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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Stärke der Freundschaft

von vojka

*Der Vorhang öffnet sich und Peter betritt etwas unsicher die Bühne* Ähm, hallo! *sieht sich immer wieder nach hinten um* Die anderen wissen nicht, dass ich hier bin, die Autorinnen wollten eigentlich jemanden anderes hier her schicken, aber ich musste einfach kommen! Bitte, wir brauchen eure Unterstützung! Wir müssen Voldemort besiegen und das können wir nur mit eurer Hilfe! Oder wollt ihr auch Mitläufer werden in der großen, schwarzen Lesermasse?
Meine Freunde mögen das nicht so ernst sehen, aber im Namen Amys flehe ich euch an… helft uns!
Natürlich ein riesiges Dankeschön an die bereist Schreibenden, jedes Wort gibt uns mehr Kraft, das Dunkel zu überwinden!
*lässt einen Stapel Papier fallen und verschwindet von der Bühne*

Kapitel 106

Stärke der Freundschaft

Peter war der erste, der sich wieder umdrehte. Es überraschte Ginny, was für einen Tatendrang dieser zeigte. Als ob er sich beweisen wollte. Oder es war einfach seine Art, mit Amys Tod zurecht zu kommen, indem er nun alles, was er begann, mit doppeltem Ehrgeiz ausführte.

Plötzlich jedoch stockte Peter mitten in der Bewegung und als Ginny seinem Blick folgte, verstand sie erst nicht richtig. Wie war James dorthin gekommen, wenn er doch zugleich neben ihr stand? Eine Sekunde zu spät erkannte sie, dass es wohl ein Irrwicht sein musste, der sich nun auf Peter einstellte.

Im nächsten Moment blickte Remus Peter beinahe traurig an. „Ich hatte wirklich geglaubt, du wärst stärker. Du hast nicht nur uns und den Orden verraten, du hast auch dich selbst verraten. Und Amy."

„Nein", hauchte Peter, den Zauberstab kraftlos in seiner Hand haltend. „Nein, ich wollte doch nicht... ich würde doch nie..." Zaghaft trat Ginny zu ihm, legte ihm nur die Hand auf die Schulter. Gab keinen Hinweis oder Tipp, Peter wusste im Grunde, was er tun musste. Er hatte nur nicht die Kraft dafür.

Langsam nur schwang er den Zauberstab und ein schwaches „Ridikkulus" kam aus seinem Mund. Doch es zeigte Wirkung: der Irrwicht hörte nun auf, Peter Vorwürfe zu machen, stattdessen kamen schillernde Seifenblasen aus dem Mund und zerplatzten mit einem Knall an der Luft.

Ginny grinste. Das war doch sehr viel besser als die Schimpf- und Hasstiraden zu denen nun Irrwicht-James gerade ansetzen wollte.

„Ich wusste schon immer das du ein Schaumschläger bist", kicherte Ginny, bevor sie in Schallendes Gelächter ausbrach, als der echte James sie empört ansah, bevor er selbst lachte. Auch Peter stimmte nun langsam, wenn auch leiser ein. Es war unverkennbar, dass ihm der Irrwicht zu schaffen gemacht hatte. Zu wissen, was seine größte Angst war und diese wahrhaftig vor Augen zu sehen, waren zwei verschiedene Paar Schuhe.

Nur langsam beruhigten sich die drei wieder und als sie zu der Stelle sahen, wo vor kurzem noch der Irrwicht geschwebt war, war dieser verschwunden. Von den Dreien unbemerkt, hatte einer der Helfer von Liam und Patrick den Irrwicht zurück in eine Kiste gesperrt, die versteckt am Wegesrand stand.

„Peter, ich hoffe du weißt, dass wir dir vertrauen, dass wir an dich glauben, daran, dass du nicht der Peter wirst, den Ginny und Harry aus ihrer Zeit kennen?", meinte James leise, nachdem sie sich endgültig beruhigt und sich vergewissert hatten, dass der Irrwicht wirklich verschwunden war. Peter nickte zaghaft und es war nicht sicher, ob er James wirklich glaubte.

„Lasst uns diesen verdammten Wald hinter uns bringen", murmelte er und sah sich nun noch aufmerksamer um. Eine Begegnung mit einem Irrwicht, mit seiner größten Angst am Tag reichte ihm, noch einmal konnte er auf dieses Erlebnis verzichten.

