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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Die ganze Wahrheit

von vojka

@ Eo-Lahallia: Danke für deinen Kommi. Ob Sirius es weiß oder nicht, erfährst du gleich.

@ **Hermine**: Danke für dein Kommi. Na ja wir sagten ja schon eben, das es gleich aufgeklärt wird, was Sirius weiß und was nicht. Danke fürs Lob.

@ onetakewatson: Danke fürs Kommi. Wie immer, das Chap am Wochenende. Schneller geht es leider nicht. Wie es mit Sirius und überhaupt weiter geht, kannst du gleich lesen. Freut uns, dass dir die FF so gut gefällt, wir geben uns Mühe.

@ issi: Wir sind fast umgefallen bei deinen Kommi. Und freuen uns, dass dir die FF trotz Lily und James so gut gefällt. Hoffentlich tut es das auch weiterhin.

@ leona: Auch dir vielen Dank fürs Kommi. Na ja Sirius ist einfach neugierig und seine Reaktion folgt auf dem Fuße. Viel Spaß!

@ Muggel_w: Danke für deinen Kommi. Ja Sirius wollte nicht dumm sterben. Muss er nun ja vielleicht auch nicht mehr. Das mit dem Regeln und den Ängsten von Harry, sprich wie ob und überhaupt sie wahr werden. Das liegt noch in ferner Zukunft, dass wird sich alles noch regeln. Ändert wird sich in der Zukunft jedenfalls eine Menge, deshalb sind sie doch da oder?


So nun an euch alle eine kleine Warnung von unserer Seite. Wer relativ nah am Wasser gebaut hat, sollte erstmal nicht weiter lesen, sondern sich ein Paket Taschentücher holen. Sie könnten gebraucht werden. Beim Schreiben haben wir sie alle drei benötigt. Na ja nun spannen wir euch nicht länger auf die Folter. Viel Spaß beim Lesen wünschen

Jess, Wega und vojka








Die ganze Wahrheit

Das Erwachen am nächsten Morgen war das angenehmste, das Harry in der Vergangenheit bis jetzt erlebt hatte. Oder war die Vergangenheit jetzt seine Gegenwart? Verwirrt schüttelte er den Kopf und schlug die Vorhänge um sein Bett zurück. Er lächelte, als er sah, dass frühes Morgenlicht den Schlafsaal erhellte, aber noch alle Marauder friedlich schliefen. Selbst Lupin, den Harry als Frühaufsteher kennen gelernt hatte, lag noch in seinem Bett und hatte sich zusammengerollt.

Er ließ den Blick weiter wandern und blieb an seinem Vater hängen. Harry schmunzelte. James hatte sich so sehr in seine Decke gewühlt, dass nur noch die Spitzen seiner strubbeligen Haare herausragten.

Harry schlich auf die Tür zu und warf dabei einen Blick auf die Betten von Sirius und Peter. Peter hatte, ebenso wie er selbst, die Vorhänge geschlossen. Sirius jedoch hatte sie, genauso wie James und Remus, offen gelassen. Harry musste beinahe lachen, als ihm Sirius' leichtes Schnarchen an die Ohren drang - seinem Paten ging es ganz offensichtlich prächtig.
Er sprang rasch die Treppen hinunter, denn er hatte sowohl Ginny, als auch Lily im Gemeinschaftsraum entdeckt.

Beide lächelten, als sie ihn sahen und Harry fühlte Wärme in sich aufsteigen - wie oft hatte er sich gewünscht er könnte von seiner Mutter angelächelt werden! Nun war es endlich war geworden.

„Schläft James noch?“, erkundigte sich Lily und blickte stirnrunzelnd zu den Treppen hinüber, die Harry eben hinunter geeilt war. Harry nickte nur abwesend, während er Ginny in eine liebevolle Umarmung zog. Erst Augenblicke später realisierte er die Verwunderung, die in Lilys Stimme mit geklungen hatte.

„Ja, wieso?“ Er konnte nicht verhindern, dass er sich nervös fühlte - war sein Vater sonst ein Frühaufsteher und es war etwas nicht in Ordnung, dass er so lange schlief? Dann erinnerte er sich daran, dass James sehr friedlich ausgesehen hatte und nicht so, als würde er sich unter einem Alptraum quälen, oder vielleicht schlecht schlafen.

„Er hatte sich tief in die Decke gewühlt, als ich an ihm vorbeigegangen bin“, erzählte er Lily und sah mit Schrecken, dass sich ihre Miene verfinsterte.

„Dann ist er völlig erschöpft.“ Panik stieg in Harry auf. Sein Vater, erschöpft? War er vielleicht mit seiner Geschichte daran schuld? Würde James ihn jetzt hassen? Wie würde Lily jetzt von ihm denken? Die Ungewissheit jagte durch seinen ganzen Körper und er musste mit Mühe ein Zittern unterdrücken.

Ginny, die Harrys Veränderung bemerkte, ging auf ihn zu und nahm ihn einfach in den Arm. Nun war es mit Harrys krampfhaft aufgebauter Fassade vorbei. Er drückte Ginny an sich und weinte. Die Tränen, die er eben noch mühsam unterdrückt hatte, schossen nun in seine Augen und er zitterte am ganzen Körper. All die Anspannung der letzten Tage, die anfängliche Ablehnung seiner Mutter, die zurückhaltende Art von Remus und Sirius, der Vorwurf seines Dads, etwas mit Lily zu haben und die Angst davor, dass er versagen könnte, dass er seine Eltern nicht retten könnte, dass Sirius doch nach Askaban würde müssen. Dazu die Angst, dass er es schaffen könnte, Ron und Hermine zu verlieren, aber vor allem Ginny zu verlieren, all das brach nun aus ihm heraus. Seine Beine versagten ihm plötzlich ihren Dienst und er sackte langsam zu Boden, sich immer noch an Ginny klammernd. Zwischen seinen Schluchzern hörte man in immer wieder murmeln: „Verzeiht mir bitte, ich wollte das alles nicht“.
Lily ließ sich neben ihrem Sohn und seiner Freundin zu Boden gleiten. Ginny und sie schauten sich etwas hilflos an.

„Was hat er denn nur?“, fragte Lily und man konnte ihre Angst um ihren Sohn in der Stimme hören.

„Ich denke einfach, dass ihm das alles zuviel ist. Erst das letzte Jahr, wo er mit Hermine und meinem Bruder durchs Land gezogen ist um die Horkruxe zu zerstören, dann diese Reise hierher, dass er euch endlich kennen lernen durfte. Remus und Sirius, die wieder leben. Irgendwann versagen auch ihm die Nerven. Seit 7 Jahren, seit er wieder in der Magischen Welt ist, kämpft er. Seine ganze Schulzeit bestand bisher nur aus kämpfen und in den Ferien konnte er sich auch nicht wirklich ausruhen, da hat er weiter gekämpft“, sagte Ginny leise zu Lily.
Diese bekam es immer mehr mit der Angst zu tun und sie fühlte sich schrecklich hilflos. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, wie konnte sie ihrem Sohn helfen?

Vorsichtig hoben sie Harry hoch und schafften es irgendwie, ihn zur Couch zu bringen. Setzten ihn darauf nieder, Ginny setzte sich neben ihn und hielt ihn im Arm. Harry lehnte sich an sie, er hatte allen Widerstand aufgegeben. Seine Hände klammerten sich in seine Oberschenkel, er schluchzte und zitterte, dass es Ginny in der Seele weh tat.

„Ist ja gut, Harry“, flüsterte Ginny und küsste ihn sanft auf die Wange. „Wir schaffen das, Harry. Wir schaffen das“, murmelte sie immer wieder, strich ihm über den Rücken, bis sie merkte, dass er sich beruhigte. Das Zittern wurde weniger, der Atem ruhiger.

„Halt mich fest“, hauchte Harry und klammerte sich an sie wie ein Ertrinkender und Ginny hielt ihn fest, murmelte Worte, die nur sie verstanden und die hoffentlich dafür sorgten, dass die Panik in ihm etwas abflaute.
Harry umarmte seine Freundin fest und blickte zu Lily, welche ihn verzweifelt ansah. Er streckte die Hand nach ihr aus und sie verstand, setzte sich auf seine andere Seite und umarmte ihren Sohn ebenfalls, hoffte, ihm ein wenig von der Last abnehmen zu können.

