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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Valentinssamstag I

von vojka

Hey ihr Lieben!
Es ist Mittwoch und auch dieses Mal schaffen wir es, zwei Mal die Woche zu posten^^. Wir hoffen, euch gefällt das Kapitel, die nächsten Drei gehören zusammen… keine Angst, die Spannung kommt mehr als bald zurück!

Doch erst einmal möchten wir euch wieder unser herzliches Dankeschön aussprechen, welches im Einzelnen geht an:
Mrs. Black, hermine1965, hoscht13, lily-luna, 2 of the Marauders, Enim-Reh, ~albuspotter~, Alfadas, nane, kati89, issi und *Steffi Potter*


@all: Wegen den Thestralen: uns ist selbst aufgefallen, dass wir da einen Fehler gemacht haben, tut uns leid. Allerdings mochten wir die Szene, wie James mit ihnen über dem Wald fliegt, so sehr, dass wir sie nicht streichen wollten. Wir werden uns noch etwas einfallen lassen^^

@Mrs. Black: Oh, die Valentinsschaps wurden generell sehr ausgeschrieben, sie kommen also nicht zu kurz^^ (schließlich haben wir sie bereits vor einem Jahr geplant oO)

@lily-luna: Keine Angst, nicht nur du bist neidisch auf Beccy, wir lieben unseren Werwolf auch abgöttisch *_*

@ 2 of the Marauders: *lach* Das Pendant zur Bildzeitung? Interessant.. und gar nicht so abwegig^^.


Damit verabschieden wir uns auch schon wieder von euch und hoffen es gefällt euch,
liebste Grüße,
Cas und Vojka







Kapitel 54

Valentinssamstag I

„Hey James, weißt du schon, wie du Lily nachher beeindrucken willst?“, fragte Sirius seinen besten Freund am Samstagmorgen.

„Ja Tatze, ich weiß es schon ganz genau und ich habe auch schon fast alles zusammen. Ich muss nur noch einmal kurz mit meiner hoffentlich zukünftigen Schwiegertochter reden, denn ich brauche etwas von Lily und sie soll es nicht mitbekommen. Weißt du denn auch schon, was du mit Chris machen möchtest?“, antwortete James ihm und ließ sich wieder auf sein Bett fallen.

„Ja ,ich weiß schon ganz genau, was ich machen möchte. Und wie sieht es mit euch Dreien aus?“, wandte sich Sirius an die anderen drei, welche noch in ihren Betten lagen.

„Ich weiß auch schon ganz genau, womit ich Ginny überraschen werde. Gott sei dank hab ich ja auch eine Karte um sicher zu sein, dass wir nicht überrascht werden“, antwortete Harry mit einem verschmitzten Grinsen.

„Ich kann mich nur anschließen, ich weiß schon lange, was ich heute mit Beccy machen möchte, was ich ihr zeigen und erzählen möchte“ sagte Remus, zum Ende seines Satzes wurde er immer leiser und flüsterte kaum noch. Trotzdem verstand Harry ihn genau, da er in diesem Moment an dem Bett des Werwolfes vorbei ging und sich auf den Weg ins Bad machte.

„Und was ist mit dir, Pete? Hast du ein Date für heute?“, wollte James von dem kleinsten der Rumtreiber wissen.

Alle schauten zu Peter herüber, welcher gerade sehr rot wurde.

„Ja“, nuschelte er als Antwort.

„Darf ich fragen, wer die Glückliche ist, die dir heute Abend Gesellschaft leisten darf?“, fragte Sirius und man sah ihm an, dass er es ehrlich meinte.

„Amy aus Hufflepuff, du weißt schon, die aus der Sechsten“, antwortete Peter schüchtern.

„Ist das die, mit den langen blonden Haaren und den blau-grauen Augen? Pete, du hast Geschmack“, erwiderte Sirius und warf ihm einen anerkennenden Blick zu. Man merkte, dass er sich verändert hatte, seit Harry da war. Peter wurde immer ernster genommen. James und Sirius bemühten sich sehr, dass Peter nie der Peter werden würde, welchen Harry kannte. Von Zeit zu Zeit verfielen sie zwar noch in ihr altes Verhaltensmuster, aber auch Peter und Remus hatten sich verändert. Peter machte jetzt den Mund auf, wenn ihn etwas störte, genauso Remus. Man merkte, dass die Rumtreiber in der letzten Zeit fast erwachsen geworden waren.

„Harry? Weißt du, wo deine Freundin steckt?“, fragte James seinen Sohn.

„Warte mal kurz“, murmelte Harry und kramte in seinem Koffer. „Ah da hab ich sie ja - Ich schwöre feierlich ich bin ein Tunichtgut - Ähm Ginny ist im Gemeinschaftsraum und Mum und Beccy sind bei ihr.“

„So hätte ich es auch gekonnt“, lachte James und fügte hinzu, „Kommst du mit runter und lenkst deine Mum ab?“

***

Den Rest des Tages verbrachten die Jungs damit, alles für den Abend und ihre Liebsten vorzubereiten, während die Mädels sich der Schönheitspflege hingaben und rätselten, was sie erwarten würde.

Gegen 18 Uhr trafen Sirius und Chris sich in der Großen Halle, erfreut kam die Ravenclaw lächelnd auf den Rumtreiber zu.
„Und, womit willst du mich heute beeindrucken?“, fragte sie grinsend und sah ihn mit neckendem Blick an.

Sirius schaute schelmisch zurück und sagte todernst: „Eigentlich hatte ich an ein Picknick in der Küche gedacht.“

Chris' Blick wurde immer länger. „Für die anderen Mädels lässt du dir immer etwas ach so Beeindruckendes einfallen - und mit mir nur ein Picknick? Da hätte ich mir das Date auch sparen können, um in die Küche zu kommen, brauche ich nicht extra dich.“

Sirius grinste. „Man wird doch noch einen Spaß machen dürfen, oder? Lass dich einfach überraschen.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, die sie zögerlich nahm und folgte ihm aus der Halle.

An der Appariergrenze angekommen, drehte er Chris einmal um sich selbst und zog dann einen schwarzen Seidenschal hervor, mit dem er ihr die Augen verband.

„Black, lass den Scheiß, was soll denn das? Willst du mich entführen oder was ist los? Sag mir einfach, wo wir hin wollen und gut ist, ja?“

Sirius bemerkte die leichte Unsicherheit in ihrer Stimme und sah ihr nun direkt in die Augen, die sie von dem Tuch befreit hatte.
„Das mit dem Entführen hast du schon ganz richtig erkannt Chris, allerdings komme ich in friedlicher Absicht daher und werde dich heute Nacht wohlbehalten vor deinem Gemeinschaftsraum absetzen. In der Zwischenzeit musst du mir vertrauen, ich möchte dich aber zu nichts zwingen. Du wolltest etwas Besonderes, du sollst etwas ganz Besonders bekommen - wenn du dich darauf einlässt.“

Chris sah ihn zweifelnd an. Vertrauen, hatte er gesagt.
Er war immerhin ein Black, inwiefern konnte man ihm schon trauen? Ihm, einem Nachkommen einer der schwarzmagischsten Familien überhaupt -
Nein, sagte sie sich, ich tue ihm Unrecht. Er war immerhin ein Gryffindor, der stets loyal zu seinen Freunden stand und noch nie war ihr etwas Verdächtiges zu Ohren gekommen, was auf irgendwelche dunklen Verwicklungen schließen ließ. Jeder wusste, dass er dem Hause Slytherin überaus feindlich gegenüber stand, jenes Haus, welches seit Generationen die Familie Black beherbergt hatte.
Außer ihn.
Unmerklich schüttelte sie den Kopf, das war nicht alles, was sie zurück hielt.
Was war mit seinem ach so ruhmreichen Frauenruf? Was, wenn sie ihm am Ende ebenso verfallen sein würde wie scheinbar alle Mädchen der Schule, die ihm schmachtende Blicke zuwarfen und beinahe in Ohnmacht fielen, wenn er ihnen sein strahlendes Lächeln schenkte? Sie war doch nur eine unter vielen... .
Aber was, wenn nicht...?

Ihre Augen wurden eine Spur weicher, als ihr Blick sich wieder auf Sirius fixierte. „Für heute vertraue ich dir, Black, aber wage es ja nicht, mein Vertrauen zu missbrauchen. Meinetwegen darfst du mir nun auch diese lächerliche Augenbinde umbinden, wenn es denn unbedingt sein muss.“

Lächelnd griff Sirius erneut nach dem Tuch und band es ihr vorsichtig um. Er ergriff ihre Schulter und sagte leise: „Keine Angst, halte dich einfach an mir fest, das Reisen mit dem Portschlüssel könnte etwas unangenehm werden, da wir eine große Strecke zurück legen müssen. Also würde ich dir raten, mich nicht los zu lassen, außer, du willst baden gehen.“

Grinsend zog Sirius einen alten Tagespropheten hervor; er hatte sich extra an Liam wegen des Portschlüssels gewandt und da dieser für ihn wie ein Vater war, hatte er ihm ohne Weiteres bei der Erstellung geholfen.

