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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - 36. Raum der Wünsche

von vojka

Hey ihr Lieben,
wieder ist eine Woche rum, naja fast und diesmal gibt es, wie einige von euch schon entdeckt haben, einen P 18 Teil. Wenn ihr das Passwort haben wollt, schreibt uns an, die die uns schon angeschrieben haben, werden es bekommen.

Ganz besonders möchten wir erst einmal unseren Kommi-Schreibern danken: 2 of the Marauders, ginnygirl, Lily-Isabell, GinnyWeasley95, °*Hermine*°, Kati89, hermine1965, Eo-Lahallia, DM-Potter, issi, Hermine94, The-Matt, Lilly4 & sisa.

Natürlich danken wir auch noch mal denen, die etwas in unser Forum geschrieben haben, auch wenn sie sofort Antworten bekommen. hermine1965, issi, Hermine94, Skydreamer & Nane.


@ The-Matt: Zu den Todessern bzw. der Narbe müssen wir sagen, das du Recht hast. Wir denken immer ja das kommt, und dann kommt uns wieder eine andere Idee und es wird doch wieder vergessen. Demnächst kommt wieder etwas in der Richtung. Auch bemühen wir uns, mehr darauf einzugehen.

@ Hermine94: Nicht Lily hat die selbe Patronusgestalt wie Snape, sondern Snape hat die selbe wie Lily, genauere Erklärung findest du im Forum, bzw. in HP 7 (Kapitel, Die Geschichte des Prinzen), Auch zu der Frage, was ein Greif ist, findet ihr im Forum eine lange Antwort, schaut doch einmal hinein.

@ all: Was der Greif genau zu bedeuten hat, erfahrt ihr in diesem Kapitel und auch in Kapitel 40 bzw. 41.

Nun aber viel Spaß.

LG

~Cassiopeia~ & vojka


Kapitel 36

Im Raum der Wünsche

Liam hatte diesen Satz kaum ausgesprochen, da wurde die Tür zum Verwandlungsklassenzimmer aufgerissen.

„Es tut mir leid, ihr müsst den Rest eurer Trainingsstunde ausfallen lassen, es gab einen Angriff und wir brauchen euch, Liam und Patrick“, rief Dumbledore in den Raum.

Die beiden Auroren nahmen sich sofort ihre Umhänge. Patrick zog ein Buch daraus hervor und legte es auf den Stuhl, wo eben noch sein Umhang gehangen hatte. „Wir machen nächste Woche weiter. Ihr könnt euch entweder einmal dieses Buch ansehen, allgemeine Zauber üben oder ihr macht für heute Schluss.“ Mit diesen Worten verschwanden die drei Erwachsenen und ließen acht ratlose Schüler zurück.

„Ich hasse es, wenn ich weiß, dass Dad zu einem Einsatz muss“, murmelte Beccy und ließ sich von Remus in seine Arme ziehen.

Eine Weile herrschte noch Schweigen im Raum, bis Sirius der Stille ein Ende bereitete. „Wir können jetzt hier sitzen und Trübsal blasen oder wir tun etwas dafür, dass wir bei den nächsten Einsätzen mitdürfen.“ Damit stand er auf und ging auf den Stuhl zu, auf welchem das Buch lag. Er besah es sich, runzelte die Stirn und gab es der Gruppe, welche Animagi werden wollten.

„Ich glaube, das ist für euch.“ ?Der kinderleichte Weg ein Animagus zu werden' stand auf dem Einband. Harry nahm das Buch entgegen und blätterte das Inhaltsverzeichnis durch.

