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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Familienbande

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Es tut uns leid, dass ihr schon wieder auf das Kapitel warten musstet. Krankheit, Laptopreparatur und viel Unikram hielten uns ordentlich auf Trab, sodass wir erst jetzt wieder zum Betan kamen.
Hiermit präsentieren wir euch stolz das 120. Kapitel und sagen DANKE an alle unsere Reviewer, die uns mit jedem Worte eine riesige Freude bereiten.
Liebe Grüße,
Cas und vojka

Kapitel 120

Familienbande


Nervös lief ein junger Mann mit schwarzen Haaren durch die Gänge von Hogwarts. Tat er wirklich das Richtige? Aber auf der anderen Seite hatte er schon einen Schritt in diese Richtung getan und jetzt noch umzukehren käme einem Selbstmord gleich. Er wusste, es gab keine andere Möglichkeit, nachdem man ihn in eine Richtung gedrängt hatte, in welche er nie hatte gehen wollen. Die er nie hatte einschlagen wollen, aber nun hatte er es tun müssen, hatte nicht die Kraft gehabt sich aufzulehnen.

Und warum das alles? Warum hatte er plötzlich nicht mehr entscheiden dürfen? Nur weil sein Bruder gegangen war, der Familie entsagt hatte, nur deshalb hatte er diesen Schritt gehen müssen. Er seufzte, er wusste, so einfach war das nicht. Er konnte die Schuld nicht allein seinem Bruder geben. Wenn er stärker gewesen wäre, wenn er auch den Mut gehabt hätte den selben Schritt zu gehen, dann würde er nun nicht dieses hässliche dunkle Tattoo auf seinem Arm haben, dann wäre er noch frei. Aber vielleicht würde er ja wieder frei werden, wenn er die Richtung, welche er in den letzten Tagen eingeschlagen hatte, weiter verfolgen würde. Er hoffte es zumindest.

Aber war das, was er nun tun wollte auch, richtig? Er würde seine Familie verraten, seine Freunde. Er würde alles hinter sich lassen müssen. Nichts wäre mehr in seinem Leben wie er es bisher kannte, wie er es bisher hatte führen können. Er wäre alleine, niemand wäre da, der ihn auffangen würde. Nicht wie bei seinem Bruder, der nun eine neue Familie hatte, die ihm Rückhalt gab. Die zu ihm stand, die ihm half.

Oder würde er vielleicht doch noch eine Familie haben? Würde sein Bruder, der nun eigentlich gar nicht mehr sein Bruder war, ihm verzeihen können? Verzeihen, was er alles getan und vor allem gesagt hatte. Er konnte es sich nur schwer vorstellen, war er doch schon immer stur, fast starrköpfig gewesen, aber er musste es versuchen. Es blieb ihm fast keine Wahl, nicht, wenn er glücklich werden wollte, nicht wenn er leben wollte. Denn er wusste, bei den Todessern würde er sein Glück nie finden.

Zwar waren manche Dinge, die der Dunkle Lord propagierte, auch seine Meinung, aber er fand, dass der Lord die falschen Mittel einsetzte. Er achtete das Leben, niemals könnte er einen Menschen nur aus Spaß quälen oder gar töten. Er wollte Leben bewahren, wollte es schützen und helfen. Es war schon von klein auf an sein Traum gewesen, Heiler zu werden, aber solange der Dunkle Lord herrschte, solange seine Eltern Einfluss auf ihn ausüben würden, solange würde es genau das bleiben: ein Traum.

Noch einmal atmete er tief durch und nannte dem steinernen Wächter das Passwort, welches Professor Slughorn ihm freundlicher Weise verraten hatte. Als er vor der Tür zum Büro des Schulleiters ankam, zögerte er wieder einen kleinen Augenblick. Aber schließlich ergriff er den Türklopfer und wartete angespannt auf das Herein.

Und dann erklang es und der junge Mann griff mit leicht zitternden Händen nach der Klinke. „Mister Black“, sagte Professor Dumbledore erstaunt und schenkte dem Slytherin ein freundliches Lächeln. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

Regulus schluckte. „Guten Abend, Professor“, meinte er leise und schloss die Tür langsam hinter sich. Vielleicht konnte er so noch etwas Zeit schinden. Vielleicht sollte er noch einmal überlegen, ob er das wirklich tun sollte. Aber er war nun hier und tief in seinem Herzen wusste er, dass dies der richtige Weg war, auch wenn er Angst vor den Konsequenzen hatte.
„Wäre es Ihnen vielleicht möglich, meinen Bruder zu kontaktieren? Ich würde gerne ihm und auch Ihnen etwas mitteilen.“

Erstaunt sah Albus den jungen Mann an und nickte schließlich. Er schrieb eine kurze Nachricht und gab sie an Fawkes mit der Bitte, diese Sirius zu bringen. Der Phoenix erhob sich und verschwand nur einen Wimpernschlag später in einer kleinen Flamme.

* * *

Erstaunt ging Sirius auf das Schloss zu, die Nachricht Dumbledores noch in der Hand. Was war so wichtig, dass er dafür extra nach Hogwarts kommen sollte? Die Sonne war bereits unter gegangen und die Sperrzeit würde die Schüler bald in ihre Gemeinschaftsräume einsperren. Sirius lächelte leicht, als er daran dachte, wie lange schien all dies nun her zu sein? Ein halbes Leben, so war es ihm, auch wenn es erst ein dreiviertel Jahr her war.

Schnell lief er die vertrauten Gänge entlang und kam schließlich vor dem Wasserspeier zum Stehen. Noch einmal sah er kurz auf den Brief und nannte dann das Passwort, ehe er sich von der Wendeltreppe nach oben bringen ließ. Er zögerte nicht, klopfte sofort an und öffnete auf das freundliche „Herein“, des Schulleiters hin die Tür. Als er sah, wer außer Dumbledore noch im Raum war, wäre er am liebsten wieder rückwärts hinaus gestolpert. Aber er blieb stehen, starrte seinen Bruder nur Zornerfüllt an.

„Du wolltest mich sprechen“, meinte Sirius nachdem er meinte sich im Griff zu haben und wandte sich mit neutraler Miene an den Direktor von Hogwarts. Aber dieser schüttelte nur kurz den Kopf und sah dann Regulus auffordernd an.

„Nun Mister Black, was wollten Sie uns beiden mitteilen?“, wollte Albus freundlich lächelnd wissen, nachdem er den in seinen Augen so ungleichen Brüdern jeweils einen Stuhl angeboten hatte. Er hatte dies bei Regulus zwar schon versucht, aber bisher hatte er immer nur mit dem Kopf geschüttelt und es hatte gewirkt, als wolle der junge Slytherin jeden Moment aus dem Büro fliehen, aber noch war er hier.

Sirius sah ungläubig und abwechselnd zwischen den beiden Anwesenden hin und her. Die Gedanken in seinem Kopf liefen auf Hochtouren. Was wollte sein Bruder von ihm? Wobei eigentlich war er dies ja gar nicht mehr, nicht nachdem er von Claire und Liam adoptiert worden war.

Und dann kamen die Worte, welche Regulus ihm bei seiner Abschlussfeier an den Kopf geworfen hatte wieder auf. Er hatte lange daran zu knabbern gehabt, hatte sich lange gefragt, ob er wirklich Schuld daran war, dass Regulus den Idealen ihrer Eltern folgte, hatte überlegt, wann sich ihr Verhältnis, welches in Kindertagen noch so gut gewesen war, so schlagartig verändert hatte. Und er wusste wann es gewesen war. Als er nach Hogwarts kam und nicht, wie erwartet nach Slytherin gekommen war, wie all die Blacks vor ihm. Nein, er war ein Gryffindor geworden und von da ab hatten seine Eltern ihn noch mehr verachtet, noch mehr von sich geschoben als sie es schon in seiner frühen Kindheit getan hatten. Aber er war seinen Weg weiter gegangen und Regulus war auf der Seite ihrer Eltern geblieben.

Es hatte damals weh getan, was Regulus gesagt hatte. Aber Sirius hatte seine Worte damals ernst gemeint, da konnte auch die Adoption nichts daran ändern. Regulus würde immer sein Bruder bleiben. Und der ehemalige Black hatte sich geschworen sollte er irgendwann einmal seine Hilfe brauchen, wäre er für ihn da. Scheinbar war der Moment nun gekommen.

Als Sirius aus seinen Gedanken auftauchte, bemerkte er, dass es noch immer ruhig im Direktorenzimmer war. Scheinbar hatte Regulus noch nicht zu sprechen begonnen oder warteten sie darauf, dass er etwas sagte?

Regulus schaffte es nicht, den Direktor oder gar seinen Bruder anzusehen. Zu sehr schämte er sich für die Gedanken, die er nicht schaffte, auszusprechen. Sie würden ihn für schwach halten, für einen, der nun zu Kreuze gekrochen kam, der fehl gleitet worden war, blind vor Neid und Missgunst auf seinen Bruder.

Doch nun war er hier. Nur wenige Schritte entfernt von jenem Jungen, der in den wenigen Monaten, in denen er ihn nicht gesehen hatte, erwachsen geworden war. Das war nicht mehr der Sirius, der Witze auf Kosten anderer riss, der den Mädchen hinterher pfiff und demjenigen Streiche spielte, der gerade das Pech hatte, in seinem Weg zu stehen. Der den Eindruck machte, über allem und jedem zu stehen. Der Rebell Sirius Black, der gegen seine Familie eine Revolution starten wollte. Offenbar hatte er es geschafft.

Und er hatte ihm, Regulus Black, die Augen geöffnet.

Er schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte sich zu sammeln. Das würde nicht einfach werden und er wollte nicht gänzlich sein Gesicht verlieren. Doch er wusste, dass er so nicht weiter machen konnte. Nicht, wenn er nicht in die tödlichen Hände des Lords fallen wollte. Er musste handeln und er musste es jetzt tun.

„Du hast mir gefehlt“, wisperte er schließlich leise und sah kurz zu seinem Bruder auf, der ihn, etwas was Regulus wunderte, neutral, ohne Hass oder Verachtung ansah und wieder kam in ihm der Gedanke auf, dass sein Bruder erwachsen geworden war.

Nach einem Moment der Stille, in welcher nur das gleichmäßige Atmen der drei Männer zu hören gewesen war, fuhr Regulus schließlich fort. Sirius würde darauf nicht antworten, das hatte er nun begriffen, aber vielleicht änderte sich das ja noch. Er hoffte es wirklich, er wollte seinen Bruder wieder haben.

„Ich hab einen Fehler gemacht. Habe mich von unseren Eltern in eine Richtung drängen lassen, in die ich nie hatte gehen wollen. Aber ich bin aufgewacht und ich hoffte, dass du mir dabei helfen würdest, Riu“, sagte Regulus leise, aber doch deutlich zu vernehmen und sah Sirius nun offen an, welcher ihn verwundert und durcheinander ansah.

„So… hast du mich seit über acht Jahren nicht mehr genannt“, Sirius schluckte kurz und musste sich davon abhalten Regulus an sich zu ziehen, ihm alles zu versprechen, aber er wusste dafür war es noch zu früh. So gerne er glauben würde, dass Regulus es ernst meinte, er konnte es nicht, nicht einfach so, dafür stand zu viel auf dem Spiel.

Albus sah den Slytherin milde überrascht an. Er hatte erwartet, dass Regulus in diesen Weg gedrängt worden war. Doch er hatte ihm nicht den Mut zugestanden, diesen Fehler auch einzugestehen.

„Es freut mich, dass Sie zu diesem Schluss gekommen sind“, sagte er und sah den Siebtklässler mit einer Mischung aus Strenge und Erleichterung an. „Sie müssen den Weg Ihrer Eltern nicht gehen. Es gibt immer eine andere Möglichkeit.“

Sirius jedoch schüttelte den Kopf. „Und du glaubst, jetzt sei alles wieder gut, ja? Gestehst deinen Fehler ein und bittest mich - mich! - um Hilfe, von unseren Eltern fort zu kommen?“, schnaubte er und konnte absolut nicht glauben, was er dort hörte. Das war doch nur eine weitere Farce seines Bruders. Zumindest war es das, was er glauben wollte, weil er es immer geglaubt hatte, weil es immer so gewesen war. Sollte Regulus wirklich die Wahrheit sprechen, wäre es weitaus erschütternder.

Regulus senkte einen Moment den Blick. Er hatte gewusst, es würde nicht einfach werden, hatte gewusst, dass Sirius zweifeln würde. Er hätte sich gewundert und am Verstand seines Bruders gezweifelt, wenn es anders gewesen wäre.

„Nein, glaube ich nicht, Sirius. Aber ich meine es ernst. Ja, ich trage das Dunkle Mal, aber sicher nicht freiwillig. Unsere Eltern haben mich, nachdem sie erfahren haben, dass du von den Potters adoptiert worden bist, zu ihrem Meister gebracht und haben mich wie ein Tier als Entschädigung angeboten. Anfangs war ich noch in gewisser Weise stolz darauf, das möchte ich nicht abstreiten. Du weißt, dass ich einige der Dinge, die der dunkle Lord möchte, nicht unbedingt schlecht finde, gerade was die schwarze Magie anbelangt. Aber seine Mittel und Wege die wiedersprechen mir und meinem Inneren, das solltest du wissen, du weißt, was ich gerne werden würde und unter unseren Eltern und dem Lord nie werden kann“, sagte er und nahm nun doch endlich auf einem der Stühle Platz und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab. Die Kraft, die er für dieses Gespräch gesammelt hatte, ging langsam zur Neige, aber noch konnte, wollte er nicht aufgeben seinen Bruder von der Wahrheit seiner Absichten zu überzeugen, er musste es einfach schaffen.

Noch einmal atmete Regulus durch, ehe er wieder auf sah, froh, dass ihn weder Sirius noch der Direktor drängten oder unterbrachen, egal wie lange er brauchte. „Aber ich habe Dinge gehört, gesehen, die ich einfach nicht ertragen kann, die so abscheulich sind…“ Für einen Moment schloss er die Augen und sah dann zum Direktor von Hogwarts, ehe er seine nächsten Worte sprach. „Er hat Horkruxe erschaffen. Ich… habe einen von ihnen gesehen… ich habe ihn gestohlen und lediglich eine Kopie dort gelassen. Ich wollte ihn zerstören, aber ich wusste nicht wie und es hat mich schon fast umgebracht ihn zu bergen. Ich habe ihn an einem sicheren Ort versteckt. Sie müssen ihn holen und zerstören, Sie müssen auch die anderen finden, sonst…“ Regulus sah den Schulleiter fast schon flehend an, fragte sich aber gleichzeitig, warum Dumbledore nicht überrascht wirkte. Hatte er doch von den Seelengefäßen des dunklen Lords gewusst? Hatte er vielleicht schon etwas gegen sie unternommen? Er hoffte es, denn er wusste nicht, wo die anderen waren, hatte nur durch Zufall von diesem einen erfahren.

Albus sah den jungen Black nun beinahe neugierig an. „Wir wissen von den Horkruxen, Regulus. Doch sag, über welchen genau sprechen Sie?“, wollte er wissen, ohne mehr über ihre bisherige Arbeit zu verraten.

Regulus war erstaunt, wie hatten die anderen von den Seelenstücken des Lords erfahren? Das war unheimlich, aber irgendwie war er auch ein wenig erleichtert. Er hatte sich bereits etliche Erklärungen zurecht gelegt, die nun offenbar zunächst unwichtig erschienen.

„Ein… ein Becher… ich habe ihn in einem Museum-“

Plötzlich sprang Sirius auf und unterbrach ihn. „Das warst du?! Ich hatte mich schon gefragt, welcher Todesser so dämlich war, den Horkrux direkt unter der Nase der Muggel-“

„Weil ich wollte, dass ihr ihn findet!“, verteidigte sich Regulus. Wie immer war Sirius zunächst davon überzeugt, dass alles, was er, Regulus, tat, dämlich und dumm war. „Wenn ihr diesen Becher habt, dann habt ihr den wahren Horkrux. Die Kopie liegt dort, von wo aus ich den Becher entwendete und ich hoffe, es wird etwas dauern, bis Voldemort die Täuschung als solche erkennt.“

Während Sirius seinen Bruder noch immer sprachlos ansah, breitete sich auf Albus` Gesicht ein Lächeln aus. „Das war sehr klug von Ihnen, Mister Black und es zeigt mir, dass Sie ehrliche Absichten hegen, die Dunkle Seite hinter sich zu lassen.“

Sirius jedoch brauchte etwas um sich wieder zu fangen, das Ausmaß Regulus` Verrates an Voldemort wollte oder konnte er noch nicht ganz erkennen. Denn das würde das Bild, welches er bisher über seinen Bruder gehabt hatte, wie ein Kartenhaus einstürzen lassen.

„Warum erst jetzt?“, brachte er mühsam hervor, stand mit verschränkten Armen unweit seines Stuhls und blickte seinen Bruder aus festen Augen an. „Warum bist du nicht früher gekommen?“

Regulus erwiderte den Blick seines Bruders ohne Angst oder Unsicherheit. „Weil ich wohl erst verstehen musste, was der dunkle Lord wirklich ist“, meinte er leise und doch mit absoluter Überzeugung in seiner Stimme.

„Ich habe nach unserem Gespräch viel nachgedacht, aber zu einer wirklichen Entscheidung konnte ich nicht kommen, warum weiß ich nicht. Vielleicht, weil unsere Eltern in den Ferien immer wieder davon geredet haben, dass du eine Enttäuschung für sie bist, dass ich nun ihre Hoffnung bin, dass die Last des Erstgeborenen nun auf meinen Schultern ruht. Ich… bin nicht stolz darauf, aber ich habe mich gefreut. Ich fühlte mich wohl. Endlich haben sie mich beachtet und nicht dich. Endlich ging es auch einmal um mich und nicht um dich. Endlich war ich ihnen wichtig, war für sie anwesend und nicht nur ein lästiges Anhängsel“, meinte er und atmete einmal tief durch.

„Zum Ende der Ferien hin habe ich deine Worte so gut wie vergessen gehabt. Erst hier in Hogwarts waren sie wieder präsent und ich begann erneut nachzudenken. Immer wieder hörte ich deine Worte, aber gleichzeitig auch, wie Vater sagte, er sei stolz auf mich, dass ich das Familienerbe gut vertrete, dass ich etwas ganz besonderes bin. Nach den Weihnachtsferien, die ich zum ersten Mal in Hogwarts verbracht habe, hatte ich eigentlich schon fast den Entschluss gefasst, dass ich zu dir kommen wollte, dich um Hilfe bitten wollte, was mir sowohl damals, als auch heute alles andere als leicht fällt, aber ich wollte es tun. Ich wollte meine Zukunft alleine bestimmen und nicht bestimmen lassen, wie es bei unseren Eltern und Voldemort der Fall gewesen wäre, aber dann kam deine Adoption und die änderte alles. Ehe ich dich kontaktieren konnte, wollte Vater mich sehen. Wir trafen uns heimlich an einem Abend und ehe ich ihn begrüßen konnte packte er mich schon und disapparierte mit mir“, erzählte er und sah seinen Bruder dabei die ganze Zeit an. Er versteckte sich nicht länger hinter seiner gefühlslosen Maske.

Er wusste, wenn er wollte, dass Sirius ihm glaubte, musste es so sein, sonst wäre er alleine, denn zum Lord würde er nicht zurückkehren. Dankbar nahm der junge Black die Tasse Tee, welche der Schulleiter gerade vor ihn und seinen Bruder gestellt hatte und trank einen Schluck um seine vom vielen Reden ausgetrocknete Kehle zu befeuchten, damit er weiter reden konnte.

„Er brachte mich zu ihm und ehe ich richtig begriff, zierte dieses wunderschöne Tattoo meinen Unterarm“, meinte er angewidert und schob den Ärmel seines Pullovers nach oben, so dass das Dunkle Mal sichtbar wurde.

„Es gab für mich danach kein Aussteigen, nicht sofort. Sowohl Vater, als auch andere Todesser wurden angehalten mich im Auge zu behalten, da ich ja noch jung sei und ein wenig Führung bedürfe“, meinte er verächtlich und dachte mit Schaudern an diese Führung, die ihm seine eigene Cousine hatte zu Teil werden lassen.

Voller Abscheu blickte Sirius auf das Dunkle Mal am Unterarm seines Bruders. Wie hatte er sich nur so sehr blenden lassen können von seinen Eltern und Verwandten? Ihr letztes Gespräch war nicht sehr freundlich verlaufen, die Vorhaltungen Regulus` hatte er noch sehr deutlich im Kopf. Und er hatte sich eingestehen müssen, dass dieser nicht immer im Unrecht gewesen war. Doch das bedeutete, dass er im Recht war und dies würde eine Art der Wahrheit bedeuten, die Sirius noch nicht bereit war zu akzeptieren.

„Was hat deine Meinung geändert?“, fragte er so distanziert wie möglich um Regulus keinerlei Angriffspunkt zu geben.

Regulus` Blick schien zu flackern. Nur kurz, er hatte sich gut im Griff, eine Maske, die wohl überlebenswichtig war, wenn man Voldemort täuschen wollte.

„Deine letzten Worte damals. Du hast zu mir gesagt, dass egal, was passieren würde, egal, welchen Weg ich einschlage, du mein Bruder bleibst, zumindest habe ich deine Worte so verstanden. Unsere Eltern stehen nur zu mir, wenn ich tue was sie sagen, aber du hast mich schon immer so akzeptiert, wie ich bin, wie ich sein wollte“, meinte Regulus und schob den Ärmel seines Pullovers wieder über das Mal, er konnte und wollte es einfach nicht mehr sehen. „Ich habe gehofft, das wäre auch jetzt noch so, wo ich dieses Etwas trage“, sagte er und starrte kurz auf den Arm, der nun wieder bedeckt war, ehe er zu seinem Bruder hochsah. „Bitte Sirius, ich gehe diesen Schritt auch alleine, aber ich…“, er schluckte kurz, die folgenden Worte fielen ihm nicht wirklich leicht. „Aber ich brauche Hilfe, wenn ich nicht untergehen will, wenn ich diesen verfluchten Krieg überleben möchte.“

Sirius war erstaunt, er hatte nicht damit gerechnet, dass Regulus ihn nach all den Geschehnissen noch als seinen Bruder ansah. Er war nun ein Potter, James war sein offizieller Bruder. Doch Regulus und ihn verband ihr Blut, eine Verbindung, die er stets verleugnet hatte. Jetzt teilten sie nicht einmal einen gemeinsamen Namen; Sirius war kein Black mehr. Und ausgerechnet jetzt bat Regulus seine Hilfe?

Sirius hatte eine ganze Weile zu dem großen Fenster geblickt, drehte sich nun jedoch um und sah Regulus aus undefinierbarem Blick an. „Ich muss… darüber nach denken“, sagte er ein wenig tonlos und wandte sich zum Gehen, er brauchte dringend frische Luft. Und Abstand zu jenem Menschen, der für einige Augenblicke die Vergangenheit wieder lebendig werden ließ, die Sirius geglaubt hatte, hinter sich gelassen zu haben.

* * *

Drei Stunden später betrat Sirius nicht mehr gänzlich nüchtern die Eingangshalle von Gryffindor Castle. Er war etwas in einem Pub versackt, ein, zwei Bier hatten seinen Verstand wieder beruhigt. Die Suche nach dem Unbekannten auf Gryffindor Castle, die Sehnsucht nach Chris, von der er nicht einmal wusste, ob sie noch lebte und die er mit jedem Tag mehr vermisste und nun tauchte aus dem Nichts Regulus auf, der ihn um Verzeihung und um Hilfe bat. Sirius konnte nicht sagen, welche Bitte ihn mehr erschütterte.

Innerlich wappnete er sich gegen eine weitere Moralpredigt von Liam, der ihm erklären würde, wie gefährlich es für ihn sei, allein in einem Pub ein paar Bier zu trinken. Doch die Halle war still. Sirius hegte sie Hoffnung, dass bereits alle schliefen, als er im oberen Stockwerk Stimmen hörte. Leise, aber eindeutig besorgt und aufgeregt.

Zögernd folgte er den Stimmen, wenn noch jemand wach war, der so besorgt klang, wollte er wissen, was los war. Ging es etwa um ihn, da er unangekündigt so lange fort geblieben war? Die Tür zu Liams Büro war nur angelehnt, ein Lichtspalt fiel auf den Flur und als Sirius leise näher trat, wurden die Stimmen deutlicher, die er vernahm.

„…doch nicht einfach so verschwunden sein!“

„Wir müssen doch etwas tun können, Dad!“, hörte er James beinahe verzweifelt sagen. Seit wann war James so verzweifelt, wenn es um ihn ging? Nein, hier musste etwas anderes passiert sein.

„… sehr alter Zauber auf dem Spiegel…“ Patrick hatte offenbar Mühe zu sprechen, er schien ebenso unter Schock zu stehen. Nun wuchs Sirius` Sorge, welche die Benommenheit durch den Alkohol etwas verdrängte.

„Der Gegenzauber, den muss es doch geben! Wir müssen sie zurück holen!“, sagte Beccy laut, leises Murmeln seitens James folgte, was Sirius nicht verstand.

„Was glaubst du, was ich hier suche, Rebecca!“, hörte er Liams scharfe Stimme und spätestens jetzt schrillten sämtliche Alarmglocken bei Sirius.

Vorsichtig trat er an die Tür heran, atmete einmal tief durch, klopfte und trat dann ein. „Ähm… hi“, sagte er unbeholfen, erschrak jedoch beinahe bei dem Anblick, den seine Freunde, Liam und Patrick boten. Etwas war passiert, etwas Furchtbares und Sirius hatte einen Moment Angst, die Frage zu stellen, ehe er sie wirklich laut aussprach.
„Was ist los? Wer ist verschwunden? Entschuldigt, ich habe durch die Tür -“ Er sprach nicht weiter, blickte in versteinerte Gesichter, Sirius spannte sich innerlich an und schluckte.

„Es ist Mum“, sagte James leise, der mit blasser Miene Beccys Hand hielt. „Mum und Leyah sind verschwunden.“


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