Noch ehe Chris erneut protestieren konnte, trat Sirius einen Schritt vor und kurz darauf spürten beide das bekannte Reißen unter ihren Bauchnabeln.

Wenige Momente später hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen und Chris nahm eine Vielzahl unterschiedlicher Geräusche und Gerüche wahr. Es roch nach Meer, sie spürte, dass viele Menschen um sie herum waren. Das Kreischen von Möwen wechselte sich ab mit dem Gurren von scheinbar unzähligen Tauben. Sie stand ganz ruhig da und versuchte auszumachen, wo genau sie waren. Noch immer spürte sie die Hand Sirius' an ihrer Schulter, er hatte mit keiner Silbe verlauten lassen, wohin sie unterwegs waren.
Irgendetwas sagte Chris, dass sie auf einem großen Platz stand, sie atmete stickige Luft, hörte geschäftiges Treiben, Rufe in einer anderen Sprache, die sie nicht verstand. Es war überraschend mild, in der Ferne hörte sie leises Klatschen von Leinen und Segeln gegen Schiffsmasten.
Sie spürte vorsichtige Finger, die behutsam den Knoten des Seidentuches lösten, im nächsten Moment waren ihre Augen frei. Sie blinzelte, um sich an das ungewöhnlich helle Licht zu gewöhnen.

Als sie schließlich die Augen ganz geöffnet hatte, fand sie sich in einem schmalen, aber kurzen Zwischengang wieder. Sie ging ein paar Schritte vor und trat auf einen schier riesigen Platz, der gesäumt war von einem einzigen Gebäude, so schien es ihr, das sich u-förmig um den Platz erstreckte.
Staunend blickte sie auf die Fassade, es schien ein sehr altes Gebäude zu sein, mit kunstvollen Arkaden und Fensterbögen. Es strahlte Autorität aus, Macht. Ihre Aufmerksamkeit fiel auf die rote Ziegelsteinmauer neben ihr und ihre Augen wanderten in die Höhe, bis ihr schwindelig wurde. Ganz oben entdeckte sie etwas Goldenes und erkannte, dass es eine Art Glockenturm sein musste, an dem sie nun hinauf sah.

Als sie durch die schmale Gasse sah, in welcher sie aufgetaucht waren, erblickte sie eine weitere, aber hellere und verziertere Fassade, die sie für den Augenblick nicht weiter zuordnen konnte.
Chris drehte sich wieder um und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die große Fläche vor ihr. Sie hatte Recht gehabt, der Platz war überfüllt von Tauben und Menschen, die eilig darüber hasteten, oder auch gemütlich schlenderten, ohne ihre Umgebung jedoch groß zu beachten. Die meisten waren in ein Gespräch mit jemandem verwickelt oder sahen sehr geschäftig aus, Sirius und Chris wurden geflissentlich ignoriert.

Sirius lächelte, nach ihrem Blick zu urteilen, schien seine Idee die Richtige gewesen zu sein. Stumm nahm er ihre Hand und führte sie ein Stückchen weiter in die Mitte. Von hier aus wirkten die Gebäude rechts und links noch Monumentaler und nun konnte man auch erkennen, dass die so kunstvoll verzierte Fassade zu einer mächtigen Kirche gehörte, bei deren Anblick Chris beinahe der Atem stockte.

Mit großen Augen drehte sie sich einmal um sich selbst. Der Anblick war gigantisch. Wohin man sah, zu drei Seiten des Platzes stand das mächtige u-förmige Gebäude, dass so um so Eindruckweckender erschien. An der vierten Seite stand die prunkvolle Kirche, als würde sie sich mit dem Palast, der ihr gegenüber stand, ein ewiges, aber stummes Duell über die Vorherrschaft des Platzes liefern.

Erst nach einigen Sekunden wurde sie sich Sirius gewahr, der wenige Schritte von ihr entfernt stand. Lächelnd beobachtete er sie, freute sich über das Strahlen und aufrichtige Staunen in ihren blaugrauen Augen.

