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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Die Rechten und Pflichten eines Lords

von vojka

Hey ihr Lieben,
wieder einmal haben wir ein frisch gebetates Kapitel für euch - auch, wenn es schon Sonntagnacht ist. Leider haben wir auch nur einen Teil der Reviews bisher per PNS beantworten können, doch wir holen die Ausstehenden noch nach, versprochen. Nach dem Gefühlschaos ist dies auch wieder ein etwas ruhigeres Kapitel, um eure Nerven etwas zu schonen *g*
Liebste Grüße und bis nächste Woche,
eure vojka und Cas :)



Kapitel 70

Die Rechte und Pflichten eines Lords

Mit ausgreifenden Schritten ging Liam auf das Eingangsportal von Gryffindor Castle zu. Kaum stand er davor, öffnete sich dieses auch schon wie von selbst und als er eintrat, erwartete ihn ein ergebener Vetus, welcher neben dem linken Türflügel wartete und eine tiefe Verbeugung machte.

Er sagte kein Wort, sondern erwartete seinen Herren stumm.

„Vetus, das ist aber freundlich, dass du mich begrüßt“, sagte Liam verwundert. „Bitte, erhebe dich doch.“

Schüchtern blickte der kleine Elf auf. „Willkommen zurück, Meister. Braucht der Lord Vetus, Sir?“

Liam schüttelte freundlich den Kopf. „Nein danke, Vetus. Aber wenn ich dich brauche, dann rufe ich dich.“ Er lächelte den Ältesten der Hauselfen dankbar an, welcher sich erneut verbeugte und dann lautlos verschwand.

„Lord Liam Gryffindor-Potter!“, erklang eine erfreute Stimme mit einem Mal. „Es ist schön, wieder deine Stimme zu hören! Tritt doch zu mir, was führt dich her?“

Liam grinste in sich hinein und trat an das Portrait Godric Gryffindors. „Godric, es reicht vollkommen aus, wenn du mich nur Liam nennst, das weißt du. Was mich her führt? Nun, ich suche nach Unterlagen, welche mir hoffentlich bei einem Problem, welches ich als Lord lösen muss, helfen können.“

Der alte Zauberer sah auf. „Was denn für ein Problem?“, wollte er interessiert wissen und blickte Liam aufmerksam an.

„Es geht um Hogwarts, Dumbledore könnte Ärger mit dem nicht mehr ganz vertrauenswürdigem Ministerium bekommen, da ein Schüler entführt wurde. So muss ich ihm als Lord beiseite stehen, habe jedoch keine wirkliche Ahnung, was diese Rolle für mich bedeutet.“

Auf Godrics Gesicht erschien ein verstehender Ausdruck. „Ah, ich ahne, wo das Problem liegt. Es ist durchaus üblich, dass die Lords dieses Geschlechts als Verhandlungspartner zwischen Hogwarts und dem Ministerium dienen. Deiner Besorgnis nach kennst du den verschwundenen Schüler näher?“, vermutete er.

Liams Blick wurde noch eine Spur trauriger. „Auch du hast ihn schon gesehen. Es ist Remus Lupin, einer der besten Freunde meines Sohnes.“

Der Gründer Hogwarts' sah ihn verständnisvoll an. „Das tut mir leid, ich hoffe ihr werdet ihn noch finden. Aber nun zurück zu deinem Problem. Wenn es hier noch Unterlagen darüber gibt, dann wirst du sie in Richards Büro finden. Du weißt, wo es sich befindet?“, fragte der Angesprochene und sah seinen Nachfahren aufmerksam an.

Liam nickte. „Ja, danke Godric das weiß ich. Ich werde nachsehen gehen, ob dort noch Unterlangen vorhanden sind. Bevor ich das Schloss wieder verlasse, komme ich noch einmal kurz bei dir vorbei.“ Damit verschwand Liam und ging raschen Schrittes die Treppe in den ersten Stock empor. Am Treppenabsatz wandte er sich der Tür direkt gegenüber zu, öffnete sie schwungvoll und trat ein. Wie schon bei seinem ersten Besuch, war er auch dieses Mal wieder beeindruckt. Er trat zwei Schritte vor und schloss die Tür wieder. Dann drehte er sich wieder dem Raum zu und nun erstreckte sich vor ihm die Bibliothek der Gryffindors. Sie war riesig, wenn Liam hätte schätzen müssen, würde er sagen, sie war ungefähr doppelt so groß wie die, welche sich in Hogwarts befand.

