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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Freundschaftspuzzle

von vojka

Hallo ihr Lieben!
Heute einmal ohne Einleitung unserer Charaktere, hier bekommt ihr das neue Kapitel, wenn auch leider erst Sonntagabend. Lieben Dank für eure Reviews und ein herzliches Willkommen an alle Neuen! *Blumenstrauß überreich*
Nun wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen,
liebste Grüße,
Cassio und vojka

P.S. Schafft ihr es die 1000 Kommi Marke diese Woche zu knacken? Viele fehlen ja nicht mehr. Wir werden dem 1000sten das nächste Kapitel gewidmet, aaaaaaaaaber das ist nicht alles, denn das kann ja jeder Autor *grins* Wir werdem dem 1000sten Kommischreiber eine Frage seiner Wahl (kleine Einschränkung, die Zeit ab eine Woche vor der großen Schlacht ist tabu, etwas Spannung muss ja noch bleiben) beantworten. Und nur ihm, denn wir werden das ganze per Eule machen. Und wir bitten den jenigen dann auch den anderen gegenüber zu schweigen.



Kapitel 84

Freundschaftspuzzle

„Meint ihr, sie schaffen das?“, fragte Peter leise, während er Beccy hinterher sah, die gerade die Stufen zum Schlafsaal der Jungen hoch stieg. Er war, wie auch der Rest der Freunde, unendlich erleichtert, dass Remus wieder da war. Zwar hatte er sich in den letzten Wochen seit Remus' Verschwinden etwas vor ihnen zurück gezogen, aber nur, weil er es nicht mit ansehen konnte, wie fertig seine Freunde waren. Auch ihn hatte es unglaublich mitgenommen, dass der Werwolf so plötzlich aus ihrer Mitte gerissen worden war, hatte aber das Glück, dass Amy ihn aufgefangen hatte. Er wusste, dass dies natürlich auch James und Sirius oder auch einer der anderen getan hätte, aber er wollte ihnen nicht noch zusätzliche Bürden auferlegen. Er hatte mit Sorge beobachtet, dass James' Nerven von Tag zu Tag dünner geworden waren und auch, dass Lily Beccy und James immer wieder komisch angesehen hatte, aber er wollte sich dort nicht einmischen. Er hätte auch gar nicht gewusst, was er hätte sagen können um die Situation zu entschärfen.

„Natürlich schaffen sie es, wir alle schaffen es. Wir müssen Remus nur Zeit geben, dann wird er zu uns zurück finden. Es wird dauern, es wird auch oft Rückschritte geben, aber unser Wölfchen ist stark und wird es schaffen, mit der Hilfe seiner Freunde“, sagte James überzeugt. Auch sein Blick war der Irin gefolgt. Er hoffte nur, dass er mit seinen Worten Recht haben würde. Er glaubte zwar daran, aber irgendwo in ihm war auch eine kleine skeptische Stimme, welche immer wieder sagte, dass es nicht so einfach werden würde, wie er es sich vorstellte.

Er erinnerte sich an die Worte Liams und Patricks. Sie hatten sie davor gewarnt, zu viel zu erhoffen. Das Leben war nicht mehr dasselbe, er war nicht mehr der Remus, den sie vor einem Monat verloren hatten. Zur Zeit war er ein Fremder in einer für ihn fremden Welt, die er einmal gekannt hatte und es würde viel Geduld brauchen, bis er dieser Welt wieder Vertrauen entgegen bringen konnte.

James sah zu Sirius und ein Stich durchfuhr ihn. Noch immer war ihr Umgang sehr zurück haltend. Zwar hatte es den Ansatz einer Aussprache gegeben, doch beide kämpften zu sehr mit sich selbst, als dass sie auf den anderen zugehen konnten. Sirius hatte schmerzhaft erkannt, dass er Chris wirklich liebte - ein Gefühl, welches ihn zutiefst verunsicherte. Er zog sich immer mehr in sich zurück, wurde wortkarg und flüchtete in die Einsamkeit. James hingegen setzte alles daran, seine Beziehung zu Lily zu retten, er wollte sie nicht aufgeben. Sie war sein Leben und wenn sie daraus verschwand, hatte dies keinen Sinn mehr. Vorsichtig näherten sie einander wieder, doch es schien als trauten sie sich nicht, den Streit selbst zu besprechen aus Angst, er könnte jederzeit wieder ausbrechen wie ein bösartiger Virus, der ihre Liebe und Freundschaft vergiftete.

Gedankenverloren sah James ins Feuer. Aber würde es etwas bringen das Thema tot zu schweigen? Würde Remus nicht merken, dass etwas das Klima zwischen den Freunden, etwas frostiger war als sonst? Er musste schlucken. Mit Lily hatte er alles schon aus dem Weg geschafft, ebenso mit Harry und Beccy, blieb also wirklich nur noch Sirius.

„Tatze?“, fragte er zögernd, nicht sicher, ob er das wirklich tun sollte. Angesprochener sah auf und James musste schlucken, als er den traurigen, in sich gekehrten Blick seines Freundes sah, aber er war nicht umsonst ein Gryffindor, kneifen galt jetzt nicht. „Können... können wir reden, bitte?“, fragte er immer noch leise, zögernd, fast schüchtern. Dieses Verhalten passte sonst gar nicht zu dem oft etwas großspurigen und stets selbstbewussten James Potter.

Sirius nickte und stand auf.

James sah noch einmal zu Lily, welche ihm aufmunternd zunickte und schluckte, ehe er Sirius aus dem Portraitloch folgte. Ihm war mulmig zumute, noch nie hatten er und Sirius sich so sehr gestritten, dass es diese Ausmaße erreicht hatte. Es tat James in der Seele weh, er wusste, er brauchte seinen Bruder an seiner Seite. Allein war er nicht vollständig. Ebenso wenig, wie ohne Lily... wenn auch auf eine andere Art. Lily war sein Herz, Sirius seine Seele. Wenn einer von ihnen beiden fehlte, war auch James zerrissen.

Sirius war seltsam nervös, was würde dieses Gespräch bringen? Er hatte James furchtbar vermisst die letzten Tage und gleichzeitig verbot ihm sein Stolz, ihm einfach zu vergeben. Es war nicht richtig gewesen und es hatte Sirius verletzt - tat man dies mit seinem Bruder?

Aber Sirius wusste, dass er die kalte Fassade nicht länger aufrecht erhalten konnte. Er brauchte James, er war sein Bruder. Ohne ihn war er leer, ein sehr wichtiger Teil in ihm schien wie abgestellt. Er hatte nie gewusst, wie stark dieses Gefühl für seinen besten Freund wirklich war - bis er ihn beinahe verloren hatte. Es musste schnell etwas passieren, sonst gingen sie beide daran zugrunde, das war jedem von ihnen klar.

Sie gingen neben einander die steinernen Gänge entlang, brachten jedoch kein Wort heraus. Sie gingen wie selbstverständlich in den Schulsprecherraum, wo sie ungestört waren. James betrat den Raum als erster und ging sogleich zum Fenster, als wollte er flüchten, während Sirius an der Tür stehen blieb, als wüsste er nicht, ob er nicht doch wieder umdrehen sollte und den Raum verließ ehe es zu spät war.

Sirius beobachtete seinen schwarzhaarigen Freund, der in den letzten Tagen sehr ruhig und ernst geworden war. Die Trennung von Lily zehrte an seinen Nerven, das war nicht zu übersehen. Seine Augen lagen tief in seinen Höhlen, seine Haut war blass und gereizt. Obwohl er immerhin wieder mit Lily sprach, waren sie weit davon entfernt, wieder so mit einander umzugehen wie es vor ihrem Streit der Fall gewesen war.

Sirius wusste, dass er selbst nicht anders aussah. Er vermied den Blick in den Spiegel, aß nur noch wenig und sprach noch weniger. Dass er sich in Chris verliebt hatte, hatte ihm den Boden unter den Füßen weg gezogen. Er fragte sich selbst, wieso er so heftig auf diese Erkenntnis reagierte, schließlich war es doch genau das, was er wollte. Aber Liebe war so mächtig, so ungeheuer mächtig und Sirius spürte, wie sein Kummer ihn immer mehr zerfraß. Wie hatte James dies nur all die Jahre über aushalten können?

Plötzlich räusperte sich der Schulsprecher. Unbehaglich sah er Sirius an, als habe er Angst vor dessen Reaktion.

„Ich... ich muss mich bei dir entschuldigen, Tatze“, sagte er mit ungewohnt leiser Stimme. „Ich habe mich unmöglich benommen, es tut mir leid.“

Sirius sah, wie schwer James diese Worte fielen, beschloss aber, es ihm nicht so einfach zu machen. „Und?“, fragte er und sah sein gegenüber aufmerksam an, da musste schon mehr her als ein lahmes es tut mir leid.

James ließ kurz den Kopf sinken, fuhr sich durch die Haare. „Ich hab... ich habe die Kontrolle verloren, irgendwie. Alles schien mit aus den Händen zu gleiten, ich war so wütend auf mich selbst. Und wenn... wenn ich wütend bin, entlädt sich das nicht selten nach außen und leider warst du derjenige, der - “

„Der gerade im Weg stand?“, fragte Sirius. Es hatte bitter klingen sollen, doch er spürte, wie verletzt es geklungen hatte, biss sich auf die Lippe.

Hilflos suchte James' Blick im Raum nach Halt, um Sirius bloß nicht in die Augen sehen zu müssen. Alles, nur das nicht. „Ja, irgendwie... so ähnlich“, gab er murmelnd zu und merkte selbst, wie idiotisch das klang. „Mann Tatze, ich wollte dich nicht anschreien und ... ich wünschte wirklich, ich hätte all den Mist nie von mir gegeben. Das war unverzeihlich, ich hätte für dich da sein müssen, ich hab doch gesehen, wie beschissen es dir ging nach dem Abend in den drei Besen. Stattdessen habe ich es dir zum Vorwurf gemacht, etwas was ich niemals hätte tun dürfen. Es tut mir ehrlich leid, wirklich. Aber das.. das alles hier.. zwischen uns... das macht mich wahnsinnig. Ich habe so Angst, dass...“, er stockte und fuhr flüsternd fort: „So Angst, dass ich durch meine eigene Dummheit meinen Bruder verloren habe.“

„Du wirst deinen Bruder nur auf eine Art verlieren“, wisperte Sirius kaum hörbar. Mittlerweile war er weiter in den Raum hineingegangen und stand am Kamin, in welchem ein lustiges Feuer flackerte. Er stand dort, eine Hand am Sims abgestützt und starte in die Flammen. Dieses wilde Spiel hatte eine seltsam beruhigenden Wirkung auf ihn.

„Wie...?“, fragte James, konnte den Satz aber nicht vollenden, wusste plötzlich nicht mehr, was er sagen wollte. Sein Kopf war leer gefegt.

„Du wirst mich erst in der Sekunde los, in der mein Herz seinen letzten Schlag tut, meine Lungen den letzten Atemzug machen...“, sagte er immer noch leise. Er wollte es eigentlich nicht sagen, wollte hart bleiben, wollte James noch leiden lassen, aber er konnte es nicht. Er brauchte ihn und dies war ihm in diesem Moment so klar, wie es das noch nie gewesen war.

„Untersteh dich“, sagte James mit beinahe drohendem Unterton und kam einige Schritte auf Sirius zu. Dann jedoch besann er sich, atmete tief ein und setzte erneut an. „Ich... ich habe Mist gebaut, Riesenmist den ich auf der Stelle ungeschehen machen würde. Ich habe dich und Lily verloren um meinen eigenen Arsch zu retten, weil ich zu feige war. Habe euch von mir abgewiesen obwohl ihr es doch seid, die ich am meisten brauche. Wer bin ich ohne meine zweite Hälfte? Ohne mein zweites Ich, ohne dich?“

Sirius sah kurz auf, als James anfing zu sprechen, senkte den Blick aber wieder. Er konnte James einfach nicht in die Augen sehen. Eigentlich wollte er immer noch fliehen, einfach nur weg von hier, weg von den Problemen die hier im Moment zu Hauf lagen. Sich einfach irgendwo verkriechen und nie wieder herauskommen. Aber das konnte er nicht, das war nicht seine Mentalität.

„Wenn ich dir so wichtig bin, warum verletzt du mich dann genau an der Stelle, wo es am meisten weh tut? Du weißt, was ich für eine Angst habe nicht lieben zu können und dann kommt mein angeblich bester Freund und wirft mir vor, ich könne dies nicht? Weißt du wie weh das getan hat? Es hat mein Herz in zwei Teile geteilt“, sagte Sirius, er hatte leise angefangen zu sprechen, aber zum Ende hin war er immer lauter geworden, bis er die letzten Worte geschrien hatte. Sirius bemühte sich aufrecht zu stehen, aber eigentlich stand er kurz davor, dass seine Knie nachgaben.

James ballte seine Hände zu Fäusten, am liebsten hätte er sich selbst erschlagen. WIch weiß, nicht nur dein Herz“, murmelte er, Sirius sah ihn beinahe erschrocken an. Doch James sprach weiter. „Ich wusste, dass ich zu weit gegangen war. Ich wusste auch, dass ich dabei war, das Wichtigste in meinem Leben zu verlieren - Lily. Und diese Ohnmacht und Wut auf mich selbst hat sich leider auf dich entladen, etwas, dass niemals hätte passieren dürfen. Scheiße, am liebsten würde ich mir die Zunge abhexen, damit ich nie wieder jemandem so weh tun kann.W Seine linke Hand versuchte in der Zwischenzeit, irgendwo in der Hand Halt zu finden, kratzte über die Tapeten. James hatte das Gefühl, immer tiefer zu fallen, keiner, der ihn auffing und er musste schmerzlich einsehen, dass es seine eigene Schuld war.
Vielleicht war Sirius ohne ihn sogar besser dran, dann würde er ihm nicht noch einmal dermaßen weh tun wie er es nun getan hatte?

Erschrocken sah Sirius auf, was war das gewesen? Wo kam dieses Gefühl plötzlich her? WDenk nicht einmal daran Krone. Ich... ich brauche dich... aber ich brauche auch noch etwas Zeit. Ich kann nicht so tun, als wäre nichts geschehen, aber ich dich nicht verlieren.“
James presste seine Kiefer hart auf einander. Sein Herz klopfte hart in seiner Brust und er fühlte sich wie nach einem Marathon. Am liebsten wäre er auf der Stelle in sich zusammen gesunken, doch er blieb sehen, schaffte es sogar, Sirius an zu sehen. Überrascht erkannte er, dass dieser ihn nun bittend ansah, beinahe entschuldigend. Da erst wurde ihm bewusst, was dieser gesagt hatte und sein Blick wurde weich. „Du wirst mich nicht verlieren, Tatze, das weißt du. Aber ich weiß auch, dass ich... einiges kaputt gemacht habe und so weh es auch tut, kriegst du alle zeit der Welt. Ich brauche doch meinen Bruder.“

Sirius hatte seinen Blick wieder gesenkt. Er konnte es nicht ertragen, den Schmerz in James' Augen zu lesen. Es war, als würde dieser Blick tief in seine Seele hinein schneiden und dort seine Spuren hinterlassen. „Ja, du hast etwas kaputt gemacht, aber wer sagt uns, dass das nicht zu reparieren ist? Es werden vielleicht Narben zurück bleiben, aber was bedeutet das schon? Du weißt doch, jede Narbe ist nichts weiter als eine Geschichte. Und solange du aus deinem Fehler lernst...“ Sirius konnte den Satz nicht beenden, sah nur hoffnungsvoll zu seinem Freund.

James merkte, wie ihm das Atmen schwer fiel. Ohja, er hatte einen riesigen Fehler gemacht, der ihn beinahe alles gekostet hatte. Lily, Sirius und Beccy, sie alle hatte er verletzt und tiefe Wunden in ihrer Freundschaft hinterlassen. Doch vielleicht hatte Sirius Recht und diese Wunden konnten heilen, bis sie eines Tages nur noch Narben waren, die niemand mehr beachtete? Er wünschte sich so sehr, dass sie ihm verziehen, doch am meisten kämpfte er damit sich selbst zu verzeihen. Auch er würde seine Zeit brauchen, das war ihm mit einem Mal klar.

Er räusperte sich. „Ich versuche es. Wirklich, ich werde mein Bestes geben, diesen Fehler nicht noch einmal zu machen. Eher schneide ich mir das Herz mit einem Messer heraus als diesen.... Horror und Schmerz noch einmal zu erleben.“

James' Blick war zerknirscht und er selbst meinte, sein Herz müsste bersten vor Schuldgefühlen. Wieso war er nicht da gewesen, als Sirius ihn am meisten gebraucht hatte? Er ahnte, wie erschreckend das Gefühl des Verliebtseins für seinen besten Freund sein musste. James selbst hatte diese Liebe von Zuhause mit bekommen, fand es aufregend, bei Lily Schmetterlinge im Bauch zu haben, genoss das Gefühl der Liebe. Selbst den Liebeskummer hatte er auf eine seltsame Art und Weise genossen, zu wissen, dass dort jemand war, dem sein Herz gehörte, bei dem er sich sicher fühlte. Doch Sirius hatte nie gewusst, was Liebe war und nun hatte es ihn völlig überrannt. Und ausgerechnet jetzt war James nicht da.

Sirius legte den Kopf leicht schief und sah seinen Freund grinsend an. „Du weißt doch Krone, selbst verletzen ist bei den Rumtreibern strengstens verboten. Oder meinst du, das gilt nur für andere?“, sagte Sirius und dachte dabei an eine Begebenheit vor zwei Jahren zurück. Sie hatten Remus gerade erzählt, dass sie für ihn Animagi geworden waren und ihn nun an in den Vollmondnächten begleiten würden. Remus hatte damals das Angebot kategorisch abgelehnt, gesagt, dass es viel zu gefährlich wäre und er sie nur verletzten würde. Damals hatte James genau diesen Satz gesagt und nun gab er ihn an ihn zurück.

Damals war alles noch soviel leichter gewesen, würde es je wieder so einfach werden? Würden sie es schaffen diesen Krieg zu überstehen ohne einen von ihnen zu verlieren? Oder würde die Welt in das Chaos versinken, von dem Harry ihnen erzählt hatte - James tot, Sirius ins Gefängnis, Peter ein Verräter und Remus in der Isolation. Sirius schüttelte den Kopf. Sie würden kämpfen, damit es nicht so weit kam. Kämpfen und wenn es sein musste, dabei untergehen, aber sie würden Voldemort mitnehmen, um jeden Preis. Zumindest Harry sollte eine glückliche Kindheit ohne Angst vor Krieg haben.

James musste unwillkürlich zurück grinsen, eine Last, die so groß war wie die Rocky Mountains fiel von seine Seele ab und plötzlich konnte er wieder befreit aufatmen. Seine Augen begannen zu strahlen und da er seiner Stimme nicht mehr traute, da er plötzlich viel zu gerührt war, trat er auf Sirius zu und zog ihn einfach in die Arme. Hielt ihn fest und hätte er es sich erlaubt, hätte er fast geweint. Er war so unendlich dankbar, endlich war das Eis gebrochen, er hatte seinen Bruder wieder. Jenen Menschen, der sein seelisches Gegenstück war und ihm auf ähnliche Weise gefehlt hatte wie Lily - was hatte Beccy noch über die Seelenbrüder gesagt? Spätestens nach der letzten Woche zweifelte er keine Sekunde daran, dass dies auf ihn und Sirius zu traf. Und seinen Seelenbruder zu verlieren war das Schlimmste, was ihm passieren konnte.

Sirius fühlte versteifte sich im ersten Moment, als James ihn in eine Umarmung schloss. Er wusste nicht so ganz, ob er schon so weit war, ob er das schon zulassen konnte und wollte. Aber dieses Gefühl verflog sehr schnell und machte einer unendlichen Erleichterung platz. Er hatte seinen besten Freund, seinen Bruder wieder. Dankbar erwiderte er die Umarmung, hielt James fest, zeigte ihm sein Vertrauen.

Nun gab es nur noch ein Problem für den Hundeanimagus zu lösen. Aber mit diesem wollte er sich an dem Abend nicht mehr beschäftigen.

* * *

Lily, Harry, Ginny und Peter saßen zusammen beim Kamin und redeten leise, damit die anderen im Gemeinschaftsraum sie nicht hören konnten. Immer wieder huschte ein fragender Blick nach oben, wohin Beccy verschwunden war oder zum Portraitloch, durch welches James und Sirius vor einiger Zeit geklettert waren und seither nicht zurück waren. Sie hofften, dass die beiden sich nicht die Köpfe abrissen und Harry beschloss, wenn sie nicht bald auftauchten, würde er nachsehen gehen. Dieser Streit konnte schließlich nicht unerheblichen Einfluss auf seine Zukunft haben.. und damit auf seine Existenz in dieser Zeitlinie.

Er warf einen vorsichtigen Blick zu Lily, doch sie jetzt auf James anzusprechen wagte er nicht. Er war froh, dass die beiden nicht mehr so taten als gäbe es den anderen nicht, sondern sich wirklich bemühten. Aber sie würden Zeit brauchen, wie so vieles, was zwischen den Freunden stand. „Meint ihr, die beiden lassen einander am Leben?“, fragte er schließlich und sah Peter und Lily fragend an, sie kannten die beiden immerhin am besten aus dieser Runde.

Peter wog seinen Kopf unschlüssig hin und her. „Wenn James den Lord stecken lässt und sich wirklich entschuldigen will und Sirius den Black in die Kerker gesteckt hat, werden sie beide überleben, ansonsten...“, sagte er leise und grinste schüchtern. Seit Harry und Ginny in dieser Zeit gelandet waren, war Peter selbstbewusster geworden, sagte auch einmal seine Meinung und vertrat diese auch noch, wenn es sein musste. Zwar sagte er unaufgefordert nur selten etwas, aber wenn man eine allgemeine Frage stellte, antwortete er, etwas, was er früher nie getan hatte.

Lily musste lächeln, sie mochte diese neue Seite an dem Rattenanimagus und fragte sich wieder einmal, ob sie genug taten um ihn von Voldemorts Seite wegzuhalten.

Sie seufzte, ohja, James und Sirius waren wirklich zwei Sturköpfe, aber sie glaubte nicht, dass dieses Gespräch im erneuten Streit enden würde. Sie wünschte es sich für beide, dass sie Frieden schlossen, das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

„Ich glaube nicht, dass James so schnell von seinem neuen Titel Gebrauch machen wird“, sagte sie, Ginny lachte.

„Oh nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen, ich schätze ihn nicht sehr lebensmüde ein und das müsste er sein, wenn er diesen Fehler noch einmal macht.“

Peter grinste schelmisch. „Das klappt also noch nicht“, sagte er dann seufzend.

„Was klappt nicht?“, wollte Harry wissen.

„Na ja, das Witze machen, denn genau das sollte das sein.“

Nun war es Lily, die lachte. „Also, ich fand deine Bemerkung durchaus witzig, Pete. Weißt du, dass vor einem halben Jahr eine solche Bemerkung von dir undenkbar gewesen wäre?“

Peter wurde rot. „Die Zeiten ändern sich. Es mag blöd klingen. Aber ich bin unheimlich erleichtert, dass ihr beide in dieser Zeit gelandet seid. Ich weiß, es ist für euch nicht leicht, und ihr vermisst eure Freunde und in Ginnys Fall auch die Familie, aber durch euch haben wir alle eine große Chance bekommen.“ Peter sprach leise und ab und an war noch die Unsicherheit zu hören, die er früher immer gehabt hatte, aber er zeigte auch seine unglaubliche Erleichterung. Erleichterung darüber, dass er die Chance bekam das Leben, welches er in Harrys und Ginnys Zeit führte, grundlegend zu ändern. Er wollte nicht der werden, den die beiden Zeitreisenden kannten. Nein, er wollte ein Freund sein und ein Freund bleiben, der für seine Freunde alles tun würde. Und er hoffte, dass er dies auch schaffen würde.

Harry grinste. „Ich frage mich, welchen Anteil Amy an der ganzen Sache hat. Ich meine, du kannst nicht leugnen, dass du dich verändert hast - sehr zum Positiven, finde ich. Jetzt bist du mit Amy zusammen, was, wenn ich das sagen darf, ein ziemlicher Glücksgriff war. Sie ist ein wirklich nettes Mädchen, auch wenn ich sie kaum kenne. Aber ich freue mich total für dich und auch, wenn ich dich damals als Verräter kennen lernte, bist du nach und nach zu einem guten Freund geworden, Pete. Ich.. ich wollte, dass du das weißt.“

Wenn das so weiter geht, werde ich den ganzen Abend als Tomate hier sitzen, dachte Peter, als er merkte, wie er erneut rot wurde.

„Was meint ihr, machen Beccy und Remus, geht es ihnen gut?“, wollte Ginny leise wissen und sah die Treppe hinauf. Es kam ihr so vor, als wäre es schon Stunden her, dass die Irin im Schlafsaal der Jungen verschwunden war.

Lily folgte ihrem Blick. „Da bisher noch nichts zu Bruch gegangen zu scheint und keiner von beiden wieder hier ist, denke ich schon, dass es ihnen gut geht. Vielleicht ist Beccy genau die Richtige, Remus aus seinem Panzer zu locken. Wäre ja nicht das erste Mal.“ Die letzten Worte hatten nachdenklich geklungen und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. So aufbrausend ihre beste Freundin sein konnte, so liebevoll und geduldig konnte sie auch sein. Sie hatte es geschafft, zu Remus durch zu dringen und war, wenn es nach Lily ging, das Beste, was Remus passiert war. Und sie war überzeugt, dass Beccy es auch jetzt wieder schaffte, Remus aus seiner Panik zu holen. Was auch immer der arme Kerl hatte durch machen müssen, Beccy würde an seiner Seite sein.

* * *

Harry sah gedankenverloren zu der Treppe, welche in ihren Schlafsaal hoch führte. Wäre dies alles auch passiert, wenn er und Ginny nicht hier gelandet wären? Diese Frage hatte er sich bereits zigmal gestellt, doch nun, wo die Folgen so verheerend gewesen waren, ließ sie ihn nicht wieder los. Oder wäre nur der Ausgang ein anderer gewesen?

Obwohl es unmöglich war, dies zu sagen, machte es ihn beinahe verrückt, nicht zu wissen, inwiefern durch dieses Ereignis die Zukunft bereits verändert worden war. Wieder etwas, dass sie vielleicht grundlegend verändert hatten. Aber war dies nicht genau das, was sie vor hatten? Die Vergangenheit zu ändern, damit sie die Zukunft retten konnten?

Ja, dachte Harry, aber nicht auf diese Art und Weise, nicht, wenn es einen von uns so brutal trifft und uns alle beinahe aus einander reißt. Das war so nicht geplant gewesen, sie wollten doch Voldemort vernichten - und nicht, dass am Ende er sie vernichtete. Aber Remus war ihm entkommen. Er würde zwar noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben, aber er war ihm entkommen - war das nicht auch schon ein Sieg?

„Harry, denk nicht mehr daran“, hörte der Schwarzhaarige die leise Stimme seiner Freundin.

Verwirrt sah er sie an. „Was meinst du?“

Ginny konnte sich nur schwer ein Kichern unterdrücken. „Harry ich kenne dich fast mein halbes Leben und bin jetzt schon so lange mit dir zusammen, ich weiß wenn du total in deinen Gedanken versunken bist, vor allem wenn dies keine schönen Gedanken sind. Ich weiß einfach, dass du wie im letzten Monat fast jeden Tag darüber nachdenkst, was wir schon verändert haben, noch verändern werden und ob es das alles wert ist. Und ich sage es dir jetzt noch einmal: Ja, das ist es wert, denn du wirst in einer glücklichen Familie aufwachsen, vielleicht sogar Geschwister bekommen. Sirius wird ein verrückter Patenonkel sein, der mit dir die Dinge anstellt, die sich dein Vater aus Angst vor deiner Mutter nicht traut und Remus wird versuchen sein gutes Gewissen zu sein. Remus und Beccy werden auch glücklich, denn ich denke, nein ich weiß, dass dein Großvater, dein Vater und all unsere Freunde alles tun werden, um die Werwolfgesetze so zu ändern, das Remus ein Einschränkungsfreies Leben führen kann. Und mit viel Glück, bekommst du sogar noch eine Tante Chris“, sagte sie zum Schluss schelmisch Grinsend. Sie hatte dieses Gespräch so oft in der letzten Zeit mit ihrem Freund geführt, dass sie es schon fast nicht mehr zählen konnte. Aber sie gab nicht auf. Irgendwann würde der sture Esel, der sich ihr Freund nannte, das alles auch noch einsehen.

Harry seufzte, wie immer in dieser Situation. Es fiel ihm schwer, an all das glauben zu können. Er bewunderte Ginny für ihre ungeheure Stärke, mit der sie ihm immer wieder zu redete, ihm Mut zu sprach. Doch er merkte, wie er innerlich ungeduldig wurde. Wenn die Prophezeiung stimmte, dann mussten sie noch eineinhalb Jahre warten, ehe sie Voldemort vernichten konnten - viel zu lange nach seinem Ermessen. Am liebsten wäre er sofort aus dem Raum gestürmt und hätte alle Horkruxe auf einmal vernichtet um sich dann ohne Umschweife Voldemort widmen zu können.

Er hasste warten, aber hier war Geduld gefragt. Warten können. Auf ihren Schulabschluss, auf die Ferien. Auf die Horkruxe und schließlich auf Silvester im nächsten Jahr. Harry war sich sicher, dass er bis dahin den Verstand verloren hatte vor lauter Warterei. Er kam sich weiterhin so nutzlos vor, wollte irgendetwas tun - doch er konnte es nicht. Es war ungewohnt, dass andere ihm plötzlich bei allem helfen wollten, wo man früher alles wie selbstverständlich von ihm erwartet hatte. Aber er hatte sich so sehr daran gewöhnt, dass es ihm nun mehr als schwer fiel, diese neue Rolle zu akzeptieren und sich dem anzupassen. Dann würde er eben warten müssen.

Er sah sich um, noch immer saß ihre kleine Vierergruppe beisammen. Sie waren wie ein großes Puzzle, welches nur funktionierte, wenn alle Teile ineinander passten. Langsam aber sicher fügte sich alles wieder zusammen und der Satz aus der Prophezeiung wurde wieder einmal wahr: gemeinsam waren sie stark, einzeln würden sie brechen.


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