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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Nah am Abgrund

von vojka

Hallo ihr Lieben!
diese Woche wollte leider niemand unserer Charaktere auf die Bühne, daher stehen wir nun selbst hier. Allerdings gibt es von unserer Seite nur wenig zu sagen, wir wünschen euch allen viel Spaß mit dem Kapitel und hoffen, ihr übersteht es...

liebe Grüße,
Cas und vojka

P.S. Behaltet im Kopf dass ihr immer noch Taschentücher, Schoki und einen starken Arm braucht.



Kapitel 96

Nah am Abgrund

Nachdem erst die Auroren, anschließend Leyah, Claire und die Evans' und zum Schluss auch Beccy und James die Große Halle verlassen hatten, war auch für die anderen Freunde die Abschlussfeier erledigt. Alle machten sich Gedanken über die Auroren, ob sie heil und gesund zurück kommen würden.
Sirius ging mit Chris hinaus, ein letztes Mal wollten sie zusammen über die Ländereien gehen. Schweigend liefen sie in Richtung See.

Chris wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste mittlerweile, dass sie dem Orden beitreten würde, doch sie wusste nicht, ob sie selbst so stark war. Denn das hier war nur indirekt, sie selbst musste schließlich nicht kämpfen. Was, wenn es einmal statt Liam oder Patrick Sirius sein würde oder einer der anderen Freunde? Der Gedanke erschreckte sie. Aber sie wusste, dass sie jetzt keinen Rückzieher machen würde, sie würde an Sirius' Seite bleiben. Vorsichtig nahm sie seine Hand, denn auch ihr Freund wirkte bedrückt und abwesend, was kein Wunder war. Sie selbst kannte Liam nur flüchtig, doch für Sirius war er wie ein Vater.

„Ich hasse es“, flüsterte Sirius leise, doch es tat gut, Chris' Hand in seiner zu fühlen. Diese kleine Geste gab ihm in diesem Moment unheimlich viel Kraft. Er verstand nicht, wie er jemals nur kurze Beziehungen, kurze Liebschaften hatte haben wollen, denn eine Frau an seiner Seite zu wissen, die immer zu einem stand, war einfach ein tolles Gefühl und er verstand James jetzt sehr viel besser.

Er hoffte, dass dieser Beccy gefunden hatte, spürte dessen Angst und Schmerz jedoch zu deutlich. Es war seltsam, doch gerade dieses Gefühl gab ihm Sicherheit, James war seine zweite Hälfte, sein zweites Ich und nichts außer der Tod konnte daran etwas ändern. Er schluckte, spürte ein leichtes Zittern, wieder hörte er Harrys Worte, dass James und Lily Ende des Jahres '81 sterben würden. Er wusste, dann würde auch er sterben, zumindest innerlich... . Aber noch lebten sie und sie würden alles daran setzen, dass dies auch so blieb. Ein letztes Mal, so schien es ihm, betrachtete er die Grenze des Verbotenen Waldes, den See, die sanften Hügel, Hagrids Hütte... als eine Bewegung ihn aufsehen ließ.

„Entschuldige mich kurz“, sagte er mit angespannter Stimme und löste sich von Chris, um auf die Person im dunklen Umhang zuzugehen. Obwohl Regulus zwei Jahre jünger war, wirkte er schon sehr erwachsen, trotz seiner erst 16 Jahre. Doch sein Mund lächelte schon lange nicht mehr und seine Augen hatten alle Freundlichkeit verloren.

„Reg. Warte. Bitte.“ Zu seiner Überraschung drehte sein Bruder sich wirklich um und sah ihn abwartend an. Das Gesicht war nur noch eine Maske und Sirius war beinahe so, als hätte selbst sein Körper jegliche Wärme verloren.

Tausend Gedanken wirbelten Sirius durch den Kopf, als er auf Regulus zu ging, doch einer war immerzu präsent: Regulus war immer noch sein Bruder! Was auch immer passiert sein mochte, sie waren eine Familie, wenn es dieses Wort innerhalb der Blacks überhaupt gab. Und diese Familie wollte Sirius schützen, Regulus sollte sein Leben nicht für einen Wahnsinnigen opfern, er sollte... leben... .

„Willst du das wirklich tun?“, fragte er ihn leise, als er bei ihm angekommen war, der Wind schien auf einmal eine Spur kühler geworden zu sein. „Du bist erst 16, Reg! Du hast noch… so viel vor dir, willst du es wirklich für einen Mann opfern, der nur noch aus Wahn und Macht besteht und jegliche Menschlichkeit verloren hat?“

Er hatte traurig geklungen, das wusste er. Traurig und wütend, am liebsten hätte er Voldemort und seine beschissenen Ideale aus Regulus heraus geschüttelt, doch er tat nichts. Sein Bruder erschien ihm weiter weg als je zuvor.

„Was weißt du denn schon!“, antwortete der Jüngere in schroffem Ton, der eiskalt und berechnend klang. Doch Sirius hörte die Unsicherheit dahinter. „Du weißt natürlich alles, oh großer Sirius Black, Erstgeborener, Freund des Lord Gryffindors und ewiger Rebell. Wie konnte ich es nur in Frage stellen? Weißt du, wie es ist, ständig in deinem Schatten zustehen? Es nie jemandem Recht machen zu können? Nein, es waren ja alle immer nur mit dir beschäftigt, egal, wie sehr ich mich angestrengt habe! Sirius, der die Regeln verletzt, Sirius, der von zu Hause türmt, Sirius, der strahlende Rumtreiber. Und du willst mir vorschreiben, was ich zu tun habe? Vielen Dank, ich verzichte!“

Wütend, aber dennoch stolz drehte Regulus sich um, Sirius starrte ihm betroffen nach. Er war plötzlich wie erstarrt, die Augen auf den Rücken seines Bruders geheftet, doch er wusste, er musste ihn gehen lassen. So schwer es ihm auch fiel, diesen Weg hatte Regulus allein gewählt.

„Was immer auch passiert, Reg, du bist und bleibst mein Bruder“, flüsterte er leise, Regulus blieb stehen. Langsam drehte er sich zu Sirius um, sah ihm ein letztes Mal in die Augen.

„Dann lebe Wohl, mein Bruder. Hier trennen unsere Wege sich endgültig.“
Und Regulus ging.

* * *

Claire starrte erschreckt auf Patrick, welcher hilflos im Gras hockte und weinte, während Leyah verzweifelt versuchte, ihn zu beruhigen. Würde Voldemort noch ihre ganze Familie umbringen?

Plötzlich taumelte sie einen Schritt rückwärts, als ihr etwas bewusst wurde. Natürlich! Sie waren nicht einfach irgendeine Familie. Nein. Über Remus hatten sie die Auroren schlecht da stehen lassen wollen, besonders Liam. Dann hatten sie über Harry versucht, an James heran zu kommen und nun wollten sie Lord Gryffindor persönlich in ihren Fängen haben? Plötzlich sah sie sich panisch um, immerhin war sie selbst Lady Gryffindor und damit nicht weniger interessant, auch wenn Liam eher der Mann der Öffentlichkeit war, allein durch seine Position als Chefauror.

Doch dann versuchte sie sich zu sammeln, mit zitternder Hand nahm sie Patrick Liams Zauberstab ab und half dann Leyah, ihn ins Haus zu bringen. Ein Hauself erwartete sie mit gesenktem Kopf und als er den verletzten Patrick sah, eilte er sofort los und holte Heil- und Wundtränke, sowie einen Beruhigungstrank.

Claire wusste nicht genau wo ihr der Kopf stand. Sie machte sich entsetzliche Sorgen um ihren Mann, aber auch um Patrick, welcher in einem schlimmen Zustand schien. Er weinte immer noch, hustete zwischen durch, aber das bekam sie kaum mit. Erst, als Leyah erschreckt aufschrie, bemerkte auch sie, dass dort Blut vor Patrick auf dem Boden war und auch in seinem Mundwinkel hing roter Speichel.

„Bring ihn ins Mungos, sofort. Wir können zwar das gröbste heilen, aber er scheint Innere Verletzungen zu haben", sagte Claire geschockt. Leyah nickte, half ihrem Mann auf die Füße und ging in Richtung des Kamins. Gerade, als sie Flohpulver in die Flammen werfen wollte, verfärbten diese sich grün.

Erschreckt wichen die drei zurück, als eine ältere Frau, die eindeutig Schwester im Mungos Hospital war, aus den Flammen trat. Schnell verbeugte sie sich vor Claire, was dieser mehr als unangenehm war, doch ehe sie fragen konnte, erklärte der Gast die Situation bereits selbst: „Lady Gryffindor-Potter, Ihr Mann wurde so eben schwer verletzt zu uns gebracht. Er ist in einem ernsten Zustand und zur Zeit leider nicht ansprechbar und noch nicht gänzlich außer Lebensgefahr“, sagte sie leise, in ernstem, doch auch mitfühlendem Tonfall.

Claire war für den Augenblick seltsam erleichtert, dass Liam nicht entführt oder getötet worden war, sondern lebte... bis ihr die Worte der Hexe vor ihr bewusst wurden.

Schnell drehte sie sich zu Leyah und Patrick um. „Kommt, wir helfen euch", sagte sie und half Patrick gemeinsam mit Leyah, aufzustehen.

„Sam, Dave?", fragte Claire und sah sie zu den sehr erschrocken wirkenden Evans' um. „Könntet ihr einen Brief an die Kinder schreiben? Adiuto wird euch diesen dann abnehmen und ihn weiter leiten. Ich wäre euch sehr dankbar!"

Hastig nickten die beiden Angesprochenen und waren kurz darauf auch schon allein, als die vier durch die grünen Flammen verschwunden waren. Der Hauself hatte bereits ein Pergament und eine Feder mit Tinte geholt und mit leicht zittriger Hand griff Sam danach. Sie hatte Mühe, das ungewohnte Schreibgerät in den Händen zu halten. Als sie fertig war, übergab sie Adiuto das Pergament und dieser verschwand, um es auf den Weg nach Hogwarts zu bringen.

„Hoffentlich geht das gut", murmelte Sam und auch Dave sah mehr als besorgt aus, wieder einmal kamen sie sich nutz- und hilflos vor, verloren in der Welt der Magier. Doch zurück kehren konnten sie nicht.

Claire hatte indes mit Leyah, Patrick und Misses Starwhite, wie ihre Begleiterin hieß, das Mungos erreicht und übergab das Ehepaar O'Connor in die Hände eines Heilers. Dann machte sie sich auf dem Weg zu Liam, wobei es sie überraschte, wie voll es im Krankenhaus war. Erst, als ein Reporter auf sie zukam und fragte, wie es ihr nun ginge, ging ihr ein Licht auf: die Nachricht, dass Lord Gryffindor verletzt war, musste sich wie ein Lauffeuer verbreitet haben. So schnell es ging, bahnte sie sich einen Weg durch die Menge und schwor sich, jeden zu erdolchen, der es wagen sollte, ihr zu folgen.

***

Adiuto war mit dem Brief direkt zum Direktor von Hogwarts gegangen. Er wusste, hätte er ihn dem jungen Lord gegeben, hätte dieser nur Dummheiten gemacht und er befand, dass die Lady schon so genug Sorgen hatte. Er hoffte nur, dass er das richtige tat und hinterher keine Strafe bekam. Zwar behandelte ihn und auch die anderen Hauselfen gut, aber von Zeit zu Zeit hatte auch er Angst, dass sich das ändern könnte. Mit einem leisen Plopp erschien der Hauself mitten im Büro des Direktors und war froh, ihn dort auch anzutreffen.

Tief verbeugte er sich und wartete, bis der Mann mit dem langen, silbernen Bart ihn ansprach. „Adiuto! Ich hoffe, du bringst Neuigkeiten aus Potter Manor?", fragte Dumbledore besorgt, aber freundlich. Aduito verbeugte sich abermals, ehe er den Kopf hob.

„Master Dumbledore, diesen Brief soll Adiuto an den jungen Lord Gryffindor und seine Freunde weiter reichen, doch Adiuto fürchtet, wenn der junge Lord diesen Brief direkt von Adiuto erhält, dass er dann vielleicht... eine Dummheit macht." Beschämt sah er zu Boden, es war nicht Recht, über den Lord so zu urteilen! Doch nun war es zu spät.

Behutsam nahm der Schulleiter den Brief in die Hand und legte ihn auf seinen Schreibtisch. „Danke, Adiuto, das war sehr umsichtig von dir. Doch nun sprich, was ist geschehen, wie geht es deinem Meister und seinem Freund?"

Adiuto sah nun sehr bekümmert aus. „Nicht gut, Master Dumbledore. Der ehrenwerte Lord liegt ohne Bewusstsein im St. Mungos und Master O'Connor ist ebenfalls schwer verletzt und wurde von Lady Gryffindor und Mistress O'Connor ins Hospital gebracht." Bedrückt blickte der kleine Elf wieder auf den Boden und ließ die großen Ohren hängen.

Albus sog scharf die Luft ein. „Ich bin sicher, es wird ihnen bald wieder besser gehen. Ich danke dir, Adiuto, ich werde den Brief selbst verständlich weiter geben, sobald ich den jungen Lord in mein Büro gerufen habe." Ein letztes Mal verabschiedete Adiuto sich und verschwand, einen besorgten Albus Dumbledore zurück lassend, der sich daran machte, einen der Freunde zu finden.

***

Immer wieder wurde Claire von der Meute an Reportern hier im Mungos bedrängt. Wo kamen die auf einmal alle her? So viele magische Zeitungen gab es in England doch nun auch wieder nicht, dass das St. Mungos von Reportern vorgestopft werden konnte, so dass es kein durchkommen mehr gab. Immer wieder gab Claire die selbe Antwort auf die Fragen dieser Meute. Sie hörte nicht einmal genau was sie fragten, aber das war nicht wichtig, sie würden sowieso keinen Kommentar bekommen und genau das sagte sie ihnen auch.

Endlich erreichten sie die Tür zur Abteilung der Fluchschädenopfer, in der Liam lag und in welcher sicherlich auch bald Patrick liegen würde, nachdem er untersucht worden war. Sie war froh, dass die Fragenflut endlich aufhörte, als die Tür sich hinter ihr schloss und sie atmete erleichtert auf.

„Hier entlang bitte, Lady Gryffindor-Potter", sagte Misses Starwhite und öffnete die Tür zu einem Zimmer.

Mit einem Schlag war die reißerische Menge vor den Glastüren vergessen. Sie nahm nur noch den Mann wahr, der mit verbundenem Kopf und einigen weiteren Verletzungen im Gesicht dort schlafend in dem Bett lag.

„Oh, Merlin, Liam“, flüsterte sie und schüttelte unbewusst den Kopf, als könne sie dadurch ungeschehen machen, was passiert war. Als sei er zerbrechlich, trat Claire an ihn heran, setzte sich auf einen Stuhl und wusste zunächst gar nicht, was sie tun sollte. Liams Atem ging gekünstelt gleichmäßig, scheinbar hatten sie ihm einen Beatmungszauber verpasst, dass die Lungen magisch arbeiteten, wenn sie es von allein nicht mehr konnten. Dieser Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen.

„Ich bin da", flüsterte sie und tastete nach seiner Hand, die ebenfalls dick verbunden war.

Doch Liam schlief, keine Regung zeigte sich hinter den Augenlidern, der Körper blieb schlaff. Claire zitterte, was, wenn sie ihn das nächste Mal nicht mehr retten konnten? Wenn es eines Tages wirklich nur noch der Zauberstab war, der von ihm übrig bleiben würde? Beinahe verfluchte sie, dass sie jemals das Erbe Gryffindors angetreten hatten.

* * *

„Sir, sie wollten uns sprechen?", fragte James, als er mit seinen Freunden zusammen das Büro des Schulleiters betrat.

„Ja, das wollte ich. Setzt euch doch bitte", sagte Albus ernst und deutete auf die vielen Stühle, die sein Büro füllten.

„Haben Sie etwas von unseren Vätern gehört? Ist mit ihnen alles in Ordnung?", fragte Beccy, die neben James saß und seine Hand auf der einen und Remus' Hand auf der anderen Seite umklammerte.

Albus sah sie ernst und besorgt über die Gläser seine Halbmondbrille hinweg an. „Das habe ich", sagte er und überlegte, zunächst das zu erzählen, was er von Adiuto erfahren hatte. Aber dann nahm er den Brief und überreichte ihn James. „Dieser wurde mir gegeben mit dem Auftrag, ihn euch zu geben, euer Hauself, Adiuto, war hier." Mehr sagte er erst einmal nicht, sondern wartete ab, wie die Freunde reagieren würden.

Hastig entfaltete James den Brief, doch die Schrift kannte er nicht. Als er fertig gelesen hatte, sah er erschreckt auf. „Im Mungo's?!", rief er laut und warf den Brief auf den Tisch, wütend stieß er den Stuhl nach hinten. „Ich bringe sie eigenhändig um, das schwöre ich!", zischte er und wollte den Raum verlassen, doch Albus schloss die Tür mit einem Wink seiner Hand.

James schlug gegen das schwere Holz. „Professor, lassen Sie mich raus, ich muss zu meiner Familie!", sagte er schwer atmend, doch Albus schien nicht im Geringsten daran zu denken, die Tür wieder zu öffnen.

"Wenn ihr wollt", sagte er mit ruhiger Stimme, "könnt ihr noch heute nach Potter Manor. Das hieße aber, dass ihr eure Sachen vollständig packt und damit Hogwarts offiziell verlasst. Wenn ihr damit einverstanden seid und James nicht mehr vor hat, alles und jeden in die Luft zu sprengen, dann dürft ihr gehen, ich erwarte euch hier mit eurem Gepäck." Abwartend sah er die Schüler an, die allesamt schweigsam und bedrückt nickten.

Lily ging auf ihren Verlobten zu, ein kurzes, schmerzhaftes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. Dies hätte so ein schöner Tag werden können, er hatte so schön begonnen und endete damit, das ihr zukünftiger Schwiegervater und der Vater ihrer besten Freundin im St. Mungos lagen. Sie schüttelte kurz den Kopf.
„James, bitte. Ich weiß, dass es schwer ist ruhig zu bleiben...", fing sie an, wurde aber rüde von James unterbrochen.

„Was weißt du denn schon! Liegt dein Vater schwer verletzt im Krankenhaus? Nein, das ist mein Vater!", sagte er wütend und hämmerte noch einmal gegen die Tür, aus welcher er so gerne herauswollte.

„Ach nein, ich verstehe dich nicht?", fragte sie und funkelte James nun ihrerseits an. „Wenn ich dich daran erinnern darf, sind meine Eltern beinahe vor ein paar Monaten ums Leben gekommen!", sagte sie und schloss kurz die Augen um die Bilder, welche sich vor ihrem geistigen Auge aufbauen wollten zu vertreiben. „James, es nützt niemandem etwas, wenn du nun los stürmst und eine Dummheit begehst. Lass und unsere Sachen packen und nach Pottor Manor gehen. Von dort aus können wir weiter sehen, vielleicht hörte sich ja alles schlimmer an, als es ist. Vielleicht sind sie ja schon wieder zu Hause und wenn nicht, kannst du von Pottor Manor ins Krankenhaus und sehen was los ist", sagte sie so ruhig es ging und sie merkte erleichtert, dass James sich wirklich etwas entspannte, dass nicht mehr jeder Muskel vor Anspannung zu zerbersten schien.

James ließ die Schultern hängen und holte tief Luft. „Gut", sagte er so leise, dass die anderen ihn kaum hören konnten, seine Wut war zwar noch da, aber er konnte sich kontrollieren. Unsicher drehte er sich zu dem Schulleiter um. „Tut mir leid, Professor. Ich werde... mit den anderen meine Sachen packen und dann nach Hause flohen, vielleicht können Lilys Eltern", er sah sie entschuldigend an, „uns mehr sagen, oder vielleicht...", er schluckte kurz, „vielleicht sind sie da wirklich wieder da, wer weiß."

Albus nickte und erhob sich. „Gut, dann erwarte ich euch mit eurem Gepäck in meinem Büro, doch eilt euch nicht, es wird das letzte Mal sein, dass ihr diese Gänge als Schüler durchschreitet."

***

Leyah betrachtete ihren schlafenden Mann, der in ein großes Bett verfrachtet worden war. Man hatte ihm einen Entgiftungstrank gegeben und einen Heiltrank für die Lungen. Die inneren Verletzung waren derzeit das Wichtigste, gegen die äußerlichen Wunden halfen aufgetragene Salben, da man ihm keinen Trankcocktail hatte einflößen wollen. Aber nun schlief er erschöpft und hustete nur noch manchmal, doch nun ohne Blut und der Atem ging weniger rasselnd.

Sie küsste Patrick auf die Stirn, murmelte „Ich bin gleich zurück" und verließ das Zimmer, irgendwo auf dieser Station müsste auch Liam liegen. Etwas ziellos sah sie vorsichtig in jedes Zimmer, doch nirgends erkannte sie ihre Freundin und deren Mann. Sie glaubte schon, doch auf der falschen Station zu sein, als man ihr den Zugang zu einem Zimmer verwehrte.

„Das Betreten dieses Zimmers ist für Unbefugte verboten, Misses", sagte ein strenger Ministeriumsbeamter, den Leyah zwar nicht kannte, aber furchtbar steif wirkte. Nun wusste sie, dass sie das richtige Zimmer gefunden hatte.

„Hören Sie, ich bin Leyah - "

„Es ist mir egal, wer Sie sind, Sie dürfen dort nicht herein!", war die monotone Antwort,

Leyah seufzte. Dieser Wicht wollte sie aufhalten? Er war ja kaum älter als ihre Tochter. „Mein Mann, Auror Patrick O'Connor liegt dort drüben mit schweren Kampfverletzungen, ich bin seine Frau und verlange Zutritt zu dem Zimmer seines Partners Lord Liam Gryffindor-Potter und dessen Frau. Sofort." Sie funkelte ihr Gegenüber drohend an, dieser erwiderte den Blick für wenige Sekunden und trat schließlich beiseite.

„Sie haben fünf Minuten", sagte er und Leyah rollte mit den Augen.

„Ja, ja", sagte sie und trat ein, nicht ohne anzuklopfen, sie wollte weder Claire noch Liam erschrecken.

Claire sah auf und war erleichtert, ihre Freundin zu sehen. „Leyah! Wie gut, dass du da bist! Wie geht es Patrick?", fragte sie und wischte sich verlegen über die Augen, sie wollte nicht zu verheult aussehen.

„Er schläft, aber sein Atem beruhigt sich, der Körper wird entgiftet und die äußeren Verletzungen heilen auch nach und nach. Und nachdem der nette junge Mann dort draußen mich eingelassen hat, kann ich also endlich nach euch sehen." Sie zauberte sich einen zweiten Stuhl und setzte sich vorsichtig neben Claire.

Diese verzog das Gesicht. „Das ist Mister Fudge", erklärte sie und rollte mit den Augen. „Wir lernten ihn während der Erbschaftsregelungen kennen und seither scheint er an Liams Rockzipfel zu kleben... nerviger Kauz."

Leyah lachte, doch dann sah sie besorgt zu Liam, etwas an seinem Schlaf schien anders zu sein als bei Patrick, als ihre Augen plötzlich groß wurden. „Merlin, er wird beatmet? Ich meine, sind seine Verletzungen wirklich so schwer, dass sie es nicht heilen konnten? Oh... Oh nein..." Sie schluckte und sah betroffen auf den besten Freund ihres Mannes, welcher reglos im Bett lag, das Gesicht fast so weiß der Verband, der seinen Kopf umhüllte. Unsicher griff sie nach Claires Hand, welche die ihre dankbar ergriff und leise schluckte, sie wollte nicht schon wieder los weinen.

Stattdessen wandte sie sich an Leyah. „Du... kannst du... es den Kindern sagen? Mich bekommt hier niemand weg, ehe er nicht mindestens außer Lebensgefahr ist, ich bleibe bei ihm. Sie sollen Zuhause bleiben, bis ich das Okay gebe, besonders James, er wird...", sie brach ab, versuchte erneut, sich zu sammeln. Sie zitterte am ganzen Körper und ließ sich kraftlos in eine Umarmung Leyahs sinken.

Beruhigend strich ihr diese über den Rücken, hielt sie einfach fest und gab ihr Halt. „Er wird das schaffen, Claire. Er hat so viel geschafft, er wird es auch jetzt schaffen." Was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker, dachte sie, hütete sich aber, es auszusprechen. An den Gedanken, dass er es nicht schaffen könnte, sondern sie am nächsten Morgen nurmehr seine Todesnachricht erhielten, mochte sie gar nicht denken. Nein, das war undenkbar.

Claire schluchzte und war dankbar, dass Leyah da war und ihr Kraft gab. Und als sie keine Tränen mehr hatte, verwandelte die Irin ihren Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, in ein zweites Bett und stellte es direkt neben das Liams. Sie selbst vermied es, Liam anzusehen, sondern hatte nur Augen für ihre Freundin. „Er wird das schaffen Claire, denn du bist bei ihm, glaube an euch. Ich werde jetzt zu Pat gehen und dann - "

Doch sie hielt inne und schien zu überlegen. „Warte, ich habe eine Idee. Hättest du etwas dagegen, wenn ich Pat hier her verlegen lasse? Dann ist er nicht ganz allein und die beiden wären in einem Zimmer, meinst du... meinst du, das würde ihnen helfen?"

Claire nickte nur, zum Sprechen hatte sie keine Kraft mehr. Leyah umarmte sie noch einmal und verschwand dann, Claire wartete, während sie Liams Hand hielt. Mehr konnte sie nicht tun, sie wollte einfach nur bei ihm sein und hoffte, dass er bald seine Augen aufschlug. Bis dahin würde sie sich keinen Millimeter von der Stelle rühren und darauf achten, dass sein Herz weiter schlug.

***

Leyah ging schweren Herzens aus dem Zimmer, es tat ihr in der Seele weh, ihre Freundin und Liam so zu sehen. Sie hoffte mit ganzem Herzen, dass Liam es schaffte, er musste es einfach, doch die Angst, dass es nicht so sein würde, wuchs von Minute zu Minute. Die Ungewissheit, quälend und grausam, das war es, was sie hasste.

Dennoch ging sie zu Patrick, verabschiedete sich und verhandelte wertvolle Minuten lang mit einem Heiler, eher dieser seine Zustimmung gab, die beiden Männer in ein Zimmer zu legen. Erleichtert sah Leyah Patrick nach, der in das Zimmer seines Seelenzwillings gefahren wurde, doch einen weiteren Besuch würde sie selbst nicht durch stehen. Sie brauchte ihre Kraft für die Kinder. So machte sie sich auf den Weg zum Besucherkamin, um nach Potter Manor zu flohen.

Noch einmal atmete sie tief durch, ehe sie das Flohpulver in den Kamin warf und in den grünen Flammen verschwand.


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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