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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Okklumentik

von vojka

Hey ihr Lieben,

auch dieses Wochenende gibt es ein Kapitel von Destiny. Das letzte habt ihr zwar erst am Mittwoch bekommen, aber das war ja nicht eure Schuld und deshalb sollt ihr nicht drunter leiden.
Wir möchten uns, bevor es zum neuen Kapitel geht, bei folgenden Lesern bedanken: Morla79, issi, Kati89, Mrs.Black, melli01, ginnygirl, Zimtstern, Ginny Potter, Skydreamer.

@ Morla79: Hey, bei deiner Standpauke muss sich ja endlich mal etwas bewegen, wenn sie da nicht auf dich hören, müssen sie ganz schnell weglaufen *lach*

@ Zimtstern: Herzlich Willkommen in unserer kleinen Destiny-Gemeinde! Auch wenn du bisher nur die ersten Kapitel gelesen hast, freut es uns, dass du von diesen schon so begeistert bist. Vielen Dank für dein Lob und wir freuen uns schon wieder von dir zu hören, wenn du beim aktuellen Kapitel angekommen bist, was du dann von Destiny hältst.

@ Ginny Potter: Auch dich heißen wir herzlich in unserer kleinen Gemeinde von Destiny-Begeisterten willkommen. Danke, dass es dir gefällt, dass Ginny dabei ist. Wir wollten anders sein als die anderen Storys als wir angefangen haben zu schreiben und damals war Harry immer mit Hermine und Ron in der Vergangenheit. Alleine wollten wir ihn nicht schicken, also warum nicht seine große Liebe mitschicken?

@ all: Es ist wirklich interessant zu lesen, wie sehr eure Meinungen gegenüber Eleonora auseinander gehen *grins* Aber ihren wahren Charakter kennen nur wir^^

Wir lesen uns nächste Woche. Bleibt bis dahin lieb und schreibt uns, wie es euch gefallen hat.

LG

Vojka & Cassio



Kapitel 77

Okklumentik

Harry hielt kurz inne, ehe er den Mönchen das Passwort nannte und schließlich eintrat. Er wusste, was ihn erwarten würde und er mochte den Gedanken an die kommende Stunde mit seinem zukünftigen Großvater noch immer nicht sonderlich. Zwar freute er sich, Liam wieder zu sehen, doch der unerfreuliche Teil dieses Treffens war, dass der Auror nach Hogwarts gekommen war, um ihn ein weiteres Mal in Okklumentik zu unterrichten.

„Harry, schön dich zu sehen“, begrüßte ihn Liam sogleich, als er durch das Portraitloch stieg. Er schenkte dem Älteren ein leichtes Nicken, erntete jedoch nur Stirnrunzeln.
„Du siehst besorgt aus, ist alles in Ordnung bei dir?“

Harry hätte beinahe die Augen verdreht. Nein, nichts war in Ordnung, gar nichts. Die Rumtreiber brachen aus einander und er konnte nichts tun, um sie aufzuhalten. Seine Eltern redeten noch immer nicht mit einander und die Situation zwischen James, Lily, Beccy und Sirius hatte sich nicht wirklich entschärft.
Wenn Liam all dies nun in seinen Gedanken las… er spürte, wie sein Gesicht zu einer Art Maske wurde.

„Sicher, was soll schon sein?“, fragte er tonlos, er wollte nicht auch noch Liam mit in den Streit hinein ziehen.

Dieser jedoch sah ihn streng an. „Harry, ich kenne dich mittlerweile gut genug um zu wissen, wenn etwas nicht stimmt. Was auch immer dich beschäftigt wird dir heute Abend entweder deinen Geist blockieren und nachher unendlich peinlich sein. Du musst das hier nicht heute tun, wenn du nicht willst, dass ich - “

Doch Harry unterbracht ihn abrupt. „Ich will das tun, warum bist du sonst her gekommen?“

Er setzte sich demonstrativ seinem Großvater gegenüber und schloss kurz die Augen. „Also, lass es uns angehen, ehe ich meine Meinung wieder ändere.“

Liam hingegen schien noch Zweifel zu haben. „Bist du dir sicher?“

Harry nickte entschlossen. „Das bin ich. Lass uns anfangen.“

„Also gut.“ Liam schnippte mit dem Zauberstab und eine leise Melodie erklang. „Heute werden wir einen kleinen Schritt weiter gehen. Zunächst möchte ich, dass du dich auf die Übung vom letzten Mal konzentrierst und deinen Geist leerst. Konzentriere dich ganz darauf, deinen Geist zu leeren und wenn du das geschafft hast, sehen wir weiter, in Ordnung?“

Harry stimmt zu und es gelang ihm zu seiner eigenen Überraschung, all seine Gedanken beiseite zu drängen. Er schloss die Augen und gab sich ganz der Musik hin. Bis er schließlich an gar nichts mehr dachte, sein Geist war komplett leer, er fühlte sich leicht und unbeschwert.
Er öffnete die Augen und sah seinen Großvater an, welcher ihn lächelnd beobachtete.

„Sehr gut“, sagte Liam. „Wie fühlst du dich jetzt?“

„Erstaunlich gut und ruhig“, gab Harry zurück und spürte, wie er sich bereits leicht anspannte. Liam hatte gesagt, sie würden heute einen Schritt weiter gehen… Harry behagte der Gedanke gar nicht, der sich dahinter verbarg.

„Versuche es noch einmal“, wies der Auror ihn an, „aber nun verweilst du nicht bei der bloßen Leerung deines Geistes, sondern versuchst, eben diesen zu verschließen. Keine Angst, ich werde nicht versuchen in deinen Geist einzudringen, zuerst sollst zu versuchen, die innere Barriere von selbst aufzubauen und zu sichern.“ Er sah Harry abwartend an, doch der Junge zeigte keinerlei Regung, ob ihm der Vorschlag in irgendeiner Weise missfiel.

„Bist du bereit?“

Harry nickte, sagte jedoch nichts. Erneut schloss er die Augen, doch dieses Mal fiel es ihm erheblich schwerer, sich zu konzentrieren. Das Holz im Kamin knackte, er spürte Liams Anwesenheit förmlich und fühlte sich beobachtet. So sehr er es auch versuchte, es wollte ihm einfach nicht gelingen.

„Ganz ruhig, Harry, erzwinge es nicht. Öffne deine Augen, bitte.“

Harry stieß einen leicht genervten Seufzer aus und tat wie geheißen.

„Was hat dich gestört?“, wollte Liam wissen und sah ihn aufmerksam an.

Harry sah leicht verlegen auf den Boden. Er wollte seinen Großvater nicht enttäuschen, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. „Das Holz hat zu laut geknackt“, sagte er und überlegte, ob er auch sagen sollte, dass es Liam selbst war, der ihn gewissermaßen gestört hatte?

„Gut“, sagte Liam und erhob sich. „Steh bitte einmal auf und sieh dich dann genau um.“ Harry stand ebenfalls auf und sah Liam etwas irritiert an.
„Ich möchte, dass du dir das Zimmer genau einprägst. Die Fenster, welche die dünne Wand zwischen drinnen und draußen sind; das Feuer im Kamin, welches prasselt und knackt, Wärme spendet; und vielleicht auch meine Anwesenheit, deren du dir bewusst bist.“

Harry tat worum Liam ihn gebeten hatte und ging im Raum umher. Er versuchte sich das Zimmer mit all seinen Sinnen in sich aufzunehmen. Er hörte, wie Liam schon gesagt hatte das Prasseln des Feuers, den Atem von Liam, das Ticken der großen Uhr, aber auch seinen eigenen Herzschlag. Er steckte seine Nase weit in die Luft und versuchte alle Gerüche des Raumes in sich aufzunehmen, den Rauch, welcher vom Kamin ausging, die Kamille vom Trank, den er heute versucht hatte hier zu brauen, das würzige Aftershave seines Großvaters.

Auch versuchte er den Raum mit seinen Händen zu erkunden. Er fuhr die rauen Steine des Kaminsimses nach, über den roten Samtbezug des Sessels, in dem er eben noch gesessen hatte und auch über das Holz von Lilys Schreibtisch. Auch seine Geschmacksnerven nahmen verschiedene Dinge wahr, die in der Luft lagen. Er schmeckte leichten Ruß auf seiner Zunge, welcher nicht vom Schornstein aufgenommen wurde, die Dämpfe des Trankes, die noch in der Luft hingen.

Auch seine Augen waren unablässig in Bewegung. Er prägte sich die Bücher ein, welche in dem Regal an der Rückwand standen. Sah sich seinen Großvater genau an, der ihn aus warmen blauen Augen beobachtete, bemerkte den Fleck an der Wand, welcher von einem Zaubertrank stammte, dessen Kessel explodiert war. Schließlich blickte er wieder zu seinem Großvater.

„Ich bin fertig“, meinte Harry leise und wartete gespannt darauf, was er als nächstes würde tun müssen. Er verstand nicht genau, was die Übung von eben bezwecken sollte, aber er stellte die Methoden seines Lehrers nicht in Frage, waren ihm diese doch sehr viel lieber als die von Snape.

„Nun setz dich bitte wieder. Schließe deine Augen, konzentriere dich nur auf dich selbst. Stell dir einen Raum vor. In ihm befinden sich unzählige brennende Kerzen. Jede von ihnen steht für einen anderen Geruch, ein Geräusch, einen Geschmack. Für all die, welche du eben wahr genommen hast. Gehe zu der ersten, stelle dir eines der Dinge vor und puste die Kerze und damit den Faktor aus. Puste eine nach der anderen aus, bis du nichts mehr von alldem wahrnimmst. Anschließend versuche erneut deinen Geist zu leeren. Falls wieder störende Einflüsse aufkommen sollten, puste auch diese Kerze aus, tue es solange, bis du dich in einem komplett leeren Raum befindest. Kein Geruch, Geräusch, Geschmack oder Gedanke befindet sich mehr in ihm. Wenn du so weit bist, nicke bitte einmal kurz, dann werde ich dir die nächsten Schritte erklären“, meinte Liam sanft und einfühlsam mit leiser, liebevoller Stimme.

Harry nickte zaghaft und versuchte die Anweisungen Schritt für Schritt zu befolgen. Liam musste schmunzeln, als er sah, wie Harry immer wieder die Lippen spitzte und eine imaginäre Kerze ausblies. Er freute sich, dass es scheinbar zu funktionieren schien, denn das Gesicht seines Enkels entspannte sich von Minute zu Minute immer mehr. Wenn man es nicht besser wusste, würde man denken, er schliefe.

Als kein Zucken mehr hinter den Lidern zu sehen war, wusste Liam dass bald das Nicken seines Schützlings folgen musste. Zeigte diese kleine Geste doch, dass der Geist zum Stillstand gekommen war.

Als Harry schließlich tatsächlich nickte, lächelte Liam und sprach mit leiser Stimme weiter.
„Nun stelle dir weiter diesen Raum vor. Eine Tür erscheint an einer Wand. Hinter dieser Tür befinden sich alle deine Gedanken und Gefühle, die keiner außer dir sehen soll. Siehst du die Tür?“

Harry nickte und Liam fuhr fort.

„Im Schloss steckt ein Schlüssel. Ich möchte, dass du diesen Schlüssel herum drehst und die Tür abschließt. Höre das Klicken, was du dabei machst. Anschließend ziehe den Schlüssel heraus und stecke ihn irgendwo ein. Trage ihn bei dir, aber so, dass ihn keiner findet. Denn nur wer diesen Schlüssel bei dir findet, findet auch einen Zugang zu deinem Inneren.“ Liam beobachte jede noch so kleine Regung Harrys. Sah, wie die Augen wieder unruhig hinter den Lidern geworden waren, das leichte Krausziehen der Nase, der nicht verstehende Ausdruck im Gesicht. Aber auch das kurze Zucken der Hand, als er scheinbar die Tür zu seinen Gedanken abschloss.

„Ist die Tür jetzt zu und der Schlüssel gut versteckt?“, fragte Liam immer noch mit sanfter, weicher Stimme. Ein zaghaftes Nicken war die Antwort. Der Auror seufzte innerlich, bemerkte er doch die Anspannung, welche wieder von Harry besitz ergriffen hatte. „Entspanne dich Harry, niemand möchte dir etwas Böses.“ Und tatsächlich schien sich der Gryffindor wieder zu beruhigen, löste die verkrampften Finger von der Sessellehne und legte sie entspannt auf diese.

Zufrieden sah Liam dies. Sollte er den nächsten Schritt tun? Sollte er es wagen in die Gedanken des Jungen vor sich einzudringen und vielleicht Dinge sehen, die er lieber nicht offen legen wollte? Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. „Wärst du bereit den nächsten Schritt zu tun? Darf ich zu dir in deinen leeren Raum kommen? Ich versuche auch nicht deinen Schlüssel zu finden. Ich werde dir nur in diesem Raum Gesellschaft leisten. Wenn du damit einverstanden bist, dann öffne deine Augen“, sagte er leise nicht sicher, ob er wirklich in die grünen Seelenspiegel seines Gegenübers blicken wollte. Vorsichtig zog Liam den Zauberstab aus seinem Ärmel um für den Fall gewappnet zu sein. Und tatsächlich bemerkte er, wie sich die Augen langsam und unsicher öffneten.

„Bist du sicher?“, fragte er noch einmal nach, doch Harry nickte entschlossen.

So holte Liam tief Luft und sprach das eine Wort, welches Harry so sehr hasste. „Legilimens.“

Liam sah, wie sich die Augen seines Enkels kurz weiteten. Vorsichtig sandte er seinen Geist aus, bis er an den Rand von Harrys Bewusstsein kam. Dort hielt er kurz inne, er wollte den Jungen nicht verschrecken. Er spürte, wie Harry sich verkrampfte, die Augenlider zuckten. Liam verhielt sich komplett ruhig.

Ich tue dir nichts, Harry. Ich bin einfach da, spürst du meine Gegenwart in deinem Geist? Ich komme erst näher, wenn du es mir erlaubst.

Harry war erstaunt, die Stimme des Auroren in seinem Kopf zu hören. Dieses Gefühl beruhigte ihn, vor allem die Zurückhaltung des Älteren. Wo Snape noch rücksichtslos und ohne Vorwarnung in seinen Geist eingedrungen war, war Liam genau das Gegenteil: er erklärte jeden Schritt, beruhigte Harry und war rücksichtsvoll, um ihn sich an die Situation gewöhnen zu lassen.

Langsam wurde Harrys Atmung wieder ruhiger, er nickte kaum merklich.

Gut. Dann trete ich jetzt in den leeren Raum ein, erklang erneut die tiefe, Ruhe aussendende Stimme. Es ist an dir, mir zu sagen, wie weit ich gehen darf, du kannst mich jederzeit auffordern, deinen Geist wieder zu verlassen, in Ordnung?

Harry schluckte kurz und Liam wartete darauf, dass der Junge ihm seine Zustimmung gab. Als er spürte, dass er soweit war, konzentrierte er sich, seinen Weg in Harrys Geist fort zu setzen. Er ging langsam voran, stets bedacht auf Harrys Reaktionen und bereit, jeder Zeit inne zu halten oder sich ganz zurück zu ziehen.

Er sah den Raum, den Harry geschaffen hatte, scheinbar formlos und nur sehr vage zu erkennen. Es gab keine Fenster und man konnte weder Decke noch Boden erkennen. Die Wände waren nur zu erahnen, als brauchte er etwas, woran er sich fest halten konnte.

An einer der Wände sah er den Türrahmen, welcher leicht in einem schimmernden Licht pulsierte, es kostete Harry alle Mühe, seine Gedanken zu verbergen.

Ganz ruhig, ich bin nur hier in dem leeren Raum, Harry. Ich sehe nichts, was du nicht möchtest, dass ich sehe -

Mit einem Mal merkte er, wie alles sehr schnell ging. Harry begann zu zittern, schluckte und Liam bemerkte, wie der Raum in Harrys Geist unscharf wurde. Die Tür pulsierte heftiger, bis das Holz auf einmal barst und eine Flut an Erinnerungen auf ihn ein einprasselte, noch ehe er wusste, was überhaupt geschah.

Liam erkannte James und Lily, welche im Schlafsaal standen und sich offenbar heftig stritten. Er verstand nur Wortfetzen, aber er hatte seinen Sohn noch nie so wütend und zugleich verletzt gesehen. Lily hielt ein Pergament in den Händen und wedelte damit ihrem Freund wütend vor der Nase, als auch Sirius sich scheinbar auf die Seite seiner Schwiegertochter in spe stellte. Was auch immer dort passiert war, hatte die ganze Gruppe zutiefst erschüttert. In der nächsten Szene saßen die sieben Freunde getrennt am Frühstückstisch und warfen einander beinahe hasserfüllte Blicke zu. Doch ehe Liam sich wundern konnte, was hier passiert war, wurde er bereits von der nächsten Erinnerung mit gerissen.

Er sah den erwachsenen Sirius, von Askaban gezeichnet, welcher gegen seine Cousine kämpfte und schließlich durch den Schleier in der Mysteriumsabteilung fiel. Er hörte Harrys Schrei, spürte, wie dieser von zwei starken Armen fest gehalten wurde. „Wir können nichts mehr tun Harry, er ist fort“ -

Ein kleiner Junge von fast elf Jahren saß in einem dunklen Schrank unter einer Treppe. Er war so verzweifelt und traurig, dass es Liam beinahe das Herz brach, zu wissen, dass dies eben der starke Junge war, der nun vor ihm saß -

Er sah einen dunklen Friedhof, ein toter, blonder Junge lag einige Meter mit schreckensweiten Augen auf dem Boden. Er spürte die Macht des Zaubers, als Voldemort ihn angriff und Harrys Unglauben, als seine Eltern als Geistgestalten aus dem Zauberstab ihres Mörders auftauchten -

Plötzlich war da Ginny in einer feuchten, offenbar unterirdischen Kammer. Sie lag auf dem Boden und es schien nicht mehr viel zu fehlen, bis das Leben sie ganz verließ. Neben ihr stand ein großer, schwarzhaariger Junge in einer Slytherinrobe - der junge Tom Riddle -

Ein großer, dicker Mann mit einem Bart wie ein Walross sah hämisch auf den kleinen Harry herab, während er Briefe in einen Kamin warf. Erschreckt erkannte Liam, dass auf ihnen das Hogwartssiegel prangte -

Ein kleiner, etwa vierjähriger Harry saß allein im Badezimmer, umgeben von Putzutensilien. „Du kommst hier erst heraus, wenn alles blitzblank ist, verstanden?“ -

Er war in der großen Halle und Liam begriff sofort, dass dies die große Schlacht sein musste, von welcher Harry so oft erzählt hatte. Einige Wände waren eingestürzt und lagen in Trümmern, doch das Schlimmste lag direkt vor ihm: Berge von Toten, die an die Mauer gelegt worden waren. Unter ihnen Remus Lupin -

Wieder ein Friedhof, diesmal war es Winter. Harry war verzweifelt, Tränen rannen ihm über die Wange. Ein braunhaariges Mädchen stand neben ihm, gemeinsam betrachteten sie einen Grabstein, bei dessen Anblick Liam kalt ums Herz wurde. Er erkannte den Spruch darauf: Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod -

Er befand sich auf dem Astronomieturm, gelähmt und unter einem Unsichtbarkeitsumhang gefangen. Mit schreckensweiten Augen musste er zusehen, wie ein Todesser mit schwarzen, fettigen Haaren auf den deutlich älteren Schulleiter zutrat und mit kalter Stimme den
Todesfluch sprach. Stumm und starr fiel die Gestalt Albus Dumbledores über die Brüstung -

Ein Haus war zu sehen, kurz darauf eine Tür, welche unter einem Zauber seiner Hand zerbarst. Das Gesicht des Mannes, welches er nun erblickte, wurde bleich vor Schreck, als dieser erkannte, wer dort vor der Tür stand. Er drehte sich zu der Treppe um, die nach oben führte und rief: „Lily, nimm Harry und flieh! Er ist es, flieh, schnell! Ich halte ihn auf!“ Der arme Mann hatte nicht einmal einen Zauberstab, ein höhnisches und kaltes Lachen erklang. Doch ehe James noch etwas sagen konnte, drang der Todesfluch in seinen Körper ein und ließ ihn dumpf auf dem Boden aufschlagen. Der Eindringling hastete die Treppen hinauf und riss die Tür zum Kinderzimmer auf, wo Lily entsetzt vor dem Bett ihres Sohnes stand. „Nicht Harry! Bitte, ich tue alles, aber nicht Harry!“ „Geh beiseite, du dummes Mädchen!“ „Bitte, nicht Harry!“ „Los, weg jetzt!“ „Nicht Harry, bitte nicht! Nimm mich, töte mich an seiner Stelle!“ Als sich die mutige Lily Potter vor das Bett ihrs Sohnes stellte, wurde auch sie von einem grünen Blitz getroffen und sackte leblos zu Boden. Liam spürte, wie eiskalter Triumph in ihm aufstieg, als er den Zauberstab auf das kleine Baby richtete, welches ihn aus ängstlichen grünen Augen ansah -

Atemlos schaffte er es endlich, sich aus dem Sog der Erinnerungen zu befreien. Als er sich ganz aus Harrys Geist gelöst hatte, sah er erschrocken auf und war mit einem Satz bei seinem Enkelsohn, welcher zitternd und weinend vor ihm saß.

Mit den Lippen formte er immer wieder die Worte „Aufhören“, doch kein Ton entkam seinem Mund.

„Harry, es ist gut, es ist vorbei“, sagte Liam sanft und legte ruhig eine Hand auf die bebenden Schultern des Jungen vor sich. „Es waren nur Erinnerungen, es ist alles in Ordnung.“

Harry atmete heftig, vor seinen Augen sah er nur einen dunklen Nebel, aus welchem immer neue Erinnerungen auftauchten. Er konnte sie nicht zurück drängen, aber er spürte, wie auch sie sich langsam in Dunst verwandelten. Sein Herz schlug hart in seiner Brust, sein ganzer Körper zitterte.
„Es tut mir leid“, flüsterte er, doch Liam schüttelte den Kopf.

„Nein Harry, mir tut es leid. Ich habe Dinge gesehen, welche ich nicht hätte sehen sollen. Schreckliche Dinge - und vor allem Dinge, über die du reden musst.“ Es kostete Liam alles an Überwindung, ihn nicht sofort nach der letzten Szene zu fragen. Dies war keine Erinnerung von Harry selbst, das war ihm klar, hatte er diesen doch als kleines Baby in dem Kinderbettchen liegen sehen. Aber das bedeutete, dass diese Erinnerung nur von einer anderen Person stammen konnte.
Liam hielt beinahe die Luft an, als ihm bewusst wurde, wessen Erinnerung er dort soeben mit Harry geteilt hatte. Sein Herz zog sich zusammen, als er wieder Lily und James sah, welche von Voldemort getötet wurden, wie sein Sohn auf dem Boden aufschlug mit weit aufgerissenen Augen, wie Lily sich vor Harry stellte, ihn zu beschützen. Er erinnerte sich daran, dass Harry gesagt hatte, Lily sei in seiner Zukunft für ihn gestorben und eben diese Liebe habe ihm das Leben gerettet.
Nun wusste Liam, was damals passiert war und ihm wurde kalt und heiß zugleich.

Harry war immer noch sehr blass, sein Atem ging stockend.

„Harry, ich bin da, hörst du mich? Achte bitte nur auf meine Stimme, ganz ruhig. Konzentriere dich auf mich und lasse das, was du soeben gesehen hast, hinter dir. Lass los, Harry, kehre zu mir zurück. Du bist in Sicherheit, es ist alles gut.“

Zögernd schlug Harry die Augen auf und als er erkannte, wo er war, beruhigte sich seine Atmung langsam. Sein Blut hörte auf, durch seine Ohren zu rauschen und nach und nach hörte er auch, was Liam zu ihm sagte.

„Harry, hör mir zu. All das, was du soeben noch einmal sehen musstest, können wir verhindern. Zumindest die Dinge, welche in deiner Zukunft bereits geschehen sind. Weder deine Eltern, noch Sirius, noch Remus müssen sterben, dafür kämpfen wir. Denke immer daran: es ist alles noch nicht geschehen und wenn wir Erfolg haben, dann wird es auch niemals soweit kommen.“

Harry schnaufte, er fühlte sich mit einem Mal so klein und leer. Was konnte er schon groß ausrichten? Warum war er überhaupt hier? Am Ende würde er doch wieder allein sein.

„Wenn wir Erfolg haben, ja“, murmelte er halblaut und verschränkte die Arme vor der Brust. Woher kam nur der schwere Klumpen in seinem Herzen, das Gewicht, welches ihn zu erdrücken schien?

„Harry, du bist nicht allein“, sagte Liam und versuchte, Harrys Blick einzufangen. „In deiner Zeit warst du allein, das mag sein. Aber dieses Mal sind wir dreizehn Menschen, die dir aus ganzem Herzen beistehen. Denke an die Prophezeiung. Wir alle helfen einander und stehen für einander ein. Und du solltest mittlerweile wissen, wie wichtig Zusammenhalt in diesen Familien geschätzt wird.“

Nachdenklich sah er seinen Enkel an, der bei diesen Worten die Schultern wieder etwas hatte hängen lassen.

„Ich bin mir da nicht so sicher.“ Harrys Stimme war nur sehr leise gewesen und Liam hatte ihn kaum verstanden, aber er hatte die Worte des schwarzhaarigen Jungen gehört, der seinem Sohn zum verwechseln ähnlich war.

Harry hätte am liebsten laut geschrien, wie oft schon hatte er die Worte in den letzten Wochen und Monaten gehört - und nun? Nun hatte er das Gefühl, dass alles aus einander brach und sich alles zu wiederholen schien. Streit, Misstrauen, damit fing es an…

„Was meinst du? Hat es etwas mit dem Streit zu tun, den… nun ja, den ich eben in deinen Erinnerungen gesehen habe?“

Harrys Kopf fuhr hoch, er sah erschrocken aus, aber auch wütend und traurig. Schließlich atmete er tief durch und nickte. Er schien mit sich zu kämpfen ob er Liam davon erzählen sollte, begann aber schließlich doch zu sprechen.

„Es fing mit einem Zeitungsartikel an und endete damit, dass Mum sich von Dad getrennt hat“, berichtete er beinahe tonlos, Liams Augen wurden groß.

Er brauchte einige Sekunden, doch dann erinnerte er sich an den Artikel, welcher Patrick mitten in einer Aurorenkonferenz hatte explodieren lassen. Langsam verstand er, was geschehen sein musste. Er wusste, dass James und Beccy einander sahen wie Bruder und Schwester und ebenfalls wusste er, dass Lily damit bisher niemals ein Problem zu haben schien.
Bisher.
Denn nun war alles anders und das Vertrauen der Freunde in einander bröckelte wie poröser Putz von einer alten Wand. Lily war eifersüchtig, der Artikel hatte genau die richtige Menge Salz in die Wunde gestreut, die es gebraucht hatte, um selbst dieses Vertrauen ihrer Liebe zu zerbrechen.
Er seufzte, wie er James kannte, würde dieser einige Zeit brauchen um über seinen eigenen Schatten hinweg zu springen und Lily konnte, wenn sie verletzt war, nicht minder stur sein als ihr Freund.

Langsam nickte er. „Ich glaube ich ahne, was passiert ist. Lily hatte nie ein Problem mit der Freundschaft zwischen Beccy und James, allerdings unter den gegeben Umständen reicht ein kleiner, gemeiner Artikel und - “

Doch Harry unterbrach ihn. „Dad vertraut ihr nicht, darum geht es. Sie vertrauen sich gegenseitig nicht mehr und sind jetzt zu stur um auf einander zuzugehen, obwohl jeder sieht, wie sehr sie leiden. Aber sie lassen sich ja von niemandem etwas sagen und gehen mit einander um als habe es ihre Beziehung nie gegeben.“ Es hatte wütend klingen sollen, vielleicht auch vorwurfsvoll; stattdessen hatte es resigniert und verzweifelt geklungen.

Liam wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. Dieser Streit war eine Sache zwischen James und Lily, da hatte er sich nicht einzumischen. Doch es war erschreckend zu sehen, wie sehr die Freundschaft der sieben sich verändert hatte, seit Remus nicht mehr da war. Er konnte nur aus tiefstem Herzen hoffen, dass sie dies überwinden würden und wieder eine Einheit wurden, welche einander Kraft und Vertrauen entgegen brachte.

Liam erinnerte sich an ein Gespräch, welches er mit Lily im Krankenflügel geführt hatte. James' Art, seine Unsicherheit zu verbergen war nicht immer die beste Weise, seinen Freunden zu zeigen, dass er sie jetzt eigentlich am meisten brauchte.

„Ich fürchte, daran bin ich nicht ganz unschuldig“, gestand er ein und sah Harry beinahe entschuldigend an. Dieser hob fragend eine Augenbraue, sodass Liam fortfuhr: „James hat mich nur als einen Mann kennen gelernt, der konsequent ist in seinem Handeln, der keine Schwäche zeigt und vor allem keine Unsicherheit. Das kann in meinem Job lebensgefährlich sein - aber es macht auch hart in Situationen, in denen man eigentlich Herz zeigen sollte. Leider ist er mir da oft viel zu ähnlich, vielleicht ohne, dass es ihm bewusst ist. Er hat nur schwer gelernt, eigene Fehler einzugestehen und schaltet stattdessen eher auf stur, wird manchmal auch arrogant. Es tut weh, das zu sehen. Er weiß, dass genau dies sein Problem ist und doch fällt es ihm unglaublich schwer, sich in diesem Punkt selbst zu überwinden. Auch Lily weiß das und ich hoffe auf ihre Vernunft, dass sie James die seine wieder zurück bringt.“

Der Auror lächelte schwach und Harry konnte gar nicht anders, er musste dieses grundehrliche Lächeln einfach erwidern. Er hoffte, dass James im Grunde genau so dachte und es doch noch schaffte, den entschiedenen Schritt zu machen, ehe es zu spät sein würde.


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