Die Bibliothek hatte zwei Ebenen und war durch die vielen großen Fenster lichtdurchflutet. Liam hielt inne und sah sich um, der Raum nahm ihm auch dieses Mal wieder beinahe den Atem. Nicht nur die riesigen, bogenförmigen Fenster, wie sie beinahe jeden Raum erhellten, gesäumt von großen, endlos langen roten Samtvorhängen waren beeindruckend, sondern die unzähligen Regalreihen mit Büchern und Pergamentrollen, deren Wert unschätzbar war, ließ jedes Herz höher schlagen. Hier lag sie, Geschichte zum Greifen nahe. Vergessen, verloren, zum Teil vielleicht sogar verboten, doch Liam brauchte nur die Hand auszustrecken und das Wissen, welches diese Werke bargen, wurde wieder lebendig.
Viel zu lange hatte es in den großen, mit Ornamenten verzierten Eichenregalen gewartet, konserviert von Kältezaubern, um sie vor dem Licht und dem Verfall der Zeit zu schützen.
In regelmäßigen Abständen hingen Kronleuchter - besser die Vorläufer davon. Reifenkronen mit magischen, nichttropfenden Kerzen erhellten bei Dunkelheit den Raum mit genügend Licht zum Lesen und spendete eine warme, angenehme Atmosphäre.

Liam trat ehrfürchtig in den großen Saal. Zu seinen Füßen glimmte ein goldenes Greifenornament kurz auf, welches in den Fußboden eingelassen worden war, wie als wolle es seinen Eigentümer begrüßen.

Doch diese beinahe unergründliche Schatzkammer des Wissens war nun nicht das Ziel seiner Reise nach Gryffindor Castle, er wollte eine Tür weiter: Das Büro des Lord Gryffindors, welches er nun sein Eigen nennen durfte. Er trat vor eine große, zweiflüglige Eichentür, sehr hoch und nicht sehr breit, welche ohne Zweifel den Eindruck erwecken sollte, dass derjenige, der durch sie hindurch ging, sich klein und unwichtig fühlte.

Nicht anders erging es Liam nun, als er zum ersten Mal davor stand mit der Absicht, den Raum dahinter wirklich zu betreten.
Ein eingeschnitztes, wieder mit Gold durchzogenes Wappen der Gryffindors empfing ihn an der Tür, welches beide Türhälften einnahm. Es zeigte zwei Greifen im Flug mit ausgebreiteten Flügeln, welche in ihrer Mitte, wo die Türhälften sich trafen, das stolze Wappen der Gryffindors hielten, einen schwarzen Schild mit einem roten G darauf. Auf dem Schild war eine goldene Krone zu sehen, welche den Lordtitel repräsentierte und damit den Adelsstand zum Ausdruck brachte.

Liam atmete tief durch, als er auf die Tür zuging und sie schließlich öffnen wollte. Doch die Tür blieb verschlossen.

„Was ist denn nun schon wieder?“, murmelte er leise und fragte sich, wie viel Blutbanne es wohl auf Gryffindor Castle gab, als er plötzlich schmerzhaft seine Hand vom Türgriff löste, welchen er noch immer umschlossen hielt.

Er wollte gerade laut fluchen, als er den kleinen Dorn erkannte, welcher sich einen Tropfen Blut aus seiner Hand gestohlen hatte. Sobald sich dieser wieder in den Türgriff zurückgezogen hatte, passierte einige Sekunden lang nichts. Liam wollte sich bereits genervt abwenden und Godric fragen, wie er denn überhaupt in das Büro seiner Ahnen gelangen konnte, als sich das Wappen auf der Tür veränderte: Die Greifen, deren Köpfe sich vorher starr angeblickt hatten, wandten sich nun Liam zu, blinzelten kurz und neigten schließlich die Köpfe als Zeichen der Begrüßung. Dann schlugen sie kraftvoll und elegant mit den Flügeln und die Tür schwang auf.

Liams Augen wurden groß, als er dies sah und es dauerte einen Augenblick, ehe er begriff, was hier geschehen war: Die Greifen hatten ihm den Zutritt zu dem Heiligsten Ort von Gryffindor Castle erlaubt: Das Studierzimmer des Lords.

Die Sonne schien auch hier durch drei große Bogenfenster. Da das Zimmer ein Turmzimmer im ersten Stock war, hatte man einen gewaltigen Panoramablick über die Landschaft. Aber diese Fenster waren nicht einfach nur verglast, nein, sie waren magische Kunstwerke. In jedem oberen Teil des Fensters war je ein magisches Tier abgebildet, welches mit Gryffindor in Verbindung stand: das mittlere Fenster zeigte zwei Greifen, welche mit einander spielten oder auch über die Landschaft flogen. Das rechte Fenster zeigte einen stolzen Zentauren, welcher mit seinen Waffen patrouillierte und zwischen Baumstämmen hindurch ging; das linke Fenster hingegen beherbergte einen goldenen Phönix, welcher sich anmutig bewegte, mal flog, mal saß und stets die Entwicklung vom Ei zum Phönix und wieder zurück vollführte.

Liam sah sich im Raum weiter um und fragte sich, ob dieses Büro schon von Godric eingerichtet worden war und ob dieser auch das Schulleiterbüro in Hogwarts ausgestattet hatte. Nicht nur, dass beide Büros kreisrund waren, nein auch der Kamin war an derselben Stelle und in der Mitte, wo in Hogwarts ein riesiger Schreibtisch stand, war hier ein großes Studierpult. Dies war aus dunkler, schwerer Eiche gefertigt und mit Tierreliefs verziert. Vor dem Kamin stand ein Diwan, welches mit rotem Samt bezogen war und zum kurzzeitigen Entspannen von der Arbeit einlud. An den Wänden standen auch hier Regale im selben Stil wie in der Bibliothek. In ihnen standen weitere Bücher, kleinere und größere Truhen und Pergamentrollen. Das ganze Zimmer wirkte, als ob deren Besitzer nur kurz das Büro verlassen hatte und jeden Augenblick zurückkehren würde um weiter seinen Geschäften nachzugehen. Langsam ging Liam auf eines der Regale zu und besah sich deren Inhalt genauer. Er kam sich wie ein Eindringling vor, obwohl dies nun sein Büro war.

Mit einem Finger fuhr er über die Buchrücken und las die Titel, hier und da nahm er eines heraus und blätterte es durch. Er schauderte jedes Mal, wenn er eines der Bücher berührte. Auch hier waren Konservierungszauber auf diese gelegt worden um sie vor dem Verfall der Zeit zu schützen. Auch die Truhen ließ er nicht unbeachtet und öffnete von Zeit zu Zeit eine.

Nachdem er sich den Inhalt der Regale auf der linken Seite angesehen hatte, trat er an eines der Fenster und schaute hinaus. Er blickte direkt auf das Tal der Greifen, welches sich unter ihm erstreckte. Leider konnte er keines dieser imposanten Tiere sehen. Als sie das erste Mal hier gewesen waren, hatte er kaum einen Blick auf die umliegende Landschaft geworfen, was er nun bereute. Leider hatte er nun keine Zeit, weiter die beeindruckende Landschaft zu bewundern und löste seinen Blick vom Fenster. Er beschloss, wenn er das nächste Mal hier war, auf die Spitze eines Turmes zu steigen und sich die Umgebung genauer anzuschauen. Er beneidete Harry in diesem Moment, der dies schon aus luftiger Höhe bestaunen konnte.

Er wandte sich nun den Regalen auf der rechten Seite zu. Hier waren fast ausschließlich Truhen und Pergamentrollen zu finden. Eine der Truhen zog ihn fast magisch an. Vorsichtig, nicht wissend, was ihn erwarten würde, ging er auf diese zu. Sie stand auf dem Boden unter dem mittleren Regal. Vorsichtig ging Liam in die Knie und zog die Truhe ein Stückchen hervor um besser heranzukommen. Auf dem Deckel prangte wieder einmal das Gryffindorwappen. Langsam fragte Liam sich, wie oft er das noch finden würde. In Potter Manor fand man zwar auch an manchen Stellen das Wappen der Potters, aber nicht so häufig wie hier in Gryffindor Castle.

Er zog seinen Zauberstab und ließ die Truhe auf das Studierpult schweben, setzte sich auf den Stuhl, der dort stand und sah die Truhe einfach nur lange an. Er wusste nicht, ob er sie öffnen sollte oder nicht und fragte sich, was ihn dazu veranlasst hatte direkt auf diese zuzugehen, wo doch noch so viele andere dort gestanden hatten. Gut, auf dieser prangte das Familienwappen, aber wo tat es das hier nicht? Er seufzte, er wusste, dass er sie nicht einfach zurückstellen konnte, da er sich dann immer fragen würde, was drinnen war. Auch sollte er keine Zeit mehr verschwenden, es würde bald dunkel werden und Claire und die Evans' würden ihn zum Abendessen zu Hause erwarten.

Er zückte noch einmal seinen Zauberstab, den er schon wieder in seinen Umhang gesteckt hatte und sprach ein paar Überprüfungszauber. Man konnte bei alten Gegenständen nie vorsichtig genug sein, man konnte nie sagen, ob nicht ein Schutzzauber auf sie gesprochen worden war. Immer wieder fuhr er mit seinem Stab über die Kiste und murmelte leise einen Zauberspruch nach dem anderen, aber bis auf die Tatsache, dass die Truhe bei jedem gesprochenen Zauber in einer anderen Farbe aufleuchtete, passierte nichts. So öffnete er diese langsam und sah hinein. In ihr lagen unzählige Pergament rollen und ein kleines handgeschriebenes Büchlein, welches er herausnahm und aufschlug.

?Aufgaben und Privilegien eines Lords' stand dort als erstes in schwungvoll geschriebenen Lettern. Liam musste grinsen, dies war genau das, wonach er gesucht hatte. Vorsichtig blätterte er eine Seite um und fand dort eine Art Brief.


Ehrenwerter Lord Gryffindor,
verehrter Nachfahre,

ich habe mir erlaubt, Dokumente zusammenzutragen, welche Aufzeichnungen über die Rechte und Pflichten des Lord Gryffindors beinhalten. Ich werde sie in dieser Truhe in meinem Arbeitszimmer platzieren, um Euch, dem rechtmäßigem Erben, das Annehmen des Titels Lord Gryffindor zu erleichtern. Selbstverständlich weiß ich nicht, wann der nächste Lord dieses ehrenwerte Schloss wieder betreten wird oder welche Gesetzte in dieser Zeit ihre Gültigkeit haben, aber ich hoffe, dass ich Euch, werter Nachkomme, damit trotzdem etwas der Sorgen nehmen kann.
In Euren Händen liegt es nun, das Geschlecht der Gryffindors wieder zu dem Ruhm und der Ehre zu verhelfen, die es einst inne hatte.
Mir bliebt in dieser Zeit leider keine andere Wahl, als sowohl den Namen als auch den Titel abzulegen, um mein und das Leben meiner Nachkommen zu schützen.
Tragt den Namen Gryffindor mit Stolz, so wie ich es bis zum heutigen Tage getan habe.

Lebt wohl.

Richard Elias Gryffindor

(Aprilis 1368)


Liam musste schlucken und fragte sich, wann Richard dies alles gemacht hatte. Er war doch nach seiner Entdeckung schnell geflohen, war er noch einmal zurückgekehrt um seinem Nachfahren seine Nachfolge so leicht wie möglich zu machen? Liam wusste es nicht, aber er war ihm dankbar dafür. Er blätterte vorsichtig durch das Buch und las hier und da vereinzelte Absätze. Er fand es alles sehr interessant und musste jetzt nur noch herausfinden, was von dem, was hier stand, auch noch heute Gültigkeit hatte.

Er saß noch etwa eine halbe Stunde dort und studierte das Buch und die Pergamentrollen, bevor er einen Blick auf seine Uhr warf und seufzend alles zurück in die Kiste tat. Er wollte sie mit nach Potter Manor nehmen und nach dem Abendessen weiter studieren und wusste jetzt schon, dass es eine sehr kurze Nacht werden würde. Immerhin wollte er sich am nächsten Tag mit Dumbledore im Ministerium treffen um die ganze Sache zu regeln. Nachdem er alles wieder sorgfältig zurück getan hatte, schloss er die Truhe, zog seinen Zauberstab und verkleinerte sie, bevor er sie in seinem Umhang verstaute.

Er stand auf und trat noch einmal ans Fenster um den Blick zu genießen, der sich unter ihm erstreckte, dann verließ er energischen Schrittes das Büro, durchquerte die Bibliothek und stieg die Treppe in die Eingangshalle hinunter.

„Du siehst zufrieden aus, Liam. Hast du gefunden, was du suchtest?“, wandte sich Godric an den Auroren, sobald er die letzte Treppenstufe hinter sich gelassen hatte.

Liam nickte. „Richard war so nett und hat eine Truhe hinterlassen, in der ich alles gefunden habe, was ich benötige. Ich werde mich dann auch verabschieden ,Claire erwartet mich zum Abendessen.“ Mit diesen Worten wandte sich Liam ab und wollte gerade disapparieren, als er von Godric aufgehalten wurde.

„Warte noch einen Moment. Ich habe, während du im Büro warst, nachgedacht und mir ist etwas eingefallen, was euch helfen könnte.“

Interessiert trat Liam wieder einen Schritt auf das Portrait des Hogwartsgründers zu und sah ihn fragend an, so fuhr dieser fort: „In unserer Bibliothek oben findest du ein Buch, dass euch helfen kann, dass so etwas, wie dem jungen Lupin gesehen ist, nicht noch einmal geschieht.“

„Das wäre hilfreich, ich hoffe nur, wir finden ihn bald. Wo finde ich das Buch?“, wollte Liam wissen und sah seinen Vorfahren fragend an.

„Auf der linken Seite der Galerie, zweites Regal. Es hat einen dunkellila, fast schwarzen Einband und ist von meinem Urgroßvater geschrieben worden. Ich hoffe, es steht noch dort und die Bibliothek wurde nicht umgeräumt“, antwortete Godric. „Es hat nämlich keinen Titel. Wenn du es nicht dort findest, müsstest du es über den Namen meines Urgroßvaters per Aufrufezauber zu dir rufen, allerdings kommen dann etwa zwei Dutzend auf dich zu.“

Liam nickte und lief noch einmal schnell die Treppen hinauf um zu sehen, ob er das Buch fand und er hatte Glück, es stand genau dort, wo Godric es gesagt hatte. Er steckte es ein und ging zurück in die Eingangshalle um sich von Godric zu verabschieden. „Ich danke dir für deine Hilfe“, sagte Liam und lächelte den Gründer herzlich an.

„Jederzeit. Komme bald wieder und fülle das Schloss mit Leben“, sagte Godric. Liam nickte ihm noch ein letztes Mal freundlich zu, bevor er sich umwandte und mit einem leisen Plopp disappariert war.

***

Harry trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Die anderen waren bereits vor gegangen zum Abendessen, nur Ginny fehlte noch. Der Gemeinschaftsraum leerte sich zusehends. Der Kamin prasselte, als wolle er ihm Mut zuflüstern und Harrys Herz begann zu schlagen, als er Schritte auf der Treppe, welche zu den Mädchenschlafsälen führte, hörte und kurz darauf Ginny erschien.

Die rothaarige Hexe blieb mitten auf der Treppe stehen, als sie Harry erblickte und wurde leicht rot um die Nase herum. Beide starrten sich einen Moment an, keiner sagte ein Wort, keiner bewegte sich. Nur ihre Blicke waren in einander verhangen, als wollten sie sich nie wieder trennen.

Ginny zögerte, sie wusste nicht, ob sie auf Harry zugehen sollte oder ob sie schnell die Flucht ergreifen sollte. Wusste sie doch nicht, was er vorhin von ihrem Ausbruch mitbekommen hatte. Ihr war es mittlerweile peinlich. Nicht ihr Ausbruch an sich, sondern eher, dass sie gesagt hatte, sie würde Harry hassen. Beschämt senkte sie ihren Blick auf die Stufen und wollte gerade wieder in den Mädchenschlafsaal verschwinden, als Harrys Stimme sie zurück hielt:

„Gin, bitte bleib.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern gewesen, aber sie hatte die Worte ganz deutlich gehört.

Sie blieb stehen, schaute ihn aber nicht an, traute sich nicht, hatte Angst seinen Blick erneut einzufangen, Angst vor dem, was sie darin würde lesen können.

Auch Harry rührte sich nicht vom Fleck, sah nur zur Treppe hinauf, wo seine Freundin stand. War sie das überhaupt noch? Seine Freundin? Hatte sie nicht vorhin erst geschrien, sie würde ihn hassen? Sirius hatte ihm zwar gesagt, dass er das nicht wörtlich nehmen sollte, aber stimmte das auch wirklich? War es wirklich nur, weil sie mit der ganzen Situation überfordert war? War er nicht alleine Schuld an ihrer Situation? Sie hatte also jeden Grund ihn zu hassen. „Bitte verzeih mir, Ginny“, flüsterte er erneut. Der Gemeinschaftsraum war bis auf die beiden Siebtklässler mittlerweile leer. Auch die letzten Schüler der anderen Klassen waren zum Abendessen gegangen.

Ginnys Kopf schoss hoch und fixierte den Schwarzhaarigen. „Warum... warum... entschuldigst du dich?“, fragte sie stotternd, sichtlich fassungslos und nicht verstehend. „Ich bin diejenige, die sich entschuldigen muss. Schließlich habe ich gesagt, ich würde dich hassen. Ich habe dich verletzt und du entschuldigst dich bei mir?“ Verwirrt und leicht irritiert sah sie ihn an.

„Ich hätte mehr für dich da sein müssen, hätte mehr auf deine Bedürfnisse eingehen müssen. Ich habe meine Familie, meine Wurzeln in dieser Zeit gefunden, aber du, du hast das verloren. Du wurdest entwurzelt und ich bin dein einziger Halt und ich lasse dich im Stich“, meinte Harry leise und ging zaghaft auf Ginny zu, als habe er Angst, sie würde zurück weichen vor ihm. Die Rothaarige sah den Schwarzhaarigen entgeistert an.

„Das kannst du nicht ernst meinen, Harry! Du tust doch alles, was du kannst! Du bist immer für mich da, wenn ich dich brauche. Deine Familie ist mittlerweile wie die meinige. Und ich freue mich für dich, dass du die Chance hast, das zu finden, was du nie hattest. Dass sich dein größter Wunsch erfüllt hat. Endlich kannst du deine Eltern, Großeltern, aber auch Sirius und Remus richtig kennenlernen. Auch Peter ist hier ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Wir haben hier eine einmalige Chance und die werden wir nutzen. Und wenn dein Großvater Recht hat, dann muss ich nur noch einundzwanzig Monate meine Familie vermissen müssen und werde sie dann wieder haben. Aber nicht nur ich habe dann das Glück, bei meinen Eltern und Geschwistern aufzuwachsen, sondern du auch. Endlich hast du die Chance
auf eine normale Kindheit.“ Ginny hatte sich richtig in Rage geredet. Sie machte Harry Mut und gab ihm Kraft, aber auch sie selbst stärkten ihre eigenen Worte. Vergessen war ihr Wutausbruch, der gerade einmal ein paar Stunden her war, vergessen die Schwäche, die sie vorhin noch zugelassen hatte. Sie strotze vor Mut, Kraft und Tatendrang. Sie wusste wieder, für was sie kämpfte und wusste, dass sie diesen Kampf gewinnen würde. Sie, Harry und die elf anderen, auf welche die Prophezeiung von Helga Hufflepuff zu traf. Zusammen hatten sie die Chance etwas wundervolles zu schaffen, ein Wunder zu schaffen, denn nicht nur Harry hatte dadurch die Chance auf ein normales Leben. Wie viele ihrer Klassenkameraden hatten ohne Eltern oder zumindest ohne einen Elternteil aufwachsen müssen, auch für sie würden sie kämpfen. Sie würden kämpfen und siegen.

„Ich weiß, warum ich es Mum und Dad jetzt nicht sagen darf, das akzeptiere ich. Auch, wenn es schwer ist. Aber genau das wird mein Ziel sein, worauf ich für mich hin arbeite: für Mum und Dad, ich werde für sie kämpfen, damit wir eine Familie sein können, irgendwann… . Genau, wie du eine Familie haben wirst. Warum auch immer wir hier gelandet sind, es gibt uns die Möglichkeit, das Schicksal zu ändern. Darum sind wir hier, oder?“ Sie strahlte ihn an, als sei all das, was vor wenigen Stunden passiert war, vergessen.

Nein, dachte Ginny lächelnd, es hat mir neue Kraft gegeben und ein Ziel gegeben, wofür ich kämpfen werde: für meine Familie.

Glücklich lächelte Harry seine Freundin an, die während ihrer Rede die letzten Stufen in den Gemeinschaftsraum gegangen war und schloss sie in seine Arme. „Danke Gin, danke das du mir immer wieder Kraft gibst, danke, dass du das alles mit mir durchstehst. Ich liebe dich“, sagte Harry sanft und gab ihr einen zärtlichen Kuss, welchen Ginny nur zu gerne
erwiderte.

***

Müde apparierte Liam am nächsten Morgen um halb zehn ins Ministerium. Er hatte noch bis halb vier in seinem Arbeitszimmer gesessen und die Unterlagen, die er sich aus Gryffindor Castle mitgenommen hatte, studiert und mit den Gesetzen von heute verglichen. Bis auf ein paar kleinere Ausnahmen waren die Gesetzte von damals noch gültig.

Er hoffte nun nur, dass das, was er gestern gelesen hatte ,ausreichen würde, den Minister in seine Schranken zu weisen.

„Guten Morgen Liam. Ich hoffe es geht dir gut?“, begrüßte der Direktor Hogwarts' ihn.

Liam nickte und versteckte sein Gähnen hinter der rechten Hand. „Geht schon. Bin nur müde. Ich hab gestern Unterlagen gefunden, die mir heute hier hoffentlich helfen.“

Gemeinsam gingen die beiden zu den Fahrstühlen um in den ersten Stock zu fahren, wo sich das Büro des Zaubereiministers befand. Sie hatten Glück, dass um diese Zeit nicht sehr viel los war und so bekamen sie einen Fahrstuhl, in dem bis auf ein paar Memos niemand war.

„Liam, was ich dich fragen wollte, gibt es schon etwas neues in Bezug auf den Gamot?“, wollte Dumbledore wissen, nachdem sich die Türen geschlossen hatten und sie ungestört waren.

„Wir haben ja allen sowohl neutralen, als auch denen, die auf unserer Seite stehen, eine Warnung geschickt. Die Mitglieder haben diese Merlin sei Dank auch ernst genommen und haben ihre Häuser besser geschützt. Timothey Shadow und seine Familie wurden bei einem Ausflug angegriffen, konnten allerdings leicht verletzt entkommen. Seit dem ist es relativ ruhig, wenn man von den leider normalen Angriffen auf Muggeldörfer und Remus Entführung, absieht, von denen du ja weißt.“ Liam seufzte. Es behagte ihm nicht, dass es im Moment so ruhig war. Sein Aurorengespür sagte ihm, dass dort bald noch etwas kommen musste. Auch, wenn er keine Ahnung hatte ,was dies war oder wann es gesehen würde. Sie konnten, wenn es so weit war, nur hoffen, dass sie rechtzeitig zur Stelle waren um das Schlimmste zu verhindern.

„Erster Stock, Zauberreiministeriumszentrale mit dem Büro des Zaubereiministers und den Assistenzkräften“, durchbrach die kühle Stimme der Fahrstuhlansage die nachdenkliche Stille der beiden Männer.

„Wie besprochen kommst du in fünf Minuten nach. Wollen wir den Minister doch erst einmal etwas aus der Reserve locken“, meinte Dumbledore. Bevor er mit Liam in seinem Büro gesprochen hatte, hatte er noch ein wenig Angst vor dem Gespräch, aber er wusste, dass alles gut gehen würde, da der Auror etwas anderes nicht zu lassen würde. So schritt der Schulleiter erhobenen Hauptes durch den langen Gang, an dessen Ende das Büro von Minister Robert Bailey lag.

Liam sah ihm nachdenklich hinterher, warf einen Blick auf seine Uhr und seufzte. Nun hieß es für ihn ein paar Minuten warten. Ihm war warm. Kein Wunder, dachte er, schließlich trug er zwei Roben übereinander. Langsam und mit gemächlichen Schritten ging er seinem ehemaligen Verwandlungslehrer hinterher. Er wusste nicht, wie oft er diesen Gang schon entlang gegangen war, immerhin war der Zaubereiminister sein direkter Vorgesetzter. Aber zum ersten Mal ging er hier entlang in dem Wissen, dass der politisch mächtigste Mann, der Zaubereiminister, dies plötzlich nicht mehr war.
Nun war er es - Lord Liam Balthasar Gryffindor-Potter.


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