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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Words don't come easy

von vojka

(Liam) Patrick, beeil dich jetzt endlich einmal, wir sollten schon gestern hier sein, aber nein du musstest ja unbedingt mit Leyah deinen Hochzeitstag feiern. *zieht den Vorhang zur Seite und betritt die Bühne*
(Patrick) *stolpert hinterher* Ach, ein neues Kapitel ist also wichtiger als unser Hochzeitstag? Na vielen dank auch!
(Liam) Nein, es ist natürlich nicht wichtiger. Aber Leyah hätte doch einmal 10 Minuten auf ihren Gatten warten können, damit wir erst unserem Job nachgehen *dreht sich dem Publikum zu und verdreht die Augen* Hallo liebe Leser.
(Patrick) Gut, ich werde dich an euren Hochzeitstag daran erinnern. *sich ebenfalls dem Publikum zudreht* Wie unschwer zu erkennen, wurden wir beide heute auf die Bühne geschickt um euch das neue Kapitel anzukündigen. Aber... wir müssen euch warnen.
(Liam) Es könnte gefährlich für euch werden. Jeder weiß, wie gefährlich Werwölfe sind. Aber ein Werwolf unter dem Imperiusfluch? *atmet tief durch und sieht zu Patrick*
(Patrick) Wir wissen, viele von euch mögen Remus und freuen sich auf seine Rückkehr. Aber passt auf, er ist nicht er selbst. Also bleibt geschützt, wo er euch nicht sehen kann, denn wir wollen jede Gefahr für die Leser vermeiden...
(Liam) Am besten versteckt ihr euch in einem Gebäude, denn Werwölfe haben sehr feine Nasen und Remus wird euch wittern können.
(Patrick) *gerät ins grübeln* Ähm, Liam? Was machen wir hier eigentlich? Die sollen das Kapitel LESEN und nicht mit dabei stehen...
(Liam) *rollt mit den Augen* Pat, als ob sie nur das tun werden. Sie werden hautnah dabei sein wollen. Auch wenn wir .... *Ein langgezogenes Heulen unterbricht Liams Gerede*
(Patrick) *erschrickt* *sieht sich hektisch um* Schon so spät? Oh Mist Liam, wir müssen uns beeilen!
(Liam) *nickt* So seht zu, dass ihr Land gewinnt. Und wir, Patrick, sollten zu Albus. Er wartet sicherlich schon bei Hagrid auf uns.
(Patrick) Du hast Recht, hoffentlich kommen die Kinder rechtzeitig. Wir wünschen euch viel Spaß, passt auf euch auf! *das Kapitel verteil*
(Liam) *Sich im Laufen noch einmal umdreht* Hätte ich beinahe vergessen, wir sollten den Reviewschreibern noch danken. Also DANKE! von den Autoren.
(Patrick) *nickt* *schnell Liam folgt*



Kapitel 79

Words don't come easy

Beccy öffnete leise das Fenster und atmete die frische, kühle Morgenluft ein. Sie schloss kurz die Augen, ehe sie sich umdrehte und ihren Zauberstab zückte. Zufrieden sah sie zu, wie die Nachricht an Lily auf ihr Kopfkissen segelte, ehe sie ihren Stab auf ihren Nachttisch legte und sich verwandelte. Dies gelang ihr inzwischen so mühelos, dass sie die Schmerzen kaum noch spürte.

Mit zwei Flügelschlägen schwang sie sich hinaus in den Sonnenaufgang, begrüßte die ersten Strahlen, welche über den Baumwipfeln aufgingen und widerstand dem Impuls, zum Verbotenen Wald zu fliegen und erneut nach Remus zu suchen. Stattdessen schlug sie einen Bogen ein, überflog die Ländereien, machte einen Rundflug über den Schwarzen See und sah den Riesenkraken im Wasser dahin gleiten.
Beccy fragte sich, was sich wohl alles unterhalb dieser Wasseroberfläche befand, der See war schließlich alles andere als klein. Doch sie war kein Fischadler, der sich in die Fluten stürzen konnte und wieder auftauchte, so beschloss sie, dieses Experiment eher nicht zu wagen und flog weiter, während tief unter ihr ein kleiner Schatten ihr folgte.

