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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Zweierlei Prüfung

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Es ist wieder Wochenende und daher gibt es an dieser Stelle ein neues Kapitel von uns - leider dieses Mal ohne Vorwort.
Wir wünschen euch viel Spaß!
Alles Liebe,
Cas und vojka


Kapitel 87

Zweierlei Prüfung


„Lucius“, hallte die kalte Stimme Voldemorts durch den Raum. Schon zum zweiten Mal an diesem Abend hatte Harry das Gefühl in Voldemort drin zu stecken, er zu sein. Dieses Mal war er aber nicht in der großen Halle, in welcher Eleonora getötet worden war, sondern in einem kleineren Raum. Harry stand hinter einem Schreibtisch und vor diesem kniete der junge, weißblonde Lucius Malfoy.

„Ja, Meister?“, fragte Lucius demütig.

Voldemort blickte kalt auf seinen Untergebenen. „Dein Bruder wird in ein paar Wochen die Schule verlassen und sich dann meinen Reihen anschließen. Aber bevor ich ihn aufnehme, werde ich ihn prüfen. Ich habe einen Auftrag für ihn“, sagte Voldemort und hielt kurz inne. „Du wirst ihm schreiben, dass ich wünsche, den jungen Lord Potter noch vor Ende des Schuljahres in meinen Kerkern zu haben.“ Ein kaltes, schaurigen Lachen begleitete diese Worte.
Die Antwort des Vaters seines späteren Erzfeindes hörte Harry nicht mehr, er spürte, wie er wieder in die Gegenwart gezogen wurde.

Harrys Kopf schmerzte. Die Narbe brannte und er presste seine Hand darauf, in der Hoffnung, den Schmerz so etwas lindern zu können. Aber seine Augen fixierten allein James, als er flüsterte: „Er will dich.“

James keuchte und trat einen Schritt von Harrys Bett zurück. Harry selbst atmete schwer und hatte die Augen nun wieder zusammen gepresst, er konnte sie nicht länger ansehen, die besorgten und entsetzten Gesichter. Sie hatten nicht gesehen, was er gesehen hatte, nicht gefühlt, was er gespürt hatte. Diese Macht, der Triumph… der Wahnsinn. Harry hasste es, wenn er mit Voldemort verschmolz, wenn er das Gefühl hatte, selbst dort zu stehen und... er schluckte. Seine Hand krampfte sich zusammen, vor wenigen Minuten erst hatte er den schrecklichsten der Unverzeihlichen gesprochen, hatte ohne mit der Wimper zu zucken die Todesserin getötet... .

Panisch versuchte er, die Gedanken abzuschütteln, er war nicht Voldemort, er war kein Mörder, er war... Harry. Harry James Potter. Er öffnete die Augen, blinzelte, und sah seine Freunde an. James war kreidebleich und Remus zitterte am ganzen Körper. Er wollte etwas sagen, aber seine Zunge war so unglaublich schwer, die Wörter schienen so weit weg, als habe er ihre Bedeutung vergessen.

Die Tür öffnete sich und der Schulleiter betrat mit besorgtem Gesicht den Raum. Ginny, welche ihn geholt hatte, folgte auf dem Fuße und setzte sich sofort auf das Bett ihres Freundes und umarmte ihn sanft. Harry tat es gut, dass sie ihn verstand, ihm mal wieder Halt gab und einfach nur für ihn da war. Wieder war er unglaublich froh, dass Ginny ihn am Waldrand umgerannt hatte und sie so gemeinsam in der Vergangenheit gelandet waren.

Harry spürte, wie das Bett sich auf der anderen Seite von ihm etwas senkte, sah auf und blickte in die freundlichen und mitfühlenden Augen seines Mentors. „Magst du mir erzählen, was du gesehen hast?“

Harry zögerte, wollte das nicht noch einmal erleben. Aber er wusste, dass er es erzählen musste, dass es wichtig war. Besonders das, was er als Letztes gesehen hatte, denn sie mussten James mit allen Mitteln schützen, es war nicht auszudenken, wenn es Dasius gelingen würde, seinen Auftrag auszuführen. So erzählte er, erst stockend, zögernd, mit zitternder Stimme. Aber je mehr er redete, desto sicherer wurde er, es half ihm, dass er nicht unterbrochen wurde, sondern einfach erzählen konnte.

Als er geendet hatte, sah der Schulleiter ihn ernst an. „Man könnte meinen, Tom hätte genug von Entführungen, stattdessen scheint er auf den Geschmack gekommen zu sein.“ Er stand auf und ging vor Harrys Bett auf und ab. „Ich möchte, dass du dich weiter und bitte ernsthaft in Okklumentik übst, Harry. Wir wissen nicht, inwiefern Tom von diesen Verbindungen etwas mit bekommt. Sicher, es verschafft uns einen gewissen Vorteil, da wir nun wissen, was er plant. Aber ich denke, dass dies keine Erlebnisse sind, die den Verzicht auf Okklumentik berechtigen.“ Harry nickte nur ergeben, er wusste, dass er besser lernen musste, seinen Geist zu verschließen.

An den Schulsprecher gewandt fuhr Albus fort:„Ich kann Dasius nicht von dir fern halten, noch kann ich ihn der Schule verweisen aufgrund dieser Vision, aber bitte sei wachsam, James.“

Dann blickte er sich in der kleinen Runde um. „Ich denke, die Motive hinter diesem Entführungsauftrag sind deutlich. Remus ist ihm entkommen, nun will er direkt angreifen und den jungen Lord Gryffindor in seinen Händen wissen. Den Sohn des Aurorenchefs, Nachfahre eines Gründers, er will diese wertvolle Trophäe James Potter besitzen - und sicher gehen, dass er ihm nicht schaden kann. Er will die Menschen um ihn herum brechen. Achtet gut auf euren Freund, lasst ihn nie allein und habt Mister Malfoy immer im Auge. Ich selbst werde ihn nicht aus den meinigen lassen.“

James nickte abwesend, zu deutlich sah er vor sich, wie Voldemort ihn und Lily tötete.. oder töten würde. Vielleicht würde sich alles genau so abspielen, wie Harry es erzählt hatte? Nur einige Jahre früher? Nein, er durfte nicht länger darüber nach denken, er war hier, er lebte… .

Die Schüler gaben zustimmende Laute von sich und Albus entschied, dass es genug war. „James, Harry und Remus, euch drei möchte ich morgen nach dem Unterricht gern sprechen, in meinem Büro. Aber jetzt solltet ihr schlafen nach so einem Ende dieser so schönen Party seid ihr sicherlich müde. Achtet auf eure Träume, mögen sie euch wohl gesonnen sein. Gute Nacht.“

Damit wandte er sich zum Gehen und schloss kurz darauf die Tür hinter sich, während sich unter den Freunden die aufgestaute Anspannung zentimeterweise löste.

Es wurde nicht mehr lange gesprochen an diesem Abend. Sie waren müde, es war ein anstrengender Tag gewesen. Die Mädchen blieben auch diese Nacht wieder bei ihren Freunden, jeder brauchte einfach die Nähe des anderen, wollte spüren nicht allein zu sein. Nur Peter und Sirius lagen alleine in ihren Betten und sehnten sich nach Amy und Chris.

***

Am nächsten Tag nach dem Unterricht standen Remus, Harry und James vor dem Schulleiter Büro. „Himbeerdrops“, sagte James.

„In der Tat, das ist das Passwort. Was ist ihr Begehren, was wollt ihr vom Schulleiter?“, fragte der Wasserspeier und wenn es möglich gewesen wäre, hätten Harry und Remus angenommen, dem steinernen Hüter des Direktoren Büros würde es Spaß machen, James zu ärgern.

„Lass uns durch, wir haben eine Verabredung mit dem Direktor“, sagte James und funkelte den Gargoyle mit funkelnden Augen an. Er hasste dieses Ding, welches ihn schon seit er hier zur Schule ging gerne zu ärgern schien.

„Aber natürlich“, sagte dieser nur und schon öffnete sich die Wand und die Wendeltreppe erschien, auf der sich die drei Schüler nach oben tragen ließen. Sie klopften an und traten auf das 'Herein' des Direktors ein. Überrascht stellten sie fest, dass auch Liam und Patrick anwesend waren.

„Dad, was machst du denn hier?“, fragte James überrascht.

Harry hingegen senkte leicht seinen Blick. Er hatte eine Vermutung, warum sie hier waren und wollte von seinem Großvater nicht hören, dass er enttäuscht war, dass er es nicht geschafft hatte seine Okklumentikschilde oben zu halten und er so wieder in Voldemorts Geist eingetaucht war. Dazu gleich zweimal an einem Abend, er wollte nicht hören, dass er versagt hatte und so zog er es vor einfach niemanden anzusehen, sondern fixierte seinen Blick auf den Boden.

Dumbledore wies die an, auf drei bereit gestellten Stühlen platz zu nehmen und bot einem jeden sogleich einen Zitronendrop an, den Harry sogar annahm, damit er etwas als Beschäftigung hatte.

„Danke, dass ihr gekommen seid“, sagte Albus und sah sie freundlich durch seine halbmondförmigen Gläser an, sodass etwas von der Anspannung von Harry abzufallen schien. „Ihr könnt euch denken, dass ich euch her bat um über Harrys Vision von gestern Abend zu sprechen. Liam und Patrick wissen bereits bescheid, auch über den Tod der Frau, die dich, Remus, entführte.“

Remus schluckte, Harry konzentrierte sich auf seinen Bonbon und James versuchte mit allen Mitteln, nicht durch zu drehen. Er wusste, dass Liam seinen besten Freund Patrick vorübergehend beurlaubt hatte, da dieser vor Besessenheit, die Schuldigen finden zu wollen und aus Sorge um seine Tochter, beinahe durch gedreht war. Nun würde er zum Sorgenkind werden, er sah es in den Augen seines Vaters, aus denen reine Verzweiflung sprachen, auch wenn Liam sich größte Mühe gab, es niemandem zu zeigen.

„Wer auch immer sie war“, sagte Patrick, der sehr schnell erkannte, dass es nun Liam war, der völlig überfordert war, „sie kann niemandem mehr schaden. Allerdings plant Voldemort den nächsten Coup und den müssen wir verhindern. Auf mehreren Ebenen, wenn ihr so wollt. Remus, du bist vier Wochen lang von ihnen fest gehalten worden und bist somit... sensibilisiert gegenüber Gefahr. Das könnte wichtig sein, wichtiger als sonst. Harry, du musst dringend deinen Geist abschirmen, hörst du? Er darf unter keinen Umständen mitbekommen, dass du... so etwas kannst, dass diese Verbindung besteht. Denn kann könnte er dich zu sich locken und das wäre nun wirklich das Letzte, was wir wollen.“

Harry verkrampfte sich, als er daran dachte, wie Voldemort ihn dazu gebracht hatte, ins Ministerium zu kommen. Nein, das wollte er gewiss nicht noch einmal erleben.

„Und James, dein Problem ist, dass du nun eine Person der Öffentlichkeit bist. Dich zu schützen wird schwer, daher ist es wichtig, dass du dich, ausnahmsweise, an die Regeln hältst, in Ordnung? Keine Ausflüge, vor allem nicht nachts oder allein. Das betrifft auch Vollmond. Nimm dich zurück, was Streits angeht. Was auch immer zwischen euch achten in den letzten Wochen war, lasst nicht zu, dass es euch noch einmal derart aus einander treibt, denn genau das ist es, worauf er abzielt. Um dann zuzuschlagen.“

Er warf einen vorsichtigen Blick auf Liam, welcher James nicht aus den Augen zu lassen schien, als habe er Angst, sein Sohn würde jeden Moment verschwinden. Remus wiederum sah seine Freunde fragend an, sagte jedoch nichts. Das musste bis nach der Besprechung warten, vielleicht erklärten sie ihm ja dann endlich, was eigentlich passiert war, denn bisher waren sie dem Thema vehement ausgewichen.

„Vergiss es“, sagte James leise und sah zu Remus, „ich lasse Rem nicht allein. Nicht noch einmal.“

Eine angespannte Stille legte sich über dem Raum, als Liam das erste Mal die Stimme erhob. „Du wirst es müssen, James. Remus, es tut mir wirklich leid für dich, aber ich hoffe du verstehst, dass wir es nicht länger zulassen können. Und wenn du nicht willst, James, dass es Lily so ergeht wie Beccy im letzten Monat, dann bleibst du im Schloss. Auch an Vollmond, verstanden?“

James presste die Kiefer auf einander, Liams Ton hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass jegliche Diskussion zwecklos war. Er raufte sich die Haare und sank in seinem Stuhl zusammen. Dann nickte er, nicht länger im Stande, seinen Vater, seinen Paten oder seine Freunde anzusehen.

So blieb er stumm und sagte bis zum Ende des Treffens kein weiteres Wort mehr. Als sie schließlich das Büro des Schulleiters verließen, schlug James mit der flachen Hand gegen die Wand des Flures, der sie in Richtung Gryffindorturm brachte.
„Das darf doch alles nicht wahr sein!“, rief er, während der Schmerz seine Hand durchzuckte. War das die Strafe für sein Verhalten in der letzten Woche vor Remus' Rückkehr? Er war sich fast sicher, dass es so war. Hatte er Lily nicht bereits genug angetan? Jetzt musste sie sich wieder Sorgen um ihn machen... beinahe wünschte er, ihre Trennung wäre endgültig gewesen, dann würde er ihr diesen Schmerz ersparen.

Aber kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, spürte er einen heftigen Stich in seinem Herzen. Er wusste, dass er es nicht länger ohne seine Freundin ausgehalten hatte und war froh, dass sie wieder zusammen waren. Die Wochen der Trennung waren grausam gewesen, nie wieder wollte er so etwas empfinden, nie wieder wollte er von ihr getrennt sein. Spätestens nun war ihm bewusst geworden, wie tief ihre Liebe ging und wenn Lily nicht mehr an seiner Seite war, war auch sein Leben sinnlos.

* * *

In den nächsten zwei Wochen hatte James jedoch keine Zeit mehr sich über die Sicherheitsanweisungen der beiden Auroren aufzuregen. Die Abschlussprüfungen standen unmittelbar vor der Tür und so waren die Tage der acht Freunde mit Lernen gefüllt, dem Üben von Zaubern und Abfragen des Wissens. Wenn sie in der Bibliothek oder im Schulsprecherzimmer lernten, gesellten sich auch meistens Amy und Chris zu ihnen. Sirius fiel es dann immer besonders schwer, sich auf seine Bücher zu konzentrieren.

Viel lieber hätte er die Zeit alleine mit Chris verbracht. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, dass die Ravenclaw nun mit ihm zusammen war und er war sich sicher, dass er der glücklichste Junge im ganzen Schloss, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt war. Die Selbstzweifel, welcher er noch in den Drei Besen bei seinem Gespräch mit James gehabt hatte, waren verflogen. Er fragte sich mittlerweile schon, wie er auf den Gedanken gekommen war, er könne nicht lieben.

***

„Könnt ihr das glauben, dass die letzten zwei Wochen so schnell vergangen sind?“, fragte Peter am Morgen des fünfzehnten Mai's, als sie zum Frühstück in der Großen Halle saßen.

Ginny schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab das Gefühl, wir haben gestern erst angefangen zu lernen. In meinem Kopf dreht sich alles. Ich hoffe nur, dass ich es schaffe“, meinte sie seufzend.

„Du bist besser als ich, wenn du dir schon Sorgen ums Bestehen machst, was soll ich dann erst sagen?“, fragte der Rattenanimagus und fügte leise hinzu: „Und für dich ist der Abschluss ja sowieso nicht so wichtig, wenn ihr wieder in eure Zeit verschwindet, wirst du ja wieder zur Schule gehen.“

„Ja, wenn“, antwortete Ginny ebenso leise und senkte traurig ihren Blick.

Harry, der das bemerkte, nahm seine Freundin liebevoll in den Arm und versuchte ihr etwas stummen Trost und Beistand zu spenden. Er wusste, wie sehr sie die ganze Situation belastete, vor allem, weil sie jeden Tag mitbekam, wie er von seinen Eltern umgeben war.

Einer bekam von der Unterhaltung seiner Freunde über die Prüfungen nichts mit - James. Er hatte seinen Blick auf einen Slytherin fixiert, der Ausnahmsweise mal nicht Severus Snape hieß. Bisher hatte Dasius Malfoy noch nicht versucht an den Gryffindor heranzukommen und wenn doch, so hatte dieser es nicht bemerkt. War er doch nie alleine durch die Gänge gestreift, sondern immer in Begleitung mindestens von einem seiner Freunde. Es war für ihn nicht leicht gewesen, immer jemanden um sich herum zu haben. Ausnahmen gab es nur, wenn er im Schulsprecherzimmer oder in seinem Turm war, aber auch dort war er nie alleine gewesen.

Wie gerne hätte er sich ab und zu gerne seinen Besen geschnappt und wäre alleine zum Quidditchfeld gegangen um sich einmal seinen Kopf frei zu fliegen, aber es ging nicht, immer waren Beccy, Harry oder Ginny mitgekommen und waren mit ihm geflogen.

Sein Blick verfinsterte sich etwas, als er bemerkte, wie Dasius einer Eule einen Brief vom Bein band, die Pergamentrolle las und ihm anschließend einen Blick zu warf. Kurzen hatten sich ihre Blicke getroffen und während James' Blick sich noch weiter verfinsterte, umspielte den Mund von Dasius ein fieses Grinsen.

Seit zwei Wochen ließen sie einander nicht aus den Augen, auch wenn James versuchte, sich zurück zu halten. Schließlich durfte es nicht so aussehen, als wisse er etwas. Nun jedoch sah auch Snape auf, sah kurz zu Lily und beugte sich dann zu Dasius, dessen Grinsen breiter wurde. James fluchte und stellte seine Teetasse so heftig ab, dass sie überschwappte. Lily wollte ihm beruhigend die Hand auf den Arm legen, zog sie aber wieder zurück, als habe sie sich verbrannt. James strahlte pure Wut und Anspannung aus, ein falsches Wort und er würde explodieren.

Abrupt stand er auf. „Ich muss hier raus“, sagte er und wandte sich zum Gehen, Sirius und Remus erhoben sich ebenfalls. James funkelte sie an. „Allein!“, sagte er gereizt und fühlte nach seinem Tarnumhang, den er nun stets bei sich trug.
„Ich kann sehr gut auf mich selbst auf passen, keine Sorge.“ Damit drehte er sich um und ging, warf sich in einer dunklen Nische den Umhang über und war froh, endlich allein sein zu können.

Dasius hingegen beobachtete jeden Schritt des jungen Lords genau. Er wusste von dem Streit und er wusste auch, dass Potter sehr angespannt war, sehr schnell gereizt reagierte. Das musste er ausnutzen. Er wusste, er musste bald handeln, viel Zeit blieb ihm nicht mehr. Die Gedanken an den Dunklen Lord verursachten ihm beinahe körperliche Schmerzen, doch er ließ sie nicht zu. Stolz sollte er sein über diesen Auftrag und er hatte gewiss nicht vor, Lord Voldemort zu enttäuschen.

Er faltete den Brief seines Bruders, der ihm weitere Beschlüsse der Todesser mitteilte, zusammen und aß weiter sein Frühstück. Sollte Potter nur in die vermeintliche Freiheit entfliehen... er würde sie sehr bald wieder vermissen. Und dann würde er nicht so einfach aufstehen und gehen können.

Die Große Halle leerte sich langsam und nur die Siebtklässer bis auf James blieben sitzen und warteten auf Anweisungen zu den Prüfungen.

„Ich hoffe nur, James kommt rechzeitig zur Prüfung zurück und hat sich dann wieder etwas beruhigt“, sagte Lily leise und warf immer wieder einen Blick auf den Eingang zur Halle.

„Er wird schon rechtzeitig wieder hier sein“, sagte Sirius beruhigend. Er machte sich Sorgen um seinen besten Freund. Er wusste, wie Freiheitsliebend dieser war und wie sehr er dieses überwacht werden hasste. Sein Blick glitt zum Tisch der Schlangen, an welchem Dasius noch saß und so machte er sich keine Sorgen um James, denn solange dieser dort saß, war sein Freund sicher. Gerade, als Dumbledore sich erhob um zu den Siebtklässlern zu sprechen, kam auch James zurück.

Er setzte sich neben seine Freundin und gab ihr einen kurzen Kuss. „Tut mir leid, aber ich brauchte einfach zumindest ein paar Minuten für mich“, sagte er leise zu seinen Freunden, welche ihm nur verstehend zunickten.

„Kann ich verstehen, ich hab dieses überwacht werden auch immer gehasst“, sagte Harry leise, als er daran dachte, wie Ron und Hermine ihn manches mal mit ihrer Besorgnis fast zur Weißglut getrieben hatten. Es war nicht so, dass er es nicht verstanden hatte, aber jeder Mensch brauchte nun einmal ein gewisses Maß an Privatsphäre, aber diese war ihm nur selten gegönnt gewesen.

Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Schulleiter zu sprechen begann. „Liebe Schüler, ich möchte Sie nun gleich bitten, die Große Halle für wenige Minuten zu verlassen, damit wir sie für die erste Prüfung, Theorie in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, herrichten können. Wie auch schon bei ihren ZAG ist das Schummeln nicht erlaubt und wird mit dem Ausschluss von dieser Prüfung und somit einem T bewertet. Ich wünsche Ihnen in den nächsten zwei Wochen viel Glück und ein helles Köpfchen“, sagte Dumbledore und lächelte freundlich in die Runde. Bevor er sich wieder setzte, gab er den Schülern ein Zeichen, die Halle nun zu verlassen.

Mit nervösem Nervenflattern kehrten sie einige Minuten später wieder zurück. Statt der Haustische standen dort nun viele Einzeltische, ausgestattet mit einem Prüfungsblatt der Fragen, einem Pergament für ihre Antworten und einer Feder, wie sie vom Ministerium für die letzten Prüfungen bereit gestellt wurde um jeglichen Versuch der Täuschung zu verhindern. Stühle wurden zurück geschoben und als schließlich alle saßen, sahen sie angespannt nach vorn, wo Dumbledore neben dem Zaubereiminister Bailey stand.

„Sehr verehrte Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse“, begann der Minister und bemühte sich um ein angestrengtes Lächeln. „Ich darf Sie heute nun begrüßen zu Ihrer ersten Prüfung Ihrer UTZ-Abschlüsse. Es wird zugleich Ihre letzte Prüfung in diesen Fächern sein und wenn Sie in wenigen Wochen Ihr Abschlusszeugnis in den Händen halten, treten Sie hinaus und lassen sieben Jahre Hogwarts hinter sich. Dann sind Sie voll ausgebildete Mitglieder der magischen Gesellschaft, aber bevor es soweit ist“, erhielt kurz inne und ließ seinen Blick durch die Reihen der Schüler schweifen, die alle ein wenig ängstlich und nervös wirkten, selbst jene, denen Prüfungen bisher wenig aus gemacht hatten wie James oder Sirius, „lassen Sie mich Ihnen noch viel Glück für die anstehenden Prüfungen wünschen. Sie dürfen nun beginnen.“

Ein großes Stundenglas wurde umgedreht und lautes Rascheln war zu hören, als die Fragezettel heran gezogen wurden, das Pergament geglättet und die Federn darüber kratzten.

Als Harry die Fragen überflog, war er erleichtert. Das meiste konnte er beantworten, wenn auch hier und da mit sehr viel nachdenken - immerhin war dies ihre Abschlussprüfung und mit Theorie hatte er sich immer schwer getan. Er musste beinahe grinsen, er freute sich schon auf die praktische Prüfung, die nach dem Mittagessen statt finden würde. Doch erst einmal lagen vier Stunden Theorie vor ihm. Seufzend ergriff er seine Feder, glättete sein Pergament und begann zu schreiben.

***

Abends saßen sie zu zehnt im Schulsprecherzimmer. Amy und Chris hatten sich zu ihnen gesellt um sich gemeinsam mit den Gryffindors auf die Verwandlungsprüfung, welche morgen stattfinden würde, noch einmal vorzubereiten. Es war nur hin und wieder das Umblättern von Seiten oder auch ein leises Stöhnen oder Aufseufzen zu hören. Sie alle hatten jetzt schon keine Lust mehr auf die nächsten zwei Wochen, die voll von Prüfungen waren.

„Ich bekomme nichts mehr über diese Zauber in meinen Kopf“, durchbrach Amy um kurz nach neun die Stille des Lernens.

„Du hast Recht. Wir sollten aufhören“, sagte nun auch James und klappte das Buch zu. „Wie lief denn die Verteidigungsprüfung heute bei euch?“, wollte der junge Lord wissen. Bisher hatten sie noch nicht darüber gesprochen.

Beim Mittagessen hatten sie sich auf die kommende praktische Prüfung konzentriert und waren deshalb ziemlich still gewesen und zum Abendessen waren sie gar nicht gegangen, sie hatten sich direkt nach der Prüfung in das Zimmer der Schulsprecher zurück gezogen und gelernt. Irgendwann waren Crossy und Sally erschienen und hatte Sandwiches und Kürbissaft auf dem Tisch abgestellt. Nebenbei hatten die Schüler die Brote gegessen und den Saft getrunken, ohne es wirklich zu merken.

„Lief klasse“, sagte Sirius und grinste breit. „Mein Prüfer war der mentale Zwilling von unserem guten Stoneheart, aber am Ende sah er ganz zufrieden aus.“

Harry lachte. „Ich denke, bei mir lief es auch ganz okay“, sagte er und zu James, der neben ihm saß, flüsterte er: „Und Dad, du siehst in Silber echt gut aus!“

James sah ihn verwirrt an. „Was meinst du?“

„Naja, deine Animagusgestalt ist doch mein Patronus, die Prüferin sah ziemlich erschrocken aus, als ein lebensgroßer Hirsch auf sie zukam.“ Nun lachte auch James und die angespannte Stimmung löste sich etwas.

„Pete, wie war es bei dir? Hast du es hin bekommen?“

Peter wurde leicht rot und verlegen. Seine Stimme klang ein wenig höher, als er sprach. „Ich hatte ein paar Schwierigkeiten beim Abblocken der Zauber und Probleme mit meinem Schutzschild. Aber andere Zauber liefen wiederum erstaunlich gut, also hoffe ich einfach, dass es gereicht hat.“

„Nicht so bescheiden, Pete. Ich habe gesehen, dass es ziemlich gut lief und dein Baummarder hat deine Prüferin ziemlich beeindruckt, als er so schnell erschien“, meinte Remus, welcher zur gleichen Zeit in der Halle gewesen war um seine Prüfung abzulegen.

Peter wurde aufgrund dieses Lobes noch ein wenig roter. „Wie lief es denn bei dir?“, fragte er, um die Aufmerksamkeit von sich abzulenken.

Remus grinste nur. „Ich kann mich nicht beklagen, keinerlei Schwierigkeiten.“

„Hätte mich auch gewundert“, meinte Ginny, welche daran dachte, wie gut Remus dieses Fach anderen beibringen konnte.

„Puh, dann hoffen wir mal, dass es mit den Prüfungen so weiter geht“, seufzte Beccy und erhob sich. „Also, ich würde gern... ein Bad nehmen. Allein, ich muss irgendwie abschalten und etwas entspannen. Lily, das Passwort, gilt das noch?“ Erwartungsvoll sah sie ihre Freundin an, welche überlegte.

„Es ist 'Bachblüte', wo es liegt, weißt du ja. Viel Spaß und vergiss uns nicht. Wenn du um elf nicht wieder da bist, gehen wir dich suchen.“

Beccy lachte und versprach, bis dahin zurück zu sein. Auf dem Flur trennten sich dann ihre Wege, Beccy verabschiedete sich mit einem Kuss von Remus und die anderen gingen in ihren Gemeinschaftsraum, wo sie sich auf die Sitzgruppe vor dem Kamin setzten. James und Remus saßen neben einander, als der Schwarzhaarige seinen Freund lächelnd ansah.

„Was?“, fragte der Werwolf und sah James grinsend, aber auch leicht unsicher an. Er fühlte sich sehr viel sicherer, als direkt nach seiner Befreiung, aber noch immer wusste er manchmal nicht, wie er eine Situation einschätzen sollte.

Obwohl er sie früher nicht einmal angezweifelt hätte, bereitete ihm auch jetzt die Freundlichkeit Zweifel, leise Fluchtinstinkte warnten ihn, aber er drängte sie beiseite. Dies waren seine Freunde, denen er wieder vertrauen wollte, wie er es vor seiner Entführung getan hatte.

Freunde, die ihn in Harrys Zukunft verraten hatten. Freunde, die an ihm gezweifelt hatten, ihn für einen Verräter gehalten hatten -
Stop! Woher kamen diese Gedanken?!

„Nichts, Rem“, flötete James und grinste breiter. „Ich freue mich nur für dich und Beccy. Vor zwei Wochen konntest du uns kaum ansehen und jetzt lässt du zu, dass sie dich küsst. Das ist klasse.“ Seine Stimme hatte einen warmen Unterton, der Remus rührte. Ohja, es war hart gewesen, aber nachdem er erfahren hatte, was seine Freunde ohne ihn durch gemacht hatten, hatte er sich vor genommen, sich größte Mühe zu geben, ihnen dieses wieder gewonnene Vertrauen in einander nicht wieder kaputt zu machen.

„Danke“, sagte Remus nur und senkte etwas den Blick. Er wusste einfach nicht, was er darauf erwidern sollte. Ja, es ging ihm besser, aber immer noch hatte er Momente, die ihn einfach überforderten, die ihn einfach wieder in sein seelischen Gefängnis sperrten. Aber er wollte nicht aufgeben, wollte kämpfen, wollte Voldemort und Greyback im Nachhinein nicht doch noch siegen lassen.

Er würde es schaffen, mit Hilfe seiner Freunde und seiner Familie würde er die Ketten, die ihn gefangen hielten, für immer sprengen können. Und er würde auch alles in seiner Macht stehende tun, damit keinem seiner Freunde etwas Ähnliches passierte.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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