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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Ende gut, alles gut?

von vojka

Ende gut, alles gut
(Poppy) *aufgeregt auf die Bühne gestolpert kommt* Endlich, da sind Sie ja! *die Zuschauer entrüstet ansieht* Ich habe Sie eine Woche lang gesucht, doch niemand war da, aber nun können Sie endlich das neue Kapitel lesen, ich habe es hier.. Moment…
(Leser) *aufsteht* Augenblick, Sie haben uns gesucht? Wir waren doch alle hier und haben auf das Kapitel gewartet, aber es kam nichts… Ihr Glück, dass Sie nun da sind, wir warten sehnsüchtig darauf!
(Poppy) *rot wird* Ähm… eh, ja… wissen Sie, die Gedanken der Autorinnen sind immer etwas wirr, da steigt nicht jeder durch… die wenigsten, um ehrlich zu sein und daher… eh… wusste ich nicht, wo ich genau erwartet wurde und habe mich etwas… *hust* verlaufen.
(Leser) Und jetzt, wo Sie uns gefunden haben, hätten wir gern das Kapitel.
*zustimmendes Gemurmel der anderen Leser*
(Poppy) Gut, gut, ich hab es schon gefunden! Zuerst soll ich Ihnen aber im Namen der Autoren danken für die Reviews, sie hoffen, dass Ihnen das neue Kapitel gefällt. *Kapitel an alle verteilt* Ja, von mir auch viel Spaß, haben Sie noch ein schönes Wochenende! *von der Bühne verschwindet*



Kapitel 81

Ende gut, alles gut?


Wo bin ich?, fragte sich Remus, als er am nächsten Morgen erwachte. Irritiert bemerkte er, wie ein Sonnenstrahl der gerade aufgehenden Sonne ihn an seiner Nase kitzelte. Aber Moment einmal - Sonne? Die hatte er doch die letzten vier Wochen nicht mehr gesehen? Er überlegte fieberhaft, was das Letzte war, an das er sich erinnern konnte.
Abend - Vollmond - Voldemort - Imperius - Schüler töten -

Erschrocken hielt er inne, die Augen hatte er immer noch nicht geöffnet und wollte dies nun noch weniger. Er hatte Angst, Angst vor dem, was ihn dann erwarten würde. Hatte er das getan, was Voldemort von ihm verlangt hatte? Lag er hier - wo immer auch Hier war - inmitten des Blutes seines Opfers? Hatte er das getan, was er nie in seinem Leben hatte tun wollen? Hatte er jemanden als Werwolf getötet, oder noch Schlimmer, jemanden zu einem gemacht?

Ein leises Rascheln ließ ihn im Denken innehalten. Was war das gewesen? Er wusste, er konnte den Moment, an dem er endlich seine Augen öffnen musste, nicht mehr länger heraus zögern. Nicht, wenn er Antworten auf seine Fragen haben wollte.

Vorsichtig hob er erst das linke Lid einen kleinen Spalt an, aber außer hellem, weißem Licht konnte er nichts erkennen. So öffnete er beide Augen ganz und erstarrte. Zumindest war er nicht mehr in seiner Zelle und auch nicht irgendwo in der Wildnis. Aber dann erkannte er diesen Ort: er war in der heulenden Hütte, im Schlafzimmer im ersten Stock.

Aber wie war er hier her gekommen? Das Rascheln, welches er bereits zuvor gehört hatte, klang wieder durch den Raum und er drehte seinen Kopf dem Geräusch entgegen.
Dort saß ein Vogel, ein großer noch dazu. Der Kopf steckte unter einem der Flügel und er schien zu schlafen.

Als spürte dieses Tier, dass es beobachtet wurde, hob es den Kopf und sah Remus aus leuchtend blauen Augen an. Der Bussard spannte seine Flügel und schlug zweimal kräftig mit diesen und hob ab. Er segelte genau auf den Schüler, welcher immer noch wie erstarrt auf dem Boden saß, zu und verwandelte sich, als er über ihm war in einen Menschen zurück.

Panisch riss Remus die Augen auf und wich, auf dem Boden kriechend, vor Beccy zurück.

Diese sah ihn erschrocken an. „Remus, ich bin es -“

Remus keuchte und hob abwehrend die Hände. „Komm… komm nicht näher… bitte.“ Seine Stimme war rau und kratzig, leise und misstrauisch.