„Da stehen noch mehr Techniken, wie man sein Seelentier finden kann und auch wie die Verwandlung genau funktioniert. Es ist viel besser erklärt als in den Büchern aus der Bibliothek und es ist auch neuer“, sagte er und blätterte das Buch langsam durch. Hin und wieder verweilte er auf einer der Seiten und überflog das dort Geschriebene. „Erinnert ihr euch noch daran, was in den Büchern stand? Wenn ich mich richtig erinnere, stand dort doch, dass man die erste Verwandlung nur an bestimmten Tagen schaffen kann. Dieser Autor schreibt allerdings, dass man es zu jeder Zeit schaffen kann, das es an den Wendefesten nur leichter funktioniert. Es kommt alleine auf die Willenskraft und die innere Stärke eines Zauberers an, ob die Verwandlung auch an anderen Tagen klappt. Weiter steht hier, dass wir uns auf Schmerzen gefasst machen sollen, weil gerade bei Tieren, die größer sind als unsere menschliche Form die Knochen, Sehnen und die Haut in kürzester Zeit wachsen müssen.“

„Das stimmt Harry, ich weiß noch, wie schmerzhaft es war, aber ich versichere euch, es wird bei jedem Mal leichter“, warf James ein. Peter fügte noch hinzu: „Meine tat nicht ganz so weh, bei mir war es eher so, das alles zusammengedrückt wurde, und ich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen, aber auch dies wird weniger, je öfter man sich verwandelt.“

„Dad, was hältst du davon, wenn du das Buch, welches Peter mir in der Winkelgasse gekauft hat, holst? Vielleicht findest du dort ja ein paar nützliche Zauber für uns“, wandte sich Harry an James, welcher nickte und den Raum verließ. Sie hatten stillschweigend vereinbart, hier zu bleiben und alles zu tun, damit sie besser wurden.

Sirius zog Peter auf die Beine und ging mit ihm in die andere Seite des Raumes, wo er mit ihm noch einmal ein paar grundlegende Zauber üben konnte. Peter war mit Feuereifer dabei, es sah so aus, als wolle er alles, was er in den letzten sechs Jahren nicht verstanden oder gekonnt hatte, auf einmal aufholen.

„Pete? Ist alles klar mit dir?“, fragte Sirius ihn, denn dieses Verhalten war er von kleinsten der Rumtreiber einfach nicht gewöhnt. Klar, er bemühte sich im Unterricht und er lernte auch, aber nie war es so von Erfolg erkrönt wie an diesen beiden Tagen.

„Ja es ist alles klar, warum fragst du?“, antwortete Peter und senkte seinen Blick.

Was soll schon in Ordnung sein? Meine Eltern wurden von Todessern angegriffen. Wer weiß, ob sie überlebt hätten, wenn der Orden nicht eingegriffen hätte. Mir geht das Gespräch mit Harry nicht mehr aus dem Kopf, als er mir erzählte, was für ein Todesser ich bin, der eigentlich nur vor Voldemorts Füßen herum kriecht, niedere Arbeiten verrichten darf und als Krönung des Ganzen auch noch bestraft wird. Ich frage mich langsam, was in mir vorging, dass ich mich diesen hirnlosen Trotteln rund um den größenwahnsinnigen Irren angeschlossen habe. Wieso habe ich meine Freunde verraten? Aus Angst? Natürlich aus Angst, ich war, bin und werde immer eine kleine feige Ratte bleiben, das sagt schon meine Animagusform. Ich will nicht der werden, den Harry kennt, dachte Peter. Er wischte sich eine Träne, die gerade sein Auge verlassen wollte, energisch weg und hob wieder seinen Zauberstab.

„Lass uns weiter machen, Tatze“, sagte er bestimmt und wollte gerade einen Schockzauber auf einen Dummy, welche Patrick und Liam aus dem Ministerium mitgebracht hatten, abfeuern, als sein Zauberstabarm von Sirius nach unten gedrückt wurde.

„Pete bitte, du hast dich in letzter Zeit verändert, was ist los?“, fragte Sirius einfühlsam und sah seinem Freund fest in die Augen.

Was ist denn mit Tatze los, so kenne ich ihn ja gar nicht. Seit wann ist er so um mich bemüht?, fragte sich Wurmschwanz, seufzte dann aber, denn er wusste, das es kein Entkommen gab. „Ich will nicht der werden, den Harry kennt, ich will ihn nicht enttäuschen, euch enttäuschen. Aber wer bin ich schon, außer einer kleinen, feigen Ratte?“

„Hör auf! Was du bist? Du bist ein wundervoller Freund. Ja, in Harrys Zeit vielleicht nicht, aber du hast jetzt die Chance alles zu ändern, du hast die Chance jetzt der zu werden, der du sein möchtest. Mache etwas aus dieser Möglichkeit, wir alle werden dir dabei helfen, verstanden?“, fragte Sirius und sah seinen Freund eindringlich an.

Harry, welcher in der gegenüberliegenden Ecke des Raumes saß, hatte das Gespräch der beiden verfolgt und verfiel wieder in seine Grübeleien. Irgendwie erinnert er mich an Neville in meinem fünften Jahr. Beide sind nicht besonders gut in der Schule, werden ständig von Selbstzweifeln geplagt. Aber sowohl Neville als auch Peter ändern sich durch ein Ereignis in ihrem Leben. Bei Neville ist es der Ausbruch von der Person, die seine Eltern folterte und bei Peter ist es meine Ankunft hier und vielleicht auch ein wenig der Angriff auf seine Eltern. Ich hoffe, dass er es schafft Voldemort zu widerstehen. Es wäre schade, denn irgendwie mag ich diesen Peter langsam, dachte er und sah weiter zu den beiden Animagi.

Da ging die Tür auf und James kam mit dem Buch in der Hand wieder. Er las schon eifrig darin und ein Pergament mit Feder schwebte neben ihm und notierte fleißig, was er ihr diktierte. Er nahm beides aus der Luft und legte es auf eines der Pulte, welche an den Rand gerückt worden waren. „Hey, Leute. Harry, das Buch ist echt gut, ich hab auf dem Weg hier her schon ein wenig drin geblättert und schon zwei, drei Zauber heraus geschrieben, welche wir unbedingt lernen müssen“, sprudelte es aus ihm heraus, bevor er sich zu Sirius und Peter gesellte, damit die Animagusschüler mit ihrem Training weiter machen konnten.

Sie übten fleißig weiter und es waren mittlerweile schon Erfolge zu verbuchen. Lily wusste nun sicher, welche Animagusform sie einnehmen würde, genauso wie Ginny. Aber die beiden Mädels sowie Harry und Beccy hatten unter sich vereinbart noch nichts darüber zu sagen, sondern abzuwarten, ob es erraten würde, wenn sie mit den Verwandlungen beginnen würden. Beccy und Harry meditierten weiter. Ihre Tiere waren immer noch nicht greifbar, aber sie waren hoch motiviert, keiner von beiden wollte der letzte sein, der seine Gestalt wusste.

Lily, Ginny und Remus hatten sich mit Patricks Buch in eine andere Ecke verzogen und lasen nun eifrig nach, was zu tun war, damit die Verwandlung klappten. Immer wieder versuchten sie es, aber bisher war nicht die kleinste Veränderung zu bemerken. Scheinbar war besonders bei Lily die Angst vor den Schmerzen zu groß, als dass sie die Verwandlung ohne Probleme in Angriff nehmen konnte. Ihre tierische Gestalt war größer als ihre menschliche und das, was James vorhin beschrieben hatte, behagte ihr einfach nicht.
James saß wieder in einer anderen Ecke und brütete über Harrys Buch. So fleißig sah man James Liam Potter selten über etwas sitzen, aus dem man lernen konnte.

Sirius und Peter standen in der letzten Ecke und probierten Zauber um Zauber. Gerade waren sie dabei den Patronus weiter zu üben, da alle anderen in diesem Raum ihren schon gestaltlich hinbekamen, nur bei ihnen wollte es nicht klappen. Leider fanden sie einfach nicht heraus, woran dies lag.

Sie arbeiteten ohne Pause, bemerkten nicht einmal, dass sie das Mittagessen sausen ließen oder das zwischendurch jemand in den Raum gesehen hatte. Sie waren viel zu sehr mit ihren jeweiligen Übungen oder Aufgaben beschäftigt. Irgendwann war ein leises Plopp zu hören und Crossie stand mitten im Zimmer, mit einem Tablett mit belegten Sandwisches und einen Krug mit Kürbissaft beladen, welches er auf einem der Tische abstellte und ohne ein Wort wieder verschwand. Synchron fingen alle Mägen an zu knurren.

„Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich Hunger habe“, sagte Harry, stand auf, ging zu dem Tisch mit den Broten und bediente sich. Die anderen folgten ihm so gleich. Wenn einer befürchtet hatte, das Essen würde nicht reichen, so wurde er eines besseren belehrt, denn die Platte fühlte sich immer wieder von neuem, genau wie der Krug mit dem Kürbissaft.

„Ein Butterbier wäre mir jetzt zwar lieber, aber das gönne ich mir erst, nachdem wir fertig sind für heute“, sagte James und steckte sich das letzte Stück seines Sandwisches in den Mund.

Als alle gesättigt waren, gingen sie wieder an die Arbeit und es war genauso ruhig wie schon zuvor. Nur aus einer Ecke waren den Tag über Geräusche gekommen und das war von Peter und Sirius, denn Sirius meinte, Peter müsse die Zauber erst verbal im Schlaf beherrschen um sie nonverbal zu lernen. Und er machte große Fortschritte. Er war nicht mehr so zögerlich bei der Ausübung seiner Zauber, sondern sprach sie mit mehr Selbstbewusstsein.

„Was macht ihr denn noch hier?“, fragte um kurz nach acht eine Stimme von der Tür her. Dumbledore stand im Türrahmen und sah verblüfft aber auch schmunzelnd auf die acht Gryffindors. Er ging in den Raum und setzte sich auf einen der Stühle, welche immer noch im Kreis in der Mitte des Zimmers standen.

Zögernd setzten sich die acht zu ihm und erwarteten ihre Standpauke. Der Reihe nach musterte der Direkter sie alle über die Ränder seiner Halbmondbrille hinweg und ein jeder hatte das Gefühl geröntgt zu werden.

„Ich bewundere euren Einsatz. Professor McGonagall hat mir eben, nachdem ich wieder kam berichtet, dass ihr nicht einmal für die Mahlzeiten euer Training unterbrochen habt, aber wie ich sehe, hat sie dafür gesorgt, dass ihr trotzdem etwas bekommt. Sie war erstaunt, wie ruhig es in diesem Raum war, denn sie ist ein paar Mal vorbeigegangen, hat aber außer der Stimme von Peter und Sirius nichts gehört. Ich bin stolz auf euch“, sprach Dumbledore, die Lernwütigen sahen sich erstaunt an, keine Standpauke, dass sie das Klassenzimmer immer noch besetzten? Kein Wort darüber, außerhalb des Unterrichts ohne Aufsicht gezaubert zu haben? „Ich würde jetzt allerdings vorschlagen, dass ihr alle in euren Gemeinschaftsraum geht und den restlichen Abend über entspannt. Es liegt wieder eine anstrengende Woche mit Schule und Training vor euch“, fügte Dumbledore noch hinzu.

„Sir? Darf ich Sie noch kurz was fragen?“, kam es leise von Beccy.

„Nun Beccy, du hast mich ja jetzt schon etwas gefragt, aber ich denke, eine Frage darfst du ruhig noch stellen“, lächelte Dumbledore und sah sie aufmunternd an.

„Wie geht es Dad und Liam, was ist bei dem Angriff passiert, geht es allen gut?“, wollte sie vom Oberhaupt des Phoenixordens wissen.

Das Gesicht des Schulleiters wirkte mit einmal müde. „Es gab einen Angriff auf ein kleines Dorf an der Ostküste Englands. Dort lebten Muggel mit Zauberer und Hexen in friedlicher Harmonie zusammen“, begann er, wurde aber von Harry unterbrochen.

„Lebten, Sir?“, fragte er geschockt.

„Ja, von dem Dorf existieren nur noch die Grundmauern. Die Todesser haben alles in Brand gesteckt und gemordet, wo sie nur konnten. Aber keine Angst, euren Vätern geht es gut und auch sonst haben andere Ordensmitglieder nur leichte Verletzungen zu beklagen“, versuchte er sie nach dieser Schreckensmeldung aufzuheitern. „Aber nun husch, ab mit euch.“

Alle standen betrübt auf, der Schrecken dieser Meldung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Ginny nahm Harrys Hand und wollte den anderen, welche schon zur Tür hinaus verschwunden waren, folgen, aber ihr Freund hielt sie noch zurück. „Professor? Dürften Ginny und ich noch etwas auf die Ländereien? Ich brauche frische Luft und ich glaube, sie lässt mich jetzt nicht so schnell los“, fragte er und sah schmunzelnd zu seiner Freundin.

„Ja, geht nur, aber bitte bleibt nicht mehr zulange draußen und geht nicht zu weit aufs Gelände hinaus, bleibt in der Nähe des Schlosses“, antwortete Dumbledore und schenkte ihnen ein gütiges Lächeln, was jedoch irgendwie leicht gequält aussah.

Harry und Ginny liefen zu ihrem Gemeinschaftsraum und weiter in ihre Schlafsäle, holten sich warme Jacken und waren mit einem „Wir sind frische Luft schnappen“, schon wieder aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden.

Schweigend und eng umschlungen gingen sie durch die so friedlich scheinende Winterlandschaft. Alles, was die Landschaft beleuchtete, waren die unzähligen Sterne, welche über dem Liebespaar funkelten, denn der Mond war kaum zu sehen.

Morgen ist Neumond und damit der schönste Tag im Monat für Remus, dachte Harry und zog seine Freundin noch näher an sich heran. Er wollte jetzt an nichts denken, nicht an den Angriff, nicht an ihr Training, nicht an die Zukunft und auch nicht an ihre Vergangenheit. Er wollte nur im hier und jetzt sein mit seiner wunderschönen Freundin an der Seite. Sie blieben stehen und Harry nahm sie sanft in den Arm und küsste sie. Dieser Kuss war erst zärtlich, es sah so aus, als würden sich ihre Lippen kaum berühren, als hätten sie Angst bei der Kälte, welche hier draußen herrschte, könnten ihre Lippen aneinander festfrieren. Aber schon nach kurzer Zeit wurde der Kuss intensiver und leidenschaftlicher.

„Was hältst du davon, wenn wir uns einen wärmeren und gemütlicheren Ort suchen, wo wir ungestört sind?“, raunte ihm Ginny ins Ohr. Ihr warmer Atmen bescherte ihm eine Gänsehaut, sodass er nickend zustimmte und sie Arm in Arm zurück zum Schloss gingen.

**

„Ich bin wieder zu Hause, Schatz“, rief Liam Potter, als er durch die Haustür von Potter Manor trat. Er sah müde und abgespannt aus. Claire, welche seinen Ruf vernommen hatte, trat eben aus der Tür des Salons.

Sie ging zu ihm, schenkte ihm ein Glas mit Feuerwhiskey ein und setzte sich neben ihn. Er nahm das Glas lächelnd entgegen und stürzte es in einem Zug herunter.

„War es so schlimm?“, fragte Claire einfühlsam und strich eine vorwitzige Strähne ihres schulterlangen, roten Haares wieder hinteres Ohr.

Liam nickte. „Es war grausam, von dem Dorf existiert nichts mehr, nur vereinzelte Mauern lassen erahnen, dass dort mal Häuser standen. Fast alle Bewohner sind tot. Nur zwei der Zaubererfamilien konnten sich retten. Sie wurden erst einmal in Sicherheit gebracht und morgen werde ich sie mit Pat befragen. Es war einfach grausam, überall verstümmelte Körper, aber das schlimmste Bild war für mich eine Mutter, die ihr kleines Baby umklammert hielt. Sie war tot, das Baby lebt noch so gerade und wird gerade im Mungos behandelt.“ Er schloss einen Moment die Augen, zu schrecklich waren die Bilder, die sich immer wieder vor seinem geistigen Auge abspielten. In solchen Momenten hasste er seinen Job. „Meine erste Vermutung ist, dass es diese Bastarde auf die beiden Familien, welche überlebten, abgesehen hatten, denn dort war der Ursprung der Zerstörung. Zwei alte Reinblütige Familien, die wie wir gegen die Ansichten Voldemorts sind. Sie bekämpfen ihn zwar nicht öffentlich wie ich, aber sie weigern sich auch, sich ihm anzuschließen. Claire, ich muss zugeben, ich habe Angst. Nicht um mich, sondern um dich und James. Was ist, wenn er hier bei uns auftaucht? Schreibst du James morgen, dass er besonders vorsichtig sein soll und nicht alleine das Schloss verlässt? Ich weiß, dass er fast immer seine Freunde dabei hat, aber man weiß ja nie, auch Sirius soll besonders vorsichtig sein, er wird als Blutsverräter“, bei dem Wort lachte er hohl auf, „auch ein beliebtes Ziel der Angriffe sein.“

Liam sah müde aus und Claire zog ihn in eine liebevolle Umarmung. „Ich werde ihm schreiben, aber irgendetwas anderes beschäftigt dich doch auch noch“, sagte sie und sah ihn prüfend an. Nach fast zwanzig Ehejahren kannte sie ihren Mann in und auswendig und spürte, wenn etwas nicht stimmte.

Er sah lächelnd auf, zwar wirkte dieses Lächeln leicht schief, aber auch glücklich. „Dir kann ich nichts vormachen, oder?“

„Wäre doch schade, nach so einer langen und wundervollen Zeit an deiner Seite, oder?“, fragte sie, schmunzelte und sah ihn auffordernd an.

Liam seufzte. „Du gibst nicht eher Ruhe, bis ich es dir erzählt habe, richtig?“, wollte er wissen und bekam ein Nicken als Bestätigung. „Also gut. Du kennst ja die Legenden, die sich um den Namen Potter ranken.“ Wieder nickte sie und so fuhr er fort. „Ich glaube, es ist etwas dran. Bisher habe ich es immer nur für Angeberei gehalten und die meisten meiner Vorfahren genauso, aber nun.“ Er versank in seine Gedanken und nachdem er fast fünf Minuten geschwiegen hatte, räusperte sich Claire.

„Was ist nun anders?“, fragte sie und nahm seine Hand in die ihre und drückte sie sanft. Sie wollte ihm zeigen, dass er nicht alleine war, das egal was geschehen war, sie zu ihm stehen würde.

„James' Patronus ändert alles“, flüsterte er tonlos. Claire runzelte die Stirn, was hatte der Patronus ihres Sohnes damit zu tun? „Er hat einen Greif.“

Nun verstand sie, was ihr Mann meinte. Dieses Tier galt als Gryffindors Zeichen, zwar war im Schulwappen war ein Löwe abgebildet, aber bei Slytherin war es ebenfalls nur eine normale Schlange, obwohl sein Tier eigentlich der Basilisk, der König der Schlangen, war. Gryffindor galt als einziger, dem es gelungen war, diese Tiere zu zähmen. Er soll eine große Herde der Tiere bei seinem Schloss gehalten haben.

„Was hast du jetzt vor? Willst du das tun, was deine Vorfahren immer abgelehnt haben?“, fragte Claire vorsichtig und sah ihrem Mann durchdringend an.

Liam zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Ich werde das mit James und am besten auch gleich mit Harry besprechen, denn es betrifft ja auch ihre Zukunft. Wenn wir diesen Test machen und es kommt heraus, dass die Potters wirklich von Gryffindor abstammen, dann ändert sich unser ganzes Leben, das weißt du.“

„Du wirst wissen, was zu tun ist. Ich stehe hinter dir, hinter euch, egal wie ihr euch entscheidet. Aber ich finde es gut, das du beide mit einbindest“, antwortete Claire. Nach einer Weile der Stille setzte sie erneut an zu sprechen. „Was hältst du von unserem Enkel?“

„Er scheint viel gesehen und viel durchgemacht zu haben, aber er ist ein liebenswerter junger Mann und ich freue mich schon darauf, ihn aufwachsen zu sehen.“ Ein erwartungsvolles Glitzern war in die Augen des Aurors getreten. „Er sieht nicht nur aus wie ein Potter mit seinen Haaren, er benimmt sich auch wie einer. Nimmt Regeln nicht immer so ganz genau, steht für seine Freunde ein. Und er scheint auch ein guter Zauberer zu sein. Er beherrschte bereits mit dreizehn Jahren einen gestaltlichen Patronus.“

**

„Wo willst du mit mir hin?“, fragte Harry lachend, als Ginny ihn in die Schule gezogen hatte wo sie nun die Gänge entlang liefen und immer wieder knutschend stehen blieben.

„In den Raum der Wünsche. Wo könnten wir mehr Ruhe haben und ungestörter sein als dort?“, kam es verschmitzt grinsend von ihr und sie zog ihren Freund direkt weiter, denn sie waren kurz vor dem Wandteppich mit Barnabas dem Bekloppten, der versuchte Trollen das Tanzen beizubringen. Sie ließ seine Hand los und er blieb stehen. Ginny überlegte kurz und ging dann dreimal vor den Trollen auf und ab. Sofort erschien eine Tür in der Wand, welche sie öffnete und einen Blick hineinwarf.

„Perfekt“, sagte sie und Harry trat neugierig näher um ebenfalls in den Raum sehen zu können. Das Zimmer war nicht sehr groß und nur durch drei neun-armige Bodenkerzenständer mit roten Kerzen erhellt. In einer Ecke brannte ein Kamin und verbreitete im Raum eine wohlige Wärme. Im hinteren Bereich war ein Teil durch einen roten Vorhang verdeckt. Es roch nach Rosen, nach Wiese, nach Sommer. Vor dem Kamin lagen unzählige Kissen, auf welchen sich Ginny und Harry niederließen.

Ginny legte ihren Kopf auf die Brust ihres Freundes und sog seinen Duft ein. Sie genossen die Zweisamkeit, die Ruhe und die Nähe des anderen. Das letzte Mal, als sie soviel Ruhe und nur Zeit für sich gehabt hatten war schon lange her, viel zu lange, wie sie fanden. Ginny setzte sich etwas auf und sah Harry fest in die Augen. „Ich liebe dich, Harry“, flüsterte sie, beugte sich vor und küsste ihn sanft auf seine Lippen.

„Ich liebe dich auch, Gin“, murmelte Harry gegen ihre Lippen. Der Kuss, den sie tauschten, war sanft, vorsichtig, so als ob sie den anderen verletzten könnten. Ginny öffnete ihren Mund und stieß mit ihrer Zunge sanft gegen die Lippen Harrys, welcher ihr sofort Einlas gewährte. Ihre Zungen fochten einen stummen, wilden Kampf aus, in dem es nicht nur einen Sieger gab. Ginnys Hände vergruben sich in Harrys Haaren. Der Kuss wurde immer intensiver, der Schwarzhaarige zog seine Freundin näher an sich heran, sodass sie jetzt auf seinem Schoß zum sitzen kam.

Genüsslich schloss Harry die Augen. Viel zu lange war es her, dass sie solche Momente mit einander geteilt hatten - und wie es aussah, würde das hier noch sehr viel intensiver werden.
Viel zu lange hatte er ihren warmen und doch so vertrauten Körper vermisst, sie einfach nur im Arm gehalten und geküsst und sie am liebsten niemals mehr los gelassen.

Immer wieder fanden sich ihre Lippen, ihre Zungen umspielten sich, liebkosten sich, Hände begannen unsicher den Körper des anderen zu streicheln.
Mit dem Rücken lehnte Harry sich gegen die Wand, Ginny folgte seiner Bewegung und er merkte, dass sie somit auf einer sehr delikaten Stelle zu Sitzen kam.

Unwillkürlich wurde er rot und unterbrach den Kuss. Blickte sie aus seinen grünen Augen einfach nur an, verschmolz in ihren braunen und glaubte sich in ihnen zu verlieren.

„Wie weit willst du gehen?“, fragte er leise und sah sie abwartend und zugleich unsicher an. Er hoffte einerseits, dass sie ihm die ersehnte Antwort geben würde, doch andererseits fürchtete er sich etwas davor, hatte Angst, etwas falsch zu machen.
Was, wenn er ihr weh tat?

Ginny gab ihm einen weiteren, sanften Kuss auf die Lippen und sah ihm wieder in die Augen. „Soweit, wie du gehen möchtest“, antwortete sie leise, Harry schluckte.

„Hast du etwa schon… ich meine…?“ Plötzlich war seine Stimme wie verschluckt, seit wann war er so heiser?

„Nein“, sagte Ginny sanft und schüttelte leicht den Kopf. „Mein erstes Mal wollte ich mir für dich aufheben, Harry. Wenn es heute passiert, fände ich das sehr schön, aber wir sollten nichts erzwingen, sondern es einfach passieren lassen. Einfach… genießen.“

Harry blickte seine Freundin verwundert an. Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, dass Ginny nun wirklich erwachsen geworden war, dann waren es wohl ihre letzten Worte gewesen.

Er schwieg kurz, als müsse er über das Gesagte nach denken, dann jedoch grinste er und rappelte sich auf, eine überrascht quiekende Ginny auf dem Arm.

Behutsam trug er sie zu dem roten Samtvorhang hinüber und schob diesen beiseite. Wie vermutet, stand dort ein riesiges Bett, schon beinahe eine überdimensionale Liegestätte, die dazu kreisrund war. Dieser Teil war in ein angenehmes Schummerlicht gehüllt, hier ein Kerzenständer, dort das Knistern des Kaminfeuers, deren schwacher Schein zu ihnen herüber flackerte.

(hier der Link zu den heraus geschnittenen Szenen: http://harrypotter-xperts.de/fanfiction?story=9704)

Die folgenden Stunden waren die schönsten, die Harry und Ginny bisher je zusammen erlebt hatten.
Glücklich und eng aneinander gekuschelt lagen sie schließlich neben einander auf dem riesigen Bett.

„Ich liebe dich“, sagte er leise und küsste sie zärtlich, knabberte leicht an ihrer Unterlippe und zog sich gleich wieder zurück, um sie aus leuchtenden, strahlenden Augen anzusehen.
In ihren dunklen Seelenspiegeln erkannte er ihre Antwort, sie musste die Worte nicht aussprechen und als sie es doch tat merkte er, wie etwas, von dem er vorher nicht gewusst hatte, dass es überhaupt da gewesen war, sich scheinbar endlich beruhigte.

Endlich hatten sie den letzten, aber so wichtigen Schritt gewagt und wussten nun beide, dass genau dies es war, wonach sie so lange gesucht hatten. Nein, nicht das körperliche Verlangen, sondern das Wissen, endlich angekommen zu sein, ganz tief in ihrem Herzen.

Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen schlossen sie schließlich die Augen und schliefen ein, die Hände miteinander verflochten.


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