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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichgut

von vojka

Schnellen Schrittes näherte sich ein Mann in edle rote Roben gehüllt der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei
(Albus Dumbledore) *Sich die mitternachtsblaue Robe mit goldenen Sternen drauf glatt streicht. Halbmondbrille zurechtrück. Mit den Fingern noch einmal durch den Bart fahr. Pergamente ordne. Vorhang zur Seite schieb und auf die Bühne geh*
Guten Abend, werte Leser. Heute ist die große Ehre, dieses tolle neue Kapitel anzusagen, mir zu teil geworden. Oh, bevor ich es vergesse. Möchte einer von ihnen einen Zitronenbrausebonbon? *kleine Tüte aus dem Umhang hervorkram und in das Publikum halte*
(Leserin) Danke Professor.
(Albus Dumbledore) Aber gerne doch mit Kind. In diesem Kapitel werdet ihr nun erfahren, was ich vom ehrenwerten Lord Liam Balthasar Gryffindor-Potter gewollt habe. Auch werdet ihr, wie mir die eine Autorin verraten hat, wieder einen Einblick bei unserem entführten Schüler bekommen. Leider war es mir nicht vergönnt diesen Teil zu erfahren, da die Autorin Angst hat, ich, ich entschuldige mich für meine nicht vorhandene Bescheidenheit, mit meinem genialen Geist, dort Anhalspunkte finden könnte, die uns zu dem armen Remus führen könnten. Aber ich will euch auch gar nicht allzu lange aufhalten. Mir wurde noch eine Liste übergeben, mit Namen, bei denen sich die Autorinnen dafür bedanken wollen, dass sie ihnen ein Kommi da gelassen haben.

Enim-Reh, Lilly4, Kati89, Vivi Black, Jucy Potter, hermine1965, Mrs.Black, 2 of the Marauders, Skydramer, Nane und DoomLORD

So da ich diese Liste nun verlesen habe, bleibt mir nur noch die Bühne wieder zu verlassen und zu sagen, Vorhang auf für ?Ich schwöre feierlich ich bin ein Tunichtgut' *denkt kurz nach und liest den Kapitelnamen noch einmal* Das passt eindeutig zu den Männern die in dieser Fanfiction eine Hauptrolle haben *leise vor sich hinmurmel*
*Lauter weiter sprech* Ich wünsche ihnen allen nun viel Spaß und ich möchte ihnen noch mitteilen, dass das nächste Kapitel am nächsten Sonntag erscheint, wenn auch die zweite Autorin wieder aus dem Urlaub zurückkehrt ist.












Kapitel 68

Ich schöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut


Schnellen Schrittes näherte sich ein Mann in edle rote Roben gehüllt der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen, so als wolle er nicht erkannt werden oder hätte etwas zu verstecken. Sein Gang strotze vor Autorität, Selbstbewusstsein und Kraft. Immer wieder glitt sein Blick zur linken und rechten Seite, als sehe er die Umgebung zum ersten Mal. Obwohl er sich ständig umsah, ging er zielgerichtet auf das große, weit offene Eingangsportal des Schlosses zu. Er betrat das Innere des Schlosses und ging ohne zu zögern die große Marmortreppe hinauf. Man merkte, dass er sich in diesen Mauern auskannte, auch wenn er sich interessiert umsah und man den Eindruck gewinnen konnte, er wäre zum ersten Mal hier und würde sich alles genau ansehen.

Zügigen Schrittes ging er in den fünften Stock und blieb vor zwei Wasserspeiern stehen.
Hätte Albus mir nicht auch das Passwort verraten können, grummelte die Person in Gedanken und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, so dass die Kapuze herunter rutschte. Schwarzes, unordentlich Haar kam zum Vorschein.
Plötzlich öffnete sich der Eingang zum Schulleiterbüro automatisch.

„Eure Lordschaft. Willkommen im Schloss Eurer Vorfahren“, sagte der Wasserspeier und ließ Lord Liam Gryffindor-Potter ohne das sonst übliche Passwort passieren.