Beccy schossen Tränen in die Augen. Sie war so überwältigt gewesen, dass Remus wieder da war, ihr Remus, den sie so lange und so verzweifelt vermisst hatte, dass sie gar nicht darüber nachgedacht hatte, dass diese Freude auf ihren Freund, welcher gerade aus dem Vollmond aufgewacht war und sich hektisch umsah, wie ein Angriff wirken musste. Angriffe hatte er in letzter Zeit sicher genug erleben müssen.

Remus schloss die Augen und atmete tief durch, als er erkannte, dass sie zurückwich.

„Merlin, Rem, es tut mir leid, ich wollte dich nicht -“, doch sie brach ab und hielt sich die Hand vor den Mund.

Remus blinzelte. „Beccy?“, fragte er leise, unsicher nun. Vorsichtig richtete er sich auf, seine Augen huschten beständig über ihren Körper - ihre Augen, ihre schwarzen Harre, ihre Hände.

Beccy konnte nur nicken. Hatte Remus wirklich Angst vor ihr? Was musste er im letzten Monat erlebt haben, dass er nun so reagierte? Mach dich nicht lächerlich!, schimpfte sie in Gedanken. Er wurde von Voldemort entführt, was hast du erwartet? Ende gut, alles gut?

„Wie ist deine Animagusgestalt?“, fragte er nun mit erstaunlich fester und kühler Stimme, sah sie abwartend an.

Beccy brauchte einige Versuche, um etwas wirklich Verständliches hervorbringen zu können. „Ein… Bussard. Mäusebussard“, stotterte sie und Remus Herz schlug höher - angenehm höher - als er diese Worte hörte. Er konnte sie nicht länger ansehen, ehe er nicht wusste, ob es stimmte. Doch er brauchte die Bestätigung, das letzte Wissen, dass es die wirkliche Beccy war, die nun vor ihm stand und die er so sehr vermisst hatte, dass er geglaubt hatte, den Verstand zu verlieren.

„Beweise es“, forderte er mit letzter Kraftanstrengung und stand nun endlich auf; er kam sich dämlich vor, vor ihr auf dem Boden zu hocken.

Beccy ließ ergeben die Hände sinken und schloss die Augen, konzentrierte sich und in der nächsten Sekunde stand an ihrem Platz ein kleiner, schüchterner Mäusebussard mit den unverwechselbaren schwarzen Kopffedern.

Remus' Augen wurden groß, als er den leisen Schrei hörte und wieder erkannte. „Merlin“, hauchte er, als sich die Irin wieder zurück verwandelte, „du bist wirklich wieder da… ich bin wieder da…“

Beccy lächelte zaghaft, wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie nickte. „Du bist wieder da, Rem. Hier in Hogwarts und ich - ich bin bei dir“, sagte sie vorsichtig und ging einen Schritt auf ihn zu.

Remus' Blick flackerte. „Nicht.“ Wieder wich er zurück, senkte den Blick. Sie war es wirklich, war hier und hatte über ihn gewacht und nun stand sie vor ihm und er konnte sich nicht einmal darüber freuen. Verdammt, wie lange hatte er sich gewünscht, dass genau dieser Moment wahr würde? Das er sie wieder sah - dazu noch in Freiheit! Und doch misstraute er ihr noch immer, wagte es nicht, sich der Illusion hinzugeben, er wäre wirklich in Sicherheit. Erneut sah er das schwarzhaarige Mädchen an, welches traurig, einsam und verzweifelt vor ihm stand. Er wusste, es war seine Schuld, ihre Gefühle für ihn trafen ihn wie einen Schlag. Er taumelte, wollte sich festhalten und stürzte. Die Decke hatte er fest um seinen Körper geschlungen, er zitterte. Was, wenn er sie verletzt hatte? Er presste die Hände zusammen. Hatte er ihr mit diesen Händen etwas angetan? Oder… oder würde er es tun, sobald er sie berührte?

„Rem, bitte, du bist in Sicherheit, bei uns. Niemand tut dir etwas.“

Remus sah sie noch immer etwas skeptisch an, er konnte nicht glauben, was er sah. „Das haben sie auch behauptet“, stieß er bitter hervor und sein Blick wurde trüb. Seine Finger krallten sich in die Decke, er zuckte panisch und drückte sich an die Wand, als er Schritte hörte und einen weiteren menschlichen Geruch wahr nahm. Einen vertrauten Geruch. In seinen Augen war nackte Angst zu lesen.

„Bei Merlins Bart, du bist es wirklich!“, stieß eine völlig perplexe Krankenhexe hervor, welche so eben durch die Tür getreten war.

