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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Der Gefangene

von vojka

Untitled
(vojka) *Verstohlen am Vorhang vorbei seh und murmel* Auf was habe ich mich hier nur eingelassen? Wir könnten doch auch zwei Wochen Pause machen können. Wie kam ich nur auf die Idee, dass ich das alleine schaffe mich vor alle Leute hinzustellen. *Nervös auf ihrer Unterlippe rumkaut*
(Lily) *Tippt vojka auf die Schulter*
(vojka) Wah, Hilfe Lily, wenn du willst, dass diese Geschichte nie beendet wird, dann erschreck mich öfters, denn dann bekomme ich einen Herzinfarkt
(Lily) Tut mir leid, das wollte ich nicht. Aber Cassio hat mich gebeten dich heute beim Ansagen zu unterstützen. *Lächelt freundlich, schnappt sich vojkas Hand, ehe diese protestieren kann und zieht sie auf die Bühne*
(vojka) Hallo zusammen *schüchtern in die Runde grins*
(Lily) Hallo ihr Lieben. Erst einmal eine für euch traurige Nachricht. Cassio ist im Urlaub.
(vojka) Aber keine Angst, wir haben genug vorgeschrieben, dass wir euch während ihres Urlaubs versorgen können.
(Lily) Das könntet ihr auch nicht machen. Ich will James wieder für mich alleine haben und Beccy braucht schließlich ihren Remus wieder.
(vojka) Keine Angst, wir schreiben ja schon mit Hochdruck weiter, allerdings werdet ihr noch etwas auf Remus warten müssen, wer weiß, vielleicht ja auch für immer *fiesgrins*
(Lily) Das… das… könnt… *nicht weiß, wie sie das in Worte fassen soll*
(vojka) Auch du wirst warten müssen, bis wir das alles auflösen, was wie gesagt noch dauern wird und was da passiert hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
(Lily) *Schaut vojka wütend an* Ach, mach doch deine Ansage hier alleine. Unter solchen Bedingungen arbeite ich nicht. *Wütend von der Bühne stapft*
(vojka) Ähm na ja. Bevor ihr jetzt das Kapitel bekommt, möchte ich und natürlich auch Cassio sich bei euch bedanken für die lieben Kommis die wir bekommen haben.
Und zwar wollen wir:
Jucy Potter, *Steffi Potter*, Hoscht13, DM-Potter, Nane, Mrs.Black, hermine1965, Skydreamer, Kati89, Enim-Reh, Lilly4, Vivi Black und Witchy
danke sagen.
Nun wünsche ich euch aber viel Spaß mit ?Der Gefangene'

Eure vojka







Kapitel 67

Der Gefangene

Sieben Tage war Remus Lupin nun schon in der Gewalt Voldemorts.
Sieben Tage, die ihm wie eine Ewigkeit vor kamen, eine Woche voller Ungewissheit, Sehnsucht, Wut und Hass. Gefühle, die gegensätzlicher nicht hätten sein können und doch so elementar waren, dass sie Remus beinahe um den Verstand brachten.

Bis auf den ersten Abend hatte er Voldemort nicht mehr gesehen und war auch froh darüber. Der ?Besuch', den er täglich bekam, reichte ihm vollkommen. Greyback kam täglich bei ihm vorbei um ihn zu überreden, sich ihnen anzuschließen. Wobei überreden hier keineswegs wörtlich gemeint war, der Werwolf schien mehr ein Mann der Taten zu sein. Seiner Meinung nach war jeder Werwolf gleich, egal ob er nun in einem Rudel lebte oder wie in Remus Fall meinte, dass er unter Menschen leben müsste. Werwolf war Werwolf, sie mussten zusammen halten, schließlich waren sie eine eigene Spezies, die ihr Recht einforderte und dafür kämpfen sollte. Menschen waren in seinen Augen unwürdig, schwach und intolerant.

Aber Fenrir war nicht der einzige, der zu ihm kam. Die Werwölfin, die ihn hierher gebracht hatte, kam ebenfalls täglich. Sie brachte ihm etwas zu essen, manchmal auch mehr oder weniger frisches Wasser.
Aber leider blieb es nicht nur dabei, dass sie das Essen in seine Zelle stellte, nein, sie blieb immer bei ihm, warf ihm anzügliche Blicke zu und machte hier und da Bemerkungen, dass Remus ihr gefallen würde und ob er nicht ein wenig „Spaß“ mit ihr haben wollte.

Remus sträubte sich immer. Seine Gedanken waren allein bei Beccy, der Frau, die er so sehr liebte. Er konnte zwar nicht leugnen, dass Eleonora gut aussah mit ihren schulterlangen braunen Locken, den graublauen Augen und der schlanken und sportlichen Figur. Aber wenn Remus eines gemerkt hatte in den letzten Tagen, dann war es, dass er Beccy mehr als sein Leben liebte und sich nach ihr sehnte.

Mühsam versuchte Remus sich von der Pritsche, die in seiner Zelle stand, zu erheben. Es fiel ihm nicht leicht. Die täglichen Folterrungen und auch das wenige Essen und Trinken, was er bekam, zerrten an seinem Kräften.

Leichter Schwindel erfasste ihn, seine Beine zitterten. Er hielt in der Bewegung inne und atmete ein paar Mal kontrolliert ein und aus, bis die Punkte vor seinen Augen weniger wurden.
Er sehnte sich nach den Heiltränken Madam Pomfreys und hatte das Gefühl, der Vollmond hätte noch immer seine kalten Hände nach ihm ausgestreckt.

Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er bei der Latrine angekommen war, seine Zelle maß nur wenige Schritte. Er wusste nicht, wie spät es war, doch das machte nichts, Hauptsache, er war für diesen Moment allein. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare und das Gesicht, fühlte sich widerlich, schmutzig, stinkend und vor allem einsam.

Ob sie bereits nach ihm suchten? Wer ihn wohl vermisste? Wie ging es seinen Freunden, wie ging es vor allem Beccy? Hatte sie jemanden, der sie tröstete oder war sie genau so einsam wie er selbst?
Oder… tröstete sie sich mitunter mit jemand anderem?
Remus` Gesichtszüge wurden hart. Da war sie wieder, die immer nagende Unsicherheit. Nun waren sie getrennt und keiner konnte sagen, wann er hier heraus kommen würde, oder ob er überhaupt jemals das Tageslicht wiedersehen würde.

Doch wann auch immer das sein sollte, an seinen Gefühlen für Beccy würde sich nichts ändern. So lange hatte er die Schwarzhaarige in Gedanken geliebt, aus der Ferne beobachtet und sich nach ihr gesehnt, immer davon überzeugt, dass so eine selbst bewusste, starke Frau wie Rebecca Marie O'Connor jemanden wie ihn, Remus John Lupin, niemals wahr nehmen, geschweige denn, lieben würde.
Er lächelte, wie sehr er sich doch getäuscht hatte. Drei Monate waren sie jetzt zusammen, drei Monate, die ihm wie ein Traum vorgekommen waren. Drei Monate, in denen er sich so sicher wie noch nie gefühlt hatte, in denen er beinahe vergessen hatte, dass es neben Remus Lupin auch Moony in ihm gab, jene dunkle Kreatur, die er von Grundauf hasste und verabscheute.

Und doch war es der Werwolf, der ihn hier her gebracht hatte, der Grund, wieso er überhaupt hier war und hier fest gehalten wurde. Greyback wollte ihn zu „einen von ihnen“ machen, er gehöre nicht zu den intoleranten Menschen, die Werwölfe wegsperrten und einengten, überwachten.

„Nein!“, sagte Remus laut, wie um sich selbst zu widersprechen und die Gedanken zu verbannen. Hatten seine Freunde ihm nicht immer wieder versichert, er sei kein solcher Werwolf, keine Bestie, kein blutrünstiges Monster -

Sein Blick fiel auf sieben senkrechte Kratzer an der Wand, jeden Tag hatte er einen von ihnen gezogen. Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke: James. James und Beccy, Geburtstage, eine Party. Heute war der einunddreißigste März, James` achtzehnter Geburtstag lag bereits vier Tage zurück. Remus stöhnte. Sein bester Freund hatte Geburtstag und er war nicht da.
Ob sie ohne ihn die lang geplante Party feierten?
Remus` Herz zog sich zusammen, als er an seine Freunde dachte, die nun vielleicht munter lachend, mit viel Butterbier und Musik, einem Haufen an Essen, in ihrem Gemeinschaftsraum saßen und gemeinsam mit dem gesamten Haus Party feierten, wie sie es geplant hatten - der Dreiergeburtstag von Remus, Beccy und James.

Oder würden sie gar nicht feiern? Saßen sie vielleicht mit gesenkten Köpfen in ihrem Schlafsaal und warteten vergebens auf seine Rückkehr?

Wütend schlug er mit der Hand gegen die raue Steinwand, es klatschte, es schmerzte - es war ihm egal. Alles, was er wollte, war bei seinen Freunden sein, jetzt, wo sie ihm so sehr fehlten, war ihm erst schmerzhaft bewusst, wie sehr er sie um sich brauchte. Ihre Verrücktheiten, aber auch ihre Sicherheit, dass sie immer zu ihm standen, obwohl sie hinter seine Maske blickten und wussten, wie es in ihm drin aussah. Obwohl sie nicht nur Remus, sondern auch Moony kannten und ihn trotzdem noch immer als ihren Freund anerkannten.
Er brauchte diese Gewissheit, dass immer jemand da war, die unsichtbare Schulter zum anlehnen, die nur Freunde einem bieten können.
Und natürlich Beccy, jene Frau, der er sein Herz geschenkt hatte und die das für ihn Undenkbare wahr gemacht hatte - sie liebte ihn.

Er hatte gar nicht gemerkt, wie er im Laufen innegehalten hatte. Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf seinen Atem. Spürte, wie die schleimige Luft seine Lungen füllte und wieder verließ, wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Er hörte sein Herz schlagen, spürte das Pumpen der Herzkammern, die das Blut in die Arterien pumpten, die große Hauptschlagader, die stumm pochte und das Blut im ganzen Körper verteilte. Warmes Blut - Menschenblut.

Er öffnete die Augen. Er war kein Monster, er war nicht „einer von ihnen“. Er war Remus John Lupin, ein Mensch, gefangener Schüler Hogwarts`.

* * *

Müde kamen sieben Gryffindors von einem Treffen mit ihrem Schulleiter zurück in ihren Gemeinschaftsraum. Keiner von ihnen wollte dort bleiben, die Stimmung, die dort herrschte, war ihnen zu ausgelassen. Die Gryffindors feierten. Aber keiner bemerkte, dass die, die sie befeierten, nicht in der Stimmung dazu waren. Mit hängenden Köpfen gingen sie durch den Raum auf die Treppe zu den Schlafsälen zu.

„Hey, wollt ihr nicht mit feiern?“, fragte ein Sechstklässler, der die sieben Trauermienen gesehen hatte.

„Nein Danke, David. Aber nett, dass du fragst“, antwortete Sirius niedergeschlagen und folgte seinen Freunden, die schon vorgegangen waren. Nichts war mehr von den lustigen immer zu Scherzen aufgelegten Rumtreibern übriggeblieben, nun wo der stille Werwolf nicht mehr in ihrer Mitte weilte.

Wie so oft in den letzten Tagen setzten sie sich zusammen in die Mitte des Zimmers. Beccy und Lily lagen in James` Armen und stumme Tränen verließen die Augen der Irin.
Ginny hatte sich zwischen die Beine ihres Freundes gesetzt und lehnte mit ihrem Rücken an seiner Brust, Harry verschränkte sofort seine Hände vor ihrem Bauch und zog sie noch etwas näher an sich heran.
Peter lehnte an seinem Bett. Mit leerem Blick schob er sich einen Schokofrosch in den Mund und schien von der Welt um sich herum nichts mitzubekommen.

Sirius erging es nicht anders, auch er saß alleine vor seinem Bett und sah Gedankenverloren zu Remus` Bett, in welchem Beccy nun schon sieben einsame Nächte verbringen musste. Er seufzte. Er wusste nicht genau, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er fühlte sich alleine, verlassen. James hatte keine Zeit mehr für ihn, in jeder freien Sekunde kümmerte er sich um Beccy oder um seine Freundin. Harry und Ginny waren auch ständig zusammen, so dass er sich dort ebenso fehl am Platze fühlte. Selbst Peter war nicht alleine, war er doch ständig bei seiner neuen Freundin.

Es war nicht so, dass der junge Black Peter sein Glück nicht gönnte oder dass er nicht verstand, warum James so handelte. Aber in solchen Momenten wünschte er sich, dass auch er jemanden hätte, der nur alleine für ihn da war. Sich um ihm kümmerte, ihm zu hörte, wenn er von seinem Kummer erzählte.
Aber da war niemand. Niemand, den es zu interessieren schien, was der Hundeanimagus fühlte, wie es ihm ging.

„Meint ihr, es geht ihm gut?“, erklang die leise Stimme von Beccy im Raum. Das war ein Gedanke, den sie in den letzten sieben Tagen, seit Remus nicht mehr bei ihnen war, ständig gedacht hatte. Wo war Remus, lebte er überhaupt noch, wie ging es ihm…
Ob er sie vermisste? Gerade heute, an dem Tag, an welchem sie zu dritt ihren Geburtstag feiern wollten? Drei beste Freunde, Remus, James und Beccy, die alle innerhalb von 17 Tagen 18 Jahre alt wurden… doch aus der großen, ausgelassenen Party war ein bedrücktes Zusammensitzen geworden, zurückgezogen in dem Schlafsaal der Jungen.

„Ich denke, es geht ihm gut“, murmelte Harry plötzlich in die Stille hinein und riss Beccy aus ihren Gedanken.

Zweifelnd sah die Irin den Zeitreisenden an. „Warum meinst du?“, wollte sie wissen, nicht sicher, ob ihr die Antwort gefallen würde.

Einen Moment überlegte Harry wie er das, was er sagen wollte in Worten fassen könnte. Aber es war Ginny, die antwortete: „Du denkst, wenn etwas mit ihm wäre, hättest du es über die Narbe mitbekommen, oder?“

Bedächtig nickte Harry. „Aber nicht nur das. Warum hätte Voldemort Remus entführen lassen sollen, wenn er ihm etwas antut? Das würde keinen Sinn ergeben.“
Harry seufzte. Er hoffte, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Er mochte den ruhigen und intelligenten Werwolf, der ihm in seinem dritten Schuljahr so geholfen hatte, der ihm so viel von seinen Eltern erzählt hatte. Wer würde ihm in der Zukunft, wenn er sie denn erleben würde, den Patronus beibringen, wenn Remus plötzlich nicht mehr da wäre? Wer würde ihm jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen? Er wollte nicht daran denken, dass Remus vielleicht nie zurückkommen würde. Das durfte einfach nicht passieren.

Ob Remus auch in der normalen Zeitleiste entführt worden wäre? Wäre er noch hier, wenn ich nicht hier wäre? Erzählt hat er mir nie etwas dazu, aber warum hätte er mir das auch sagen sollen, wenn dem so gewesen wäre? Denn wenn er in meiner Zeit auch entführt worden wäre, dann mussten das schmerzliche Erinnerungen sein, an die er sicherlich nicht denken wollte. Aber hätte er es mir erzählt, hätte ich es dann verhindern können?
Dies fragte sich Harry seit jeder verhängnisvollen Nacht, wo der weibliche Werwolf im Verbotenen Wald in Moonys Revier aufgetaucht war. Er musste jedes Mal hart schlucken, wenn er die Bilder der Nacht vor seinem inneren Auge sah, diese schwarze, Angst einflößende Aura, die das Monster umgeben hatte. Sie war so ganz anders als Remus, als Moony gewesen. Sie hatte mit der Absicht den Wald betreten, ihren Freund aus ihrer Mitte zu reißen, da war sich Harry sicher.

„Ich hoffe, du hast Recht“, flüsterte Beccy mit erstickter Stimme und wurde von James noch fester in eine beschützende Umarmung gezogen. Sie genoss diesen Moment der Nähe, auch wenn er gleichzeitig schmerzte. Sollte es nicht eigentlich ihr Remus sein, der für sie da war, sie in den Arm nahm und tröstete? Aber er konnte es nicht, wurde er doch brutal aus ihrer Mitte gerissen, ohne ein Zeichen, wie es ihm ging. Doch sie wollte nicht aufgeben, wollte daran glauben, dass er wiederkommen würde - zurück zu ihr.
Sie konnte und wollte keinen Gedanken daran verschwenden, dass es anders sein könnte, auch wenn sich diese immer wieder in den Vordergrund drängten und alle Hoffnung zu verbannen versuchten.

Hatten sie heute nicht feiern wollen? Eine große Party hatte es werden sollen, doch niemand von ihnen hatte wirklich Lust dazu, denn jemand ganz entschiedenes fehlte - Remus. Erst jetzt, wo dieser nicht bei ihnen war, wurde ihnen bewusst, wie sehr sie sich auf den Ruhepol verlassen hatten, wie sehr sie alle ihn brauchten. Die Mienen der Freunde sprachen Bände.

James fühlte sich mit einem mal überfordert, wusste nicht, was er tun sollte. Plötzlich war er derjenige, der nun alle trösten sollte und ihnen versprechen musste, dass alles gut werden würde - ein Versprechen, welches er nicht geben konnte ohne zu wissen, ob er es halten konnte. Denn dies lag nicht länger in seinen Händen.

Wohl aber die Angst seiner Freunde, die ihm entgegen sprang und das Herz zerriss. Noch nie war die Freundschaft zwischen Beccy und ihm so deutlich geworden wie in den wenigen Tagen seit Remus` Verschwinden. All die Jahre über hatten sie eine eher kumpelhafte Freundschaft geführt, doch nun zeigte sich, wie eng dieses Band im Grunde wirklich war. Es erstaunte und freute ihn zugleich, wie selbstverständlich die junge Irin sich an ihn lehnte und ihm vertraute, als sei es nie anders gewesen.

Gewiss, sie waren wie Geschwister, sie waren gemeinsam aufgewachsen und doch spielte in der nun herrschenden Vertrautheit auch eine ganze Portion Schmerz mit, welche James ihr so gern genommen hätte. Gleichzeitig machte es ihn traurig zu sehen, wie sehr auch Lily darunter litt, sie schien sich von ihm zu entfernen, kam mit dessen Doppelrolle plötzlich nicht mehr klar.

Dass James und Beccy gute Freunde waren, hatte sie nie gestört, doch nun wurde ihr mit einem mal schmerzlich bewusst, wie eng diese Freundschaft wirklich war. Es war keine Eifersucht, was sie empfand, eher die traurige Gewissheit, dass Beccy zuerst da gewesen war.
Sicher, sie wusste, dass James sie liebte und dies aus tiefstem Herzen, etwas, dass sie niemals bezweifelte. Aber wenn sie ihren Freund und ihre beste Freundin betrachtete, wusste sie, dass es eine andere Art Liebe war, die die beiden verband und mit einem Mal sehnte sie sich um so mehr nach ihrem Freund, welcher direkt neben ihr saß und doch manchmal so unerreichbar schien.

James sah zu Sirius, dessen Miene traurig wirkte, aber da war noch etwas anders, Tieferes. Erschreckt fragte James sich, wann sie das letzte Mal ganz allein gewesen waren, nur sie zwei, er und Sirius, sonst niemand. Eine gute Flasche Butterbier, leicht gelöste Zungen und Gespräche, wie sie nur beste Freunde führen konnten.
Es musste Jahre her sein.

Peter war inzwischen im Sitzen eingeschlafen, Lily war währenddessen im Bad verschwunden, vermutlich machte sie sich ebenfalls fertig.

„Tatze?“, fragte er leise, langsam hob Angesprochener den Kopf, braune trafen auf graue Augen und erkannten erschreckt, wie leer diese aussahen. Irgendetwas bedrückte Sirius und es war nicht die Tatsache, dass sein bester Freund ins Nirgendwo entführt worden war.