Ein lautes Poltern riss die drei schließlich aus ihrer Umarmung und James und Sirius standen am Treppenabsatz.

Beide waren in ihrer Bewegung erstarrt, doch aus vollkommen unterschiedlichen Gründen. James, weil er verwundert zu seinem Sohn blickte, der dort hilflos aufgelöst in den Armen seiner Freundin und seiner Mutter hing. Und Sirius - der hatte sich schnell wieder gefangen und ging mit ausgreifenden Schritten auf Lily zu.

„Lily, bleib bloß weg von dem! Er und seine… Freundin… nun sagt schon, woher kommt ihr, hä? Smith und Wright, dass ich nicht lache! Also, raus mit der Sprache, wer hat euch geschickt, Voldemort persönlich?“

Kurz bevor er beim Sofa angekommen war, erwachte James aus seiner Trance. „Pad, nicht doch, das ist - “

„Prongs, diese zwei dort mögen sonst wer sein, aber sicher nicht Smith und Wright! Weißt du, was für Namen die Karte angezeigt hat? Ich wette die zwei haben einen ganz verflixten Vielsafttrank intus, diese Todesser - “

Schneller, als einer der Anwesenden reagieren konnte, war Lily aufgesprungen und hatte Sirius eine geknallt.
„Sag das noch einmal Black und du bist tot“, zischte sie gefährlich, Sirius wich ein paar Schritte zurück.

„Prongs, Lily… was geht hier vor?“, fragte er irritiert, während er ein Auge auf Harry geworfen hatte, welcher kreidebleich auf dem Sofa saß und gepresst atmete.

„Wirklich, super gemacht, Black!“, motzte sie. „Dieser Todesser ist dein zukünftiger Patensohn - und James' und mein Sohn, also pass auf, was du sagst. Die liebe Person neben ihm ist seine Freundin Ginny. Und wenn du einem von ihnen zu nahe kommst, lernst du mich kennen, Sirius Black, haben wir uns da verstanden?“

Sirius taumelte leicht und wurde blass. „Ich hatte also Recht, ihr zwei kommt aus der Zukunft“, murmelte er versunken. „Und - ich habe mit der Freundin meines Patensohnes geflirtet!“

Aller Augen flogen zu Harry und Ginny. Letzte warf einen feindseligen Blick zu Sirius und hatte Mühe, den unkontrolliert zitternden Harry auf dem Sofa zu behalten.

„Harry - Harry, es ist okay. Sieh mich an Harry, bitte - sieh mich an!“, versuchte sie, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch Harrys blanke Augen waren vor Hysterie weit aufgerissen, sein ganzer Körper angespannt.

Ehe Harry etwas sagen konnte, hatte Ginny sich vor ihn gestellt - und ihn einfach geküsst.
„Harry, ich bin da. Ich bin hier, siehst du? Fühlst du meine Hand, Harry? Sieh mich an, bitte“, sagte sie leise, schaffte es, seinen Blick einzufangen und hielt seine Arme in den seinen.

„Er wusste es nicht, Harry“, schaltete sich Lily ein. „Was hätte er auch anderes denken sollen?“

Eine Zeitlang war nichts zu hören außer Harrys bemüht kontrolliertem Atemholen und Ginnys leisen Worten, die mit Engelszungen auf ihren Freund einredete, bis Harrys sich soweit beruhigt hatte, dass er sich wieder auf das Sofa setzten konnte.
„Ich bin bei dir“, flüsterte Ginny noch einmal und dieses Mal erwiderte Harry ihren Händedruck, sah sie sogar kurz an und küsste sie kurz, aber liebevoll auf den Mund.

„Ginny...“ krächzte Harry und sah sie immer noch mit Angst in den Augen an. Mehr konnte er nicht sagen, seine Stimme versagte ihm.

Lily setzte sich wieder neben Harry aufs Sofa und nahm ihn in den Arm.

„Alles wird gut, mein Schatz. Wir sind alle bei dir, wir werden dir alle so gut wir können helfen. Du musst das nicht alleine durchstehen.“
Lily flüsterte zwar nur, aber Sirius hatte scheinbar sehr gute Ohren, denn er wendete sich an James und fragte leise, damit er Harry nicht wieder erschreckte: „Sag mal Prongs, wovon redet Lily da, was meint sie mit durchstehen und was macht er überhaupt hier? Ich meine selbst ich weiß, dass Zeitreisen gefährlich sind, vor allem wenn die Menschen, die man trifft das wissen und so Informationen über die Zukunft erfahren.“

„Das ist eine sehr lange Geschichte. Lass uns warten, bis Wormy und Moony wach sind und es Harry besser geht. Ich glaube, wir müssen euch die ganze Geschichte erzählen. Aber erst einmal kannst du in die Küche laufen und fragen, ob sie unser Frühstück in den Schulsprecherraum bringen können für… ähm 7...“

„8 James, vergiss Beccy nicht“, warf Lily ein.

„Ja stimmt, sorry Darling. Also für 8 Leute. Ich würde sagen so in einer halben, dreiviertel Stunde, sollten wir da sein. Wenn sie es nicht machen wollen, geh zu Dumbledore, der wird es ihnen dann sicherlich sagen, denn das, was wir zu besprechen haben, ist nicht für andere Ohren bestimmt.“ James sah seinen besten Freund bittend an, der nickte nur und sagte: „Ich mach das schon. Ich frag einfach Sally, du weißt doch, sie erfüllt mir jeden Wunsch, wenn ich dann nur 5 Minuten Zeit für sie habe.“ Sirius verschwand mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

Kaum war Sirius verschwunden, gab es auf der Treppe schon wieder Gepolter. Andere Gryffindors, die auch über die Ferien in Hogwarts geblieben waren, aber auch Peter und Remus kamen die Treppe runter und warfen nicht als einzige neugierige Blicke auf Harry, welcher wieder zu zittern anfing.

„Remus, Peter, würdet ihr hier auf Sirius warten? Er ist kurz runter in die Küche, er erklärt euch dann alles. James, Ginny, Harry und ich gehen schon einmal vor. Es ist hier zu voll“, sagte Lily, welche immer wieder ängstliche Blicke zu Harry warf.

„Klar, wir warten“, antwortete Remus und zog den kleinsten der Marauder mit auf eine Couch vor dem Kamin.

Lily erhob sich genau wie Ginny und gemeinsam halfen sie Harry aufzustehen. James ging schon vor zum Portraitloch und half Harry und den Mädels durch den Eingang. Ginny hatte diesmal nichts auszusetzen an der Hilfe, wie sie es einst hatte. Ihre Gedanken waren auch ganz wo anders. Die Vier machten sich auf den Weg zum Raum der Schulsprecher.
„Diantuskraut“, sagte James und das Portrait von 4 Mönchen die Karten spielten glitt zur Seite und gab den Eingang frei. James und Lily gingen vor, doch als Ginny ihnen folgen wollte, hielt Harry sie fest.

„Ginny, bitte warte einen Augenblick“, sagte Harry und man merkte, dass noch lange nicht wieder alles in Ordnung war. Seine Stimme zitterte immer noch etwas.

„Was gibt es denn, Harry? Hey...“ rief Ginny erschrocken, denn Harry zerrte sie weg von dem Eingang zum Schulsprecherzimmer.

„Ich soll gleich Sirius, Remus und Peter alles erzählen? Hab ich das richtig verstanden? Aber wie soll ich meinem Dad sagen, dass einer seiner besten Freunde ihn an Voldemort verraten hat, dass Voldemort ihn und Lily deshalb töten konnte. Dass Sirius wegen ihm 12 Jahre unschuldig in Askaban saß? Wie soll ich ihnen sagen, dass Peter ein Verräter ist?“ Ginny spürte die Angst, die in Harrys Worten mitklang.
Nach einem kurzen Augenblick sagte sie: „Vielleicht... hmm.... vielleicht kannst du ja auch dahin gehend die Zukunft verändern. Ich meine, vielleicht schaffst du es, dass Peter nie ein Todesser wird. Vielleicht lernen sie ja aus der Geschichte. Aber du kannst es ihnen nicht verschweigen. Du musst es ihnen erzählen. Ich meine, wenn alles so klappt wie du es möchtest, wird Voldemort bereits endgültig besiegt sein, wenn wir in die Zukunft zurück gehen.“

Harry seufzte: “Du hast ja recht Ginny. Danke, danke dass du es immer wieder schaffst mich runter zu holen. Ich liebe dich!“

Harry nahm Ginnys Hand und drückte sie sanft, dann gingen sie gemeinsam zurück zum Zimmer der Schulsprecher.

„Diantuskraut“, sagte Ginny und das Portrait ging wieder auf, aber die Mönche schienen nicht so glücklich zu sein, dass sie schon wieder unterbrochen wurden, denn sie fluchten, wie es sich für Menschen wie sie eigentlich nicht gehörte.

Sie betraten einen überraschend großen Raum, der von Sonnenlicht erhellt wurde, welches durch zwei großen Fenster flutete. Vor den Fensterbänken standen zwei Schreibtische, Ginny musste grinsen, als ihr Blick darauf fiel. Es war genau zu erkennen, wem welcher Platz gehörte: James' Tisch war mit Pergamenten und anderen Utensilien übersäht, während Lilys Tisch akkurat aufgeräumt war und alles an seinem Platz lag.
An der linken Wand standen einige Regale mit Büchern und Pergamentrollen, auf der gegenüberliegenden Seite war in die Wand ein großer, gemütlicher Kamin eingelassen, in dem ein fröhliches Feuer vor sich hin prasselte.
Etwa in der Mitte des Raumes befand sich eine Sitzgruppe, bestehend aus zwei roten Sofas und vier ebenso roten Sesseln, die um einen niedrigen Tisch herum standen.
Lily und James saßen bereits in einem der zwei Sofas und Ginny und Harry setzten sich ihnen gegenüber auf das zweite Sofa.

Schweigend warteten die Vier auf die fehlenden drei Rumtreiber und Beccy. Hin und wieder warf Lily einen besorgten Blick zu ihrem Sohn. Sein Zusammenbruch vom Morgen machte ihr immer noch Angst und sie fragte sich, ob es richtig war, dieses Gespräch jetzt zu führen. Aber sie musste zugeben, dass Harry schon besser aussah. Er bekam langsam wieder Farbe im Gesicht und von Zeit zu Zeit stahl sich auch ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht. Dann ging das Portraitloch auf und die vier Fehlenden traten ein.

„Frühstück kommt gleich. Sally wollte mir diesen kleinen Gefallen nicht tun. Ich musste den Umweg über Dumbledore machen. Er meinte, er würde sich um das Frühstück kümmern und würde dem Gespräch dann gerne beiwohnen.“ Sirius verzog das Gesicht, man merkte, dass er nicht sehr begeistert war, dass sein Schulleiter dabei war. Er blickte von Lily zu James und von ihnen zu Ginny und Harry während er sprach. Als er sagte, dass Dumbledore auch gleich käme, lächelte Harry richtig und entspannte sich noch mehr.

Remus, Peter, Beccy und Sirius setzten sich, doch als Sirius den Mund öffnen wollte, schüttelte James kaum merklich den Kopf und flüsterte: „Lass uns erst frühstücken. Harry wird die Kraft brauchen.“

James hatte gerade sein letztes Wort gesagt, als es auch schon an der Tür klopfte.

„Herein“, sagte Lily und hoffte, dass es Dumbledore und nicht irgendein Schüler war, der ein Problem hatte. Sie wurde nicht enttäuscht. Im Eingang stand der Schulleiter und schaute ernst, aber auch mit einem Lächeln in die Runde. Sein Blick blieb nur etwas länger an Harry als an den anderen hängen. Harry bemerkte dies und fühlte sich unwohl. Nun war er schon in einer anderen Zeit, wo er nicht berühmt war und trotzdem musterten ihn alle mehr als die anderen. Er seufzte. Sofort hatte sich Ginnys Hand wieder in die seine geschoben und Lily und James warfen ihm besorgte Blicke zu.

„Mir geht's gut“, versuchte er ihnen zu versichern und fügte noch hinzu: „Das einzige, was habe, ist tierischen Hunger.“

„Ah, das ist glaube ich mein Stichwort.“ Dumbledore klatschte einmal in die Hände und zwei Hauselfen erschienen. Sie baten die Anwesenden aufzustehen und ließen dann mit einem Schnippen die gemütlichen Sessel und Sofas verschwinden und einen Tisch mit 9 Stühlen erscheinen, auf dem ein reichhaltiges Frühstück stand.

„Danke Sally und Crossy, ich rufe euch dann, wenn wir noch etwas benötigen“ sagte Dumbledore an die Hauselfen gewandt und lächelte. Die Beiden angesprochenen verbeugten sich tief und waren mit einem leisen Plopp auch schon wieder verschwunden.

Das Frühstück verlief schweigend, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Als auch James und Sirius mit essen fertig waren, klatschte Dumbledore wieder in die Hände und Crossy und Sally erschienen erneut. Die Neun standen von den Stühlen auf und mit einem nun bekannten Schnippen der Beiden verschwand der Tisch und die Stühle und die Einrichtung sah wieder so aus wie vorher. Auf dem Tisch ließen die Hauselfen noch ein paar Getränke erscheinen und entfernten sich wieder mit einem Plopp.

Die Marauder, Lily und Beccy sahen abwechselnd zu Harry und Dumbledore. Harry spürte die Blicke auf sich und begann wieder leicht zu zittern. Er warf Dumbledore einen Hilfe suchenden Blick zu.

„Ich... ich kann.... ich kann ihnen doch nicht alles erzählen“, flüsterte Harry stotternd, aber alle verstanden, was er sagte, denn es war Mucksmäuschen still in dem Raum.

„Harry mein Sohn, wir wollen dir helfen. Alle. Alle, die wir hier sitzen, aber dafür musst du alles erzählen, denn wie sollen wir dir sonst helfen?“, fragte James in einem sanften Ton.

„Aber... aber ich kann euch doch nicht erzählen, wie ihr sterbt.“ Man merkte, dass Harry das Sprechen schwer fiel. „Wie soll ich euch das alles erzählen?“ Diesmal galt sein Hilfe suchender Blick Ginny.

„Harry du schaffst das, ich bin bei dir und kann dir helfen.“ Harry lächelte Ginny nach ihren Worten zögernd an.

Er atmete noch einmal tief durch und begann:

„Es fällt mir nicht leicht, dies alles zu erzählen. Lily und James wissen ja schon, was mit ihnen in der Zukunft passiert, zumindest ein Stückchen. Es wird in ein paar Jahren eine Prophezeiung über mich gemacht. Am Anfang ist nicht sicher, ob sie über mich oder über meinen Freund Neville Longbottom gemacht wird. Erst nach dem Voldemort versucht mich zu töten ist sicher, dass ich es bin über den sie gemacht wurde. Die Prophezeiung besagt, dass ich Voldemort töten werde, dass nur ich es kann. Er hat mich als sich ebenbürtig gekennzeichnet.“ Harry schob seine Haare von der Stirn und zeigte seine Narbe. „Professor Dumbledore gegenüber wird diese Weissagung gemacht und er warnt Lily und James. Ihr versteckt euch und er rät euch, den Fidelius Zauber über euer Haus zu sprechen.“

„Fidelius Zauber?“ unterbrach Beccy Harrys Erzählungen.

Dumbledore räusperte sich: „Das ist ein Zauber, der es jedem unmöglich macht das Haus zu sehen, der nicht vom Geheimniswahrer eingeweiht wird. Der Geheimniswahrer muss einem erst sagen, wo das Haus steht und dann wird es wieder sichtbar für die Person.“

„Dumbledore selbst bot sich als Geheimniswahrer an“, Harry fuhr mit seiner Erzählung fort, als wäre er nie unterbrochen worden, „aber du James wolltest Sirius.“ James warf einen wütenden Blick zu Sirius. Er merkte gar nicht, dass er automatisch in die Vergangeheit wechselte. Denn war seine Vergangenheit... auch, wenn es für die hier Anwesenden noch nicht passiert war und hoffentlich auch nie passieren würde.

„Hey Mann ich würde eher sterben, als dich an Voldemort zu verraten!“ Sirius war ganz aufgebracht. Würde er doch der Schwarzmagier werden, von dem alle dachten er sei in ihm, weil er ein Black war?

„Nein, Sirius hat euch nicht verraten. Es war... es war... Ich kann nicht.“ Harry warf einen Hilfe suchenden Blick zu Ginny, die für Harry weitererzählte: „Sirius hat vorgeschlagen jemand anderes zu nehmen, da Voldemort denken würde er wäre der Geheimniswahrer. Er schlug“, Ginny schluckte, „Peter vor.“

Entsetzen war auf den Gesichtern aller zu sehen. Aber das größte Entsetzen spiegelte sich auf Peters Gesicht wieder.

„Nein... Nein... ich... ich würde nie....“, stotterte er und schaute ängstlich von Einem zum Anderen. Man merkte, dass James am Liebsten auf Peter los gegangen wäre, er aber von Lily beruhigt wurde, die nun seine Hand hielt wie Ginny es bei Harry tat. Sirius und Remus waren zu geschockt um irgendetwas sagen oder machen zu können. Einen Moment herrschte Stille in dem Schulsprecherraum.

„Ich weiß nicht, warum er es getan hat, aber ich habe eine Vermutung, ich habe versucht mir zu erklären, warum ein Freund so etwas tut“, er wandte sich jetzt direkt an Peter, „Fühlst du dich manchmal schlecht behandelt von den anderen Dreien oder vernachlässigt? Bedrückt dich irgendetwas?“

„Ja... ja, manchmal“, antwortete Peter zögerlich.

„Warum sagst du nichts, Wormy?“, fragte Remus.

„Ich bin stolz darauf, dass die Beiden coolsten Jungs der Schule mit mir befreundet sind. Ihr Drei seid alle so schlau, gehört zu den Besten des Jahrganges und ich? Ich schaffe es immer nur mit Ach und Krach. Ohne die Hilfe von Sirius und James hätte ich es nie geschafft ein Animagus zu werden.“

„Animagus?“, unterbrach ihn die überraschte Stimme von Dumbledore.

„Ja, Sir“, gab James kleinlaut zu. „Sirius, Peter und ich sind Animagi. Als wir heraus fanden, was Remus ist wollten wir ihm irgendwie helfen. Wir haben alles über Werwölfe gelesen, was wir in die Hände bekommen konnten. Ich glaube, soviel wie damals waren Sirius und ich in der restlichen Schulzeit nicht in der Bibliothek. Irgendwann entdeckten wir, dass Werwölfe Tieren nichts tun und so beschlossen wir Animagi zu werden. Es hat zwar fast zwei Jahre gebraucht, aber wir haben es geschafft und begleiten Remus seit dem an den Vollmondnächten.“

„Beeindruckend, Sie haben das ganz alleine geschafft? Ohne Hilfe? Ich bin beeindruckt meine Herren. Ich werde Ihr Geheimnis für mich behalten, aber eines sei Ihnen gesagt, Sie sollten sich, wenn Sie mit der Schule fertig sind, registrieren lassen. Besonders, wenn Ihre Berufswünsche noch die selben sind wie vor zwei Jahren Mr. Black und Mr. Potter.“

Die drei Animagi nickten nur.

„Jedenfalls kam bzw. kommt Voldemort am 31.10.81 in unser Haus“, Harry sprach jetzt mehr mechanisch, so als wäre es nicht seine Geschichte, die er da erzählte, „James trat ihm entgegen und sagte Lily, sie solle sich mich schnappen und verschwinden. Voldemort hatte nur gelacht und ihn im Eingangsbereich mit dem ?Avada Kedavra' getötet. Lily war inzwischen in mein Kinderzimmer gelaufen. Voldemort kam hinterher. Ich lag in meinem Bett und Lily stand davor. Voldemort sagte, dass Lily nicht sterben müsse, wenn sie nur zur Seite gehen würde, aber sie hat gefleht nicht mich umzubringen sondern sie zu nehmen. Er hat wieder nur gelacht und auch sie mit dem ?Avada Kedavra' getötet. Dann kam er auf mich zu, richtete den Zauberstab auf mich und der dritte grüne Blitz schoss aus ihm hervor.“

Lily schluchzte leise auf und James nahm sie liebevoll in den Arm. Er war genau wie die anderen in Raum geschockt. Auch von Beccy hörte man ein leises Weinen, hier war es aber nicht James, der sie tröstete, sondern Remus, der sie liebevoll in den Arm nahm.

„Der Fluch traf mich, aber er tötete mich nicht, sondern prallte einfach von mir ab und schoss auf Voldemort zurück. Er fiel in sich zusammen und war dann verschwunden. Hagrid kam und holte mich auf Sirius' fliegendem Motorrad ab und brachte mich zu Dumbledore, der vor Tante Petunias Haus wartete. Als Sirius erfuhr, was Peter getan hatte, jagte er ihm nach, aber Peter konnte fliehen. Er schnitt sich einen Finger ab, ließ die Straße explodieren und riss eine Menge Muggel mit in den Tod. Sirius stand nur da und lachte, er wurde dann ohne Verhandlung nach Askaban gebracht. Alle dachten, er hätte euch verraten und hätte die Muggel getötet.“
Harry brach ab und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. Ginny nahm ihn in den Arm und versuchte ihn zu beruhigen, was aber nicht so einfach war. James stand auf und ging auf seinen Sohn zu. Er zog sachte seine Hände von den Augen und zwang ihn, ihm in den Augen zu sehen.

„Harry, das ist schrecklich, was du da erzählt hast, aber bedenke, wir werden das alles ändern. Wir werden das schaffen und du wirst das nie wieder erleben müssen. Du wirst eine ganz normale Kindheit haben. Lily und ich werden leben, Sirius wird nie nach Askaban kommen und Peter wird uns nie verraten. Dafür sorgen wir.“ Langsam beruhigte Harry sich.

„Geht's wieder?“, fragte Lily und sah ihren Sohn besorgt an. Harry nickte nur.

„Ich hab dann bis zu meinem elften Lebensjahr unter der Treppe in einer kleinen Kammer gewohnt.....“

„Was? Ich bringe diese Frau um. Wie kann sie es wagen, meinen Sohn so zu behandeln?“, brauste Lily auf.

„Es war schon ok. Ich hab es überlebt und ich denke, dass sie und Onkel Vernon der Grund sind, warum ich das alles überhaupt überstanden habe. Alle haben mich behandelt, als wäre ich was Besonderes, aber die Beiden haben eher das Gegenteil gemacht. Und ich habe eine Familie. Ginnys Eltern behandeln mich, als wäre ich ihr Kind. Ich habe den Großteil meiner Ferien immer im Fuchsbau verbracht. Ron, Ginnys Bruder ist mein bester Freund und Mr. und Mrs. Weasley waren immer für mich da, wenn ich sie brauchte. An meinem elften Geburtstag waren wir auf eine kleine Insel mit einem Einsturz gefährdetem Haus geflohen vor den Briefen von Hogwarts, jeden Tag wurden es mehr, bis es so viele waren, dass man sich kaum noch bewegen konnte. Nach dem ersten Brief wurde Dudley meinem Cousin eins seiner Zimmer weggenommen und ich bin dort eingezogen, da auf dem Brief sogar mein Zimmer unter der Treppe stand, bekamen die Beiden Angst. Jedenfalls auf dieser Insel kam dann Punkt Mitternacht Hagrid und sorgte dafür, dass ich meinen Brief bekam. Wir sind dann am nächsten Tag in die Winkelgasse und haben meine Sachen gekauft. Das war der schönste Geburtstag, den ich bis dahin hatte, denn Onkel Vernon und Tante Petunia haben ihn immer gekonnt ignoriert.“

Lily schnaubte, blieb diesmal aber ruhig und Harry konnte fortfahren mit seiner Geschichte.

„Im ersten Jahr bin ich Voldemort wieder begegnet. Er hatte von einem Lehrer Besitz ergriffen und wollte so an den Stein der Weisen rankommen, welchen Professor Dumbledore vor dem Schuljahr nach Hogwarts geholt hatte. Ich konnte es verhindern. Ich hab die ganzen Prüfungen, die zum Schutz für den Stein bestanden, mit meinen Freunden Hermine und Ron gelöst.Ohne sie hätte ich es nicht geschafft, denn ihr müsst wissen, Hermine ist die klügste Hexe, Sirius und Remus meinen sogar, sie wäre klüger als du Mum.“ Harry blickte sie mit einem Grinsen im Gesicht an. „Na ja und Ron...“

„Ron ist ein Tollpatsch, aber ein lieber und einer der genialsten Schachspieler, die ich kenne“, unterbrach Ginny ihn.

„Ja, das stimmt. Aber vor allem ist er ein wahrer Freund“, lachte Harry und gab Ginny einen Kuss auf die Nasenspitze.

„Dann kam mein zweites Schuljahr. Es begann schon nicht gut. Ein Hauself wollte verhindern, dass ich zurück nach Hogwarts ging. Er meinte,es wäre zu gefährlich. Er fing die Briefe meiner Freunde ab, um mich glauben zu lassen, ich hätte mir alles nur eingebildet. Dann hat er im Haus gezaubert und ich wurde verwarnt wegen Zauberei Minderjähriger. Onkel Vernon vergitterte mein Fenster, dass ich meine Eule nicht raus lassen konnte, um meinen Freunden zu schreiben. Aber wieder kam Ron mir zu Hilfe. Er kam mit seinen Zwillingsbrüdern.“

Ginny schniefte bei den Worten, denn ihre Gedanken flogen in die Zukunft zu einem toten Fred. Harry merkte es und drückte ihre Hand und flüsterte: „Denk dran, auch das werden wir ändern. Fred wird leben.“
Ginny beruhigte sich langsam wieder und Harry fuhr fort mit seiner Erzählung: „Die drei kamen mit dem fliegenden Auto ihres Vater und halfen mir raus. Den Rest der Ferien verbrachte ich dann im Fuchsbau und es war so schön. Endlich war ich mal nur von Menschen umgeben, die mich mochten, die mich liebten. Es war ganz neu für mich und genoss diese Ferien. Als wir dann zur Schule wollten, kamen Ron und ich nicht durch die Absperrung von King's Cross, der Hauself, Dobby ist übrigens sein Name, hatte es verhindert. Ron und ich wussten nicht, was wir machen sollten. Auf die Idee, meine Eule nach Hogwarts zu schicken, kamen wir gar nicht. Also haben wir das Auto von Mr. Weasley genommen und sind damit zur Schule geflogen. Das Schuljahr war eines der Schlimmsten. Die Kammer des Schreckens wurde geöffnet.“

„Was, wie, wer?“, fragte Dumbledore und man sah, dass er es nicht glauben konnte.

„Durch mich“, flüsterte Ginny leise, „Ich war Schuld, ich habe die Kammer geöffnet.“

„Nein Ginny, du kannst nichts dafür, Voldemort hatte Besitz von Ginny ergriffen und sie benutzt. Alle in der Schule dachten aber, dass ich es war, weil ich Parsel spreche.“

„Du sprichst Parsel?“, fragte Lily verdutzt.

„Ja, Professor Dumbledore erklärte mir, dass als Voldemort versuchte mich zu töten, er mir einige seiner Kräfte übertragen hat. Während des Schuljahres, wurden verschiedene Schüler durch den Basiliken, der eigentlich in der Kamme wohnte und nun frei gelassen worden war, versteinert. Auch Hermine hatte dieses Schicksal getroffen, aber bevor sie versteinert wurde, hatte sie heraus gefunden, wer in der Kammer haust und wie es sich durchs Schloss bewegt, denn ich habe während des gesamten Schuljahres in den Wänden immer wieder eine Stimme gehört. Ginny wurde zum Ende des Schuljahres in die Kammer verschleppt. Ron und ich sind schließlich mit unserem damaligen Lehrer für Verteidigung in die Kammer gestiegen. Professor Lockhard hatte in der Kammer versucht unsere Gedächtnisse zu löschen, denn wir fanden heraus, dass all seine Geschichten und Heldentaten nur erfunden waren. Das einzige, was er nach eigenen Worten wirklich könne, wären Gedächtniszauber. In der Kammer konnte er sich Rons Zauberstab schnappen und versuchte es, aber da der Stab entzwei war und nur notdürftig geflickt wurde, ging der Zauber nach hinten los und traf ihn selbst. Bei dem Versuch gab es auch eine kleine Explosion, die viele Steine der Decke runter kommen ließen. Ich wurde von Ron getrennt, ging aber weiter, denn immer noch war Ginny in Gefahr. Ich fand sie dann in der Kammer.
Tom Riddle, Voldemorts 16 jähriges Selbst, eine wieder belebte Erinnerung, war auch da. Er ließ den Basilisken auf mich los und plötzlich kam Fawks und gab mir den Sprechenden Hut, aus welchem ich dann das Schwert von Gryffindor ziehen konnte. Ich schaffte es irgendwie, den Basilisken zu töten, dabei blieb einer seiner Giftzähne in meinem Arm stecken. Ich konnte ihn rausziehen und stach ihn in das Tagebuch, mit dessen Hilfe er Besitz von Ginny ergriffen hatte, so habe ich das Buch zerstört. Ginny wachte langsam wieder auf, aber ich dachte ich sterbe an den Folgen des Basiliskengiftes. Da kam Fawks wieder und heilte mich mit seinen Tränen. Voldemort verschwand und ich und Ginny konnten mit Ron und Lockhard heil aus der Kammer kommen. Das“, Harry seufzte, „war mein zweites Schuljahr.“

Alle sahen ihn sprachlos an, keiner wusste, was er darauf sagen sollte. Lily und James wussten nicht, ob sie ihren Sohn bedauern sollten, dass er schon in so jungen Jahren so viel mitgemacht hatte, oder ob sie ihn bewundern sollte, dass er das alles geschafft hat und trotzdem ein normaler junger Mann ist.

„Mein drittes Schuljahr war das schönste, auch wenn die Dementoren mir das Leben zur Hölle gemacht haben. Remus kam an die Schule und unterrichtete Verteidigung und er war der beste Lehrer, denn ich in all den Jahren hatte.“ Remus war rot geworden, bei Harry Worten und Beccy warf ihm einen lächelnden Blick zu.

„Außerdem lernte ich in diesem Jahr Sirius kennen. Er floh aus Askaban, da er auf einem Foto Peter gesehen hatte und Peter ganz in meiner Nähe war. Ich muss sagen, als ich Sirius das erste Mal sah, hat er mir ziemliche Angst gemacht, dieser bärenartige schwarze Hund, der mich durchdringend angesehen hat. Am Ende des Schuljahres trafen Remus und Sirius auf Peter. Sirius hatte Ron in die Heulende Hütte verschleppt, da er Krätze alias Peter bei sich hatte. Hermine und ich sind ihnen hinterher. Kurze Zeit später erschien auch Remus. Peter hat die Begegnung mit seinen alten Freunden überlebt. Sie wollten ihn eigentlich töten, um euch beide zu rächen, aber ich habe gesagt, dass du, Dad, sicherlich nicht gewollt hättest, dass deine Freunde zu Mördern würden“, auf die Worte nickte James, „eigentlich wollten wir ihn ausliefern, aber Remus hatte seinen Wolfsbanntrank nicht genommen.“

„Wolfsbanntrank?“, unterbrach Remus ihn und guckte wissbegierig zu Harry.

„Ja, es wird in den nächsten Jahren ein Trank entwickelt, der dich an Vollmond zu einem Schoßwölfchen macht“, sagte Harry schmunzelnd.

Alle im Raum fingen zu lachen an.

„Also, Remus hatte seinen Trank nicht genommen und in dem Tumult konnte Peter fliehen. Da wir jetzt nichts mehr beweisen konnten und man Hermine, Ron und mir nicht glaubte, sollte Sirius den Kuss von einem Dementor bekommen. Hermine und ich konnten das aber mit einer kleinen Zeitreise verhindern. Zwar musstest du fliehen, aber ich war trotzdem glücklich.“ Ein erinnerungsseliges Lächeln stahl sich in Harrys Gesicht.

„Du warst schon einmal in der Vergangenheit?“ fragten Dumbledore, Sirius und Beccy wie aus einem Munde.

„Ja aber nur drei Stunden zurück. Wir haben nur Seidenschnabel, einen Hippogreif und Sirius gerettet“, antwortete Harry, als wäre es nichts besonderes.

„Nur?“, fragte Sirius erstaunt, „ist ja schön und gut, dass du die Bescheidenheit von Lily geerbt hast, aber du darfst dein Licht auch nicht unter den Scheffel stellen.“

Harry zuckte nur mit den Achseln.

„Soll ich weiter erzählen?“, fragte er und man merkte, dass ihm das Lob nicht so ganz behagte.

Kollektives Nicken war Harry Antwort genug und so fuhr er fort: „In den Ferien zwischen dem dritten und dem vierten Schuljahr gab es in England eine Quddichweltmeisterschaft. Rons Dad hatte Karten für das Endspiel bekommen und ich durfte mit. Das Spiel war einfach klasse. Aber nach dem Spiel überfielen Todesser den Zeltplatz und steckten alles in Brand. Einer der Todesser hat das dunkle Mal aufsteigen lassen.
Irgendwie sind wir da alle heil raus gekommen.
Dann begann das vierte Schuljahr und Dumbledore und die Abteilung für Spiele und Sportarten hatte es geschafft, das Trimagische Turnier nach ca. 200 Jahren wieder aufleben zu lassen. Es fand in Hogwarts statt. Alastor Moody sollte in dem Jahr Lehrer für Verteidigung sein, wurde aber vorher entführt. Ein Todesser hatte das Jahr über Vielsafttrank getrunken und sich so als Moody ausgegeben. Er warf menien Namen in den Feuerkelch, welcher die Auswahl der Kandidaten vornehmen sollte und ich wurde ausgewählt. So musste ich am Turnier teilnehmen.
Mit Hilfe von dem falschen Moody und meinen Freunden habe ich es irgendwie geschafft zu überleben und sogar zu gewinnen. Zusammen mit... mit...“ Harry warf einen Hilfe suchenden Blick zu Ginny, die ihn verstand und weitererzählte: „Er gewann das Turnier zusammen mit dem anderen Hogwartsteilnehmer, Cedric Diggory. Aber der Pokal, welchen sie im Irrgarten suchen mussten, war ein Portschlüssel. Die Beiden landeten in Little Hangleton und dort waren Voldemort oder was von ihm übrig war und... und Peter.“ Nun musste auch Ginny schlucken, als sie den entsetzten Blick von Peter und den anderen sah. „Peter hat auf Voldemorts Befehl hin Cedric getötet.“

„Nein, das habe ich nicht getan oder werde ich nicht tun! Nein ich bin kein Mörder!“ Peter schluchzte auf und verbarg sein Gesicht in den Händen. Er konnte es nicht glauben. Ich bin ein Mörder, ich bin ein Mörder, dachte er immer wieder. Er sprang auf und wollte aus dem Raum rennen, aber Harry war schneller.

„Peter, warte. Geh nicht. All das muss nicht passieren. Du kannst das verhindern. Du musst kein Todesser werden. Denk dran, du hast Freunde und wenn du ihnen erzählst, wenn dich was bedrückt oder wenn sie sich mal wieder lustig über dich machen, dann sag ihnen, dass es dich stört. Ich bin mir sicher, dass sie ihr Verhalten ändern werden“, sagte Harry eindringlich und sah Peter ernst an.

„Danke Harry, warum tust du das? Ich bin Schuld, oder werde Schuld sein - man ist das alles kompliziert - wegen mir wirst du keine schöne Kindheit haben.“ Peter sah Harry fassungslos an. Wie konnte jemand, dem er soviel Leid zufügen würde, noch so nett zu ihm sein.

„Ich weiß, dass du nicht alleine Schuld bist an dem was passiert ist. Voldemort hat dir das versprochen, was du von deinen Freunden erwartet hast. Anerkennung!“, antwortete Harry und blickte traurig von Peter zu Remus, Sirius und seinem Dad. Harry zog Peter mit sich und schubste ihn sanft in seinen Sessel zwischen Sirius und Remus zurück, dann setzte er sich wieder neben Ginny auf das Sofa, atmete noch einmal tief durch und erzählte weiter: „Peter fesselte mich an den Grabstein von Voldemorts Dad und führte ein Ritual durch, durch welches Voldemort zurück kehrte.“ Harry hielt die Erzählung, was genau auf dem Friedhof so kurz es ging, um Peter nicht wieder aufzuregen. Er wollte nicht, dass er sich noch schlechter fühlte, als er es jetzt sowieso schon tat. „Voldemort zwang mich zu einem Duell“, fuhr Harry fort, „unsere Zauberstäbe haben sich während des Duells verbunden und Mum und Dad kamen als so eine Art Geist wieder. Ihr habt dafür gesorgt, dass ich vom Friedhof fliehen konnte. Voldemort war wieder da, aber keiner wollte mir glauben und unsere einzige Chance auf Klärung ließ Cornelius Fudge mit dem Kuss des Dementors verschwinden. Er wollte nicht glauben, dass Voldemort zurück war. Keiner wollte mir glauben. Außer meinen Freunden und Ihnen, Professor.“

„Warum sollte ich dir auch nicht glauben schenken?“, antwortete Dumbledore und röntgte Harry mit seinem Blick. Harry wusste nicht, was er darauf antworten sollte und erzählte einfach weiter.

„Dann kamen die Sommerferien. Ich saß bei Onkel und Tante fest, ohne irgendwelche Informationen. Ich hatte gehofft, schnell dort weg zu kommen aber leider war dem nicht so. Ich war viel draußen und bin spazieren gegangen, habe einfach nachgedacht. Eines Tages traf ich auf meinen Cousin Dudley und seine Freunde. Die verabschiedeten sich bald und Dudley ging nach Hause, da es für mich nur Ärger gab, wenn ich später als Dudley nach Hause kam, bin ich ihm dann hinterher gerannt.
In einer dunklen Gasse tauchten plötzlich zwei Dementoren auf und griffen Dudley und mich an. Da ich im dritten Jahr von Remus gelernt hatte, wie der Patronus funktioniert, habe ich ihn heraufbeschworen und so ist uns nichts passiert. Aber damit begann der Ärger erst. Ich bekam einen Brief, in dem stand, das ich von der Magischen Strafverfolgungspatrouille abgeholt werden sollte, mein Zauberstab abgenommen und ich nicht nach Hogwarts zurück dürfte. Professor Dumbledore konnte das noch abwenden und erinnerte Fudge dran, dass er das ohne Anhörung nicht dürfte. Er musste also klein bei geben und ich zu einer Anhörung. Fudge wollte aber unbedingt verhindern, dass Sie, Sir, dran teilnehmen und hat den Termin um ein paar Stunden nach vorne verlegt und obendrein den gesamten Gamot einberufen. Nur mit Ihrer Hilfe bin ich da wieder heraus gekommen und ich durfte zurück nach Hogwarts.
Dort wurde es dann aber fast noch schlimmer. Das Ministerium hatte einen Ausbildungserlass verabschiedet, wonach es einen geeigneten Lehrer bestimmen dürfe, wenn der gegenwärtige Schulleiter nicht in der Lage sei, einen zu ernennen. Sie schickten eine Frau nach Hogwarts, die - die einfach unfähig war. Aber Umbridge war nicht nur unfähig, sondern auch darauf bedacht, dass ich nicht die Wahrheit sage über Voldemorts Rückkehr. Sie versuchte zu verhindern, dass wir lernen uns zu verteidigen.
Hermine schlug vor, dass ich eine Gruppe gründe, in der wir Verteidigungszauber lernen. Umbridge kam aber dahinter und wollte mich von der Schule werfen.
Doch Professor Dumbledore opferte sich für mich. Er hat, nachdem sie unsere Mitgliederliste fanden, gesagt, dass es seine Idee war, dass es seine Gruppe wäre, denn wir hatten diese Gruppe Dumbledores Armee genannt, da es Fudges größte Angst war, dass Dumbledore eine eigene Armee aufstellt. Nun war sie Schulleiterin“, Harry seufzte, „Es war ja das Jahr, in dem wir unsere ZAG's machten, also Ron, Hermine und ich, denn Ginny ist ja ein Jahr unter uns. Auf alle Fälle hatte ich während der Geschichtsprüfung eine Vision. Ich hatte so etwas schon öfters. Ich kann von Zeit zu Zeit sehen, was Voldemort macht, besonders, wenn er extreme Gefühle hat. Diese Vision hatte er mir aber eingepflanzt. Er zeigte mir, dass Sirius gequält wird. Ich hab noch versucht, herauszufinden, ob es stimmt. Sirius, es tut mir leid. Ich bin Schuld“, Harry brach wieder in hemmungsloses Schluchzen aus. Ginny versuchte verzweifelt ihn zu beruhigen, aber es gelang ihr nicht. Sirius stand von seinem Sessel auf und ging auf Harry zu.

„Harry, sieh mich bitte an. Ich bin mir sicher, egal was passiert ist, dich trifft keine Schuld. Du hast alles versucht, da bin ich mir sicher. Ginny kannst du weiter erzählen?“, fragte Sirius Ginny. Sie nickte und Sirius setzte sich auf die andere Seite von Harry und nahm ihn nun in den Arm, während Ginny weiter erzählte: „Wir sind dorthin, wo Sirius in Harrys Vision gefoltert wurde. Wir, dass heißt Ron, Hermine, Luna, Neville und wir Beide. Wir sind also ins Ministerium in die Mysteriums Abteilung, aber da war niemand. Alles was wir fanden, war die Kugel mit der Prophezeiung über Voldemort und Harry. Harry nahm sie in die Hand und dann tauchten acht Todesser auf und wir sind geflohen, nach dem wir ein paar der Regale umgeworfen haben. Sie fanden uns aber und drängten uns in eine Halle mit einem Vorhang. Dann tauchten ein paar Ordensmitglieder auf, auch Remus und Sirius.“ Ginny musste schlucken auch ihr viel es schwer davon zu erzählen. „Sirius kämpfte gegen jemanden und sie traf ihn mit einem Fluch in die Brust. Sirius, du fielst hinter den Vorhang.“

Man sah bei den Rumtreibern, Lily und Beccy nur ratlose Gesichter aber Dumbledore blickte betroffen in Sirius Richtung.

„Was ist mit mir passiert?“, fragte Sirius, dem Dumbledores Blick aufgefallen war und es langsam mit der Angst zu tun bekam.

„Wer hinter den Vorhang fällt ist... ist... tot.“ Ginny war bei ihren Worten immer leider geworden. Im ganzen Zimmer wurde die Luft angehalten nur ein leises Schluchzen war von Harry zu hören.

„Wenn ich besser nachgeforscht hätte, wenn ich an den Zwei-Wege-Spiegel gedachte hätte, wenn ich nur nicht so dumm gewesen wäre, wenn ich, wie Professor Dumbledore es von mir verlangt hatte, Okklumentik gelernt hätte, dann wärst du nie gestorben. Ich bin Schuld an deinem Tod“, wimmerte Harry.

„Harry nun hör mir mal zu“, sagte Sirius wieder sanft, „du darfst dir keine Vorwürfe machen. Du wolltest mich retten, so wie ich dich retten wollte, als ich davon erfahren habe wo du bist. Dich trifft keine Schuld.“ Harry weinte immer noch und flüsterte immer wieder leise ?Ich bin Schuld'. Sirius hielt es nicht mehr aus, holte aus und gab Harry eine Backpfeife.

„Sirius! Wie kannst du es wagen meinen Sohn zu schlagen?!“ brauste James auf, verstummte jedoch sofort, als er sah, dass Harry Sirius dankbar um den Hals fiel. Zwar weinte er noch, aber nicht mehr so herzzerreißend wie noch vor einer Minute.

„Geht's wieder?“, fragte Sirius, nachdem Harry fünf Minuten stumm in seinem Armen geweint hatte. Harry nickte. Ginny reichte ihm ein Taschentuch und er schnäuzte sich erst einmal, dann atmete er noch einmal tief durch und sagte: „Danke Sirius, aber musstest du so fest zu hauen? Das tat nämlich weh!“ Beide fingen schallend an zu lachen. Plötzlich hörte man ein lautes knurren und Ginny fing an zu lachen: „Also war das auch schon zu deiner Schulzeit so, Sirius!“

„Was meinst du?“, fragte er und versuchte möglichst unschuldig auszusehen.

„Na, dass du in den unmöglichsten Situationen Essen kannst“, antwortete Ginny ihm grinsend.

„Sally, Crossy kommt ihr bitte mal“, rief Dumbledore. Mit zwei leisen Plopps erschienen die Hauselfen.

„Würdet ihr uns das Mittagessen bitte hierher bringen? Wir brauchen noch eine Weile für unsere Besprechung.“

„Aber natürlich Sir, sofort Sir!“, piepsten die beiden kleinen Elfen und waren mit einem leisen Plopp wieder verschwunden. Zwei Minuten später waren sie wieder da. Alle standen aus ihren Sesseln oder der Couch auf und die Elfen schnippten und der Tisch vom Frühstück erschien wieder diesmal allerdings mit einem reichhaltigen Mittagessen. Als auch endlich James und Sirius mit dem Essen fertig waren, rief Dumbledore die Elfen wieder und sie räumten ab und dekorierten wieder um.

Als sie alle wieder saßen, blickten alle Harry und Ginny gebannt an und hofften, dass sie gleich weiter erzählen würden.

„Weiß einer von euch Vieren, was Horkruxe sind?“, durchbrach Harry die Stille und blickte nacheinander Peter, Remus, Beccy und Sirius an.

Beccy, Remus und Peter schauten ihn ahnungslos an, nur Sirius riss seine Augen auf und guckte geschockt zu seinem Patenkind.

„Das... das.... das.... ist nicht dein Ernst oder?“ Sirius konnte sich kaum beruhigen und blickte nun beinahe ängstlich zu Dumbledore, als hoffe er, dass der Schulleiter Harry als Lügner hinstellt.

„Ich fürchte Mr. Black ,es ist die Wahrheit“, antwortete Dumbledore ruhig.

„Kann mir jemand erklären, was diese Horkruxe sind? Ich habe nämlich keine Ahnung!“, warf Beccy ein und blickte von Lily zu James, weiter zu Sirius, Harry, Ginny und blieb dann mit ihrem Blick an Dumbledore hängen.

„Horkruxe sind Gefäße, in denen jemand einen Teil seiner Seele gesteckt hat“, antwortete Dumbledore.

„Aber wie, Sir? Wie kann man seine Seele in so ein Gefäß packen?“, fragte Remus und sah verwirrt aus.

„Durch einen Mord“, flüsterte Sirius, „So kann man seine Seele spalten und durch eine Zeremonie kann man das Seelenstück dann in dieses Gefäß einschließen. Das gehört zu der schwärzesten der Schwarzen Magie. Voldemort hat so ein Teil gemacht?“, fragte Sirius mit zitternder Stimme.

Harry schüttelte den Kopf: „Nein, er hat nicht einen Horkruxe erstellt. Er hat seine Seele in acht Stücke geteilt und sieben davon eingeschlossen. Den ersten hat er schon gemacht, da war er jünger als wir jetzt.“

Ein erschrecktes Aufkeuchen ging durch die Vier, die eben erst davon erfahren hatten.

„Sag, dass das nicht wahr ist.“

Harry blickte in das erschrockene Gesicht seines Paten.
„Ich würde gerne Sirius, aber ich kann nicht, denn leider ist es wahr. In meinem sechsten Schuljahr hat Professor Dumbledore mir alles gezeigt, was er über Voldemort zusammen getragen hat, seine Lebensgeschichte quasi. Wir haben uns Erinnerungen von Menschen angeguckt und das ließ keinen anderen Schluss zu. Außerdem habe ich in meinem zweiten Schuljahr einen davon schon zerstört, ohne es zu wissen.“ Harry erntete auf diese Offenbarung nur fragende Blicke, womit er sich genötigt fühlte es genauer zu erklären: „Das Tagebuch, welches von Ginny Besitz ergriffen hatte, war ein Horkrux. Voldemort hat es im alter von 16 Jahren erfahren. Professor Dumbledore hat vor meinem sechsten Jahr einen weiteren zerstört, verlor dabei aber seine rechte Hand. Es war ein Fluch auf dem Ring, welchen Voldemort zu einem Horkrux präpriert hatte.“

„Was sind die Horkruxe? Wo finden wir sie? Wie können wir dir helfen?“ Diese Fragen sprudelten in atemberaubender Geschwindigkeit aus den Mündern von Sirius, Beccy, Remus und Peter.

„Bevor ich euch mehr erzähle, müsst ihr mir was versprechen...“

„Oh nein Harry, nicht das ganze Prozedere noch einmal?“ unterbrach James seinen Sohn.

„Oh doch, Dad. Auch sie müssen mir schwören, dass sie alles tun was ich sage. Wenn ich ihnen sage, sie sollen laufen, sich verstecken fliehen oder ihnen sonst etwas befehle während der Suche, dass sie es widerspruchslos tun werden. Denn ich würde euch gerne alle in der Zukunft kennen lernen. Was nützt es mir, wenn ich Voldemort jetzt schon vernichte, ich aber nie geboren werde, weil vielleicht einer von euch stirbt.“

Sirius, Remus, Peter und Beccy versprachen alles zu tun, was Harry von ihnen verlangte. Sirius fügte aber noch flüsternd, so das es nur der neben ihm sitzende Peter hörte: „Aber ob ich das widerspruchslos tun werde, das weiß ich nicht.“

„Also, die Horkruxe sind, wie ich schon sagte, das Tagebuch, es könnte entweder schon bei Lucius Malfoy sein, oder irgendwo ganz anders, wo ich keine Ahnung habe. Der Ring, welchen Professor Dumbledore zerstört hat ist in der Hütte, in der Voldemorts Mutter aufgewachsen ist. Das Amulett von Slytherin ist in einer Höhle, wo er in der Nähe öfters mit seinem Heim Ferien gemacht hat. Das Diadem von Ravenclaw ist hier in Hogwarts, seine Schlange Nagini ist wohl noch bei ihm, denke ich und dann der Becher von Huffelpuff, aber wo der jetzt ist, weiß ich nicht. In meiner Zeit ist er in Gringotts“, sprudelte es aus Harry raus, nachdem er die Versprechen bekommen hatte.

„Das sind aber erst sechs Horkruxe, sagtest du nicht, dass er sieben erstellt hat?“, fragte Remus.

Harry schluckte und wappnete sich für das, was jetzt kommen würde.

„Der siebte Horkruxe sitzt vor eurer Nase und erzählt euch gerade davon.“

„Was? Nein das kann nicht sein! Sag sofort, dass das nicht wahr ist!“ Lily blickte in ängstlich an.

„Ich kann es leider nicht, Mum“, flüsterte Harry.

Lily brach in Tränen aus. Warum ihr Sohn, hatte er in all den Jahren nicht genug durchmachen müssen? Warum musste es das Schicksal so hart mit ihm meinen? Was hatten sie nur verbrochen. James nahm seine zukünftige Frau in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Es war schwer, aber nach ein paar Minuten hatte Lily sich einigermaßen beruhigt.

„Was ist während deines siebten Jahres passiert?“, fragte Beccy vorsichtig, warf einen Blick zu Lily und hoffte, dass sie noch durchhalten würde.

„Ich bin mit dem, was in meinem sechsten Jahr passiert ist, leider noch nicht fertig“, sagte er bedrückt und warf einen traurigen Blick zu dem Schulleiter. „Aber das, was dann passierte, werde ich euch zu einem späteren Zeitpunkt zeigen.“ Dumbledore nickte bedächtig mit dem Kopf.

„Was meinst du damit?“, fragte Sirius argwöhnisch und sah zwischen Dumbledore und Harry hin und her.

„Harry stellte mir diese Erinnerung zur Verfügung und bat mich, euch in absehbarer Zeit daran Teil haben zu lassen“, antwortete der Professor an Harrys Stelle, welcher ihn dankbar anblickte.

„Warum nicht jetzt?“, wollte James von seinem Sohn wissen und sah ihn abwartend an.

Harry schüttelte den Kopf. „Bitte Dad, nicht jetzt“, flüsterte er und sah Hilfe suchend zu seiner Mutter.

Lily sah ihn warm an und verstand die stumme Bitte.
„Später James, lass den Jungen erst ausreden. Wir werden unsere Antworten bekommen.“

James sah aus, als wollte er noch etwas sagen, schluckte den Satz aber hinunter und sah Harry auffordernd an, weiter zu sprechen.

„In meinem siebten Jahr bin ich mit meinen Freunden Ron und Hermine durchs Land gezogen und habe die Horkruxe gesucht. Wir sind ins Zaubereiministerium eingebrochen, in Gringotts eingebrochen, wurden gefangen genommen und eingesperrt. Wir sind mit Hilfe von Dobby entkommen, wobei er leider getötet wurde.“ Harry brach ab und eine einzelne Träne suchte sich ihren Weg aus seinen grünen Augen, die nun feucht glitzerten. Er vermisste seinen aufgedrehten kleinen Freund immer noch.

„Wer ist Dobby?“, fragte Remus und sah mitfühlend zu Harry.

Ginny drückte seine Hand und strich ihm über den Rücken, langsam beruhigte er sich wieder. Als er sich im Stande fühlte, weiter zu sprechen, erklärte er: „Dobby war ein freier Hauself, der Hermine, Ron und mich vor dem Tod bewahrte und uns rettete. Wir waren eingesperrt in den Kellerverliesen in Malfoy Manor, als Peter einen von uns nach oben bringen sollte. Ron und ich schafften es, ihn zu überwältigen, als er mich mit einer magischen Hand erwürgen wollte.“

Peter wurde kalkweiß im Gesicht und wippte panisch mit Oberkörper vor und zurück. „Nein“, hauchte er immer wieder. „Nein, das bin ich nicht. Ich bin kein Mörder...“

„Du bist kein Mörder, Pete und wird werden verhindern, dass du einer wirst“, sagte Remus und legte Peter vertrauensvoll dein Arm um die Schultern.

Harry fuhr fort: „Doch Peter zögerte und die magische Hand wandte sich gegen ihn, so dass er sich selbst strangulierte.“

Sofern es ging, wurde es im Raum noch stiller, bis Dumbledore das Wort ergriff. „Wenn ich das richtig sehe, Peter, war die Hand, die Harry erwähnte, dir von Tom gegeben als Prüfung deiner Treue. Indem du aber zögertest, warst du ihm in dem Moment nicht mehr loyal gegenüber und wurdest dafür bestraft. Ich jedoch halte diese Geste für sehr mutig, da es zeigt, dass trotz deiner vorherigen Taten noch Gutes in dir streckte.“ Er sah Peter über seine Halbmondbrille hinweg mit einem gütigen Lächeln an, welches Peter scheu erwiderte.

„Vielen Dank, Sir. Aber ich habe Angst, eines Tages wirklich so zu werden. Dass ich dem Ganzen trotz allem, was ich jetzt weiß, nicht entgehen kann und am Ende doch als Mörder dastehe.“ Er senkte beschämt den Kopf und zitterte.

Harry murmelte leise: „Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die ausmachen, wer wir wirklich sind.“

Überrascht hoben sowohl Peter als auch Dumbledore die Köpfe.

„War das wieder ein Satz von mir?“, fragte er lächelnd, Harry wurde leicht rötlich um die Nase.

„Ja, Sir. Ein Satz, den Sie mir in unserem zweiten Schuljahr sagten, als ich zweifelte, wirklich ein Gryffindor zu sein. Er hat mich sehr beeindruckt und mir geholfen.“

Harry sah kurz zu Peter und entschloss, weiter zu sprechen.
„Nachdem Dobby uns bei der Flucht aus Malfoy Manor geholfen hatte, wo wir erfahren hatten, dass sich einer der Horkruxe in einem der Verließe in Gringotts befand, machten wir uns auf den Weg dorthin. Ein Kobold war uns bei dem Einbruch behilflich, doch war das Verließ durch einen Zauber geschützt. Wir entkamen mit Hilfe eines Wächterdrachen und machten uns auf nach Hogwarts, wo sich der vermeintlich letzte Horkrux befand. Als wir aus Gringotts raus waren, merkte Voldemort, was wir vor hatten und kontrollierte die Orte, an denen seine Horkruxe versteckt waren. Na ja außer Nagini, aber die war ja bei ihm. Während Hermine, Ron und ich im Schloss nach dem Diadem suchten, sammelte Voldemort seine Truppen und drang in Hogwarts ein. Irgendwann zog er sich in den Verbotenen Wald zurück und ich wollte eigentlich zu ihm gehen, denn es waren während dieser Schlacht schon genug Menschen gestorben. Fred, einer von Ginnys Brüdern. Ein kleiner Gryffindor, für den ich ein Held war und... und...“ Harrys Blick wanderte zu Remus, er konnte es nicht aussprechen. Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen.

„Ich...“ flüsterte Remus leise.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton