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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Tatendrang

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Ja, wir leben auch noch und melden uns endlich einmal wieder an dieser Stelle. Allerdings leider mit der Mitteilung, dass dies das letzte fertige Kapitel ist. Jetzt heißt es, wieder kreativ sein… wir hoffen, euch nicht zu lange warten zu lassen *seufz*…
Vielen lieben Dank für eure Reviews, einen besseren Ansporn könnt ihr uns gar nicht geben, in die Tasten zu hauen!
Auf dass es euch gefällt,
eure Cas und vojka

Kapitel 103

Tatendrang

Das Frühstück war schnell gegessen und das nicht nur bei Harry. Auch die anderen Jugendlichen hatten in Rekordzeit, Eier, Toast, Speck, Käse, Müsli und Obst verdrückt und sprangen fast zeitgleich mit Harry auf. Dieser sah unsicher zu seinen Freunden, wollte er sie wirklich beidem Training dabei haben? Was, wenn es nicht klappte? Aber bevor er etwas in diese Richtung sagen konnte, ergriff schon Liam das Wort.

„Alle bis auf Harry wieder hinsetzen", sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. „Harry, du gehst schon einmal heraus, rufe dort Fawkes und sucht euch ein schönes Plätzchen, wo ihr üben könnt. Ihr anderen habt heute etwas anderes zu tun."

„Aber Dad, wir wollen doch...", fing James an, wurde allerdings von Patrick unterbrochen.

„Harry bei seinem Training zugucken und ihn ablenken, schon klar", meinte er schmunzelnd, ehe er zu seiner Kaffeetasse griff und einen Schluck daraus nahm.

„Und was haben wir zu tun?", fragte Remus leise. Auch er wäre gerne mit Harry hinaus gegangen und hätte ihm zugesehen, aber er verstand auch, dass dieser für seine kommende Aufgabe Ruhe benötigte und war im Gegensatz zu den anderen am Tisch bereit, ihm diese auch zu geben. Es war nur zu deutlich gerade in den Gesichtern von James, Sirius und Beccy abzulesen, dass sie neugierig waren, wie Harry sich schlagen würde.

„Ihr anderen werdet heute selbst trainiert. Erst werden wir beide uns mit euch duellieren und nachher dürft ihr noch etwas für eure Kondition tun", meinte Liam und grinste die anderen schadenfroh an.

James sah seinen Vater entsetzt an.
„Gegen euch duellieren?! Und dann Kondition, das klingt grausam", maulte er, freute sich aber insgeheim doch sehr. Nichtstun war grausam und so würde er wenigstens das Gefühl haben, voran zu kommen. Gern wäre er einfach aufgebrochen und hätte diese verdammten Horkruxe alle auf einmal eingesammelt. Aber er musste sich dem fügen, wenn er es auch nur murrend tat. Wenn Harry das Reisen als Phönix lernte, würde allein das schon ein weiterer Schritt sein, der ihm wieder Zuversicht gab.

Sie brauchten noch drei der Horkruxe. Das Medaillon lag noch immer in der Höhle, wo das Tagebuch Riddles war, wusste niemand und auch der Becher war noch nicht aufgetaucht - allerdings hatten sie bisher auch noch nicht danach gesucht.

„Habt ihr etwas über den Becher oder das Tagebuch heraus gefunden?", fragte er hoffnungsvoll, doch die Mienen der Auroren sprachen Bände.

„Ich habe allerdings schon Aufzeichnungen angefordert, sämtliche Akten, die mit Voldemort zu tun haben, liegen nächste Woche auf meinem Schreitisch und danach auf den Tischen der Bibliothek hier, dann werden wir alle gemeinsam danach suchen", sagte Liam, doch wie wenig Erfolg dieses Unternehmen versprach, war ihnen allen klar. Voldemort hatte alle Spuren vernichtet, die gegen ihn sprachen. Man würde nichts finden.

„Wo soll denn das Training statt finden?", fragte Ginny in die unangenehme Stille hinein.

„Auf jeden Fall dort, wo Harry und Fawkes nicht sind", sagte Albus und sah etwas besorgt zu seinen nun ehemaligen Schülern. Sie wirkten entmutigt. Mutlosigkeit war das Schlimmste, was einem Widerstandskämpfer in Kriegszeiten passieren konnte, aber es schien um sich zu greifen im Orden. Immer mehr Menschen versteckten sich, wagten sich kaum noch auf die Straße oder zu Treffen und lebten lieber in Abgeschiedenheit. Er seufzte leise.

„Wir gehen etwas die Insel hinauf, dort gibt es einige Hügel, die gut Deckung geben können", erklärte Patrick und nahm einen letzten Schluck Kaffee. „Also, seid ihr bereit?"

„Dürfen wir uns noch kurz umziehen?", wollte Ginny wissen und sah die beiden Auroren fragend an. Sie hatte eigentlich gleich an den Strand gewollt und so nur ein T-Shirt von Harry über ihren Bikini gezogen, aber das war vielleicht nicht die ganz richtige Kleidung für solch ein Training.

"“hr habt fünf Minuten, dann erwarten wir euch vor der Tür", antwortete Liam und sah den Jugendlichen grinsend hinterher, als sie fast fluchtartig den Tisch verließen.

Claire sah Patrick und ihren Mann, eindringlich an, nachdem ihr Sohn und dessen Freunde den Raum verlassen hatten. „Ihr werde heute noch lieb zu ihnen sein, sie nicht zu sehr durch die Gegend scheuchen. Denkt daran, dass sie auch Urlaub haben und auch ihr euch noch schonen müsst."

Patrick seufzte leise, als er sah dass auch Leah sie streng musterte und somit ihrer Freundin zustimmte. „Wir werden ihnen nur verdeutlichen, dass sie noch nicht so weit sind, wie sie vielleicht denken. Die einzige, die wirkliche Erfahrung mit Todessern hat, ist Ginny. Die anderen denken, sie könnten es einfach so mit ihnen aufnehmen, aber dem ist nicht so, dass wisst ihr so gut wie wir. Wir wollen ihnen heute nur ihre Grenzen zeigen."

Leah und Claire nickten, auch den beiden Frauen nicht ganz wohl bei der Sache war. „Wir werden sie nicht schwer verletzen, ihnen aber deutlich die Grenzen zeigen, trotzdem solltet ihr euch vielleicht bereithalten", sagte Liam ernst und stand auf, als er die ersten Schritte auf der Treppe hörte, die die Jugendlichen ankündigten. „Kommst du Pat?"

***

Harry war an den Strand gegangen. Er fühlte sich hier am Wasser einfach wohl, solange er nicht weit hinaus schwimmen musste, denn auch wenn er mittlerweile besser geworden war, so konnte er noch immer nicht so gut schwimmen wie die anderen. Aber das Wasser hatte etwas beruhigendes auf ihn, das brechen der Wellen an den Felsen hatte viel von seinem Inneren.

Fawkes erwartete ihn auf einem Felsen und trillerte leise, als er ihn sah. Harry sah ihn eine Weile an und erkannte unendliche Weisheit und Geduld - und auch Treue in seinen Augen. Wem er sich anvertraute, wen er in seine Nähe ließ, der war sich seinem Schutz sicher.

Harry konnte nicht sagen, woher er dies auf einmal wusste. Phoenixe waren rätselhafte Geschöpfe und Fawkes war vielleicht der rätselhafteste unter ihnen. Aber nun war Fawkes so etwas wie sein Mentor und Harry sein Schüler. Doch dieses Mal liebte er seine Rolle, war er lern- und wissbegierig.

Er nickte dem Feuervogel respektvoll zu und schloss dann die Augen um sich zu verwandeln. Er merkte, wie seine Knochen schrumpften und sich verbogen, seine Brille zu Boden fiel und Finger und Arme sich zu Flügeln formten.

Schließlich reckte er den Kopf und gab selbst ein grüßendes Trillern aus, als er endlich als Phoenix mit Basiliskenschuppen vor Fawkes saß.

„Willkommen, Harry“, sagte dieser mit weicher Stimme, die dennoch unendlich weise klang. „Lass uns eine Runde fliegen zum Aufwärmen, du musst die Bewegungen im Schlaf können, ohne darüber nach zu denken."

Harry nickte und breitete die Flügel aus. So gern er auch flog, Fawkes sprach einen wichtigen Punkt an: noch bereitete ihm das Verwandeln, das Fliegen, die Bewegungen eines Phoenixes, zu viel Konzentration ab. Das war Kraftraubend und seine Konzentration würde in einem Kampf bei anderen Dingen gebraucht als beim bewussten Flügelschlagen…

Sie flogen die Küste der Insel ab, bis sie drehten und Harry aus weiter Ferne seine Freunde erkennen konnte, die sich um Patrick und Liam versammelt hatten.

Er wollte gerade ein freudiges Trillern ausstoßen, als Fawkes ihn unterbrach.
„Sage nichts. Stilles Beobachten ist eine Kunst, Harry. Eine wertvolle Kunst, die dich mehr sehen lässt als manch anderen."

Etwas irritiert blickte Harry Fawkes an, der neben ihm flog und wie immer in Rätseln gesprochen hatte. Aber er fügte sich und ließ seinen Blick erneut schweifen. Seine Freunde aus der Ferne nur zu beobachten war seltsam, aber schon bald wurde ihm klar, was Fawkes meinte und als sie schließlich über sie hinweg flogen, ohne, dass jemand sie bemerkte, lächelte in sich hinein.

Es war ein sehr deutliches Bild eben gewesen, die scheinbar so ruhigen Jugendlichen, die eigentlich vor Aufregung zappelten und die erwachsenen, erfahrenen Auroren, die in aller Seelenruhe das Prozedere erklärten und sich nicht unterbrechen ließen. Dabei war Harry klar, was das Ziel war: genau so zu werden die Liam und Patrick, routiniert und überblickend in Kampfsituationen ohne den Kopf zu verlieren.

Niemand von ihnen hatte Harry bemerkt. Während, wenn er sie gegrüßt hätte, er sie aus ihrer Vorbereitung gerissen hätte, die Konzentration auf sich gelenkt hätte und sie vermutlich ihm zu gebrüllt hätten, dass sie es den beiden zeigen würden, was frisch gebackene Hogwartsabsolventen an Flüchen so alles kennen würden... sie hätten sich überschätzt, leichtsinnig.

Es war erschreckend, wie viel Wahrheit er auf einmal hinter den Worten Fawkes erkannte. Wären sie beide Menschen gewesen, hätte er sicherlich den Kopf respektvoll geneigt.

Sie landeten auf einem Felsen, der ihren Krallen Halt gab.
„Da du auch Teile eines Basilisken in dir trägst, möchte ich nicht sofort mit den Feuerreiseübungen anfangen, sondern etwas vorsichtiger vorgehen", begann Fawkes und breitete seine Flügel aus.
„Spreize sie, so wie ich", wies er Harry an, was dieser sofort befolgte. „Ein Phoenix zu sein bedeutet, ein Vogel des Feuers zu sein. Spürst du das Feuer in dir, die Hitze, die Glut? Wenn du dich genug konzentrierst, kannst du sie entfachen. Lass sie aufwirbeln, wenn es dir hilft, schlage etwas mit den Flügeln. Finde den Kern in dir, die Energie des Feuers und lasse ihn dich ganz einnehmen. Dich ganz ausfüllen, bis... du wirst es merken."

Harry schluckte etwas, schüttelte einmal seine Flügel aus und richtete seine Aufmerksamkeit nach Innen. Ein Kern... Energie... Hitze des Feuers... all das war sehr verwirrend und zunächst hatte Harry keinerlei Ahnung, wovon Fawkes überhaupt gesprochen hatte. Aber ehe er nachfragte, wollte er es zumindest versuchen.

„Spüre dein Innerstes, Harry", hörte er die sanfte Stimme seines Lehrmeisters. „Deine Atmung, deinen Herzschlag. Wie deine Lungen sich weiten, die Luft ein und wieder ausströmt." Harry atmete bewusst ein und wieder aus und nach ein paar Atemzügen merkte er, wie seine Atmung ruhiger wurde, tiefer, gleichmäßiger.
„Sehr gut. Gehe eine Stufe tiefer. Das Blut, welches den Sauerstoff aufnimmt, durch das Herz gepumpt wird und diesen an die Organe verteilt."
Harry wusste nicht, wie das gehen sollte, er sollte sein Blut spüren?
Er lenkte seine Konzentration auf seinen Herzschlag, zwei Mal, kurz hinter einander. Vorkammer, Hauptkammer. Und dann... frei. Frischer Sauerstoff, den er gerade eingeatmet hatte, belebte nun das Blut, welches sich durch endlose Abzweigungen den Weg zum Ziel suchte, die Organe, Zellen und selbst die Haut zu versorgen.

Es war ein vollkommen irres Gefühl, fand Harry, noch nie hatte er seinen Körper derart bewusst gespürt. Er würde nie wieder einen Atemzug machen ohne an dieses Gefühl zu denken, wie wichtig eben dieser Vorgang war...

Und dann spürte er etwas weiteres. Hitze. Woher sie kam, wusste er nicht, aber im rasenden Strudel seines Blutes spürte er die Hitze, die der Sauerstoff nur noch mehr anfachte. Aufgeregt schlug er unbewusst mit den Flügeln, er hatte gefunden, was Fawkes ihn hatte finden lassen wollen!

„Gib ihr Kraft, überlass dich ihr. Lass sie kommen", hörte er wieder Fawkes Stimme und versuchte es wieder umzusetzen, war komplett gefangen in sich selbst.

Er spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte, seine Atmung schneller ging, immer mehr Sauerstoff, immer mehr nahm die Hitze zu, bis es kaum zu ertragen war. Es brannte, verbrannte ihn, ein Rauschen erfasste ihn, als er leise aufschrie und die Spitzen seiner Flügel zu brennen begannen. Nur kurz, dann verließ ihn die Kraft und der Moment war vorüber.

Außer Atem sah er Fawkes an. „Das war sehr gut, Harry. Du hast einen starken Willen und ein starkes Herz. Liebe spricht aus dir, Schutzinstinkt zu jenen, die du liebst. Aber es raubt dir die Kraft, zehrt dich aus. Springe nicht ins Feuer, sondern lass das Feuer zu dir kommen."

Harry war noch immer vollkommen erschöpft, versuchte es aber noch einmal. Viel schneller fand er die Ebene, in der er die Hitze wahr nahm, sein eigenes Feuer, welches in ihm schlummerte. Aber was sollte er nun tun? Warten? Woher wusste das Feuer, dass es ausbrechen durfte?

Da spürte er, wie die Energie sich ausbreitete, verdichtete. Spürte nun den Unterschied zwischen der Hitze von zuvor und einem glühenden Kern, der darauf wartete, aus seinen Fesseln entlassen zu werden.

Harry fand diesen Kern, erfühlte ihn tief in sich wie eine schlafende Macht, die er nur erwecken musste. Sie lechzte nach seinem Bewusstsein und je mehr Harry sich wieder nach außen hin zurück zog, je weiter folgte es ihm, bis sein Blick wieder klar wurde, er Fawkes vor sich sah und zugleich die Flammen, die seinen Körper einhüllten.

Kurz darauf war das Schauspiel auch schon wieder vorbei und Harry sackte auf den Felsen, er war vollkommen fertig.

„Das war sehr, sehr gut, Harry Potter. Ich habe noch nie gesehen, dass jemand es gleich beim zweiten Versuch schafft. Du bist wahrlich jemand Besonderes", sagte Fawkes, während Harry vor Erschöpfung die Augen zufielen und er sich in einen Menschen zurück verwandelte, da er die Konzentration für die Verwandlung nicht mehr aufbringen konnte.

***

Während seine ehemaligen Schüler fleißig lernten, damit ihnen während ihrer Arbeit im Orden nichts zu stieß, machte sich Albus Dumbledore auf den Weg zu seinem alten Freund Horace Slughorn. In seiner Tasche hatte er eine kleine Phiole mit einer Flüssigkeit, die Peter fast das Leben gekostet hatte.