Langsam und dieses Mal wieder vorsichtig und wachsam schlichen die drei weiter, achteten auf alles was ihnen ungewöhnlich vorkam, auf jedes kleine Geräusch, jedes Ding, was nicht ins Bild passte und so war es nicht verwunderlich, dass sie nicht in die nächste Falle vom Liam und Patrick tappten, sondern diese rechtzeitig bemerkten.

„Na toll, hat der Treibsand nicht gereicht, dass sie uns auch noch einen Sumpf hinstellen", grummelte Ginny und sah die beiden Jungs fragend an, ob diese vielleicht eine Idee hätten.

Dieses Mal war es James, der als erster handelte und einen nahe gelegenen Zweig in ein Ruderboot verwandelte.
„Einsteigen", sagte er galant und zauberte für jeden einen langen Stab. „Hier, damit staken wir uns einfach durch den Sumpf, bis wir drüben sind", meinte er und aus seinem Mund klang das sehr viel einfacher, als es tatsächlich war, wie Ginny nach ein paar mühseligen Metern fest stellen musste. Es war schweißtreibende Arbeit, die sie nur voran brachte, wenn sie als Team arbeiteten. Als sie schließlich, nach einer Ewigkeit, den gesamten Sumpf überquert hatten, waren sie alle völlig außer Atem. Doch leider war ihr auch keine andere Lösung eingefallen - sie brauchten dringend einen Zauber, der die Gegenstände von selbst auf die andere Seite brachte, entschied sie und wollte die beiden Auroren fragen, sobald sie hier heraus gefunden hatten.

Doch noch Ginny nicht sagen, wie viele Stationen noch vor ihnen lagen. So versuchte sie sich etwas zu sammeln, nahm ihren Zauberstab wieder fest in ihren Griff und ging, jeweils rechts und links von James und Peter flankiert, weiter. Bis plötzlich ein Fluch aus dem Gebüsch auf sie zuschoss.

„Ducken!", rief James und riss Ginny mit sich, während Peter sich selbst in Sicherheit brachte und bereits zurück feuerte. Ginny beschwor einen Schutzzauber herauf, der James mit einschloss, sodass dieser ebenfalls angreifen konnte, während Ginny sich auf das Abwehren der Flüche konzentrierte, die nun immer häufiger und in stärkerer Intensität auf sie einprasselten.

„Das sind schwarzmagische Flüche", bemerkte Peter bissig, Ginny nickte. Ja, das hatte sie auch bereits gespürt und sie hoffte, dass James und Peter einen Weg fanden, die vermeintlichen Todesser abzuwehren.

James verharrte einen Moment und sah konzentriert in die Richtung, aus der die Flüche auf sie zu kamen. Er versuchte herauszufinden, wie viele Angreifer ihnen gegenüber standen, vielleicht würde es ihnen helfen einen Plan zu entwickeln, wie sie aus dieser Situation wieder herauskämen.

„Ich glaube es sind vier, zwei links zwei Rechts", murmelte er zu Ginny, die noch neben ihm hockte und sah kurz zu Peter, der ein paar Meter von ihnen entfernt hinter einem Stein hockte. Sie mussten es irgendwie schaffen wieder zusammen zu finden, denn so wären ihre Chancen höher hier ohne schwere Verletzungen herauszukommen, zumindest hoffte er das.

„Wir müssen zu Peter", meinte er zu Ginny, bevor er wieder einen Zauber in Richtung der Angreifer schleuderte.

„Ich gebe uns Schutz, feuere du, was das Zeug hält", gab sie zurück und zählte leise bis drei. Sie verließen schnell ihre Deckung und liefen zu Peter, aber Ginny übersah eine Wurzel und kam ins stolpern, weshalb sie den Schild, der sie und James schützte nicht weiter aufrecht erhalten konnte.

„Aaaah!", rief eben dieser auch in diesem Moment, aber bevor die Rothaarige überhaupt schauen konnte, was passiert war, geschweige denn reagieren konnte, sprang Peter vor sie beide und schützte sie.

„Hilf James in Deckung zu kommen!", rief Peter und Ginny tat, worum Peter sie gebeten hatte. Sie drehte sich zu James um, der sich gerade mühsam aufrappelte sich aber den Oberarm hielt, wo der Zauber ihn getroffen hatte, Blut sickerte durch seine Finger. Sie hoffte nur, dass es nicht allzu schlimm war, denn das konnte sie im Moment noch nicht einschätzen.

