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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

von vojka

Hey ihr Lieben,

WOW was war denn mit euch los? So viele schöne Kommis. Wir haben uns tierisch darüber gefreut und sind super glücklich, dass ihr uns die lange Wartezeit nicht Übel genommen habt. Hier gibt es jetzt auch die Belohnung, fürs fleißige schreiben.

Wir hoffen, es gefällt euch und ihr schreibt wieder so fleißig, oder vielleicht sogar noch fleißiger an Kommis für uns.

LG

Jess, Wega & vojka



Kapitel 25

Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

Einige Minuten später betraten sie alle zusammen die Halle. Elegant öffneten sich die riesigen Flügeltore vor ihnen. Während die Schüler scheinbar unbeeindruckt dessen ihren Weg fortsetzte, hielt Liam Potter einen Moment inne.
Über fünfundzwanzig Jahre war es her, dass er zuletzt durch diese Türen gegangen war, sich in diesen Mauern zuhause gefühlt hatte. Jetzt wieder hier zu sein, zusammen mit seinem Sohn, war irgendwie… komisch.
Er war nun kein Schüler mehr, sondern Vater, Auror. Er wollte diese jungen Leute beschützen und wusste gleichzeitig mit Sicherheit, dass sie innerhalb dieser Wände den besten Schutz bekamen, den er ihnen geben konnte.

So in Gedanken versunken bekam er nicht mit, wie der Schulleiter ihnen entgegen geeilt kam.

„Liam“, begrüßte Dumbledore seinen Ordenskollegen und sah überrascht aus, „Was machst du hier?“

„Was machen sie“, er wies mit den Augen auf die neben ihm stehenden Schüler, „in der Winkelgasse? Hogsmeade ist eine Sache, Albus, aber London? Wie sind sie überhaupt dort hin gekommen?“

Aufgebracht sah Liam den Direktor an, welcher zu dessen Erstaunen jedoch keinerlei Verblüffung zeigte, sondern im Gegenteil gelassen ruhig blieb.

„Durch mich“, war die schlichte Antwort Dumbledores, entgeistert sah Liam ihn an.

„Bitte? Du wusstest, dass sie in London waren?“

„Allerdings, sie hatten meine ausdrückliche Zustimmung zu diesem Ausflug, Liam. Aber vielleicht sollten wir das lieber in meinem Büro - “
Doch plötzlich weiteten sich die Augen des Direktors erschreckt, als er seine Schützlinge genauer in Augenschein nahm. Sie alle sahen erschöpft aus, blass, manche leicht zitternd. Vor allem Harry, der sich, wie es aussah, kaum auf den Beinen halten konnte.

„Miss Wright, Sie bringen Mister Smith bitte in den Krankenflügel und kommen dann nach und Sie“, er blickte sich mit strengem Blick in der kleinen Runde um, „erklären mit bitte auf der Stelle, was das zu bedeuten hat.“

Damit geleitete er die Gruppe zu seinem Büro, an dem Wasserspeier jedoch hielt er Beccy zurück.

„Rebecca, ich nehme doch an, dass Liam Potter nicht allein in der Winkelgasse war, daher bitte ich dich, hier auf deinen Vater zu warten“, sagte er leise, aber eindringlich, Beccy nickte.

„Ginny müsste hoffentlich bald zu dir stoßen, ihr werdet hier auf ihn warten. Du weißt ja, ich liebe Schokoeclairs“, zwinkerte er noch, stieg als Letzter die Wendeltreppe hinauf und verschwand durch die großen Türen, hinter welchen sein Büro lag.

Er betrat den kreisrunden Raum, in welchem die sechs bereits auf Stühlen Platz genommen hatten.
Fawkes, der Phönix, hatte sich auf Remus' Oberschenkel nieder gelassen und trillerte eine leise, tröstende Melodie.
Dumbledore ging mit langen Schritten um seinen Schreibtisch herum und setzte sich in seinen Ohrensessel, während er die Schüler und Liam musterte.

„Also, wer von euch erzählt mir nun, was in London passiert ist?“ Aufmerksam sah er über die Gläser seiner Halbmondbrille in die Runde der noch immer etwas blassen und erschreckten Gesichter.

Unsicher sahen sie sich an, bis schließlich James das Wort ergriff. „Also gut, dann erzähle ich eben, was in der Winkelgasse los war. Wir hatten gerade Ihr Buch abgeholt, Professor, als wir auf dem Weg zurück in den Tropfenden Kessel plötzlich Malfoy, Dolohow und Greyback gegenüber standen.“

Er schluckte kurz und warf einen Seitenblick auf Remus, welcher wieder leicht zitternd auf seinem Stuhl saß, den Blick fest auf seine verkrampften Hände gerichtet. Fawkes tat sein Bestes, um den aufgelösten Werwolf zu beruhigen, doch selbst er scheiterte.

„Was geschah dann?“, wollte der Schulleiter mit ruhiger Stimme wissen, ohne jeglichen Unterton.

„Naja“, fuhr James fort, die Wut in seiner Stimme war nun nicht zu überhören. „Er beleidigte meine Freunde, besonders Lily - da habe ich… ich habe zugeschlagen.“ Ein wenig beschämt blickte er auf den Boden. Nicht wegen dem, was er getan hatte, aber es hier in diesem Raum auszusprechen war etwas vollkommen anderes.

„Schließlich wollte Malfoy Lily einen Unverzeihlichen auf den Hals hetzen, doch Harry, er -“ James schluckte und wurde blass, das Bild würde er niemals wieder vergessen. Kurz schloss er die Augen und schüttelte unmerklich den Kopf, als könne er es so vertreiben.

Dumbledores Augen wurde groß, als er begriff, was geschehen war. Ebenso die Liam's.

„Harry hat sich in die Fluchbahn geworfen?“ Erschrecken war nun in Dumbledores Augen abzulesen.

„Ja, Sir. Deshalb musste er auch so schnell wie möglich auf die Krankenstation, nachdem er den Cruciatus abbekommen hatte, war er für kurze Zeit nicht wirklich ansprechbar und er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.“

„Das habe ich gemerkt“, sagte Liam, der sich, als ihm das ganze Ausmaß des Streites bewusst wurde, gegen die Stuhllehne hatte fallen lassen.

„Naja, während sich Ginny und Lily um Harry kümmerten, halfen die Jungs mir, die drei Todesser zu schocken und zu fesseln, bis dann Patrick und Dad kamen…“, schloss James.

Liam sah seinen Sohn nun ernst an.
„Ich hoffe, euch ist bewusst, dass ihr verdammt viel Glück hattet dort draußen. Es war leichtsinnig und dazu gefährlich. Aber ich bin stolz auf dich, James, auf euch alle.“

„Danke Dad, das wissen wir. Uns wäre es auch lieber gewesen, wenn wir gar nicht erst in diese Situation gekommen wären, das kannst du uns glauben.“

In diesem Moment klopfte es und kurz darauf traten Beccy und Patrick ein.
„Die drei Todesser befinden sich in einer Arrestzelle im Ministerium und warten dort auf ihre Anhörung, die wir, wenn wir hier fertig sind, durchführen werden.“

Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Reihen der Schüler, selbst Remus schaffte es, die beiden Auroren dankbar anzusehen.

„In Ordnung, ich würde sagen, wenn wir noch Fragen haben, wissen wir ja, wo wir euch finden können“, sagte Liam und warf eine fragenden Blick zu Patrick, welcher nickte. „Ich habe unter Zeugen gehört, was du mir erzählt hast, James, das sollte, denke ich, genügen.“

Auch der Schulleiter nickte. „In Ordnung. Damit könnt ihr gehen und schauen, wie es Mister Smith und Miss Wright auf der Krankenstation geht.“ Bei der Erwähnung der Decknamen Harrys und Ginnys sah er jeden der sechsen eindringlich an, verstehend nickten diese, verabschieden sich und verließen kurz darauf den Raum.

Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen, richtete Patrick sich jedoch auf.

„Albus, wie, beim Merlin, konntest du sie ohne Aufsicht in die Winkelgasse schicken? Du weiß doch, was da draußen los ist! Wir können froh sein, dass Madam Pompfrey nicht noch mehr zu tun hat, als Mister Smith zu versorgen!“

„Wo wir gerade von Mister Smith reden - wer sind die beiden? Ich habe sie vorher noch nie gesehen und sie scheinen recht gut mit einander befreundet zu sein, als würden sie sich schon länger kennen“, gab Liam zu bedenken, ehe Dumbledore überhaupt etwas dazu hatte sagen können.

Dumbledore holte tief Luft.
„Zum Ersten, ich war vielleicht, zugegeben, leichtsinnig zu glauben, sie in die Winkelgasse schicken zu können, da in der letzten Zeit wenige bis gar keine Todesseraktivitäten registriert wurden. Zum Zweiten, Mister Smith und Miss Wright sind Austauschschüler aus Australien. Dein Sohn und deine zukünftige Schwiegertochter haben sich vorbildlich um die beiden gekümmert und sie sehr schnell in der kleinen Gruppe aufgenommen.“

Liam sah verblüfft und zugleich erfreut auf. „Moment, Schwiegertochter? Hat James es also endlich geschafft, das Herz der jungen Dame zu erobern?“

Dumbledore lächelte und nickte. „Ja, das hat er. Dein Sohn hat endlich verstanden, dass er sein Verhalten ändern muss, wenn er Lily für sich gewinnen will. Deshalb hat er dieses Schuljahr nicht jede Woche eine neue Freundin - und, wie ich anmerken muss, auch wesentlich weniger Strafarbeiten.“

Liam lachte auf diese Erläuterung des Direktors hin nur, er kannte seinen Sohn gut genug um zu wissen, wie schwer es James gefallen sein musste, sich ausschließlich auf Lily zu konzentrieren. Schließlich hatte es damals auch nur Claire geschafft, ihn zu zähmen.

„Ähm“, machte Patrick, der bisher nur unbeteiligt daneben gesessen hatte. „James in allen Ehren, aber könnten wir vielleicht wieder auf das eigentliche Thema zurück kommen?“

„Das eigentliche Thema? Du meinst, warum ich sie in die Winkelgasse geschickt habe? Naja, die Antwort ist ganz einfach, Patrick. Wie sonst hätten sie sich für den Neujahrsball einkleiden sollen?“

Patrick blinzelte, während Liam erstaunt erwiderte: „Wie, Ball? Der Ball ist Orden-intern, Albus, das weißt du. Sie sind Schüler, sie können doch nicht einfach so - “

„Glaube mir, ich habe meine Gründe, sie schon jetzt in den Orden auf zu nehmen, noch ehe sie mit der Schule fertig sind, alle acht.“

„Aber du kennst doch Mister Smith und Miss Wright gar nicht - oder hast du so gute, bisher unbekannte, Kontakte nach Australien?“, wollte Liam erstaunt wissen.

„Das stimmt, die beiden kenne ich erst sehr kurz, aber ich kenne ihre Eltern schon recht lange und weiß, dass sie zu hundert Prozent auf unserer Seite stehen“, entgegnete der Direktor und lächelte, konnte Liam doch nicht wissen, dass auch er zwei dieser Elternteile sehr wohl sehr gut kannte und obendrein praktisch der Großvater von dem jungen Mann war, von dem sein Sohn einst der Vater sein würde.

„Unter einer Bedingung“, sagte Patrick und sah zwischen Liam und Dumbledore hin und her. „Sie werden aufgenommen, wenn sie Zusatztraining und Stunden in Verteidigung gegen die Dunklen Künste bekommen.“

Liam fing den Blick seines Kollegen auf und nickte, das waren auch seine Gedanken gewesen. Wenn Dumbledore schon vor hatte, Schüler auf zu nehmen, dann wollten die beiden Auroren ihren Kindern, ins Besondere James, Sirius und Beccy, eine gute Ausbildung ermöglichen mit Wissen, das über den normalen Schulstoff hinaus ging.

„Das finde ich eine hervorragende Idee“, stimmte Dumbledore zu. „Meint ihr, ihr könntet dieses Training leiten? An einem Samstag oder Sonntag, denke ich, wäre es am besten, da haben sie den Kopf frei von der Schule.“

Die beiden Angesprochenen grinsten sich an und nickten einstimmig. „Natürlich, das machen wir gerne. Auch, wenn ich auf ihre Reaktion gespannt bin.“

„Warum?“

„Liam, überleg doch mal, wärst du gern von deinem Vater unterrichtet worden? Aber ich denke, wer gegen Voldemort kämpfen will, wird auch das überstehen, was meinst du?“

„Wenn nicht, haben wir etwas falsch gemacht, fürchte ich“, lachte dieser und grinste immer noch.

„Gut, dann ist es also beschlossen. Jetzt müssen wir sie nur noch davon in Kenntnis setzen, dass von nun an auch ihre Wochenenden mit Übungen und Trainingseinheiten belegt sein werden - keine Angst, das übernehme ich morgen beim Frühstück“, sagte Dumbledore und zwinkerte. Erleichtert atmeten die beiden Männer auf.


Während die beiden Auroren mit Dumbledore planten, wie es weiter gehen sollte, erreichten die Freunde die Krankenstation, wo sie auf Harry und Ginny trafen.
Sie setzten sich um das Bett herum zogen sich jeder einen Stuhl heran, doch ehe sie berichten konnten, wie es bei Dumbledore gewesen war, kam eine aufgeregte Madam Pomfrey auf sie zugestürmt.

„Sieben Schüler um einen Patienten? Mister Smith braucht Ruhe und keine Horde schnatternder Wildgänse“, schimpfte sie und machte Anstalten, sie aus dem Krankensaal zu scheuchen.

„Wenn sie gehen, gehe ich auch“, sagte Harry mit fester Stimme und setzte sich auf, die Beine schon über den Bettrand.

„Mister Smith, Sie gehören ins Bett, Sie haben einen schweren Fluch abbekommen, Sie müssen sich erholen! Wenn Ihre Freunde Sie besuchen möchten, dann bitte einzeln und nicht alle zusammen in einem wild durcheinander redenden Haufen!“

Harry rollte mit den Augen.
„Aber Madam Pomfrey, was soll ich denn hier schon groß machen? Ich liege im Bett und rede, strenge mich weder körperlich noch psychisch an. Es entspannt mich eher, wenn meine Freunde und meine Fam - also, wenn sie alle hier bei mir sind, als wenn ich hier ganz allein läge“, sagte er und biss sich auf die Lippen, das Wort Familie hatte er gerade noch hinunter schlucken können.

„In Ordnung, Sie haben zehn Minuten, dann will ich aber niemanden von Ihnen hier mehr sehen“, sagte sie in strengem Ton und wuselte davon.

Harry stöhnte. „Na toll, das ist doch Mist“, meckerte er, in den Gesichtern seiner Freunde war eine Mischung aus Belustigung und Ärgernis abzulesen.
Besorgt sah er seine Mutter an.

„Lily, geht es dir gut? Hast du etwas abbekommen?“, wollte er wissen und kam sich komisch vor, plötzlich wieder ihren Namen zu nennen. Doch hier konnte er schlecht Mum zu ihr sagen, die Gefahr, dass unbestimmte Ohren mithörten, war zu groß.

„Du fragst mich, wie es mir geht? Die Frage sollte eher lauten, wie es dir geht? Schließlich hast du den Fluch abgefangen, der für mich bestimmt war“, antwortete Lily, die bei der Erinnerung an das, was in der Winkelgasse geschehen war, wieder etwas blass wurde.

Ginny hustete nur ein „Helfersyndrom“ hervor.

Harry lachte. „Ich liebe dich auch, Gin“, grinste er und warf ihr eine Kusshand zu.

„Also wie geht es dir Harry? So einen Fluch steckt man nicht mal eben so einfach weg“, fragte Lily besorgt und musterte ihren Sohn.

„Mir geht's gut, es war nicht das erste Mal, dass ich einen Cruciatus abbekommen habe“, murmelte Harry unverständlich und versuchte den Blicken der anderen auszuweichen.

Erschreckt sahen sie ihn an, wieder ein Detail aus Harrys Leben, das ihnen bewusst machte, was er alles hatte durch machen müssen. Ein weiterer Punkt, den sie um jeden Preis verhindern wollten in der Zukunft.

Ginny hingegen musste unwillkürlich Lachen.
Verwirrt sah Harry sie an.

„Ich denke, wir werden in der Zukunft noch ein Problem weniger haben“, gluckste sie, die Blicke wurden noch eine Spur irritierter.
Ginny jedoch bekam sich vor Lachen kaum noch ein.

„Naja, was passiert, wenn man einen Unverzeihlichen benutzt?“, wollte sie wissen und sah in die Runde.

„Ähm - man kommt lebenslang nach Askaban?“, sagte Sirius und schien noch immer nicht Recht zu wissen, worauf sie hinaus wollte.

„Richtig. Und wer hat heute einen Crucio angewandt?“ Ihr Grinsen wurde immer breiter, Harrys Blick aufmerksamer.

Da wurde auch ihm klar, was sie meinte und sein Grinsen reichte ebenfalls von einem Ohr bis zum anderen.

„Leute, könnt ihr uns aufklären, bitte?“, meinte James und sah Harry und Ginny fragend an, die sich Lachtränen aus den Augen wischten.

„Naja, das ist ganz einfach - Ohne Malfoy Senior kein Draco Malfoy junior“, lachte Harry und prustete erneut los.

Mitten in ihre heitere und scheinbar ausgelassene Stimmung platzte Madam Pomfrey und versuchte, Harrys Besucher dazu zu bewegen, den Raum zu verlassen und ihrem Patienten endlich die Ruhe zu gewähren, die er in ihren Augen verdient hatte.

„Tut mir leid, aber ich bleibe dabei: entweder, sie bleiben, oder ich gehe ebenfalls“, sagte Harry bestimmt und sah die Krankenhexe herausfordernd an.

Madam Pormfrey entfernte sich grummelnd von seinem Bett. Man hörte nur Satzfetzen wie „Keine Ahnung, was gut für sie ist“, oder „werde mich beschweren“, aber sie ließ es zu, dass die acht Freunde sich erhoben und auf den Weg zum Ausgang des Krankenflügels machten.

„Mister Smith, Sie gehen auf eigene Gefahr, das muss Ihnen bewusst sein. Außerdem möchte ich Sie morgen früh vor dem Frühstück gern hier sehen, um sie noch einmal durchchecken zu können.“

Harry nickte nur und folgte dann den anderen auf dem Weg in die große Halle, wo sie nun zu Abend essen würden.

Eine Stunde später fragte Beccy an Remus gewandt besorgt: „Rem, was ist los? Du warst schon die ganze Zeit so still?“

Sie saßen nebeneinander auf der Couch vor dem Kamin, während James und Harry sich ein erbittertes Schachduell lieferten, wobei Ginny und Lily, welche bei ihren Freunden auf dem Schoß saßen, sie lauthals unterstützten. Peter und Sirius unterhielten sich über Gott und die Welt und Beccy hatte angenommen, dass ihre Frage somit nur Remus hören würde. Doch bei ihren Worten horchten auch die anderen im Raum auf und sahen Remus fragend an.

Remus' Blick war wie versteinert. Seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern, als er sprach. „Ich hatte gehofft, ihn nie wieder sehen zu müssen. Dazu ausgerechnet dort und heute, an einem Tag, der so schön gewesen war. Und was passiert? Wir treffen… ihn.“

Beccy sah ihn mitfühlend an und verschlang ihre Hände miteinander. Schwieg jedoch, denn sie spürte, dass Remus noch mehr sagen wollte.

„Es war alles sofort wieder da“, sagte er leise und mit monotoner Stimme. „Ich war wieder fünf und er, er war… ein Wunder, dass ich überhaupt reagieren konnte, war doch alles in mir wie erstarrt. Ich wollte eigentlich nur weg laufen, mich so klein machen wie möglich, doch auf der anderen Seite wart da ihr, ich konnte euch doch nicht im Stich lassen. Und als Malfoy den Fluch auf Lily schoss, den Harry ab bekam, war es, als hätte sich etwas in mir gelöst… aber… jetzt fühle ich mich wieder so klein und unbedeutend.“ Er saß leicht zitternd auf dem Sofa, den Blick auf seine Füße gerichtet.

Harry sah ihn an. „Nein Remus, du bist nicht klein und unbedeutend. Du bist einer der klügsten Schüler Hogwarts', und bis auf 12 Stunden im Monat führst du das Leben eines ganz normalen Menschen. Du wirst nicht wie er werden, niemals. Ich weiß, was er dir antat, war schrecklich, aber du warst ein Kind, Remus. Ein Kind von fünf Jahren. Jetzt bist du erwachsen - lass nicht zu, dass er diese Macht noch immer über dich hat. Denn die hat er nicht und wird sie auch niemals wieder haben.“

Remus sah jedoch noch nicht wirklich überzeugt aus.

„Remus, du bist einer der wundervollsten Menschen, die ich je kennen lernen durfte. Dazu einer der besten Lehrer, die ich je hatte. Ich habe so viel von dir gelernt, du warst immer für mich da - ich lasse nicht zu, dass du dich so fertig machst, dass er dich dazu bringt, dich so fertig zu machen.“

„Aber ich verstehe, was du meinst“, sagte Ginny, „als ich Malfoy sah, waren die Gedanken an mein erstes Schuljahr wieder da, als Riddle die Macht über mich hatte. War Malfoy es doch gewesen, der mir das Tagebuch untergeschoben hatte, mit dessen Hilfe er mich zwang, Dinge zu tun, an die ich mich heute ein Glück nicht mehr erinnere.“ Ihre Stimme zitterte leicht, Harry strich ihr beruhigend über den Rücken. „Ich weiß nur, dass viele durch mich leiden mussten. Doch du, Remus, du hast nie jemandem weh getan. In dem Sinne bist du nur Opfer, ich hingegen bin auch Täter“ , fügte sie leise murmelnd hinzu.

„Nein, Ginny, das ist Unsinn. Du warst nur die ausführend Hand, du hast nichts von dem aus freien Stücken getan. Wie du selbst sagtest, Riddle hatte die Macht über dich. Oder würdest du sagen, dass jemand, der unter dem Imperiusfluch steht, auch dafür verantwortlich ist, was er tut?“

„Aber ich habe es getan“, hauchte sie, die Hände ineinander verkrampft. „Ich wusste doch, dass das Buch Einfluss auf mich hatte und doch habe ich immer wieder mit ihm geschrieben und somit trage ich die Verantwortung für das, was ich getan habe.“

Erschrocken sah Harry seine Freundin an, so direkt hatte er sie noch nie über das sprechen hören, was damals passiert war. Für einen Moment tauchten die Gedanken an die Kammer des Schreckens wieder vor seinem Inneren Auge auf - nein, er wollte jetzt nicht daran denken, dass er vielleicht noch einmal hinunter musste, um einer sterbenden Ginny das Leben zu retten.
Inständig hoffte er, dass Dumbledore einen anderen Weg finden würde, um an das Basiliskengift zu kommen.

Nach einer Weile war Peter es, der sprach. „Als mir bewusst wurde, wer dort vor uns stand, war ich wie erstarrt. In meinem Kopf hämmerten die Gedanken du wirst mal einer von ihnen sein so laut, dass ich zunächst gar nicht wusste, was ich tun sollte“, gestand er zögernd.

„Aber du wirst keiner von ihnen, Pete. Wir werden es mit all unseren uns zur Verfügung stehenden Kräften verhindern, dass du einer von ihnen wirst“, sagte James und sah seinen Freund aufmunternd an. Es waren Momente wie diese, in denen sie sich ihr Versprechen, die Zukunft zu verändern, eindringlich vor Augen führen mussten, beziehungsweise, in denen ihnen ihre eigene Zukunft gewaltsam vor Augen geführt wurde. Sie mussten nur dafür sorgen, dass diese Zukunft niemals wahr werden würde.

„Ich glaube, wir haben uns alle nicht sonderlich wohl gefühlt in der Situation. Wir hatten alle Angst um die jeweils anderen, zusammen mit Gedanken an früher oder was vielleicht einmal sein würde. Aber wir haben es überstanden und Liam und Patrick werden dafür sorgen, dass die drei Askaban so schnell nicht wieder verlassen werden“, sagte Lily und sah jeden in der Runde offen an.

Zustimmend nickten sie, ihre Mienen entspannten sich etwas.

Ihr Blick fiel auf ihren Sohn, der an der Schulter seiner Freundin lehnte, die Augen halb geschlossen und mühsam versuchte, wach zu bleiben.

Ginny bemerkte ihren Blick, lächelte und strich ihrem Freund durch die Haare. „Ich denke, wir sollten alle ins Bett, was denkt ihr?“, meinte sie und erntete prompt ein Gähnen seitens James'.

„Gute Idee“, sagte Beccy, kuschelte sich statt dessen jedoch enger an Remus, welcher die Arme um sie legte und ihren Nacken küsste.

„Finde ich auch“, entgegnete Sirius und erhob sich. Wünschte allen eine gute Nacht und stieg die Treppe zu ihrem Schlafsaal empor.


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