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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Lord Gryffindor

von vojka

Hey ihr Lieben,

heute nur ganz kurz, hier das neue Kapitel für euch. Da ich alleine bin und nicht die Zeit habe ausführlich auf eure Kommis einzugehen. Hoffentlich schaffen wir es nächste Woche das neue Chap on zu stellen, denn Cassios Laptop ist schon wieder in Reparatur *seufz*

Auf jedenfall danken wir euch allen total für eure Kommis, wir haben uns tierisch darüber gefreut.

So nun hier geht es weiter.

Schreibt wieder fleißig Kommis

Vojka & Cassio



Kapitel 60

Lord Gryffindor


Erschrocken sah sich Liam nach der Stimme um und erkannte dann ein Bild, was der Urheber gewesen sein musste. Verwundert runzelte er die Stirn. Vorhin hatte das Bild doch dort noch nicht gehangen.
Wo kommt das plötzlich her?, fragte er sich und ging mit langsamen Schritten auf das Gemälde zu.
Dort, wo bisher der beinahe unbeachtete Vorhang gehangen hatte, war nun ein Portrait sichtbar - ein lebensgroßes Portrait eines würdevollen Mannes mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und braunen Augen. Er war sehr muskulös gebaut, ohne Frage die Figur eines Kämpfers, welcher ein Schwert in der Hand hielt. Im Hintergrund war ein Greif zu sehen, welcher neugierig versuchte, über die Schulter seines Herren zu blicken, um den Besucher zu begrüßen.

Liam blinzelte und hielt vor Schreck dem Atem an, als ihm bewusst wurde, wer der Mann auf dem Portrait ohne Zweifel sein musste.

„Go… God… Godric Gryffindor!“, stammelte er und erstarrte mitten in der Bewegung. Beinahe hektisch sah er sich um, doch niemand war in der Nähe, der ihm bestätigen konnte, dass er wirklich mit einem der Gründer persönlich - wenn auch nur mit einem Abbild von ihm - sprach.

Godric Gryffindor lächelte freundlich und senkte als Begrüßung den Kopf, ebenso wie der Greif, welcher nun in die Knie ging, um Liam somit zu verdeutlichen, dass er näher treten durfte.

Dieser ging auf etwas unsicheren Beinen wenige Schritte auf das Gemälde zu und wusste absolut nicht, was er nun tun sollte.
Doch ehe er etwas sagen konnte, erhob Godric Gryffindor wieder das Wort.

„Ganz Recht, der bin ich, besser gesagt, sein Abbild. Daher ist es mir eine Ehre, den neuen Lord Gryffindor in diesen Hallen empfangen zu dürfen und Willkommen zu heißen. Es war viel zu lange still in diesen Mauern und ich freue mich, dass hier nun wieder etwas Leben einkehren wird.“

Liam war immer noch sprachlos. Er wusste nicht wirklich mit der Situation umzugehen, hatte er doch noch nicht einmal verinnerlicht, was es wirklich bedeutete, ein Gryffindor zu sein. Und nun sprach er hier mit DEM Gryffindor überhaupt - Godric Gryffindor, einer der Gründer der Schule für Hexerei und Zauberei für ganz Großbritannien und zugleich herausragender Zauberer seiner Zeit, der seinen Ruhm bis heute nicht verloren hatte.
Ehrfürchtig sah er das Portrait des Mannes an, der seit tausend Jahren als Unsterblich verehrt wurde und fragte sich noch immer, was er tun sollte.

Godric lächelte gütig, die Unsicherheit und Verlegenheit des Mannes war ihm nicht entgangen. „Nur keine Scheu, werter Liam. Wenn du Fragen hast, dann stelle sie, ich werde sie so gut beantworten, wie ich es vermag.“

Liam schluckte und rieb sich die schweißnassen Hände an seiner Hose trocken. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf und schließlich stellte er einfach die Frage, die ihm als erstes in den Sinn kam.
„Ich wundere mich, warum hier alles so Muggelartig eingerichtet ist? Sicher, die Möbel sind sehr alt, was kein Wunder ist, wenn das Schloss 600 Jahre leer stand. Aber doch habe ich den Eindruck, dass es mehr von Muggeln dann von Magiern eingerichtet wurde. Wie kommt das?“

„Ah, ich sehe dein Problem“, sagte Godric und nickte. „Du hast bisher nur den unteren Bereich gesehen, nehme ich an? Nun, der ist in der Tat nach Muggelart eingerichtet worden, das hast du sehr scharf erkannt. Doch die Bewohner dieses Hauses waren schon immer Magier, auch wenn es für diese Entscheidung durchaus einen Grund gab: Menschen aus dem nahe gelegenen Dorf waren eng an das Hause Gryffindor gebunden. Somit kam es nicht selten vor, dass auch Muggel hier zu Gast waren, da dort nur Nichtmagische Menschen lebten. Um diese nicht zu verschrecken, wenn sie hier zu Besuch waren, wurde die untere Etage schon immer mit Muggelmöbeln ausgestattet. Für jene Menschen war das Geschlecht der Gryffindors zwar unermesslich reich, aber niemals hätten sie an Magie gedacht, daher ließen wir sie in dem Glauben, nur sehr wohlhabende Burgherren zu sein, welchen das Wohl ihrer Gemeinde sehr am Herzen lag. Wer weiß, ob die Inquisition nicht schon eher vor der Tür gestanden hätte, wäre dies schon damals unter den Menschen bekannt geworden?“

Liam überlegte. „Wie kam dann das Geheimnis der Familie Gryffindor ans Licht? Warum musste Richard fliehen und das Schloss zurück lassen?“

Auf Godrics Gesicht legte sich ein trauriger Ausdruck. „Anscheinend wurden die nachfolgenden Generationen unvorsichtig oder die Muggel neugieriger. Auf jeden Fall kam es zu Beobachtungen, welche schnell der Kirche gemeldet wurden. Der endgültige Auslöser waren aber wohl drei Dinge, die sich innerhalb zwei Wochen zu Richards Zeiten abspielten. Jemand aus dem Dorf sah, wie er mit den Greifen sprach, ja, sie wie Freunde behandelte - etwas, dass zu jener Zeit undenkbar war. Tiere galten als Nutztiere und nicht als Lebewesen, mit denen man eine engere Bindung eingehen konnte. Dann wiederum sah jemand, wie er plötzlich aus der Luft erschien, wie aus dem Nichts. Ein Phänomen, welches für Muggel nun einmal absolut unerklärlich ist. Doch eines abends verletzte sich ein Kind, ein kleiner Junge aus dem Dorf, schwer. Richard wurde gerufen und erkannte, dass hier jede Muggelhilfe zu spät kommen würde. So wandte er, eher aus einem Instinkt heraus, Magie an um die Wunde zu heilen. Damit rette er dem Jungen zwar das Leben, verriet jedoch sein größtes Geheimnis und musste alles, was er und seine Vorfahren hier erschaffen hatten, aufgeben. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sprach am Tage, da die Inquisition kam, um ihn fest zu nehmen. Er entkam ihnen, wagte es jedoch nicht, zurück zu kehren und hinterließ Anweisungen, wie die Verwaltung des Geschlechts Gryffindors zu handhaben sei. Bis zum heutigen Tag war er der letzte Gryffindor, der den Titel Lord trug - doch nun seid ihr die rechtmäßigen Erben dieses Geschlechts, welches endlich aus seinen Schatten tritt.“

Liam wurde neugierig. „Was für Vorkehrungen? Wie konnte das Schloss all die Jahrhunderte über in diesem Zustand bleiben, geht das auch auf seine Anweisungen zurück?“

Godric nickte wieder, er war sichtlich angetan von dem Gespräch und lieferte auf jede noch so kurze Frage Liams eine ausschweifende Antwort, die diesen jedoch nicht minder fesselte. Der Gründer hatte schließlich seit 600 Jahren mit niemandem gesprochen und nun war endlich wieder jemand da, mit dem er sein Wissen teilen konnte - niemand wusste wohl mehr über diese Mauern als Godric selbst.

„In der Tat, das war es. Richard verfügte, dass das Schloss und die angrenzenden Ländereien so in Stand gehalten werden sollten, dass jederzeit ein neuer Lord Gryffindor hier einziehen konnte. Somit erlaubte, ja, befahl, er auch den Hauselfen, sich stets weiter zu vermehren und alles sauber und ordentlich zu halten, sollte eines Tages wirklich der rechtmäßige Erbe eintreten. Dies ist nun geschehen und ich bin mehr als froh, endlich wieder eine menschliche Stimme zu hören.“

„Hier gibt es Hauselfen?“, wunderte Liam sich, „Warum habe ich noch keine gesehen?“

Godric antwortete jedoch nicht, sondern sagte laut: „Vetus!“ und keine Sekunde später erschien der wohl älteste Hauself, den Liam jemals gesehen hatte.
Das kleine Geschöpf warf sich regelrecht auf den Boden und schien zu warten, bis ihm ein Befehl erteilt wurde.
Liam sah ihn nur mit großen Augen an, so verwundert war er über dessen Auftauchen. Nicht, dass er noch nie in seinem Leben einen Hauselfen gesehen hatte - aber so einen wie Vetus ganz sicher noch nie.
Er war komplett weißhaarig, hatte runzlige, faltige Haut und sein Körper umhüllte eine Art Uniform, wie sie Knechte zu Zeiten Richards getragen haben mussten.

„Darf ich dir Vetus vorstellen, den Obersten der Hauselfen in Gryffindor Castle.“

Liam sah das Wesen vor sich noch immer mit großen Augen an.

„Er wartet“, sagte Godric schmunzelnd, Liam sah ihn verwundert an.

„Er wartet, dass du ihm erlaubst, aufzustehen. Schließlich bist du nun sein Herr und Meister. Er hat gelernt, erst zu sprechen, wenn sein Herr es ihm erlaubt, so lange wird er in dieser Position bleiben und kein Wort an dich richten.“

Erschreckt beeilte Liam sich und bat den Elfen, aufzustehen.
„Ich freue mich, dich kennen zu lernen, Vetus“, sagte Liam und erkannte, dass auf der Brustseite der Kleidung das Wappen Gryffindors eingestickt war.

Vetus sah Liam mit großen Augen an, senkte dann jedoch wieder den Blick, fiel zurück auf die Knie und griff nach dem Saum von Liams Umhang. „Lord Gryffindor ist zurück gekehrt!“, flüsterte der Elf ehrfürchtig mit brüchiger Stimme und hauchte dann einen Kuss auf den dunklen Stoff.

Liams Augen wurden groß. Verlegen sagte er: „Vetus, bitte steh auf.“ Sofort gehorchte der kleine Elf und bemühte sich wieder auf die Beine zu kommen.

„Wie kann Vetus dem ehrenwerten Lord Gryffindor dienen?“

Liam musste beinahe lachen und sich gleichzeitig zurück halten, nicht mit den Augen zu rollen. Diese Hauselfen waren an Unterwürfigkeit wohl nicht mehr zu überbieten, dagegen waren seine eigenen Elfen auf Potter Manor aufgeschlossene Wesen.

„Vetus, ich möchte mich bei dir und deinen Vorfahren bedanken, dass du und deine Familie dieses Schloss und die Ländereien über all die Jahrhunderte hinweg so sauber und ordentlich gehalten habt. Obwohl Richard bereits 600 Jahre tot ist, habt ihr euch bis heute an seine Anweisungen gehalten und seid dem Hause Gryffindor immer treu ergeben geblieben. Dafür danke ich euch und ich bin stolz, solch ein Haus mein Eigen nennen zu dürfen.“

Der arme Vetus fing hilflos an zu weinen und sackte in sich zusammen, während sein Oberkörper vor und zurück wiegte.

Entsetzt wollte Liam fragen, was er falsch gemacht hatte, als die Worte des Elfen an sein Ohr drangen: „Der gütige Lord! So mit Vetus zu sprechen, der große Lord Gryffindor! Solch eine Ehre haben wir Hauselfen nicht verdient, solch eine Ehre!“ Dabei machte er immer wieder Andeutungen einer Verbeugung und konnte gar nicht aufhören, so gerührt war er vor Dankbarkeit.

Claire betrachtete gerade ein wunderschönes Landschaftsbild, auf welchem eine Greifenfamilie abgebildet war, die über einen riesigen See dahin glitten wie majestätische Schatten.
Plötzlich jedoch drang ein weinerlicher Ton durch den Saal, ein Schluchzen und ein Jammern. Schnell ging sie durch den Flur und sah über das Geländer der zweiflügligen Treppe hinab, wo sie ihren Mann erkannte und vor ihm ein in Tränen aufgelöster Hauself.

Schnell schritt sie die Stufen hinunter und fragte erschreckt: „Liam, was hast du mit dem Hauself gemacht?!“ Vorwurfsvoll sah sie ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust, nie hatte sie gesehen, dass Liam einen Hauself abwertend behandelt hatte.

Dieser fuhr sichtlich zusammen, offenbar hatte er Claire nicht kommen hören.

„Claire, ich… das ist Vetus, er ist der… der Hauself und ich habe… ich habe ihn nur begrüßt“, sagte Liam hilflos und sah wieder zu Vetus, der sich nun wieder auf den Boden geworfen hatte und urplötzlich verstummt war, als Claire heran getreten war.

Verwundert sah sie diesen an, bis Liam ihr zuflüsterte: „Du musst ihm erlauben, aufzustehen, sonst liegt noch in drei Stunden da so.“

Verwirrt tat Claire wie geheißen und wenige Sekunden später kniete Vetus auch vor ihrem Umhang und küsste diesen ehrfurchtsvoll.
„Der Lord hat uns auch eine Lady mitgebracht! Welche eine Ehre, welch unermessbare Ehre, den Lordschaften dienen zu dürfen!“

Godric Gryffindor konnte nicht anders, bei den Reaktionen Liams und Claires auf den kleinen Elf und andererseits das Verhalten des Hauselfen, der unsagbar glücklich war, endlich wieder jemandem dienen zu dürfen und vor Ergebenheit gar nicht wusste, was er tun sollte, musste er einfach lachen.

Als es kurz still war, räusperte er sich und sagte: „Lady Gryffindor, ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen. Herzlich Willkommen auf Gryffindor Castle.“

„Lord Gryffindor“, sagte sie freundlich und nickte ergeben mit dem Kopf, „ich freue mich ebenfalls, hier zu sein, vielen Dank.“

Godric lächelte, anscheinend hatte Claire weitaus weniger Scheu vor ihm als Liam. „Du hast so eben Vetus, den Ältesten der Hauselfen, kennen gelernt. Ich bin mir sicher, er wird euch ein treuer Diener sein in allen Belangen.“

Vetus nickte heftig und Claire seufzte - demütige Hauselfen hatten sie auf Potter Manor bereits genug. Doch diese im Castle schienen noch einmal eine ganze Spur unterwürfiger zu sein.

„Da bin ich mir sicher“, sagte Claire und sah den Elfen freundlich an, welcher bereits wieder den Tränen nahe war.

„Gedenkt ihr, hier zu speisen? Es wäre den Elfen sicherlich eine Freude, euch ein Mahl zubereiten zu dürfen.“

Vetus' Augen wurden groß wie Untertassen, als er Godrics Worte hörte. Er schien beinahe zu platzen vor Stolz und Freude, als Liam und Claire Godrics Frage bejahten, da sie ja schließlich vorhatten, den Tag auf dem Schloss zu verbringen.
Vetus überschlug sich beinahe vor Dankbarkeit und war in einer weiteren Sekunde, nachdem er sich versichert hatte, dass seine Herrschaften ihn nicht mehr benötigen würden, schon wieder verschwunden um den restlichen Hauselfen die frohe Botschaft zu überbringen.

Liam wandte sich nun wieder Godric zu. „Weißt du eigentlich, wie viele Hauselfen es hier insgesamt gibt?“, wollte er wissen und sah das Portrait fragend an.

„In etwa einhundert Elfen, aber die genaue Zahl kann dir nur der oberste Hauself sagen, da bin ich leider überfragt. Ich bin schließlich nur noch ein Portrait.“

Claire überlegte. „Vetus?“, fragte sie und erschrak, als ebendieser keine Sekunde später zu ihren Füßen lag.

„Huch?“, sagte sie verwirrt, bis ihr ihr Fehler klar wurde - sie hatte den Namen des Elfen genannt, der glaubte, man habe ihn gerufen.

„Vetus, bitte stehe auf“, sagte sie freundlich.

„Die Lady und der Lord haben Vetus gerufen? Was kann Vetus für die Herrschaften tun?“, fragte der Elf aufgeregt und schien fieberhaft auf eine Antwort zu warten.

„Eigentlich wollten wir nur wissen, wie viele Hauselfen es eigentlich genau in Gryffindor Castle gibt. Godric sagte, du wüsstest vielleicht die Antwort?“

Freundlich sah sie ihn an und lächelte, als ein gerührtes Schniefen von Vetus kam.

„Es sind meine Kinder und Kindeskinder in der mittlerweile zehnten Generation seit Lord Richard Gryffindors Ableben, My Lady. Insgesamt sind es 103 Elfen, welche einschließlich Vetus sehr stolz sind, Eurer Lordschaft und Lady dienen zu dürfen.“

Claire lächelte. „Und wir sind sehr froh, durch solche all die Jahre über treuen Hauselfen so freundlich empfangen worden zu sein. Wir werden uns jetzt noch weiter das Schloss ansehen und würden uns freuen, wenn du uns zum Essen bescheid gibst, Vetus.“

Der Elf nickte ergeben, verbeugte sich noch einmal so tief, dass seine Nasenspitze den Boden berührte und war kurz darauf verschwunden.

Nun wandte sich Liam wieder dem Gemälde Godric Gryffindors zu. „Wir werden später noch einmal wieder kommen, doch nun wartet ein riesiges Schloss darauf, von uns entdeckt zu werden und ich muss sagen, ich bin mehr als neugierig darauf“, sagte er und neigte den Kopf, doch Godric hielt ihn zurück.

„Ehe ihr weiter geht, ein paar Worte, bevor ich sie wieder vergesse. Denke an die Kinder, Liam. Ich weiß, du möchtest sie schützen, aber bedenke, es ist auch ihr Krieg. Sie kämpfen für eine bessere Zukunft, in welcher ihre Kinder frei leben können - und ich weiß, dass auch sie bereit sind, mit dem Wissen, welches du vor ihnen zurück hältst, umgehen zu können. Sie sind erwachsen und verantwortungsbewusst. Wie sollen sie ihren Teil des Krieges kämpfen, wenn sie nicht die nötigen Informationen besitzen und im Dunklen gelassen werden? Vertraue auf die Jugend, glaube an sie. Du magst Angst haben um sie, doch auch sie sind stark und wissen sich zu schützen. Du kennst die Prophezeiung, Liam. Nur gemeinsam seid ihr stark.“

Liam hatte bei diesen Worten die Schultern hängen gelassen. Er hätte ahnen müssen, dass dies kommen würde, wusste er doch, dass das Gemälde Godrics kein gewöhnliches Gemälde war. Es war, anders als gewöhnliche Portraits der Zaubererwelt, auch heute noch im Stande, neue Informationen zu verarbeiten und war somit nicht fest die Zeit des Menschen gebunden, den es darstellte. Dies alles hatte Liam in den Aufzeichnung aus dem Verlies gefunden, doch nun stand er vor Godric und neben seiner Frau und wusste nicht, was er sagen sollte.
Er wusste, dass beide Recht hatten, aber er wusste ebenso, dass es ihm mehr als schwer fallen würde, dem nachzugeben und die Kinder solch einer Gefahr auszusetzen. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass dies der Mann war, der die wahre Prophezeiung gehört hatte - vielleicht konnte Godric ihm noch einiges mehr darüber sagen?

Doch das musste warten, er wollte endlich das Schloss erkunden und mehr sehen, als nur die unteren Säle und Gemälde.

Sie verabschiedeten sich von Godric und Liam versprach, über dessen Worte nachzudenken.

* *

Harry ging langsamen Schrittes durch das ausladende Wohnzimmer im Erdgeschoss. Alles sah sehr prunkvoll aus, als wäre die Zeit stehen geblieben und er fühlte sich, als hätte er eine weitere Zeitreise 600 Jahre zurück gemacht und es hätte ihn kaum verwundert, wenn Godric selbst im nächsten Moment in der Tür gestanden hätte.
Er trat an die riesigen Samtvorhänge heran, die ganz in karminrot gehalten waren und riss die Augen auf, als er die gewaltigen Bogenfenster dahinter sah, die einen atemberaubenden Ausblick auf das Tal freigaben, den er schon aus der Luft bewundert hatte.
Nicht ein Körnchen Staub lag in den Winkeln, die Hauselfen waren wirklich mehr als fleißig, stets voller Hoffnung, ihren wahren Herren wieder gegenüber zu stehen. Harry musste grinsen bei dem Gedanken, wenn diese einmal Kreacher gehörig die Meinung zum Thema Hausputz geigen würden - das wäre ein Spaß!

Nachdem er sich alles genau angesehen hatte, es jedoch kaum gewagt hatte, etwas zu berühren aus Angst, es zerfiele dann womöglich zu Staub, verließ er den Raum wieder und betrat den Eingangsbereich, wo die Treppe in zwei Flügeln zu den oberen Stockwerken führte. Diese war aus dunklem Holz gearbeitete, sehr fein poliert und die Streben waren durchsetzt von goldenen Ornamenten. Am Treppenende saßen jedoch auf den äußeren Sockeln zwei Greifen, aus Massivgold gearbeitet und stolz thronend über den Eingang zu „ihrem“ Reich.

Harry stieß seine angehaltene Luft aus, dieses Schloss bestand aus unermesslichem Reichtum! Es mussten eine Menge Hauselfen dafür nötig sein, all dies über Jahrhunderte hinweg in solch einem Zustand zu halten.

Als sein Blick jedoch an der Treppe vorbei glitt, sah er überrascht, dass der Vorhang beiseite geschoben war und dort nun ein großes Portrait sichtbar wurde, in welchem ein Mann stand, der ihn freundlich anlächelte.

„Willkommen in Gryffindor Castle, Auserwählter“, sprach der Mann und senkte zur Begrüßung den Kopf.

Harry trat erstaunt näher - wer war der Mann und woher wusste er, dass Harry als der Auserwählte galt?

„Woher wissen Sie, wer ich bin?“, fragte er und sah erstaunt, dass hinter dem Mann ein großer, stolzer Greif stand, der ihn neugierig musterte.

Godric lachte kurz und sah Harry dann wieder aus warmen, braunen Augen an. „Mein Name zu meiner Zeit war Lord Godric Gryfindor, doch es genügt, wenn du Godric sagst, schließlich sind wir eine Familie.“

Harry bekam große Augen. „Oh!“, sagte er und bemühte sich, nicht rot zu werden. „Entschuldigung, dass ich Sie nicht sofort erkannt habe. Es ist nur so… es gibt keine Abbilder mehr von Ihnen… zumindest habe ich das bis eben noch gedacht.“
Etwas peinlich berührt stand er vor dem Gemälde und wusste nicht wirklich, was er sagen sollte.

„Du fragst dich, warum du es bist, richtig?“, sprach Godric weiter, Harry sah ihn verständnislos an.
„Warum du es sein musst, der hier den Schlüssel zu Voldemorts Vernichtung finden muss?“

Harry nickte und sah den Gründer etwas verlegen an. „Es kommt mir so vor, als wenn es immer ich sein muss und frage mich, warum?“

Godric sah ihn eindringlich an. „Nun, ich werde es dir erklären, Harry. Überlege, wie die Zeit weiter ginge, wenn du und deine Freundin Ginevra nicht hier wäret. Selbst, wenn jemand den Weg hier her fände, wäre es ihnen nicht möglich, den Schlüssel, von dem ich dir nicht sagen darf, was er ist und wo er ist, zu gebrauchen. Er ist auf dich zugeschnitten, auf genau diese besondere Begebenheit, wie sie sich nun zuträgt.“

Harry nickte. „Sie haben Recht. Irgendwie habe ich es bereits gewusst, dass ich es sein muss und ich danke Ihnen für die Erklärung - jetzt weiß auch, warum. Auch, wenn das Schloss so riesig ist, dass es mir unmöglich erscheint, nach etwas zu suchen, was ich nicht einmal kenne. Aber wenn das der Schlüssel zu Voldemorts Vernichtung ist, dann werde ich mir alle Mühe geben.“

* *

Nach einander stolperten sie aus dem Kamin in Potter Manor, als sie erschöpft und müde wieder Zuhause ankamen. Fertig ließen sie sich im Wohnzimmer auf drei Couches fallen und atmeten erst einmal durch.

„Das Ding ist ja riesig!“, sagte Sirius und nahm den Krug mit Kürbissaft vom Tisch, welchen die Hauselfen sofort nach ihrer Ankunft dort hin gestellt hatten.

„Hast Recht Tatze, wir sollten überlegen eine zweite Karte zu erstellen, damit wir uns nicht verlaufen“, murmelte James so leise, dass nur der neben ihm sitzende Sirius ihn verstand. Sie hatten kaum ein Gespräch über ihre verschiedenen Entdeckungen im Schloss angefangen, als die Flammen sich erneut grün färbten und Dumbledore aus ihnen heraus trat.

„Guten Abend. Ich danke für die Einladung, Liam“, wandte er sich an den Hausherren und gab allen der Reihe nach die Hand. Der Direktor Hogwarts' hatte gerade dankend ein Glas Elfenwein von Claire entgegen genommen, als auch Patrick und Leyah aus dem Kamin traten und sich den Ruß von den Kleidern klopften. Nun waren alle beisammen für das geplante Abendessen.

„Das Essen wäre servier fertig“, quiekte Tiny und verbeugte sich tief vor ihrer Herrin.

„Da kommen wir ja genau pünktlich“, schmunzelte Patrick und folgte den anderen ins Esszimmer des Manors, wo auch gerade Dave und Sam eintrafen.

„Oh Gott, Essen!“, stöhnte Ginny, folgte aber den anderen an den Tisch, um sich zu setzen und die Elfen nicht gänzlich zu beleidigen, welche sich besonders Mühe gegeben hatten mit dem Mal. Schließlich waren ihre Meister den ganzen Tag fort gewesen und waren sicher hungrig - sie konnte ja nicht wissen, dass diese schon von den Elfen in Gryffindor Castle mehr als genug Essen für den Rest der Woche bekommen hatten.

Schließlich saßen allesamt um den Tisch und sahen die Familie Gryffindor-Potter gespannt an, was sie ihnen alles zu erzählen hatte.


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