Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Der schmale Grat

von vojka

Hey ihr Lieben,

das es heute ein Kapitel gibt, liegt einzig und allein an Cas. Ich (vojka) war die Woche über krank und so sind wir natürlich nicht zum Schreiben gekommen, aber Cassio strotzt im Moment nur so vor Ideen für alle möglichen Projekte und so hat sie das Kapitel heute in einem runter geschrieben und ich muss sagen, als ich es gelesen habe, war ich baff, ich find es klasse, bin total beeindruckt und hoffe euch geht es auch so.
Nun noch etwas Werbung in eigener Sache, ehe ihr zum neuen Kapitel kommt. Wir haben, ihr werdet sagen schon wieder, eine neue Story, allerdings ist es dieses Mal nicht aus dem Bereich HP sondern etwas eigenes und daher nur auf ff.de zu finden (nick: Hijas de la luna). Es ist unsere wunderschöne Ablenkung von Destiny, wenn wir dort nicht weiter kommen und es hilft und entspannt, wenn wir dort schreiben. Vielleicht mag der ein oder andere ja mal reinlesen. Es ist eine Mischung aus Drama und Liebesgeschichte und handelt von zwei Mädels, die sich anfangs mehr als skeptisch gegenüberstehen, woraus am Ende jedoch etwas entsteht, womit keine von ihnen gerechnet hat.
So aber nun bleibt mir bzw. uns, nur noch zu sagen: Danke an alle, die uns ein Kommi dagelassen haben. Wir freuen uns über jedes einzelne und sie motivieren uns immer weiter zu machen.
Nun wünschen wir aber viel Spaß beim aktuellsten Destiny Kapitel.

LG

vojka & Cas



Kapitel 117

Der schmale Grat

Liam fluchte unterdrückt, ehe er sich wieder an Kingsley wandte. „Holt mir den Direktor, Ministerin Sheerwood und den Muggelminister her, ich will wissen, was da los ist“, sagte er in scharfem Ton, nun war er wieder ganz der Auror, der sofort wusste, was zu tun war um die Situation zu überblicken.

„Den Direktor hole ich“, bot Patrick an, Liam nickte. Kingsley verschwand aus dem Feuer, welches sich nun wieder orange färbte und Liam stand mit einem Seufzen auf.

„Müssen die immer alles kaputt machen?“, murmelte er gereizt, ehe sie wieder zu den anderen traten, die sie gespannt ansahen.

„Pat und ich müssen ins Ministerium. Bitte, bleibt hier und lasst niemanden herein“, sagte er eindringlich, was erst Recht zu besorgten Gesichtern führte.

„Was ist denn passiert?“, fragte Leyah erschrocken, so wie ihr Mann und Liam aussahen, musste es etwas sehr ernstes sein.

„Es gab einen Massenausbruch aus Askaban“, erklärte Liam, den Schock hatte er seiner Familie eigentlich ersparen wollen. Sein Blick wanderte zu Sirius, er wusste, dass dieser zu Harrys Zeit zwölf unschuldige Jahre in dem Gefängnis überlebt hatte und es am Ende geschafft hatte, auszubrechen. Liam war nur froh, dass der heutige Sirius keinerlei Erinnerung daran hatte und er betete zu allen ihm bekannten Geistern, dass es niemals soweit kommen würde.

Plötzlich schien alles unglaublich schnell zu gehen. Wie im Zeitraffer verabschiedeten sie sich, flohten in das Ministerium, beziehungsweise zum Direktor nach Askaban und versammelten alle wichtigen Leute im Aurorenbüro. Kingsley hatte einen Termin mit dem Muggelminister vereinbart, zu ihm würde Liam anschließend reisen.

Patrick erschien etwas betreten in der Tür. „Tut mir leid, dass ich allein zurück kehre, aber der Direktor ist tot“, erklärte er ohne Umschweife, ein Seufzen ging durch den Raum. Wenn der Direktor tot war, gab es keinen Zeugen.

„Gibt es Hinweise, dass das Ganze von außen geplant und durchgeführt wurde?“, fragte Ministerin Sheerwood, die etwas nervös zwischen den hochrangigen Auroren stand. Sie hatte stets Respekt vor den beiden Männern, die niemals den Eindruck machten, mit einer Situation überfordert zu sein.

Liam schüttelte den Kopf. „Bisher wissen wir gar nichts. Es schien unmöglich, aus Askaban auszubrechen, es steht nicht umsonst mitten in der Nordsee mit etlichen Sicherheitszaubern - abgesehen davon, dass die Gefangenen keine Zauber wirken können. Wie sie diesen Grundsatz umgingen und fliehen konnten - ich denke, sie hatten Hilfe“, erklärte er und fragte sich zum hundertsten Mal, von wem.

„Und wenn es Voldemort selbst war?“, sprach Kingsley den Gedanken aus, der Liam auch keine Ruhe ließ. Sheerwood zuckte kaum merklich zusammen, als der Name so offen ausgesprochen wurde.

„Dann müssen wir uns ernsthaft Gedanken machen. Wenn selbst das Hochsicherheitsgefängnis Askaban nicht sicher ist, ist es wohl kein Ort der Welt“, sagte er düster und dachte mit Schaudern daran, was Harry und Ginny von der Schlacht erzählt hatten. Denn auch Hogwarts würde fallen, wenn sie dem nicht zuvor kamen.

„Es sind etwa dreißig Personen entkommen, andere wurden ermordet aufgefunden und die Anzahl der Dementoren hat sich um etwa die Hälfte verringert und ob die, die noch dort sind, loyal sind, wage ich zu bezweifeln“, erklärte Patrick düster, das waren Alptraumprognosen, wenn sie sich klar machten, was das bedeuten konnte. Dementoren, die sich frei in England bewegten!

„Wir müssen die Bevölkerung warnen, die magische sowie auch die Muggel. Doch können wir das nicht an Voldemort vorbei tun, was bedeuten wird, dass auch er und seine Leute gewarnt sein werden“, sagte Hailey, dieser Vorfall war eine Katastrophe für ihr gerade mühsam zusammen gestellte Regierung und wenn es ganz schlecht lief, war sie schon morgen ihren Posten los, weil sie ?die Situation nicht unter Kontrolle hatte`. „Was ist mit Hogwarts? Die Schüler dort sind besonders gefährdet, sowie die Familien auf dem Land. Auch sie müssen gewarnt werden.“

Liam nickte etwas matt. „Ich werde gleich mit Albus sprechen, nachdem ich beim Premierminister war“, erklärte er, er fühlte sich verantwortlich dafür, auch wenn es eigentlich die Aufgabe der Ministerin wäre, mit dem Minister der Muggel zu reden. Aber Hailey protestierte nicht und er nahm dies als Zustimmung.

* * *

Der Minister war ein relativ großer Mann mit wenig Haaren und einer dunklen, dick gerahmten Brille. Unruhig ging er in seinem Arbeitszimmer auf und ab, eigentlich hatte er weitaus Wichtigeres zu tun, als auf die Stimme dieses seltsamen Portraits zu hören, welches bisher erst ein Mal, bei Antritt seines Amtes vor drei Jahren, zu ihm gesprochen hatte.

Was es ihm erzählt hatte, hatte Leonard zunächst für einen Scherz gehalten. Eine magische Welt, die niemand sehen konnte und obendrein noch einen Minister hatte! Er hatte es als Schwachsinn abgetan, als Einbildung in seinem Siegesrausch und alsbald vergessen. Nur das Portrait hing weiterhin dort und manchmal glaubte Leonard in einem Blinzeln zu erkennen, dass der Mann, der darauf abgebildet war, sich bewegte oder gar verschwand.

Doch auch das tat er mit einem Kopfschütteln ab, er war vermutlich nur zu überarbeitet gewesen in jenen Situationen. Das Regieren war alles andere als leicht zu diesen Zeiten, die Gewerkschaften setzten ihm die Pistole auf die Brust und forderten die seit vier Jahren ausstehenden Lohnerhöhungen. Auch die Koalition zerbröckelte immer mehr unter seinen Händen. Die Dauerstreiks verloren ihre Wirkung nicht und vereinzelt gingen die Menschen bereits auf die Straße, um gegen ihn zu protestieren. Nannten ihn Halsabschneider und andere hässliche Schimpfwörter, die er sich lieber nicht ins Gedächtnis rufen wollte.

Nun aber hatte dieses seltsame Portrait, das er bereits halb vergessen hatte, erneut gesprochen und ihm gleich zwei Personen angekündigt: eine Frau, die offenbar nun Ministerin der Zauberwelt sein sollte, und ein Mann, der ihm als Lord Gryffindor vorgestellt worden war.

Leonard schüttelte den Kopf. Er hatte noch nie von einem Lord Gryffindor gehört. Er kannte viele Namen aus dem House of Lords und ein solcher wäre ihm sicherlich aufgefallen. Nein, es musste ganz sicher nur ein übler Scherz sein, vielleicht der Stress, der ihm einen Streich spielte…

Gerade, als Leonard beschließen wollte, nun doch das Büro zu verlassen und nicht länger zu warten, geschah etwas Sonderbares: in dem Portrait trat der kleine, verhutzelte Mann zur Seite und eine Tür öffnete sich hinter ihm. In dieser Tür erschienen zwei Menschen, ein Mann und eine Frau und kurz darauf - Leonard traute seinen Augen kaum - kletterten die beiden Personen aus dem Portrait heraus, klopften sich die Kleidung zurecht und sahen ihn dann an, als hätten sie ihn eben erst bemerkt.

„Ah, Minister Callaghan, sehr erfreut!“, sagte die Frau und streckte ihm mit einem etwas angespannten Lächeln die Hand hin. Nach einem zögernden Blinzeln ergriff Leonard diese, er war sich nicht sicher, ob die Frau nicht nur ein Trugbild war. Doch ihr Händedruck war fest, eindeutig der einer Politikerin.

„Mein Name ist Hailey Sheerwood, Verzeihung, dass ich Sie bisher noch nicht begrüßen konnte. Doch bei uns sind einige Dinge in… Unruhe geraten, wissen Sie… nun ja, danke, dass Sie uns empfangen“, sagte sie und schien irgendwie etwas nervös zu sein, wie Leonard bemerkte.

„Minister“, sagte nun der Mann neben der Frau und zog damit Leonards Aufmerksamkeit auf sich. „Liam Gryffindor-Potter ist mein Name und ich begleite die Ministerin in einer etwas unangenehmen Sache der Regierung, die wir mit Ihnen besprechen müssen“, erklärte er nüchtern und seine Position schräg hinter der Ministerin Sheerwood verriet, dass er ihr immer den Rücken frei halten würde.

Leonard kräuselte etwas die Lippen, trat dann einen Schritt zurück und bot seinen Gästen an, sich zu setzen. Die Frau wirkte noch immer angespannt und etwas nervös und der Mann wirkte… nun ja, er wirkte müde und angespannt.

„Minister Callaghan“, begann die Frau erneut und Leonard musste sich eingestehen, dass sie immerhin höflich blieb und die Etikette wahrte. „Sie wissen vermutlich nicht sehr viel über unsere Welt…“

„Verzeihung“, sagte Leonard und setzte sich etwas auf. „Ich weiß überhaupt nichts von Ihrer Welt. Vor drei Jahren habe ich einen Minister… wie hieß er noch gleich…“

„Bailey, Robert Bailey“, sagte der Mann, der offenbar der Lord sein sollte, knapp.

„Richtig! Nun, ein Minister Bailey stellte sich mir vor im Namen einer magischen Welt, die für… er benutzte ein recht seltsames Wort…“

„Muggel.“ Wieder hatte der Mann gesprochen und Leonard begann sich zu fragen, ob die Frau nur hier war, um sein Alibi zu sein.

„Ja… ja, das war es wohl… nun, er erklärte mir allerlei seltsame Dinge von einer Welt, die eigentlich keiner sehen kann und wünschte mir eine erfolgreiche Amtszeit“, erklärte Leonard, an mehr konnte oder wollte er sich nun wirklich nicht erinnern.

„Tja, nun“, begann nun wieder die Frau zu sprechen und suchte offenbar nach erklärenden Worten. „Was in unserer Welt passiert ist, lässt sich so leicht nicht erklären. Daher fasse ich es so kurz wie möglich: es gab einen Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis, dreißig Häftlinge sind entkommen. Mit ihnen sind auch gut die Hälfte der Wärter dieses Gefängnisses geflohen und wir sprechen hier leider nicht von Menschen.“

Leonard blinzelte ein Mal, zwei Mal. Doch die beiden Personen blieben zu seinem Leidwesen dort sitzen, anstatt sich, wie erhofft, in eine Sinnestäuschung aufzulösen.

„Nun… könnten Sie das etwas erläutern, was das für… nun ja, für diese Seite bedeutet… Ministerin?“, fragte Leonard und setzte eher der Höflichkeit halber den Titel der Frau hinterher.

„Es bedeutet, dass Ihre Leute vorsichtig sein müssen, Minister. Sehr vorsichtig. Das sind Mörder, Verbrecher höchsten Grades und es wird nicht lange dauern und sie haben eine Möglichkeit, ihre Magie wieder nutzen zu können. Auch in unserer Welt gibt es einen Schwarzhandel und der mit illegalen Zauberstäben ist immer gefragt. Und jener, dessen Name nicht genannt werden darf, hat reges Interesse daran, seine Soldaten wieder zu bewaffnen.“

Leonard verstand wenig bis gar nichts, nickte aber höflich. Was blieb ihm auch anderes übrig?

„Was hat es mit diesen… diesen Wesen auf sich, von denen Sie gesprochen haben?“, fragte er, doch zu seinem Erstaunen sprach nun der Mann, der sich mit dem Doppelnamen vorgestellt hatte und vom Portrait als Lord angekündigt worden war, auch wenn er selbst diesen Titel nicht benutzt hatte bei seiner Vorstellung.

„Wir nennen sie Dementoren. Sie sind wie Magneten, die den Menschen das Glück aus der Seele saugen. Allen Menschen, magisch oder nichtmagisch. Nur können Muggel sie nicht sehen, aber ich fürchte, die Rate der Depressionen und Suizide in diesem Land wird bald sehr stark ansteigen“, erklärte der Mann mit einem leisen, abschließenden Seufzen.

„Oh“, machte Leonard nur, da ihm absolut nichts einfiel, was er dazu sagen konnte. Er schluckte etwas und fühlte sich ein wenig wie bei seiner ersten Kabinettssitzung, bei der er kein Wort verstanden hatte und vollkommen überfordert gewesen war.

„Oh.“ Allmählich sickerten die Informationen durch, die ihm zunächst so schleierhaft und unverständlich erschienen waren. „Das bedeutet, dass Sie Ihr Sicherheitspersonal nicht im Griff haben und dass jetzt dreißig Irre mit Zauberkräften durch mein Land streunen und harmlose Menschen töten wollen?“, fasste er das Gehörte zusammen und merkte, wie er wütend wurde.

Die Frau presste die Lippen fest auf einander, sodass nur noch ein dünner Strich zu sehen war. „So sieht es aus, ja. Wir tun unser Bestes, um dagegen an zu wirken. Doch jener, dessen Name nicht genannt werden darf, verfolgt seine eigenen Ziele und die sind leider gegen uns gerichtet.“

Leonard schnaubte leise. „Wer ist denn dieser ominöse Mann ohne Namen?“, fragte er und konnte den genervten Unterton nicht ganz aus seiner Stimme verbannen. Langsam verlor er allmählich seine Geduld.

Es war wieder der Mann, der nun sprach, eine erstaunlich ruhige Stimme. Doch Leonard zweifelte nicht daran, dass sie auch sehr unangenehm wütend klingen konnte.
„Er nennt sich Voldemort und schwingt sich auf, den zweiten Weltkrieg zu wiederholen. Nur, dass er dieses Mal derjenige sein wird, der siegen wird, im Gegensatz zu Hitler damals“, erklärte er und Leonard wurde etwas blass. Auch er hatte im Krieg gekämpft, hatte das unendliche Leid gesehen, dass ein Mann als Diktator über halb Europa gebracht hatte. Bis heute hatte sich Deutschland nicht davon erholt, die Teilung sprach eine nur zu deutliche Sprache als eine der drastischen Folgen des Krieges, die Europa fortan spaltete.

„Dann tun Sie etwas! Wenn Sie hier sitzen und offenbar noch immer im Amt sind, dann… tun Sie etwas, um ihn aufzuhalten!“

Der Mann lachte freudlos, die Frau seufzte eher lautlos. „Das tun wir, Minister, das tun wir. Genug Menschen mussten ihr Leben bereits dafür lassen. Aber wir werden nicht aufhören, bis dieser Krieg wirklich ein Ende hat. Hoffen wir, dass es ein Gutes sein wird.“

Der Mann schüttelte jedoch den Kopf. „Kein Krieg kann ein gutes Ende haben. Aber hoffen wir, dass es nicht nur unser Ende sein wird, sondern vor allem seines.“

Die Verabschiedung ging merkwürdig schnell vonstatten und die beiden Personen verschwanden wieder in dem Portrait. Als die Tür in dem Bild sich geschlossen hatte, atmete Leonard einmal tief durch und fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht. Das war eine Katastrophe. Eine absolute Katastrophe und für seine Position nur ein weiterer Stolperstein, auf den die Demonstranten auf der Straße so sehr warteten.

* * *

Das weitere Vorgehen auf Hogwarts war schnell geklärt. Zauber wurden verstärkt und die Lehrer angewiesen, besonders wachsam zu sein. Die Schüler würde man beim Abendessen über das Geschehen informieren und was es als nötige Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten galt.
Das Hogsmeadewochende im März wurde abgesagt, Quidditchtrainings würde fortan unter Extra-Aufsicht eines Professors stattfinden und ein paar Auroren, die nicht zum direkten Kampfstab gehörten, würden im Schloss die Kontrollen verstärken, falls es tatsächlich zu einem Übergriff kommen sollte.

Als Liam am frühen Abend in sein Büro zurück kehrte, war er müde und kaputt. Er genehmigte sich einen Cognac und gerade, als er sein Glas geleert hatte, stand Patrick in der Tür. Wortlos schenkte Liam ein weiteres Glas Cognac ein und reichte es seinem Freund, der es anstandslos hinunter kippte und dann den Kopf schüttelte.

„Nichts“, sagte er leise und ließ sich in seinen Bürostuhl fallen. „Absolut nichts, der Bastard hat alles genau geplant. Den Direktor ausgeschaltet und mögliche Zeugen getötet, die ihm im Weg standen, und noch weit genug denken konnten um zu begreifen, was da vor sich ging. Das Ding sieht aus wie nach einem Atombombenangriff, so muss es in Hiroshima und Nagasaki ausgesehen haben, als die Amis ein bisschen spielen wollten.“ Seine Stimme klang etwas heiser und bitter, sein Glas drehte er etwas in den Händen, ehe er es mit einem lauten und hellen Knall auf dem Tisch abstellte.

„Aber er kann doch keine dreißig Schwebezauber gewirkt haben, einschließlich auf sich selbst“, überlegte Liam, während er ihnen wortlos nachschenkte, das bauchige Gefäß dann aber wieder verschloss und im Schrank verstaute.

Patrick zuckte mit den Schultern. „Frag mich nicht. Vielleicht haben sie Jesus gespielt oder sind auf Wolken geflogen - verdammt, ich weiß es doch auch nicht!“ Er klang wütend, doch Liam wusste, dass es Verzweiflung war. Sie steuerten geradewegs auf ein Inferno zu. Das Ritual hatten sie nur knapp verhindern können, doch diese Befreiungsaktion setzte ungeahnte, neue Kräfte frei, die keiner von ihnen einschätzen konnte.

„Moment, was hast du gesagt?“, sagte Liam nach ein paar Minuten Stille und setzte sich etwas auf. „Auf Wolken fliegen… sie müssen geflogen sein! Wie auch immer, und wenn er dreißig Besen im Gepäck hatte, dem traue ich alles zu…“

„Besen?! Liam, mit Besen wäre man über einen Tag unterwegs, weißt du, wie weit draußen Askaban liegt? Mit Absicht, unerreichbar weit weg von jeglicher Küste und von sämtlichen Abwehrzaubern geschützt, die ich kenne. Da kommt man weder mit Besen hin, noch wieder weg.“ Missmutig schüttelte er den Kopf und leerte sein zweites Glas in einem Zug, stützte seinen Kopf in seine Hände. „Was hat denn das Gespräch mit dem Muggelminister ergeben?“, fragte er schließlich leise, ehe er den Blick wieder hob und Liam aus müden Augen ansah.

Angesprochener seufzte leise und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich habe mir erlaubt, ein wenig Legillimentik anzuwenden, der Mann war lesbar wie ein Buch, ich musste nicht einmal viel nachbohren. Muggel merken es nicht einmal, das ist das Praktische daran. Und was ich gesehen habe, heißt nichts Gutes. Er steht ziemlich am Ende seiner Amtszeit, die Muggel gehen auf die Barrikaden gegen ihn und seine Sparkurse, sie wollen ihre Lohnerhöhungen, die er ihnen seit Jahren verweigert. Das jetzt auch noch die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist und sein Volk von einer Macht bedroht wird, gegen die er rein gar nichts ausrichten kann, wird sein Ende sein, fürchte ich.“

„Hoffen wir, dass es nicht auch Haileys Ende sein wird“, antwortete Patrick düster, doch sehr große Hoffnungen machte er sich nicht.

„Hmm“, machte Liam nur, Worte waren nur überflüssig. Auch ihm war die Situation der Ministerin durchaus bewusst. Und genau das war wohl auch Voldemorts Plan gewesen. Wenn die Ministerin zurück treten musste, hatte er wieder einen Sieg für sich zu verbuchen.

Die Flammen des Kamins färbten sich grün und die beiden Männer sahen erstaunt auf. Heraus kletterte Michael Southerford, leitender Auror ihrer Abteilung, der sich gar nicht erst die Mühe einer Begrüßung machte, sondern sogleich zwei Fotoabzüge auf Liams Schreibtisch knallte.

„Das sind Fußabdrücke, beziehungsweise Krallenabdrücke“, erklärte er und Liam brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass Southerford einer der Auroren war, die die Untersuchungen in Askaban aufgenommen hatten. Er und Hummings leiteten die Operation, wie ihm nun wieder einfiel und nachdem er die Fotos für sich richtig herum gedreht hatte, erkannte er abgewetzte Mauersteine und tatsächlich Spuren, wie die tiefe, starke und große Kratzer von Krallen aussahen.

Patrick stand im nächsten Moment neben ihm und besah sich stirnrunzelnd die Bilder. „Drachen?“, fragte er schließlich, welches Tier konnte sonst so weit fliegen und besaß eine solche Krallengröße?

Southerford zuckte mit den Schultern. „Vermutlich. Aber wir haben auch das hier gefunden“, sagte er und deutete auf das zweite Bild, ein Hufabdruck im Staub einer zerbröckelten Mauer.

„Danke, Michael, ihr habt gute Arbeit geleistet. Den Bericht will ich morgen Abend haben, für heute habt ihr frei“, sagte Patrick so freundlich es ihm möglich war und beobachtete, wie Michael Southerford wieder im Kamin verschwand.

Keine zwei Sekunden später stieß Liam den Schreitisch mit solcher Wucht von sich weg, dass dieser einen Meter weiter schief im Raum stand.

„Verfluchte Scheiße!“, rief er und beachtete das Chaos nicht, das sich nun rund um den Schreibtisch ausgebreitet hatte. „Drachen und Thestrale, ich glaub es nicht! Wenn dieser Bastard die wirklich unter seinem Kommando hat, zusammen mit der Hälfte der Dementoren aus Askaban, dann gute Nacht!“

Patrick stand mit vor der Brust verschränkten Armen daneben und ließ Liams Ausbruch teilnahmslos geschehen. Wenn er jetzt eingegriffen hätte, hätte das alles nur verschlimmert.

„Bist du jetzt fertig?“, fragte er gelassen, als sein schwarzhaariger Freund am nun geöffneten Fenster stand und offenbar wieder etwas zur Ruhe kam. Das Büro sah aus wie ein Schlachtfeld, doch das kümmerte Patrick nun nicht. „Wenn ja, dann hast du jetzt drei Optionen: erstens, du räumst hier auf und zwar ohne Magie, was vermutlich die halbe Nacht dauern wird. Zweitens, du stattest Albus einen zweiten Besuch ab und warnst Hagrid wegen der möglicherweise abhanden gekommenen Thestrale. Oder drittens, du gehst nach Hause und überlässt erstens und zweitens mir.“

Liam drehte sich um, fuhr sich mit den Händen durch das Gesicht und anschließend durch das Haar und atmete ein Mal sehr tief durch. „Du meinst, Voldemort hat die Thestrale aus Hogwarts?“, fragte er dann, als er sich wieder in der Lage fühlte, zu sprechen.

Patrick nickte nur ernst. „Woher sonst? Ich wüsste nicht, dass es wilde Herden gibt, auch wenn sie natürlich nicht für jeden sichtbar sind. Aber mein letzter Stand aus dem Ministerium der Magischen Arterhaltung ist, dass Hagrid so ziemlich die letzten Tiere dieser Art züchtet und dann auch noch unter seinem Kommando hat.“

„Was… was ist mit Hippogreifen?“, fragte er, als ihm in den Sinn kam, dass ein Hufabdruck nicht unbedingt auf einen Thestral hindeuten musste. Doch Patrick schüttelte den Kopf.

„Die würden nicht durch die Schutzbanne kommen und vorher abdrehen. Abgesehen davon sind sie viel zu eitel, um sich Todessern gefügig zu machen, dazu haben sie zu sehr einen eigenen Kopf. Aber auch das wird zur Untersuchung ausgeschrieben, sowie sämtliche andere fliegenden Geschöpfe… auch, wenn alles auf Drachen und Thestrale hindeutet, die können die Zauber umgehen. Nur war bisher niemand so wahnsinnig, mit einer Schar dieser Tiere dort aufzukreuzen!“

Liam raufte sich erneut die Haare. „Das bedeutet, dass es verdammt beschissen aussieht. Das sind mächtige magische Geschöpfe, deren Energie sich Voldemort sicher zu nutzen weiß. Und ich will mir lieber nicht ausmalen, wie.“

Patrick schüttelte den Kopf. „Ich werde an das zuständige Ministerium schreiben, die sollen sich darum kümmern heraus zu finden, woher die Tiere stammen könnten. Ob aus Hogwarts oder einem Reservat oder was weiß ich. Aber in einem hast du Recht: es sieht düster aus, sehr düster. Und wir haben noch zehn Monate vor uns.“

Liam seufzte und begann missmutig, das Büro wieder aufzuräumen. Per Hand, wie Patrick es angeordnet hatte, er würde jetzt sowieso keine Ruhe finden und so hatte er zumindest etwas zu tun, bis es weitere Neuigkeiten geben würde.

In der Tat, sie hatten noch zehn Monate. Zehn Monate, in denen sie noch drei Horkruxe finden und vernichten mussten, ehe sie Voldemort selbst vernichten konnten in einer Schlacht, die, wie es aussah, alle Rahmen sprengen würde. Das war ein verdammt schmaler Grat, auf dem sie wandelten und Liam hoffte inständig, dass sie nicht herunter fielen, ehe die Zeit gekommen war.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ein so bewegendes Gefühl hatte ich nie zuvor erlebt, wenn es um das Schreiben ging.
Joanne K. Rowling