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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Irrungen des Krieges

von vojka

Hey ihr Lieben!
Vielen Dank für eure lieben Worte zum letzten Kapitel - einer der Meilensteine ist damit geschafft. Doch freut euch nicht zu früh, was die Ruhe angeht... holt euch Taschentücher, Schokolade, Schreikissen und starke Arme, ihr werdet sie brauchen.
Daher nun ohne langes Vorwort Kapitel 112,
liebe Grüße,
Cas und vojka


Kapitel 112

Irrungen des Krieges

Die Hochzeitsfeier war sehr lustig gewesen, sie hatten viel gelacht, getanzt und waren auch den Pflichten eines Lords und einer Lady nachgekommen. Aber nun, weit nach Mitternacht, waren sie auf dem Weg in ihr Zimmer. Lily warf immer wieder einen besorgten Blick zu James, der mehr an ihrer Seite schwankte, als dass er ging. Nachdem die offiziellen Gäste, wie der Zaubergamot, die Minister aus der magischen, aber auch der Muggelwelt und andere hohe und angesehene Persönlichkeiten, die nur eingeladen worden waren, weil es sich so gehörte, gegangen waren, hatte er mit seinenm ehemaligem Quidditchteam zusammen gesessen und um einiges zu tief ins Glas geschaut. Dann hatten sie endlich so feiern können, wie sie es wollten, mit ihren Freunden und ihrer Familie. Aber nun war James so betrunken, dass er kaum geradeaus gehen konnte und das gefiel Lily so überhaupt nicht.

„Lilllyyyyy, isch lübe disch", nuschelte James und schwankte auf Lily zu, wollte diese umarmen, sie küssen, aber irgendwie verging Lily gerade die Lust darauf. Aber ihr Mann kam gar nicht erst wirklich bei ihr an. Zwar hatte er die Lippen zu einem Kuss gespitzt, aber noch bevor er bei ihr war, drehte er ab und steuerte das Badezimmer an, wo er sich geräuschvoll erbrach.

„Was für eine Hochzeitsnacht", murmelte die Rothaarige leise und trat in die Tür zum Bad, wo James gerade fast schon liebevoll die Kloschüssel umarmte. Sollte nicht eigentlich sie nun so in seinen Armen liegen? Sie schüttelte den Kopf und trat zu ihm.

„Komm, ich helfe dir", sagte sie und versuchte James auf die Füße zu helfen, was gar nicht so einfach war. Aber schließlich gelang es ihr und sie schaffte es James ins Bett zu verfrachten, wo sie ihn kurzer Hand mit einem Zauber bis auf die Boxershorts auszog, ihn zudeckte und einen Eimer beschwor, den sie ihm neben das Bett stellte.

Frustriert öffnete sie mit einem Zauber ihr Hochzeitskleid und zog es aus, so dass sie nun in sündiger weißer Wäsche im Raum stand. Aber James hatte dafür keinen Blick mehr, er hatte sich zu einer kleinen Kugel zusammen gerollt und war bereits eingeschlafen. Frustriert hängte Lily ihr Kleid auf einen Bügel und öffnete ihre Haare, ehe sie sich ebenfalls ins Bett legte. Sollte James doch am nächsten Morgen sehen, was er diese Nacht verpasst hatte, aber ob sie dann noch Lust hätte, das war eine andere Frage.

Sie seufzte und drehte James den Rücken zu. Die Hochzeitsfeier war so schön gewesen. Sie hatte mit James viel getanzt, sie hatten mit ihren Freunden gelacht und einige wichtige Hände geschüttelt. Und auch das Essen war wunderbar gewesen. Aber am meisten freute sie sich darüber, dass es wirklich ruhig gewesen war. Sie war froh, dass die Todesser ihre Hochzeit nicht ruiniert hatten, wie sie es bei Ginnys Bruder getan hatten. Sie wusste nicht genau, was in der Zukunft an dem Tag passiert war, hatte sie doch nur ein paar Wortfetzen von einem Gespräch ihres Sohnes mit seiner Freundin aufgeschnappt. Aber das, was sie gehört hatte, hatte ihr doch ein paar Sorgen bereitet.

Aber bei ihnen war alles ruhig geblieben. Sie musste leicht schmunzeln, als sie daran dachte, wie Harry und Ginny mit Fabian und Gideon gesprochen hatten, wie die beiden Prewett-Brüder die beiden Zeitreisenden über Australien ausgefragt hatten und Harry und Ginny nicht wirklich wussten, was sie sagen sollten, da sie keine Ahnung von diesem Land hatten. Sie hatte sich einfach kurzerhand James geschnappt und ihm zugeflüstert, er solle Ginny zum Tanzen auffordern, während sie selbst Harry um einen Tanz bat.

Hinterher hatten ihre Füße ihr zwar ziemlich wehgetan, da ihr Sohn kein wirklich guter Tänzer war, aber auf der anderen Seite hatte sie es auch einfach nur genossen. Auch etwas, was wir ändern sollten, wenn wir ihn selbst erziehen können, dachte Lily und lächelte leicht. Sie freute sich schon auf die Zukunft, hoffte, sie würden es wirklich schaffen alles zu ändern, was sie sich vornahmen. Sie wollte Harry ein besseres Leben schenken, wollte selbst leben, sehen wie er aufwuchs.

„M'leid“, nuschelte James und Lily spürte, wie er sie an sich zog. Vielleicht konnte sie ihm ja doch verzeihen, dachte sie und lächelte, während sie die Augen schloss und ebenfalls versuchte zu schlafen.

***

Die Feier ging in die letzten Runden, als Peter sich zurück zog und Potter Manor durch die Fronttür verließ. Er schaffte das einfach nicht, den ganzen Abend zu lächeln, sich für James und Lily zu freuen und überall verliebte, tanzende Paare zu sehen. Ständig vor Augen geführt zu bekommen, wie glücklich doch alle waren.

Allein der Gedanke ließ seinen Magen zu einem einzigen Knoten werden. Glück. Ja, sie hatten es, teilten scheinbar unbeschwertes Glück, wenigstens ein paar Stunden lang.
Doch so sehr Peter es auch versuchte, er konnte dieses Glück nicht teilen. Hatte das seine verloren in dem Augenblick, als man Amys Todesnachricht überbracht hatte. Noch immer schrie sein Herz ihren Namen und heute Nacht war es besonders schmerzhaft.

Ein bitterer Ausdruck legte sich auf seine Miene, als er den Sitz seines Zauberstabes überprüfte, die Straße überquerte und in einen Park einbog. Er musste allein sein, dem unerträglichen Glück der Zweisamkeit entkommen, wo er selbst so schrecklich allein und einsam war, dass ihm alles weh tat. Gerade heute waren die Gedanken an Amy sehr präsent. Gerade heute schmerzten sie wieder, dass es kaum auszuhalten war. Und gerade heute wurde von ihm erwartet, zu lächeln und sich mit seinen Freunden zu freuen.

Er hatte es versucht. Ehrlich. Hatte gelächelt, nach außen hin, auch wenn es seine Augen nicht erreichte. Hatte Hände geschüttelt, Lily und James umarmt und ihnen alles Gute gewünscht. Hatte versucht mit Sirius über Spießer-Witze zu lachen, was ihm noch weniger gelungen war und hatte all die Zeit an Amy gedacht und sich gefragt, ob auch sie eines Tages vielleicht geheiratet hätten?

Wütend trat er gegen einen Pfeiler, brauchte physische Ablenkung gegen den psychischen Schmerz, der ihn durchbohrte und drohte, ihn in einem Nichts zurück zu lassen. Einem Nichts, dem er gerade so entkommen war.

Er schloss für einen Moment die Augen, sah wie schon so oft Amys wunderschönes Gesicht vor seinem inneren Geist, ihre wunderschönen langen blonden Haare, die blaugrauen Augen, die ihn so liebevoll und sanft ansahen, das verliebte Lächeln auf ihren Lippen.

Er schluckte, wollte die Augen aufreißen. Aber er konnte nicht. Er hatte das Gefühl, wenn er nun die Augen öffnen würde, würde er sie erneut verlieren und ob er ihren Verlust noch einmal überstehen würde, bezweifelte er. Er schaffte es so schon kaum ein normales Leben zu führen. Sehnte jeden neuen Kampf herbei, als würde er sich so am Mörder der ehemaligen Hufflepuff rächen können, nur um am Ende des Kampfes festzustellen, dass das ein Trugschluss war. Er würde sie nicht rächen könnte, da er nicht wusste, wer für ihren Tod verantwortlich war.

Er verbannte den Gedanken, wollte nicht an ihren Tod denken, wollte lieber weiterhin ihr schönes Lächeln sehen, die Augen, die nur für ihn gestrahlt hatten. Er erinnerte sich noch genau daran, wann sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn lieben würde, ihn Peter Pettigrew und nicht einen seiner Freunde, die soviel besser waren, die besser aussahen, bessere Zauberer waren. Nein sie hatte allein ihn geliebt und nun, nun war sie nicht mehr da und er alleine, während seine Freunde gerade in Potter Manor glücklich mit dem Menschen, den sie liebten, die Hochzeit von Lily und James feierten.

Abrupt öffnete er die Augen, er drehte sich ja doch nur im Kreis. Und egal, wie sehr es ihn schmerzte und wie sehr er sie vermisste, liebte und an sie dachte, er würde sie doch nicht zurück holen können. Sie würde fort bleiben, an einem Ort, an dem er sie nicht erreichen konnte. Nicht, solange er lebte.

Er erreichte die Klippen, weit unter ihm in der Dunkelheit donnerten die Wellen gegen die Felsen. Fast zögernd ging er auf den Rand der Klippe zu, ehe er stehen blieb und erst nach unten ins schwarze Nichts und dann nach oben zu den Sternen blickte. So einfach wäre es, jetzt einen Schritt weiter zu gehen. Nur einen Schritt, die Sterne wären sein einziger Zeuge und er selbst wäre wieder bei Amy.

Wäre befreit von dem Druck, von der Last und der unerträglichen Pein, die ihn täglich weiter auffraß. Auch, wenn er nach außen hin kampfesmutiger wurde, verbissen und scheinbar auch stärker. Es war die Verzweiflung, die ihn dazu trieb, ein hoffnungsloser Versuch, dem Schmerz zu entkommen, wenn er nur die Schuldigen dafür büßen lassen konnte. Aber es wurde nicht besser, der Schmerz wurde einfach nicht weniger und sein Herz blutete noch immer wie am ersten Tag. Wofür sollte er dann weiter kämpfen, wenn es doch keinen Ausweg gab? Wenn es niemals aufhörte, weh zu tun, wenn er auf immer zerrissen war und die Täter wohl niemals finden würde? Wenn sie scheiterten in diesem wahnsinnigen Projekt, Voldemort aufhalten zu wollen? Dann war alles umsonst.

Er schloss die Augen und breitete die Arme aus. Es waren nur noch ein, maximal zwei Schritte bis zur Kante und gerade, als er bereit war, diese zu überwinden, den Fuß anheben wollte, erklang eine Stimme hinter ihm.

„So allein in dunkler Nacht, Pettigrew? So feige, dich klammheimlich davon zu machen? Bist du sicher, dass du das tun willst?", fragte ein Mann mit hartem Akzent, russisch oder bulgarisch vielleicht. Peter rührte sich nicht, blieb einfach stehen, wo er war.

„Ich könnte einfach springen. Sie kommen auch ohne mich zurecht", sagte er leise, ohne sich umzudrehen. Er würde sich gewiss nicht von einem Fremden aufhalten lassen.

„Bitte, ich möchte dir nicht im Weg stehen. Aber wenn du jetzt springst, kannst du auch niemanden mehr retten, der vielleicht deine Hilfe braucht." Peter kniff die Augen gequält zusammen. Er hatte auch Amy nicht retten können, vielleicht war das ganze hier einfach eine Nummer zu groß für ihn. Ein Werwolf und zwei Lords waren seine Freunde - und wer war er? Ein kleiner, einsamer Niemand.

„Du kannst ihnen zeigen, wer du wirklich bist. Oder feige sein und versagen, auf dass sie den Kopf schütteln, wenn sie dich finden und enttäuscht von dir sind." Peter schluckte, er wollte diese Worte nicht hören, warum sagte er das? Er wollte ihn verhöhnen, wollte ihn provozieren. Wollte, dass er nachgab. Ob dies die Situation gewesen war, in der der Peter aus Harrys und Ginnys Zeit beschlossen hatte, seine Freunde zu verraten? Es war gut möglich.

Aber nicht dieses Mal, das hatte er sich geschworen. Dieses Mal würde er seine Freunde beschützen, niemals würde er sie an Voldemort verraten und damit alles zerstören und verraten, worauf ihre Freundschaft gründete. Langsam, als kostete es ihn unendliche Mühe, drehte er sich um. Stand nun wehrlos vor einem dunkelhaarigen Fremden mit ebenso dunklen Augen, der ihn nicht aus den seinen ließ.

„Mein Name ist Igor, wir beobachten dich und deine Freunde schon eine ganze Weile. Und glaube mir, wir wissen, was du leistest. Wie hart du um ihre Anerkennung kämpfst. Doch sie scheinen sich lieber selbst zu feiern, wie es mir scheint, reichlich ignorant von ihnen." Hör auf, wollte Peter sagen. Hör auf und lass mich in Ruhe. Aber er brachte kein Wort über die Lippen, stand einfach da und konnte nicht verhindern, dass sich die Worte in seinen Ohren fest setzten. Er wollte sie nicht hören, war aber zugleich gespannt, was ein Gegenüber als nächstes sagen würde.

„Du musst so nicht weiter machen, weißt du? Willst du nicht endlich aus den Schatten treten, Pettigrew? Den Schatten der großen Lordschaften und des altklugen Werwolfes? Jene, die dein Potential nicht erkennen, DICH verkennen? Hast du das verdient?" Peter ertappte sich dabei, wie er unwillentlich den Kopf schüttelte, hielt sofort in der verräterischen Bewegung inne. Das war nicht fair, er wusste, dass seine Freunde nicht so über ihn dachten. Dennoch fühlte er sich seit Amys Tod wie ein Außenseiter und hatte bisher noch keinen Weg gefunden, sich wieder komplett in die Gruppe einzufinden. Er schien ein Fremder zu sein, ein Gedanke, der ihn zutiefst erschreckte.

„Lass nicht länger zu, dass sie dich so behandeln. Dich nicht für das würdigen, was du leistest. Wir sehen das. Und wir wären bereit, dir die nötige Anerkennung zu geben, die du verdienst." Nun wurde Peter hellhörig. Er hatte beschlossen, interessiert zu wirken, auch wenn er sich mit jedem Wort sicherer wurde, auf keinen Fall das Angebot, welches auch immer es sein würde, anzunehmen. Sie wollten ihn kaufen, soviel war sicher. Aber dieses Mal würde Peter es nicht zulassen. Und paradoxerweise bestärkten ihn die Worte darin, dass er wirklich etwas konnte, dass er wirklich stark war.

„Was für eine Anerkennung?", fragte er dennoch leise und merkte, wie sein Vorhaben, das Interesse nur zu spielen, bröckelte. Er wurde wütend über sich selbst, dass er wirklich darauf herein fiel, aber er konnte nicht umhin zuzugeben, dass die Worte des Todessers einen ziemlich wunden Punkt in ihm trafen. Auch, wenn das alles vermutlich genau darauf abzielte. Aber er wollte wissen, was es damit auf sich hatte.

„Der innere Kreis bietet dir eine Menge Möglichkeiten, Pettigrew. Du würdest akzeptiert werden, man würde die Ansehen entgegen bringen. Nicht nur toleriert und ausgehalten, weil du eben aus versehen mit dabei warst. Lob, Anerkennung, Macht. Das, wonach jeder Mann sich sehnt, der klein gehalten wird. Wir können es dir bieten. Im Gegenzug würden wir deine Eltern verschonen - und deine sogenannten Freunde, wenn dir etwas daran liegt. Das liegt ganz bei dir. Wenn du es jedoch vorziehst, zu bleiben, wer du bisher bist, dann gibt es auch von unserer Seite keinerlei Zurückhaltung, was deine Freunde oder deine Familie betrifft. Du hast es selbst in der Hand."

***

Es war dunkel und still, fast zu still, wie Minister Robert Bailey befand, als er mit seiner Frau von der Hochzeit des jungen Lord Potters nach Hause kam. Er wusste nicht was, aber irgendetwas sagte ihm, dass hier etwas nicht stimmte, auch wenn er nicht sagen konnte, was es war. Er ließ die Lampen im Hausflur aufleuchten und sah sich mit wachem Verstand um. Warum hatten draußen keine Vögel gezwitschert? Gut es war Nacht, aber einer der Eulen die in seinem Dachstuhl wohnten, hätte zumindest etwas Lärm machen müssen, sonst hielten diese Tiere sich doch auch nicht zurück.

„Madlaine ,bitte geh doch schon mal nach oben", sagte er leise zu seiner Frau, die ihn nur irritiert ansah. Was war nur mit ihrem Mann los? Aber als sie seinem Blick begegnete, nickte sie lediglich und ging auf die Treppe zu um in die obere Etage zu gehen.

Robert hingegen zog seinen Zauberstab, als er sah, dass die Tür zum Wohnzimmer offen stand. Er war sich sicher, sie beim Verlassen des Hauses geschlossen zu haben, aber nun stand sie einen Spalt breit offen. Er fühlte sich beobachtet, eine Gänsehaut breitete sich aus. Und als er einen stummen Zauber sprach, drehte sein Zauberstab sich einmal im Halbkreis, blieb drei Mal kurzzeitig stehen.

Robert wurde blass. Drei! Drei Todesser sollten hier sein? Denn ansonsten war ihm schleierhaft, wer des Nachts in sein Haus einbrechen sollte, welches für Muggel unsichtbar war. Kurz überlegte er, Madlaine zurück zu rufen, doch dann würde er sich verraten und sie allein zurück lassen konnte er auch nicht. Er atmete einmal tief durch und umklammerte den Zauberstab fester. Drei gegen ihn. Er hoffte nur, dass sie Madlaine nichts taten, schickte ein Stoßgebet zu Merlin, als er schließlich an die Tür heran trat.

„Ich weiß, dass Sie hier sind. Zeigen Sie sich!", befahl er und sein Herz klopfte laut, als er in die angespannte Stille lauschte.

„Uhh, er schwebt in Gefahr und ist trotzdem noch ganz der Minister, höflich und zuvorkommend", hörte er die Stimme einer Frau in der Dunkelheit, er schoss einen stummen Zauber in die Richtung, in der er die erste Person vermutete, aber außer einem Scheppern war nichts zu hören.

Das war wohl die Standuhr meines Urgroßvaters, dachte er bitter, aber solange er hier lebend herauskam, würde er eine Uhr nur zu gern opfern, egal wie alt oder wertvoll diese auch sein mochte, mit einem Leben war diese nicht aufzuwiegen. Langsam und bedächtigen Schrittes trat er in den Raum ein, schloss die Tür in seinem Rücken, so dass nun auch er im Dunkel stand, er wollte nicht unnötig als Zielscheibe dienen, nur weil er durch das Licht aus dem Flur zu sehen war.

Robert atmete einmal tief durch, war froh, dass er bis auf den Champagner zur Begrüßung und einem Wein zum Essen heute keinen Alkohol getrunken hatte und er so einen klaren Kopf hatte und nicht halb betrunken nun mit den Todessern kämpfen musste. Wie waren diese überhaupt in sein Haus gekommen? Auf seinem Haus lagen neben den Zaubern von Pottor Manor die besten Schutzzauber, die das Ministerium zu bieten hatte. Wie hatten die Anhänger des Unnennbaren seinen Schutz überwinden können? Und warum in Merlins Namen hatte er nicht die Auroren verständigt, bevor er sich den Todessern gegenübergestellt hatte, die er wegen der Dunkelheit immer noch nicht sehen konnte.

Da, einer der Todesser musste gegen seinen Lesesessel vor dem Kamin getreten sein. Blitzschnell schoss er den nächsten Zauber in die vermeintliche Richtung, ehe er selbst schnell seine Position wechselte. Was sein Glück war, denn so verfehlte ihn der giftgrüne Strahl nur sehr knapp. Er musste noch besser aufpassen.

Er hörte Schritte auf der Treppe, die aber kurz darauf verstummten. War das Madlaine? Nein, es schien mehr als eine Person oben zu sein. Doch ehe er den Gedanken weiter spinnen konnte, schoss erneut ein Fluch auf ihn zu, streifte seine Schulter und riss sie auf. Ein Glück nicht die des führenden Arms, mit welchem er sogleich zurück feuerte, woraufhin die Glasvitrine explodierte. In der nächsten Sekunde jedoch traf ihn ein Fluch im Rücken und mit einem lauten Schmerzschrei ging er in die Knie.

Als er etwas sagen wollte, kam jedoch kein Laut über seine Lippen, auch bewegen konnte er sich nicht mehr. Sie hatten ihn stumm gezaubert und mit einem Stupor belegt, sodass er nur stumm und mit wahnsinnigen Schmerzen ansehen konnte, wie drei Zauberstäbe aufglimmten und schwarz gewandete Gestalten auf ihn zukamen.

Die Tür öffnete sich und man zerrte seine Frau in sein Sichtfeld. Sie war ebenso gelähmt, die Augen panisch aufgerissen. Aus ihrer Schläfe tropfte Blut und ein Arm schien ausgekugelt oder gar die Schulter gebrochen.

„Sieh genau hin", zischte eine Stimme an seinem Ohr, ehe die Stimme mit ziemlichem Genuss in dieser den Crucio auf Madlaine sprach. Die stummen Schreie, die sie schrie, taten Robert in der Seele weh. Verzweifelt versuchte er gegen die Zauber, die auf ihm lagen, anzukämpfen. Wie konnten es diese Subjekte wagen, seiner geliebten Frau so etwas anzutun? Wie konnten sie es wagen, ihn, den Minister für Zauberei, einfach so anzugreifen und dann auch noch in seinem eigenen Haus?

Er versuchte seine ganzen Kräfte auf das Lösen des Stupors zu legen und merkte, dass dies langsam Wirkung zu zeigen schien. Er schaffte es schon, die Finger seiner rechten Hand wieder zu bewegen, in welcher er immer noch den Zauberstab hielt. Dumme Todesser, dachte er. Nicht einmal ans entwaffnen denken sie.

Mit äußerster Mühe richtete er seinen Stab langsam auf die Frau, die seine Madlaine gerade quälte. Es war ein Bild, was er nie vergessen würde und er konnte nur hoffen, dass doch noch irgendwie ein Wunder geschah, denn es hieß nun sechs Todesser gegen ihn, der noch immer fast vollständig gelähmt war. Das konnte nicht gut gehen. Aber egal was in dieser Nacht noch passieren würde, eines wusste er, die Frau, die es gewagt hatte den Menschen, den er über alles liebte zu quälen, ihr weh zu tun, diese Person würde sterben müssen.

„Avada Kedavra", flüsterte er leise, aber mit all seinem Hass, den er in diesem Moment spürte und er sah mit einer gewissen Genugtuung, wie die Frau von dem giftgrünen Strahl getroffen wurde und leblos zu Boden fiel. Gleichzeitig hörten die stummen Schreie von Madlaine auf, doch sie sah ihn aus verzweifelten und schmerzgepeinigten Augen heraus an.

Kurz drauf jedoch sah er gar nichts mehr, als er drei Crucio auf sich spürte und wusste, dass es Madlaine nicht anders erging, auch sie wand sich stumm unter dem Folterfluch. Dass er selbst gerade einen der Unverzeihlichen gesprochen hatte, war ihm gar nicht bewusst, er hatte nur seine Frau schützen wollen. Doch nun wusste er, dass sie verloren hatten. Es gab kein Entkommen für sie, nicht in dieser Nacht. Und es würde keinen Morgen geben, nicht für sie beide.

Die wütenden Worte der Todesser verstand er nicht. Wollte sie auch gar nicht hören, sein Blick lag einzig und allein auf Madlaine, die der Ohnmacht nahe war. Ein letztes Mal noch trafen sich ihre Blicke, flackerten ihre Augen auf, ehe das Leben aus ihnen erlosch, als der grüne Strahl des Todesfluches sie in die Brust traf.

Robert schrie und erst nach einigen Sekunden wurde ihm bewusst, dass er dies laut tat. Dass er sich mit scheinbar übermenschlicher Kraft gegen die Zauber wehrte, sich ein letztes Mal aufbäumte und blind Flüche los schickte. Doch er war zu langsam, jenen der Todesser auszuweichen. Sein letzter Gedanke galt seiner Frau, als der grüne Blitz ihn traf und alles für immer schwarz wurde.


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