„Es tut mir leid", haspelte sie, doch James schüttelte nur den Kopf, jetzt war nicht die Zeit für Entschuldigungen.

„Ich halte euch den Rücken frei, nehmt euch die zwei vor", sagte er mit zusammen gebissenen Zähnen und erzeugte ein Schutzschild, während Peter und Ginny nun gemeinsam kämpften und Flüche zurück schickten. Spätestens jetzt hatte auch Ginny ihre Zurückhaltung verloren - wenn James verletzt war, durften sie ebenso verletzen. So setzte sie alle Flüche ein, die sie kannte und mit der Zeit wurden es wirklich weniger Angreifer. Ein letztes Rascheln im Gebüsch und sie hörten ganz auf.

„Ich glaube, sie sind weg", keuchte Peter angestrengt und blickte dann zu James.

„Dann übernimm du, Ginny und ich machen diese Seite", wies er Peter an, der wortlos nickte und einen Schildzauber beschwor, ehe James den seinen hatte sinken lassen. Dann begann der Kampf erneut, Flüche zerbrachen am Schutzschild, ließen es vibrieren oder durchbrachen es bisweilen auch, wurden abgeblockt oder einfach zurück geschickt. Und James und Ginny antworteten mit kräftigen, wütenden Flüchen, die ihre Wirkung offenbar nicht verfehlten.

„Ich glaube, es ist vorbei", japste James, der sich erschöpft in die Knie sinken ließ und sich dann seinen Oberarm genauer ansah. Ginny beobachtete diese Geste besorgt und legte einen Blutstillzauber auf die Wunde - immerhin das konnte sie in dieser Situation tun.

„Ich hoffe, euch geht es gut?", wollte James von seinen Freunden wissen, woraufhin Peter und Ginny erst auf die Idee kamen, an sich selbst hinunter zu schauen.

„Nur ein paar Kratzer, sonst nichts weiter", kommentierte Ginny den Zustand ihrer Kleidung, die teilweise angesengt, teilweise zerrissen war. Doch verletzt war sie nicht ernsthaft, dank der Schutzschilde. Peter schüttelte stumm den Kopf und wandte sich erneut zum Gehen. James und Ginny tauschten kurz besorgte Blicke, doch keiner sagte etwas, als sie schließlich
aufstanden und ihrem Freund folgten, die Zauberstäbe weiterhin erhoben und einsatzbereit.

Ein paar Meter war es ruhig, sodass sie nur noch ihren Atem hörten, der sich langsam wieder auf Normafrequenz einpendelte. „Jungs, hört ihr etwas?", fragte Ginny nach ein paar Minuten und blieb stehen. James und Peter taten es ihr gleich und hielten sogar den Atem an, schüttelten dann aber den Kopf.

„Nichts", sagte Peter und runzelte die Stirn. „Du hast Recht, Ginny. Es ist zu ruhig, man hört gar nichts. Nichts den kleinsten Laut, nicht einmal das Rauschen der Blät-" Weiter kam er nicht, als er plötzlich zu Boden fiel und erschrocken aufschrie. „Hey!", protestierte er, doch die Schlingpflanze hatte sich fest um seinen Knöchel gewunden, während er einen Moment nicht auf den Boden, sondern auf sein Gehör geachtet und in die Baumkronen geblickt hatte.

Erschrocken standen James und Ginny da und sahen zunächst hilflos zu, wie Peter von den Schlingarmen eingewickelt wurde, bis auch sie wieder zum Leben erwachten. Wenn auch auf unangenehme Weise - die Pflanze hatte nun auch sie zu potentiellen Opfern auserkoren.

„Verflucht, lass mich los!", fluchte James, doch in Ginny arbeitete es. Pflanzen, Schlingpflanzen... diese Stille... das war kein Zufall. Diese Dunkelheit hier im Wald kam der Pflanze gelegen, so ließ Ginny einer Eingebung folgend einen hellen Sonnenstrahl aus ihrem Zauberstab schießen.

Dazu benutzte sie einige Schneidezauber, sodass sie schließlich in lauter Pflanzenteile gebettet war - lose Pflanzenteile, die sie nicht mehr aufhalten konnten. Schnell wandte sie diese Zauber auch bei ihren Freunden an und Blätter ausspuckend standen diese schließlich wieder bei ihr.