Die trüben Gedanken beiseite schiebend, immerhin war Peter wohlauf, wenn man davon sprechen konnte, wenn dieser gerade mit Liam und Patrick übte. Schließlich stand er vor den Räumen seines Tränkeprofessors, klopfte an die dunkle Holztür und wartete darauf, dass sie sich öffnete.

Schlurfende Schritte näherten sich aus dem Inneren, wie Albus erfreut feststellte. Immerhin war noch immer die Gefahr gewesen, dass der Professor sich bereits im Urlaub befinden würde, aber er schien Glück zu haben.

„Oh, Albus, was verschafft mir die Ehre?", sagte Horace, nachdem er lächelnd die Tür geöffnet hatte.

Albus lächelte ebenfalls. „Darf ich eintreten? Das, was ich mit dir besprechen möchte, ist nicht unbedingt ein Thema für die Flure Hogwarts', auch wenn die Schüler in den Ferien sind", sagte er und trat in die Räumlichkeiten des Professors ein, nachdem er den Eingang freigegeben hatte.

Slughorn führte seinen Gast zu zwei großen, alten, aber überaus bequem aussehenden Sesseln, die vor dem Kamin standen und bat Albus sich in den einen zu setzen. „Darf ich dir ein Glas Elfenwein anbieten?", fragte Horace und begann bereits die Flasche zu öffnen.

„Gern, ich danke dir", antwortete Albus und wartete, bis sein alter Freund und Wegbegleiter sich ebenfalls vor den Kamin setze, in dem, trotz des Sommers ein kleines Feuer brannte, denn es war in den Kerkern des alten Schlosses selbst im Winter etwas kühl.

Schließlich saßen die beiden älteren Männer mit ihren Gläsern dort und während Albus geistesabwesend in den Kamin sah, wurde Horace immer unruhiger, je länger sein Freund schwieg. „Kandierte Ananas?", fragte der Tränkeprofessor nur um das Schweigen zu brechen und hielt Albus die Schale, die er von den diesjährigen Schulabgängern bekommen hatte, entgegen.

Im ersten Moment reagierte der Schulleiter gar nicht, erst als Slughorn ihn noch einmal ansprach sah er zu ihm auf. „Wie?", meinte Albus und als er die Schale sah, schüttelte er ablehnend den Kopf. „Nein danke."

„Albus, wie lange willst du mich noch auf die Folter spannen? Du klangst so, als wäre das, was du mir mitteilen möchtest wichtig, also rück heraus mit der Sprache", sagte Slughorn nun, als Albus doch wieder nur schwieg.

Dieser seufzte einmal und holte die kleine Phiole aus seiner Umhangtasche und drehte sie in seinen Händen. „Ich habe einen Auftrag für dich oder eher eine Bitte", fing Albus leise an und sah Slughorn fest ins Gesicht. „Du müsstest analysieren, was dies für ein Gift ist und ein Gegenmittel brauen", sagte er und reichte die so kostbare Phiole an Slughorn weiter.

***

„Dad, das war verdammt unfair!", beschwerte sich James bei seinem Vater, als sie sichtlich erschöpft zum Haus zurückkehrten. „Da waren Zauber dabei, die kannten wir gar nicht! Wie sollen wir denn-"

„Meinst du, du kennst alle Zauber, mit denen Todesser dich belegen?", unterbrach Liam seinen Sohn und sah ihn beinahe streng an. „Überschätzung führt zu Leichtfertigkeit. Genau das wollten wir euch damit demonstrieren. Ihr wart sieben, Pat und ich nur zwei. Trotzdem wart ihr uns unterlegen. Ja, ihr seid gut, sehr gut. Aber das reicht nicht um gegen Voldemort und seine Schergen zu bestehen, das reicht bei weitem nicht. Ein Hogwartsabschluss schenkt einem keine Unbesiegbarkeit." Es hatte weitaus ernster und strenger geklungen, als es gemeint war, dabei war es nur Sorge und Angst, die aus Liam sprach. Tiefe Angst um seinen Sohn, all diese Kinder, die sie nun zurück begleiteten und die sie auf einen Krieg vorbereiteten, der gar nicht der ihre war. In den sie nie geraten sollten. Aber den sie kämpfen mussten. Bis zum Schluss.

Patrick legte Liam eine Hand auf die Schulter, spürte, dass sein Freund aufgewühlt war. Die Trainingsstunde war hart gewesen, für beide Parteien. Die Kinder hatten ihr Bestes gegeben, aber am Ende waren Liam und Patrick diejenigen, die, wenn sie Todesser gewesen wären, die Fäden mühelos in der Hand gehalten hätten.

Es war ein herber Dämpfer für sie gewesen, die so voller Elan waren, voller Überzeugung, nun endlich erwachsen zu sein, kämpfen zu dürfen. Und sie wollten es, wollten kämpfen für jene, deren Leben sie retten wollten, für die Zeit, die in so weiter Ferne lag und im Schatten dieses Krieges.

„Ich geh duschen", sagte Ginny und ging mit matten Schritten die Treppe hinauf. Sie war ausgelaugt, es war wirklich verdammt anstrengend gewesen. Aber sie würden weiter trainieren und Ginny wusste nur zur gut, wie wichtig es war. Sie hatten immerhin nicht nur das Ziel, den Krieg irgendwann zu beenden. Nein, sie kämpfen für etwas ganz Konkretes, was mehr beinhaltete als nur diesen Krieg.

In ihrem gemeinsamen Zimmer fand sie einen schlafenden Harry vor, der, nur mit einem Laken bedeckt, auf dem Bauch lag und tief und fest schlief, die Hände um das Kissen geschlungen.

Liebevoll betrachtete sie ihn, was auch immer er mit Fawkes gemacht hatte, musste sehr anstrengend gewesen sein. Leise zog sie sich aus und verschwand im angrenzenden Badezimmer, trocknete sich nach dem Duschen schnell ab und legte sich dann, nackt wie sie war, ebenfalls ins Bett, kroch unter Harrys Laken und hauchte einen Kuss auf seinen Oberarm.

Dann legte sie eine Hand an seine Hüfte und schloss ebenfalls die Augen, obwohl es erst Mittag war. Aber sie war hundemüde nach drei Stunden Kampftraining und war kurz darauf bereits ebenfalls im Land der Träume.

***

Peter ging mit verbissener Miene in sein Zimmer und musste sich sehr zusammen nehmen, die Tür nicht hinter sich zu zuschlagen. Noch immer gab es keine Nachricht von Amy. Nichts. Nicht ein Wort. Und während er hier nun lernte, wie man kämpfte, wie man sich verteidigte und nebenbei zusah, wie seine so glücklichen Freunde einander liebten, fragte er sich immer mehr, ob er das wirklich konnte.

Konnte er weiter kämpfen, sollte Amy ihren Kampf verloren haben? Mit jedem Tag, der verging, glaubte er weniger daran, dass sie es geschafft hatte, blutete sein Herz ein Stück mehr. Er ertappte sich dabei, wie er eifersüchtig wurde auf seine Freunde, die einander hatten. Jemanden, der nachts bei ihnen war, der sie hielt, neben dem sie aufwachen konnten.

Aber Amy war fort und sein Herz sagte ihm immer mehr, dass sie nicht mehr zurück kehren würde.

Hatte er dann noch die Kraft zu kämpfen?

Der Peter, den Harry kannte, war den Weg des geringsten Widerstandes gegangen. Aber den Grund hatte er nie erfahren - vielleicht war dies der Grund? Vielleicht hatte er all dem nicht Stand halten können und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch seine Kräfte schwanden, bis auch er selbst keinen Sinn mehr in diesem scheinbar aussichtslosen Kampf sah?

Denn welchen Sinn gab es noch, wenn Amy nicht zu ihm zurück kehrte?

Er atmete tief durch. Noch gab es keinerlei Nachricht, dass sie umgekommen war. Noch hatte er noch Hoffnung und noch stand er hier und kämpfte. Für Amy.


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Er kann ausgezeichnet mit Schauspielern umgehen und schafft es, all seinen Filmen und Figuren viel Menschlichkeit einzuhauchen. Ich bin begeistert.
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