Er grinste. „Willkommen auf dem Piazza della Marco“, sagte er nicht ohne Stolz, als er sah, wie sie ihre Augen vor Erstaunen weit aufriss.

Chris keuchte. „Du bist doch verrückt! Das ist doch… der Wahnsinn! Sind wir wirklich in Venedig? DEM Venedig? Ich wollte schon immer Mal - das ist einfach genial!“

Sirius' Grinsen wurde noch breiter, als er ihre atemlose Begeisterung sah.

„Du hast gesagt, du gehst nur mit mir aus, wenn ich mir etwas ganz Besonderes ausdenke und was wäre da passender als am Tag der Liebe in die Stadt der Liebe zu fahren?“, fragte er und ging auf sie zu. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und zeigte auf die Gebäude, die sie bis eben noch stumm betrachtet und ihre Schönheit genossen hatte. Er erklärte ihr in bester Reiseführermanier die Besonderheiten der verschiedenen Gebäude und sie hörte aufmerksam und interessiert zu.

Er kann ja auch ganz anders sein. Mal nicht nur der arrogante Schönling, sondern aufmerksam und ja fast liebevoll, wie er sich um mich kümmert und mir all das erklärt. Er muss oft hier gewesen sein, wenn er das alles weiß. Sie lauschte seinen Worten noch eine Weile staunend, bis ihre Neugier überwiegte und sie ihn einfach direkt fragte. „Sag mal, wie oft und vor allem, mit wie vielen Mädchen, warst du schon hier?“

Sirius lachte und es klang mehr wie ein Bellen. „Ich war erst einmal hier, mit James' Eltern im letzten Sommer, du musst wissen ich wohne bei ihnen in den Ferien. Naja und ich habe, man höre und staune, gelesen um dir das alles erklären zu können.“

Chris sah ihn perplex an. So kannte sie Sirius gar nicht. Eine ihrer Zimmerkameradinnen war schon einmal mit ihm ausgegangen und hatte danach drei Tage heulend auf dem Bett gelegen. Das war eigentlich auch der Grund gewesen, weshalb sie erst nicht mit ihm ausgehen wollte.

„Komm, da vorne wartet eine Gondel auf uns, die uns über die Kanäle schippern wird.“ Mit diesen Worten schnappte er sich ihre Hand und zog sie sanft aber bestimmt in Richtung eines kleinen Kanals.

„Aber der wird nicht für uns singen oder?“, fragte sie und versuchte Sirius dazu zu bewegen, etwas langsamer zu gehen.

Sirius grinste sie an. „Das gehört einfach dazu. Sobald ein Mann und eine Frau in eine der Gondeln sitzen, singen sie, da kannst du nicht wirklich etwas gegen machen. Ich würde ihn ja für dich mit einem Silencio belegen, aber ich glaube, da würde ich mir nur Ärger einhandeln.“

Beide genossen die Fahrt. Es war mittlerweile dunkel und über ihnen begannen die Sterne zu glitzern. Er versucht scheinbar alles um mich rumzukriegen. Aber da musst du dir schon mehr einfallen lassen, Sirius Black. So einfach bin ich nicht zu haben. Außerdem habe ich mir geschworen, mit dir nichts anzufangen und an diesen Vorsatz werde ich mich auch halten.

Langsam begann Chris zu frieren und wegen des Muggels konnten sie keinen Wärmezauber sprechen und mussten sich in ihre Jacken und mitgebrachte Decken kuscheln.
Noch saßen sie mit etwas Abstand zu einander in dem kleinen Boot; während der Gondoliere sang, hatten sie sich zurück gelehnt um die vorbeiziehenden alten ehemaligen Herrenhäuser und die Sterne über ihnen zu betrachten. Es war, als wären sie in eine andere Zeit eingetaucht, oder besser noch, an einem Ort, wo die Zeit still stand.

Erst ein Magengrummeln ließ sie wieder in die Gegenwart zurück kehren und Sirius sah Chris belustigt an.

„Dass Mal jemand eher Hunger hat als ich, habe ich auch selten erlebt“, grinste er und Chris streckte ihm die Zunge heraus.

„Ich habe nichts zu Abend gegessen in der Hoffnung, dass Mister Black dafür sorgen wird“, lachte sie und versuchte die Gedanken abzuschütteln, dass er in diesem Moment einfach absolut sympathisch wirkte.

„Wir sind gleich da“, sagt er und deutete auf einen etwas entfernt liegenden, durch eine Straßenlaterne beleuchteten Anlegeplatz. Chris setzte sich etwas auf und tatsächlich steuerte das Boot auf das Ufer zu und wenige Augenblicke später standen sie wieder auf festem Boden.

„Und jetzt?“, fragte sie etwas unschlüssig. Sie musste zwar zugeben, dass Venedig eine wunderbare Idee war - jedoch hätte sie gern etwas mehr von der Stadt gesehen als nur eine Bootsfahrt im Dunkeln.

„Jetzt“, sagte Sirius, nahm ihre Hand und zog sie mit sich, „gehen wir Essen.“

Verwirrt blieb Chris nichts anderes übrig als ihm zu folgen und nach wenigen Metern und einigen Ecken und Treppen, standen sie vor einem alten, aber noch überraschend gut in Stand gehaltenem ehemaligen Haus der höheren Zünfte.

„Im Gegensatz zu vielen anderen Häusern in diesem Teil der Stadt ist dieses hier noch bewohnt. Die Stadt verfault unter den Abwässern, die Mauern zerfallen und die Gebäude werden morsch - aber dieses hier ist eine Ausnahme. Und ich denke, du wirst auch gleich verstehen, warum.“

Er klopfte an einen großen, in Messing gehaltenen Ring, in welchem ein geflügelter Löwe eingearbeitet war; der Klang des Schlages schien in der Gasse wider zu hallen.

Wenige Augenblicke später öffnete ihnen ein kleiner, sich verbeugender Hauself und bat sie überschwänglich, einzutreten.

Chris mochte das Haus, es stand am Fuße einer weiteren Treppe, die über einen der Kanäle führte. Damit stand eine Seitenwand des Hauses direkt am Wasser. Von eben jener aus musste man einen wundervollen Blick haben, da sich gerade an der Stelle der Kanal etwas einbog und man so eine freie Sicht auf das Wasser und die das Ufer bildenden Häuser hatte.

„Schön, dass Signore Black und Signora Carter da sind. Wünschen Signore und Signora gleich zu speisen?“, fragte der kleine Elf so höflich und aufgeregt, dass Chris beinahe lachen musste.

Sirius jedoch sah das Geschöpf nur lächelnd an. „Gerne, wenn ihr alles vorbereitet habt?“

„Aber natürlich, Signore Black! Wenn Sie mir bitte folgen würden, Signore und Signora?“

Dabei verneigte er sich so tief, dass seine langen Ohren herab baumelten. Doch wenige Sekunden später schien er sich wieder an seine Aufgabe erinnert zu haben und erschien am oberen Ende des Treppenabsatzes.

„Hier entlang, bitte, Signore e Signora“, sagte er und wartete, bis Sirius und Chris zu ihm aufgeschlossen hatten. Zuerst wunderte Chris sich, warum der Elf nicht einfach ebenso die Treppen hoch stieg wie sie - bis ihr die Bauweise der Treppen bewusst wurde. Es musste für einen Elfen von der Größe ihres Gastwirtes nahezu unmöglich sein, die steilen Treppenstufen zu erklimmen - weswegen sie nichts sagte und ihm einfach folgte.

Das Haus war sehr prachtvoll und wahrscheinlich durch Magie in dem Zustand gehalten, in welchem es einst erbaut worden war. Die Räume waren groß und bei Tage sicherlich von Licht durchflutet.
Chris blieb gar keine Zeit, die Bauwerkskunst aus dem 15 Jahrhundert zu bewundern, als sie durch eine riesige Balkontür auf eine wunderschön eingerichtete Dachterrasse traten.

Der Ort war durch einen Wärmezauber und zugleich einen Muggelabwehrzauber geschützt, sodass sie die warmen Mäntel ablegen und sich frei bewegen konnten in der Sicherheit, dass niemand sie sehen würde.

„Das ist einfach wunderschön!“, sagte Chris begeistert, als sie den gedeckten Tisch sah, der liebevoll dekoriert war. Das Geschirr war aus feinstem Porzellan, die Gläser hauchzart und wohl schon sehr alt - schließlich war Venedig einst berühmt für sein Glaskunsthandwerk gewesen.

Sirius grinste, als er ihren Gesichtsausdruck sah - er hatte es wohl geschafft, sie zu beeindrucken. So ging er um den Tisch herum und hielt ihren Stuhl bereit - doch Chris ging zum Geländer hinüber und sah auf die in der Nacht schwach erleuchteten Kanal.

„Sirius, ich muss zugeben, ich habe dich unterschätzt. Das hier ist wirklich wundervoll.“

Als sie sich zu ihm umdrehte, sah er sie einfach nur an und lächelte, die Hände wartend auf die Stuhllehne gestützt und wieder merkte Chris, wie etwas in ihr begann zu bröckeln.

Merlin, Christine, reiß dich zusammen! Nur, weil er gut aussieht, musst du noch nicht gleich dahin schmelzen!, mahnte sie sich selbst.

So ging sie mit so sicheren Schritten wie möglich auf ihn zu und setzte sich. Kaum hatte Sirius selbst Platz genommen, erschienen wie aus dem Nichts große Platten auf einem Tisch neben ihnen mit allerlei italienischen Köstlichkeiten.

„Nimm nicht zu viel“, sagte Sirius lachend, als er Chris' große Augen sah. „Das ist erst die Antipasti.“

Doch Chris' Neugier war geweckt. Sie nahm sich von allem ein wenig und probierte - und mit jedem Bissen wurde ihr Gaumen etwas mehr verwöhnt.

Sie ließen sich Zeit beim Essen, sowohl beim Hauptgang als auch bei der Nachspeise.

„Ich glaube, ich platze“, sagte Chris matt und hielt sich den Bauch, als sie ihr noch halb gefülltes Tiramisuschüsselchen von sich schob.

„Was hältst du von einem Verdauungsspaziergang?“

Chris nickte begeistert.

Sirius wies den Hauselfen an, ihnen den Nachtisch für später aufzuheben und in ihre Wintermäntel gehüllt spazierten sie aus dem alten Haus heraus, dann nach rechts über die Brücke, wo sie kurz stehenblieben und schließlich weiter gingen durch die kleinen und verschlungenen Straßen Venedigs.

Am Ende konnte keiner von ihnen mehr sagen, worüber sie alles geredet hatten. Alles und gleichzeitig nichts.
Ihre Hände hatten ihren Weg irgendwie zu einander gefunden und so schlenderten sie durch die Nacht von Venedig. Hier und da huschte eine Gestalt entlang und warf lange Schatten voraus, die von den Straßenlaternen herrührten, doch kurz darauf waren die Schritte bereits wieder verklungen.

„Wie still es ist“, meinte Chris und sah sich um, doch sie waren umgeben von Straßenlaternen und den Sternen, welche sich im Wasser widerspiegelten, sodass es aussah wie ein glitzerndes Band, welches sich durch die Stadt zog und sie des Nachts verzauberte.

„Das ist es nur, weil es noch Winter ist“, sagte Sirius. „Im Sommer quetscht sich hier ein Tourist an den anderen, sodass man kaum vorwärts kommt. Grausam. Da bevorzuge ich doch wirklich eine ruhige, wenn auch kalte, Stadt, die wir ganz allein erobern können.“

Chris nickte und sie gingen weiter, vorbei an alten Fassaden, leeren Plätzen und verlassenen Brücken.

„Da vorn, das ist die Seufzerbrücke!“, rief Sirius auf einmal und zog Chris mit sich, welche nur verwundert hinterher laufen konnte.

Als sie die Mitte der nächsten Brücke erreicht hatten, hielt Sirius an und zeigte auf die Brücke, welche wenige Meter entfernt zwischen zwei Gebäuden über den Kanal gespannt war.

„Das hier“, er klopfte mit den Händen auf das Geländer der Brücke, auf welcher sie nun standen, „ist die Ponte della Paglia, die Strohbrücke. Hier legten früher die Schiffe an, die mit Stroh beladen waren, daher der Name. Dort vorn im Halbdunkel siehst du die Ponte dei Sospiri, die Seufzerbrücke. Sie verbindet das Gerichtsgebäude mit dem Gefängnis und heißt so, da es das letzte Mal ist, dass die Gefangenen einen Atemzug in frischer Luft tun können - und nicht wenige seufzen eben bei diesem letzten Gang.“

Chris fragte sich, woher Sirius all das wusste - hatte er wirklich Bücher gewälzt um diese Dinge in Erfahrung zu bringen? Das konnte sie sich bei ihm eigentlich als Letztes vorstellen.

Doch sie musste zugeben, dass Sirius Black sie überraschte - positiv überraschte. Er hatte heute Abend gezeigt, dass er nicht nur ein draufgängerischer Rumtreiberheld war, der nichts als Streiche und dumme Sprüche im Kopf hatte - nein.
Er konnte auch ernst, lustig und durchaus charmant sein.

Kein Grund, nervös zu werden. Du hast es immer noch mit Sirius Black zu tun und verbringst den Valentinstag mit ihm - natürlich ist er zu dir charmant, schließlich will er dich nur herum kriegen!, dachte Chris und entzog ihm ihre Hand, welche plötzlich begann zu schwitzen.

„Was ist?“, fragte Sirius und sah sie von der Seite her an.

„Oh… nichts“, sagte Chris schnell und versteckte ihre Hände in ihren Manteltaschen.

Sirius seufzte leise. „Du traust mir immer noch nicht, habe ich Recht?“

Nun sah sie ihn doch an. „Ganz richtig erkannt, Black. Ich traue dir nicht, nicht an diesem Abend und auch sonst nicht.“ Die Worte hatten heftiger geklungen, als sie gemeint waren. Aber irgendetwas hatte er an sich, dass sie zur Weißglut brachte. Sie musste nur noch heraus finden, was.

„Aber du bist mit gekommen“, stellte Sirius nüchtern fest und beobachtete fasziniert, wie ihre Miene weicher wurde. „Du bist mit mir hier her gekommen, hast dir die Augen verbinden lassen, mit mir die Bootsfahrt gemacht, mit mir gegessen. Und jetzt stehen wir hier und du sagst, du traust mir nicht? Vielen dank auch.“

Es hatte vorwurfsvoll klingen sollen, aber Sirius merkte selbst, dass seine Stimme mehr verletzt klang.
Er hatte so sehr gehofft, dass er sie überzeugen konnte, nicht so von ihm zu denken - aber er würde seinen Ruf wohl nicht innerhalb eines Abends wieder gerade rücken können.
Nicht bei Christine Carter.
Und doch musste er erschreckt fest stellen, dass er genau das wollte.

Chris stand nun etwas zerknirscht an dem Geländer. „Es ist nur… der Abend war wirklich wunderschön, Sirius. Aber… ich frage mich einfach, ob du das für jedes andere Mädchen auch getan hättest und es nur Zufall war, dass ich Ja gesagt habe.“

Unbewusst trat er einen Schritt auf sie zu.
„Nein, hätte ich nicht. Ich habe es für dich organisiert, wirklich nur für dich.“

Er war jetzt ganz nah und sie konnte selbst im Dunkel der Nacht noch seine grauen Augen blitzen sehen, die ihren Blick gefangen nahmen.

„Warum?“, hauchte sie nur, konnte sich jedoch nicht von seinen Augen lösen und schloss diese im nächsten Moment, als sie seine Lippen auf den ihren spürte und für den Augenblick alles um sich herum vergaß.

Als sie sich wieder von einander lösten, sahen sie sich verlegen an. Chris merkte, wie sie rot wurde und spürte ein Kribbeln, wo ihre Lippen sich berührt hatten.

Nicht anders erging es Sirius, dem es war, als könne er sie noch immer schmecken. So intensiv und warm war bisher noch kein Kuss gewesen - und erst Recht hatte kein Kuss, den er je mit einem Mädchen geteilt hatte, solch ein Flattern in ihm hinterlassen.

„Wir… wir sollten zurück nach Hogwarts“, sagte Chris leise, beließ ihre Hände jedoch in den seinen und drückte sie kurz. Es war ein seltsam schönes Gefühl, hier mit ihm zu stehen.

Nein, ich werde dem nicht nachgeben. Er ist immer noch Sirius Black und morgen hat er mich bereits vergessen, wie alle anderen auch.

Sie versuchte, sich den Abend nicht durch das dumpfe Magenziehen kaputt zu machen und als Sirius nickte, holte er den Portschlüssel wieder aus der Tasche und tippte ihn mit seinem Zauberstab an..
Wenige Sekunden später lag das verschneite Schloss vor ihnen. Sie fühlten einen kurzen Druck, als sie die Appariersperre durchschritten und machten sich, noch immer Hand in Hand, auf zum Schloss.


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