„Ich hatte noch nie einen grünen Daumen", murmelte James, was sogar Peter ein Schmunzeln abrang.

„Ist das da vorne schon das Ende?", fragte er verblüfft und fasste seinen Zauberstab sicherheitshalber fester.

„Wir werden es gleich erfahren", meinte James und trat neben ihn. Kritisch sahen sie sich um, noch eine Überraschung konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen.

Tatsächlich, der Wald lichtete sich mit jedem Schritt etwas mehr und schließlich sahen sie zwei grinsende Auroren am Ende des Weges stehen, das ihnen aber verging, als sie die drei Flüche auf sich zu fliegen sahen. Es war, als hätten Peter, James und Ginny sich abgesprochen, denn sie waren zeitgleich gesprochen worden. Oder waren sie jetzt nur eingespielt als Team und wussten deshalb, was die anderen tun würden?

Gerade noch rechtzeitig konnten Patrick und Liam ihre Zauberstäbe ziehen und die Flüche abblocken. „Das war nicht nett", meinte Liam und behielt seinen Sohn und dessen Freunde im Auge, wusste man doch nie, ob dies schon alles gewesen war.

„Wolltet ihr uns umbringen?", knurrte James und ging auf seinen Vater zu. „Wenn du solche Spielchen mit deinen Aurorenanwärtern machst, ist das nicht mein Problem, aber wir sind...", schimpfte er wurde aber von Liam unterbrochen.

„Stimmt, ihr seid weder Auroren noch Anwärter auf diesen Job, aber ihr wollt dem mächtigsten Schwarzmagier der zur Zeit auf der Welt wandelt gegenüber treten, meinst du er schont euch?", fragte er missmutig zurück. „Ich dachte eigentlich, das hättest du verstanden.“

Ginny hob abwehrend die Hände. „Ich beschwere mich doch gar nicht. Ich weiß, was auf uns zu kommt. Mein Fluch war nur, um zu testen, ob ihr auch aufpasst", meinte sie und grinste. „So können wir dann zurück, damit die nächsten das Vergnügen haben?", wollte sie noch wissen und ließ sich einfach auf einem nahen Stein nieder, sie war müde und ausgelaugt und wollte dringend unter die warme Dusche und aus den zerrissenen, Schlammbedeckten Sachen raus und dann nur noch eine Runde schlafen.

***

Beim Abendessen gab es kaum eine ruhige Minute, da alle ihre Erlebnisse aus dem Labyrinth mit einander teilen wollten. Patrick und Leyah waren ebenfalls zum Abendessen in der Finca, sodass nun dreizehn Personen um den großen Tisch herum saßen und hungrig das gedeckte Abendmahl vertilgten, welches die Hauselfen voller Freude bereitet hatten.

„Kommt ihr noch mit zum Strand? Es ist der vorletzte Abend“, meinte James und erntete zustimmendes Nicken seiner Freunde.

„Ich bin müde, ich werde denke ich schon hoch gehen“, sagte Peter und wandte sich ab. Diese Fröhlichkeit seiner Freunde machte ihn beinahe wütend. Wieso nur konnten sie so fröhlich sein und alles andere vergessen, als würden sie es nicht ernst nehmen? Sahen sie es denn nicht, wie ernst es wirklich war, wie bedrohlich die Situation? Wie sich die Schlinge immer enger zog und sie gingen an den Strand und wollten ihn auch noch genießen! Peter schüttelte nur den Kopf. Er wollte jetzt nichts genießen, er wollte endlich etwas tun. Ein Glück war dieser Urlaub bald vorbei, vielleicht würde man sie dann nicht länger wie Unmündige behandeln.

Seufzend blickte Lily Peter hinterher. Kurz überlegte sie, ihm zu folgen, ließ ihn dann aber gewähren. Während James und Sirius den Vorrat an Butterbier plünderten und ein Hauself Ginny Schokokuchen in die Hand drückte, „der den Masters sicher gut schmeckt“, machten sich die acht Freunde auf den Weg zum Strand. Unten zündeten sie Fackeln an, stellten Stühle auf und einen Tisch und irgendwer hatte ein Leuchtset Beachball und eine leuchtende Frisbee mit gebracht. Letztere schnappte sich James begeistert und warf sie einem bellenden Tatze zu, der über den halben Strand hetzte, sich in Sirius zurück verwandelte und die leuchtende Scheibe an seinen Freund zurück warf.

Chris, Lily und Ginny saßen neben einander und aßen jeweils ein Stück Schokokuchen, der wirklich gut war, beobachteten dabei Remus und Harry, die einen kleinen, leuchtenden Plastikball mit Schlägern durch die Luft schlugen.

„Ich mach mir Sorgen um Peter“, sagte Chris unvermittelt und sah Lily und Ginny ein wenig fragend an. Sie freute sich, nun ebenfalls ein fester Bestandteil dieser Gruppe geworden zu sein, doch direkt über einen aus der Gruppe mit jemandem gesprochen hatte sie noch nicht.

Lily seufzte leise. „Ich weiß, was du meinst“, sagte sie etwas traurig. „Amys Tod belastet ihn sehr. Er wirkt… verbissen, irgendwie. Von der Trauer einmal angesehen, die ihn aufzufressen scheint, ohne, dass er es zeigen will.“

Ginny nickte, sie war nicht minder besorgt um Peter, den sie ebenso als ihren Freund betrachtete. Den Peter aus der Zukunft hatte sie beinahe vergessen - doch Peter offenbar nicht.

„Als wir… als wir in dem Labyrinth waren“, begann sie zögernd, sollte sie das wirklich erzählen? Es war etwas sehr Persönliches und sie würde sicher nicht wollen, dass jemand über ihren Irrwicht sprach. Aber das hier war eine besondere Situation. „Wir sind einem Irrwicht begegnet und leider stand Peter vorne“, erklärte sie etwas unbehaglich und atmete einmal tief ein und wieder aus. „Sein Irrwicht waren wir. Seine Freunde, die ihm Vorwürfe machen, die ihn als Verräter sehen. Somit war seine Angst er selbst, dass er zum Verräter wird von seinen Freunden, sich selbst und Amy.“

Lilys und Chris' Augen wurden groß. „Oh Merlin“, seufzte Lily, das erklärte jedoch einiges von Peters Verhalten.

„Aber… wir müssen ihm doch irgendwie zeigen, dass wir zu ihm stehen…“, murmelte Chris, nie würde sie in Peter einen Verräter sehen! Doch er selbst sah das offenbar anders. Warum auch immer.

„Dass ihr zu wem steht?“, fragte James, der in der Sekunde etwas atemlos zu ihnen stieß und eine Butterbierflasche öffnete. Sirius tat es ihm gleich und einem unsichtbaren Wink folgend ließen sich auch Remus und Harry wieder bei ihnen nieder.

„Peter“, erklärte Lily knapp, ihr Blick wurde besorgt. „Er steht immer als erstes vom Essen auf, schottet sich komplett ab. Kämpft wie ein Besessener und übt ständig neue Flüche und Taktiken. Aber er spricht kaum und wenn, dann wirkt es wie abgespult. Als habe er alle Gefühle und Ängste so fest verschlossen, dass er selbst nicht mehr an sie heran kommt.“

James suchte kurz Ginnys Blick, immerhin waren sie beide es gewesen, die Peters Irrwicht gesehen hatten. Und dieser hatte James mehr als nur erschreckt. Doch so sehr die Alarmsirenen auch signalisierten, dass Peter Hilfe brauchte, er wusste einfach nicht, was er tun konnte.

„Was sollen wir denn machen?“, fragte er etwas träge und lehnte sich etwas vor, sodass seine Unterarme auf den Knien ruhten und er mit beiden Händen die Flasche umfasste. „Er klinkt sich doch selbst aus, egal, was wir machen. Er ist total versteift auf diese Kampfsache wegen Amy…“

„Wie würde es dir denn gehen, wenn Lily tot wäre?“, fragte Chris, woraufhin James sie kurz erschrocken ansah, dann aber die Schultern zuckte. Diese Option stellte sich ihm gar nicht erst. Und er wollte lieber nicht darüber nach denken, dass dies so unwahrscheinlich gar nicht war.

