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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Sieg und Niederlage

von vojka

Ungeduldig warteten Harry und Ginny auf dem Quidditchplatz auf James und Beccy
Hey ihr Lieben!
am Wochenende haben wir es leider nicht geschafft, daher bekommt ihr das Kapitel heute. Auch dieses Mal gibt es leider keine Kommiantworten, da der Stress uns nicht aus seinen Klauen entlässt. Aber der Umzug ist geschafft, jetzt geht es bald hoffentlich wieder Bergauf.
Liebste Grüße und bis zum Wochenende,
Cas und Vojka




Kapitel 76

Sieg und Niederlage

Remus sah erfreut der kommenden Nacht entgegen. Heute hatten sie ihn weitestgehend in Ruhe gelassen, was ihn ein wenig verwundert hatte. Keine Folterungen, nur schweigende, drohende und missbilligende Blicke. Keine Flüche, keine Schmerzen.
Hatten sie es aufgegeben, wurden vielleicht sogar bereits Verhandlungen geführt, die zu seiner Befreiung beitragen konnten?

Aufgeregt setzte er sich auf. Als er plötzlich tatsächlich Schritte hörte, schlug sein Herz tatsächlich schneller.

Sie würden kommen, er würde bald frei sein. Als er jedoch mit plötzlich wachen Augen die Tür musterte, welche kurz darauf zu seiner größten Freude sogar geöffnet wurde, ließ er entmutigt die Schultern sinken.

„Du“, sagte er stumpf und ließ sich zurück sinken.

Eleonora warf ihm einen kurzen Blick zu, sagte jedoch nichts, während sie einen Teller mit belegten Broten und einen erstaunlich viel Wasser fassenden Krug auf den Boden stellte.
Dann schien sie kurz zu zögern, griff schließlich in ihren Umhang und legte ein kleines Töpfchen mit einer Art Salbe daneben.

„Für deine äußeren Wunden wirst du das brauchen“, sagte sie knapp und war bereits wieder hinter der verriegelten Tür verschwunden, ehe Remus etwas hatte erwidern können.

Irritiert bestaunte er das Essen - kein verschimmeltes, hartes Brot, sondern frisches Brot, mit etwas Salat und Käse belegt. Dazu einen ziemlich großen Krug Wasser - sauberes Wasser, welches klar und geruchsfrei war.

Remus runzelte die Stirn, wollten sie ihn ködern? Doch ehe er sich noch überlegen konnte, was all dies zu bedeuten hatte, hatte er sich bereits auf die Brote gestürzt. Hungrig biss er hinein, kaute kaum und spülte mir erfrischendem, sauberen Wasser nach. Ein etwas seltsamer Geschmack blieb auf seiner Zunge zurück - bis Remus begriff, dass es die Tatsache war, dass er überhaupt wieder etwas schmeckte. Etwas, dass seine Speicheldrüsen anregte, anstatt sie auszulaugen, dass seinen Hunger wieder zurück brachte und dass ihm sogar schmeckte.

Zugleich spürte er noch etwas Verwirrendes: die Schmerzen in seinem Inneren wurden weniger. Und Remus war sich sicher, dass dies nicht nur Schmerzen des Hungers waren, sondern ebenfalls aus Verletzungen herrührend, wie gebrochene Rippen oder andere Knochen. Doch auch dies flaute ab mit jedem Schluck, den er nahm und Remus hegte den Verdacht, dass jemand dort ein Heilmittel hinein getan hatte.

Irritiert blinzelte er, was sollte das? Doch das Brot schmeckte einfach zu gut und sein Durst hatte ihn zu lange gequält, dass er nicht eher inne hielt, bis alles auf den letzten Rest verzehrt war.

Da erst wurde ihm bewusst, wie leichtsinnig er gewesen war. Das wäre DIE Möglichkeit gewesen, ihn zu vergiften. Sie wussten, wie ausgehungert er war und dass er sich bei dem köstlichen Duft kaum würde beherrschen können.

Sein schlechtes Gewissen regte sich, gleichzeitig versuchte er heraus zu finden, ob er irgendwelche Vergiftungserscheinungen zeigte. Doch er spürte nichts, außer, dass seine Schmerzen zum Großteil verschwunden oder zumindest beinahe abgeklungen waren. Noch immer sah er keinen Sinn dahinter.

War es mit Voldemorts Erlaubnis geschehen oder war es Eleonora selbst gewesen, welche ihm eigenhändig etwas richtiges zu Essen gebracht hatte?

Er schüttelte den Kopf, er würde darauf keine Antwort finden. Kritisch musterte er das Döschen welches die Werwölfin nach einigem zögern neben den Teller gelegt hatte. Für die äußeren Wunden hatte sie gesagt, aber konnte sie ihm trauen? Sein linker Arm, welcher vom Incendio verbrannt worden war, tat zwar nach dem Mahl nicht mehr so weh, sah dafür aber immer noch genauso schrecklich aus wie vorher. Er seufzte und griff beherzt nach der Dose und schraubte den Deckel ab.

Abschätzig musterte er den grünbraunen Inhalt und versuchte sich an seinen Trankunterricht von Slughorn zu erinnern, in dem sie Heilsalben durchgenommen hatten. Vorsichtig roch er an der übel aussehenden Masse - Johanniskraut, Ringelblume und Honig nahm er war. Noch einmal sog er den Geruch ein, diesmal nahm er auch den zarten Duft von Lavendel und den etwas herberen vom Blutwurz und Engelwurz war. Er versuchte sich zu erinnern, wofür diese einzelnen Pflanzen gut waren.

Remus wusste, dass Blutwurz gut bei Verbrennungen war, das Engelwurz war Antiseptisch, das Johanniskraut beeinflusste die Narbenheilung positiv und der Honig hatte eine antibakterielle Wirkung. Was die beiden anderen Kräuter und die restlichen Inhaltsstoffe, die er nicht erkannte, anging, hatte er keine Ahnung. Er wusste nicht, ob er es wagen sollte diese Salbe zu benutzen, beschloss aber, dass es schlimmer auch nicht werden konnte, weshalb er seine Wunden vorsichtig und dünn damit einschmierte.

Er gähnte herzhaft und beschloss sich ein wenig hinzulegen und der Salbe, aber auch dem was dem Wasser beigemischt war, Zeit zu geben seine Wunden zu heilen. Er lag kaum auf seiner Pritsche, als er auch schon in einen tiefen, traumlosen Schlaf glitt.

Als er drei Stunden später wieder aufwachte, fühlte er sich so gut, wie in den letzten drei Wochen nicht mehr. Die Wunde an seinem Arm pochte zwar dumpf, brannte aber nicht mehr so sehr, auch fiel ihm das Atmen etwas leichter. Er setzte sich auf und sah sich in seinem Gefängnis um. Der Teller war weggeräumt worden, aber der Krug stand noch dort, wo er ihn nach seinem Essen hatte stehen lassen, war allerdings neu gefüllt worden. Remus wunderte sich, was mit seinen Entführern los war, dass sie auf einmal so nett zu ihm waren und ihn beinahe gut behandelten.

Darüber kann ich mir auch noch später Gedanken machen, sagte er sich und stand auf. Er spürte, dass es wieder Nacht war, ebenso wie er den näherkommenden Vollmond spürte. Der Wolf in seinem Inneren wurde unruhiger, war schwerer zu zähmen, aber noch hatte er ihn unter Kontrolle. Und mit den neuen Kräften, die er durch die heutige Mahlzeit bekommen hatte, würde er es auch weiterhin schaffen.

Es war an der Zeit, dass er weiter an seiner Animagusverwandlung arbeitete. Er konzentrierte sich, sah vor seinem geistigen Auge wie der Wolf aus sah, welcher er vor hatte zu werden, jede seiner Einzelheiten konnte er erkennen. Einen Moment schloss er die Augen und dann spürte er ihn, den Schmerz, welcher anzeigte, dass er sich verwandelte. Die Frage war nur, wie weit würde er diese heute schaffen?

Bisher war der Kopf für ihn immer das große Problem gewesen, aber er gab nicht auf und versuchte es einfach weiter, denn er wollte keinen Wolfskörper mit Menschenkopf spazieren tragen. Remus merkte, wie er langsam schrumpfte, spürte, wie etwas aus seinem Hintern wuchs, wie er langsam kleiner wurde und auf alle Viere ging.