Als sie in die Nähe des Quidditchstadions kam, erkannte sie überrascht, dass bereits jemand dort war, der ganz ähnliche Gedanken wie sie gehabt hatte. Nur, dass dieser zum Fliegen seinen Besen brauchte.

Sie beobachtete James, wie er den Quaffel in die Luft warf und wieder fing, dabei komplizierte Flugmanöver startete - und doch den Lederball niemals verfehlte. Er übte verbissen, konzentriert und Beccy wusste, dass sie sich besser von ihrem besten Freund fern hielt, wenn er in einer solchen Laune war. Er musste sich abreagieren, seine Wut hinausfliegen, da würde sie nur stören und womöglich alles nur schlimmer machen.

Sie wusste, dass James seit Tagen nicht mehr schlief, Nacht für Nacht wach lag und sich am meisten selbst verfluchte. Es tat ihr unheimlich weh, ihn so zu sehen, doch das Schlimmste war, dass er praktisch niemanden an sich heran ließ. Zwar sprach er inzwischen wieder mit Sirius, aber er und Harry waren augenscheinlich die einzigen, welche ein Wort mit dem jungen Lord wechseln konnten, ohne entweder abserviert zu werden oder auf eine Mauer aus Eis zu stoßen.

Sie umkreiste das Stadion einmal, während sie ihn weiterhin beobachtete. Seine Bewegungen waren präzise und sehr sauber, sie wusste, James erlaubte sich im Quidditch keine Fehler. Er hatte sehr hohe Ansprüche an sich und sie hatte das leise Gefühl, dass diese Ansprüche, seit er ein Lord war, noch mehr gestiegen waren, sodass er sie selbst kaum noch erfüllen konnte.

Beccy wusste, dass James keine Schwäche zeigen würde. Trotz Schlafmangels und völliger Seelischer Erschöpfung würde er sich nicht anmerken lassen, wie sehr die Trennung ihm zu schaffen machte. Eher würde er Snape die Karte der Rumtreiber übergeben.

Während sie in Gedanken versunken gewesen war, hatte sie nicht bemerkt, wie James sie nun schon eine ganze Weile musterte. Er grinste.
„Wenn du schon die ganze Zeit um mich herum fliegst, dann komm wenigstens her und stiehl dich nicht leise davon, wie du es vor hattest“, rief er ihr zu und hielt ihr tatsächlich einen Arm hin, auf welchem sie landen konnte.

Behutsam ließ sie sich auf dem von einem Armschützer gepolsterten linken Unterarm ihres besten Freundes nieder, welcher sie neugierig musterte.

„Ich muss gestehen, so direkt habe ich dich noch nie angesehen. Aber diese schwarzen Kopffedern sind einfach nicht zu übersehen - außerdem fliegt kein Bussard so nah an Menschen heran“, lachte er und sah zu, wie sie sich wieder erhob und auf eine der Tribünen zuflog.

Während sie sich in die schwarzhaarige Irin zurück verwandelte, folgte er ihr und hielt schließlich direkt auf ihrer Höhe inne.

„Was machst du hier?“, fragte er und warf ihr den Quaffel zu, welchen sie geübt fing.

„Dasselbe könnte ich dich fragen“, gab sie grinsend als Antwort und warf den Lederball wieder zurück.

James sah sie leicht irritiert an, als sei es selbst verständlich, dass er um diese Uhrzeit auf seinem Besen eine Runde über dem Quidditchfeld flog.

„Ich habe zuerst gefragt“, beharrte er jedoch und setzte schließlich zur Landung auf dem Sitz neben ihr an. Er stellte seinen Besen neben sich und drehte den Quaffel in der Hand, als brauche er eine Beschäftigung für seine Hände.

„Du glaubst doch nicht, dass es mich eine Sekunde länger in diesen Mauern hält, wenn ich weiß, dass Remus heute Nacht vielleicht schon wieder da ist?“, fragte sie halb empört, als stünde dies außer Frage.

James zuckte etwas hilflos mit den Schultern, er schien sich regelrecht an den Ball zu klammern. Etwas zögernd sah sie ihn an, als wisse sie nicht, ob sie ihre Frage wirklich stellen sollte.

„Großer?“, begann sie schließlich und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben.

Angesprochener sah noch immer auf seine Hände. Er gab jedoch keine Antwort, obwohl Beccy wusste, dass es in ihm brodelte. Doch sie sah, wie er kurz zusammen gezuckt war, so hatte sie ihn seit Jahren nicht genannt.

„James bitte, was ist los?“

James schloss die Augen, als bereitete ihm das, was er sagen wollte, körperliche Schmerzen. Beccy kannte ihren besten Freund zu gut um zu wissen, dass dies der Wahrheit entsprach.

„Bin… bin ich wirklich so ein arrogantes Ekelpaket, wie sie immer sagt?“, brachte er schließlich mit krächzender Stimme hervor und wagte es nicht, Beccy anzusehen. Er schämte sich seiner Unsicherheit, er wollte, musste doch stark sein, besonders für Beccy und - Lily.
Er vermisste sie so sehr, dass es weh tat, jedes Wort von ihr schien ihn innerlich zu verbrennen wie Folter. Er brauchte sie - er liebte sie. Und James wusste, ohne Lily an seiner Seite war sein Leben sinnlos und leer.

Beccy atmete innerlich tief durch. Sie war einerseits erleichtert, dass James sich entschieden hatte, sie wieder an sich heran zu lassen, doch andererseits war sie auch beunruhigt, wie dieses Gespräch ausgehen würde.

„Manchmal“, gab sie leise zu und beeilte sich, weiter zu sprechen. „Manchmal wirkst du dann, als könne niemand dir das Wasser reichen, als würdest du alle von oben herab betrachten. Wenn man nicht sein ganzes Leben mit dir verbracht hat, so wie ich, kann man das schon einmal falsch verstehen.“

James sah sie aus dunklen, unendlich traurigen Augen an und Beccy fragte sich, wann sie jemals so viel Schmerz in dessen Seelenspiegeln gesehen hatte.

„Lils ist mein Leben“, sagte er so leise, dass sie ihn kaum verstand. Er wandte den Blick schnell wieder ab, als habe er Angst vor ihrer Reaktion. Sie wusste, es kostete ihn all seine Kraft, dieses Gespräch zu führen, aber vielleicht hatte auch er begriffen, dass es so nicht weiter gehen konnte.

Ihre Augen leuchteten warm auf, als sie antwortete. „Ich weiß, James.“

„Wieso vertraut sie mir dann nicht?“, fuhr er auf und knallte den Quaffel auf den Boden.

Beccy lächelte nur traurig, „Komisch“, sagte sie, „genau die Frage hat Lily mir gestern auch gestellt.“

James sah sie fragend an, sie konnte förmlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
„Ich vertraue Lils, es ist nur, diesem Widerling aus Sly - “

Beccy sah ihn nun beinahe wütend an. „Sag mal, merkst du nicht, dass es genau diese Haltung gegen Snape ist, die sie verletzt? Was würdest du sagen, wenn Lily ein solches Benehmen gegenüber Sirius an den Tag legen würde? Oder gegen mich? Mensch James, Snape ist keine Gefahr für dich, solange du ihn nicht selbst zu einer machst!“

James jedoch schnaubte nur. „Wenn ich dich daran erinnern darf, hat Lily auch dir vorgeworfen, etwas mit mir am Laufen zu haben, ganz abgesehen davon, dass ich Rem natürlich absichtlich ins Niemandsland geschickt habe. Merlin, was denkt sie denn von mir? Bin ich so grausam?“

Nun war die Quiditchkapitänin es, welche plötzlich sehr still wurde und scheinbar um Worte rang. „Na ja“, gab sie leise zu und knetete ihre Hände, „auch ich habe anfangs gedacht, du… ich war einfach so verzweifelt, dass ich… auch, wenn ich weiß, dass du niemals… Himmel, was ich sagen will: es tut mir leid, James. Ich hätte nicht so reagieren dürfen, geschweige denn, dich verdächtigen, etwas mit Remus' Verschwinden zu tun zu haben. Ich fühle mich wie eine Verräterin, weil ich nur daran gedacht habe, ich war doch nur so - “

„Hey“, unterbrach James sie mit einem Mal und nahm ihre Hand, welche leicht zitterte. „ist doch gut. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es hätte mich nicht getroffen. Aber ich habe irgendwie… ich weiß nicht, ich wusste, dass du bereits nach wenigen Stunden nicht mehr das meintest, was du gesagt hattest. Denn auch ich kenne dich, ob du es glaubst oder nicht. Und keine Angst, ich bin dir nicht mehr böse, Kleine.“

Erleichtert ließ die Schwarzhaarige sich gegen James sinken und schloss für einen Moment die Augen. „Du weißt gar nicht, wie gut es tut, das zu hören“, murmelte sie leise und drückte kurz seine Hand.

Eine ganze Weile saßen sie so da, bis Beccy wieder einfiel, weshalb sie dieses Gespräch eigentlich begonnen hatten.

„Sie liebt dich, James. Gleichzeitig hat sie eine Riesenangst, dass sie dich vielleicht schon verloren hat durch diese dumme Aktion und schafft es einfach nicht, das zuzugeben. Stattdessen hält sie dich von sich fern, lieber spielt sie die Starke als zuzugeben, wie sehr ihr das alles zusetzt. In der Hinsicht seid ihr echt unverbesserlich.“

James lächelte leise, aber auch traurig. War es wirklich schon soweit, dass Lily nicht mehr um ihre Beziehung kämpfen wollte?

„Kämpfe um sie“, sagte Beccy, als habe sie seine Gedanken erraten. „Es ist nämlich kein schöner Anblick zu sehen, dass die besten Freunde, die sich so sehr lieben, es kaum noch wagen sich anzusehen aus Angst, was sie in den Augen des anderen erkennen könnten. Gib nicht auf, rede mit ihr. Und bitte, ändere um Merlins Willen deine Einstellung gegenüber Snape. Du magst dieselbe Meinung über ihn haben, aber wenn du weiterhin so mit ihrem besten Freund umgehst und ihr in dem Punkt praktisch gar nicht vertraust, wird das ein ziemlich aussichtsloser Kampf, James. Das weißt du.“

James seufzte, schluckte und nickte schließlich. Er hatte sich schon zu oft mit Lily wegen Snape gestritten. Das letzte Mal war er deshalb im Krankenflügel gelandet und hatte einen Teil seiner Erinnerungen eingebüßt. Dieses Mal stand seine Beziehung auf dem Spiel und er wusste, wenn er nicht den ersten Schritt tat, konnte es durchaus das Ende bedeuten.

In Gedanken versunken nahm er wieder den Quaffel in die Hände und drehte ihn unablässig zwischen den Händen. Das war das Zeichen für Beccy, ihn allein zu lassen. Sie berührte ihn kurz am Oberarm um sich zu verabschieden.

„Wir sehen uns beim Frühstück“, sagte sie und verwandelte sich wieder, stieß noch einen letzten Schrei aus, ehe sie auf das noch offen stehende Fenster im Gryffindorturm zuhielt, hinter welchem Lily sie bereits erwartete.

* * *

Die Abenddämmerung war über Hogwarts angebrochen, als die sieben Gryffindors, Liam, Patrick und Albus Dumbledore sich in Richtung des Verbotenen Waldes aufmachten. Der Tag war ruhig verlaufen. James war pünktlich zum Frühstück erschienen und seit ihr Streit vor einer Woche begonnen hatte, saßen die sieben Gryffindors das erste Mal wieder zusammen an ihrem Haustisch. Viel geredet hatten sie allerdings nicht, sie waren viel eher darauf bedacht gewesen weder etwas Falsches zu sagen, noch etwas Falsches zu tun. Besonders Lily und James gingen betont höflich miteinander um, warfen sich aber immer wieder zögerliche und scheue Blicke zu.

Somit war das Frühstück eine schweigsame, aber friedliche Angelegenheit gewesen, was Albus von seinem Platz aus beruhigt beobachtet hatte. Er hatte sich bereits Sorgen gemacht, wollte sich aber andererseits nicht einmischen; dieser Streit ging ihn nichts an.
Es schien viel eher, dass die Freunde aufgrund dessen, was sie heute Nacht vielleicht erwartete, wieder etwas enger zusammen rückten und einander Halt gaben. Einen Monat hatten sie um ihren Freund gebangt; jetzt wussten sie nicht nur, dass er noch lebte, sondern auch, dass sie ihm etwas Glück heute Nacht im Verbotenen Wald gegenüber stehen würden.

Und genau dort waren sie jetzt, am Rande des Waldes, über dem bald der Mond aufgehen würde die Wahrheit enthüllte.

Jeder von ihnen stellte sich sie selben Fragen. Würde Moony ihnen wirklich nichts tun? Erkannte er sein Rudel? Würde er den Imperius brechen können? Es war immerhin nicht irgendein Zauberer, der diesen gesprochen hatte, sondern Lord Voldemort und man konnte von ihm halten was man wollte, aber eines konnte man nicht leugnen, er war einer der mächtigsten Zauberer dieser Zeit.

Es würde nicht einfach werden, hatten sie doch keine Idee, wie sie es bewerkstelligen sollten. Sie hofften einfach, dass alles gut gehen würde und sie den Wald morgen früh unverletzt und vor allem mit Remus verlassen würden. Das war alles, was für die sieben Schüler zu diesem Zeitpunkt zählte.

„Seid bloß vorsichtig“, sagte Liam den Schülern, welche sich nur schwer ein Rollen mit den Augen verkneifen konnten, hatten sie diesen Satz doch schon hunderte Male heute gehört, aber wieder nickten sie nur. Sie waren für ein wirkliches Gespräch viel zu angespannt. Ginny stand mit dem Rücken an Harrys Brust gelehnt und ihr Freund umarmte sie liebevoll. Gegenseitig gaben sie sich die Kraft und den Mut um auch dieses Abendteuer zu überstehen.

Sirius und Peter standen direkt vor den beiden Auroren und unterhielten sich leise mit ihnen. Beccy warf immer wieder ängstliche Blicke in den immer dunkler werdenden Himmel und betete stumm, dass sie ihren Remus heute Nacht wieder bekommen würde. Und James und Lily standen ein paar Meter von den anderen entfernt und redeten leise miteinander.

„Lils?“, fragte James zaghaft, hatte Angst, dass die Rothaarige seinen Gesprächsversuch kategorisch abblocken würde.

„Hmm?“, antwortete diese aber bloß und sah zaghaft und schüchtern zu ihm auf. James schluckte hart. Er hatte sich den ganzen Tag das Gespräch, welches er am Morgen mit Beccy geführt hatte, durch den Kopf gehen lassen und musste ihr in einem Punkt Recht geben:
Snape war nur eine Gefahr, weil er ihn selbst zu einer machte. Lily war seit der ersten Klasse mit dem Slytherin befreundet, aber lieben tat sie ihn - James.

„Es tut mir leid, Lils“, sagte er zögernd, sah ihr dabei aber ernst und fest in die Augen. „Ich weiß, dass ich mich unmöglich benommen habe, weiß ich doch, dass Snie-, ähm Snape nur ein Freund von dir ist und nicht mehr. Aber es ist so schwer in solchen Momenten, wo ich euch zusammen sehe und er auch noch sagt, dass er dich liebt, nicht auszurasten.“

Lily wandte den Blick leicht ab. Hatte Severus das so direkt gesagt? Mit einem Mal kam ihr James' Wut verständlich vor - wie würde sie reagieren, wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre? Sie wusste es nicht. Aber sie kannte James gut genug um zu wissen, dass dessen Reaktion in Anbetracht dessen, was er gehört hatte, noch harmlos gewesen war.

Sicher, er hatte ihr nachspioniert und sie war nach wie vor deswegen wütend, dass er ihr nicht vertraute - aber sie wusste ebenso um seine nahezu panische Angst, sie an Severus zu verlieren.

Sie richtete ihren Blick wieder direkt auf James. „Er hat das wirklich so direkt gesagt?“, fragte sie noch einmal sicherheitshalber nach. Sie wusste zwar schon von Harry, dass Severus sie in seiner Zeitlinie sogar noch im Jahre neunzehnhundertachtundneunzig lieben würde, also fast genau in zwanzig Jahren, aber verstanden hatte sie es jetzt erst wirklich. Sie sah, wie James nickte.
„Ich verstehe, ich weiß jetzt, warum du es getan hast, aber es macht das alles trotzdem nicht besser. Dass du Sev nicht vertraust, verstehe ich, aber warum hast du mir nicht vertraut?“ Lily klang bei dieser Frage unglaublich traurig und James' Herz durchzog ein schmerzhafter Stich.

James schluckte. Diese Frage hatte er sich selbst bereits unzählige Male gestellt und hatte doch nie eine plausible Erklärung gefunden. „Ich hatte Angst um dich. Er ist auf dem besten Wege, ein Todesser zu werden und als du dich allein mit ihm treffen wolltest - ich weiß nicht einmal, warum ich euch gefolgt bin. Snape ist niemand, der sich auf dich gestürzt hätte und dich mit Gewalt gefügig gemacht hätte, aber ich gestehe, ich war eifersüchtig. Mit einem Mal war die Angst, dich an ihn zu verlieren einfach zu groß. Ich musste daran denken, dass er es sein wird, der die Prophezeiung an Voldemort weiter gibt, da war der Gedanke, dich mit ihm allein zu lassen, einfach unerträglich.“

Lily seufzte, wieso hatten sie dieses Gespräch nicht schon viel früher geführt? Dann wäre ihnen einiges erspart geblieben. Langsam nickte sie. „Meine Großmutter sagte immer: wer zu sehr liebt, der nimmt manchmal zu viel. Du hast... manchmal ein sehr einnehmendes, beschützendes Wesen, was aber auch beengend sein kann. Aber ich weiß auch, dass du nicht aus deiner Haut kannst, besonders nicht bei den Menschen, die du liebst.“

James sah sie hoffnungsvoll an, hieß das, dass sie ihm vergab? Sein Herz schlug schneller, als er sie ansah und er musste sich mit aller Mühe zurück halten um sie nicht auf der Stelle in den Arm zu ziehen und in Grund und Boden zu küssen. Egal, was sie davon hielte...

Stattdessen hielt er sich zurück und räusperte sich kurz. „Ich weiß und es tut mir leid. Ich liebe dich mit allem, was ich habe und der Gedanke, auch nur eine Sekunde von dir getrennt zu sein, bricht mir das Herz. Vor allem das Wissen, wer uns in Harrys Zeit den Tod bringt, bringt mich beinahe täglich um den Verstand. Wenn ich dann ihn mit dir zusammen sehe - verzeih mir mein einnehmendes Wesen, dass dich nur beschützen und niemals verlieren möchte. Aber die letzten Tage haben mir mehr als deutlich gezeigt, was ich verliere, wenn ich nicht aufpasse und ich weiß, dass ich mich ändern muss, damit es nicht noch einmal soweit kommt. Ich verspreche dir, mein Bestes zu geben, so wahr ich dich liebe, Lils.“ Er sah sie liebevoll an, die Worte hatten seinen Mund verlassen, ohne dass er darüber nach gedacht hatte.
Aber er war froh, es endlich ausgesprochen zu haben und wartete nun gespannt auf die Reaktion seiner Freundin, welche direkt vor ihm stand und doch wagte er es nicht, noch weiter auf sie zuzugehen. Er hatte den ersten Schritt getan, der nächste musste nun von ihr kommen.

Lily sah ihren Freund lange und nachdenklich an. Sie spürte, wie schwer es ihm gefallen war dies alles zu sagen. Auch sie musste sich eingestehen, selbst Fehler begangen zu haben, konnte sie ihm deshalb seine noch weiter vorhalten?

„Ich verzeihe dir, aber...“, fing sie an und James, welcher sie nach den ersten drei Worten schon stürmisch umarmen wollte, hielt inne und sah Lily ängstlich und leicht geschockt an. Würde sie ihm jetzt sagen, dass sie trotzdem nicht mehr mit ihm zusammen sein konnte?

„Aber?“, fragte er daher zurück haltend, nicht wissend, ob er die Antwort auf die Frage wirklich hören wollte.

„Aber nur, wenn du mir auch verzeihst. Auch ich habe Fehler gemacht. Ich hätte diesem Artikel keine Sekunde Glauben schenken dürfen. Nicht nur, dass es Unsinn ist, dass du jemals etwas mit Beccy anfangen würdest, immerhin weiß ich, dass sie wie deine kleine Schwester für dich ist. Sondern, was noch viel schlimmer ist, ich habe wirklich geglaubt, das du dazu fähig wärst, Remus entführen zu lassen, etwas was du nie tun würdest, immerhin ist er einer deiner besten Freunde und so etwas würdest du nicht einmal deinem schlimmsten Feind antun.“ Sie sah ihn zerknirscht an und knetete ihre Händen, während sie ihm kaum in die Augen sehen konnte, so sehr beschämte sie das, was sie getan hatte.

James wollte Lily unterbrechen, ihr sagen, dass er das alles schon vergessen hatte, wenn sie nur wieder mit ihm zusammen sein wollte und sie wieder glücklich waren, aber Lily ließ das nicht zu. Sie wollte sich ihre Schuldgefühle von der Seele reden.

„Ich weiß nicht, wieso ich so dumm gewesen sein konnte. Der Artikel hat die Eifersucht, die sich seit Remus Entführung immer mehr gesteigert hat, zum Überlaufen gebracht. Es war der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Ich weiß, dass du einfach nur für Beccy da sein wolltest, da sein musstest, aber es tat weh, wenn ihr engumschlungen irgendwo saßt oder in einem Bett lagt. Ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen - überflüssig, aufs Abstellgleis geschoben. Ich... ich konnte einfach nicht mehr. Und dann unser Streit, wegen Sev, wo wir uns noch weiter entfernt haben als die letzten Wochen, ich war einfach am Ende.“
Lily lief eine einzelne Träne über die Wangen, welche James zärtlich mit seinem Zeigefinger auffing.

„Lils, ich verzeihe dir. Ich hab mich die letzten Wochen wie ein Idiot benommen. Bitte, gib mir, gib uns, noch eine Chance", sagte James flehend und seine braunen Augen sahen
liebevoll in die grünen von Lily.

Die Rothaarige nickte und schluckte den Kloß, welcher sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter. Die Gesichter der beiden Schulsprecher kamen sich Stückchen für Stückchen näher, ihre Augen hatten sich in einander verhakt. Endlich waren sie wieder vereint, waren sie wieder glücklich und hatte der seelische Schmerz ein Ende. Sie bemerkten nicht, dass die anderen, welche am Waldrand auf den Aufgang des Mondes warteten, ruhig geworden waren und die beiden beobachteten.

Ihre Münder waren nur noch wenige Millimeter von einander entfernt, als ein lautes Heulen die Stille durchbrach.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz