hilflosigkeit über alle Maßen, aber wenn er den Menschen nicht helfen konnte, die ihm so nahe standen, tat es weh, nichts tun zu können.

Für einen Moment schloss Harry die Augen und atmete noch einmal tief durch. Nein, er würde nicht aufgeben, ehe er nicht gekämpft hatte, das hatte er noch nie und er würde jetzt nicht damit anfangen. Er hatte sich zwar in den letzten nun fast eineinhalb Jahren daran gewöhnt, dass er nicht mehr alleine war, dass dort Menschen waren die ihn unterstützen und ihm halfen Entscheidungen zu treffen, aber er würde deshalb nicht aufhören selbstständig nach Lösungen zu suchen.

Kurz blitzten die Gesichter von Hermine und Ron vor seinem geistigen Auge auf und er spürte, wie sehr sie ihm fehlten, wie sehr er sich auch auf ihre Fähigkeiten immer verlassen hatte, aber waren dort drinnen im Schloss nicht Menschen, die so ähnlich handelten? Lily war ebenso ein Bücherwurm wie es Hermine war und auch Remus konnte sich stundenlang in Büchern vergraben um nach einer Lösung zu finden. Und Liam und Patrick konnten ebenso strategisch denken wie es Ron stets tat, nicht nur bei den Schachspielen sondern in den letzten Monaten auch immer mehr im normalen Leben. Kurz darauf strafte er seine Schultern und flog seinem Dad in die Flugbahn, zwang ihn in der Luft schweben zu bleiben und sah ihn eindringlich an.

„Wir werden nicht aufgeben ehe wir nicht einmal richtig begonnen haben nach einer Lösung zu suchen. Egal wo Grandma und Leyah gerade sind, wir werden sie finden und zurück holen, wenn sie es nicht von alleine schaffen. Es gibt einen Weg und irgendwo wird dieser zu finden sein. Also Dad, du hast nun die Möglichkeit weiter Frust zu schieben und ihn hier in der Luft abzubauen oder wir landen, gehen zurück in die Bibliothek und helfen den anderen eine Lösung zu finden", meinte Harry und hoffte, dass diese Lösung nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, sie hatten wahrlich andere Probleme zur Zeit. Aber nun standen Claire und Leyah an erster Stelle und er würde nichts unversucht lassen, sie wieder zurück zu holen.

James holte einmal tief Luft und schien sich etwas sammeln zu müssen, nickte dann aber.
„Wir müssen sie finden“, sagte er leise und Harry war sich nicht sicher, ob James wirklich mit ihm gesprochen hatte oder ob er nur laut gedacht hatte. Vorsichtshalber sagte er nichts dazu, wiederholte die Worte jedoch im Kopf eindringlich.

Sie mussten sie einfach finden. Lebendig finden. Eine andere Option gab es nicht.

* * *

Eine Woche liefen sie nun schon über diese merkwürdige Insel, wenn ihnen ihr Zeitgefühl keinen Streich spielte, doch begegnet waren sie noch niemandem. Nicht einmal Dörfer, Siedlungen oder auch nur einzelne Häuser hatten sie in dieser Zeit gefunden und langsam kamen sie zu dem Entschluss, dass dies eine einsame verlassene Insel sein musste.

Sie konnten nur hoffen, dass bald einen Weg von diesem Ort weg fanden. Apparieren funktionierte nicht, auch einen Portschlüssel hatte Claire bereits versucht zu erstellen, aber er hatte sich nicht aktiviert und so liefen sie einfach weiter und hofften. Ein Glück gab es hier sehr viel Obst, was sie pflücken und essen konnten, auch ein paar Quellen hatten sie entdeckt, um Trinkwasser zu gewinnen. Einfache Magie, wie das Erstellen von Zelten oder Decken war durchaus möglich. Doch wenn dies wirklich eine unbewohnte Insel war, dann waren ihre Aussichten, hier wieder herunter zu kommen, mehr als gering.

Sie waren über die Tage immer schweigsamer geworden und liefen nun meist Gedankenversunken neben einander her. Aber noch wollte Claire sich nicht der Option stellen, für immer auf diesem verlassenen Eiland zu sein. Es musste einen Ausweg geben, es musste einfach! Was waren sie auch so leichtfertig gewesen, den Spruch zu sprechen... sie hatten es für einen Spaß gehalten, der sich nun in bitteren Ernst gewendet hatte. Dabei war alles, was sie wollte, sich in Liams Arme flüchten und den Kindern sagen, dass alles in Ordnung war. Stattdessen war sie wie abgeschnitten von der Welt und vor allem von jenen, die sie liebte.