Remus schloss die Augen. Er atmete heftig und sein Herz raste. Er verfluchte sich selbst für seine Angst, wollte ihnen vielmehr allen um den Hals fallen, ihnen sagen - und zeigen - wie sehr er sich freute und wie groß seine Erleichterung war, sie alle wirklich und wahrhaftig wieder zu sehen. Doch stattdessen fühlte er die Panik in sich aufsteigen, welche er die letzten vier Wochen nicht zugelassen hatte.

Es schien so einfach zu sein, als müsse er einfach nach der Realität greifen und alles andere hinter sich lassen. Für Beccy und Madam Pomfrey mochte es selbstverständlich sein, dass er in Sicherheit war. Doch sie hatten nicht erlebt, was er hatte durchleben müssen. Die Folter, die Bilder, die Ängste -

„Es ist vorbei, Remus. Du bist frei.“ Die Stimme der Heilerin klang ruhig und vor allem beruhigend. Er spürte ihre Präsenz überdeutlich, es gab so vieles, was er mit dieser Frau verband. All die Jahre über in Hogwarts war sie für ihn da gewesen, hatte ihn versorgt und gepflegt, seine Wunden geheilt und seine Hand gehalten. Ihm Mut zu gesprochen und immer ein offenes Ohr gehabt. Und nun war sie hier.
Ängstlich öffnete er die Augen. Blickte Madam Pomfrey direkt an, welche ihn freundlich anlächelte. Dann sah er zu Beccy, welche ihn mit einem Ausdruck, der nichts anderes als Liebe ausdrückte, ansah. Da wusste er es. Es war alles gut.

„Es ist vorbei“, flüsterte er und lächelte, als seine Beine die Anspannung nicht länger tragen wollten. Er sackte auf die Knie, Poppy war sofort bei ihm. „Ich bin frei!“

Eine ungeheure Wärme durchflutete ihn, plötzlich spürte er das Leben in seinen Körper in seinen Körper zurück kehren. Er hatte es geschafft. Er hatte nicht aufgegeben und sogar Voldemorts Imperiusfluch hatte seinem Wunsch nach Freiheit nicht stand halten können. Plötzlich brannten ihm tausend Fragen auf der Zunge, hoffnungsvoll sah er Beccy an. Doch gleichzeitig fühlte er sich so unbeschreiblich müde, dass er beschloss, später nach den restlichen Freunden zu fragen. Er hatte jetzt viel Zeit. Es war alles gut.

Ein letzter Blick galt seiner Freundin, welche er nur anlächeln konnte. Er war zu müde. So unsagbar müde.

„Na komm“, sagte Madam Pomfrey sanft, „gehen wir hoch. Ein schönes, weiches Bett und eine Phiole Schlaftrank warten auf dich.“

Remus nickte und folgte ihr schweigend. Ein Bett und viel Schlaf waren genau das, was er jetzt brauchte.

* * *

Als Leyah hörte, wie ihr Mann das Haus betrat, stand sie aus ihrem Sessel auf, in welchem sie ein Buch gelesen hatte und betrat den Flur, wo Patrick gerade seinen Umhang an einen Ständer hängte.

„Also, Frühling ist das nicht gerade“, murmelte er und hielt dann in seiner Bewegung inne, als er den Ausdruck und Leyahs Gesicht erkannte.

„Sie haben den Jungen gefunden, er ist in Sicherheit“, sagte er und ihre Besorgnis wich tiefer Erleichterung.

„Die Kinder haben es geschafft, ihn als Werwolf zurück zuholen. Er wird zurzeit noch von Madam Pomfrey versorgt, aber die Phönixtränen haben die schlimmsten Verletzungen heilen können. Es wird ihm bald wieder besser gehen, zumindest körperlich.“

Leyah folgte Patrick ins Wohnzimmer und sah ihn fragend an. „Phönixtränen?“ Sie schien verwirrt zu sein und doch fiel ein großer Brocken Last von ihrer Seele. Remus ging es wieder gut und damit hoffentlich auch bald wieder ihrer Tochter.

„Albus' Phönix Fawkes und Harry haben es geschafft, die Wunden zu versorgen und zu heilen. Eine großartige Gabe, wenn du mich fragst, besonders bei Harry ist es eine große Hilfe, dass er dies als Animagus kann. Und Fawkes scheint ihm ein guter Lehrer zu sein.“ Er ging an ein Barfach, welches in einem kleinen Schränkchen war und goss sich ein Glas Feuerwhiskey ein. Dann ließ er sich ermattet in den Sessel allen, in dem Leyah bis vor wenigen Minuten noch selbst gesessen hatte und starrte ins Leere.