Einige wenige Handzeichen und ein Nicken später war ihr Treffen abgemacht. Nur sie zwei, ein Tarnumhang und ihre Freundschaft, nicht mehr, das war alles, was sie brauchten.

James atmete erleichtert tief ein und wieder aus, er hatte diese Treffen mit Sirius vermisst, wieder etwas, dass es viel zu lange nicht gegeben hatte. Seit Ginny und Harry aufgetaucht waren, war vieles aus dem Ruder gelaufen. Der Gedanke an seinen besten Freund, den er in letzter Zeit irgendwie aus den Augen verloren hatte, beruhigte ihn, gab ihm das Gefühl von Sicherheit, von Vertrautheit.

So löste er sich von Beccy, klopfte Sirius im Vorbeigehen auf die Schulter und folgte Lily ins Bad, auch sie mussten dringend reden.


* * *


Dumbledore lief unruhig in seinem Büro auf und ab. Immer wieder hämmerten ihm dieselben Fragen im Kopf herum, seit Tagen ließ ihm dieses Thema keine Ruhe: wie verhielt er sich in Bezug auf Remus` Verschwinden gegenüber dem Ministerium?
Wenn er meldete, dass ein Schüler verschwunden war, würde man Nachforschungen anstellen - und dann würde sehr schnell öffentlich werden, dass er, Albus Dumbledore, einem Werwolf den Zugang zu Hogwarts erlaubt hatte. Andererseits bestand das Risiko, wenn er es nicht meldete, die Schule gänzlich verlassen zu müssen.
Was er auch tat, er saß in einer Zwickmühle.

Wieder dachte er zurück an das Gespräch mit den Schülern, die er erneut mit traurigen und enttäuschten Blicken hatte wegschicken müssen. Noch immer gab es keine Nachrichten von Jenseits des Waldes. Die Zentauren hatten keine weiteren Vorkommnisse mehr gemeldet, welche Grund zur Sorge lieferten, es schien alles still und friedlich wie eh und je.
Er wusste, dass auch Liam und Patrick alles daran setzten, die Spuren zu verfolgen und Remus zu finden, die beiden Auroren drehten jeden Stein um und ließen nichts ungeprüft.

Plötzlich blieb der Schulleiter stehen. Die Lösung fiel ihm wie Schuppen von den Augen - wenn auch keine Lösung, so zumindest eine Anlaufstelle seines Problems.

Schnell ging er zu seinem Schreibtisch hinüber und setzte sich in den großen Ohrensessel, legte Pergament, Feder und Tinte bereit und überlegte, wie er den Brief beginnen sollte.
Schließlich entschied er sich dafür, es zu einem offiziellen Schreiben zu machen, da er im Namen der ganzen Schule schrieb, da war in seinen Augen ein informeller Ton eher unpassend.

Also tauchte er die Feder in die Tinte und begann mit schwungvoller Schrift zu schreiben:


Ehrenwerter Lord Liam Balthasar Gryffindor-Potter,

Hiermit ersuche ich Eure Hilfe in einer Frage, welche die Sicherheit der Schule Hogwarts für Hexerei und Zauberei betrifft. Euch als Nachfahre eines Gründungsmitgliedes dieser Schule obliegt eine hohe Entscheidungsgewalt, daher bitte ich Euch um Rat, was ausstehende Verhandlungen mit dem Ministerium und mir als Schulleiter dieser Schule betrifft. Verzeiht die späte Störung, doch jede Stunde Verzögerung birgt um so größeres Risiko und Ungewissheit in sich.

Ich ersuche Euch, schnellstmöglich mit mir in Kontakt zu treten um einen raschen Ablauf und eine schnelle Lösung zu gewährleisten,

Hochachtungsvoll,
Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore,
Schulleiter von Hogwarts,
Orden des Merlin Erster Klasse
Großmeister des Zaubergamots


Er las sich den Brief noch einmal durch und nickte zufrieden. Auch, wenn es nicht möglich war, Fawkes abzufangen, so hielt er es für besser, nicht auf den genauen Inhalt seiner Bitte einzugehen. Die konnte er Liam auch noch erklären, wenn sie sich trafen.

So faltete er das Pergament zusammen, versiegelte es mit etwas Wachs und drückte das Hogwartssiegel hinein. Als dies fest geworden war, erhob er sich und ging zu Fawkes, welcher ihn leise trillernd begrüßte.

„Ich habe einen kleinen Auftrag für dich, mein Freund“, sprach er leise zu dem Phönix, während er ihm über das Gefieder strich.
„Ein Brief von äußerster Wichtigkeit, welcher an Liam Gryffindor-Potter adressiert ist. Würdest du ihn mir dorthin bringen und auf Antwort seinerseits warten?“

Fawkes gab erneut ein Trillern von sich und schmiegte seinen Kopf in die Hand des Schulleiters, welcher nun lächelte.
„Ich danke dir“, sagte er mit warmer Stimme, nahm den Brief und band ihn Fawkes vorsichtig um das rechte Bein, welches dieser geduldig ausgestreckt hatte.

Danach schwang er sich mit weit ausgebreiteten Flügeln aus dem Fenster und war im nächsten Augenblick mit einer kleinen Flamme im Nichts verschwunden.

Albus sah noch eine ganze Weile auf die Ländereien hinaus. Am Himmel stand ein abnehmender Mond, die Welt schien zu schlafen und sich auf den großen Sturm vorzubereiten.
Er hoffte nur, dass sie alle stand halten würden, was auch immer kommen mochte.

* * *

Auf Potter Manor saßen sich vier Erwachsene gegenüber und genossen mit einander einen ruhigen Abend bei Wein und flackerndem Kamin. Claire und Liam genossen die Anwesenheit von Dave und Sam ganz ohne Zweifel. Endlich hatten sie jemanden zum Austauschen ihrer Ideen und Ansichten, konnten munter diskutieren oder einfach nur mit einander Plaudern.

Nun jedoch versuchte Liam gerade den beiden etwas überforderten Evans zu erklären, wie das Zaubereiministerium organisiert war und welche Aufgabe er selbst genau als Auror zu erfüllen hatte.

„Also bist du eine Art Polizist?“, meinte Dave und blinzelte, er würde die Zaubererwelt nie gänzlich verstehen.

„Nicht ganz, aber ich glaube, die Richtung stimmt in etwa“, überlegte Liam und grübelte, wie er seinen Beruf besser erklären konnte, als plötzlich eine kleine Flamme den Raum erhellte und an der Stelle im nächsten Moment der stolze Phönix Fawkes stand.

Claire stand auf und bot Fawkes eine Stuhllehne an, auf welcher dieser sogleich dankbar Platz nahm und fröhlich trillerte.

Sofort war Liam ebenfalls auf den Beinen, wenn Dumbledores Phönix hier erschien, musste etwas passiert sein. Dave und Sam hingegen sahen den Vogel neugierig an, noch nie hatten sie solch ein seltsames Tier gesehen.

„Ich dachte immer, Zauberer verschicken ihre Post mit Eulen?“, fragte Dave verwundert, während Sam noch immer verblüfft auf den Phönix starrte, der so eben aus der Luft aufgetaucht war. Irritiert sahen Claire und Liam ihn an, bis ihnen die Post an Fawkes Bein auffiel.

Liam runzelte die Stirn, als Claire versuchte, den Brief abzunehmen, Fawkes sich jedoch weigerte. Bei näherem Hinsehen wusste er auch, warum: der Brief war an ihn adressiert, dazu mit vollem Titel: Lord Gryffindor-Potter, Wohnzimmer in Potter Manor.

Vorsichtig löste er den Brief von dem nun stillhaltenden Fawkes und besah sich noch einmal die Anschrift. Seit wann nannte Dumbledore ihn bei seinem ganzen Titel? Dazu war der Brief mit Fawkes geschickt worden, er musste also von äußerster Wichtigkeit sein.

„Entschuldigt mich kurz“, murmelte er, den Blick nicht von der geschwungenen Schrift des Schulleiters nehmend und verschwand in seinem Arbeitszimmer, wohin Fawkes ihm folgte.


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