So weit so gut, dachte sich Remus, welcher wieder mit Wolfskörper in seinem Gefängnis stand. Nun fehlte nur noch der Kopf. So schwer kann das doch gar nicht sein. Er versuchte sich noch besser zu konzentrieren, sammelte alles an Energie, was er hatte, betrachtete vor dem inneren Auge genau den Kopf des Wolfes. Die spitzen Ohren, welche sich hin und her drehten, als wollten sie jedes Geräusch der Umgebung einfangen, die lange Schnauze mit der feinen Nase, die versuchte die Gerüche zu filtern, die sie umgaben, die spitzen Zähne, die aus dem leicht geöffneten Maul hervorlugten. Er intensivierte die Vorstellung, es war nicht mehr nur ein Bild, welches er in seiner Vorstellung sah, nein, er wollte es fühlen, wollte, dass dies sein Kopf war, seine eigenen Ohren, Augen und Zähne. Und dann spürte er es, spürte wie sich sein Kopf veränderte, wie das, was er eben noch so genau betrachtet hatte, seines wurde.

Eine Welle der Erleichterung, der unbändigen Freude und des Triumphes stieg in ihm auf. Er hatte es wirklich geschafft! Er drehte seine Ohren probehalber in alle Richtungen, legte sie an und ließ sie dann wieder hängen, stellte sie auf und zuckte kurz mit ihnen. Er war sich sicher, dass das mit menschlichen Ohren nicht möglich war, auch wenn er keinen Spiegel zur Verfügung hatte um dies zu überprüfen.

Vorsichtig hob er nun einen Vorderlauf und versuchte, seine vier Beine so zu koordinieren, dass er gehen konnte, ohne Angst vor erneuten Schmerzen, wie er sie bisher immer gespürt hatte. Zu seiner Überraschung fügten sich seine Bewegungen nahtlos zusammen, als sei er sein Leben lang auf vier Beinen gelaufen. Bis ihm bewusst wurde, dass dieser Bewegungsablauf durchaus auch im menschlichen Körper automatisiert war. Schließlich bewegten Kleinkinder sich nicht anders, wenn sie krabbelten. Rechter Arm, linkes Bein, linker Arm, rechtes Bein. Er brauchte gar nicht darüber nach zu denken, selbst die Bewegungen seines Schwanzes beherrschte er so natürlich, als hätte er nie etwas anderes getan.

Übermütig sprang er auf seine Pritsche und war nicht einmal überrascht, als er wie automatisch die Krallen ausfuhr, um besseren Halt zu finden. Endlich spürte er wieder seine Muskeln, die sich bewegten, fühlte neue Energie in sich aufsteigen, Lebensenergie, welche er schon beinahe verloren geglaubt hatte.

Dann jedoch verwandelte er sich zurück, es war seine erste komplette Verwandlung gewesen und dies spürte er nun im ganzen Leib. Doch er schob die Schmerzen beiseite, denn diese waren unwichtig im Vergleich zu dem, was er so eben geschafft hatte: er, Remus John Lupin, war nun ein vollständiger Animagus und Rumtreiber.

* * *

Zwei Tage später warteten Harry und Ginny ungeduldig auf dem Quidditchplatz auf James und Beccy. Die letzten Tage waren für die sieben Freunde aus Gryffindor nicht sehr angenehm gewesen. Der Streit war noch immer nicht beigelegt worden, sondern, so hatte Harry das Gefühl, noch schlimmer geworden. James redete mit keinem vom ihnen, Lily redete nicht mit James und Beccy, Beccy redete nicht mehr mit James und Lily und Sirius nicht mit James. Peter, Ginny und Harry standen zwischen den Stühlen, wurden schief angeguckt, wenn sie versuchten mit einem von ihnen zu reden. Kurz gesagt, die Einigkeit, die noch vor nicht einmal einem Moment bei den sieben Freunden geherrscht hatte, war zerstört.

Harry hoffte nur, dass das nicht für immer so bleiben würde. Sie mussten dringend in aller Ruhe miteinander reden, nur wie sollten sie das bewerkstelligen, wenn der Raum fluchtartig verlassen wurde, wenn einer der ehemaligen Freunde in ihm war? Harry wusste es nicht, er war einfach ratlos, wusste nicht, was er noch tun sollte. Er hatte einfach Angst, Angst dass sich seine Eltern nicht wieder zusammenraufen würden, Angst davor, dass er dann vielleicht gar nicht geboren werden würde. Was würde dann aus seinen Freunden werden? Was passierte mit Voldemort? Harry wollte sich dies nicht ausmalen, zu schrecklich war die Vorstellung.

Immer noch stand das Team ohne James und Beccy auf dem Quidditchfeld.

„Harry? Weißt du wo James und Beccy sind?“, wollte Thomas, der Hüter der Mannschaft, wissen.

Harry schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, ich weiß es nicht. Aber vielleicht sollten wir einfach schon einmal ohne sie anfangen, uns einfliegen und dann könnten wir ein paar Strafstöße auf dein Tor werfen, bis die beiden erscheinen“, schlug Harry vor, was begeistert von der Mannschaft angenommen wurde. So stiegen die sechs Spieler, denn der Reservejäger Sean war auch dabei, auf ihre Besen und flogen dem blauen Aprilhimmel entgegen.

Sie flogen ein paar Runden, veranstalteten ein paar Sprintrennen, bevor Harry sie zusammen rief. „Thomas, ab zu den Torringen. Danny und Ginny werden Angriffe auf das Tor fliegen, Sean und ich sind die gegnerischen Jäger und versuchen euch den Quaffel vor dem Torwurf abzunehmen und Brad, du wirst Ginny und Danny mit einem Klatscher nach dem anderen beschießen, hau sie vom Besen“, gab Harry die Anweisungen. Man spürte, dass er nicht zum ersten Mal in seinem Leben ein Quidditchtraining leitete.

Schnell hatten alle getan was Harry ihnen gesagt hatte. Es war, als wäre es nie anders gewesen.

„Was denkt ihr eigentlich, was ihr da tut? So viel ich weiß, bin ich immer noch die Kapitänin dieser Mannschaft und leite das Training!“, erschall eine wütende Stimme vom Eingang zum Stadion zu den Trainierenden.

Harry wendete seinen Besen und sah eine wütende Beccy im Eingang stehen. Er flog auf sie zu und landete vor ihr. „Es tut mir leid Beccy, ich wollte deine Autorität nicht untergraben, aber du und James ihr wart schon eine Viertelstunde zu spät und wir wussten nicht, ob ihr überhaupt noch erscheint und wollte einfach trainieren, immerhin haben wir in nicht einmal zwei Wochen ein Spiel“, meinte Harry ruhig und sah der Irin ernst in die Augen. Er wollte sie wirklich nicht ausschließen oder ausboten, aber in der Stimmung, in der die Irin zur Zeit war, wusste man nicht, zu was das führen konnte.

Beccy stemmte die Arme in die Hüften. „Ach, denkst du, das weiß ich nicht? Ist das ein Grund, meine Mannschaft herum zu kommandieren? Du bist noch nicht lange dabei, aber es ist interessant zu sehen, wie schnell sie dir anscheinend Folge leisten.“

Harry hob abwehrend die Hände. „Beccy, das war wirklich nicht böse gemeint, aber wir dachten uns eben, dass ein wenig trainieren nicht schaden könnte, wenn wir sowieso auf euch warten müssen. Was ist so schlimm daran?“

„Schlimm?“, fragte die Irin in giftigem Ton, „schlimm ist, dass ich hier als Kapitänin offenbar nicht mehr gebraucht werde, kaum dass ich ein paar Minuten fehle. Die scheinen sich ja alle bestens unter deiner Führung zu arrangieren. Aber noch bin ich die Kapitänin und wenn trainiert wird, dann unter meiner Leitung, ist das klar?!“

Harry beeilte sich, hastig zu nicken, während er eine schlanke Gestalt hinter Beccy erblickte, die ruhigen Schrittes näher kam.

„Beccy, was ist los? Warum schreist du so?“, fragte der junge Lord, während er scheinbar gemächlich zu ihnen schlenderte. Harry wunderte sich nicht lange über James' Auftreten, sondern nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie nun auch der letzte Spieler auf dem Rasen hinter ihnen gelandet war.

„Was los ist?“, keifte sie und drehte sich wütend zu James um, „Dass offenbar alle Welt denkt, ich wäre nicht zurechnungsfähig und mir meine Arbeit ab nehmen will! Das hier ist immer noch MEIN Team und ICH bestimme, wie das Training aussieht, niemand sonst.“

„Ich wollte doch nicht - “, setzte Harry an, wurde jedoch von James unterbrochen.

„Beccy, bitte. Harry weiß, wie man Quidditch spielt und auch, wie man eine Mannschaft trainiert. Dir wollte bestimmt niemand den Rang ablaufen. Wollen wir jetzt weiter Reden schwingen oder endlich trainieren? Immerhin haben wir in zwei Wochen das Abschlussspiel zu gewinnen! Oder willst du den Pokal nicht mehr haben?“

Beccys Augen funkelten noch einmal auf, dann ließ sie die beiden Jungs stehen und schwang sich auf ihren Besen. Nach einer großen Runde über das Stadion rief sie die anderen zu sich und das Training konnte beginnen.

Schon wenige Minuten später jedoch ächzten alle unter den Kommandos der Irin. An alles und jedem hatte sie etwas auszusetzen. Mal flogen sie zu hoch oder zu tief, hatten die falsche Haltung auf dem Besen oder blinzelten zu oft. Sie waren nicht schnell genug, vor allem Harry war in ihren Augen viel zu langsam, wenn es um den Schnatz ging. James' Würfe waren zu ungenau, Thomas ließ zu viel Freiraum an den Torringen und Brads Schläge gegen die Klatscher waren viel zu sanft.
Beccy fluchte und fand immer neue Anstöße an ihrer Spielweise, gab wirre Anweisungen, denen niemand gerecht werden konnte, weil keiner sie wirklich verstand und hetzte ihre Spieler immer schneller über den Platz.

„Himmel O'Brien, dein Schlagholz ist doch nicht aus Glas! Gib mal her, muss ich dir etwa erst zeigen, wie man mit so einem Ding umgeht?“

Damit riss sie Brad das Gerät aus der Hand, klemmte sich ihr eigenes zwischen die Beine und steuerte auf den nächsten Klatscher zu, welcher schon arg in Mitleidenschaft genommen war.
Beccy packte den Griff fester, zielte und schlug zu. Der Klatscher sauste in wahnsinniger Geschwindigkeit auf Ginny zu, welche in letzter Sekunde eine Rolle zur Seite machte. Jedoch hatte sie nicht mehr die Zeit, Danny eine Warnung zuzurufen.
Ein lauter Schlag ertönte, dann ein Schrei und schließlich ein dumpfer Aufprall, als der bewusstlose Körper von Danny Midnight auf dem Rasen aufschlug. An der Seite seines Kopfes sickerte Blut hervor, seine Atmung ging nur noch schwach.

James fluchte laut und stürzte dann zu dem Verletzten hinab.

„Super gemacht, Beccy, das hast du nun von deinem Training! Wenn du das nächste Mal wütend bist, dann sorge bitte dafür, dass kein anderer deine Wut ausbaden muss! Scheiße, Harry, ich brauche deine Hilfe, ihn in den Krankenflügel zu bringen.“

Harry war binnen Sekunden am Boden, den Schreck schob er beiseite. Er musste Danny helfen, es konnte durchaus sein, dass dieser sich einen Schädelbruch zugezogen hatte. Sie mussten schnell handeln und so beeilten die beiden Potters sich, den ohnmächtigen Jäger so schnell wie möglich in die Hände Madam Pomfreys zu übergeben.

Geschockt sah Beccy James und Harry hinterher, welche Danny in ihrer Mitte auf einer Trage Richtung Schloss brachten.

„Geht euch umziehen, das Training ist beendet“, sagte die Irin kraftlos, schnappte sich den Quaffel, rief den Schnatz mit einem Aufrufezauber herbei, was nur beim Training funktionierte und fing die beiden Klatscher ein. Nachdem sie die Kiste mit den Bällen geschlossen hatte, ließ die Anspannung, die bis eben noch in ihrem Körper geherrscht hatte mit einem Mal nach und sie sackte kraftlos auf den Rasen.
Mühsam versuchte sie die Tränen, die sich an die Oberfläche kämpfen wollten, nieder zu ringen, verlor diesen Kampf aber. Immer schneller floss die salzige Flüssigkeit aus ihren Augen über ihre Wangen, sammelten sich am Kinn und fielen auf das Gras.
„Das wollte ich doch nicht! Wie konnte das nur passieren?“, murmelte sie immer wieder fast lautlos.

„Das ist nur passiert, weil du deine Wut, deinen Ärger und deine Verbitterung nicht unter Kontrolle hattest“, hörte sie die leise, sanfte Stimme Ginnys, welche sich neben sie ins Gras gehockt hatte.

„Ich bin eine grausame Kapitänin. Anstatt, dass ich mich darüber freue, dass Harry mir hilft das Team auf Vordermann zu bringen, schreie ich ihn an, bringe fast seine Freundin um und verletzte einen anderen Spieler schwer. Man sollte mich von der Schule werfen, dann könnte ich wenigstens nach Remus suchen“, schluchzte die Schwarzhaarige.

Ginny schüttelte den Kopf. „Und wenn Remus dann wieder hier ist, bist du nicht da, um ihm zu helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten. Keine gute Idee!“ Einen Moment herrschte Stille zwischen den beiden Gryffindors. Keiner wusste, was er sagen sollte.

„Sie werden ihn finden Beccy, da bin ich mir sicher. Bald wird Remus wieder unter uns sein und du kannst ihn wieder in den Arm nehmen und nie wieder los lassen. Und denke immer daran, niemand von uns mag vielleicht wissen, was du durchmachst, aber wir alle sind für dich da, auch wenn es gerade nicht so aussehen mag.“

Beccy schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Lily hasst mich. Sie denkt, ich habe oder ich will ihr James ausspannen. Das würde ich nie tun, nicht nur, weil sie meine beste Freundin ist und ich ihr diesen Schmerz nie antun würde, nein auch weil James wie ein großer Bruder für mich ist. Ich kenne ihn seit seiner Geburt. Wir haben in einem Bett geschlafen, seit wir wenige Tage alt sind, da würde nie etwas laufen, egal wie gut er aussieht, was er für ein toller Mensch ist oder welche Stellung er in der Gesellschaft hat. Mein Herz gehört einzig und allein Remus und so wird es immer sein.“

* * *

Besorgt betrachteten James und Harry die große Holzflügeltür, welche sie von ihrem Sitzplatz aus nicht aus den Augen ließen. Sie hatten sich auf einem Mauervorsprung in der Wand nieder gelassen und warteten darauf, dass Madam Pomfrey heraus kam und ihnen berichtete, wie es um Danny Midnight stand. Doch die Minuten vergingen und noch immer warteten die zwei, nicht wirklich wissend, was sie tun sollten.

Zögerlich schielte Harry nach rechts, wo seine und James' Hände sich nur wenige Zentimeter von einander abstützen. Der Schulsprecher ließ den Kopf hängen, eine Strähne seines schwarzen Haares hing ihm fast bis zum Brillenrand, doch es kümmerte ihn nicht. Harry sah, wie dessen Kiefernmuskeln arbeiteten und atmete tief durch, ehe er sich leise räusperte. Es fiel ihm unheimlich schwer, da er seit zwei Tagen nicht mehr mit James geredet hatte und nicht wusste, wie dieser reagieren würde. Doch er musste es wissen und wollte die Gelegenheit nutzen, allein mit seinem zukünftigen Vater zu reden.

„Hast du… hast du noch mal mit Lily geredet?“, fragte er leise und beobachtete genau, wie James auf diese Frage reagierte. Die Augen weiteten sich, die Lippen pressten sich noch eine Spur mehr zusammen und die Finger krampften sich leicht um die Kante der Mauer.

Kaum merklich schüttelte James den Kopf und ließ die Schultern noch ein wenig mehr hängen. „Nein, es hat keinen Sinn. Sie hört mir nicht zu, ich kann machen, was ich will.“

Harry seufzte, es tat unheimlich weh, seinen Vater derart fertig zu sehen. James hatte Ringe unter den Augen, seine Haare waren stumpf und er wirkte unendlich kraftlos. Aber Lily ließ ihn wieder und wieder abblitzen, wenn er versuchte mit ihr zu reden.

„Weißt du“, begann James leise und wischte sich eine Hand leicht nervös an dem Oberschenkel seiner Quidditchuniform trocken. „Ich liebe Lils wirklich. Sie ist mein Leben seit dem Moment, in welchem ich sie das erste Mal gesehen habe. Snape hingegen… ich weiß, dass er es war, mit dem sie zuerst befreundet war und das wurmt mich bis heute. Ich weiß, dass es unfair ist. Aber sie wirft mir diese Ungerechtigkeit vor, mangelndes Vertrauen - zu Recht, wie ich zugeben muss - und macht dann Schluss, weil sie dieser beschissenen Reporterin glaubt, ich würde auf Beccy stehen? Wer bitte verrät denn hier unser Vertrauen, um das wir so lange gekämpft haben?“

Harry zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Äh“, machte er nur, aber James sprach schon weiter, er schien sich endlich all das von der Seele reden zu wollen.

„Ich meine“, fuhr er fort und lehnte seinen Kopf nun nach hinten an die Wand, „wenn nur ich es wäre, dem sie nicht mehr vertraut, in Ordnung, das wäre eine Sache zwischen ihr und mir. Aber Beccy? Die Arme ist am Boden zerstört seit Remus weg ist und ihre Verzweiflung wird von Tag zu Tag größer, die Angst, dass er nie wieder kommt, ist einfach… immer da. Ich habe sie noch nie so erlebt und ich hoffe, ich muss es auch nie wieder. Sie ist meine kleine Schwester, die ich vor allem Übel der Welt beschützen möchte. Aber ich kann es nicht. Verdammt, sie geht an der Situation fast zu Grunde und Lily wirft ihr vor, sie würde ihr den Freund ausspannen? Irgend etwas läuft da mehr als verkehrt, wenn du mich fragst.“

Harry überlegte kurz. „War Mu - also, war sie je eifersüchtig, wenn sie dich und Beccy zusammen gesehen hat?“ Beinahe hätte er Mum gesagt, hatte sich aber im letzten Moment bremsen können, keiner konnte sagen, wer in diesen Gängen alles mit hörte.

James schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es ja. Sie hat nie gesagt, dass es sie stört, wenn ich Beccy in den Arm genommen habe oder ähnliches. Aber jetzt auf einmal wirft sie mir vor, ich hätte sie mit ihrer besten Freundin betrogen?“

Harry biss sich auf die Unterlippe. „Vielleicht hat sie es nie gesagt, weil sie es selbst als eine Art Verrat an eurer Beziehung angesehen hat. Sie wollte nicht eifersüchtig sein, hat es sich selbst verboten. Aber jetzt, wo Remus weg ist und Beccy lange Nächte in deinen Armen lag, sie selbst Angst um ihren guten Freund hat, ihre Freundin am Boden zerstört sieht und ihren Freund, der zwischen beiden Frauen so zerrissen scheint, braucht diese Eifersucht endlich ein Ventil, da platzt alles aus ihr heraus, ohne, dass sie es zurück halten kann.“

James sah ihn lange und sehr nachdenklich an. Sein Herz wurde schwer, als er an die letzten Wochen dachte und er versuchte zu verstehen, was Harry ihm sagen wollte. Nun erkannte er die kleinen Blicke, schmerzhaft und traurig, von Lilys Seite, wenn er Beccy getröstet hatte, mit ihr in einem Bett gelegen hatte oder ihre Hand genommen hatte. Er selbst hatte es nie als etwas anderes als Bruderliebe gesehen, aber für Lily mochte dies anders ausgesehen haben. Selbst, wenn sie diese Gedanken nie direkt bewusst zugelassen hatte, da sie wusste, oder geglaubt hatte zu wissen, dass James sie liebte, war da doch der unleugbare Stich der Eifersucht gewesen, aber auch der Einsamkeit in einer Situation, in welcher sie ihren Freund ebenso gebraucht hatte wie seine kleine Schwester.

„Vielleicht hast du Recht“, murmelte James und verfiel wieder in Schweigen, während sie noch immer auf Nachricht aus dem Krankenflügel warteten.

Niemand von ihnen hörte die Schritte, welche sich leise entfernten. Lilys Herz schlug so laut, dass sie meinte, James müsste es hören, ihre Tränen rannen ihr über die Wangen und wie blind stürzte sie den Gang zurück, welchen sie so eben gekommen war. Voller Schmerz musste sie erkennen, das Harry Recht hatte und fragte sich, wie sie sich so sehr von ihren Gefühlen der Eifersucht hatte leiten lassen können, dass sie tatsächlich mit James Schluss gemacht hatte! James, der Mann, den sie liebte, den sie heiraten wollte, mit dem sie ein Kind bekommen würde -
Es stimmt, dachte sie bitter, Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.
Doch was auch immer in der Zukunft kam, sie wusste, dass sie James jetzt brauchte. Sie liebte ihn und sie hatte ihm mehr als Unrecht getan.
Nur, wie sollte sie ihm jetzt wieder unter die Augen treten?


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Joanne K. Rowling