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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Lebenskampf

von vojka

Hallo ihr Lieben,
es tut uns furchtbar leid, aber dies ist das letzte, vorrätige Kapitel. Wir kommen einfach nicht zum Schreiben, hoffen aber, dass sich dies jeder Zeit ändert, Destiny wird weiter geschrieben!
Nun aber lassen wir euch nicht länger im Unwissen, viel Spaß bei Kapitel 98,
Cas und vojka

Kapitel 98

Lebenskampf

Claire wurde blass. „Liam? Liam!“, rief sie verzweifelt, doch dieser rührte sich nicht, nur das gleichmäßige Pumpen der Lungen war zu sehen, was Claire um den Verstand brachte.
Der Ton schien sich direkt in ihrer Seele zu fressen, während sie unter Tränen Liam anflehte, aufzuwachen.

Patrick war zunächst wie erstarrt, nein, das konnte, durfte einfach nicht sein! Nicht Liam, nicht… nicht der Mensch, der seine Seele vervollständigte. Dann war auch er verloren… .

Seine eigenen Verletzungen beachtete er nicht, alles war auf den Mann im Bett neben sich gerichtet, den er nun nicht mehr spüren konnte. Da war nur noch ein dunkles, schwarzes Loch, schmerzhafte Leere, die Patrick mit aller Macht erfasste.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, dabei mochten es nur Sekunden gewesen sein, bis zwei Heiler in das Zimmer stürmten. Sie wiesen Claire an, Abstand von ihrem Mann zu halten und richteten ihre Zauberstäbe auf Liams Körper. Claire zitterte am ganzen Körper, ließ jedoch Liams Hand los, sie wollte den Heilern nicht im Weg stehen.

Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und ließ sich gegen den nun sitzenden Patrick sinken, der sie umarmte und obwohl er starr vor Angst war, war sie dankbar, dass er in diesem Moment für sie da war.

„Nein“, flüsterte Claire, „Bitte Merlin, nein…“

Patricks Griff wurde stärker, während Liams Körper zuckte unter den Wiederbelebungszaubern der Heiler. Sein Herz schien doppelt so hart zu schlagen, wie sonst, als wolle es Liams Herzschlag kompensieren. Claires Beine drohten jeden Moment nach zu geben, während er auf der Kante seines Bettes saß und sie von hinten im Arm hielt. In ihm war alles erstarrt, er merkte nicht einmal, dass er noch atmete und seine Augen waren starr auf seinen Freund gerichtet, um dessen Leben sie gerade alle gemeinsam kämpften.

„Cónóidh tú“, murmelte er leise und schien es in Gedanken direkt an Liam zu senden. Du wirst leben.

Beim nächsten Atemzug erstarb der Alarmton, die Heiler atmeten erleichtert auf. „Gerade noch einmal gut gegangen“, sagten sie und wandten sich nun Patrick und Claire zu, die nun nichts mehr halten konnte.

„Ihr Mann hat einen starken Lebenswillen, Lady Gryffindor-Potter“, sagte ein Heiler mit dunklen Haaren und Claire war erstaunt, dass der Mann ihren offiziellen Titel so selbst verständlich aussprach wie das sonst übliche Misses.

„Ich danke Ihnen“, sagte sie erleichtert, während Patrick seine Sprache immer noch nicht wieder gefunden hatte. Er schloss die Augen und versuchte, das Zittern zu kontrollieren, dass ihn plötzlich einholte. Er atmete heftig und es drehte sich alles. Als seine Hand von der Bettkante abrutschte, spürte er, wie er aufgefangen wurde und jemand ihm half, sich auf das Bett zurück zu legen.

„Cónóidh tú“, wiederholte er leise, ehe ihm die Augen zu fielen und er keine zwei Sekunden später eingeschlafen war.

Claire atmete tief durch, als sie langsam die Kontrolle über ihren Körper wieder gewann. Vorsichtig setzte sie sich an Liams Bett, küsste ihn auf die Stirn und strich ihm über die Wange.

Er war zurück gekehrt und hoffte aus tiefster Seele, dass er es auch bleiben würde. Auch Patricks Atem ging nun ruhig und gleichmäßig, sein Gesicht war nicht mehr ganz so blass wie noch vor ein paar Minuten.

Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn, erhob sich dann kurz und hob dann ihren Zauberstab, den man ihr als Lady Gryffindor-Potter gelassen hatte. Schnell beschwor sie einen Patronus herauf und sandte ihn in Richtung Potter Manor, ehe sie sich neben Liam kuschelte und ebenfalls die Augen schloss.

***

Müde und besorgt saß die Gruppe Wartender im Salon des Wohnzimmers. Es war sehr ruhig, alles was man hörte, war das leise Knacken des Feuers und der Regen, welcher gegen die Fenster prasselte. Es war schon seltsam, wie schnell das Wetter sich ändern konnte. War vor ein paar Stunden noch eine Sternklare Nacht gewesen, regnete es nun in Strömen. Es war fast so, als würde der Himmel über die vielen Opfer am Piccadilly Circus weinen.

Beccy saß zwischen Remus und ihrer Mutter, während die anderen Freunde, sowie Dave und Sam ebenfalls stumm warteten. Es gab nichts zu sagen, jedes Wort wirkte zerstörerisch, sie konnten nur hoffen, dass alles gut ging. Lily hielt auf der einen Seite Harrys Hand und auf der anderen Remus', während Harry wiederum Ginny festhielt und diese schließlich Sirius' Hand ergriffen hatte, weiter ging es mit Chris, Peter und schließlich Amy. Sie bildeten eine Kette aus Freundschaft und Liebe und hofften, dass dieses Band besonders James, Liam und Claire, sowie Patrick und auch Leyah die Kraft gab, die sie brauchten.

Leyah hatte eigentlich ins Krankenhaus zurück kehren wollen, doch nach James' Reaktion war sie geblieben. Nicht, dass sie Dave und Sam nicht traute, aber gegen neun verzweifelte jugendliche Zauberer und Hexen hätten sie nur wenig Chance, sollten sie versuchen, sie aufzuhalten.

Plötzlich erschien ein Lichtblitz im Zimmer und erhellte das Halbdunkel, die wartenden schraken auf. Kurz darauf blickten alle gebannt zu einen leuchtenden Einhorn, welches mitten im Zimmer stand und schließlich den Mund öffnete, um mit Claires Stimme zu sprechen.

WPatrick geht es gut, er war kurz wach und schläft nun ruhig weiter. Liam bekommt auch langsam wieder Farbe im Gesicht. Geht schlafen und kommt bitte nicht alle morgen hier her, es reicht, wenn Leyah, Beccy und James kommen. Ihr anderen könnt die Beiden in den nächsten Tagen besuchen."
Das Einhorn verneigte sich kurz und löste sich dann auf, als ein erleichtertes Aufatmen durch die Runde ging.

„Merlin sei dank", murmelte Leyah und schloss für wenige Sekunden die Augen. Sie war froh, dass die Kinder nicht gesehen hatten, in was für einer Verfassung die beiden Männer waren und war dankbar, dass Claire ihnen einen Patronus geschickt hatte.

Beccy ließ sich in Remus' Arme sinken und nach und nach erhoben sich alle, um in ihre Betten zu fallen, es war schließlich bereits nach drei Uhr nachts. Ohne viele Worte, die vielleicht die Hoffnung zu zerstört hätten, gingen sie in ihre Betten, kuschelten sich eng an ihre Partner und warteten auf den Morgen, der sie aus den grausamen Fängen dieser Nacht entlassen würde.

***

Die Sonne kitzelte ihn an der Nase, so dass er sie kraus zog. Er grummelte leicht, wollte nicht aufwachen, war er doch noch so müde. Aber plötzlich kehrten die Gedanken an den letzten Abend zurück. Liam. Angriff. Verletzt. St. Mungos. Lebensgefahr. Senkrecht saß er im Bett und sah sich hektisch um. Warum lag er in seinem Bett? Verwirrt schüttelte er den Kopf, bis ihm klar wurde, dass sie ihm einen Schlaftrank gegeben hatten. James spürte eine Hand auf seinem Rücken und drehte sich um und blickte in die verschlafenen Augen Lilys.

„Wie konntet ihr das tun?!", funkelte er sie an und blitzte sie aus wütenden Augen an.

„James, beruhige dich doch bitte-", sagte Lily leise und lächelte ihren Verlobten an.

„Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Mein Vater liegt im Sterben und ihr habt nichts besseres zu tun, als mich ruhig zu stellen, was ist, wenn er letzte Nacht gestorben ist? Euch scheint es ja alle nicht zu interessieren, oder warum liegt ihr so ruhig in euren Betten?", wollte er aufgebracht wissen.

Lily blinzelte, während James schon aus dem Bett sprang um sich anzuziehen. „Weil deine Mum gestern Nacht einen Patronus schickte, dass alles soweit in Ordnung wäre und wir schlafen sollten und du, Beccy und Leyah heute ins Krankenhaus dürft. Darum haben wir uns hingelegt und nicht die Nacht durchwacht. Und dich ruhig gestellt haben wir, um dich vor Schlimmerem als einem totalen Zusammenbruch zu bewahren. Denn den hattest du bereits vor dem Kamin."

James sah Lily mit großen Augen an, ehe er die Worte begriffen hatte. Dann seufzte er und ließ die Schultern hängen. „Entschuldige, ich hätte dich nicht so anfahren sollen. Ich werde… jetzt nach unten gehen und sehen, ob Leyah schon wach ist.“ Er schluckte, am liebsten wollte er sofort ins Mungo's, aber er zwang sich, sich zusammen zu reißen und einen Schritt nach dem anderen zu tun.

***

Die Flammen eines der Kamine des St. Mungos Hospitals färbten sich grün und drei Personen traten aus diesem. „Wo liegt er?", fragte James und sah sich hektisch um, als würden irgendwo in der Eingangshalle Hinweisschilder stehen, die den Weg zum Zimmer seines Vaters und Paten zeigten.

Leyah sah sich prüfend um, doch noch kam niemand aufgeregt auf sie zugestürmt, so führte sie James und Beccy schnell durch die wartenden Menschen, ehe man sie noch entdeckte. Der Sohn des Lords wäre sicherlich ein gefundenes Fressen für die Reporter, die sich in den Nischen versteckten. Als sie die Sicherheitstür hinter sich gelassen hatten, atmete sie auf, James und Beccy jedoch wurden immer nervöser. Sie hatten einander an den Händen gefasst, ein Anblick, der Leyah rührte. Für einen Moment sah sie nicht die beiden Erwachsenen, sondern die Kinder vor sich, die sie Hand in Hand strahlend anblickten.

„Es ist das Zimmer mit dem - ", doch weiter kam sie nicht, denn James hatte Beccy hinter sich her gezogen und verhandelte mit dem Wachposten - kein geringerer als Fudge, wie schon am Vortag - er möge ihn einlassen.

„Jetzt gehen Sie endlich zur Seite, Sie dummer Mann, ich wünsche sofort meinen Vater zu sehen", sagte James und blitzte den leicht verdatterten Mann vor sich wütend an. Er hatte sich etwas grader hingestellt, strahlte in diesem Moment eine Entschlossenheit, ja vielleicht auch Macht aus, dass Fudge sofort zur Seite trat, nachdem er die Tür geöffnet hatte und den jungen Mann und seine zwei Begleiterinnen einließ. „Geht doch", grummelte James und sah Fudge noch einmal flüchtig an, bevor er das Zimmer betrat.

Sein Herz stockte kurz bei dem Anblick. Lag sein sonst so starker und unverwüstlicher Vater doch dort im Bett und wirkte auf einmal so zerbrechlich und verletzlich, wie James es noch nie gesehen hatte. Natürlich war sein Vater bei Einsätzen schon verletzt worden, aber noch nie so schwer wie es nun den Anschein hatte.