„Warum hast du mir sonst nicht von alleine geöffnet?“, fragte Liam den Gargoyle und runzelte verwundet seine Stirn.

Wenn es möglich gewesen wäre, hätte Liam schwören können, dass der Bewacher des Büros ihn beschämt ansah. „Es war mir leider nicht möglich. Verzeiht mir, Eure Lordschaft. Ich habe zwar gespürt, dass Ihr das Blut der Gryffindors in Euch tragt, aber Ihr hattet Euer Erbe noch nicht angetreten und so blieb mir keine Wahl. Und seit Ihr Euer Erbe angetreten habt, wart Ihr nie alleine hier und so konnte ich Euch nicht ohne Passwort öffnen. Die ehrenwerten Ladys Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff, sowie die Lordschaften Godric Gryffindor und Salazar Slytherin haben mich so verzaubert, dass ich mich nur öffne, wenn das Erbe angetreten wurde und der Erbe alleine vor mir steht. So war es mir bisher leider nicht erlaubt.“

Liam nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. „Ich danke dir, dass du mir geöffnet hast“, sagte er noch, bevor er die Stufen zu Dumbledores Büro hinaufstieg. Er hatte noch nie bemerkt, wie viele Stufen hier eigentlich waren, fuhr er doch sonst immer mit der Treppe hinauf oder hinunter, aber dadurch, dass er noch so lange mit dem Wasserspeier gesprochen hatte, war die Treppe bereits ohne ihn nach oben gefahren.

Als er oben vor der Tür stand, musste er schmunzeln. Es war doch eigenartig, wie man plötzlich Dinge, die schon immer da gewesen waren, mit anderen Augen sah. Bisher war ihm noch nie aufgefallen, dass der Türklopfer zum Büro die Form eines Greifen hatte. Musste ein Erinnerungsstück an Godric sein. Liam beschloss, diesen einmal zu fragen, wenn er sich wieder in Gryffindor Castle befand.

Nun aber galt es erst einmal in Erfahrung zu bringen, was Albus Dumbledore von ihm wollte. Liam hatte zwar auf Grund dieses förmlichen Briefes eine Vermutung, aber er wollte sicher gehen. Er hatte gestern noch lange über die wenigen Zeilen des Briefes nachgedacht, hatte versucht sich auf alle Eventualitäten einzustellen und musste letztendlich feststellen, dass er das nicht konnte. Bevor er an die Tür klopfte versuchte er, den Kragen seiner Robe etwas zu lockern. Er wusste nicht, warum er dem Drängen Claires nachgegeben hatte und die offiziellen Familienroben angezogen hatte, hatte er sie doch nie gemocht. Sie waren zu schwer, zu unbequem und zu steif und Liam trug viel lieber einfachere Alltagsroben oder die der Auroren. Auch diese waren nicht so schwer und unbequem. Es wäre auch reichlich unpraktisch in solchen Umhängen, wie er sie nun trug, zu kämpfen, engten sie doch das Bewegungsfeld des Trägers zu sehr ein.

Er atmete noch einmal durch und fragte sich zum wiederholten Male, warum es ihm jedes Mal, wenn er vor dieser Tür stand so vorkam, als ginge er hier immer noch zur Schule und müsse sich wieder einmal eine Strafarbeit beim Schulleiter abholen. Nur das jetzt nicht Amando Dippet hinter dieser Tür wohnte, sondern Albus Dumbledore.
Aber eines fehlte noch um das Gefühl zu vervollständigen. Er überlegte, wie oft er mit Patrick wohl schon in dem kleinen runden Büro gestanden hatte und sich wieder einmal anhören durfte, dass sie die Schulregeln zu beachten hatten. Liam schmunzelte, damals war alles noch einfacher gewesen. Als er zur Schule ging, hatte es keinen Machtbesessenen Schwarzmagier gegeben. Grindelwald war zwei Jahre, bevor er und Patrick nach Hogwarts kamen, von Albus besiegt worden und Voldemort selbst war gerade ein Jahr aus der Schule und arbeitete noch an seinen Plänen.

Manchmal wünschte er sich diese Zeit zurück, noch einmal jung sein. Ihre größten Sorgen waren damals noch gewesen, ob ihr Streich gelang, sie erwischt wurden und ob das Mädchen, was man nett fand mit einem ausging.
Heute war er für die Sicherheit in England zuständig und musste sich mit einem Wahnsinnigen herumärgern, den sie, wenn es gut laufen würde, zwar über kurz oder lang würden vernichten können, aber auch da lag sein Problem. Er sorgte sich ständig um seine Familie und auch seine Freunde und die Freunde seines Sohnes. Aber wollte er wirklich wieder achtzehn und gerade mit der Schule fertig sein? Nein, entschied er. Er war glücklich, trotz der Zeit in der sie lebten. Er hatte die wundervollste Ehefrau, die er nicht missen wollen würde. Einen ebenso tollen Sohn und Ziehsohn, die er beide von ganzem Herzen liebte. Eine zukünftige Schwiegertochter, die man einfach nur gern haben konnte und einen Enkel. Liam musste schmunzeln. In solchen Momenten liebte er die Zauberei noch mehr, hatte sie ihm doch seinen fast erwachsenen Enkel geschickt um ihnen zu helfen, das Übel der Welt zu vernichten. Zwar wäre es ihm lieber, wenn sie die Jugendlichen aus der ganzen Sache heraushalten könnten, aber langsam sah er ein, dass dies nicht ging.

Liam schüttelte den Kopf, wenn er nicht langsam an die Tür zum Direktorenbüro klopfen würde, würde er wohl noch Stunden vor der Tür stehen und in seinen Gedanken gefangen sein. Er hob seine Hand und nahm den Greifen in diese um ihn gegen die dunkle Tür zu klopfen. Er lauschte und wartete auf das ?Herein' Dumbledores, aber es blieb aus. Er klopfte noch einmal, aber wieder blieb es im Inneren des Zimmers ruhig. So öffnete der Auror das Büro und betrat es. Aufmerksam sah er sich um, aber alles was er sehen konnte war ein relativ aufgeräumter Schreibtisch und Fawkes der auf seiner Stange nah am Fenster saß und ihm entgegenschaute.

„Hallo Fawkes“, sagte Liam, trat an den Feuervogel heran und streichelte ihm sanft über den Kopf. Der Phoenix ließ es sich gefallen und gurrte leise. „Weißt du wo Albus ist?“, fragte er leise, wusste aber gleichzeitig, dass diese Frage Blödsinn war, denn selbst wenn er es wissen würde, könnte er es ihm nicht sagen. Liam warf einen Blick auf seine Armbanduhr und musste feststellen, dass der Direktor wohl gerade bei seinen Schülern in der Großen Halle war um mit diesen zu Mittag zu essen. Nun war ihm auch klar, warum ihm niemand auf den Gängen begegnet war.

Liam seufzte. Dann hieß es wohl noch etwas zu warten. So trat er ans Fenster und sah hinaus auf die Ländereien. Er beneidete Albus für diesen Blick. Man konnte fast die gesamten Ländereien überblicken, vom Quidditchplatz zur Rechten, über die Berge in der Ferne bis hin zum Verboten Wald zur Linken. Und schon wieder schweiften Liams Gedanken ab. Wie so oft in der letzten Woche, dachte er an einen der besten Freunde seines Sohnes. Er hatte den Jungen immer gemocht und für ihn war es nie ein Problem gewesen, dass sein Sohn einen Werwolf zum Freund hatte. Eher das Gegenteil war der Fall. Er freute sich, dass Claire und er es geschafft hatte ihren Sohn ohne Vorurteile anderen Gegenüber, selbst wenn sie als dunkle und gefährliche Kreaturen galten, aufzuziehen. Er war auch unheimlich Stolz auf James und Sirius, dass sie und auch Peter nicht geruht hatten, bis sie eine Lösung hatten, wie sie Remus die Vollmondnächte erleichtern konnte. Selbst als es schwierig wurde, gaben sie nicht auf, arbeiteten unermüdlich weiter und schafften es schließlich. Die drei hatten ein großes magisches Potential, sonst hätten sie es nie im Alter von fünfzehn Jahren geschafft, sich in Animagus zu verwandeln. Dazu hatte jeder von ihnen eine große Willensstärke, welche ihnen beim Erreichen ihrer Ziele manchmal ungeahnte Kräfte verlieh.