„Wichtig ist, dass Peter nicht seine eigene Angst wahr macht“, sagte Remus, der bisher geschwiegen hatte. „Dass er nicht so weit ins Abseits gerät, dass er wirklich Gefahr läuft, alles zu tun, was Amy rächen würde - dann wäre er angreifbar.“

„Wer ist angreifbar?“, fragte eine Stimme hinter ihm, lächelnd drehte er sich um und bot Beccy einen Platz auf seinem Schoß an, den diese dankend annahm. Ihren Drachen, den sie hatte steigen lassen und leuchtende Muster in den Abendhimmel gemalt hatte, ließ sie einfach hinter sich liegen. Noch war es ja nicht ganz dunkel, sodass man immer noch etwas sah.

„Peter“, erklärten Harry, Ginny und James gleichzeitig.

„Oh“, machte Beccy und schnappte sich einen Schluck aus James' Butterbierflasche. „Ja, Peter ist zur Zeit ein wenig… ähm, schwierig…“

„Die Frage ist“, meinte Harry nachdenklich und sah nun Remus an, „ob Peter nicht schon soweit ist, alles zu tun? Ob er nicht bereits so sehr im Abseits steht, dass er zu angreifbar ist, jenseits von Gut und Böse, sondern nur fixiert auf Amys Tod.“ Der Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht und er fragte sich wiederholt, ob dieses Ereignis zu seiner Zeit dazu geführt hatte, dass er eben der Peter wurde, den Harry kannte? Oder war es etwas anderes gewesen, hatte er Amy womöglich nie kennen gelernt und war von Neid und Eifersucht zerfressen worden? Er würde es nie erfahren.

„Und was sollen wir dann machen?“, fragte Beccy besorgt und gab James seine Butterbierflasche erst zurück, als Sirius ihr eine volle reichte. „Ich meine, wir können ihm ja schlecht sagen, dass er das alles nicht so tragisch nehmen soll. Und dass wir an seiner Seite stehen, haben wir ihm so oft gesagt, dass es ihm vermutlich aus den Ohren wieder heraus kommt“, meinte sie und öffnete ihre Flasche nachdenklich.

„Wie bindet man jemanden ein, der nicht mehr eingebunden werden möchte?“, murmelte James und es klang beinahe traurig. „Ich will Pete nicht aus der Gruppe verlieren. Aber es scheint niemand mehr an ihn heran zu kommen, er sieht ja nicht einmal jemandem von uns in die Augen! Geschweige denn, dass er selbst das Wort an jemanden richtet oder in irgend einer Weise mit uns zusammen arbeiten will…“

„Kannst du es ihm verdenken?“, fragte Chris und sah nun auffordernd in die Runde. „Ich bin ehrlich, ich kann ihn verstehen. Er ist der einzige hier in der Runde, der keinen Partner hat, der jeden Abend allein in seinem Bett einschläft und morgens ebenso einsam aufwacht. Der keine tröstende Umarmung mehr bekommt, wenn es einmal zu viel wird. Er hat nur noch die Erinnerung an Amy, die ihn zerreißt, mit jedem Tag, da er uns zusehen muss, wie glücklich wir mit einander sind, mehr. Er liebt Amy nach wie vor, nur dass er sie nie wieder erreichen wird. Da ist seine Rache das einzige, was ihn überhaupt noch aufrecht hält. Was ihn dazu bringt, weiter zu machen - und das sind im Moment leider nicht wir, wir sind nur diejenigen, die ihn an seinen Schmerz erinnern.“

Betretenes Schweigen war die Antwort und ein paar Minuten wusste keiner, was er darauf sagen sollte.

„Aber wir können ihn doch nicht verlieren“, sagte Sirius leise in die aufgetretene Stille hinein. „Ich meine - was, bei Merlin, sollen wir tun? Was können wir tun, damit auch er sich wieder als Teil des Ganzen sieht und nicht so zerrissen wir im Moment?“ Es tat weh, seinen Freund so zu sehen und die Sorge wuchs mit jedem Tag, an dem Peter mit starrem Blick zum Frühstück erschien und aussah, als habe er eine weitere Nacht keine Minute geschlafen.

„Ich werde mit ihm reden“, beschloss James und erhob sich. „Jetzt gleich, ich kann nicht länger zusehen, wie er sich so aufgibt und damit die Freundschaft zu uns. Das lasse ich nicht zu.“ Entschlossen blickte er zur Finca hoch, beugte sich zu Lily und gab ihr einen kurzen Kuss, drückte ihr sein Butterbier in die Hand und machte sich auf den Weg zu Peter, den er gern wieder als Freund bei sich hätte.


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