Claire sah auf, als die Tür geöffnet wurde. „James!", hauchte sie erleichtert, ging auf ihn zu und umarmte ihn fest. James schossen Tränen in die Augen, seine Mutter wirkte so klein und kraftlos, er hatte ihr Zittern wohl gespürt. Ihre Augen waren geschwollen und hatten einen schmerzhaften Ausdruck angenommen, den James niemals vergessen würde. Noch einmal drückte er Beccys Hand und ging dann mit weichen Knien auf Liams Bett zu. Die schwarzen Haare waren unter einem Verband verschwunden, das Gesicht wirkte blass und hier und da waren noch ein paar Kratzer oder kleinere Wunden zu sehen. Die Hände waren ebenfalls in Mullbinden eingewickelt und James hatte eher das Gefühl, einer Puppe gegenüber zu stehen als seinem stets so starken und vor Kraft strotzendem Vater.

Gedankenverloren setzte er sich auf einen Stuhl, er wagte es kaum zu blinzeln, um keine Sekunde zu verpassen. „Dad?", flüsterte er, als fürchtete er, ihn zu wecken. „Dad, ich... ich bin da." Unsicher sah er seine Mutter an, die mit Tränen in den Augen nickte, dann blickte er wieder in das schlafende Gesicht Liams. Sein Blick streifte den Armreif, den sein Vater am Handgelenk knapp über dem Verband trug, vorsichtig, als sei er zerbrechlich, berührte James den Stein in der Mitte, fuhr die hellblauen Linien nach, die den weiß-grauen Stein durchzogen.

Er blinzelte und sah dann auf seinen eigenen Reif, den er um sein Handgelenk trug. Sein Stein war ein Opal, der von weiß bis schwarz etliche Graustufen einnehmen konnte. Normalerweise war der Stein eher hell mit dunklen Filamenten durchzogen, doch nun war er beinahe komplett schwarz. James wusste, dass der Stein auch Stimmungen widerspiegelte, so wunderte ihn dieses Phänomen nicht sehr. Fragend sah er Claire an, die neben ihm saß.
„Wofür... was für Eigenschaften hat Dads Stein?"

Claire lächelte leicht und trat nun gänzlich zu ihrem Sohn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Er steht für Reinheit und Nächstenliebe, aber der Chalchedon ist auch der Stein des Redners."

James lachte kurz auf. „Dann passt er zweifellos zu Dad", sagte er, wurde aber wieder ernst, als er in das weiße Gesicht seines Vaters sah. „Wird er wieder gesund, Mum?" Er wusste nicht genau, ob er wirklich eine Antwort auf diese Frage haben wollte, hatte Angst, dass sie negativ ausfallen würde, wusste er doch nicht wann und wie Liam in Harrys Zeitlinie gestorben war. War es vielleicht sogar in dieser Situation gewesen? Oder war sie schon geändert, dadurch dass sie diese Schmuckstücke trugen, welche sie bei Harry wohl nicht getragen hatten, wenn Godric seinen Vater auf diese Idee gebracht hatte.
Diese Fragen stellte er sich schon seit er am Morgen aufgewacht war und unruhig durchs Haus gelaufen war in der Hoffnung, dass sie bald ins Krankenhaus aufbrechen würden. Er wollte es nicht denken, aber doch trat dieser Gedanke immer wieder in den Vordergrund.

Claire nickte, was James, der seinen Blick nicht von Liams Gesicht genommen hatte, allerdings nicht sah, so sprach sie schließlich doch noch. „Ja, er wird wieder gesund, auch wenn es einige Zeit dauern wird", sie atmete einmal tief durch, auch sie hatte sich die selben Fragen wie James gestellt, ohne dass sie wusste, dass sie ihren Sohn ebenso quälten. Sie hatte die halbe Nacht wach gelegen in der Angst, dass das Herz des Mannes, den sie sehr liebte, wieder stehen bleiben würde.

Beccy indes hatte sich an Patricks Bett gesetzt und hielt seine Hand. Ihr Vater sah müde und abgekämpft aus, aber als er die Augen blinzelnd öffnete und sie dann anlächelte, strahlte die junge Irin und drückte seine Hand.

„Hey, Dad", sagte sie leise und war froh, ihren Vater wach zu sehen. Erleichterung machte sich in ihr breit und der Klumpen in ihrem Magen, wurde etwas leichter.