Liams Blick war am Verbotenen Wald hängen geblieben. Er hoffte, dass sie Remus finden würden, dass sie ihn wohlbehalten wieder zurück nach Hogwarts bringen konnten. Er wollte nicht wissen, wie es seiner Patentochter im Moment gehen musste. Wenn er sich vorstellte, dass Claire verschwinden würde, würde er durchdrehen. Zwar waren Beccy und Remus noch nicht so lange ein Paar wie Claire und er, aber er wusste, dass Beccy den Werwolf schon länger liebte und sie lange kämpfen musste, dass er seine Mauer so weit senkte, dass er sie an sich heran ließ.

„Lord Gryffindor-Potter, Ihr seid schon anwesend“, sagte Albus Dumbledore, welcher unbemerkt von Liam sein Büro betreten hatte und langsam auf seinen Schreibtisch zuging.

Liam drehte sich erschrocken um. „Bitte Albus, lass den Lord weg, egal, was das Thema ist.“ Der Auror warf noch einen letzten Blick auf den Verbotenen Wald und den Rest der Ländereien, bevor er sich davon löste und vor den Schreibtisch trat und sich auf einen der Besucherstühle setzte. „Warum hast du mich gebeten, herzukommen?“

Gedankenverloren legte Albus seine Fingerspitzen aufeinander und stützte sein Kinn auf die abstehenden Daumen. Aus seinen Augen war das sonst so typische Funkeln verschwunden, sie wirkten etwas stumpf und man konnte eine tiefe Sorge in ihnen lesen. „Es geht um Remus und um das Ministerium. Ich kann es nicht länger verheimlichen, dass ein Schüler verschwunden ist“, fing er leise an zu reden.

Liam nickte zum Verständnis und Albus redete weiter. „Das Problem ist, wenn ich es melde, muss ich auch sagen, dass Remus ein Werwolf ist. Das Ministerium wird alles andere als begeistert sein. Nicht nur, dass ich einen Werwolf an der Schule angenommen habe, nein nun ist dieser Werwolf auch noch verschwunden, weil er im Verbotenen Wald war. Die werden meinen Rücktritt verlangen, dazu dass Remus, wenn er wieder da ist, die Schule sofort und ohne Abschluss verlässt. Meine Entlassung wäre nicht so schlimm, dann könnte ich mehr für den Orden machen. Zwar würde ich nicht gerne gehen, aber was sein muss….“

„Nein, Albus was sollen die Schüler ohne dich tun? Du bist diese Schule. Du bist zwar noch nicht lange Schulleiter, aber du hast diese Schule jetzt schon so sehr geprägt. Nicht nur während deiner Zeit in diesem Büro, nein schon als Verwandlungslehrer. Du kannst nicht gehen“, Liam hatte sich in Rage geredet und schüttelte heftig seinen Kopf.

Albus musste schmunzeln. Während seiner Schulzeit hätte sich Liam wohl öfters gewünscht, dass ich die Schule verlasse, dachte der Direktor. „Ich hatte gehofft, dass du das sagst, denn hier kommst du nun ins Spiel.“

Verständnislos sah der Auror sein egenüber an. Er verstand nicht, was Albus meinte. Man konnte es ihm wohl auf dem Gesicht ablesen, dass er nicht wusste, was gemeint war, denn das Oberhaupt des Ordens des Phoenix fuhr fort: „Lord Gryffindor-Potter, Ihr als Nachfahre…“

Liams Gesicht klärte sich auf. „… kann mit entscheiden, was auf Hogwarts passiert. Dazu habe ich noch einen gewissen Einfluss auf das Ministerium“, beendete er den angefangen Satz seines Gesprächspartners.

Albus nickte und ein kleines Funkeln kehrte in die Seelenspiegel zurück, auch wenn es noch nicht so stark war, wie es sonst der Fall war.

Nun musste auch Liam grinsen, wurde kurz darauf jedoch wieder ernst und setzte seine Aurorenmiene auf. „Gut, auch wenn ich es nicht wirklich mag, als Lord aufzutreten. Aber wenn ich dadurch Remus und auch dich retten kann, dann will ich meinen Titel doch einmal geltend machen.“

Der Schulleiter sah ihn dankbar und unendlich erleichtert an. Verwundert registrierte Liam ein leichtes Kopfnicken des Älteren, welches eine leichte Verbeugung andeutete, innerlich seufzte er. Der Mann, vor dem er immer so viel Respekt hatte, den er als unerschöpflich weise, beinahe allwissend gesehen hatte, bat ihn nun um Hilfe. Und dies nicht nur um Rat als einen guten Freund, sondern, weil er, der Direktor von Hogwarts, nun unter ihm stand.
Ein unheimlicher Gedanke, rechtsmäßig über Albus Dumbledore zu stehen, aber wenn er in seiner Funktion als neuer Lord diesem helfen konnte, dann tat er dies gern, Adelstitel hin oder her.

„Gut“, sagte er schließlich und räusperte sich, „dann müssen wir nun überlegen, wie wir eine Möglichkeit finden, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf diese Angelegenheit zu lenken.“

* * *

Eleonora McCarthy stand in der herunter gekommenen Küche und füllte etwas kaltes Wasser in einen Krug und suchte nach etwas Essbarem. Sie fand einen von Mäusen angenagten Laib Brot. Sie wog ihn in der Hand und grinste, legte ihn jedoch wieder zurück auf den Tisch und löste ihren Haarknoten, schüttelte ihre langen, braunen Locken aus und setzte ein kokettes Lächeln auf.
Dann machte sie sich mit elegantem Schritt in Richtung Kerker auf, es war Zeit für den jungen Werwolf, dass er etwas aß. Ein kraftloser Lupin half ihnen auch nicht mehr bei ihren Plänen.

Ein Funkeln bemächtigte sich ihrer graublauen Augen, als sie daran dachte, dass sie eigens vom Lord für ebendiese Aufgabe eingeteilt worden war. Sie war stolz, ihrem Meister zu dienen und wusste, sie musste ihre Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllen. Und diese hieß, den Werwolf zu brechen und auf ihre Seite zu ziehen. Wenn er ihr vertraute, hatte der Dunkle Lord leichtes Spiel.

Ihre Schritte hallten dumpf von den Steinwänden wider, bis sie vor der kleinen Zelle zum Stehen kam.
Remus sah nicht gut aus. Der Lord hatte keine Gnade walten lassen und ihn schlimm bestraft und ohne Heiltränke entzündeten sich bereits einige der Wunden. Ein wenig Wasser und hartes Brot konnten da nur geringe Abhilfe schaffen und hinderten den Körper höchstens daran, kraftlos aufzugeben.
Denn das durfte er nicht, sie brauchten ihn.

Als sie eintrat, hob Remus schwach den Kopf und sah sie aus dumpfen, schmerzvollen Augen an.

„Was willst du?“, fragte er mit überraschend klarer und kalter Stimme, sodass sie den Krug mit dem Wasser etwas zu heftig absetzte, etwas davon schwappte über den Rand und ergoss sie über ihre Hand.

