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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Once upon a time I...

von vojka

Hey,

Danke für eure lieben Kommis, wir haben uns sehr darüber gefreut.

Nun gibt es die nächsten 4 Kapitel ca. ein wenig Geschichte, nein keine Rückblicke mehr, die Zeit haben wir hinter uns. Nach den Geschichten, geht es dann los mit der Planung und Jagd nach den Seelenstücken Voldis los und auch die Schule muss ja irgendwann mal wieder beginnen.

Viel Spass nun.




Kapitel 17

Once upon a time I

Eine zeitlang saßen alle einträchtig um den Tisch herum, die Hände um die wärmenden Tassen geschlungen.

Ginny ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und murmelte in Gedanken: „In den nächsten zwanzig Jahren wird sich hier auch nicht viel verändern.“

Beccy lächelte und nickte. „Warum sollte es auch? Gemütlich ist gemütlich.“

„Oh ja“, sagte Harry zustimmend und musterte den Laden seinerseits. Die dunkle Einrichtung aus Eiche, die kleinen, runden Tische, auf denen Kerzen standen, an welchen gemächlich das Wachs herunter tropfte; dazu die gemütlichen Stühle und die Öllampen an den Wänden, die den Pub in ein schummriges und zugleich behagliches Licht tauchten.

Ein Lachen von Sirius holte ihn aus seinen Betrachtungen, sein Blick fokussierte sich wieder auf seine Freunde.

Remus und Lily hatten bereits eine kleine Diskussion über die heutigen Erinnerungen begonnen, als Harry sie unterbrach: „Ich weiß, wir sollten über die Horkruxe und die Erinnerungen reden, aber wenn ich ehrlich bin, würde ich viel lieber etwas über euch erfahren. Zwei Jahre Horkruxe sind genug, da brauch ich mal einen Tag Pause.“

Sirius, James, Lily und Remus sahen ihn überrascht an.
„Über uns? Ich dachte... wieso hast du nie die Menschen, die du trafst gefragt, was war? Sirius oder auch Remus?“, wollte Lily wissen und blickte zwischen Harry und Ginny hin und her. Sie hatte sich nie wirklich darüber Gedanken gemacht, wie viel die zwei von ihnen wussten. Dass Harry jetzt so direkt nachfragte, ließ den Schluss zu, dass es nicht sehr viel sein konnte.

Harry sah etwas bedrückt drein. „Ich wollte die Vergangenheit ruhen lassen. Ihr zwei wart tot und Remus und Sirius empfanden zu großen Schmerz dabei, wenn wir über euch sprachen. Daher weiß ich nicht sehr viel. Hätte ich Petunia fragen sollen? Oder Onkel Vernon? Die beiden sprachen von euch, als hättet ihr die Pest und ließen mich in dem Glauben, ihr wäret bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“

Lily und James warfen sich erschreckte Blicke zu.
„Also gut, fangen wir anders herum an - was weißt du?“, fragte James und musterte seinen Sohn gespannt.

„Ähm“, begann Harry zögernd und warf einen Blick zu Ginny, er hatte bisher mit keinem darüber gesprochen. „In meinem fünften Jahr gab mir Snape Extrastunden in Okklumentik, da es eine Verbindung zwischen Voldemort und mir über die Narbe gibt. Vor jeder Stunde legte er ein paar Erinnerungen in einem Denkarium ab. Eines Tages, gerade, als wir beginnen wollten, wurde er von einem Schüler gerufen, und somit war ich allein, konnte der Versuchung nicht widerstehen und tauchte ein. Ich sah eine Erinnerung aus eurem fünften Jahr bei den ZAG-Prüfungen, in der Snape von dir, Dad, über Kopf gehalten wurde und Mum, die ihm helfen wollte, mit Schlammblut betitelte - “

James unterbrach ihn wütend und schnaubte: „Dieser Schleimbeutel! Diese kleine, miese Kanalratte!“ Er warf einen entschuldigenden Blick zu Peter, „Sorry Pete, nichts gegen dich, aber dieser Kerl ist einfach widerlich.“

Lily legte beruhigend ihre Hand auf den Unterarm ihres Freundes. „Ist ja gut, James, wir haben alle unsere Fehler.“

„Falsch Lily, der Kerl IST ein einziger Fehler.“

Lilys Blick wurde wütend. „Denke dran, du redest hier von meinem ehemaligen besten Freund.“

„Was ist los, Harry?“, fragte Remus, als seine Augen von dem Disput Lilys und James' zu ihm wanderten.