Leyah setzte sich zu ihm auf das Sofa und sah ihn einfach nur an. Sie machte sich Sorgen um ihren Mann, große Sorgen. Die letzten Wochen hatte sie ihn praktisch nicht gesehen, er war ständig auf der Arbeit, beratschlagte mit Kollegen, was zu tun war, beriet sich mit Liam oder mit Dumbledore. Sie waren jeder noch so kleinen Spur nach gegangen und hatten doch nichts finden können. Sie wusste, dass er an damals dachte, genau wie sie. Und sie wusste ebenfalls, dass Patrick alles erdenkliche daran gesetzt hatte, ihre Tochter vor einem womöglich ähnlichen Schicksal zu bewahren.

„Es ist gut, Liebling. Er ist wieder da, sie wird ihn nicht verlieren“, sagte sie leise und berührte ihn sacht am Arm. Doch Patrick zeigte keinerlei Reaktion.

„Wir waren nicht da“, sagte er so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte. „Wir haben ihn im Stich gelassen, ich habe Beccy - “

„Nein!“, fuhr sie scharf dazwischen und zwang ihn, sie nun anzusehen. „Ihr habt niemanden im Stich gelassen, Patrick. Ihr habt alles in eurer Macht stehende getan um ihn zu finden, mehr konntet ihr nicht tun. Sowohl du als auch Liam und jeder aus dem Orden und dem Aurorenteam ist an seine Grenzen gestoßen, schon vor Wochen. Aber ihr habt nicht aufgegeben, habt weiter gekämpft und an nichts anderes gedacht, als dass ihr ihn wieder finden müsst. Habt jeden Hinweis doppelt und dreifach geprüft, egal wie nebulös er war. Aber auch ihr seid keine Übermenschen, Pat. Ihr hättet nicht mehr tun können, ohne selbst vollständig zu zerbrechen.“

Hilflos sah sie ihn an, wollte ihn aus seiner Lethargie reißen, aber der Auror sah einfach durch sie hindurch.
„Ich hätte da sein müssen, Leyah. Wir hätten doch irgendetwas tun müssen! Wenigstens letzte Nacht, aber auch da waren wir nicht da, wir haben einfach nichts getan!“ Er sprang aus seinem Sessel auf und knallte das Glas so hart auf den Tisch, dass Leyah Angst hatte, es würde zerspringen.

„Sie sind Kinder, Leyah. Beccy, James, Lily… Remus… sie alle sind Kinder und wer musste ihren Freund retten? Sie! Sie sind gestern Nacht da raus und haben sich dem Werwolf gestellt, der die Aufgabe hatte, einen seiner Freunde zu töten! Beccy hat die ganze Nacht bei ihm gewacht, sie ist am Ende ihrer Kräfte. All die Wochen nicht zu wissen, ob er noch lebt oder ob er - “ Er brach ab und barg sein Gesicht in den Händen.

Vorsichtig trat Leyah an ihn heran und legte eine Hand auf seine Schulter. Diesmal ließ er es zu, drehte sich ganz langsam zu ihr um.

„Es ist gut, Liebling. Sie haben es geschafft und auch ihr habt nicht aufgegeben. Das zählt. Nicht, wer ihn gefunden hat und wer nicht. Gib dir keine Schuld. Es ist nicht wie damals, es ist alles gut. Remus ist zurück, er wird sich erholen und mit ihm Beccy. Und sage nie wieder, du hättest irgendwen im Stich gelassen, Patrick O'Connor, denn das ist absoluter Schwachsinn! So etwas würdest du nie tun, erst recht nicht die Menschen, die du liebst.“

Sie spürte, wie er sich vertrauensvoll an sie lehnte und schließlich lagen sie sich in den Armen, spürten den Herzschlag des anderen gaben einander Halt und Kraft.

„Es ist geschafft, es ist vorbei“, murmelte Leyah in Patricks Halsbeuge und sie spürte, wie er schluckte, wie er sich an sie klammerte und ihn plötzlich all die Anspannung verließ, welche ihn die letzten Wochen über aufrecht gehalten hatte.

„Ja“, hörte sie ihn leise flüstern, eher zu sich selbst als zu ihr, „ja, es ist vorbei. Es geht ihm gut, es geht ihr gut.“
Sanft löste sie sich von ihm und sah ihm in die Augen, welche feucht und müde, aber unendlich erleichtert, glänzten. Sie strich ihm über die Wange und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, den er beinahe dankbar erwiderte.

„Ich danke dir, dass du da bist“, hauchte er gegen ihre Lippen und lächelte. All die Angst, welche die letzten Wochen über sein Herz und seinen Körper, seine Seele, gefangen hatte, schien ihre eisernen Ketten ein wenig zu lockern, sodass er wieder freier atmen konnte. Was auch immer dieser Krieg noch für sie bereit hielt, sie würden es durch stehen. Gemeinsam.

* * *

Es war Mittag, als sich Dumbledore, Liam und Patrick mit den sieben Schülern zusammen setzten. „Erst einmal muss ich mich bei euch allen bedanken“, begann der Schulleiter und nahm mir jedem von ihnen kurzen, aber intensiven Blickkontakt auf. „Es war alles andere als leicht, gestern Abend dort hinaus zu gehen und euren Freund zu empfangen, der den Auftrag hatte, einen von euch zu töten.“

Sirius verspannte sich bei diesen Worten augenblicklich, kontrolliert atmete er tief ein und wieder aus. Obwohl Fawkes und auch Harry ihre körperlichen Wunden geheilt hatten, würde es doch einige Zeit dauern, bis ihnen das Ausmaß der letzten Nacht, der letzten Wochen, bewusst wurde.

Nach einer kurzen Pause fuhr Albus fort. „Eure Fähigkeit, euch in Tiere zu verwandeln, hat euch das Leben und wohl auch das von Remus gerettet. Dazu haben der gute Fawkes und Harry die erstaunliche Gabe des Heilens durch ihre Tränen - ein wertvolles Geschenk, besonders in dieser Situation. Dennoch seid euch zu jeder Zeit der Gefahr bewusst. Phönixtränen sind kein Freibrief dafür, jegliches Risiko außer Acht zu lassen. Aber die Hauptsache ist, dass es euch allen gut geht und ihr wohlbehalten zurück gekehrt seid - zusammen mit unserem lang vermissten Freund Remus Lupin, welcher nun behütet von Madam Pomfreys Hand im Krankensaal schläft.“

Beccy saß, noch immer ziemlich blass, auf der Kante eines Sofas, gegenüber ihres Vaters. Sie sah müde aus, erschöpft, auch etwas ungläubig, als könnten die Geschehnisse der letzten Nacht sich wieder in Luft auf lösen - waren nur ein Traum gewesen. Doch ihre Augen strahlten, Patrick lächelte, als er seine Tochter ansah. Endlich strahlte sie wieder, sie hatten es wirklich geschafft.

„Auch wir möchten euch im Namen der Aurorenzentrale danken“, sagte Liam nun, „wir müssen zugeben, dass Remus' Rettung allein euer Verdienst war, denn hier konnten wir leider nur wenig ausrichten. Ihr habt es geschafft, was von uns niemand vermochte: ihr habt es geschafft, euch in Animagi zu verwandeln und ihr wart sogar bereit, euch in dieser Gestalt gegen den Fluch Voldemorts und somit gegen Remus zu stellen. Ihr habt euer Leben aufs Spiel gesetzt, um das eures Freundes zu retten und dafür verdient ihr unseren tiefsten Respekt. Ihr habt es getan ohne zu zögern, es gab für euch keine Alternative - das ist genau das, was Freundschaft ausmacht. Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein. Die letzten Wochen waren für alle eine harte Zerreißprobe - aber es ist überstanden. Remus lebt, er ist zurück. Dank euch.“ Seine Stimme hatte richtig feierlich geklungen und James spürte eine Wärme des Stolzes in sich aufsteigen. Stolz, dass sie es ohne großen Schaden überstanden hatten, Stolz, solche Freunde haben zu dürfen und Stolz, so einen Vater und Paten zu haben.

Patrick hatte den Worten seines Freundes aufmerksam zugehört und lächelte nun. „Dem habe ich nichts hinzu zu fügen“, sagte er und hob beinahe entschuldigend seine Hände, ehe er ernst wurde. „Gebt ihm Zeit. Die wird er brauchen, genau so wie er euch an seiner Seite braucht. Eure Sicherheit, eure Freundschaft. Niemand kann sagen, was er dort durch gemacht hat, aber angenehm wird es nicht gewesen sein. Drängt ihn nicht zum Reden. Ermuntern, aber nicht drängen. Er braucht Zeit, selbst zu bereifen, was passiert ist. Er wurde mit Voldemorts Imperius in die Nacht geschickt und wachte in der heulenden Hütte wieder auf. Lasst ihm und auch euch Zeit, sich daran zu gewöhnen - doch achtet gut auf ihn. Zu viel Einsamkeit ist gefährlich. Ich kenne Remus nicht so gut wie ihr, aber ich habe genug Kriegsopfer erlebt, um euch zu bitten, vorsichtig zu sein. Erwartet nicht, den alten Remus zurück gewonnen zu haben. Fordert nicht zu viel. Stellt euch auf ihn ein und gebt ihm die Sicherheit, die er braucht, um den Horror zu verarbeiten. Ich bin sicher, ihr bekommt das hin.“ Verlegen sah er zu Albus und Liam, doch die beiden lächelten ihn nur an und nickten aufmunternd. An seinem ausführlichen Monolog schien sich keiner zu stören.

Die sieben Freunde waren sehr still, nur eine unübersehbare Erleichterung war in ihren Gesichtern zu lesen. Immer wieder warfen sie sich verstohlene Blicke zu, wagten mal ein Lächeln, sagten jedoch nichts. Auch sie mussten die Ereignisse der Nacht erst einmal verarbeiten.

„Ich würde vorschlagen, ihr geht in euren Turm hinauf und begebt euch in eure Betten. Die letzte Nacht habt ihr ja keinen Schlaf gefunden und morgen ist wieder Unterricht, bei welchem ihr wach sein solltet“, sagte Dumbledore und durchbrach damit die angenehme stille, welche im Raum der Schulsprecher geherrscht hatte. Die Schüler nickten lediglich und verließen immer noch schweigend den Raum. Sie waren einfach zu müde zu allem, selbst zum Reden und so wurde das kleine bisschen an Kraft, welches die sieben Freunde noch hatten, dazu genutzt heil an ihr Ziel zu kommen.

Die Lähmung der letzten Wochen hatten sich noch nicht gänzlich abschütteln können und waren nun zusätzlich betäubt von der unerhofften Tatsache, dass es ihnen wirklich gelungen war, Remus zurück zu holen. Teils jubilierten sie innerlich, teils jedoch versuchten sie immer noch zu begreifen, wie das eigentlich geschehen war.

Wie ein Film im Zeitraffer, so schnell, dass man gar nicht richtig mit bekommt, dass plötzlich doch alles gut ist, dachte Sirius, als er in sein Bett kroch und die Augen schloss. Er war so müde, doch diesen Preis vergangener Nacht zahlte er ohne zu zögern, wenn es darum ging, einen Freund zu retten. Es war endlich alles wieder gut, sie hatten es geschafft. Er war wieder da, endlich waren sie wieder vereint. Erleichtert und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Sirius ein, in sich ein unerschütterliches Gefühl, dass die Freundschaft der Rumtreiber niemals zerbrechen würde.

* * *

Laura Lupin wischte sich die Hände an einem Handtuch ab, ehe sie zur Tür ging, wo so eben jemand geklopft hatte. Es war früher Nachmittag, sie hatte gerade den Braten aufgesetzt und fragte sich, wer zu dieser Stunde vor ihrer Tür stand.

Als sie diese jedoch öffnete, war sie für einen Moment wie erstarrt. Doch dieses Mal war in Dumbledores Gesicht nichts von tiefer Sorge zu lesen, im Gegenteil. Er lächelte. Fröhlich sah er sie an und seine Augen funkelten. Da endlich entließ sie die Luft aus ihren Lungen, von der sie nicht gemerkt hatte, dass sie sie angehalten hatte.

„Professor Dumbledore!“, sagte sie erschrocken. „Gibt es etwas neues von Remus?“ Ihre Stimme bebte leicht, ihr Blick flackerte, Angst sprach aus ihren Augen. Angst darüber, nun endgültig die letzte Nachricht zu erhalten, die sie je von ihrem Sohn bekommen würde.

Dumbledore sah sie jedoch freundlich an. „Guten Tag, Misses Lupin. Ja, es gibt etwas Neues, aber es ist nichts, wovor Sie Angst haben müssen. Im Gegenteil.“ Er lächelte und seine Augen strahlten geradezu, sodass Laura einige Sekunden brauchte um zu begreifen, dass er nicht mit der so gefürchteten Todesnachricht über ihren Sohn kam. Aber... was konnte es dann bedeuten?

„Bitte, treten Sie doch ein“, sagte sie und machte einen Schritt zur Seite.

„Danke, Misses Lupin.“ Albus neigte leicht den Kopf. „Oh“, sagte er, als er den Braten roch, „ich hoffe, ich störe nicht beim Essen?“

„Nein, nein“, schüttelte Laura den Kopf und bedeutete ihm, sich auf das Sofa im Wohnzimmer zu setzen, „der Braten braucht noch etwas. Wenn Sie möchten, sind Sie gern eingeladen mit uns zu essen?“

Nun war es an Albus, den Kopf zu schütteln. „Danke Misses Lupin, das ist sehr freundlich. Doch ich möchte gar nicht lange stören, sondern Ihnen und Ihrem Mann eine erfreuliche Nachricht überbringen.“ Er hatte seinen Hut noch immer in seiner Hand, doch sein Blick war offen und freundlich und Laura kam es vor, als wirkte er weit weniger angespannt als das letzte Mal, dass er bei ihnen gewesen war.

Ein leichtes Zittern durchlief sie, als sie an die letzte Nachricht des Schulleiters dachte. Der vergangene Monat war die Hölle gewesen, doch nie hatte es etwas Neues gegeben, ihr Sohn galt weiterhin als spurlos vermisst.

„Erfreuliche Nachrichten hören wir gern, Sir“, erklang eine Stimme von der Tür, überrascht sahen die beiden auf. John trat herein und schüttelte Albus Dumbledore kräftig die Hand, setzte sich schließlich ihm gegenüber neben seine Frau.

Albus bemerkte, dass sie beide müde aussahen. Es war eine innere Erschöpfung, ein seelisches Kräfteringen, welches man nach und nach verlor.
Doch nun würde es ein Ende haben.

„Ich will Sie auch gar nicht lange auf die Folter spannen“, begann er und merkte, wie seine beiden Gastgeber ihn leicht nervös ansahen. Was würde er ihnen dieses Mal berichten? Der Schreck über das Treffen vor einem Monat saß noch immer tief.

„Es geht um Ihren Sohn, Remus. Wir haben ihn gefunden, er befindet sich zur Zeit auf unserer Krankenstation, wo die gute Madam Pomfrey sich seiner Wunden annimmt und ihn versorgt.“

Ein einheitliches erleichtertes Seufzen war von den beiden zu vernehmen. Laura blinzelte und bemühte sich, ihre Fassung zu wahren. „Ist das wirklich wahr? Er ist zurück? Er… er lebt?“

Albus nickte nur und da war es auch um John geschehen, dessen Schultern ein gutes Stück nach unten sackten. „Bei Merlin“, flüsterte er und mit einem Mal wurden all ihre Sorgen und Ängste, ihre Verzweiflung und Mutlosigkeit so deutlich wie noch nie.

„Sie müssen sich keine Sorgen mehr machen und wenn Sie möchten, können Sie morgen gern nach Hogwarts kommen und ihn besuchen. Er würde sich sicher freuen, Sie zu sehen.“

Laura konnte nun ihre Tränen nicht länger zurück halten. Es war vorbei, ein gewaltiger Brocken aus Schmerz, Schuld und Angst löste sich aus ihrem Magen, befreite ihr Herz und ließ sie endlich wieder frei atmen. Sie hatte Mühe, gerade sitzen zu bleiben, alles schien mit einem Mal so schwer. Tausend Fragen schwirrten ihr im Kopf herum, doch sie hatten Zeit, viel Zeit. Die Nachricht allein, dass ihr Sohn lebte und alles gut war, war genug für heute. Der Rest musste bis morgen warten.

„Wir kommen gern morgen, vielen Dank“, krächzte John Lupin, stand auf und geleitete den Schulleiter hinaus. Als er zurück kam, saß Laura wie versteinert auf ihrem Sessel, doch ihre Augen strahlten. Dann sah sie ihn an und flog ihm beinahe in die Arme, lange hielten sie sich einfach nur fest. Dankbar, einander zu haben und unendlich froh, nun Gewissheit zu haben. Sie hatten die Hoffung nicht aufgegeben und Remus hatte für sie gekämpft.
Und er hatte gewonnen.

* * *

Das erste was Remus wahrnahm, nachdem ihn Morpheus aus seinen Armen gelassen hatte, war nichts. Gar nichts. Die Schmerzen, die in den letzten Wochen sein ständiger Begleiter gewesen waren, waren verschwunden. Auch merkte er, dass er nicht mehr auf einer harten Pritsche oder dem Fußboden lag, sondern in einem warmen, weichen und kuscheligem Bett. Mit immer noch geschlossenen Augen kuschelte er sich tiefer in die Kissen.

Er seufzte wohlig. Er hatte einen schönen Traum gehabt. Er war in der heulenden Hütte aufgewacht, Beccy hatte in ihrer Animagusgestalt über ihn gewacht und Madam Pomfrey war gekommen und hatte ihn in Schloss gebracht. Remus wollte einfach nicht aus diesem Traum aufwachen, er war einfach zu schön, zu schön um wahr zu sein.

Aber Remus wunderte sich immer mehr. Nicht nur, dass er keine Schmerzen mehr hatte und in einem weichen Bett lag, Nein, hier roch es auch so anders als in seiner Zelle, die immer leicht moderig gerochen hatte, dadurch, dass sie so feucht gewesen war. Aber hier roch es sauber, mehr als nur das. Es roch nach Desinfektionsmittel. Verwirrt runzelte er die Stirn. Wie konnte das sein? Auf die Idee die Augen zu öffnen und zu sehen, wo er sich befand, kam er einfach nicht. Er wollte nicht enttäuscht werden und die kargen Steinwände seines Gefängnisses sehen. So gab er sich weiter der Illusion hin, dass er doch gerettet worden war und nun frei und bei Madam Pomfrey im Krankenflügel war.

Ein Rascheln und Klappern ließ ihn erstarren. Was war das gewesen? Kam Greyback zurück? Oder Eleonora? War es wieder an der Zeit ihn zu überreden die Seiten zu wechseln? Wann würden die beiden endlich verstehen, dass er sich nicht brechen lassen würde, sondern lieber starb? Remus Hände krampften sich zu Fäusten zusammen, sein ganzer Körper war unter Spannung, als würde er jeden Moment mit dem Cruciatus-Fluch rechnen. Aber es kam nicht, obwohl das Klappern und Rascheln nun direkt neben ihm zu hören war. Spielten seine Sinne ihm etwa nur einen Streich? Schlief er vielleicht immer noch?

„Shht, Remus. Entspann dich, du bist in Sicherheit. Ich möchte mir nur deinen Arm ansehen“, sprach eine sanfte, einfühlsame Stimme zu ihm. Remus kannte diese Stimme, er kannte sie nur zu gut, hörte er sie doch alle vier Wochen, wenn er nach seinen Ausflügen als Werwolf zurück ins Schloss kam. Aber wie konnte das sein? Träumte er so intensiv?

Erschrocken öffnete er die Augen, als er ein Brennen an seinem linken Arm spürte. „Madam Pomfrey -“ Ängstlich sah Remus die Schulheilerin an. Mehr brachte er einfach nicht heraus. Seine Gedanken überschlugen sich gerade. War das alles vielleicht doch kein Traum gewesen? War es wahr, war er wieder in Hogwarts, bei Beccy, bei seinen Freunden?

Die Frau an Remus' Bett lächelte nur liebevoll auf ihn herunter. „Ja, ich bin es. Du bist wirklich wieder in Hogwarts.“

„Aber… aber wie?“, fragte Remus fast tonlos. Er war immer noch so unglaublich müde und wollte eigentlich nur schlafen, aber gleichzeitig hatte er so unglaublich viele Fragen, die er sich zur Zeit einfach nicht beantworten konnte, die er aber beantwortet haben wollte.

Madam Pomfrey hielt in ihrer Versorgung des Armes inne.
„Shht, ganz ruhig. Ich kann dir leider nicht sagen, wie du wieder hergekommen bist. Aber das werden dir der Direktor sicherlich erzählen. Deine Freunde waren heute Abend schon einmal hier gewesen, aber da hast du noch geschlafen und so habe ich sie in ihren Turm zurück geschickt“, berichtete Madam Pomfrey.

Seine Freunde waren da gewesen, es schien ihnen also gut zu gehen, aber Remus wollte, nein er musste es genauer wissen und so stellte er der Heilerin die Frage, die ihn am meisten quälte.

„Es geht ihnen gut Remus. Alle sind wohlauf, jetzt wo du wieder da bist. Und nun trink das hier, damit du auch die restliche Nacht noch schlafen kannst. Es ist ein Traumlostrank.“

Gehorsam nickte Remus, erleichtert, dass es den sieben gut ging, nahm die kleine Phiole und stürzte deren Inhalt in einem Zug hinunter. Kaum hatte er sie der Heilerin zurück gegeben und sich tiefer in die weichen Kissen unter ihm gekuschelt, weilte er auch schon wieder in Morpheus' Armen, aus welchen er nicht vor dem späten Morgen aufwachen würde.


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