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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Freundschaft in Scherben

von vojka

-
(Chris) *Vorsichtig um die Ecke lug* Bin ich hier richtig? * Die Leute im Publikum fragend ansieht*
(Leserin) *aus der letzten Reihe laut ruft* Was willst du denn hier und wer bist du?
(Chris) *Entschuldigend in die Runde blickt* Sorry, Leute. Also ich wurde von zwei Verrückten hier her geschickt, um ein neues Kapitel ihrer FF anzusagen.
(Leserin) Dann mach hinne, wir wollen lesen!
(Chris) Also bin ich hier richtig?
(Leser) *aus der ersten Reihe zu Chris hoch guckt* Wenn du hier für Journey of destiny bist, dann bist du richtig.
(Chris) *fängt an zu strahlen* Hey dann bin ich genau richtig bei euch. Aber bevor ihr das Kapitel zu lesen bekommt hab ich mal eine Frage an euch. Habt ihr die seltsamen Blicke von Sirius bemerkt? Was der nur immer hat? Hat er noch kein neues Opfer gefunden oder ist das sein verletzter Stolz, der ihn dazu treibt, mir weiterhin hinterher zu gucken? *ausnahmslos ratlose Gesichter sehen sie an* Niemand weiß etwas davon? Schade, ich bin doch so neugierig. Aber egal, deshalb seid ihr nicht hier.
*In ihrer Tasche nach einem Zettel kramt* Die beiden Verrückten haben mich gebeten, das hier zu verlesen: *sich räuspert* Es tut uns leid, dass wir auch diese Woche nicht zum Beantworten der Reviews gekommen sind, aber gefreut haben wir und trotzdem tierisch darüber. Wir hoffen, dass es in nächster Zeit besser wird. Apropos nächste Zeit: Ihr werdet für die nächsten Kapitel sehr gute Nerven und jede Menge Taschentücher benötigen, also habt immer welche griffbereit, wenn ihr die Geschichte lest.
*faltet den Zettel wieder zusammen* Hmm, das war ja nicht viel, aber das sollte wohl reichen. *grinst in die Runde* Mir bleibt dann wohl nicht mehr zu sagen, als viel Spaß bei dem nun folgenden Kapitel und hinterlasst den Autoren doch eure Wertschätzung in Forum eines Kommis, denn dies ist der klägliche Lohn der beiden. *Sich umdreht und winkend und grinsend die Bühne verlässt*





Kapitel 74

Freundschaft in Scherben

Der Sonntagmorgen begann zäh, als sich nach und nach die sieben Freunde im Schlafsaal der Siebtklässer aus Gryffindor regten. Beccy fühlte sich, als habe sie jemand in Watte gepackt und all ihre Gedanken ausgelöscht, ihr Kopf pochte dumpf und ihre Augen wollten sich einfach nicht öffnen.

Die letzte Nacht hing wie grauer Zement zwischen ihnen, wie ein unausgesprochenes, aber offenes Geheimnis, während sie schweigend zum Frühstück in die Große Halle gingen. Lilys Hand lag in der James', doch er sah sie nicht an. Auch Harry und Ginny hatten ihre Hände in einander verschlungen und als Sirius neben ihnen ging, hörte er sie leise mit einander reden, offenbar wollten sie nicht, dass jemand mithörte.

„Es ist wie damals“, murmelte Harry und sah vor sich auf den Boden. „Nur, dass die Rollen vertauscht sind. Da waren es Remus und Sirius, die alles ein zweites Mal erlebten, jetzt sind wir es, die von Krieg eingeholt werden…“

Erschreckt blieb Sirius stehen und sah seinen Patensohn an, ehe er sich wieder zusammen raffte und schließlich weiter ging. Es stimmte, was musste in ihnen vorgehen, wo sich alles zu wiederholen schien? Freunde verschwanden, das Ministerium wurde unzuverlässig, Menschen wurden tot aufgefunden, Muggel getötet… er schluckte, als ihm klar wurde, dass dieser Zustand keineswegs neu war. Seit dem Jahr ihrer Einschulung beanspruchte Voldemort stets mehr Macht über die Menschen, weitete seinen Terror immer mehr aus - und die Angst der Bevölkerung lieferte ihm Munition für neue Angriffe und Schachzüge.

Sie mussten ihn aufhalten, um jeden Preis.

In dieser Sekunde bogen sie in die Große Halle ein, als Sirius den Kopf hob. Dort saß Chris am Ravenclawtisch und unterhielt sich leise mit einer Freundin, gemeinsam saßen sie über die neueste Ausgabe des Tagespropheten gebeugt. Er ließ sie nicht aus den Augen, während er sich umständlich hinsetzte und zu spät bemerkte, dass er dabei war, sich mitten auf James' Schoß zu setzen. Da sah Chris kurz auf, lachte und sah ihn wenige Sekunden lang an, ehe sie sich wieder ihrem Frühstück zuwandte.

„Schatz, du kannst gern kuscheln, aber ich mag es dann doch eher etwas… privater“, grinste sein bester Freund ihn an, während Sirius sich ungerührt neben James fallen ließ. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Lily fehlte. Als er James entschuldigend ansah, bemerkte er auch, warum: dessen Blick war krampfhaft starr auf den Slytherintisch gerichtet, wo die rothaarige Schulsprecherin mit Severus Snape sprach.

„Prongs, lass deine Zähne heile, ja?“, sagte er und schnappte sich einen Toast, den er seinem Freund demonstrativ vor die Nase setzte. „Du hattest ihr etwas versprochen. Jetzt iss, vom Starren und Zähneknirschen bekommst du nur Stielaugen und Zahnschmerzen.“

Peter blinzelte verwirrt. „Tatze, seit wann hast du so gute Laune?“

Dieser jedoch grinste nur und biss herzhaft von seinem Toast ab, doch als James dessen Blick erkannte, grinste auch er, nickte kurz und versuchte, Snape nicht direkt vor allen Leuten mit Blicken zu töten.

„Leute, verratet ihr mir, was los ist?“, drängelte Peter, doch ein einstimmiges „Nö!“ ließ ihn beleidigt die Schultern zucken und er suchte sich ebenfalls etwas zu Essen zusammen.

„Den beiden geht es eindeutig zu gut, wenn sie zusammen los ziehen“, grummelte er, grinste aber schon wieder. Nach dem Schrecken der letzten Nacht und der Stimmung in den letzten Tagen war der Morgen nun auf einmal ungewöhnlich locker, sodass man beinahe vergessen konnte, was passiert war.
Aber nur beinahe. Ein Blick in Beccys Augen brachte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Ginny saß neben ihr und versuche sie zu überreden, wenigstens ein halbes Toast zu essen, doch die Irin weigerte sich und floh schließlich von Gryffindortisch. James' besorgter Blick folgte ihr, doch er ließ sie ziehen, seufzte und drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Lily Snape den Arm auf die Schulter legte, als wolle sie ihn fest halten und dann jedoch mit etwas traurigem Gesichtsausdruck zu ihnen zurück kehrte.

James kochte. Er verfolgte jede ihrer Bewegungen und zwang sich an sein Versprechen zu denken und nicht den Zauberstab zu ziehen um Snape zu verhexen. Ob in der Großen Halle oder nicht, es war ihm egal, dieser Schleimer sollte endlich seine Freundin in Ruhe lassen!

Sirius' beruhigende Hand auf seinem Oberschenkel bemerkte er erst, als er Peters Stimme vernahm, welcher vorschlug, nach dem Frühstück in den Schulsprecherraum zu gehen, um dort einige Verteidigungsflüche zu üben, ehe sie sich an die Hausaufgaben setzten. Harry und Ginny sahen begeistert auf, doch Lily schüttelte den Kopf.

„Ihr könnt das gerne tun, aber ich… habe noch zu tun“, sagte sie mit einem Seitenblick auf James.

Dessen Zähne knirschten so laut, dass man meinen konnte, ein Zahn wäre gebrochen. „Du triffst dich mit ihm, stimmt's?“, zischte er, seine Hand ballte sich zu einer Faust.

Lily jedoch sah ihm fest in die Augen. „Allerdings, James, das tue ich. Wenn du damit ein Problem hast, dann ist das deine Sache, aber ich habe es dir schon einmal gesagt, ich lasse mir den Umgang mit meinem besten Freund nicht verbieten!“

Damit rauschte sie mit wehendem Umhang von dannen, einen eifersüchtigen James zurück lassend, der selbst überrascht war von seiner heftigen Reaktion. Aber in der derzeitigen Situation konnte schon ein kleiner Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen und er fürchtete, dass es Snape sein würde, der eben dieser Tropfen war.

* * *

Severus Snape grinste in sich hinein. Nach außen hin zeigte er keinerlei Regung, doch innen machte sich ein warmes Gefühl breit, welches ihn immer überkam, wenn Lily in seiner Nähe war. Nun hatten sie sich zu einem Gespräch verabredet und auch, wenn er selbst es für sinnlos hielt, da er ahnte, dass sie ihm ins Gewissen reden wollte, freute er sich einfach auf die paar Minuten, die er bei ihr sein konnte. Ganz allein, nur sie und er, wie er es sich so oft wünschte. Doch wenn er dann in seinem Bett lag, war er doch wieder allein, allein und einsam.
Sah sie denn nicht, was das für eine Chance war? Niemand an dieser Schule nahm ihn ernst, bis auf den alten Slughorn vielleicht, aber auch der hatte sein Auge eher auf die schöne Lily geworfen, mit ihrem außergewöhnlichen Talent für Tränke - als Muggelgeborene!
Aber dass er ihr ebenbürtig war, was das Brauen anging, entging seinem Hauslehrer. Er war ja nur das unbedeutende Halbblut, keiner Aufmerksamkeit wert.

Er schnaubte, trank noch eine halbe Tasse schwarzen Tee und stand schließlich auf, um sich zu den großen Steinstufen zu begeben, wo sie auf ihn warten würde.

Ein unmerkliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er sie sah. Ihre roten Haare leuchteten in der frühen Aprilsonne wie Feuer. Als er näher trat, drehte sie sich zu ihm um, doch auf ihren Lippen war kein Lächeln zu sehen und in ihren Augen stand eine Traurigkeit, die Severus schlucken ließ.

„Du wolltest mich sprechen?“, fragte er kühl, Lily nickte nur, setzte sich und deutete auf den Platz neben sich. Er wusste, dass sie die Steinstufen liebte. Hier war es windgeschützt und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen aus, die jedoch sein Herz nicht mehr erreichten. Lange nicht mehr.

„Wir müssen reden, Sev“, sagte sie leise und sah ihm eindringlich in die Augen. Er erwiderte den Blick ausdruckslos.

„Worum geht es?“

„Um uns.“ Für einen Moment meinte er, sein Herz bliebe stehen, ehe es drohte, aus seiner Brust zu springen. Doch ihre nächsten Worte machte diese kleine, naive Hoffnung zunichte. „Hast du immer noch vor, dich ihm anzuschließen?“ Nun sah sie ihn nicht mehr an, ertrug seinen Blick nicht länger, der so kalt war die der Stein unter ihnen.

„Was geht dich das an?“, zischte er und wusste, dass er sie damit verletzte. „Ich mische mich doch auch nicht in dein Leben ein, also lasse mir bitte meine Freiheit.“

„Aber es ist nicht richtig!“, brauste die Rothaarige auf. „Severus, er bringt Menschen um, meine Eltern sind ihm nur knapp entkommen, er hat - “, sie brach ab und fuhr sich durch die Haare, um sich zu beruhigen.

„Er kämpft für Anerkennung, für die bessere Stellung der Zauberer über die Muggel, ist das verwerflich?“

Lily sah ihn unendlich traurig an. „Weißt du noch, was du mir damals sagtest, Sev? Dass es keinen Unterschied mache, ob man eine Hexe oder ein Muggel sei, dass alle Menschen gleich seien. Was hat dich nur so verändert?“

„Vielleicht ist es auch die Gesellschaft, die sich verändert hat? Hast du dich mal umgesehen? Nicht nur die Magische Welt steht Kopf, auch die Muggel gehen auf die Barrikaden, fordern mehr Gerechtigkeit, kämpfen Straßenschlachten mit der Polizei. Aber die eigenen Unzulänglichkeiten aufzuheben und sich zu wehren ist nicht richtig?“

Er war lauter geworden als beabsichtigt und atmete tief durch. Er wollte nicht mit ihr streiten, aber das, was er von ihr wollte, war ein unerfüllbarer Wunsch.

Lily seufzte. Sie konnte ihm nicht erzählen, was passiert war, aber wenn sie ihn nicht aufhielt, würde sie ihren Freund an Voldemort verlieren - und dieses Mal nicht als Geisel.

„Geh nicht zu ihm, tu mir das nicht an“, sagt sie leise. Severus spürte, wie seine Maske zu bröckeln drohte. Dort saß sie, seine kleine Lily und bat ihn, sie nicht zu verlassen.

Das hat sie doch längst getan, knurrte eine Stimme in seinem Kopf und seine Miene wurde ausdruckslos. Kalt war seine Stimme, als er weiter sprach.

„Wieso sollte ich nicht, du hast mich doch auch verraten und allein gelassen“, murrte er, Hass stand nun in sein Gesicht geschrieben. Hass auf den Menschen, der ihm immer alles genommen hatte und Hass auf das Mädchen vor ihm, die dem großen Helden verfallen war. Er war nur unbedeutendes Fußvolk, welches nicht beachtet wurde.

Wütend drehte Lily sich weg und ging. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ sie ihn und Severus' Herz brach ein weiteres Mal.

„Verzeih mir“, flüsterte er, „ich liebe dich doch.“

* * *

James Potter wusste nicht, ob er fluchen oder lachen sollte. Triumphierend hatte er zugesehen, wie Lily sich von ihm abgewandt hatte, doch die letzten Worte des Slytherin hatten seinem Hass neue Nahrung gegeben. Ohne zu wissen, was er tat, zog er seinen Zauberstab unter dem Tarnumhang und richtete ihn auf Snape.

Dessen Robe fing beinahe unmerklich an zu Rauchen, ein leiser Schwelbrand, welcher sich in den Stoff fraß. Eigentlich wollte James nichts lieber, als sich auf den verhassten Jungen zu stürzen und ihn mit Flüchen zu bombardieren, aber irgendetwas hielt ihn davon ab. So zog er sich mit einem gehässigen Grinsen zurück und machte sich auf den Weg in den Gryffindorturm um zu seinen Freunden zu stoßen, die bereits im Schulsprecherraum auf ihn warteten.

Doch als er dort ankam, empfing ihn eisiges Schweigen.

„Was ist?“, fragte er in so neutralem Ton wie möglich, als Lily mit der Karte der Rumtreiber hervor trat.

„Ich habe dich gesucht, James. Und rate, was die Karte mir anzeigte?“ Ihr Blick war eisig, ihre Augen blitzten vor Zorn. Jegliche Vertrautheit von letzter Nacht war verschwunden.

James hob abwehrend die Hände. „Lils, ich wollte doch nur - “

Doch Lily schmiss das Pergament auf den Boden. „Vertrauen, dass wolltest du mir. Das sagtest du, hast es sogar versprochen. Und jetzt? Ist all das vergessen, James? Hatten wir nicht lange darüber geredet? Aber offenbar hat es nichts geholfen, wenn du mich keine fünf Minuten mit ihm allein lassen kannst ohne im Tarnumhang hinter mir zu stehen!“

James schluckte und warf einen Blick zu seinen Freunden. Peter stand etwas Abseits und James wusste, er würde sich nicht einmischen, während Sirius aussah, als könne er sich für keine Seite entscheiden.

„Er will dich beeinflussen, Lils. Er sieht mehr in dir als bloß eine Freundin, merkst du das denn nicht? Und gleichzeitig macht er alle Muggelgeborenen nieder und küsst die Stiefel dieses Schlitzauges! Du kannst ihm nicht vertrauen, er will dich - “

„Merlin Potter, begreif es doch endlich, es geht nicht darum, was Snape will!“, rief Beccy mit einem Mal aufgebracht, James zuckte bei der Anrede zusammen.

„Aber - “

„Ich muss ihr Recht geben, Krone“, meinte Sirius. „Obwohl ich der letzte Mensch auf Erden bin, der Snape sympathisch finden würde, gehst du zu weit. Wenn du ihm misstraust, ist das eine Sache, aber Lily - “

„Lily ist meine Freundin, verdammt! Und er liebt sie - soll ich da etwa ruhig bleiben und jedes Mal fröhlich lächeln, wenn er sie berührt oder anschmachtet, dass mir schlecht wird? Der Kerl ist so verdammt heuchlerisch, dass man es ihm aus der Nase wieder heraus ziehen möchte!“

„James“, sagte Lily nun mit eindringlicher Stimme, „es ist sehr… ehrenhaft, wie du mich beschützen willst. Aber ich weiß mich zu wehren. Ich weiß, dass er mehr in mir sieht, aber ich möchte ihn davor bewahren so zu werden wie… wie Voldemort. Und er ist auf dem besten Wege, einer von ihnen zu werden, das will ich verhindern. Ich will nicht alle meine Freunde an diesen Unmenschen verlieren, davon wollte ich ihn überzeugen, mehr nicht.“

James schnaubte. „Und, hat es geklappt?“

„Darum geht es doch überhaupt nicht!“
„Ach nein?“
„Nein, verdammt! Es geht um Vertrauen, welches du offenbar verloren hast und ich frage mich, warum?“

„Er ist ein Slytherin, denen kann man nicht vertrauen. Er hängt ständig mit Malfoy rum, der schon so gut wie ein Todesser ist, der nichts lieber tun würde, als seinem großen Bruder zu folgen. Wie soll ich ihm da vertrauen?“, schrie James Lily an. Er kochte vor Wut.

„Es geht darum, ob du MIR vertraust, James!“, schrie Lily zurück, den brennenden Schmerz in ihrer Kehle ignorierend. Sie würde jetzt nicht zu heulen anfangen, sie brauchte eine klare Antwort von James in dieser Vertrauensfrage.

James' Kiefermuskeln arbeiteten heftig, während er starr zur Seite blickte, was er auch sagen würde, es war verkehrt. In ihm tobte ein gewaltiger Sturm aus Wut und Angst, Scham und Reue. Er wusste, er war zu weit gegangen, aber er konnte nicht sagen, dass er es nicht wieder tun würde. Bei Snape sah er einfach rot.

Lily atmete tief durch, versuchte krampfhaft ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. „Ich werte das als ein Nein“, sagte sie tonlos, plötzlich schien alles in sich zusammen zu brechen und seinen Halt zu verlieren.

James hob in einer hilfesuchenden Geste die Hand. „Lils, bitte, ich wollte doch nur - “

„Lass mich in Ruhe, Potter!“, zischte sie, wich seinem Arm aus und stürmte aus dem Raum, die Tür knallte sie hinter sich zu.

Sirius lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. „Scheiße“, murmelte er, während James zu einer Wachssäule erstarrt war und ungläubig auf die Tür starrte, hinter der seine Freundin verschwunden war.

„Bei Godrics Amulett, James Liam Potter! Komm ganz schnell zur Besinnung oder ich ramme dich unangespitzt in den Boden, mein Lieber! Manchmal glaube ich wirklich, du hast den Verstand eines Flubberwurms!“ Beccys Augen waren vor Wut beinahe so schwarz wie ihre Haare, sodass James unter ihrem Blick förmlich zusammen zuckte. Kurz darauf war auch die Irin aus dem Raum verschwunden, doch als James ihr folgen wollte, hielt Sirius ihn auf.

„Wenn du ihr jetzt folgst, machst du alles nur noch schlimmer, Krone, das würde ich lassen“, merkte er an, James jedoch bedachte ihn mit einem Blick, der dem Professor Stonehearts Konkurrenz machte.

James knurrte beinahe. „Woher willst du das denn wissen? Für dich ist Sensibilität doch ein Fremdwort, vor allem, wenn es um Frauen geht!“

Sirius hisste auf. „Oh, vielen Dank! Aber auch ich habe Augen im Kopf und jeder hier hat gesehen, wie sie sich gefühlt hat, als sie gegangen ist. Du bist ein bebendes Pulverfass voll Dynamit, James, willst du wirklich, dass die Bombe hoch geht?“

„Oh, der ehrenwerte Black gibt mir Lehrstunden in den Gefühlen anderer? Woher weißt du das denn, wenn du selbst nicht fähig bist, deine eigenen zuzulassen?“ James wusste, dass er Sirius damit verletzte, doch er konnte sich nicht bremsen, da kam ihm das unsichere Geständnis seines besten Freundes von letzter Nacht gerade Recht.

Sirius' Herzschlag hatte für einen Moment ausgesetzt, als James ihn mit einem unsichtbaren Faustschlag ins Gesicht getroffen hatte. Er fühlte sich wie in einem schlechten Film, ihre Freundschaft schien wie poröser Zement zu zerbröckeln und es gab nichts, womit er ihn wieder kitten konnte.

Mit steinerner Miene sah Sirius seinen besten Freund an. „Danke, nun weiß ich ja wie du von mir denkst“, sagte der Hundeanimagus, drehte auf dem Absatz und verließ ebenfalls den Raum.

„Tatze, so war das doch nicht gemeint, es tut mir leid!“, schrie James hinterher. Er wusste nicht was das gerade gewesen war. Warum hatte er all die Dinge gesagt? Erst zu Lily dann zu Sirius, war er von allen guten Geistern verlassen worden?

„Super gemacht, Dad“, meinte Harry, welcher die ganze Zeit nur stumm zu gesehen und gehört hatte. Eigentlich hatte er sich aus dem Streit heraus halten wollen. Mussten die Rumtreiber doch auch in der normalen Zeitlinie solche Situationen durchmachen. Er wollte nicht überall eingreifen, wollte sich nicht zu sehr in die Leben der Menschen einmischen, die rechtmäßig in dieser Zeit lebten.

„Fang du nicht auch noch an“, stöhnte James, doch Harry ließ sich nicht beirren.

„Oh doch, das tue ich. Merkst du nicht, was du hier eben kaputt gemacht hast? Deine ständige Eifersucht hat ihre Grenze schon lange überschritten und wenn du so weiter machst, ist auch Mum bald an ihrer Toleranzgrenze angelangt, wo sie dir vielleicht nicht mehr verzeihen kann, wo es ein Mal zu viel war. Wann geht das endlich in deinen verbohrten Schädel rein? Oder meinst du, jetzt, wo du Lord bist, fliegt dir alles zu und regelt sich wie selbstverständlich von allein, wie du es gern hättest? Denkt mal drüber nach, Eure Lordschaft!“

Damit nahm Harry Ginnys Hand und noch ehe sie ein Wort sagen konnte, hatte er sie mit geschleift und kurz darauf fiel die Tür hinter ihnen zu.

„Na Pete, wird's bald?“, blaffte James den letzten Rumtreiber an, welcher hastig und mit schüttelndem Kopf die Flucht ergriff.

Dann war er allein. Er raufte sich die Haare, schmiss einen Stuhl quer durch den Raum und warf ein Bücherregal um, dessen Inhalt sich laut polternd auf dem Boden ergoss. Der Schwung sorgte jedoch für eine Kettenreaktion und schon bald sah das Schulsprecherzimmer aus, als habe eine Bombe eingeschlagen; der letzte Tropfen hatte das Dynamit zum Zünden gebracht.

James schrie, fluchte, schimpfte und fluchte wieder. Er hasste sie, verfluchte sie alle, am meisten aber sich selbst.
Hatte Harry vielleicht Recht? War ihm der Lord so zu Kopf gestiegen, dass er sich wie ein egoistischer Großkotz verhielt? War er dermaßen verblendet? Hatte er seine Freunde so sehr aus den Augen verloren, besonders seine Freundin und war so sehr davon überzeugt, im Recht zu sein, dass er nichts anderes als seine eigene Meinung mehr sah? War er so von sich eingenommen, so unerträglich arrogant, dass er sich so weit von seinen Freunden entfernt hatte?

„Verdammt, verdammt, VERDAMMT!“, schrie er und knallte mit der Faust gegen die Wand. Irgendwie schien ihnen alles aus den Händen zu gleiten. Wie der Sand in den großen Stundengläsern zerrann ihre Freundschaft und wenn sie nicht aufpassten, war es bald nur noch loser Puder, fein wie Staub und vom Wind zerrissen.

* * *

Verwundert beobachteten die Schüler Hogwarts' beim Mittagessen den Gryffindortisch. Nicht nur, dass Remus seit drei Wochen nicht mehr dort saß und keiner die fadenscheinige Ausrede des Direktors, dass er krank sei, geschluckt hatte, nein, nun saßen die anderen drei Rumtreiber und die restlichen Freunde getrennt am Mittagstisch. Weder Lily oder Beccy, noch die neuen Schüler saßen bei einander. Es herrschte ein bedrückendes Schweigen am Tisch, die unterschwellige Wut war beinahe greifbar. Als Sirius aus versehen seine Gabel fallen ließ und ein lautes Klirren zu hören war, hörte man James laut fluchen und im nächsten Moment verschwand der junge Lord aus der Großen Halle.

Getuschel wurde laut, während die Schultern der zurück gebliebenen Freunde nach und nach immer mehr einsackten. Sie warfen sich verstohlene Blicke zu, doch niemand tat den entscheidenden Schritt und ging auf den anderen zu. So blieben sie, verstreut wie sie waren und wagten es kaum, dem anderen in die Augen zu sehen.

Harry war der nächste, der sich erhob.

„Ich bin oben, die Hausaufgaben machen sich nicht von allein“, murmelte er und ohne sich noch einmal umzudrehen ging er in die entgegen gesetzte Richtung davon, während James wütend und frustriert seinen Besen holte und sich in die Luft schwang um seinen Kopf halbwegs klar zu bekommen.

Aber nicht nur die Schüler sahen dies und rätselten darüber, auch funkelnde, blaue Augen vom Lehrertisch hatten dies bemerkt und sahen sorgenvoll zu den Freunden, welche sonst den Eindruck erweckten, stärker als eine Mauer zusammen zu halten. Doch nun gingen sie einander aus dem Weg, sprachen nicht mit einander und wenn sie sich doch einmal ansahen, waren in ihren Blicken nur Wut, Zorn und Verletztheit zu lesen.

Albus seufzte. Er liebte seine Arbeit über alles, vor allem diese Schüler hatte er sehr ins Herz geschlossen, aber manchmal war die Arbeit mit Jugendlichen doch sehr anstrengend. Er hatte schon viele Streits der Rumtreiber gesehen, aber so ernst wie heute war es noch nie.
Besorgt runzelte er die Stirn als er sah, dass selbst Harry und James nicht einen Blick für einander gehabt hatten, Beccy nur kraftlos auf ihrem Platz gesessen hatte und Peter sich offensichtlich sehr unwohl fühlte und nicht zu wissen schien, wie er reagieren sollte.

Er beschloss, die kleine Gruppe mehr im Auge zu behalten und hoffte, dass der Streitpunkt, worum es auch immer ging, möglichst bald aus der Welt geschafft war. Denn Streit, Zorn und Hass waren das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, vor allem unter den Dreizehn. Der einzige, der davon gewann, war Voldemort und gerade auf seine Vernichtung arbeiteten sie alle gemeinsam hin.

Albus atmete noch einmal tief durch, die Sturheit der Jugendlichen war nicht immer leicht. Aber er schätzte jeden von ihnen als durchaus fähig ein, die Situation zu klären, somit machte er sich auf den Weg in seine eigenen Gemächer in der Hoffnung, dass sie Remus bald finden würden, sonst würde dies alles ein böses Ende nehmen.


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
Alfonso Cuarón über den dritten Harry-Potter-Film