„Ich war traurig und enttäuscht, nach dem, was ich im Denkarium gesehen hatte. Snape hat immer behauptet, mein Dad wäre arrogant durch die Schule stolziert und hätte andere verhext, einfach nur weil er es konnte. Als ich diese Szene aus seinen Gedanken sah, dachte und befürchtete ich, dass er mit seinen Aussagen Recht hätte. Ich war bis zu dem Zeitpunkt immer so stolz, wenn ich mit dir verglichen wurde, Dad.“

Bei den Worten sah Harry wieder auf und blickte seinem Dad in seine Augen. „Aber nach der Erinnerung, war ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich freuen sollte, wenn mir gesagt wurde, ich sei wie du, denn ich wollte so nicht sein.“ Er senkte seinen Blick wieder.
James sah betreten zu seinem Sohn und seufzte.
„Ich hab mich sogar gefragt, ob du Mum nicht vielleicht gezwungen hast mit dir auszugehen, dass du sie verhext hättest, damit sie dich heiratet. Diese Wut und Ablehnung in ihren Augen...“

James und Lily sahen ihn entsetzt an. „Harry, wie kannst du so etwas nur denken?“, fragte Lily erschreckt.

„Ich habe zwar viel Blödsinn im Kopf, aber auf solche Ideen würde selbst ich niemals kommen!“

Harry schaute etwas betreten drein. „Ich fragte Sirius und Remus danach, doch alles, was ich als Antwort erhielt, war, dass ihr seit diesem Schuljahr mit einander ausgeht, nicht viel mehr. Was meine Zweifel nicht wirklich ausräumen konnte.“

James warf Lily einen verliebten Blick zu. „Ich glaube, wir können seine Ängste nur beseitigen, wenn wir ihm erzählen, wie ich es schlussendlich doch noch geschafft habe, dich von meinen Qualitäten zu überzeugen.“ Dabei sah er höchst selbstgefällig drein und grinste.

„Ich frage mich nur gerade, welche Qualitäten, Potter? Flubberwürmer zählen zu können?“, erwiderte Lily spitz und sah ihren Freund herausfordernd an.

„Was denn, so habe ich immerhin zählen gelernt, Evans“, entgegnete James breit grinsend. Die Umsetzenden brachen in schallendes Gelächter aus und Harry japste nur: „Aufhören! Keine Luft - Geschichte hören!“

„Na gut“, sagte James, „Dann erzählen wir dir unsere Geschichte, aber wo sollen wir anfangen?“

„Am Anfang vielleicht, Prongs?“, schlug Sirius feixend vor und sah seinen Freund amüsiert von der Seite an.

„Darauf wäre ich jetzt nie gekommen, Pad!“, lachte James und schüttelte den Kopf, während er überlegte, wie er beginnen sollte.

„Fang im Zug an“, schlug Ginny vor, woraufhin Harry sie verwirrt von der Seite anschaute und Peter seinerseits James einen geknickten Blick zuwarf.

„Warum weiß sie davon und wir nicht, Prongs?“, fragte er und sah auf Unterstützung hoffend, zwischen Remus und Sirius hin und her.

„Also ich für meinen Teil weiß davon, aber auch nur weil ich dabei war“, fügte Sirius rasch an, als er sah, dass Peter nur noch enttäuschter aussah.

„Pete wie wär's denn damit, dass wir jetzt alle still sind und Prongs endlich erzählen kann“, schlug Remus vor, da er nicht unbedingt erpicht auf einen Streit zwischen den Freunden war.

„Da gibt es nicht viel zu erzählen“, murmelte James leicht beschämt vor sich hin. „Ich saß halt mit Pad im Hogwarts-Express und Lily und Snape“, er warf Lily einen entschuldigenden Blick zu, „kamen halt auch dazu.“

„Ja und?“ Peter schien ungeduldig und trommelte mit den Fingern an seinem Butterbierkrug.

„Bin ja dabei, bin ja dabei“, beeilte sich James zu sagen. „Und jedenfalls war mir Snape sofort unsympathisch und ich war halt nicht besonders nett zu ihm…“ Seine Stimme wurde immer leiser und er wurde ein wenig rot.

„Nicht nett?“, murmelte Lily. „Das ist ja beinahe eine Untertreibung.“

„Na ja, jedenfalls hat sie mich mächtig angeschrienen und seit dem liebe ich sie.“ Nach diesem Satz war James Gesicht eben so rot wie Lilys Haare und er interessierte sich brennend für das tropfende Kerzenwachs.

„Und wie ging's dann weiter“, verlangte Harry aufgeregt zu wissen und rutschte auf seinem Stuhl ein Stück vor, damit er sicher gehen konnte, nichts zu verpassen.

„Da ist aber einer ganz besonders neugierig“, grinste Beccy, konnte Harry auf der anderen Seite aber auch gut verstehen.

„Ist doch irgendwie logisch, dass ich alles wissen will, oder? Außerdem bekommst du auch noch die Chance deine Geschichte zu erzählen.“

„Da war eigentlich nicht viel mit ?wie geht's weiter'“, bremste James seinen etwas übereifrigen Sohn. „Denn bis auf die Tatsache, dass sie mich angeschrieen hat, haben wir nicht viel mit einander zu tun gehabt.“

„Ja und ab wann hattet ihr dann was mit einander zu tun?“ James hatte mit seiner kargen Antwort Harry nur noch neugieriger gemacht.

„Angefangen hat es alles damit, dass Dumbledore mich und Lily zum Schulsprecherpaar gemacht hat.

„Wobei ich es bis heute nicht verstehe wie du es geschafft hast Schulsprecher zu werden“, gab Lily unverblümt zu.

Beccy fing an zu lachen. „DAS habe ich mich übrigens auch schon immer gefragt! Potter, der Chaot der Schule, wird Schulsprecher? Sollten wir uns etwa alle ein Beispiel an dir nehmen?“

Remus stimmte in ihr Lachen ein. „Mich ernannte er doch damals zum Vertrauensschüler in der Hoffnung, ich würde euch Chaotenbande etwas eindämmen können. Nachdem das jedoch nicht recht glückte, dachte er wohl, nun den direkten Weg zu gehen und einen von euch, sprich James oder Sirius, zum Schulsprecher zu machen, würde vielleicht zum erwünschten Erfolg führen. Ich für meinen Teil bin froh, dass er James genommen hat - stellt euch Sirius als Schulsprecher vor! Nichts gegen dich, Pad - du weißt, wie ich das meine.“

Alle am Tisch prusteten los bei den letzten Sätzen, nur Sirius warf seinem Freund einen gespielt bösen Blick zu, grinste dann aber mit. „Ein wahrer Rumtreiber ist weder Schulsprecher noch Vertrauensschüler!“, verkündete er stolz und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Willst du damit etwa sagen, ich sein kein Rumtreiber?!“, fragte James aufgebracht und sah Sirius beinahe wütend an.

„Ich? Das wäre das Letzte, was ich über dich sagen würde, Bruderherz“, sagte Sirius honigsüß grinsend und wich einer Kopfnuss seitens James aus.

„Das will ich aber auch hoffen“, grummelte dieser und tat beleidigt, doch gerade so lange, wie Sirius brauchte, um sein Butterbierglas zu heben und mit ihm anzustoßen.

„Wollten Lily und James nicht eigentlich ihre Geschichte erzählen?“, warf Ginny ein und sah Sirius rügend an. James schien eine Weile zu brauchen, bis er sich erinnerte, was das eigentliche Thema ihrer Unterhaltung gewesen war und sah sie entschuldigend an.

Plötzlich erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und an Lily gewandt sagte er: „Ach ja Lily, warst du nicht dabei zu erzählen, wie du dich in mich verliebtest?“
Lily wurde auf seine Worte hin puterrot und sah verlegen auf ihre Hände.

„Denke dran, Lily“, meinte Beccy, „er will nicht wissen, wann du es dir selbst gegenüber eingestanden hast, sondern, wann sich deine Gefühle für ihn gedreht haben, noch ehe du es selbst wirklich wusstest.“

Lily warf ihrer Freundin einen missmutigen Blick zu, dass sie ihr so in den Rücken gefallen war. Sie schnaufte kurz und überlegte etwas.
„Das muss Ende des sechsten Schuljahres gewesen sein. Es gab eine kleine Begegnung auf dem Flur. Ich trug einen ziemlich großen Stapel Bücher mit mir herum und das Oberste rutschte herunter und fiel direkt vor seine Füße-“

„Seit dem Moment schon?“, fragte James verblüfft und sah Lily aus erstaunten Augen an.

„Ja, seit dem Moment und wenn ich weiter erzählen dürfte, erfährst du auch, wie es weiter ging“, antwortete Lily etwas patzig und sah James streng an.
Dieser hob abwehrend die Hände und lehnte sich zurück, während Lily fort fuhr.
„James hingegen, ganz der Gentleman, hob es auf und reichte es mir - und als ich ihm in dem Moment in die Augen sah, hatte ich mit einem Mal das Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit, inneren Verbundenheit. Es ist schwer zu beschreiben, aber etwas war anders von dem Augenblick an. Was genau es war, war mir damals nicht bewusst, erst, als wir uns nach den Ferien wieder sahen und zu Schulsprechern ernannt worden waren, konnte ich die kommenden Wochen und Monate das immer stärkere Kribbeln im Bauch nicht mehr ignorieren.“

James strahlte sie an. „Und ab wann hast du es zugegeben?“, wollte er neugierig wissen und rutschte hibbelig auf seinem Stuhl hin und her.

Lilys Gesichtsfarbe nahm einen noch tieferen Rotton an. „Bei der Organisation des Weihnachtsballes, wenn ehrlich bin. Du gabst dich auf einmal so gar nicht Rumtreiber-mäßig, sondern warst engagiert und begeistert bei der Sache, konntest jedoch zu meiner Überraschung auch einmal ernst und rücksichtsvoll sein, was mir, zugegeben, ziemlich imponierte. Du erinnerst dich an unsere stundenlangen Abenddiskussionen, aus denen nach einigen Wochen Abendgespräche wurden? Ich fing an, deine Gesellschaft zu genießen, was mich zunächst verwirrte, ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.“

Beccy grinste. „Aber eingestehen wolltest du es dir noch immer nicht. Ich erinnere mich an unsere stundenlangen Nachtdiskussionen über einen gewissen James Liam Potter und ich versuchte mein Bestes, dich in die richtige Richtung zu stupsen und endlich die Augen auf zu machen.“

„Ich weiß, ich muss sehr anstrengend in dieser Zeit gewesen sein“, gab Lily zu und sah entschuldigend zu ihrer besten Freundin, als Sirius einwarf: „Noch anstrengender als sieben Jahre verliebter Prongs? Glaub mir, das schafft so schnell niemand, auch nicht eine Lily Evans. Obwohl, ich erinnere mich, auch James war in diesen Wochen anders, irgendwie aufgekratzter, wenn er von euren Treffen zurückkam. Er strahlte und grinste jedes Mal wie ein Pferdegrinsekuchen.“

Lily, Harry und Remus brachen in schallendes Gelächter aus.

„Was denn?!“, wollte Sirius verwirrt wissen, „Nicht nur ihr kennt Muggel-Ausdrücke!“

„Ohman Pad“, japste Remus und versuchte krampfhaft, zwischen den Lachanfällen Luft zu bekommen. „Pferdegrinsekuchen, ich werd nicht mehr! Es heißt Honigkuchenpferd.“

„Wenn du schon Begriffe von mir aufschnappst, solltest du sie auch richtig aussprechen“, lachte Lily, Sirius guckte zunächst etwas verwirrt, fiel dann jedoch in das Lachen seiner Freunde mit ein.

James' Bauchgrummeln jedoch unterbrach seinen Lachanfall. „Ich glaube, mein Magen hat das mit dem Honigkuchendings gehört - ich hab Hunger! Dumbledore sagte doch, wir dürfen hier essen, oder?“ Fragend sah er in die Runde und sah begierig auf den Nebentisch, an dem ein etwas älterer Herr gerade einen großen Teller Goulasch serviert bekam.

„Ohman, bist du verfressen, übernimmt dein Magen mal wieder das Denken?“, fragte Peter grinsend, als er James sah, der den Mann am Nebentisch beinahe ansabberte.

„Ich dachte eigentlich immer, nur Hunde betteln am Tisch“, grölte Ginny und warf einen Blick zwischen dem Nebentisch und den beiden schwarzhaarigen Rumtreibern hin und her.

„Ey, das hab ich gehört - und ich müsste auch nicht betteln, wenn das, was der da drüben isst, vor mir stehen würde“, maulte Sirius und hielt sich ebenfalls den Bauch. Er hob die Hand und bedeutete Madam Rosemerta mit einem schmachtenden Blick, ihnen die Speisearten zu bringen.

Harry jedoch sah verlegen zu Boden. „Ich... ähm... ich hab keinen Hunger“, haspelte er schnell und wurde rot. Ginny wurde etwas blass und schüttelte ebenfalls den Kopf.

„Moment“, äußerte James skeptisch und sah seinen Sohn fragend an. „Du hast keinen Hunger und willst mein Sohn sein? Irgendwas stimmt da nicht. Was ist los?“

Harry knetete die Hände nervös in seinem Schoß. „Ähm... wir... wir haben doch gar kein Geld“, flüsterte er beschämt und sah zur Seite. Wie sehr wünschte er sich erneut, sein Verlies in Gringotts würde bereits existieren.

Sirius überlegte nicht lange und sagte frei heraus: „Wisst ihr was? Ich lade euch alle ein! Wir müssen noch meine Erbschaft feiern und welcher Zeitpunkt wäre dafür besser geeignet als heute, wo meine wahre Familie bei mir ist?“

„Aber... aber“, murmelte Harry abwehrend, doch Sirius sagte augenzwinkernd: „Da in Zukunft das, was jetzt meins ist, sowieso deins sein wird, können wir es auch jetzt schon ausgeben.“

„Aber du wirst doch jetzt eine veränderte Zukunft haben, vielleicht eines Tages selbst Familie haben - du brauchst dein Geld“, nuschelte Ginny verlegen und bohrte mit dem Zeigefinger an der Tischkante in einem Brandloch.

„Aber eines wird sich nicht ändern - ich werde hoffentlich auch in der Zukunft einen so wundervollen Patensohn mit einer ebenso wundervollen Freundin haben“, entgegnete Sirius sanft und warf einen leicht fragenden Blick zu James und Lily. Sein bester Freund verstand die unausgesprochene Frage und nickte, als wollte er sagen: natürlich machen wir dich zum Paten, das steht außer Frage.

Laut jedoch sagte er: „Es wird ihn schon nicht umbringen und falls er doch am Hungertuch nagen sollte, werde ich ihn gebührend unterstützen.“

Sirius lachte. „Also, um das Erbe der Blacks auszugeben, braucht es weitaus mehr als ein Abendessen in den Drei Besen mit den Menschen, die mir am Wichtigsten auf der Welt sind“, sagte er und vertiefte sich in seine Speisekarte, da sein Magen schon wieder zu einer nicht zu überhörenden Revolte angesetzt hatte.

Zögerlich griffen auch Ginny und Harry zu ihren Karten, die ganze Situation war ihnen noch immer unangenehm.

„Ich will auch dieses Goulasch!“, ließ James die andern sofort lautstark wissen und auch Sirius nickte kräftig.

„James, guck dem armen Mann nicht jeden Bissen aus seinem Mund heraus“, maßregelte Lily ihren Freund. „Dasselbe gilt auch für dich, Sirius. Mit euch kann man ja nirgends hingehen ohne sich zu blamieren!“

Die beiden Rumtreiber wandten ihren Blick vom Nachbartisch ab.
„Was nehmt ihr denn?“, fragte James und schaute in die Runde, um die Peinlichkeit, von seiner Freundin in die Schranken gewiesen worden zu sein, zu überspielen.

„Ich nehme ein Steak, englisch gebraten, der Vollmond ist noch zu Nahe“, murmelte Remus und vertiefte sich noch ein wenig weiter in seine Speisekarte, um zu verbergen, dass er rot wurde.

„Steak klingt gut“, sagten Beccy und Peter wie aus einem Munde.

„Das Irish Stew klingt lecker, ich glaube ich nehme das“, nuschelte Harry in die Karte vertieft.

„Das ist bestimmt nicht so gut wie von meinem Dad. Irish Stew können nur wir Iren wirklich zubereiten“, erwiderte Beccy und musterte abschätzig Madame Rosmerta, die sich langsam dem Tisch der Acht näherte.

„Die Feiertage sind zwar schon vorbei, aber ich nehme den Truthahn“, meinte Lily, klappte die Karte zu und legte sie auf den Tisch.

„Den nehme ich auch“, stimmte Ginny ihr zu und blätterte in der Karte zur Seite mit den Getränken, um sich auch hier etwas auszuwählen.

„Wie könnt ihr nach den Feiertagen noch Truthahn essen?“ fragte Sirius und sah beinahe entsetzt zu den beiden rothaarigen Hexen. „Mir hängt der Truthahn schon zum Halse heraus, das reicht für die nächsten 12 Monate.“

„Ganz einfach, Sirius: Stück abschneiden, Mund auf, Stück rein, kauen, schlucken und das ganze wieder von vorne“, entgegnete Ginny mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Gerade, als auch der Letzte seine Karte beiseite gelegt hatte, erschien Madame Rosmerta an ihrem Tisch. „Was macht ihr denn hier? Müsstet ihr jetzt eigentlich nicht oben im Schloss beim Abendessen sein?“

„Ob du es glaubst oder nicht Rosmerta, wir haben ausnahmsweise die Erlaubnis von Dumbledore persönlich“, schmunzelte Sirius und versuchte, die Bestellungen aller mitzuteilen. Leider vergaß er aber die Hälfte, sodass jeder seine Bestellung zu selben Zeit loswerden wollte. Aber alles, was man aus dem Gemurmel heraushören konnte, war James' Stimme, die lautstark nach Gulasch verlangte.

„Ja James, du bekommst dein Goulasch“, war die nun etwas gereizte Stimme der Gastwirtin zu vernehmen, um endlich in Ruhe die restlichen Bestellungen aufnehmen zu können.
Ihr magischer Notizblock füllte sich mit den Essenswünschen der Schüler und als alles aufgenommen war, wuselte sie in die Küche um das Gewünschte weiter zu leiten.

Als sie ihre Speisekarten wieder abgegeben hatten, sah Beccy erwartungsvoll in die Runde. „Also, wovon hatten wir zuletzt geredet, ehe James' Magen meinte, uns ans Essen erinnern zu müssen?“

„Honigkuchenpferd“, platzte es aus Sirius heraus und etwas leiser fügte er an: „Heißt doch so, oder?“

Lily lachte. „Ja, so heißt es. Stimmt, wir sprachen von den Gesprächen im Schulsprecherraum zwischen James und mir und wie ich merkte, dass ich schließlich doch in ihn verliebt war.“

Interessiert lehnte Harry sich nach vorn. „Oh ja! Wie ging es dann weiter? Wie seid ihr schlussendlich zusammen gekommen?“

James warf einen verliebten Blick auf seine Freundin und fuhr mit der Erzählung fort.
„Dadurch, dass wir uns bei den Treffen mittlerweile recht gut verstanden, sah ich mich nicht mehr gezwungen, sie dauernd nach einem Date zu fragen. Ich war einfach froh, die Zeit mit ihr genießen zu können, die wir zusammen verbrachten, da war ein Date völlig überflüssig. Bis es zum Halloweenfest kam, da musste ich sie einfach fragen. Einfach als Freunde, als gemeinsame Schulsprecher, nicht mehr, aber auch nicht weniger - und sie sagte Ja. Es war ein wunderschöner Tag, einfach einmal unbeschwert Zeit miteinander verbringen zu können, das, was ich mir immer gewünscht hatte.“

Lily saß inzwischen mit verklärtem Blick neben ihrem Freund. „Ich fand den Tag ebenfalls sehr schön, was mich gleichzeitig verwirrte. Ich wollte einerseits möglichst weit weg von dir und auf der anderen Seite wünschte ich mir, dass der Tag nie zu Ende ginge“, murmelte sie verlegen und spielte mit einer gelockten Haarsträhne, die sie immer wieder um den Finger wickelte.

James fing noch mehr an zu strahlen, als er weiter sprach. „Aber das Schönste von diesem Tag haben wir euch noch gar nicht erzählt.“ Er machte eine Pause und verfiel in Schweigen, während er verträumt seinen Gedanken nachhing.

„Ja?“, wollte Ginny begierig wissen, wurde jedoch von Madame Rosmerta unterbrochen, die die Getränke an den Tisch brachte.

„Lasst euch nicht stören, ihr Lieben“, sagte sie mit süßer Stimme und war kurz darauf wieder verschwunden. James blickte ihr etwas verwirrt hinter her, als er sich wieder daran erinnerte, dass er ja eigentlich etwas erzählen wollte.

„Achja, der Rundgang“, murmelte er, die anderen sahen ihn etwas verständnislos an.
Er räusperte sich kurz und erklärte: „Wie ihr wisst, müssen Schulsprecher Kontrollgänge abhalten und die Schüler abends von den Gängen scheuchen. So auch an jenem Abend nach dem Tag in Hogsmeade. Wir waren, glaube ich, beide recht schweigsam und wussten nicht wirklich, wie wir mit dem unverhofft schönen Tag zu zweit, der beinahe einem Date gleichkam, umgehen sollten. Als wir schließlich wieder den Gemeinschaftsraum erreichten, blieben wir vor der Fetten Dame stehen und ich gab Lily, ohne, dass ich recht wusste, was ich tat, einen Kuss auf die Wange als Dankeschön für den wundervollen Tag. Den anschließenden Blick in die Augen werde ich nie vergessen und erst recht nicht den umwerfenden Kuss, der dem Blick folgte.“
Lilys und James' Gesichter färbten sich synchron rot und sie strahlten sich verliebt an. Ihre Blicke fanden sich und verloren sich im Nirgendwo, als sich ihre Lippen trafen.

Beccys Augen wanderten zu Remus' und als seine Lippen die ihren berührten, durchströmte sie das pure Glück, welches sie bei James und Lily schon so oft gesehen hatte.

Harry sah freudestrahlend zu seinen Eltern, er wusste nun ohne jeden Zweifel, dass die beiden sich liebten und das aus vollster Seele. Seine Hand fand die Ginnys und verflocht ihre Finger mit einander, strich mit dem Daumen über ihren Handrücken und er lächelte nicht minder verliebt als Beccy, Remus, James oder Lily.

Plötzlich war ein genervtes Stöhnen seitens Sirius zu hören. „Ohman Pete, was haben wir uns da nur angetan? Drei verliebte Pärchen an einem Tisch, wie bitte sollen wir den Abend überstehen?“

Peter blickte etwas hilflos, James hingegen grinste breit. „Pad mein Freund, da hilft nur eines: sucht euch eine Freundin.“

Sirius lachte und nickte, während er James zuprostete, Peter hingegen lief knallrot an.

„Pad und eine feste Freundin? Ich fürchte, darauf kannst du ewig warten, Prongs“, gluckste Remus, als er sich von seiner Freundin lösen konnte.

James' Augen wurden groß. „Warten ist überhaupt das Stichwort - wo bleibt das Essen?“ Die anderen fingen an zu lachen und als habe Madam Rosmerta auf eben diesen Satz gewartet, erschien sie mit acht Tellern, die sie mittels Zauberstab vor sich her schweben ließ und auf die Plätze verteilte. „Guten Appetit, ihr Lieben“, wünschte sie und wuselte wieder von dannen.

„Ih, ist das blutig, ich glaube, ich habe dein Steak erwischt, Moony“, stellte Peter leicht angeekelt fest und klaute Remus den Teller, um ihm anschließend seinen eigenen hin zu stellen.

Beccy indes zückte ihre Gabel und spießte sich ein Stück Rindfleisch mit etwas Kohl von Harrys Teller auf, welcher gerade seinerseits eine Gabel des Irish Stew in den Mund geschoben hatte.

„Mhh, dasch isch lecker!“, schmatzte er und auch Beccy nickte anerkennend, als sie von Harrys Teller probiert hatte.
„Stimmt, ich gebe zu, es schmeckt, auch, wenn es nicht so gut ist, wie das von Dad“, sagte sie und widmete sich ihrem eigenen Steak.

Harry schluckte und sagte grinsend: „Jetzt darf ich aber auch Mal“, und schnappte sich mit seiner Gabel das gerade von Beccy abgeschnittene Stück Fleisch.

„Lecker“, war sein einziger Kommentar, während Beccy empört zu Lily und James blickte und sich beschwerte: „Könnt ihr eurem Sohn keine Manieren beibringen?“

James lachte. „Wieso? Du hast doch zu erst geklaut, also beklag dich nicht.“
Eine Weile hörte man nur das Klappern von Besteck, bis Harry erneut das Wort ergriff. „Mum, wie sind eigentlich Grandma und Grandpa so? Wenn ich Petunia und Onkel Vernon fragte, bekam ich nie eine wirklich Antwort darauf.“

Lily lächelte. „Sie sind wirklich super. Obwohl sie mit der magischen Welt nicht wirklich etwas anfangen können, unterstützen sie mich, wo sie nur können und dafür bin ich ihnen mehr als dankbar“, erklärte sie mit leicht ausweichendem Blick, als sie an ihre Schwester dachte, die den Neid auf sie nie überwunden hatte.

„Dave und Samantha sind einfach klasse“, warf Beccy ein, die das nachdenkliche Gesicht ihrer Freundin wohl bemerkt hatte. „Dave ist Geschichtslehrer an einer Privatschule, ich könnte ihm stundenlang zuhören. Geschichte ist seine Welt, wenn er davon erzählt, merkt man, dass er sie lebt und das, was er sagt, wird lebendig, als wäre es gerade erst gestern geschehen.“

„Ohja“, murmelte Lily, die an ihren leicht zerstreuten Vater dachte, der morgens immer völlig überhastet zur Schule gefahren war. „Und Mum mit ihren Instrumenten, manchmal fragte ich mich, mit wem sie mehr verheiratet war, mit ihrem Klavier und ihrer Geige oder mit Dad. Ich liebe es immer noch, ihr beim Spielen zuzuhören. Wenn sie ihre Geige in die Hand nimmt, sehe ich sie immer wieder auf eine der großen Bühnen zusammen mit dem Orchester und ich sitze vorne in der ersten Reihe und tauche einfach ein in die Musik. Wenn sie spielt, kann ich alles um mich herum vergessen.“

Harry schluckte und sah etwas betroffen drein. Das, was Lily dort erzählte, klang nach wundervollen Menschen, wie gerne hätte er sie kennen gelernt. Es schmerzte zu wissen, dass sie bei seiner Geburt nicht mehr leben würden. Oder - waren sie etwa auch ein Opfer Voldemorts geworden und würden in der nun hoffentlich veränderten Zukunft ebenfalls leben?

Lilys fragender Blick holte ihn aus seinen düsteren Gedanken. „Sag Harry, wieso hast du damals nicht bei ihnen gelebt? Du sagtest, ich hätte vor meinem Tod einen alten Blutzauber über dich gelegt und sie waren immerhin meine Eltern, wieso musstest du zu Petunia?“

Harry senkte den Blick, als er leise wisperte: „Petunia und Vernon waren meine letzten noch lebenden Verwandten.“

Lily wurde blass, ebenso wie James, der schnell nach ihrer Hand griff. „Es wird alles gut“, murmelte er leise. „Ihnen wird nichts passieren, nicht, was wir nicht verhindern können.“

„Wie sollen wir es verhindern, wenn wir nicht einmal wissen, was ihnen passieren wird?!“, brauste Lily leicht panisch auf und sah Harry beinahe verzweifelt an.

„Tut mir leid, nein, deine Schwester war nicht sehr auskunftsfreudig, wenn es um ihre Familie ging“, sagte Harry fast tonlos und umklammerte seine Gabel, er hatte doch keine schlechten Nachrichten mehr erzählen wollen!

„Ich weiß nicht wie, aber wir werden es verhindern“, versprach James und küsste seine Freundin kurz auf den Mund. Lily lächelte ihn dankbar an, atmete tief durch und straffte die Schultern.

„Du hast Recht, wir werden die Zukunft ändern und nicht nur wir werden leben, sondern unser beider Familien auch.“


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