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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - British Museum

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Fast einen Monat ist das letzte Kapitel hier her, aber nun geht es endlich weiter. Die Zaubererwelt hat uns wieder und wir möchten all jenen Danke sagen, die uns mit ihren Reviews beehrt haben und uns auf ihren Favoritenlisten haben, was bei Destiny immerhin 499 (!) Leute sind. Ihr seid der Hammer und wir lieben euch! DANKE dafür!
Hier nun kommen wir einen wichtigen Schritt weiter, wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und laden euch zu einer gemütlichen Leserunde mit heißer Schokolade und Keksen ein *g*
Alles Liebe,
Cas und vojka

Kapitel 119

British Museum

Dave sah Liam entgeistert an. „Der Becher... ist ein Horkrux?!", fragte er perplex und blickte wieder auf die Zeitung, die Liam etwas hatte sinken lassen, rief sich in Erinnerung, was genau das bedeutete. Ein Seelenstück des Mannes, den sie Voldemort nannten, ein Wahnsinniger, der die Zaubererwelt Englands in die Dunkelheit treiben wollten, aus der er selbst entstammte.

Für Dave war die bloße Tatsache, dass jemand ein Stück seiner Seele in deinen Gegenstand bannen konnte, absolut absurd. Die Seele war nichts Materielles, nichts Erfassbares. Dennoch gab es sie, davon war auch er fest überzeugt. Aber wie konnte man dieses wortwörtlich gesehen Unfassbare in einen materiellen Gegenstand binden, wie war es möglich, etwas, dass man weder sehen noch fühlen konnte, zu teilen? Für Dave war es absolut unglaublich und unvorstellbar. Doch Liam war offenbar vollkommen begeistert über seinen Fund und Dave versuchte, sich mit ihm zu freuen und sah Liam aufmerksam an.

„Sag keinem etwas, ich organisiere das", sagte Liam, Dave nickte, auch wenn er leicht die Stirn runzelte.

„Sollten die anderen nicht erfahren, dass das ein Hor-"

„Wenn wir es ihnen jetzt sagen, werden sie aus den Betten stürmen und ohne nach zu denken los rennen. Nein, ich möchte die Kinder hier wissen und sie später einweihen. Vielleicht bereits mit einer Überraschung", sagte er und schmunzelte leicht, er hatte bereits einen Plan, wen er einweihen würde.

„Gut, ich sage keinem etwas", stimmte Dave zu, Liam sah ihn dankbar an und erhob sich dann.

„Nun denn, ich muss los, ein paar Dinge im Ministerium klären. Wir sehen uns später, mein Freund", verabschiedete sich und Dave fühlte sich auf seltsame Art und Weise geehrt, von Liam als sein Freund bezeichnet worden zu sein. Eine sehr angenehme Ehre.

Liam schaffte es zu seinem eigenen Erstaunen, innerhalb von drei Stunden das Wichtigste im Ministerium zu regeln. Die Auroren konnten auch einen Tag ohne ihre Chefs auskommen, befand er und sie nickten diesen Vorschlag beinahe erleichtert ab. Das Gespräch mit der Ministerin verlief weit weniger trist als erwartet und gegen kurz nach neun machte Liam sich auf den Weg nach Hogwarts, wo er wenige Minuten später den Griff mit dem Greifen betätigte.

„Liam, welche Ehre in meinen bescheidenen Hallen, werter Lord", sagte Albus und neigte leicht den Kopf. Eine Geste, mit der der Direktor sich gern einen Spaß erlaubte, da er wusste, wie sehr Liam diese offizielle Stellung, gerade unter Freunden, hasste.

„Albus, ich bin nicht als Lord hier, jedenfalls nicht ganz", sagte er und setzte sich dankbar auf den angewiesenen Stuhl. „Ich habe heute Morgen in einer Muggelzeitung etwas entdeckt, was unseren nächsten Schlag gegen Voldemort bedeuten könnte. Aber lass uns warten, bis-"

In dem Moment klopfte es erneut und Patrick berat den Raum, offenbar besorgt. Doch als er Liams entspannte Miene sah, beruhigte sich sein Blick etwas.

„Ist etwas passiert? Es klang so dringend?", fragte er irritiert, als er sah, dass Liam und Albus nun jeweils eine Zeitung in der Hand hielten. Hatten sie sich zum Zeitung lesen verabredet?

„Ja und... ja", sagte Liam, grinste jedoch dabei, etwas, was Patrick noch mehr verwirrte. Wann hatte Liam das letzte Mal so gelöst gewirkt? Als gäbe es für jedes Problem plötzlich eine Lösung.

„Ich weiß, du hast heute frei, Pat, aber ich möchte dich trotzdem um einen Gefallen bitten", sagte Liam und reichte Patrick eine Kopie der Seite der Zeitung, auf welcher das Bild des Kelches war.

„Was ist das?", fragte Patrick und schielte auf das Bild.

„Sieh es dir an, Pat. Dieser Becher steht im British Museum in London und ein ist weiterer Meilenstein. Wir müssen nur an ihn heran kommen, was den Muggeln bisher offenbar nicht gelingt. Aber wozu haben wir diese praktischen Stäbe aus Holz und Magiefasern?", fragte er gut gelaunt, dass Patrick nur amüsiert den Kopf schüttelte und sich nun selbst den Bild und dem kleinen Artikel dazu widmete.

„Moment Mal... das ist er, oder? Der vorletzte Horkrux, richtig?", sagte er und seine Augen wurden groß, als Liam nickte.

„Aber das müssen wir den anderen sagen! Harry und Ginny-"

„...werden sofort los rennen und das Museum stürmen, am besten alle neun", sagte Liam und schüttelte den Kopf. „Lass uns drei das machen. Zumindest die Lage sondieren, James und Sirius würden eher das Museum aus einander nehmen, als sich ernsthaft der Sache zu widmen."

Albus lachte, doch Patrick schien noch nicht überzeugt. „Werden sie nicht enttäuscht sein? Doch vielleicht hast du Recht, wenn zu viele dort auftauchen, fällt es auf. Auch, wenn ich denke, dass du etwas mehr Vertrauen in deine Söhne haben solltest. Sie sind erwachsen, Liam."

Liam sagte nichts dazu, wandte aber den Blick ab. Das war ein empfindliches Thema zwischen ihnen - die eigenen Kinder als erwachsene Menschen anzusehen und ihnen auch dementsprechende Verantwortung zu übertragen, statt sie über alle Maßen schützen zu wollen und am liebsten nie wieder aus dem Haus zu lassen.

„Gut, ich komme mit", sagte Patrick schließlich, Albus erhob sich erfreut.

„Worauf warten wir dann noch? Ich hoffe, ihr habt gefrühstückt? Dann sollten wir uns auf den Weg machen und nach London apparieren, die Schlange vor dem Museum ist lang."

Die Schlange war in der Tat alles andere als kurz, trotz dieser noch recht frühen Stunde. Das gigantische Eingangsportal des Museums ließ jeden Besucher klein und unwichtig erscheinen. Erhaben über das Wissen, was es beherbergte, Schätze aus längst vergessenen Zeiten. Gebaut als Monument der Zeit, jeden Menschen auf eine einzelne Sekunde in Jahrmillionen degradierend.

„Wirklich beeindruckend", sagte Albus leise, als sie dem Eingang langsam näher kamen, die beiden Auroren brummten nur zustimmend. Sie hatten ihre Augen und Ohren überall, die Hände umfassten die Griffe ihrer Zauberstäbe. Doch es blieb ruhig und als sie im Inneren waren, entspannten sie die Mienen der beiden Männer wieder etwas.

„Nun, dann lasst uns sehen, dass wir diesen seltsamen Becher in der Vitrine ausfindig machen können, das Museum ist... nun, groß wäre noch eine Beleidigung", meinte Liam, Patrick und Albus nickten nun ihrerseits zustimmend.

Es dauerte fast eine Stunde, bis sie die gesuchte Vitrine gefunden hatten. Keiner der drei Männer hatte Zeit für einen ausgiebigen Museumsbesuch und doch erheiterten sie einige Dinge, die die Muggel für unglaublich besonders hielten oder aber historisch völlig falsch dar stellten, da die Gegenstände eigentlich aus der Welt der Magier kamen. Hexenbesen mit Sattel etwa, der eindeutig ein Herren-Quidditchbesen aus vorigen Jahrhunderten war.

„Dort vorn ist es", sagte Dumbledore, der sich bei Liam untergehakt hatte, um den gebrechlichen alten Mann zu mimen, dem so manche Menschen Vortritt gewährten. In der Tat: am Rande der Halle stand eine Glasvitrine mit einer alten Krone aus einem längst vergessenen Reich. Doch neben ihr stand der wie durch Zauberhand dort aufgetauchte Trinkkelch.

Wenn die wüssten, dachte Patrick beinahe amüsiert, nahm sich aber zusammen. Eine kleine Traube bestaunte den Kelch, der so plötzlich aufgetaucht war, ohne jede Erklärung und offenbar auch nicht entfernt werden konnte.

Liam sprach einen ungesagten Muffliato, damit niemand ihre Unterhaltung mit bekam, als sie näher an den Pokal von Helga Hufflepuff heran traten.

„Ob er weiß, dass ein Stück seiner Seele gerade von tausenden Muggeln beglotzt wird?", fragte Liam, was Patrick zum Lachen brachte.

„Tom verachtet die Muggel, ich denke, da hat ein Todesser ohne sein Wissen gehandelt. Oder aber er hat komplett den Verstand verloren", sagte Albus und schüttelte den Kopf.
„Das wäre nicht Toms Art, den Becher direkt unter den Muggeln in eine Vitrine zur Ausstellung frei zu geben. So gern er sich auch seiner Macht rühmt - das hier ist ein Teil seiner Seele. Das wird er sicher wissen wollen und nicht im Rampenlicht ausgestellt."

Liam überlegte, doch eine wirkliche Erklärung fiel ihm nicht ein, weshalb der Becher ausgerechnet hier nun vor ihnen stand. „Viel wichtiger ist, wir kommen wir an ihn heran?"

Patrick zögerte nicht lange, zog seinen Zauberstab in seinen Ärmel und richtete seine Hand auf die Vitrine. „Finite incantatem", murmelte er leise. Doch es passierte nichts und als er die Vitrine berühren wollte, konnte seine Hand das Glas nicht erreichen.

„Das sind Ablenkzauber", erkannte Albus und machte es nun Patrick gleich, den Zauberstab im Ärmel versteckt sprach er ein paar Zauber. Wenn auch offenbar ohne Erfolg, der Becher blieb unerreichbar hinter unberührbarer Glaswand. „Wenn ich es mir recht überlege... diese Art von Zaubern passt vortrefflich auf Tom. Seine Überlegenheit demonstrieren und dabei unantastbar bleiben. Das ist ganz seine Art."

„Und was tun wir jetzt? Wie hebt man die Ablenkzauber auf?", fragte Liam irritiert, diese Zauber waren ihm gänzlich unbekannt. Was nicht bei vielen Zaubern vor kam.

Es war jedoch Patrick, der schneller handelte. Wenige Sekunden später waren sie alle drei in offizielle Overalls gekleidet. „Verzeihung, meine Damen und Herren, diese Vitrine wird aus Sicherheitsgründen nun abgesperrt", erkläre er und hatte in der nächsten Minute ein paar Sichtschutzwände aufgestellt. Dann sprach er noch ein paar schwache Schutzzauber und atmete erleichtert auf.
„So, damit uns auch wirklich niemand mehr stört", sagte er und nun war er derjenige, der grinste. „Ich hatte die Idee, das Glas schmelzen zu lassen. Es wäre das einzige, was mir im Moment einfällt, ohne Glas auch keine Schutzzauber mehr, oder?", überlegte er, Albus runzelte die Stirn.

„Das muss nicht unbedingt so sein, aber einen Versuch ist es wert", sagte er und nickte zustimmend.

So ließ Patrick kurzerhand das Glas verschwinden und versuchte dann vorsichtig, nach dem Becher zu greifen, zog die Hand aber nach einem unterdrückten Schmerzenslaut zurück. „Das sind verflucht starke Abwehrzauber! Wenn ich da rein greife, komme ich ohne Hand wieder raus!"

Albus seufzte, Liam jedoch hatte den Blick fest auf den Becher fixiert. „Darum wird es gehen, denke ich. Wer diesen Teil der Seele haben will, muss leiden. Doch wenn er diesen Horkrux einmal selbst brauchen wird, wäre es ratsam, denjenigen nicht umzubringen. Aber schmerzhaft soll es sein. Wer also wagt den Griff da hinein?", wollte Albus wissen, eine kurze Pause entstand.

Schließlich hob Liam den Arm, zuckte kurz zurück als die Macht der Zauber spürte. Dann griff er blitzschnell hinein und ließ den Becher auf den Boden fallen, während er sich mit Mühe zurück halten konnte, vor Schmerzen aufzuschreien. Seine Hand bildete bereits Brandblasen, die Haut war rot und geschwollen.

„Zeig her", sagte Patrick und sprach kurzerhand mehrere Kühlzauber, die den Zauber sofort eindämmten. In kurzer Zeit würde davon überhaupt nichts mehr zu sehen sein.

Albus hatte sich wiederum dem Becher selbst angenommen und ließ ihn vor sich auf Augenhöhe schweben. Ihn zu berühren wagte er nicht. Langsam drehte er ihn, betrachtete die Gravuren ganz genau. Er sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Becher und beinahe war er versucht, in ihm wirklich nur einen antiken Trinkkelch zu sehen. Wäre da nicht das Emblem Helga Hufflepuffs, welches diesen Becher unverkennbar machte.

„Dann nichts wie raus hier", sagte Liam, der einen kühlenden Umschlag um seine Hand gelegt hatte. Patrick ließ die Vitrine wieder verglasen, schuf aus einem der Glassplitter eine Kopie des Kelches, die Wandschirme wurden als Apparierschutz genutzt, was sie direkt vor die Tore Potter Manors brachte.

***

„Warum?", wollte Harry mit leiser und trauriger Stimme wissen. Es fühlte sich wie damals an, in seiner eigenen Zeit als sein Mentor ihn auch versucht hatte aus allem heraus zu halten, ihm nur so viele Informationen gegeben hatte, wie er meinte es zu müssen. Ein Grund, weshalb Sirius damals gestorben war. Denn eines hatte Harry über all die Zeit, die nach Sirius Fall durch den Schleier des Todes gehabt hatte um nachzudenken begriffen. Wenn Professor Dumbledore ihm früher von der Prophezeiung erzählt hatte, davon, dass Voldemort ihm falsche Bilder durch ihre Verbindung schicken konnte, dann, so war sich der Schwarzhaarige sicher, wäre er nicht Kopflos ins Ministerium gerannt.

„Was, warum? Warum wir keinen von euch heute Morgen um kurz vor sechs aus dem Bett gerissen haben, um euch zu erzählen, dass ein Bild des eventuellen Horkruxes sich in einer Muggelzeitung befindet?", fragte Liam, dem Harrys Miene keineswegs entging. Doch er hoffte, der Junge würde Verständnis zeigen, wenn er die Situation richtig erkannte.

„Wir hätten vielleicht helfen können", sagte Ginny, die unter dem Tisch Harrys Hand hielt und leicht drückte.

„Ja, wir hätten mit kommen können und-", setzte James an, wurde aber von seinem Vater unterbrochen.

„...und dabei das Museum gleich mit gestürmt. Wir wollten erst sicher gehen, dass es sich wirklich um den gesuchten Horkrux handelt, ehe wir euch in Alarmbereitschaft versetzen. Und dann hat es sich ergeben, dass wir ihn gleich her gebracht haben. Kommt schon, wir dachten, ihr freut euch!"

„Das tun wir auch, Dad, wirklich", sagte Beccy und warf den Jungs böse Blicke zu. Sie für ihren Teil war erleichtert, dass sie dieses Mal um das Suchen und Finden des Horkruxes herum gekommen war, das Erlebnis in der Höhle gehörte nun nicht gerade zu ihren angenehmsten Erinnerungen.

Liam und Patrick saßen sichtlich erleichtert und auch ein wenig stolz neben einander, auch wenn besonders Harry, James und Sirius Probleme damit zu haben schienen, dass die beiden Männer mit Albus' Hilfe den Horkrux geborgen hatten.

„Jetzt fehlt nur noch das Tagebuch. Also haltet die Augen und Ohren offen, vielleicht treffen wir ja noch einmal auf einen solchen Glücksfall", meinte Liam gut gelaunt und verließ Pfeifend den Raum. Ein Horkux nur noch und sie waren am Ziel und konnten diese nach und nach vernichten. Dann mussten sie warten... Er hasste warten und er wusste, dass es besonders den Kindern sehr schwer fiel, ruhig zu bleiben. Doch sie würden auch das durchstehen und dann würde der Tag kommen, an welchem sie Voldemort in die ewigen Abgründe schicken würden.

***

„Voldemort würde sich in die Hosen pissen?!", grölte Sirius, als er mit James zusammen in die Eingangshalle von Potter Manor fiel. „Oh Merlin, Krone... aufhören... kann... nicht mehr", japste der ehemalige Black und hielt sich vor Lachen den Bauch. Im Manor war es still, die Sonne war bereits vor Stunden unter gegangen und die zwei besten Freunde, Brüder nun, hatten einem Pub in London einen Besuch abgestattet. Einen äußerst feucht-fröhlichen Besuch.

James wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er jemanden mit verschränkten Armen an der Treppe stehen sah. Leise kichernd verbeugte er sich übertrieben galant vor Liam, der bisher noch kein Wort gesagt hatte und sie nur ernst ansah.

„Guten Abend, Sir", sagte James höflich, was Sirius dazu brachte, erneut los zu prusten. Es war aber auch zu komisch, wie James sich vor seinem eigenen Vater verbeugte und sich damit so direkt über ihn lustig machte. Typisch der Rebell James. Darum mochte Sirius ihn vermutlich so sehr.

„Abend? Es ist ein Uhr nachts und keiner von euch sollte nach Anbruch der Dunkelheit noch draußen sein. Doch nein, meine beiden Söhne ziehen es vor, dies zu ignorieren und sich so zu betrinken, dass sie sogar jedem Muggel auffallen", sagte Liam gefährlich ruhig, etwas, dass Sirius nun dazu brachte, ein bemüht ernstes Gesicht zu machen. James jedoch lachte nur.

„Ach komm schon, Dad, die paar Butterbier. Spiel nicht den Moralapostel, als wärest du noch nie betrunken gewesen", sagte er und machte eine etwas alberne ausschweifende Geste mit dem Arm, ehe er sich etwas schwankend am Treppengeländer fest hielt.

„Es geht mir nicht um den Alkohol, James", sagte Liam und sein Blick wurde hart. Spätestens das war nun das Zeichen, dass er wirklich wütend war und vor einem wütenden Vater hatte Sirius mehr als alles andere Respekt.

„Es geht darum, dass meine beiden Söhne mehr als alle anderen im Fadenkreuz Voldemorts stehen. Er will euch tot sehen, verdammt noch Mal. Und ihr trinkt das mit ein paar Butterbier hinfort, als wäre es nur eine Kleinigkeit."

Sirius spürte, wie ihm unbehaglich wurde, doch nun war es James, der seinen Vater mit einem Funkeln in den Augen ansah.

„Kleinigkeit? Deswegen ist Harry noch zurück gezogener, trainiert wie ein Besessener, weil es hier um eine Kleinigkeit geht? Deswegen müssen Remus und Beccy sich nach O'Connor Croft zurück ziehen, um ein paar Tage nur für sich zu haben und nicht von alledem hier erdrückt zu werden. Deshalb hat Chris sich entschlossen mit ihren Eltern das Land zu verlassen, bis dieser Krieg vorbei ist, nicht wissend, ob der Mann, den sie liebt dann noch hier sein und auf sie warten wird. Deshalb werden wir klein gehalten, obwohl wir alle längst erwachsen sind. Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin verheiratet und werde in einem Jahr einen Sohn bekommen. Aber was bringt mir ein wunderschönes Haus im Grünen, wenn ich vielleicht nie darin wohnen werde?!"

Er war lauter geworden als beabsichtigt, doch das war ihm egal. Er hatte es satt, immer und ständig bevormundet zu werden. Er war doch kein Kleinkind mehr, das man ständig überwachen musste. Doch genau so fühlte er sich - überwacht und missverstanden. Und nicht vertrauenswürdig, die Aktion im British Museum war in seinen Augen nur ein weiterer Beweis, dass Patrick und Liam ihnen nichts zutrauten und diesen Kampf am liebsten allein kämpfen würden.

„James, dieser Krieg-"

„Ist auch mein Krieg, Dad. Verflucht noch Mal, glaubst du ich weiß nicht, worum es hier geht? Doch, ich weiß es und ich weiß, dass es jeden Tag zu Ende sein kann. Aber ich lasse mich nicht einsperren, dieses Auf-der-Stelle-treten macht mich wahnsinnig! Das alles hier engt mich ein und immer wieder heißt es James tu dies nicht, tu das nicht, das ist zu gefährlich... Ich bin kein Erstklässler mehr, ich weiß, wie ich mit dem Zauberstab umgehen kann. Aber offenbar hast du das vergessen!"

Wütend stapfte er an Liam vorbei, der kurz die Hand hob um ihn aufzuhalten. Doch dann ließ er seufzend die Hand wieder sinken.

„Er hat Angst", sagte Sirius leise nach einer Weile, der dem Wortwechsel nur stumm zugesehen hatte. „Er hat panische Angst davor, es nicht zu schaffen und bei der Schlacht zu sterben. Dass ihm die Zeit davon läuft, die ihm zum Leben bleibt."

Liam schluckte, ihm war nicht bewusst gewesen, wie nah James die drohende Schlacht ging. Für ihn war er doch noch der kleine Junge, der gerade erst laufen lernte... doch sein Sohn war erwachsen und vielleicht wurde es an der Zeit, dass er das auch akzeptierte. Irgendwann.

„Er wird leben", sagte er leise und in Gedanken weit weg. Dass einer seiner Kinder oder Claire selbst, sterben würde, war vollkommen ausgeschlossen. Sie kämpften hier nicht nur gegen Voldemort, sondern ebenso um eine bessere Zukunft. Eine Zukunft, in der James und Lily nicht zu den Opfern eines Wahnsinnigen wurden. Alles, was er tat, tat er für seine Kinder, um das grauenvolle Schicksal, welches über ihnen schwebte, abzuwenden. Mit aller Verzweiflung stemmte Liam sich gegen das Damoklesschwert, welches jede Sekunde auf sie nieder sausen konnte und alles in Stücke reißen würde, was sie jetzt noch aufrecht hielt.

„Gute Nacht, Dad", meinte Sirius leise und ging auf die Treppe zu und an Liam vorbei. „Und es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast." Aus dem Augenwinkel sah er noch, wie der Auror ihm zugenickt hatte, eher er so schnell es sein Zustand zu ließ die Treppen nach oben ging.

Es war erschreckend. Chris war erst seit heute Morgen weg und sie fehlte ihm schon entsetzlich, etwas, was er in den letzten Stunden mit James hatte verdrängen können, aber nun, wo sein Bruder sie erwähnt hatte, war es wieder da. Sie war gegangen. Es war nicht so, dass er ihren Schritt nicht verstand. Sie hatte Angst, war nicht die große Kämpferin, sondern eher Denkerin, aber er hatte gehofft, dass sie bleiben würde, dass sie zumindest eine Stütze für ihn würde sein können.

Außerdem hatte eine nagende Angst ihn beschlichen, was wäre, wenn er auch bald so eine Nachricht bekommen würde, wie sie Pete vor fast einem Jahr erhalten hatte? Was wäre, wenn er der nächste wäre? Er hoffte, betete, sie war mit ihren Eltern sicher angekommen, war froh und dankbar, dass Liam als Lord hatte Portschlüssel erstellen können und sie so vielleicht nicht verraten werden würden, sondern sicher leben konnten, bis dieser Krieg vorbei wäre.

Müde ließ er sich auf seinem Bett nieder, nahm ein Bild von seinem Nachtisch, ein Bild, auf welchem er zusammen mit Chris im Garten von Potter Manor saßen und sich erst anlächelten, ehe sie sich küssten. Sie hatten gar nicht gemerkt, wie sie fotografiert worden waren, hatten alles um sich herum vergessen gehabt. Es kam ihm vor, als wäre es Jahre her, dabei war es gerade einmal zwei Wochen alt. Chris war noch keine vierundzwanzig Stunden weg.

Doch nun war er hier, ohne sie. Seine Sorgen um sie und auch um James wuchsen von Stunde zu Stunde. Dennoch erlaubte er sich keine Schwäche. Sie alle wussten manchmal weder ein noch aus. Liam versuchte sie zu schützen, indem er sie an Potter Manor band, doch Sirius wusste, dass es James und Lily langsam aber sicher erdrückte. Sie waren verheiratet, sie wollten endlich ein eigenes Leben führen. Und auch in Sirius schrie alles nach Freiheit, die Sehnsucht nach Chris war unbeschreiblich.

Damals, als er sich in sie verliebt hatte, hatte es ihm Angst gemacht. Er war überzeugt gewesen, nicht lieben zu können. Doch nun fragte er sich, wie ein Leben ohne Chris an seiner Seite aussehen sollte. Wenn sie einander nie wieder sahen... wenn sie gar starb... oder er sie allein zurück lassen musste... der Gedanke nahm ihm beinahe den Atem. Sie durfte nicht sterben. Sie durfte ihn nicht aufgeben, nicht so!

Er verstand, warum sie fort gegangen war, auch wenn er es sich anders gewünscht hatte. Und jede Sekunde sprach er in Gedanken zu ihr in der Hoffnung, sie würde es vielleicht hören und eines Tages zu ihm zurück kehren. Denn wie sollte er die Kraft zu Kämpfen aufbringen, wenn sie nicht bei ihm war, die ihn auffing? Die ihn hielt, wenn er nicht mehr konnte?

Dennoch würde er weiter machen. Würde für sie kämpfen, dafür, sie wieder zu sehen, eines Tages. Damit es einen Sinn hatte, dass sein Herz noch schlug, auch wenn es ohne sie so furchtbar kalt zu sein schien. Und ohne es wirklich zu merken fielen ihm bei all diesen Gedanken immer wieder die Augen zu und schließlich schlief er, das Bild in seinen Händen fest an sich gedrückt, friedlich ein.


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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