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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Ein fesiger Weg

von vojka

Kapitel 72
(Sirius) *Sich an der Butterbierflasche festhaldend auf die Bühne stolpert* Heeeeeey Jamie da sind ja Leute!
(James) *auf die Bühne gewankt komm* *eine Flasche Butterbier als Begrüßung hoch hält* Heeeey, , was wollt ihr denn alle hier? *mit großen Augen in die Runde seh*
(Sirius) *Sich am Kopf kratzt* Irgendetwas sollten wir hier tun *weiter überlegt* Hmm vergessen, vielleicht war im letzten Butterbier irgend ein Trank drin?
(James) *Sirius stirnrunzelnd anseh* Ich hoffe doch, nicht *empört auf seine Butterbierflasche glotzt* Mh, die Autorinnen haben uns hier her geschickt, richtig? Irgendwas sollten wir tun...
(Sirius) Hey ist nicht Wochenende? *wild mit der Flasche rumfuchtel und dabei etwas verschüttet*
(James) Jaaaah, da könntest du Recht haben! Moment... Wochenende... meinst du, wir sind wegen dem Kapitel hier? War es das? Guck mal, die gucken schon so neugierig... *mit der Flasche in die Zuschauerränge zeig*
(Sirius) Hey da ist Chris *Verträumt auf einen Leser in der ersten Reihe starrt*
(James) *sieht Sirius perplex an* Ähm.... Tatze, das ist nicht Chris...
(Sirius) *zur Seite schaut, erschrocken die Augen aufreisst* Hallo Chris, wo hast du Jamie gelassen?
(James) *Sirius entsetzt anstarrt* Langsam glaube ich, bei dir war wirklich was im Butterbier *Sirius die Flasche weg nehme* Ich glaube, du hast wirklich genug, mein Freund.
(Sirius) *Empört auf die Flasche starr* Hey das war meine du hast doch selbst eine *Schmollmund zieh* Küss mich lieber!
(James) *sieht Sirius beinahe widerwillig an* Spinnst du?! *sich zu den Lesern umdreht, die langsam zu lachen anfnagen* Ähm, Leute, ich denke, wir verziehen uns lieber...
(Sirius) *Verträumt auf James guckt* Nicht so schüchtern, wir können uns auch vor den anderen küssen oder willst du mehr als das? Dann... dann sollten wir in den Raum der Wünsche *Sich James Hand schnappt und von der Bühne rennt*
(James) Bitte entschuldigen Sie den schnellen Abgang - und ähm - viel Spaß bei dem Kapitel! *auf Sirius einredet* Komm schon, Tatze, zum Raum der Wünsche müssen wir nur im Gemeinschaftsraum eine Treppe hoch...
(Sirius) *Mit verklärtem Blick auf James guckt* Ich gehe hin wo du willst, solange du an meiner Seite bist. *Zärtlich über die Wange von James streichel* Du solltest du mal wieder rasieren Chris.
(James) *mit den Augen roll* Sicher doch, Tatze. Siehst du, da ist schon ein Bett, leg dich schon einmal hin, ich komme gleich wieder...
(Sirius) *Legt sich hin und kaum hat der Kopf das Kissen berührt hört man nur noch gleichmäßige Atemzüge, leise Schnarch- und Schmatzgeräusche und hin und wieder ein leise gemurmeltes Chris*
(James) Ich wusste es. Schlaf gut - und träume von den Lesern, die treffen wir in diesem Kapitel nämlich wieder *lach* Bis nächste Woche, Leute *sich selbst ins Bett legt und beinahe augenblicklich einschläft*





Kapitel 72

Ein felsiger Weg

Am Abend des sechzehnten Aprils trafen sich Harry und Liam zu ihrer ersten Stunde in Okklumentik

Sie hatten das Schulsprecherzimmer ganz für sich. Im Kamin knackten einige Holzscheite, deren Flammen eine angenehme Wärme verbreiteten. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Blick durch nichts abgelenkt wurde, was sich vor dem Fenster abspielte und Enkel und Großvater saßen sich in zwei gemütlichen Sesseln gegenüber.

Und doch war Harry sichtlich nervös. Sein Blick huschte im Raum hin und her und wenn Liam es nicht besser wüsste würde er sagen, dass sein Enkel beinahe flüchten wollte.

„Harry, leere deinen Geist, du darfst an nichts denken“, sagte er in leisem Ton. Er war von Harrys Verhalten verwirrt. Vor einer Woche war dieser in Dumbledores Büro gerufen und gefragt worden, von wem er Okklumentik lernen wollte. Eigentlich hatte er nicht die geringste Lust dazu, aber er sah ein, dass er es lernen musste.
So hatte er sich für seinen Großvater entschieden, auch wenn Harry eigentlich nicht wollte, dass Liam erfuhr, wie er bisher gelebt hatte. Er wollte nicht, dass es irgendjemand erfuhr. Aber er hatte keine Wahl und so saßen sie in diesem gemütlich eingerichteten Raum Hogwarts' und versuchten gemeinsam Harrys Okklumentik in den Griff zu bekommen.

„Haha, du bist echt lustig!“, schrie Harry schon fast. Wie er den Satz 'Leere deinen Geist' hasste. Wieso sagte ihm denn keiner, wie er seinen Geist leeren konnte?! Sie hatten gerade erst mit dem Unterricht begonnen, aber Harry hatte jetzt schon keine Geduld mehr dafür. Irgendwie erinnerte ihn dies alles an die miserablen Versuche mit Snape, nur dass sein Großvater bisher noch nicht den Zauberstab auf ihn gerichtet hielt.

„Ganz ruhig, Harry.“ Liam hob beinahe abwehrend die Hände. Was war nur mit Harry los? Er klang wie ein in die Enge getriebenes Tier, doch Liam wusste nicht, was er falsch machte, geschweige denn, wodurch der Junge sich so bedroht fühlte. So versuchte er es weiter, ihn zu beruhigen. „Schließe deine Augen, lausche der Musik und konzentriere dich nur darauf. Blende alles andere aus. Es gibt nur dich, sonst niemanden“, flüsterte er einfühlsam, schnippte mit seinem Zauberstab und schon erfüllten entspannende Klänge den Raum. Er hatte gewusst, dass es nicht einfach werden würde, immerhin gehörte die Okklumentik bereits zur höheren Magie und nicht jeder schaffte es, sie zu beherrschen. Er selbst hatte während seiner Aurorenausbildung ein halbes Jahr gebraucht um es zu lernen. Patrick und er hatten fast jeden Tag gemeinsam geübt, bis sie es endlich konnten.

Harry fragte sich, wie er alle Gedanken zur Seite schieben sollte, wenn er doch genau wusste, dass sein Großvater irgendwann seinen Zauberstab ziehen würde um sich in seinem Geist umzuschauen.

„Harry denk nicht daran, was um dich herum passiert, ich bin gar nicht anwesend, das ist einfach nur eine Stunde, in der du Zeit für dich hast, der Musik lauschen kannst und das warme Kaminfeuer genießen kannst, was anderes ist hier nicht.“

„Ja und wenn du dann meinst, ich bin soweit oder auch noch nicht so weit, ziehst du deinen Zauberstab und dringst mit einem Legilimens in meinen Kopf ein“, grummelte Harry und sah genervt in das Feuer. „Warum soll ich das gleich noch einmal lernen? Achja, damit ich die Visionen von Voldemort nicht mehr ertragen muss.“ Man merkte, dass der junge Mann überhaupt nichts davon hielt.

Liam seufzte, so hatte das keinen Sinn. „Harry, hör mir mal zu. Heute werde ich bestimmt noch nicht versuchen in deinen Geist einzudringen, vielleicht beim nächsten Mal, das weiß ich noch nicht. Heute geht es erst einmal darum, dass du dich entspannst. Mehr nicht, du musst erst lernen an nichts zu denken. Ich weiß, wie schwer das ist, aber ich weiß auch, dass du das schaffst.“

Harry nickte, er war für den Moment beruhigt, dass sein Großvater heute keinen Angriff auf seinen Geist starten würde. So schloss er die Augen und lauschte der Musik. Es waren die ruhigen Klänge eines Klaviers. Harry fand, dass es sich sehr schön anhörte. Er wusste nicht was für ein Stück gespielt wurde, aber er mochte es.
Auch spürte er die wärmenden Flammen des Kaminfeuers auf seinem Gesicht. Entspannt atmete er ein und aus und ein und aus. Er bemerkte gar nicht, wie sich seine Gesichtszüge immer weiter entspannten. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Er fühlte sich einfach wohl in seiner Haut, sicher, geborgen, behütet.
Alles um ihn herum hatte er ohne es zu bemerken ausgeblendet, sein Großvater saß ihm schon lange nicht mehr gegenüber, er hörte nur die Musik und spürte die Wärme der Flammen.

Liam beobachtete seinen Enkel schmunzelnd. Er sah, wie sich der Junge entspannte und wie er, ohne es wirklich zu merken, in eine andere Welt driftete.

„Harry?“, fragte Liam nach einer Stunde sanft.

„Hmm?“, kam nur die verträumte Antwort des Gryffindors.

Liam stand auf und ging zu ihm herüber um ihn sanft an der Schulter zu berühren. Harry riss die Augen auf und sah seinen Großvater aus schreckensweiten Augen an.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken, aber du hast auf meine Worte nicht reagiert.“

„Tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los war“, meinte Harry und sah sein Gegenüber nachdenklich an.

Der Auror schmunzelte. „Du hast deinen Geist geleert.“

„Ich hab WAS getan?“

„Du hast deinen Geist geleert. Das ist nichts anderes als Meditation. Genau wie beim Finden deines Seelentieres. Am Anfang hilft es dir, dich auf die Musik zu konzentrieren. Wenn du das schaffst, ist in deinem Kopf kein Platz mehr für einen anderen Gedanken und so wird er geleert. Später, wenn wir weiter sind, wird es dir gelingen, genau das auch ohne einen Einfluss von außen zu schaffen. Ich bin sehr stolz auf dich“, erklärte Liam ihm, was in der letzten Stunde passiert war.

Harry strahlte seinen Großvater an. So würde es ihm vielleicht sogar Spaß machen Okklumentik zu lernen.

* * *

Während Harry mit seinem Großvater übte, hatten sich James und Sirius auf unsichtbaren Sohlen auf den Weg nach Hogsmeade gemacht.

Sirius und James saßen sich in den Drei Besen schweigend gegenüber, als gäbe es plötzlich keine Worte mehr zwischen ihnen. Der Schulsprecher musterte seinen Freund und was er sah, ließ mehrere Menge Alarmglocken gleichzeitig klingeln.

James wusste, dass er wohl der einzige war, vor dem Sirius seine Maske komplett fallen ließ. Der einzige, welcher die Erlaubnis hatte, die Seite seines Freundes zu sehen, welche nicht durch überdrehten Humor, bissige Sprüche oder seine generelle scheinbare Lockerheit gedeckt wurde.

Es hatte lange gebraucht, bis Sirius ihm dieses Vertrauen hatte entgegen bringen können, sich ihm soweit zu öffnen. Spätestens, als der verbannte Sohn eines Nachts vor der Haustür der Potters gestanden hatte, war James klar geworden, dass Sirius sein Bruder war.

Die Zeit danach war hart gewesen, geprägt von Schuldgefühlen, Panikanfällen und Alpträumen.
Doch James war immer da gewesen, hatte ihn Stück für Stück aus seinem Eispanzer gelockt und ihm gezeigt, dass Vertrauen, Nähe, nicht zwangsläufig mit Schmerz verbunden waren.

Doch nun sah Sirius James mit einem Gesichtsausdruck an, der vor allem eines ausdrückte: Abwehr. Als wollte er sagen Komm mir bloß nicht zu nahe!, hatte er die Schutzmauern wieder hoch gezogen und sich komplett dahinter verschanzt.

Es tat James verdammt weh, seinen Freund so zu sehen und nach einer halben Stunde Schweigen wurde es ihm zu viel.
„Okay, Tatze. Entweder, wir blasen das hier ab und gehen wieder zurück oder du verrätst mir, was in Merlins Namen in letzter Zeit mit dir los ist.“

Sirius hob kaum den Blick. „Was soll los sein?“, fragte er monoton, James zischte auf.

„DAS zum Beispiel! Dir geht es ganz offensichtlich beschissen und ich frage mich -“

„Mir geht es GUT“, widersprach Sirius heftig.

James sah ihn traurig an, er wusste, dass es eine glatte Lüge war.
„Lügner“, grummelte er leise, es klang eindeutig verletzt.

„Ich bin kein - “

„Ach nein? Was soll dann diese Scheiße, Sirius? Rede mit mir, Mann! Bevor es dich ganz auffrisst, was auch immer es ist.“ Seine letzten Worte hatten wieder milder geklungen, aus warmen Augen sah er seinen besten Freund an.

„Ich werd schon wieder, mach dir keinen Kopf um mich“, sagte Sirius ausweichend und nippte an seinem Butterbier, welches er nicht wirklich angerührt hatte. Er sah irgendwie verloren aus, fand James und dass er noch immer so abweisend reagierte, machte nur zu deutlich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte.

„Ich mache mir aber Sorgen um dich, verdammt!“, fuhr er ihn an, was war nur mit ihm los?

Sirius wich seinem Blick aus. „Es ist nichts - “

James knallte sein Butterbier auf den Tisch. „Und lüg mich verflucht noch Mal nicht an!“ Er war wütend, wütend auf Sirius, dem es so offensichtlich schlecht ging und der doch alles daran setzte, seinen besten Freund nicht daran teil haben zu lassen. Es schmerzte.

Sirius' Blick flackerte, als wollten seine Augen verhindern, dass James in ihnen lesen konnte, als er antwortete. Seine Stimme war nur halb so sicher, wie gewollt: „Nenn mich gefälligst nicht Lügner, Krone!“

„Aber du BIST einer!“, rief James nun, einige Leute an den Nebentischen drehten sich zu ihnen um; es war ihm egal. „Du sitzt da und behauptest, alles im Griff zu haben und hast dabei den Blick drauf, den… nun ja, den ich zuletzt vor zwei Jahren bei dir gesehen habe. Also, verzapfe hier nicht so einen Unsinn, kleiner Bruder.“

Bei Sirius' Verzweiflung konnte er einfach nicht anders, es tat zu weh, ihn so zu sehen, wie er sich quälte und James doch nicht an sich heran ließ.

Sirius sah auf und sank in sich zusammen. Kleiner Bruder. So hatte James ihn damals genannt, als er mitten in der Nacht in Potter Manor aufgetaucht war. Es musste Monate her sein, dass er ihn zuletzt so genannt hatte, vielleicht war es sogar in James' eigenem Schlafzimmer damals gewesen, dass er diese Worte zuletzt in den Mund genommen hatte.

„Ich… ich wollte doch nur nicht…“, setzte Sirius an und fuhr sich unsicher durch das Haar, drehte den Bierkrug auf seinem Oberschenkel. „Himmel, dir geht es selbst beschissen seit… Moony… und… da muss ich nicht noch ankommen und dir mit so etwas Unwichtigem auf die Nerven - “

James' Augen blitzten, doch lag auch Wärme in ihnen. „Sirius, was auch immer los ist, es ist verdammt noch Mal NICHT UNWICHTIG! Es sei denn, ich bin dir ebenso unwichtig, dann hat dieses Gespräch keinen Sinn.“

Traurig sah er seinen besten Freund an und seine Sorge wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr.

Sirius schluckte, erst kleiner Bruder und nun Sirius, James war wütend. Wütend und besorgt.
Er schloss kurz die Augen, er konnte James nicht länger ansehen, schämte sich für sein Verhalten, es tat ihm selbst so verdammt weh. Doch… konnte er es zulassen, James in sein Innerstes blicken zu lassen?
Er beschloss, den Black ein weiteres Mal hinter sich zu lassen und öffnete erneut die Augen. James sah ihn noch immer an, freundschaftlich, wartend. Sirius wusste, er würde ihn nicht verurteilen, was auch immer er ihm erzählen würde.

„Du bist mir alles andere als unwichtig, Krone. Ich… ich hatte einfach immer geglaubt, du… übertreibst“, murmelte er leise und merkte zu seinem Entsetzen, wie er rot wurde. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Er hasste es, sich preis zu geben, selbst gegenüber James. Aber er wusste auch, dass er ihn brauchte. An seiner Seite, als seinen Halt. Seinen Bruder.

„Was meinst du?“, fragte James verwundert zurück.

Sirius wurde etwas verlegen. „Na ja, mit… mit Lily eben…“

„Mit Li - oh. Oh.“ Dieser Gedanke veranlasste James dazu, sich aufrechter hinzu setzen, während Sirius am liebsten im Boden versunken wäre und er überlegte ernsthaft, sich unter dem Tisch zu verstecken.
Er konnte nicht verhindern, dass sich ein verräterisches Lächeln auf seine Lippen legte.

„Nein!“, strahlte James ihn an. „Sag mir, dass ich mich täusche. Mein bester Freund hat sich tatsächlich verliebt?“

In der nächsten Sekunde wurde Sirius' Gesicht ausdruckslos. Er wandte den Blick ab, sah zur Seite.

„Hey, Tatze, sieh mich an“, bat James leise, „Wovor hast du Angst?“

„Ist das nicht offensichtlich? Ich bin ein Black, Krone. Ein Black verliebt sich nicht.“

James grinste nur. „Ist die hübsche Ravenclaw also der Grund für deine schlaflosen Nächte?“

Sirius sah ihn ertappt an. „Woher weißt du das?“

James grinste noch breiter. „Ich kenne dich eben.“ Etwas ernster fügte er hinzu: „Mache ihr und dir selbst bitte nichts vor.“

Sirius senkte den Blick, es war nur ein Flüstern, was er hervor brachte: „Wer sagt mir, dass ich lieben kann?“

Erschrocken sah James seinen besten Freund an, noch nie hatte er ihn dermaßen verzweifelt und unsicher erlebt. „Allein, dass du hier vor mir sitzt, es dir nach all den Jahren so verdammt schwer fällt, zu reden und in deinen Augen ein solcher Sturm tobt, wie ihn noch nie gesehen habe, beweist, dass du sie liebst und lieben kannst, Tatze.“ Er lächelte den unsicher drein blickenden Sirius an, welcher scheinbar interessiert auf seine Hände starrte und fügte leise hinzu: „Ich bin da.“

Eine Weile sagte niemand etwas, das eben Gesagte stand wie ein weiteres Band der Freundschaft zwischen ihnen. Sirius war James unendlich dankbar, dass dieser ihn auch nun wieder auffing, es brauchte keine weiteren Worte. Es war alles gesagt, was ihn und Chris betraf und vielleicht hatte James sogar Recht? Vielleicht war er wirklich anders als der Rest seiner Familie, vielleicht war es ihm wirklich möglich mit dem Herzen zu sehen?
Er lehnte sich zurück, nippte an seinem Butterbier und schloss die Augen. Wieder sah er Chris vor seinen Augen, die schöne Chris, so unerreichbar und nah zugleich.
Und doch machte dieser Gedanke ihm nicht länger Angst. Unbewusst schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht, als er die Wärme spürte, welche sich nun in seinem Körper ausbreitete, das Kribbeln, die Sehnsucht. Er wusste nun, James hatte Recht. Und wenn James es geschafft hatte, Lily für sich zu gewinnen, dann würde Sirius nicht eher aufgeben bis er Chris glücklich in seinen Armen hielt.

Mit neuer Zuversicht erfüllt nahm er einen großen Schluck, öffnete die Augen wieder und sah seinen besten Freund an. Dieser saß mit hängenden Schultern auf seinem Stuhl, den Blick auf den Boden gerichtet und strich gedankenverloren mit dem Daumen über den Aufdruck auf dem Bierkrug.

Sirius lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Knien ab. „Krone?“, fragte er leise, nun war es an ihm aus James heraus zu kitzeln, was diesen bedrückte. Der Animagus schien mit einem Mal förmlich in sich zusammen gesackt zu sein, es zog Sirius das Herz zusammen, ihn so verzweifelt zu sehen.

„James, was ist los?“ Sein Blick wurde fester, seine Stimme eindringlicher. Mit müdem Blick, welcher unendlich weit weg zu sein schien, sah James auf und Sirius' Griff um den Bierkrug wurde fester. Das hier war nicht mehr der starke James, der seine Freunde auffing und alle bei einander hielt, nein. Das hier war der am Rande der Verzweiflung stehende James mit flackerndem Blick, traurigen Augen und keiner Kraft mehr.

Sirius schalt sich selbst einen Idioten, wie hatte er nur so blind sein können, in seinem eigenen, egoistischem Liebeskummer zu versinken und dabei nicht zu bemerken, wie es seinem Seelenbruder ging? Die Worte Beccys kamen ihm in den Kopf aus dem Gespräch in den Drei Besen, als die Irin ihnen die Legende der Selenzwillinge erzählt hatte und sein Herz wurde schwer. Natürlich hatte er es gespürt und doch war er nicht auf James zu gegangen sondern hatte sich selbst immer mehr zurück gezogen, kam sich mit einem Mal unwichtig vor, schließlich hatte er keine Lily, die ihm zur Seite stand…
Er schluckte, verfluchte sich für die Gedanken. Er war immer noch James, sein bester Freund, welcher ihn brauchte. Was die letzten Wochen gewesen war, trat in den Hintergrund, denn der Moment zählte und jetzt waren sie hier, gemeinsam.

„Ich habe Angst, Tatze“, murmelte der junge Lord mit einem Mal, Sirius sah auf. Doch ehe er fragen konnte, was dieser damit meinte, sprach James weiter, während seine Augen den Glasrand und das Etikett musterten. „Ich weiß nicht, was da alles auf uns zukommt. Es ist wie ein riesiger Berg, der von Tag zu Tag größer wird und das schneller, als ich klettern kann. Es scheint einfach keine Spitze zu geben, keinen Punkt, an dem man sagen kann wir haben es geschafft, das ist unser nächstes Ziel. Harry ist mein Sohn, ich mache mir Sorgen um ihn und Ginny. Sie haben selbst eine Scheißangst, was hier passiert, dass sie all das, was sie aus ihrer Zeit kennen, noch einmal durch machen müssen. Es lässt sie nicht los, niemals. Gleichzeitig wollen sie uns retten und wissen selbst nicht was aus ihnen wird, sollte es ihnen gelingen. Ich will sie beide einfach beschützen, aber ich kann es nicht. Ebenso wenig, wie ich Lily beschützen kann. Da hilft mir auch Godric nur wenig… hast du Dad gehört? Sie haben ein ganzes Dorf ausgelöscht, zwei Ministeriumsleute sind spurlos verschwunden und niemand will etwas bemerkt haben. Keiner weiß, ob Rem noch lebt, ich fühle mich wie ein Tiger im Käfig, ich kann nichts tun, das macht mich wahnsinnig. Ich habe Dad versprochen, nicht auf eigene Faust zu suchen, wenn das Ministerium das spritz kriegt, heißt es, Dumbledore habe erneut seine Aufsichtspflicht verletzt, während ich mich wissentlich in Gefahr begebe - ich kann seinen Schulleiterposten nicht aufs Spiel setzen, der wackelt schon genug zur Zeit. Aber ich… ich komme mir so mies vor, Rem nicht zu suchen, wie Verrat.“ Er machte eine Pause als habe das Reden ihn erschöpft, sah jedoch noch immer nicht auf.

Sirius suchte nach Worten, doch als ihm keine einfielen, berührte er seinen besten Freund kurz am Arm, zeigte ihm, dass er da war. Ein verlorenes Lächeln stahl sich auf James' Lippen, ein Anblick, der Sirius beinahe das Herz brach.

„Ich weiß nicht, wie lange ich das noch kann, Tatze“, flüsterte James plötzlich, in Sirius zog sich alles zusammen. „Ich fühle mich so zerrissen, weißt du? Lily, Harry, Beccy, Remus… dich lasse ich doch auch im Stich, es scheint sich alles immer schneller zu drehen, ich komme nicht mehr mit. Ganz nebenbei sind bald die Abschlussprüfungen, mein Kopf platzt von all dem Lernen und ich merke, wie sich langsam aber sicher nach und nach alles abschaltet. Was soll ich machen?“

Sirius schluckte, wieso hatte nicht eher gesehen, wie sehr diese Situation James belastete? Auf allen Seiten hatte er Probleme, fühlte sich zwischen allen Stühlen und wohin er sich auch wandte, er fühlte sich schuldig, dann einen anderen allein zu lassen.

„Gib nicht auf“, sagte er, James lachte hohl.

„Nein Krone, ich meine es ernst. Wir sind die Rumtreiber, Mann. Wie sagte Peter so treffend: wir werden es dem Arsch zeigen. Er kriegt uns nicht klein, uns macht man nicht kaputt. Diese Entführung zeigt nur um so mehr, worauf wir achten müssen: zusammen halten. Du allein kannst nicht für alle da sein, James. Du brauchst genauso jemanden zum Anlehnen wie Lily, Beccy oder auch mal ich. Aber bitte, warte nicht, bis es zu spät ist, dann haben wir nicht mehr viel von unserem stolzen Hirsch.“

James lächelte müde, schwieg jedoch. Sein Kopf war mit einem Mal vollkommen leer. Er nahm einen kleinen Schluck seines Butterbieres, doch es schmeckte schon den ganzen Abend schal und nach nichts. Ohne Remus waren sie nicht komplett und die Welt um sie herum farblos und grau.
„Ich hoffe wirklich, er kommt wieder“, sagte er leise.

Sirius nickte, das ganze wurde zunehmend eine Belastungsprobe für sie alle. Nicht nur für ihre Nerven, sondern auch für ihre Freundschaft. Und das war tödlich.

Plötzlich hob der Hundeanimagus seine Butterbierflasche beinahe feierlich über den Tisch. James sah ihn fragend an, machte es ihm jedoch gleich und ließ seine Flasche gegen Sirius' stoßen.

„Auf uns Rumtreiber!“ Sie nahmen beide einen großen Schluck, grinsten sich an und für einige wenige Stunden waren all die belastenden Sorgen und Ängste vergessen, ihre Freundschaft war alles, was zählte, nur der Moment des Augenblicks. Kein Gestern, kein Morgen.

* * *

Remus lag auf seiner Pritsche und horchte in die Dunkelheit hinein. Selbst durch die dicken Wände hindurch hörte er das Rauschen der Blätter des Waldes, die leisen Rufe der Nachtkäuze oder was Wühlen einiger Tiere im Boden nach Nahrung. Wenn er die Augen schloss, war er dort draußen bei ihnen, ließ die Mauern seines Gefängnisses hinter sich und fühlte sich frei.

Er lächelte. Eine Fackel zerriss seine Schatten an der Wand, als wolle ein Dämon jeder Zeit daraus hervor brechen, langsam erhob er sich. Es war Zeit, die Nacht gehörte ihm.

Langsam stand er auf und legte seine Kleider ab. Nackt setzte er sich schließlich auf den Boden und schloss erneut die Augen. Doch diesmal konzentrierte er sich ganz auf sein Vorhaben. Nun war ebendieser Raum voll in seinem Bewusstsein, nicht das, was dort draußen auf ihn wartete. Er spürte die Luft geradezu, feucht und dick wie der Zement, der ihn umgab. Doch diese Wände bedeuteten auch Sicherheit vor ungewollten Zuschauern. Fenster hatten Augen und Türen konnten flüstern. Doch hier war alles still, es gab niemanden, der ihn beobachten konnte.

Er wurde sich des kalten und rauen Bodens unter sich bewusst, auf dem er saß, fühlte jede kleine Unebenheit, welche sich in seine Schenkel und Pobacken zu bohren schienen als wollten sie jeden Zentimeter seiner Haut zerreißen.
Die Blessuren, welche er von den Folterungen davon getragen hatte, schmerzten nach wie vor, ebenso die Knochenbrüche, doch er schob den Schmerz beiseite, er war für den Moment nicht wichtig. Helfen konnte ihm hier niemand. Und für sein Vorhaben konnte er keine Schmerzen gebrauchen.

Die Härchen an seinen Armen stellten sich leicht auf, als er sich mit einem Mal voll auf seinen gesamten Körper konzentrierte, der nackt im flackernden Schein der Fackel auf dem Steinfußboden saß und darauf wartete, seine Verwandlung zu beginnen. Obwohl sein linker Arm höllisch brannte, da der halbe Unterarm eine einzige Wunde war, das Fleisch verbrannt und die Sehne freigelegt, schaffte er es, selbst diesen Schmerz zu ignorieren.

Remus lächelte erneut. Nein, es war kein Vollmond. Nur eine weitere Nacht der Meditation, wie Liam und Patrick es ihn gelehrt hatten - und eine weitere Nacht, seinem Körper die Form seiner Seele zu schenken.

Er konzentrierte sich, sah den Wolf nun ganz deutlich vor sich. Ein schlankes Tier, schwarz-graues Fell, schöne Tatzen anstatt Klauen - und vor allem: volles Bewusstsein, volle Gedankenkontrolle. Er behielt seinen menschlichen Verstand in seiner Tiergestalt, beherrschte sie, während an Vollmond der Werwolf den Menschen beherrschte.

Er legte den Kopf etwas in den Nacken und ging über in einen Vierfüßlerstand. Dann vertiefte er seine Konzentration und sah vor seinen Augen die schlanken Beine des Wolfes, stellte sich vor, es wären seine Beine - bis er den bekannten Schmerz spürte, seine Arme schrumpften, die Unterarmknochen zogen sich aus einander, bis er auf seinen Finger- und Zehenspitzen stand, ein Mensch auf Wolfsbeinen.

Triumphierend öffnete er die Augen, er hatte es geschafft! Selbst seine Wirbelsäule hatte sich der Haltung angepasst und an seinem Anus spürte er neue, unvertraute Muskeln - ihm war doch tatsächlich ein Schwanz gewachsen! Begeistert hob er diesen in die Höhe und hätte beinahe einen Luftsprung gemacht, doch die Wolfsbeine harmonierten nicht sehr gut mit dem menschlichen Rumpf, sodass diese Bewegung ihm erhebliche Schmerzen bereitete.
Aber das war für den Moment unwichtig, er war seinem Ziel, ein vollständiger Animagus und damit Rumtreiber zu werden, ein ganzes Stück näher gekommen. Sicher, er hatte gewusst, dass es schwer werden würde, doch wenn er nun bereits vier Beine hatte und einen Wolfsschwanz, dann würde er den Rumpf auch hin bekommen und am Schluss den Kopf.

Er verwandelte sich zurück, streckte die schmerzenden Glieder und brachte sich erneut in Position. Die Nacht war schließlich noch lang…

* * *

Es war weit nach Mitternacht, als zwei unsichtbare Gestalten der Fetten Dame das Passwort zuflüsterten und kurz darauf in den Schlafsaal huschten. Ihre Augen waren glasig und ihr Gang wankend, doch sie schafften es, kichernd aber unbemerkt bis in ihren Schlafsaal zu gelangen.

Peter und Lily lugten verschlafen aus ihren Betten, die von Harry und Ginny waren jedoch unbenutzt, da sie sich in den Raum der Wünsche verabschiedet hatten. Sie suchten in den letzten Tagen oft die Einsamkeit und zogen sich zurück.
Mit einem Mal setzte Lily sich jedoch erschrocken auf.

Während James und Sirius sich auf ihr Bett hievten und darüber diskutierten, jetzt schon den Ausnüchterungstrank zu nehmen oder den Rausch des Alkohols für eine tiefe und traumlose Nacht zu nutzen, verließ Lily mit weiten Augen das Bett. Ihr Blick streifte ihren Freund nur knapp, der war zu betrunken um etwas zu bemerken.

„Lily sagt immer, ich soll nicht im Hemd schlafen, also musst du dich auch ausziehen, Tatze“, sagte er mit träger Zunge und in einem Ton, als spreche er mit einem Kleinkind.

Sirius kicherte. „Ja, Mami“, sagte er und streckte doch tatsächlich die Hände in die Luft, sodass James ihn ausziehen konnte. Dieser stand selbst mehr als wackelig auf den Beinen, doch irgendwie schafften sie es, sich bis auf die Boxershorts auszuziehen. Als jedoch jeder in sein eigenes Bett wanken wollte, fiel James' Blick auf seine Freundin, welche fassungslos am Fenster stand.

„Hey Schatz, mach das Fenster zu, es wird kalt hier!“, meckerte er und hielt sich an einem Bettpfosten fest.

Doch Lily starrte mit blanken Augen in die Dunkelheit, hinüber zu den Wipfeln des Verbotenen Waldes. Als sie sich schließlich umdrehte, hielt sie eine kleine Feder in der Hand, welche auf der Fensterbank gelegen hatte.

„Beccy ist weg“, sagte sie leise und aus ihren Augen sprach eine grausame Angst.


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