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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Zwei Seiten des Lebens

von vojka

(Lily) *kommt mit verschränkten Armen auf die Bühne, erblickt die Zuschauer und rollt mit den Augen* Ihr schon wieder! Ihr kommt auch echt jede Woche, oder? Dabei hab ich gerade echt andere Dinge im Kopf als.. ach, was solls's.
(James) *kommt auf die Bühne gesprintet und bemerkt die Zuschauer gar nicht. Er hat nur Augen für Lily* Lils, bitte lauf doch nicht weg! Ich möchte mit dir reden.
(Lily) *sieht ihn abwartend an* Reden? Das haben wir schon oft versucht *seufzt*
(James) *sieht Lily mit treuen Augen an* Ja, aber du hast mich nie zu Ende sprechen lassen. Dabei möchte ich....
(Lily) Dich entschuldigen, ich weiß. Das willst du immer.
(James) Und du glaubst mir nicht, dass ich es ernst meine. Warum nicht? Lils, es tut mir wirklich leid, ich war ein Idiot.
(Lily) *seufzt erneut, lässt die Arme aber nun sinken* Das stimmt, das warst du. Ein Idiot, den ich trotz allem liebe und den ich manchmal einfach nicht verstehe. Du machst es einem wirklich nicht leicht...
(James) *Schaut betreten zu Boden* Ich weiß, ich bin unausstehlich, ich bin ein Arschloch und ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihen kannst, aber ich liebe dich, ich kann nicht ohne dich leben. Ich brauche dich einfach.
(Lily) *geht zögernd einen Schritt auf ihn zu* Denkst du, mir geht es anders? Was passiert ist, hat... sehr weh getan. Aber eine Trennung würde ich... es geht einfach nicht, ich war nur zu verletzt, es zuzugeben… *schaut nervös zu James*
(James) *traut sich nicht wirklich aufzusehen* Heißt... heißt das du verzeihst einem Hornochsen wie mir?
(Lily) *geht einen weiteren Schritt auf James zu* Vielleicht... vielleicht sollten wir die letzten Wochen als Warnung sehen? Ich habe... ebenfalls Fehler gemacht, hätte niemals diesem bescheuerten Zeitungsartikel glauben dürfen. Es war nur.. zu viel, auf einmal. Ich habe sehr schnell eingesehen, dass es falsch von mir war, daran überhaupt zu denken.
(James) *traut sich nun ganz aufzusehen und sieht in Lilys unwahrscheinlich grünen Augen. Er verliert sich regelrecht in ihnen. Schnell überbrückt er den letzten kleinen Abstand zwischen ihnen und fällt Lily um den Hals und küsst sie stürmisch und leidenschaftlich*
(Zuschauerraum) *Pfeifen und Johlen erklingt* Wurde auch Zeit!
(James) *löst sich von Lily und schaut sich irritiert um* Ups *wird
rot um die Nase* Sorry Leute *grinst schief*
(Lily) *lacht* Du musst mir eines versprechen, James. Vertrauen in mich, meine Entscheidungen und dem, was ich tue. Ehrlichkeit mir gegenüber. Ich will so etwas... nicht noch einmal, bitte... *sieht ihn traurig an*
(James) *dreht sich wieder zu Lily um* Ich vertraue dir, Lils und ich versuche es auch in Bezug auf Schni.... Snape.
(Lily) *sieht ihn prüfend an* Wirklich?
(James) *nickt* Ich vertraue dir, ich habe dir immer vertraut, nur ihm nicht. Ich kann dir nur versprechen es zu versuchen.
(Lily) *streicht ihm eine Strähne aus der Stirn* Ich denke, wir wissen beide, was auf dem Spiel steht, oder? Ich... ich danke dir für das Versprechen *küsst ihn vorsichtig*
(James) *zieht Lily näher an sich und intensiviert den Kuss* Ähm, hier das neue Kapitel, danke für die Kommis von den Autorinnen. Sorry aber ich habe jetzt besseres zu tun. *küsst Lily erneut*
(Lily) *lach* *strahlt James an* *stolpert mit ihm grinsend von der Bühne*



Kapitel 85

Zwei Seiten des Lebens

Gähnend erhob sich Albus Dumbledore am Samstagmorgen. Er war noch sehr müde, da er in der Nacht zuvor noch lange über seinen Unterlagen gesessen hatte.

Zum einen versuchte er seit Wochen, mehr über die Horkruxe zu erfahren und zum anderen standen bald die Abschlussprüfungen aller Jahrgangsstufen an, besonders jedoch die des siebten Jahrgangs beanspruchten enorm viel Zeit. Vieles musste geregelt werden, eventuelle Empfehlungsschreiben aufgesetzt werden für besonders herausragende Schüler. Doch auch die ZAG-Prüfungen waren ein wichtiger Punkt, um den er sich kümmern musste, denn die jeweiligen Schüler und Schülerinnen mussten dann auf ihre letzten zwei Jahre vorbereitet werden. Und jene, die das letzte Schuljahr bereits erreicht hatten, mussten irgendwie auf das vorbereitet werden, was danach kam. Das Leben. Krieg. Voldemort und ein Ziel: ihn zu vernichten.

All diese Überlegungen und das Arbeiten hatte bis spät in die Nacht gedauert, doch Ausschlafen durfte er nicht. Schon in aller Frühe wurde er durch ein Klackern an seinem Fenster geweckt, welches eindeutig von einem Vogelschnabel stammen musste.

Für sein Alter doch recht schwungvoll schwang er die Beine aus dem Bett, nahm seinen mit Sternen und Monden bestickten Morgenmantel und zog ihn sich über. Nachdem er auch noch seine dazu passenden Pantoffeln angezogen hatte, trat er ans Fenster. Einen Moment sah er geschockt hinaus. Es war nicht ein Vogel, der ihn geweckt hatte. Dort draußen flogen ungefähr zwei Dutzend Eulen, die scheinbar alle zu ihm wollten!

Schnell ging er hinunter in sein Büro - er ließ grunsätzlich keine Eulen in sein Schlafzimmer, vor allem nicht eine ganze Horde Eulen! - und öffnete dort das Fenster um die gefiederten Postboten einzulassen.

Ein Fehler, wie er zu spät erkannte. Schon bald war er von Federn und Flügeln umgeben, als jede der Eulen ihm laut kreischend unbedingt als erste ihr Päckchen oder Brief überreichen wollte. Zuerst war Albus verwirrt, bis ihm wie Schuppen von den Augen fiel: er hatte heute Geburtstag! Wie alt er genau wurde, konnte er nicht einmal sagen - dazu hätte er nachrechnen müssen, er hatte schon lange aufgehört, die Jahre zu zählen. Erst einmal musste er sich jedoch um die aufgeregten Eulen kümmern, die sich noch immer gegenseitig behinderten, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Aber meine Lieben, so kommen wir doch nicht weiter“, sprach der alte Mann sanft und machte eine ausholende Geste. „Eine nach dem anderen, ja? Ihr setzt euch einfach irgendwo hin und ich werde zu jedem von euch kommen und euch das abnehmen, was ihr bei euch tragt. In Ordnung?“ Scheinbar zustimmend schnatterten die Tiere wild durch einander, dann stoben sie aus einander und suchten sich jede einen freien Platz im Büro des Schulleiters.

Nach und nach band er jeder Eule den mitgebrachten Brief ab und sammelte sie auf seinem Schreibtisch. Einige kleinere Päckchen waren auch darunter und Albus seufzte leise, warum wussten so viele Menschen, dass er Geburtstag hatte? Und wer war eigentlich auf die Idee gekommen, jemandem an seinem Ehrentag eine Karte, einen Brief oder sogar ein Päckchen zu schicken? Jedes Jahr dasselbe, seit…

Angestrengt überlegte der alte Zauberer und staunte über sich selbst, als er sich daran erinnerte, wie alt er wurde. Siebenundneunzig Jahre und wenn er bedachte, dass er auch Harry noch durch seine Schulzeit begleiten würde, war das ein beachtliches Alter.

Nun leise schmunzelnd befreite er auch die letzte Eule von ihrer Fracht. Diese schuhute leise und schwang sich aus dem Fenster. Nun war sein Zimmer zwar leer, aber der Boden übersäht von Eulenfedern und Kekskrümeln.

In einer halbautomatischen Handbewegung ließ er den Dreck verschwinden und besah sich den Berg Post auf seinem Schreibtisch. Das meiste waren kurze Karten, doch die wenigen Päckchen zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Das eine war vom Inhaber des Honigtopfes, der ihm eine große Portion Lakritzschnapper schickte, Florean Fortescue hatte drei Kugeln nicht-schmelzendes Eis geschickt und Mister Ollivander hatte ihm eine gerade neu entwickelte Zauberstabpolitur geschenkt.

Doch ein Päckchen war noch übrig, es schien von niemandem aus der Winkelgasse zu stammen und war eher ungeschickt eingepackt. Es war eine Karte beigefügt, die Albus sofort öffnete und wunderte sich. Es war eindeutig eine weibliche Handschrift, die sehr jung wirkte.

Guten Morgen Professor Dumbledore,
an Ihrem heutigen Ehrentag möchten auch wir Ihnen ein kleines Präsent überreichen. Wir hoffen, Sie freuen sich, mögen sie Ihnen von nun an als Glücksbringer dienen.

Freundliche Grüße,
James, Lily, Beccy, Sirius, Remus, Peter, Harry und Ginny

Doch dann musste er lachen, als er den Text gelesen hatte und packte sogleich gespannt das kleine Knäuel aus. In seine Augen trat ein Glitzern, als er zwei Wollsocken in der Hand hielt, auf welche große eine 13 gestickt worden war.

Unter der Sohle stand in leuchtender Schrift „Dreizehn gegen Voldemort“ und Albus stellte fest, dass von ihr ein Wärmezauber ausging, welcher die Füße im Winter angenehm warm hielt.

Lachend und gut gelaunt machte er sich endlich auf seinen Weg ins Schlafzimmer, die Socken in der Hand. Mit diesen Glücksbringern konnte der Tag nur gut werden!

Leise vor sich hin summend machte er sich schließlich auf den Weg in die Große Halle. Auf dem Weg dorthin begegnete er nur wenigen Schülern und keinem seiner Kollegen, was ihn etwas wunderte. Aber er dachte sich nichts großartiges dabei, sondern setzte seinen Weg fort. Die Gedanken an das, was ihn letzte Nacht beschäftigt hatte, versuchte er so gut es ging beiseite zu schieben. Er wollte nachher zu Mister Lyall gehen und fragen, was dieser an Literatur über dunkle Flüche und Gegenflüche hatte, auch wenn Albus bezweifelte, dass noch irgendein Buch darunter war, das er noch nicht kannte. Aber einen Versuch war es wert.
Oder aber sollte er Liam bitten, ihm einen Besuch in Gryffindor Castle zu ermöglichen? Vielleicht gab es dort Bücher, die ihm weiter halfen - voraus gesetzt, der Horkruxzauber war bereits so alt?

Als er die Tür zur Großen Halle betrat, holte ihn die vielstimmigen Gespräche der Schüler wieder in die Gegenwart zurück. Er mochte solche Morgen, wo die Sonne schien, seine Laune blendend war und die Halle erfüllt war von fröhlichen Stimmen derer, die noch unbekümmert und frei waren, in deren Seelen das Glück noch wohnte.

Lächelnd nahm er seinen Platz ein, wobei er auf dem Weg dorthin viele Hände schüttelte und kleine Präsente in die Hand gedrückt bekam von seinen Kollegen. Es freute ihn, dass sie an ihn gedacht hatten und er wollte gerade seinen ersten Schluck Tee zu sich nehmen, als erstaunt in acht Gesichter sah, die grinsend vor ihm standen.

„Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“, fragte er freundlich, während er seine Tasse behutsam wieder absetzte.

Zu Albus' Überraschung waren es nicht etwa Lily und James, sondern Harry und Ginny, die aus der Gruppe der Freunde hervor traten und ein kleines eingewickeltes Päckchen in den Händen hielten.

Die Gespräche hinter ihnen waren mehr und mehr verstummt, alle sahen neugierig zu, was die acht Gryffindors dem Schulleiter so wichtiges zu sagen hatten.

„Verehrter Professor Dumbledore“, setzte Harry an und dies so laut, dass alle es mit bekamen, „heute ist ein ganz besonderer Tag. Einer von vielen, mögen Sie nun denken, aber nein. Ihr Ruf eilt Ihnen weit voraus, selbst zu uns nach Australien rief er uns zu, was für ein besonderer Mensch Sie sind.“

Gespannte Stille folgte, niemand wagte es zu klatschen, da alle wissen wollten, was nun eigentlich kam. Harry hoffte, dass der Schulleiter die kleine Anspielung verstand, dass er auch in der Zukunft ein geehrter und sehr geschätzter Zauberer war, der besonders Harry viel bedeutete.

„Siebenundneunzig Jahre sind eine lange Zeit. Viel Zeit, die Welt zu entdecken und vor allem zu verändern. Das haben Sie wie wohl kein zweiter geschafft. Und darum möchten wir Ihnen als kleines Dankeschön und in Erinnerung an beinahe einhundert Jahre an Ihrem heutigen Geburtstag dieses kleine Geschenk im Namen unserer kleinen Gruppe überreichen.“

Irgendjemand ließ mit einem Zauber das verhüllte Päckchen auf den Frühstückstisch des Schulleiters schweben, während die Halle erfüllt war von lautem Klatschen und strahlenden Gesichtern.

Auch Albus strahlte, wenn auch ein leichter Schatten sich über sein Gesicht gelegt hatte. Gewiss, er hatte viel verändert, aber der Preis dafür war hoch gewesen. Zu hoch, so dachte er in manchen Stunden, wenn die Bilder von Gellert und Ariana zu mächtig präsent waren.

So aber schluckte er den Schmerz hinunter, jetzt war nicht der richtige Augenblick dafür. Er lächelte die acht Freunde an und stand auf, ging um den Tisch herum um sich zu bedanken. Er schüttelte jedem von ihnen die Hand und fragte leise: „Wofür steht denn die dreizehn? Ich gebe zu, das habe ich in meiner morgendlichen Verwirrung nicht ganz verstanden.“

James lachte. „Denken Sie an die Prophezeiung, Professor. Dreizehn gegen Voldemort, das sind wir und Sie.“

Albus' Augen leuchteten auf und er nickte, bedankte sich noch einmal und versicherte ihnen, die Socken bei der ersten Kälte des Jahres gleich auszuprobieren. Dann machte er sich daran, das Geschenkpapier zu entfernen (Harry hatte Muggelgeschenkpapier gekauft und es auch ohne Magie verpackt, was Albus sichtlich freute). Als er jedoch den Inhalt des kleinen Päckchens in den Händen hielt, wurden die Augen des alten Mannes groß.

„Merlins Bart“, murmelte er und strich sich dabei über seinen eigenen Bart, was die Freunde schmunzeln ließ. „Wo habt ihr die denn her? 1881… eine lange Zeit, wie wahr… ich werde jeden Schluck genießen, das kann ich euch versichern.“

Noch einmal bedankte er sich und lächelte.

„Genießen Sie ihn, Professor“, sagte Beccy und Albus sah ihnen beinahe wehmütig nach, als sie nach und nach auf ihre Plätze zurück kehrten. Damals, im Jahre 1898, als er siebzehn Jahre alt war, hatte die Welt noch anders ausgesehen. Aber er hatte seinen Weg gefunden und stand nun hier als Schulleiter einer Schule, auf die er mit Recht stolz sein konnte. Und deren Zukunft vielleicht in den Händen von dreizehn Menschen lag, die das unverhoffte Glück hatten, das Schicksal zu verändern… .

* * *

Liam Potter stand, die Hände an der Kante abgestützt, an seinem Schreibtisch. Vor ihm lagen dutzende Dokumente, Pergamente und Schriftrollen, Fahndungsschreiben, Fotos, Hinweise. Aber nach drei Stunden suchen musste er sich eingestehen, dass er keinen Schritt weiter gekommen war. Nicht der kleinste Hinweis auf eine Eleonora McCarthy mit schwarzen Locken, die eine Todesserin sein könnte. Es gab noch nicht einmal eine Frau diesen Namens. Kurz kam ihm der Gedanke, sie wäre eine Muggel, doch dann erinnerte er sich, dass sie Remus' Wunden geheilt hatte - mit dem Zauberstab - und er verwarf den Gedanken wieder. Sie war eine Hexe, das stand damit außer Frage. Eine unsichtbare Hexe, wie es aussah.

Auch das Haus, welches Harry und Beccy ihnen so genau wie möglich beschrieben hatten, schien nicht zu existieren. Sie hatten die Gegend um den gesamten Wald sorgfältig geprüft, doch auch die besten Zauber hatten nichts finden können. Dort gab es nichts als Bäume und Wiesen, Feldmäuse und Glühwürmchen. Auch in der nächsten Ortschaft wusste man davon nichts, niemand hatte dieses Haus oder die gesuchten Personen je gesehen.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass Voldemort ihnen direkt in die Arme lief. Aber dass es überhaupt keine Spur zu geben schien, bedeutete, dass niemand ihn aufhalten konnte. Wo auch immer er Remus versteckt hatte, es war offenbar unauffindbar. Somit konnte auch niemand verhindern, dass es nicht erneut geschah und dieser Gedanke macht Liam Angst.

War es wirklich schon soweit gekommen, dass es vor Voldemort kein Entrinnen mehr gab?

Plötzlich erfasste ihn eine ungeheure Wut. Wut darüber, was durch Remus' Verschwinden bei den Kindern ausgelöst worden war und sie beinahe auseinander getrieben hatte. Wut, was Remus selbst angetan worden war und damit auch dessen Eltern, Beccy und Patrick und Leyah. Wut, hilf- und machtlos zu sein, nur zusehen zu können, wie die, die er am meisten liebte, wegen diesem Mann litten. Voldemort war zu einem Phantom geworden, welches nach und nach die Seelen der Menschen vergiftete.

Er fegte einen großen Stapel Pergamente vom Tisch und fluchte laut. Sie mussten doch irgendetwas tun können! Stattdessen studierte er hier seit Stunden Fahndungsbilder, Landkarten und Personenverzeichnisse, die ihn kein Stück weiter brachten.

Die Tür ging auf und Patrick trat herein, blieb dann jedoch erschreckt stehen. „Was ist denn hier passiert?“, fragte der Ire und begutachtete das Durcheinander in dem Zimmer, in dessen Mitte Liam stand und aussah als würde er gleich explodieren.

„Ich habe mir einen Tee gekocht - wonach sieht es denn aus?!“, wollte dieser gereizt wissen, wobei er lauter wurde als beabsichtigt. Er atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus, Patrick war der Letzte, der etwas dafür konnte.

„Soll ich später wieder kommen?“

Liam rieb sich über die Nasenwurzel und schüttete den Kopf. „Nein, ist okay. Tut mir leid, ich wollte dich nicht anbrüllen. Es ist nur so, dass ich seit drei Stunden versuche, auch nur den kleinsten Hinweis zu finden - aber es gibt nichts. Gar nichts.“

Er merkte, wie ein Schatten über Patricks Gesicht huschte und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Voldemort und Eleonora waren ein ziemliches Reizthema. Während es Liam wütend machte, machte es Patrick traurig. Er sprach zwar nie darüber, aber Liam wusste, dass dieser sich insgeheim Vorwürfe machte, nicht mehr getan zu haben. Er hatte zusehen müssen, wie seine Tochter beinahe zerbrochen war und das hatte auch im Herzen des starken Auroren tiefe Wunden hinterlassen.

Patricks Miene war ausdruckslos geworden, Liam machte einen Schritt auf ihn zu. „Pat, wir werden sie finden und dann wird sie schneller in Askaban sein als irgendwer anders, das schwöre ich. Sie und Greyback stehen ganz oben auf unserer Liste, das weißt du. Wenn wir auch nur den allerkleinsten Hinweis, die allerkleinste Spur haben, werden wir alles tun um sie zu finden. Aber es gibt einfach nichts, mehr können wir nicht tun.“

Patrick holte tief Luft. Er war mit einem Mal sehr blass geworden. Er räusperte sich, ehe er sprach, doch seine Stimme klang dünn und zerbrechlich. „Vielleicht haben wir doch eine.“

Er stockte, hielt sich am Türrahmen fest und erst jetzt sah Liam, dass sein bester Freund den Zauberstab in der Hand hatte, an seinem Ärmel und an seinem Umhang klebten Blut.

Erschreckt riss er die Augen auf. „Merlin Pat, was ist passiert?“ In Handumdrehen hatte er einen Stuhl frei geräumt und bugsierte den Iren darauf. „Bist du okay? Möchtest du… brauchst du irgendwas?“

Er kam sich mit einem Mal lächerlich vor, sich über einen Haufen Papiere aufgeregt zu haben, während Patrick offenbar gekämpft hatte. Wieso hatte ihm niemand bescheid gesagt?

Er drückte seinem Freund eine Tasse beruhigenden Tee in die Hand, welche dieser anstarrte als würde sie von allein in sein Innerstes gelangen.

Es kostete Patrick viel Kraft, die richtigen Worte zu finden. Immer wieder öffnete er den Mund und brachte doch keinen Ton heraus, er konnte es einfach nicht.

Liam wiederum hatte alle Mühe, ruhig zu bleiben. Was auch immer passiert war, er musste es wissen und das möglichst schnell.

Doch er zwang sich zur Ruhe, mit Ungeduld würde er bei Patrick nur das Gegenteil erreichen, das wusste er.

„Pat?“, fragte er leise nach, als dieser noch immer schwieg und mit zitternden Händen die Tasse hielt, aus der er noch nicht einen Schluck getrunken hatte.

„Janice… sie haben Janice erwischt.“ Es war nur ein Krächzen und doch klangen die Worte in Liams Kopf unnatürlich laut nach.

„Was ist passiert?“ Er wagte es kaum zu atmen aus Angst, seinen Freund damit zu verschrecken. Doch dieser musste reden, endlich reden - und dann musste er ihm verraten, wieso in Merlins Namen er da allein hin gegangen war.

„Es waren drei. Zwei Muggel und… Janice. Man hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, sie zu verstecken oder Täuschungszauber über sie zu legen. Jemand hat…“ Patrick schluckte, zitterte stärker, verschüttete heißen Tee auf seine Hose. Doch er schien es nicht zu spüren, schien gar nichts mehr wahr zu nehmen und Liam fragte sich ernsthaft, was mit dem starken Mann passiert war, der nun wie ein Häuflein Elend vor ihm saß als habe er Angst, bestraft zu werden.

Liam schluckte, als ihm klar wurde, dass genau hier das Problem war. Patrick war extrem ruhig geworden seit Remus wieder da war, in sich gekehrt. Er sprach nur noch wenig und seine Arbeit blieb entweder liegen oder er saß wie ein Besessener an seinem Schreibtisch, als längst alle nach Hause gegangen waren. Er hatte Angst, nicht genug zu sein, versagt zu haben. Angst, auch von Liam die Vorwürfe hören zu müssen, die er sich selbst machte.

Doch dann konzentrierte Liam sich wieder auf das, was er ihm eigentlich erzählen wollte. Das war im Moment am Wichtigsten, alles andere kam danach.

„Was hat jemand getan? Bitte Pat, sag es mir.“

Patricks Hände erdrückten den Teebecher beinahe, doch er schaffte es tatsächlich, die nächsten Worte auszusprechen. „Jemand hat ihnen die Kehlen durch gebissen und sie mitten auf der Straße verbluten lassen. Wir nehmen an, dass sie Janice zuerst töteten, sie lag mit einem Arm unter einem Muggel. Die anderen hatten keine Chance, sich zu wehren. Ein junger Mann hat sie gefunden und die Muggelpolizei verständigt. Irgendwie hat Savage das mit bekommen und mir bescheid gesagt. Als wir ankamen, mussten wir ein Dutzend Gedächtnisse löschen, aber die Täter waren längst über alle Berge.“

Nun sackte er in sich zusammen und beeilte sich, einen Schluck Tee zu trinken, um Liam nicht ansehen zu müssen. Der Anblick der blutüberströmten Leichen verfolgte ihn überall hin, wenn er sich vorstellte, dass es Beccy hätte sein können, die sie so gefunden hätten…

Liam raufte sich die Haare. „Pat“, sagte er eindringlich und sah seinen Freund nun direkt an. „Und wieso sagst du mir das ganze erst jetzt? Wieso verdammt noch Mal gehst du da allein hin?“

Patrick wurde, wenn das möglich war, noch blasser. „Ich hab geglaubt, ich schaff das. Ich bin Auror, Liam, kein Erstklässler, ich - “

„Ich zweifele nicht an deinen Kompetenzen, Patrick. Sondern an deiner momentanen seelischen Verfassung. Die ist nämlich einfach beschissen, das weißt du genau so gut wie ich. Du hättest mir bescheid sagen sollen.“

Liam sah den Iren beinahe bittend an. Patrick wollte sich unbedingt beweisen, dass er es schaffte, er wollte Remus' Peiniger in Askaban sehen. Der Preis war jedoch zu hoch, Liam musste etwas tun.

Er holte tief Luft, es tat weh, seinen Freund und Partner so zu sehen. „Patrick?“, fragte er leise, Angesprochener sah auf. Ihre Blicke begegneten sich kurz und Liam erkannte, dass es bereits zu spät war.

„Oh oh, was kommt jetzt? Diesen Ton schlägst du nur an, wenn du als Chef auftrittst.“

Liam seufzte. Noch konnte er sich anders entscheiden, aber er wusste, er musste es tun. „Ich denke, du weißt sehr gut, was jetzt kommt, Pat.“ Seine Stimme war ruhig, aber fest, Patrick wurde blass.

„Nein, Liam, das kannst du nicht machen, ich - “

„Du bist beurlaubt, Patrick. In der nächsten Woche will ich dich hier nicht sehen. Du weißt, dass ich dich als Auror, Partner und Freund sehr schätze und darum stelle ich dich eine Woche von der Arbeit frei. Komm wieder zu dir, erhole dich etwas und dann steige wieder ein, wenn du dich wieder im Griff hast, okay?“

Patrick ließ, soweit das möglich war, die Schultern noch etwas weiter sinken. Er hatte versagt, hatte seinen Partner enttäuscht und musste sich eingestehen, dass er sich hoffnungslos übernommen hatte. Das alles stieg ihm zu Kopf, er war so darauf fixiert gewesen, Eleonora und Greyback zu finden, dass er alles andere außer Acht gelassen hatte.

„Was ist mit… mit Janice und den… anderen…“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, er nahm die Beurlaubung ohne Widerspruch hin.

„Wir werden sie finden, ich regele das.“ Patrick nickte schwach, schluckte schwer und schlurfte aus dem Raum.

Liam war erleichtert, auch wenn sein Herz schmerzte. Er musste sich dringend mit Leyah in Verbindung setzen. Aber sein Kopf sagte ihm, dass die Entscheidung richtig war, er durfte nur nicht zulassen, dass Patrick ihm gänzlich entglitt. Musste ihn auffangen und unterstützen, denn ohne ihn war nicht nur der Chefsessel der Aurorenabteilung leer… .

* * *


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