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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Ein Funke Hoffnung

von vojka

Hey ihr Lieben,

heute nur ganz kurz von uns, denn Cassio ist gerade ziemlich im Stress, da sie ihren Studienstandort wechseln will und dafür noch einiges erledigen. Aber ihr habt Glück, dass wir schon ein paar Kapitel vorgeschrieben haben und so kann ich euch damit versorgen.
Besonders möchten wir uns bei therapistin bedanken, die so lieb war und das Kapitel gebetat hat, denn ich (vojka) kann mein eigenes Geschreibsel nicht betan, da übersehe ich immer die Hälfte von den Fehlern. *grins* Sorry auch, dass ihr keine Antworten auf eure super lieben und schönen Kommis bekommen habt, aber wir waren beide diese Woche im Stress und haben leider keine Zeit dafür gefunden, aber bedanken wollen wir uns trotzdem ganz herzlich bei euch, denn wir haben uns tierisch über jedes einzelne gefreut.

LG

Vojka & Cassio


Kapitel 73

Ein Funke Hoffnung

Fassungslos sah James seine Freundin an, als brauchten die Worte ihre Zeit, um sich in seinem leicht vernebelten Gehirn zu einem sinnvollen Satz zusammen zu fügen. Als er jedoch verstanden hatte, was Lilys Worte zu bedeuten hatten, war er mit einem Schlag wieder nüchtern.

„Bitte was?!“ Schnell trat er zu ihr ans Fenster und sah nun ebenfalls angstvoll zum Verbotenen Wald. „Oh nein, Beccy, was hast du getan?“, murmelte er und stieß einige irische Flüche aus, dass Lily ihn ganz verwundert ansah.

„Hey, meine beste Freundin ist Irin, ich bin praktisch mit ihr aufgewachsen, ein paar Brocken bleiben da schon hängen“, verteidigte er sich, Lily musste lachen. Obwohl sie auch ein leiser Stich durchfuhr, als sie James' prompte Reaktion bemerkt hatte. Nach einem Seitenblick jedoch wandte sie sich ins Zimmer um und griff nach der Karte des Rumtreibers, die auf James' Nachttisch lag.

„Lily, was hast du vor?“, fragte Sirius, welcher ebenfalls den Alkohol in Rekordzeit abgebaut zu haben schien. Lily sah jedoch nicht auf und studierte angestrengt das Pergament. „Ich gucke, ob Harry und Ginny noch im Raum der Wünsche sind, oder bereits irgendwo im Schloss auf einem der Gänge, wo man sie finden könnte“, sagte sie und runzelte angestrengt die Stirn. Doch nirgends waren die Namen „Harry Potter“ oder „Ginevra Weasley“ zu sehen. Sie fluchte leise und sah die drei Jungen an.

„Und jetzt? Können wir sie dort finden? Harry ist der einzige von uns, der fliegen kann.“

Noch während Lily dies sagte, richtete Sirius sich auf. „Crossy?“, rief er und drehte sich beinahe erschreckt um, als er die piepsige Antwort des kleinen Elfen hörte.

„Ja, Master Sirius?“

Sirius kniete sich vor das kleine Geschöpf, welches recht müde aussah. „Es tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Crossy, du musst für uns etwas tun. Jemand ist in Gefahr und wir können ihn nicht finden. Würdest du für uns in den Raum der Wünsche gehen, wo Harry und Ginny sich aufhalten? Du musst sie bitten, zu uns zu kommen, wir brauchen ihre Hilfe.“

Peter sah Sirius aus großen Augen an, er hatte gar nicht so schnell mitdenken können, wie dieser reagiert hatte.

Crossy sah ihn aus großen, fragenden Augen an. „Es tut mir Leid, den Raum kennt Crossy nicht, Sir, Crossy weiß nicht, wo dieser liegt.“

Sirius seufzte leise, doch nun war es Peter, der sprach: „Es ist ein Raum, der nur da ist, wenn man ihn braucht und sonst fort ist“, erklärte er, die Augen des Elfen weiteten sich.

„Ja, den Raum erkennt Crossy, es ist der Da-und-Fort-Raum! Crossy wird sofort tun, was die Masters verlangen!“ Und mit einem leichten Nicken verschwand der kleine Hauself lautlos.

James indes hatte seinen Mund wieder geschlossen und sah Sirius nun dankbar an. „Musst du immer meine Gedanken laut aussprechen?“ Sie grinsten sich an, Lily jedoch sah wieder nervös aus dem Fenster.

„Sie tut sich doch nichts an, oder?“, flüsterte sie leise, Peter war neben sie getreten. Unbeholfen legte er eine Hand auf die ihre, er hatte nie gelernt, andere zu trösten. Doch auch er hoffte inständig, dass es der jungen, einsamen Irin gut ging, dass sie wohlbehalten wieder zurückkehren würde, dass Harry gleich hier sein würde und ihr folgte -

In der Sekunde wurde die Tür zum Schlafsaal förmlich aufgesprengt und Harry und Ginny standen im Raum, mit zerzausten Haaren und übereilt angezogenen Klamotten.

Wäre die Situation anders gewesen, hätten die Freunde nun sicherlich gelacht, nun jedoch waren sie zu ernst und erschrocken, um darauf einzugehen.

„Es tut mir Leid, ich wollte euch diesmal wirklich nicht stören, musste es aber - Beccy ist weg“, fasste Sirius zusammen, was geschehen war, alarmiert trat Harry ans Fenster.

„Weg?“, keuchte Ginny und sah sich im Raum um, als könne sie die Schwarzhaarige irgendwo entdecken.

James nickte. „Sie sucht ihn und ich hoffe bei allen Gründern, dass das das einzige ist, was sie vor hat.“

Ginny wurde blass und taumelte einen Schritt zurück. Aber ehe noch jemand etwas sagen konnte, öffnete Harry das Fenster weiter, setzte sich auf das Fensterbrett, verwandelte sich und breitete die Flügel aus. Ein kurzes Trillern war an seine Freunde gerichtet, er würde sie finden, das schwor er sich.

Ein letzter Blick in Ginnys Augen, welche vor Schreck weit offen standen und er ließ sich fallen. Die kalte Nachtluft empfing ihn wie Eis, es brauchte einige Flügelschläge, bis er sich gefangen hatte. Dann galt seine ganze Aufmerksamkeit dem Wald, den Baumwipfeln, der Luft oder aber auch dem Boden, wo er hoffte, eine einsame Beccy zu finden.

* * *

zwei Stunden zuvor

Beccy saß, in ihre Bettdecke gehüllt, am Fenster auf der großen Fensterbank. Es war still im Raum, Lily und Peter hatten sich bereits schlafen gelegt, ruhige, gleichmäßige Atemgeräusche erfüllten den Schlafsaal. Nur sie hatte nicht schlafen können, fühlte sich einsamer als je zuvor. Die Sehnsucht und Ungewissheit zerrissen sie beinahe wie ein tobendes Ungeheuer, welches ausbrechen wollte und doch im Käfig gefangen war.

Vor ihr lag eine Feder, an der noch etwas Tinte hing und auf einem Blatt Pergament waren mit schwarzer Tinte einsame Zeilen geschrieben.

Ich sitze hier,
schaue in den Himmel,
du bist nicht da.
Die Nacht ist klar,
der Mond wird voll,
die Sterne funkeln.
Ich fühl mich einsam,
will bei dir sein,
in deinen Armen liegen
und kann es nicht.

Eine Kerze flackerte neben ihr, schwebte dort in aller Stille und verströmte ein beruhigendes Licht, als wolle sie sie trösten und mit ihrer kleinen Flamme Beccys Schmerz einfangen und als schwarzen Ruß verbrennen.
Doch Beccy wusste, dass dies nicht möglich war, niemand konnte ihr den Schmerz nehmen, niemand außer Remus selbst.

Bist ihr gefolgt,
in unserer ersten Nacht,
fühlte mich hilflos,
konnte nichts tun.
Wo bist du?
Bist du bei ihr?
Was will sie von dir,
was sollte das?
Ich verstehe das nicht,
weiß nur, ich vermisse dich.

Sie sah in die Flamme der roten Kerze, beobachtete wie sich farbige Stückchen der äußeren Wachssicht in dem durchsichtigen, flüssigen Wachs sammelten, langsam auf den Docht zu schwammen und sich dort ebenfalls verflüssigten. Wie die kreisförmigen Wellen auf dem Wasser floss der farbige Wachsring an den Rand, wurde fest und löste sich erneut. Trieb wieder zur Mitte, bevor das Wachs ganz durchsichtig zurückblieb und man keine Bewegungen mehr wahrnahm, außer dem Tanzen der Flamme.

Ich habe Angst um dich,
will etwas tun,
möchte dich suchen
weiß doch nicht wo.
Spüre nur meine Sehnsucht,
mein Herz, das zu dir will.
Ich kann nur hoffen,
du hältst durch
und vergisst dort nie
ich liebe dich.

Eine einsame Träne rann ihre Wange hinab, sie wischte sie nicht fort. Ein Windhauch schien durch den Raum zu streichen, sie wandte den Blick ab und sah ihr blasses Spiegelbild in der schwarzen Fensterscheibe lange an. Ihre Konturen zuckten im Schein der Kerze, verschwommen und unklar, deren Licht sich an der Scheibe brach, als wolle sie diese durchbrechen und die ganze Nacht erleuchten.
Da wusste Beccy, was sie tun musste.

Sie legte das Pergament und die Feder beiseite, streifte vorsichtig und so leise wie möglich die Decke ab, legte sie auf ihr Bett und ging dann zum Fenster. Mit einem Wink ihres Zauberstabes öffnete sie es, dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. Den Schmerz der Verwandlung spürte sie kaum und als sie die Augen wieder öffnete, schwang sie kurz mit den Flügeln und ließ sich auf dem Fenstersims nieder. Dann drehte sie noch einmal den Kopf, sah zu ihrer schlafenden Freundin und breitete die Schwingen aus, stürzte sich kopfüber in die Nacht und ließ die Mauern des Schlosses Meter für Meter hinter sich. Es gab nur eines: sie musste Remus finden.

* * *


Ohne nachzudenken hatte Harry sich in seine Animagusgestalt verwandelt. Er war zum Fenster hinausgestürzt und flog nun Richtung Wald, während die Augen unerlässlich die Umgebung scannten.

Beccy, wo bist du nur, wo soll ich dich suchen?, dachte der majestätische Phoenix, während er mit schnellen Flügelschlägen dem Verbotenem Wald näher kam. Harry wusste nicht, wo er suchen sollte, aber sein Gefühl trieb ihn in diese Richtung.
Er hatte in den letzten Jahren gelernt, auf dieses Gefühl in seinem Inneren zu vertrauen und so tat er es auch heute.

Kräftig schlug er mit seinen Flügeln und kam schnell vorwärts, immer weiter flog er über den Wald. Sein Blick glitt immer wieder von rechts nach links, von oben nach unten. Er hoffte, irgendwo die schwarzhaarige Gryffindor oder einen Bussard mit schwarzen Kopffedern zu sehen. Aber nirgends sah er sie. Vögel flogen eine Menge über den Wipfeln der Bäume, auch Thestrale sah er, aber keinem von ihnen schenkte er irgendwelche Beachtung. Für ihn zählte nur eines - Beccy.
Er versuchte noch schneller zu fliegen, wusste er doch nicht, wie weit ihr Vorsprung mittlerweile war. Zwar konnte er als Phoenix schneller fliegen, als Beccy es als Bussard konnte, aber würde das ausreichen um sie einzuholen? Er wusste es nicht, würde es aber erfahren, wenn er sie gefunden hatte. Falls er sie überhaupt fand.

Vor sich erblickte er den Rand des Verbotenen Waldes und erkannte die Weiden und Wiesen, welche sich dahinter erstreckten und über welche Remus mit der Werwölfin geflüchtet war.
Als er die Grenze des Waldes erreicht hatte, setzte er sich auf die Spitze eines Baumes und verschnaufte für eine Minute. Er war es noch nicht sonderlich gewöhnt, als Phoenix durch die Gegend zu fliegen und so strengte ihn das Ganze doch sehr an. Vor allem, da er so schnell geflogen war, wie er nur konnte. Er hoffte nur, dass auch Beccy ab und zu eine Pause benötigte und dass er es schaffte, sie einzuholen. Er wollte sich nicht ausmalen, was der Direktor, oder noch schlimmer, Patrick, tun würde, wenn sie es erfuhren. Er musste sie einfach finden, bevor der Tag anbrach und ihr Fehlen entdeckt wurde.

Harry sah sich um und überlegte, in welche Richtung er nun fliegen sollte. In welche waren Remus und die Werwölfin noch gelaufen? Immer wieder sah er die Nacht vor sich, als wäre es gestern gewesen, dass Moony der Fremden gefolgt war. Aber in welche Richtung, wusste er nicht, er hatte sie aus den Augen verloren.
Aber er wusste, dass sie den Wald verlassen hatten und vielleicht kam ihm jetzt das ein oder andere Detail wieder vertraut vor, sodass er der Spur folgen konnte? So erhob er sich erneut in die Luft, die Augen wachsam, alle Sinne angespannt und einzig auf die schwarzhaarige Gryffindor gerichtet.

Unter ihm erstreckten sich grüne Wiesen, die nach dem langen Winter langsam wieder zum Leben erwachten. Felder, welche von den Bauern der Gegend nun bestellt wurden, damit sie im Herbst abgeerntet werden konnten, um die Menschen mit Getreide, Mais und anderen Dingen zu versorgen. Aber er hatte keinen Blick für die Schönheit der Landschaft. Seine Augen suchten weiter sowohl den Himmel als auch die Erde ab. Er wusste nicht, wie lange er nun schon flog oder wie lange er noch durchhalten konnte. Aber er würde nicht aufgeben, bis er sie gefunden hatte.

* * *

Müde setzte Beccy sich auf eine niedrige Steinmauer. Sie wusste nicht, wie lange sie geflogen war, aber sie konnte im Moment einfach nicht weiter. Ihre Flügel schmerzten, schrien nach einer Ruhepause, aber die konnte und wollte sie ihnen nicht wirklich geben. Nur ein paar Minuten wollte sie hier auf dieser niedrigen Mauer sitzen und die Flügel entspannen, dann wollte sie sich weiter auf den Weg machen. Sie musste ihn einfach finden. Sie konnte und wollte nicht mehr ruhig im Schloss sitzen, wenn sie nicht wusste, wie es ihrem Freund ging.

Vor ihr stand ein altes, heruntergekommenes Haus. Früher hatte es bestimmt einmal einer wohlhabenden Familie gehört, die sich irgendwann nicht mehr den Unterhalt dieses Hauses hatte leisten können.

Sie ließ ihren Blick über die Fassade streifen. Sie war von Efeu bewachsen. Dort, wo das immergrüne Gewächs nicht war, blätterte die Farbe ab. Bis auf ein Fenster war alles dunkel.

Wie kann man nur in so einem Haus leben?, dachte Beccy und schaute zum erleuchteten Zimmer. Eine Frau trat an das Fenster und öffnete es, um die kühle und klare Nachtluft hinein zu lassen. Beccy konnte erkennen, dass sie schulterlange braune Locken hatte. Mehr konnte die Irin auf diese Entfernung nicht sehen, doch sie kümmerte sich nicht um die Unbekannte. Es war eher das Haus, welches sie auf unheimliche Weise anzuziehen schien, irgendetwas hatte sie hier her geführt, doch sie konnte nicht sagen, was es war.

„Eleonora, kommst du? Du weißt, er wartet nicht gern“, hörte Beccy die laute und kräftige Stimme eines Mannes. Die Frau war also nicht alleine zu Hause.

Der Bussard wollte gerade eben seine Flügel wieder ausbreiten, als sich ein Phoenix neben ihn setzte, ihn strafend ansah und mit dem Kopf zu einem Gebüsch ruckte. Er wollte ihr scheinbar sagen, dass sie dort hin solle und so tat sie, wie geheißen. Der Phoenix folgte ihr und verwandelte sich augenblicklich zurück. Der Bussard tat es ihm gleich.

Bevor Beccy auch nur ein Wort sagen oder irgendetwas tun konnte, fiel ihr der Schwarzhaarige um den Hals. „Merlin sei Dank! Ich hab dich gefunden und dir ist nichts passiert!“, murmelte er und drückte sie noch einmal fest an sich, bevor er sie los ließ und böse anfunkelte. „Was in Godrics Namen hast du dir dabei nur gedacht? Kannst du dir vorstellen, wie es uns ging, als wir feststellten, dass du verschwunden bist?“ Er sprach leise, immerhin wollten sie nicht entdeckt werden, aber man spürte deutlich Harrys Angst, die Sorge und auch seine Wut.

Eine Tür öffnete sich und die Frau mit den lockigen Haaren und ihr Begleiter traten heraus und disapparierten im nächsten Augenblick. Harry hatte das untrügliche Gefühl, diesen Mann zu kennen, wusste jedoch nicht, woher. Leise schüttelte er den Kopf und konzentrierte sich wieder auf Beccy, welche nun leicht zitternd vor ihm stand.

„Ich wollte doch nur… ich muss ihn finden, Harry. Es bringt mich um, nicht zu wissen, wo er ist, ob er noch lebt, wie es ihm geht, was er tut. Stell dir vor, es wäre Ginny, was würdest du tun?“ Beinahe wütend sah sie ihn an, doch Harry wusste, es war pure Verzweiflung und Ohnmacht, die aus ihr sprach.

Harrys Wut verrauchte, er wusste, dass er selbst nicht anders gehandelt hätte. Und er war unendlich erleichtert, dass Beccy vorerst wirklich nur Remus hatte suchen wollen, anstatt sich etwas anzutun.
Bei diesem Gedanken fielen ihm James und Lily ein, sie mussten zurück. Vorsichtig trat er auf die junge Irin zu, welche ihre Fingernägel in die Unterarme grub und leicht zurück wich, als Harry sie am Arm berührte.

„Beccy, bitte. Wir müssen zurück, ehe es hell wird und sie uns bemerken. Wenn wieder zwei Schüler fort sind, was denkst du, was sie machen werden? Lass uns im Schloss weiter reden, dort ist es warm, ja?“

Beccy ließ entmutigt die Arme sinken. Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. „Er kommt doch wieder, oder? Sie werden ihn finden, Dad und Liam. Er lebt und er wird… wird zurück… kommen.“ Die Stimme versagte ihr den Dienst und mit einem Mal lehnte sie sich vertrauensvoll in Harrys Arme, es gab nur noch diesen unerträglichen Schmerz in ihrer Seele, das tiefe, schwarze Loch, in welches sie gesogen wurde und das kleine Licht der Hoffnung schwand von Tag zu Tag mehr.

Harry strich ihr beruhigend über den Rücken und murmelte Worte, die, wie er hoffte, sie irgendwie trösteten. Er selbst war mit seinem Latein am Ende, wusste nicht mehr weiter und hoffte, dass Beccy Recht haben sollte und Remus wirklich noch lebte. Solange er am Leben war, gab es immer einen Funken Hoffnung.

Einige Minuten später lösten sie sich von einander, Beccy lächelte verlegen und landete kurz darauf als Bussard auf einem nahe gelegenen Ast. Harry folgte ihr und gemeinsam erhoben sie sich in die Luft. Als sie das Haus erblickten, stießen sie gleichzeitig einen lauten Schrei aus und verschwanden schließlich in der Nacht.

Sie flogen den kleinen, vereinzelten Lichtern des Schlosses entgegen und umrundeten schließlich den Gryffindorturm, ehe sie sich auf dem Fenstersims ihres Schlafsaales nieder ließen. Das Fenster stand noch offen und kaum waren die beiden Vögel erschienen, sprangen die Zurückgebliebenen auf und redeten alle auf einmal auf sie ein. Als Harry und Beccy sich zurück verwandelt hatten, ließen sie sich erschöpft auf ihre Betten fallen.
Harry schloss für einen Moment die Augen, das Fliegen war noch immer anstrengend, als eine laute und wütende Stimme ihn hoch schrecken ließ.

„REBECCA MARIE O'CONNOR! BIST DU VON ALLEN GRÜNDERN VERLASSEN? ES REICHT WOHL NICHT, DASS REMUS WEG IST? NEIN, DU MUSST IHM JA UNBEDINGT MITTEN IN DER NACHT ALLEINE FOLGEN! BIST DU WAHNSINNIG, BECCY?“ James atmete heftig, während Angesprochene vor Schreck wohl vergessen hatte, wie man Luft holte.

Sie öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Ton heraus. Lily trat an James heran, um ihn zu beruhigen, doch dieser schüttelte ihre Hand ab, die seinen Oberarm ergreifen wollte.
„Beccy, verdammt, das war mehr als leichtsinnig und gefährlich! Ich dachte… ich dachte du hast vor… du würdest dir etwas antun, malte mir etliche Horrorszenarien aus, wie Harry dich findet. Mach das nie wieder, hörst du? Es reicht, dass einer von uns vielleicht gerade mit dem Tod kämpft, da muss nicht jemand anderes das seine leichtfertig aufs Spiel setzen.“ Seine Stimme hatte immer trauriger geklungen, aus verletzten Augen sah er Beccy an. Als diese noch immer kein Wort hervor brachte, wandte er sich ab und verließ den Schlafsaal.

Lily warf ihrem Freund einen traurigen Blick zu, James war wütend und enttäuscht, er hatte Angst und war verletzt. Sie beschloss, ihm einige Minuten für sich zu geben und ihm dann zu folgen.
Leise seufzend warf sie einen Blick zu Harry, welcher augenblicklich in Ginnys Armen eingeschlafen war. Der Schreck und das Adrenalin hatten ihn zu viel Kraft gekostet. Beccy saß noch immer wie versteinert auf ihrem Bett, mutlos und kraftlos und schien nichts um sich herum wahr zu nehmen. Vorsichtig setzte die Rothaarige sich neben die Irin.

„Wir sind da, Beccy und solange uns niemand das Gegenteil beweist, wird Remus leben. Glaub an ihn, glaub an uns. Ich weiß, es ist grausam, nichts tun zu können, aber das hier ist nicht länger unsere Aufgabe. Dein Dad und Liam tun alles, was sie können, vertraue ihnen. Sie werden ihn finden.“ Behutsam strich sie über die bebenden Schultern ihrer Freundin.

„Ich brauche ihn doch“, flüsterte die Schwarzhaarige, ehe sie sich zur Seite fallen ließ und sich auf Remus' Bett zusammen rollte, die Knie an die Brust gezogen, das Kopfkissen umklammert.

Wortlos ging Lily in den Mädchenschlafsaal und kehrte kurz darauf mit einer kleinen Phiole Schlaftrank zurück, welche sie Beccy reichte. Ohne zu fragen, trank diese das kleine Gefäß mit einem Schluck aus und schloss die Augen, als wenige Sekunden später der Trank seine Wirkung entfaltete und sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf hinüber glitt.
Lily lächelte müde, strich ihrer Freundin eine Haarsträhne aus der Stirn und deckte sie zu.

Während nach und nach alle in ihre Betten zurück kehrten, ging sie selbst in den Gemeinschaftsraum, wo sie James auf dem Sofa fand, den Blick starr in die Flammen gerichtet. Ein Stich durchfuhr sie, als sie ihn so sah. Er wirkte so unnahbar, abweisend, dass sie sich kaum traute, näher zu treten.
Doch sie zwang sich, die unsichtbare Mauer zu überwinden und als sie bei ihm angekommen war, stand er auf und zog sie in seine Arme, barg sein Gesicht an ihrer Schulter und weinte leise, bis er keine Tränen mehr hatte.

* * *

Remus lag auf seiner Pritsche, bald würde es hell werden. Sein ganzer Körper schmerzte, als habe er die Nacht auf der Streckbank verbracht, doch auf seinem Gesicht lag ein Lächeln und seine Augen strahlten in die Dunkelheit.
Er hatte sie gehört.

Dieser Schrei war unverkennbar der eines Phoenix' gewesen und er war sich sicher, daneben noch einen zweiten Laut gehört zu haben: Beccy, welche nach ihm gerufen hatte.

Da wusste Remus, dass alles gut werden würde. Sie waren hier, sie suchten ihn - er war nicht länger allein. Hatten sie ihn vielleicht schon gefunden? Waren die Rufe direkt an ihn gerichtet gewesen? Er wusste es nicht, aber er hoffte es. Sie würden kommen, er würde bald frei sein.

Wärme durchflutete seinen Körper, ein Gefühl, welches er so lange vermisst hatte. Sie hatten ihn nicht vergessen, nein. Sie waren hier gewesen und eines Tages, vielleicht schon bald, würden sie sich wieder sehen. Es gab endlich wieder Hoffnung, ein kleiner Funke, welcher in seinem Herzen ein Feuer entfachte.

Die Schmerzen waren vergessen, für den Moment fühlte Remus sich glücklich und vergaß, wo er war. In Gedanken bei seinen Freunden, bei Beccy und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief er in den frühen Morgenstunden schließlich ein.


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Mir gefällt an Harry vor allem, dass er kein Held im klassischen Sinne ist, kein unüberwindlicher Superman.
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