Sie beachtete es nicht weiter und drehte sich wieder zu ihm um. „Wie lange willst du dich noch wehren, Remus? Sie sind stärker als du - und sie haben Recht in dem, was sie sagen. Sage dich von dieser grausamen Welt dort draußen los, jene Welt, die uns hier einsperrt und Freiheit nur unter Auflagen kennt. Schließe dich uns an und kämpfe für die wahre Freiheit.“

Remus' Blick hatte sich verhärtet. „Niemals“, sagte er deutlich, doch Eleonora wusste, dass er mit dem Wolf in sich kämpfte.

So ließ sie ihre Werwölfin etwas an die Oberfläche, was ihm keineswegs entging. Triumphierend nahm sie seine geblähten Nasenflügel wahr, der plötzlich angestrengte Atem, wie abgehackt. Dazu die angespannten Hände, die sich in den harten Untergrund krallten und das Bemühen, sie nicht anzusehen.

„Verschwinde“, presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor, doch Eleonora lächelte nur. Sie wollte ihn leiden sehen, bis er winselte, bis er sich ihr freiwillig hingab. Sich für sie aufgab.

„Aber Remus“, säuselte sie und machte einen Schritt auf ihn zu, sah, wie er versuchte sich aufzurichten und zurück zu weichen. Doch da war nur die Wand, kalt und hart.

„Willst du mir denn gar keine Chance geben? Glaubst du wirklich, dass deine kleine Freundin auf dich wartet? Sie ist nur ein Mensch, sie weiß deine… Qualitäten… gar nicht zu schätzen. Ich hingegen weiß es, denn ich bin genau so ein Wesen wie du. Ein Körper, zwei Seelen, ein ewiger Kampf, den das Ministerium jedoch nicht anerkennt. Stattdessen sperren sie uns aus und stellen uns als Monster dar. Und so etwas nennt sich Ministerium zur Regelung magischer Angelegenheiten… von wegen, sie wollen nur ihre eigene Menschliche Überlegenheit sichern.“

Ihre Stimme war immer wütender geworden und Remus ertappte sich dabei, wie er über ihre Worte tatsächlich nachdachte.
Doch dann schüttelte er sich.

„Ich werde dir keine Chance geben. Ob Beccy auf mich wartet oder nicht, aber ich werde sie nicht aufgeben, daran kannst auch du nichts ändern, oder dieses schimmlige Brot oder die tägliche Folter Greybacks. Ich werde für meine Rechte kämpfen, allerdings teile ich euren Weg nicht gerade, andere deshalb in Kerker einzusperren und zu hoffen, dass das Ministerium eingreift und ihr Hogwarts in die Hände bekommt. Denn das werdet ihr nicht. Niemand stürzt Albus Dumbledore, auch kein sogenannter Lord Voldemort!“

Eleonora wurde erst rot vor Wut und dann blass. „Du wagst es, seinen Namen auszusprechen! Niemand zweifelt an dem Lord, niemand kann ihn aufhalten. Auch dein großer Albus Dumbledore nicht. Auch er wird fallen und dann gehört die Welt uns. Du wirst schon sehen, Remus Lupin.“

Damit drehte sie sich um und stolzierte davon, Remus schüttelte den Kopf. Und doch konnte er nicht verhindern, dass ein schmerzliches Ziehen sich in seinem Herzen bemerkbar machte.

Seit einer Woche hatte er kein Tageslicht mehr gesehen, eine Tatsache, die Moony sehr wohl für sich erkannte und immer mehr an die Oberfläche drängte. War dann die Werwölfin in Eleonora dazu so präsent, wie es gerade der Fall gewesen war, hatte er große Mühe, seinen eigenen Werwolf zurück zu halten. Doch er hatte es geschafft.

Er straffte seine Schultern. Er war immer noch Remus und solange er die Oberhand hatte, wusste er Moony in seine Schranken zu verweisen.

Doch seine Gedanken wanderten weiter. Jenseits dieser Mauern wartete die Freiheit auf ihn, irgendwo hoffentlich auch seine Freunde, an welche er sich in Gedanken klammerte, an ihre Verbundenheit, ihren Zusammenhalt. Seine Liebe zu Beccy war manchmal das Einzige, was sein Herz noch schlagen ließ und er fragte sich, welche Schritte das Ministerium mittlerweile unternommen hatte.

Suchten sie überhaupt nach ihm? Obwohl er sich nur schwer vorstellen konnte, dass Patrick und Liam eine Aufgabe unvollendet ließen, aber vielleicht hatten sie die Suche nach ihm einfach eingestellt, weil es keine Spuren gab? Er war Eleonora als Werwolf gefolgt und anscheinend waren weder Beccy noch Harry hatten ihnen folgen können. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand und hatte manchmal den bedrückenden Gedanken, dass die Welt nur noch aus diesem kleinen, dunklen Raum ohne Fenster bestand und alles hinter diesen Mauern einfach nicht mehr existierte. Erinnerungen, mehr nicht und doch sehnte er sich Tag und Nacht danach, wieder freie Luft zu atmen, dass er sich fest an den Gedanken klammerte, dass dieser Tag kommen würde. Dann war er wieder frei, war wieder Remus John Lupin, der Moony für den Großteil des Monats hinter sich lassen konnte.

Und was tat Dumbledore in diesem Moment? Lebhaft erinnerte er sich an den Augenblick, als der Schulleiter vor ihm gesessen hatte und ihm erklärt hatte, unter welchen Bedingungen er die Zaubererschule besuchen durfte - ein Traum ging in Erfüllung.

Und nun fühlte Remus sich, als habe er diesen Traum verraten. Das Vertrauen des Schulleiters gebrochen, welcher nun dafür büßen musste, dass er, Remus, hier saß. In den Kerkern Voldemorts, während seine Freunde und Dumbledore selbst vermutlich alle Hände voll zu tun hatten, sein Verschwinden zu erklären - schließlich wusste niemand außer seinen Freunden offiziell, dass er ein Werwolf war.
Nicht einmal das Ministerium… hatten doch seine Eltern den Biss durch Greyback verheimlicht und waren froh gewesen, dass ihr Sohn überhaupt noch am Leben war.

Was, wenn das Ministerium seine Freunde verhörte? Wenn sie die gute, alte Madam Pomfrey in den Gerichtssaal zerrten und ihre alle Informationen abpressten, welche diese treue Seele über die Jahre über ihn gesammelt hatte…

Remus' Herz wurde schwer, nein, er musste diese Bilder aus seinem Kopf bekommen! Doch je länger er in dieser Zelle allein und einsam, abgeschnitten von der Welt, von seinen Freunden, von jeglicher Vertrautheit, war, je mehr nahmen die Schreckensvorstellungen ihren Platz in seinem Herzen ein.

Er atmete tief durch. Nein. Er wollte nicht zweifeln, er durfte nicht zweifeln. Er musste all seine Hoffnung in seine Freunde stecken, in deren Eltern, die Auroren, wenn es sein musste, sogar das Ministerium, damit sie ihn eines Tages hier heraus holten.

Bis dahin musste er warten. Warten und ausharren, hoffen und bangen.

Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Warten konnte er auch anders verbringen. Er atmete noch einmal tief durch und konzentrierte sich, spürte das Kribbeln, als das Fell durch die Haut spross, die leichten Schmerzen in der Hand, welche sich zurück bildete, die schrumpfenden Knochen, Nägel, die zu Krallen wurden.

Dann öffnete er die Augen und strahlte. Hob die nun fellbezogene Wolfspfote in die Luft und hätte sie beinahe geküsst. Es war keine hässliche Werwolfskralle, sondern eine schöne, anmutige Pfote eines Wolfes - sein Seelentier.

Zufrieden lächelte er. Damit hatte er die Aufgabe für die kommende Zeit gefunden - er wollte seine Verwandlung schaffen, er wollte ein voller Rumtreiber werden, ein Animagus, wie sie alle.

„Ich schöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut“, murmelte er, ehe er erschöpft einschlief, mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen.


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