„Hey meine Banphrionsa", murmelte er schwach und erwiderte ihren Händedruck sanft. Beccy lächelte, in solchen Momenten war sie gern seine kleine Prinzessin.

Leyah hatte sich hinter ihre Tochter gestellt, wie es Claire bei James getan hatte und sah lächelnd auf ihren Mann. Sie war froh, dass er wach war und auch schon etwas besser als gestern aussah. „Wie gehts dir?", fragte sie besorgt und liebevoll.

Patrick lächelte leicht. „Gut", sagte er und sah kurz zum Bett seines besten Freundes. Dieser Anblick ließ das Lächeln in seinem Gesicht etwas gefrieren, besonders als er an die letzte Nacht dachte, wo Liam mit seinem Leben gekämpft hatte, wo er diesen so plötzlich nicht mehr gespürt hatte. Er hatte das Gefühl gehabt, als würde ein Teil von ihm mit sterben, es war etwas, was er nie wieder fühlen wollte. Umso glücklicher war er, dass er ihn nun wieder etwas besser spüren konnte, er wieder präsenter war.

Dies gab ihm etwas Ruhe, so dass er auch sein leichtes Lächeln wieder fand als er den Blick von Liam wieder auf seine Frau und seine Tochter richtete. „Ihr seht müde aus, ihr solltet mehr schlafen", meinte er und blickte seine kleine Familie nun seinerseits besorgt an.

Beccy senkte kurz den Kopf, außer James hatte vermutlich niemand geschlafen in der letzten Nacht. Und dieser auch nur, weil man ihn gezwungen hatte. „Sorg dich lieber um dich selbst und sieh zu, dass du auf die Beine kommst, wir passen auf uns auf", sagte sie und versuchte ein Lächeln. Sie blickte kurz zu James, welcher zusammen gesunken am Bett seines Vaters saß und doch so sehr versuchte, stark zu sein. Sie seufzte, sie konnte ihm nicht helfen. Ihr Blick fiel auf den Armreif ihres Vaters. „Als hättet ihr es geahnt", murmelte sie und strich darüber.

Patrick folgte ihren Augen und hob den Arm ein Stück, um den Reif nun selbst zu betrachten. „Ja, da hast du vermutlich Recht. Dank Godric wurde Liam direkt hierher teleportiert, anstatt dort zu..." Er wurde blass und für einen Augenblick von Sekunden nur trat Panik in seine Augen. Doch er schluckte und riss sich zusammen, das wollte er seiner Tochter nicht antun.

„Ich bin froh, dass ihr da seid“, sagte er und drückte Beccys und Leyahs Hände. Er hoffte aus ganzem Herzen, dass auch Liam bald wieder aufwachen würde. Er wieder so lebendig und stark sein würde, wie er seinen besten Freund kannte.

***

Während Beccy, James und Leyah sich auf den Weg ins Krankenhaus machten, saßen die restlichen Bewohner Potters Manors schweigend im Speisezimmer vor einem reichhaltig gedeckten Frühstückstisch. Aber keiner schien sonderlichen Appetit zu haben, auf das, was die Hauselfen mit soviel Liebe zubereitet hatten, denn entweder waren die Teller komplett leer oder aber das, was sich darauf befand wurde nur abwesend hin und her geschoben.

Auch Harry saß mit gesenktem Kopf am Tisch, der Teller vor ihm war leer. Sein Magen schien aus einem einzigen Klumpen zu bestehen, der sich erst lockern würde, wenn James, Beccy und Leyah wieder zurück waren - und, wenn es Liam und auch Patrick besser ging. Doch innerlich rechnete er jede Sekunde mit der schlimmsten Nachricht und jegliche Zuversicht, die er sich die letzten Monate über aufgebaut hatte, schien in sich zusammen zu stürzen. Noch mehr Menschen, die starben, weil es ihn gab. Noch mehr Schmerz, den niemand heilen konnte. Wann würde das ganze endlich ein Ende haben? Als er vorsichtig aufsah und die schmerzlichen Ausdrücke in den Gesichtern seiner Freunde erkannte, hielt er es nicht länger aus, stand auf und verließ den Raum in Richtung Garten.

Plötzlich erklang ein leises Plopp neben ihnen, als ein Hauself erschien und der verdutzten Amy einen Brief überreichte. Diese wurde blass, als sie ihn gelesen hatte.
„Oh nein“, murmelte sie und sah Peter bestürzt an. „Meine Eltern wollen, dass ich nach Hause komme, sie wollen… sie wollen das Land verlassen.“

Peters Augen wurden groß. „Wirst du… mit fliehen?“, fragte er mit plötzlich krächzender Stimme, sein Herz schlug plötzlich noch schwerer als ohnehin schon.

Amy schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich werde wieder kommen, aber ich möchte mich… von ihnen verabschieden und sie sicher wissen. Es tut mir leid, ich… muss…“ Sie brach ab, stand dann auf und ging nach oben, um ihre Sachen zusammen zu packen. Tränen brannten in ihren Augen, sie wollte ihren Freund jetzt nicht allein lassen, ebenso wenig wie ihre Eltern. Sie musste sich entscheiden und wusste, was sie auch tat, es war die falsche Entscheidung.

Gerade, als sie ihren Koffer öffnete, um die spärlichen Dinge wieder einzupacken, die sie am Abend vorher daraus entnommen hatte, stand Peter in der Tür.
„Du wirst doch wieder kommen, oder?“

Sie hatte ihn nie so ernst gesehen. So traurig. Zögernd ging sie auf ihn zu. „Das werde ich, Pete, versprochen.“

Peter schluckte, er wollte nicht, dass sie ging, sie sollte ihn nicht allein lassen, nicht jetzt, wo er sie wirklich brauchte. In ihren Augen stand eine solche Unsicherheit geschrieben, dass er beherzt auf sie zuging und fest umarmte. „Pass auf dich auf, Amy“, murmelte er an ihrem Hals, ehe er sie küsste und am liebsten niemals mehr los gelassen hätte. Aber er wusste, er musste sie gehen lassen, so sehr es auch schmerzte.

„Schreib mir nicht“, sagte er leise, jedes Wort tat weh. „Sie könnten die Briefe abfangen, und…“ Er brach ab, die Vorstellung, dass sie in die Hände der Todesser fiel, war grausam und ließ ihn sich regelrecht verkrampfen.

Schweigend nickte sie, wusste nicht, was sie noch sagen sollte, sie hatte keine Worte mehr. Ihre Freunde, bis auf Harry und Lily, welche Harry nach gegangen war, standen in der Eingangshalle und umarmten sie einer nach dem anderen. Zuletzt stand sie wieder vor Peter, sah ihn traurig an.

Vorsichtig trat er auf sie zu, wischte eine Träne von ihrer Wange. „Ich liebe dich“, sagte er leise und küsste sie. „Und nun geh.“ Plötzlich wollte er nur noch, dass sie fort war, damit der Augenblick der Trennung endlich vorüber war.

* * *

Harry hörte, wie jemand die Stufen hinauf stieg, doch er drehte sich nicht um. Als er Lilys Stimme hörte, verbarg er sein Gesicht kurz in den Händen, wusste nicht, ob er froh war, dass sie da war, oder ob er sie wieder fort schicken sollte. In ihm war nur Leere und ein Gefühl der Schuld, welches alles verzehrte. Genau das war es, was er so sehr befürchtet hatte. Nun lag wieder jemand von seiner Familie im Sterben und er konnte nichts tun.

„Harry?", fragte Lily leise, er reagierte jedoch nicht. Sie wusste nicht, ob er sie überhaupt wahr nahm, als sie jedoch ihre Hand auf seine Schulter legte, zuckte er zusammen wie unter einem Schlag. „Es tut mir leid, ich wollte nicht - ", setzte sie an, brach jedoch ab, sie die Tränen sah, die auf seiner Wange glitzerten.
„Harry, nicht doch", sagte sie leise und setzte sich neben ihn, ohne ihn jedoch erneut zu berühren. Doch Harry schwieg und nach einer Weile fragte sie: „Was geht dir durch den Kopf?" Sie wusste nicht, ob sie selbst die Kraft für ein solches Gespräch hatte, aber für Harry würde sich diese Kraft nehmen.

Harry ließ den Kopf sinken, er hatte diese Frage befürchtet. „Es ist meine Schuld", flüsterte er, hob jedoch den Kopf, als Lily ihm widersprechen wollte. „Nein bitte, lass mich ausreden. Alle Menschen, die mir bisher etwas bedeuteten, fanden den Tod. Abgesehen von Ginny, Ron und Hermine sind schon so viele Menschen gestorben, weil es mich gibt und auch in der Vergangenheit scheint dies kein Ende zu nehmen. Wenn... wenn ich nicht wäre, hätten sie vielleicht nie das Erbe Gryffindors angetreten und Liam wäre nie Lord geworden und so in den Mittelpunkt gerückt, wie nun. Er steht als Auror schon genug in der Schusslinie... und jetzt liegt er dort im Mungo's und..." Weiter schaffte er es nicht zu sprechen, als seine Stimme ihm versagte. Stumm schüttelte er den Kopf, ließ es diesmal zu, dass Lily ihn umarmte.

Lily wusste im ersten Moment nicht genau, was sie sagen sollte, hielt einfach nur stumm ihren Sohn in den Armen und versuchte ihm etwas Trost zu geben. „Das ist nicht wahr, es ist nicht deine Schuld", sagte sie immer wieder leise und hoffte, dass es irgendwann zu dem verzweifeltem jungen Mann durchdringen würde. Langsam schien Harry sich etwas zu beruhigen, auch hatte Lily ihre Gedanken nun ein Stück weit geordnet. „Es ist wirklich nicht deine Schuld. Sieh mal, in deiner Zeit waren Liam und Claire tot, also kannst du nicht wissen, ob es etwas mit deiner Anwesenheit zu tun hat, immerhin bist du ja noch nicht einmal geboren. Diesen Angriff hätte es sicherlich auch gegeben, wenn du nicht da wärst und Liam und auch Patrick waren schon immer Ziele der Todesser. Immerhin sind die beiden Chefs der Aurorenabteilung, sie sind Mitglieder des Phoenixordens und das waren sie auch schon vor deiner Ankunft hier. Wer sagt dir, dass nicht das der Grund ist, warum die beiden im Krankenhaus liegen.?"

Harry seufzte. „Du hast ja Recht, aber da ist immer dieses Gefühl... der Schuld. Wo ich auftauche, entsteht Schmerz und Tod... wie lange soll das noch so weiter gehen? Bis ich wieder der letzte und der einzige bin?" Seine Stimme klang nun bitter und Lily wurde wieder einmal bewusst, was Harry bereits alles durch gemacht hatte. Er hatte den Krieg bereits erlebt, den sie erst kämpfen würden. Er hatte in der Endschlacht gekämpft, die sie nun verhindern wollten. Er hatte so unendlich viel zu tragen und es schmerzte zu wissen, dass sie ihm nichts abnehmen konnte.

Aber konnte sie es ihm wirklich nicht abnehmen? Waren nicht Freunde und Familie genau dafür da, um den Schmerz eines einzelnen auf vielen Schultern zu verteilen und ihn so erträglicher zu machen? Sagte man nicht geteilter Schmerz wäre halber Schmerz?

„Wir schaffen das zusammen Harry, wir werden es schaffen, wir werden überleben und Voldemort dahin schicken wo er hingehört, in die Hölle. Du wirst bei uns aufwachsen, bei mir und deinem Dad, auch deine Großeltern werden da sein, denn Liam wird leben, es geht gar nicht anders. Er würde uns nicht einfach so alleine zurück lassen", sagte sie entschieden und wusste nicht genau, wo sie die Kraft und Sicherheit gerade her nahm, aber sie war felsenfest davon überzeugt, dass sie es schaffen würden. Sie würde dafür kämpfen ihren Sohn dieses Mal aufwachsen zu sehen. Er sollte nicht noch einmal zu ihrer Schwester müssen, das würde sie verhindern, egal wie und mit welchen Mitteln.


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