„Claire, hör auf", meinte Leyah leise, die ihre Freundin nun schon eine Weile von der Seite beobachtet hatte. „Ich habe dir schon gesagt, du kannst nichts dafür, also mache dir keine Vorwürfe, wir werden hier wieder herunter kommen. Pat und Liam sind ohne uns doch verloren, alleine deshalb müssen wir schon zurück", versuchte sie zu scherzen um ihrer Freundin zumindest ein kleines Lächeln abzuringen.

Es hatte wohl ein Scherz sein sollen, doch Claire brachte nur ein verunglücktes Krächzen heraus. „Was ist, wenn nicht?", fragte sie leise und hielt den Blick weiterhin gesenkt. „Was ist, wenn wir nie wieder zurück kommen? Wenn wir durch diese Dummheit für immer getrennt sind und auf dieser verdammten Insel gefangen? Wenn wir nie erfahren, wie es ihnen geht, was aus dem Krieg wird, ob sie... ob sie dann überhaupt noch... leben..."

Es war zu viel, es war einfach zu viel. Sie konnte die Tränen nicht aufhalten, wollte es auch gar nicht mehr. Ob eigener Fehler oder nicht, sie saßen hier fest und hatten keine Ahnung, wie sie wieder zurück kamen. Noch nie war Claire so verzweifelt gewesen und dunkel dachte sie an den Moment, als Liam beinahe im Sterben gelegen hatte. Wie es ihm nun wohl ging? So sehr wünschte sie sich, wenigstens seine Stimme hören zu können, zu wissen, dass es ihm und den Kindern gut ging. Doch hier gab es nur Wildnis, ein paar Vögel, Insekten und Fische in Flüssen. Und vor allem keinen Ausweg.

„Hör auf, Claire!", fuhr Leyah ihre Freundin an. Auch sie hatte Angst, wollte am liebsten verzweifeln und wie ihre Freundin sich einfach irgendwo hinsetzen und heulen, aber so würden sie nicht weiter kommen. So fanden sie keinen Weg von dieser verfluchten Insel. „Wir geben nicht jetzt schon auf. Willst du, dass Pat und Liam recht haben, die uns aus dem Krieg heraushalten wollen, weil sie denken wir wären dem nicht gewachsen? Es gibt einen Weg von dieser Insel und wir werden ihn finden, aber nur, wenn wir zusammen halten und nicht aufgeben, wir müssen an uns und unsere Fähigkeiten glauben", sagte sie und nahm ihre Freundin nun einfach in den Arm, hielt sie fest, ließ sie an ihrer Schulter weinen und kämpfte selbst mit den Tränen, aber sie würde ihnen nicht nachgeben, sie würde stark bleiben.

Widerstandslos ließ Claire sich in den Arm nehmen und erlaubte es sich für den Moment einfach zu weinen. Doch relativ schnell hatte sie sich wieder zusammen gerissen und löste sich etwas verlegen Schniefend von Leyah.

„Tut mir leid, ich wollte keine hysterische Heulsuse sein", murmelte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte keineswegs egoistisch sein wollen, wusste sie doch, dass es ebenso an Leyah nagte, in was für einer Situation sie gefangen waren. So atmete sie einmal tief durch und straffte dann die Schultern. „Du hast Recht. Wir sind nicht dumm und wir sind auch nicht zerbrechlich. Wir schaffen das. Wir kommen wieder nach Hause."

Noch einmal umarmte sie Leyah einfach, unendlich dankbar, dass diese bei ihr war und wandte sich dann wieder nach vorn. „Ob wir mal dem Fluss da vorn ins Landesinnere folgen? Vielleicht finden wir dort eher etwas?", schlug sie dann vor, sie war es langsam leid, immer an der Küste entlang zu laufen.

Leyah nickte mit einem leichten Lächeln. „Dann komm." Sie nahm die Hand ihrer Freundin und wandte sich landeinwärts, vielleicht würden sie dort ja auf Menschen treffen die ihnen helfen konnten, auch wenn sie mittlerweile daran zweifelte, dass überhaupt jemand auf dieser Insel war, sie würde ihre Hoffnung nicht komplett begraben.

* * *

Sieben Wochen später, es war inzwischen Anfang Juni, gab es noch immer kein Lebenszeichen von Claire und Leyah. Die Nerven aller waren bis aufs äußerste gespannt und es brauchte zur Zeit nur ein falsches Wort und einer von ihnen explodierte. Aber trotz allem hatten sie die Suche nicht aufgegeben. Und das würde Liam auch nicht tun, nicht, bis er einen Beweis gefunden hatte, wo seine Frau war und wie er diese zu sich zurück holen konnte.

Mit einem verzweifelten Schrei fegte er mit einer einzigen Handbewegung die ohnehin schon unordentlichen Papiere vom Schreibtisch, ehe er sein Gesicht hinter seinen Händen verbarg.

Sieben Wochen suchten sie nun wie die Besessenen, prüften jedes Papier zehn Mal, ehe sie es beiseite legten und den nächsten Stapel durch sahen. Es war eine Sysiphusarbeit und ihre Hoffnung schwand von Tag zu Tag, dass sie wirklich noch etwas fanden. An manchen Tag war Liam wirklich so weit, es einfach sein zu lassen.

Es zehrte an ihm, zehrte ihn aus. Er hatte keine Kraft für all das. Dennoch stand er jeden Morgen auf und quälte sich aus dem Bett, trank mechanisch einen Tee nach dem anderen und würgte ab und an etwas zu Essen hinunter. Er durfte nicht aufgeben und er würde nicht aufgeben, würde Claire niemals aufgeben. Nicht, solange sein Herz noch schlug und solange er die Verzweiflung in James' und Beccys Augen sah, in Patricks Augen, die auch die seine war. Es musste eine Lösung geben, einen Hinweis, einfach irgendetwas. Und wenn er bis an sein Lebensende hier sitzen würde und suchen würde.

Müde und mit tiefen Ringen um die geröteten Augen sah er sich im Büro um, welches einem Schlachtfeld glich. Überall lagen Notizen, Pergamentrollen oder auch Federn und Tintenfässer. Doch nichts, rein gar nichts war bisher dabei heraus gekommen, nicht der allerkleinste Hinweis, der ihnen weiter half betreffend die Spiegel oder Atlantis.

Es war das reinste Chaos, welches den ganzen Raum einzunehmen schien. Der gesamte Boden war bedeckt, in den Regalen herrschte pures Durcheinander. Bis auf eine Ecke, die Liam zuvor noch gar nicht aufgefallen war. Dort war eine Bodenfliese eingelassen, die den Umriss eines Schlosses zeigte. Bisher hatte Liam immer angenommen, dass es ein Abbild Gryffindor Castles sein sollte, doch bei genauerem Hinsehen stimmte dies nicht überein. Und erst, als er eine Weile darauf geblickt hatte wurde ihm bewusst, woher ihm die Zeichnung bekannt vorkam: es waren die Umrisse Hogwarts', in feinen Linien in Stein geritzt. Und seltsamer Weise lag auf diesem Stein keines der Pergamente, wohl aber zu Hauf darum herum, als habe die Fliese die Dokumente von sich abgehalten.

Er blinzelte einmal, aber das Bild blieb dasselbe. Langsam, fast zögernd, als würde von dieser Fliese eine Gefahr ausgehen, ging er auf diese zu und hob dabei seinen Zauberstab. Kurz überlegte er. Dies war nicht unbedingt sein Spezialgebiet, Patrick war besser darin, verborgene Dinge wieder sichtbar zu machen und er war sich sicher, hier war etwas verborgen.

Aber etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er diesen Schritt alleine gehen musste. So sprach er alle erdenklichen Zauber, die ihm einfielen, aber nichts tat sich. Zögernd streckte er eine Hand aus, aber konnte nichts außer Luft fühlen.

„Au!", rief er erschrocken und zog seine Hand zurück. An den Fingern war deutlich ein kleiner Gebissabdruck zu sehen, aus welchem sich ein Tropfen Blut löste.

Als er den Blick nun wieder hob, stand dort, wo eben noch nur eine Fliese gewesen war, eine Miniaturausgabe von Schloss Hogwarts und er meinte, aus einem der Schornsteine Rauch aufsteigen zu sehen.


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Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz