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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Des einen Freud, ist des anderen Leid

von vojka

Kapitel 5

Des einen Freud, ist des anderen Leid

„Ginny, ich bin so froh, dass du mir noch eine Chance gibst!“

Diese Stimme kenne ich doch, dachte Lily. Es war dunkel im Gemeinschaftsraum, sodass sie noch nicht sehen konnte, wer eben herein gekommen war. Sie blickte noch einmal auf die Karte und tatsächlich - da standen drei Punkte im Gryffindorturm. Lily und diese mysteriösen Harry Potter und Ginny Weasley.

Aber die Stimme, gehört doch diesem Smith. Wie kann das sein? Stirnrunzelnd sah sie sich um und blickte erneut etwas ratlos auf die Karte.

Die Punkte von Harry und Ginny bewegten sich nicht, sie standen noch vor dem Eingang. Lily schlich sich näher an die Punkte heran, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht verhört hatte. Auf leisen Sohlen ging sie näher zum Eingang, konnte aber immer noch nicht sehen, wer dort stand. Sie warf wieder einen Blick auf die Karte und erstarrte. Die beiden ihr unbekannten Personen standen keine zwei Meter von ihr entfernt! Aber wie war das möglich? Hatten sie auch einen Tarnumhang?

Lily wusste nicht, was sie denken sollte. Sie ging noch ein Stückchen näher und tastete vorsichtig mit ihrer Hand wohin sie ging. Da fühlte sie, wie etwas mitten in der Luft ihre Finger berührte. Es fühlte sich weich an. Sie fasste zu und zog so den Tarnumhang von Harry und Ginnys Köpfen.
Lily erschrak. Aber nicht nur sie tat es.

Harry und Ginny merkten, wie der Umhang scheinbar ins Rutschen kam, doch ehe sie es sich versahen, war er fort gezogen worden. Harry sah sich um, zog seinen Zauberstab und sagte: „Accio Tarnumhang.“

Lily konnte gar nicht so schnell reagieren, wie ihr der Umhang von ihr verschwand.

„Lily...“, stammelte Harry, als er seine Mutter erblickte und erbleichte, als er sah, was sie in den Händen hielt. Nun ist es aus, dachte Harry.

Lily sah die beiden erstaunt an, fasste sich aber und warf noch einmal einen Blick auf die Karte. Da standen vor ihr Harry Potter und Ginny Weasley, zumindest wenn sie nach der Karte ging. Ihre Augen sagten ihr aber, dass dort Harry Smith und Ginny Wright standen.

„Wer seid ihr und was wollt ihr in Hogwarts? Warum lügt ihr uns an, was eure Identität angeht?“ Lily fauchte die Beiden nun wütend aber auch ein wenig verängstigt an.
Was wenn das Todesser sind, dachte sie.

Ginny warf Harry einen Blick zu, der wohl sagen sollte: rede mit ihr, sag ihr das du ihr Sohn bist, bevor sie noch den ganzen Turm mit ihrem Geschrei weckt.

Harry seufzte und nickte Ginny zu. Sie hat ja Recht, dachte er, aber wie erklärt man einem Menschen, der genauso alt ist wie man selbst, dass man das Kind von demjenigen ist?
„Können wir uns hinsetzen? Dann erkläre ich dir alles“, sagte er und fügte murmelnd hinzu, „wobei ich immer noch nicht weiß, wie.“

Lily schaute ihn immer noch mit einer Mischung aus Wut und Furcht an, setzte sich aber in einen Sessel vor den Kamin. Harry, der noch seinen Zauberstab in der Hand hielt, hob ihn hoch, entzündete den Kamin mit einem gemurmelten „Incendio“ und setzte sich Lily gegenüber in einen Sessel. Ginny setzte sich zu ihnen und guckte abwechselnd zu Lily und zu Harry.

„Also“, sagte Lily, „warum habt ihr uns angelogen, was eure Namen angeht? Wer seid ihr? Und vor allem, was wollt ihr hier?“

„Es ist nicht so einfach, das alles zu erklären, Lily“, setzte Harry an und sah nachdenklich ins Feuer des Kamins.

„Harry“, sagte Ginny und Harry schaute auf, „sie hat eine Erklärung verdient. Fang einfach am Anfang an.“ Ginny blickte Harry eindringlich an.

„Ich weiß es ja, Ginny, aber wie soll ich ihr das alles erklären? Vor allem, da ich es ja selbst alles noch nicht ganz verstehe?“ Harry guckte sie verzweifelt an und hoffte, in ihrem Gesicht eine Lösung zu finden.

„Hallo! Ich bin auch noch da?!“, brauste Lily auf und man merkte, dass sie langsam richtig wütend wurde.

„Entschuldigung“, sagte Harry, atmete noch einmal tief durch und begann zu erzählen.
„Also. Es ist alles verdammt kompliziert und wie gesagt, ich verstehe nicht mal ein Viertel davon.“

„Wie kann man etwas nicht verstehen, was man selbst gewollt hat?“, wurde er von einer immer noch aufgebrachten und misstrauischen Lily unterbrochen.

„Nein, nein!“, stellte Harry den Irrtum schnell klar. „Ich hatte nicht vor, dass das hier passiert.“

Lily verstand immer weniger und ihr Misstrauen wuchs eher, als das es kleiner wurde. „Und was hattest du vor?“

Harry schluckte. So hatte er sich das Gespräch mir Sicherheit nicht vorgestellt.
„Das kann ich dir noch nicht erklären.“

Lily nickte nur gereizt und forderte: „Dann erklär mir wieso du, in St. Patricks Namen, aussiehst wie James und auch noch seinen Nachnamen hast, obwohl du behauptest ?Smith' zu heißen?“

Harry seufzte. Er fragte gar nicht erst, woher sie seinen richtigen Namen wusste - wenn sie James' Tarnumhang hatte, hatte sie sicherlich auch die Karte. Und obwohl auch diese Frage schwer zu beantworten war, war sie um einiges leichter, als die letzte.
„Ich heiße eigentlich auch ?Potter'“, gab er zu und zuckte mit den Schultern. Lilys Miene hellte sich ein wenig auf. Endlich mal keine Ausflüchte oder Rumgedruckse.

„Und wieso siehst du James zum Verwechseln ähnlich?“, bohrte sie weiter und schwor sich, diesen Harry jetzt nicht mehr vom Haken zu lassen.

Harry hingegen schwitze Blut und Wasser. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Gleich würde seine Mutter ihn für völlig wahrsinnig erklären und ihre frisch gewonnene Freundschaft wäre dahin - kaum hatte sie begonnen.
„Ich sehe James so ähnlich…“ Er schluckte und dann sprudelte es aus ihm hervor: „Weil ich sein Sohn bin.“

Erst schien es so, als sei Lily vor Erstaunen erstarrt, doch dann brach sie in schallendes Gelächter aus.
„Du bist der dreisteste Lügner, der mir je begegnet ist.“
Mit allem hatte Harry gerechnet, nur nicht mit dieser Reaktion.

„Wie sollst du sein Sohn sein, wenn du so alt bist wi-“ Doch dann stoppte sie, wurde kreidebleich und flüsterte zittrig: „Außer Sirius hatte Recht und ihr kommt aus der Zukunft.“

Harry fühlte sich hundeelend. Es war deutlich, dass seine Mutter die Nachricht nicht gut aufnahm.

„Und, kommt ihr aus der Zukunft?“, fragte sie nach eineigenen Augenblicken, zwar immer noch blass, aber dennoch gefasst, nach. Ginny nickte.

„Ja kommen wir.“ Lily nickte stumm und Harry wunderte sich, dass die misstrauische Lily diese Antwort einfach so hin nahm. Aber er sollte nicht enttäuscht werden.
„Beweist es!“, fauchte sie wütend nach einigen Momenten. „Erzählt mir etwas, was nur ich wissen kann.“

Nun war Ginny überfragt und sie und Lily sahen Harry gleichermaßen auffordernd an.
„Okay.“ Dass stellte sich Harry als nicht allzu schwierig vor. „Deine Schwester hasst dich - und das nur aus Eifersucht, weil du zaubern kannst und sie nicht.“ Lily starrte ihn fassungslos an.

„Du weißt es - ihr müsst die Wahrheit sagen.“ Sie wurde wieder eine Spur blasser und ließ sich in den Sessel zurücksinken.

„Und…“ Sie schluckte und schien nicht so recht die richtigen Worte zu finden. „Und wer ist deine Mutter?“ Aber diese Frage beantwortete sie sich selbst, als sie noch einmal feststellte: „Du hast so ähnliche Augen wie ich.“ Doch dann traf die Erkenntnis sie wie ein Faustschlag. „Nein, das sind meine Augen!“ Sie schluckte. „Oh mein Gott! Du bist mein Sohn!“

Harry nickte einfach und wagte es weder sich zu bewegen, noch irgendwas zu sagen. Lily schluckte erneut, schloss die Augen und öffnete sie schließlich mit einem Seufzer wieder.
„Ich muss das erstmal verdauen.“ Sie erhob sich. „Trotz allem ist die Geschichte merkwürdig.“

Harry konnte das nur zu gut verstehen und sagte immer noch nichts. Lily schien ihm seine Schweigsamkeit nicht übel zu nehmen und der Blick, den sie ihm zu warf, war um einiges weicher und freundlicher, als vorher.
„Wir sehen uns morgen.“ Damit nahm sie Tarnumhang und Karte und ging langsam die Treppe zu den Mädchenschlafsälen nach oben.
„Lily warte bitte mal kurz“, rief Harry ihr hinterher, „kannst du den anderen vielleicht erst einmal nichts sagen? Wir mussten Dumbledore versprechen, niemandem auch nur ein Wort zu sagen, bis sie es selbst herausfinden.“

Lily nickte Harry zu und ging weiter nach oben. Ihre Gedanken kreisten immer nur um eines. Ich hab einen Sohn! Sie lag in dieser Nacht noch lange wach im Bett und dachte über das, was Harry ihr erzählt hatte, nach. Irgendwie glaubte sie ihm, aber irgendwie auch nicht.
Ich muss mit jemandem drüber reden, dachte sie, ich werde sonst noch verrückt. Mit diesem Gedanken schlief sie am frühen Morgen ein.

Harry und Ginny blieben noch lange im Gemeinschaftsraum sitzen. Harry war, genau wie Lily in ihrem Bett, in seine Gedanken versunken. Ginny lag auf seinem Schoss und war eingeschlafen. Während er nachdachte, kraulte er sanft Ginnys Kopf.
Sie hasst mich nicht! Sie glaubt mir!, dachte Harry immer wieder, bis auch er gegen 6 mit Ginny auf seinem Schoss einschlief.

„Och, guck dir die Turteltäubchen an.“ Murrend und mit dem Gefühl, dass es viel zu früh zum Aufstehen war, öffnete Harry blinzelnd die Augen.

„Sirius, lass sie in Ruhe.“ Nun war Harry allerdings endgültig wach - seine Mutter hatte ihn soeben verteidigt?! Ginny regte sich und schlug grummelnd die Augen auf.

„Müsst ihr so laut sein?“, beschwerte sie sich und sah die Marauder und Lily finster an. James und Lily standen nah beieinander in der Nähe der Treppe, die zu den Mädchenschlafsälen führte, Peter stand am Fenster und bezahlte die Eule mit dem Tagespropheten. Remus und Sirius standen den beiden am nächsten und aus Sirius spitzbübischen Miene war eine entschuldigende geworden.

„Sorry, dass ich dich geweckt habe, Ginny.“ Das er auch Harry geweckt hatte ging ihm gar nicht auf - oder er ignoriert es gekonnt.

„Wie spät ist es?“ Harry war noch ganz benommen und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

„Es ist gleich halb 9“, sagte Lily und schenkte Harry ein Lächeln, welches er gerne erwiderte.
James blickte beide misstrauisch an. Was ist denn hier los?, fragte sich James, seit wann ist Lily denn so überaus freundlich zu ihm? Und versuchte dieser Neue da etwa mit SEINER Lily zu flirten? James schüttelte den Kopf, dass kann nicht sein, schoss es ihm in den Kopf, er hat doch eine Freundin. Aber ich werde das im Auge behalten.

„Lasst uns frühstücken gehen“, sagte Sirius und ging Richtung Portraitloch. Remus, Peter und James folgten ihm sofort, nur Lily blieb noch einen Augenblick stehen.

„Geht schon mal vor, ich hab was oben vergessen“, rief Lily ihnen hinterher.

„Ich warte gerne auf dich, Lils“, beeilte sich James zu sagen.

„Das ist doch Blödsinn James, geh frühstücken ich komme in ein paar Minuten nach“, antwortete Lily ihm und wandte sich zu den Stufen um, welche in die Schlafsäle führte.
James schaute noch einmal zu ihr, öffnete den Mund, als ob er was sagen wollte, ging dann aber durch das Portraitloch der Fetten Dame und folgte seinen Freunden zum Frühstück.

Lily, die bemerkte, wie sich der Eingang schloss, drehte sich auf der Treppe wieder um.
„Darf ich Beccy von dir erzählen?“, fragte Lily ihren Sohn, „Ich muss mit jemandem drüber reden!“

Harry runzelte skeptisch die Stirn. Seine Mutter war gut und schön, sie hatte es ja alleine herausgefunden, aber jemanden Wildfremden? Er kannte diese Beccy ja nicht mal - wer war das überhaupt?

„Wer ist das denn?“ Lily schien seinen Argwohn irgendwie verstehen zu können, denn sie trat wieder näher und versicherte ihm sanft: „Keine Sorge, Beccy wird nichts sagen, wenn ich sie darum bitte.“ Harry ließ sich das noch mal durch den Kopf gehen. Sie hatte ja Recht. Es war nie gut, alles nur für sich zu behalten. Er hätte auch gefragt, ob er es Ron und Hermine erzählen dürfe.

„Ja natürlich darfst du's Beccy erzählen“, erwiderte er eben so leise und sanft. Er sah aus den Augenwinkeln, dass Ginny immer wieder zwischen ihm und Lily hin und her sah und dabei breit lächelte.

„Danke, Harry.“ Und zu seiner Überraschung und seiner unbändigen Freude hauchte Lily ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie durch das Portraitloch verschwand.

„Hast du das gesehen?“, fragte Harry ganz aufgeregt. Ginny lächelte nur noch breiter, als eh schon.

„Ja habe ich - und ich find das so toll Harry. Ich freu mich so für dich.“ Harry konnte einfach nicht mehr still sitzen und sprang voller Energie auf.

„Komm - wir gehen was essen!“ Und schon eilte er freudestrahlend los. Nun würde alles gut werden!

Auch Lily hetzte aufgedreht und eilig durchs Schloss, auch wenn der Grund ein anderer war. Sie suchte Beccy, sie hatte sie nicht mehr in der Großen Halle angetroffen.
Auf James' Frage, wieso sie denn nichts essen wolle hatte sie nur hektisch genuschelt „Ich hab keinen Hunger“, und war dann wieder davon geeilt, ohne auf den misstrauischen Blick ihres Freundes zu achten.

Beccy kann doch nicht vom Erdboden verschluckt sein, dachte sie dem Verzweifeln nahe, als ihre Suche in den Kerkern der Eulerei und auf dem Qudditch-Feld ergebnislos geblieben war.
Schließlich stand sie ratlos auf den Rängen, des Quidditch-Stadions und wusste nicht wohin.

„Ach, wieso musst so was auch immer mir passieren?“, grummelte sie wütend vor sich hin und schüttelte fassungslos den Kopf - so recht konnte sie es nicht glauben.

„Ja, träum ich denn?“
Sie schreckte auf, als sie Beccys Lachen hörte. Da kam die Freundin mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu ihr hoch gestampft. Lily allerdings war gar nicht nach lachen zu Mute.

„Wo warst du?“, maulte sie, kaum saß Beccy neben ihr. „Ich hab dich gesucht wie blöd.“

„Wo warst du?“, kam die ungerührte Gegenfrage Beccys. „James war ganz verwirrt, weil du so schnell wieder verschwunden warst.“

„Ich habe dich gesucht.“ Immer noch war Lily knurrig. „Ich bin beinahe verzweifelt.“ Beccy sah Lily verwundert an.

„Und wieso hast du mich gesucht?“ Die Antwort interessierte sie doch ungemein.

„Ich habe aus diesem Harry endlich die Wahrheit rausgekriegt und muss mit wem darüber reden“, sprudelte es aus ihr heraus. Nun sah Beccy beeindruckt, aber zu gleich verwirrt aus.

„Und wieso redest du nicht mit James darüber? - Immerhin ist er dein Freund.“ Darauf seufzte Lily nur.

„Ich musste Harry versprechen nur mit dir darüber zu reden. Die anderen sollen es irgendwie alleine herausfinden.“ Beccy schüttelte nur verwirrter den Kopf.

„Was denn heraus finden?“
Lily blickte sich um. Die Hügel um das Quidditch-Feld waren zwar verwaist, aber dennoch fühlte sie sich beobachtet.

„Lass uns das nicht hier besprechen - hier ist mir das zu offen.“
Beccy guckte zwar wie ein Schaf in der Wüste, folgte Lily aber ohne Protest, auch da die Miene der Freundin sehr gut ausdrückte, dass sie nicht bereit war Fragen zu beantworten.

Als Lily und Beccy in den Gemeinschaftsraum kletterten, kam ihnen sofort ein aufgeregter James entgegen gesprungen.
„Da bist du ja, Lils.“ Er zog sie an sich und küsste sie aufs Haar. „Aller in Ordnung? Du siehst blass aus.“

Lily löste sich sanft, aber dennoch bestimmt von ihm und versicherte: „Es ist alles in Ordnung, Darling. Keine Sorge.“

James sah allerdings nicht besonders beruhigt aus und legte ihr fürsorglich einen Arm um die Schultern. „Vielleicht solltest du dich etwas hinsetzten.“

Lily ermahnte sich innerlich zur Ruhe. Sie musste sich nicht hinsetzten. Sie brauchte einen Ort, wo sie ungestört mit Beccy reden konnte. Dass allerdings konnte sie James nicht so direkt sagen. Denn das würde ihn verletzten und das war das Letzte, was sie wollte.

„Ich glaube ich gehe mich ein wenig ausruhen.“

„Soll ich…?“ Lily lächelte ihn beruhigend an.

„Nein, nicht nötig.“ Sie küsste James beruhigend und zärtlich. Dann gähnte sie geschauspielert und ging.

Oben ihn ihrem Schlafsaal wartete sie ungeduldig auf Beccy, da diese natürlich nicht sofort nach ihr hochgehen konnte - das wäre dann doch zu auffällig gewesen.
Als Beccy schließlich in vollem Tempo in den Schlafsaal gerauscht kam musste Lily einfach lachen.

„Sehr unauffällig“, lachte Lily. Beccy schnaufte und kicherte dann.

„Naja… sie haben aber nichts gemerkt.“ Wieder kicherte sie erheitert drauf los. „Und ich soll dir von James ausrichten, dass du dich ja ausruhen sollst.“ Wie auf Kommando lachte Beccy und Lily beide laut los.

„Aber was willst du mir denn nun erzählen?“ Beccy war vor Neugierde ganz hibbelig und setzte sich schwungvoll auf Lilys Bett. Lily setzte sich ebenfalls, rutschte ans Kopfende, sodass ihr Rücken gegen die Wand lehnte und zog dann die Beine zu sich heran.

„Ich habe von Harry endlich erfahren, wieso er sich so komisch verhält.“

Beccy sah nun aus, als wollte sie das Geheimnis notfalls aus Lily herausschütteln, wenn diese nicht gleich erzählte.
„Und?“, fragte sie ganz atemlos vor Spannung. Lily lächelte kläglich.

„Er hat mir eine ziemlich verrückte Geschichte erzählt.“

„Lily!“, quengelte Beccy ungeduldig und legte ihrer Freundin die Hände auf die Schultern und drohte: „Raus mit der Sprache, oder ich schüttele es aus dir heraus.“ Lily wehrte Beccys Hände ab und sah ihre Freundin verstimmt an.

„Beccy, es ist nicht so leicht wie du denkst.“ Lily seufzte. „Er ist mein Sohn aus der Zukunft.“

„ER IST WAS?!“

„Psst! Nicht so laut!“, beschwor Lily ihre beste Freundin. „Ja. Ich konnte es auch nicht glauben, aber er weiß das mit Petunia…“

Beccy klappte die Kinnlade hinunter und ihr Blick war fassungslos.
„Aber dann muss er ja die Wahrheit sagen!“ Immer noch war die Freundin aufgeregt und sprach nach Lilys Meinung eindeutig zu laut.

„Beccy, bitte“, flehte sie. „Nicht so laut, sonst weiß es gleich halb Hogwarts.“ Die andere schnaufte und versuchte angestrengt sich einigermaßen zu beruhigen.

„Dann wissen wir auch, wieso er James so ähnlich sieht.“ Beccy kräuselte die Stirn.
„Wie fühlst du dich jetzt?“ Lily war dankbar, dass die Freundin fragte.

„Ich weiß nicht recht…“, murmelte sie zögernd. „Einerseits ist es toll zu wissen, dass James und ich noch lange zusammen bleiben werden. Aber anderseits glaube ich ihm noch nicht ganz. Wieso ist er hier? Hatte er es geplant? Und wenn er es geplant hat, wieso hat er es geplant? Was passiert noch in der Zukunft?“

Beccy lauschte der Flut an Fragen still und geduldig. Als Lily schwieg und sie mit ihrem stillen Flehen, um eine Antwort bat, riet sie ihr: „Weißt du was, Flower? Frag ihn das alles - dann weißt du auch gleich, ob er wirklich die Wahrheit sagt.“ Lily überlegte.

„Ja, aber das wird James nicht gefallen“, zweifelte sie. Ein verschlagenes Glitzern trat in Beccys Augen.

„Das sollte kein Problem sein - heute ist Quidditch-Training - ich werde ihn gebührend ablenken.“ Lily fiel Beccy um den Hals.

„Danke! Das ist echt lieb von dir!“ Beccy lachte und raunte verschwörerisch „Ich wollte das immer schon mal machen.“ Sie quietschte vergnügt auf und rieb sich die Hände. „Das wird ein Spaß.“ Lily lächelte und freute sich ehrlich und richtig auf das Gespräch mit Harry.

„Oh nein, bei Merlin“, schrie Beccy plötzlich auf, nachdem sie einen Blick auf ihre Uhr geworfen hatte.

„Was ist denn los, Süsse?“, fragte Lily und schaute Beccy an, als hätte sie ein riesengroßes Fragezeichen im Gesicht.

„In 5 Minuten beginnt das Quiddichtraining. Sorry Lily, aber ich muss weg.“ Sie drückte der lachenden Lily einen Kuss auf die Wange und war schon zur Tür heraus.

„James“, hörte Lily ihre Freundin brüllen, als sie ihr langsam nachging. „Beweg deinen Hintern aufs Spielfeld.“
Lily, die gerade den Gemeinschaftsraum betreten hatte, sah nur noch wie Beccy mit einem am Schlafittchen gepackten James durch das Portraitloch verschwand und lachte nur noch mehr. Somit ging sie schließlich selbst hinunter in den Gemeinschaftsraum, wo eine vertraute Runde sie erwartete.

„Hallo Harry, kann ich dich sprechen?“, fragte Lily mit einem scheuen Blick auf ihren Sohn, der mit den restlichen Rumtreibern und Ginny vor dem Kamin saß und ebenfalls lachte.

„Aber klar, was gibt es denn?“, antwortete Harry und blickte seine Mutter fragend an.

„Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?“ Nach Harrys nicken fügte sie noch hinzu: „Ich geh mir nur schnell was warmes überziehen.“
5 Minuten später verließen die beiden in die Winterumhänge gehüllt das Schloss.

Sie wanderten eine ganze Weile still vor sich hin und vor allem Harry genoss die Zeit, die er jetzt, ungestört von anderen, mit seiner Mutter verbringen konnte.
Schließlich machten sie unter der alten Buche halt, wo Harry oft seine Hausaufgaben gemacht hatte und wo James und Sirius Snape gequält hatten.

„Ich…“ Lily stoppte und schien sich den richtigen Anfang des Gesprächs noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.
„Ich habe Beccy eben alles erzählt“, fing sie nochmals an und sah Harry an. Dieser nickte bedächtig. Eine Person mehr, die über ihn bescheid wusste. Ein Risiko mehr.

„Und was hat sie gesagt?“

Lily lachte, als sie sich an die Reaktion der Freundin dachte.

„Im ersten Moment dachte ich, sie kippt vom Bett“, kicherte sie und auch Harry musste seit langer Zeit mal wieder ehrlich lächeln.

„Das Gesicht hätte mich interessiert“, murmelte er erheitert. Lily nickte.

„Das hätte dir bestimmt gefallen.“ Auf einmal runzelte sie die Stirn. „Aber sie hat mir auch Recht geben, dass sich die Geschichte doch sehr phantastisch und irreal anhört.“

Harry gab ihr mit der Schulter zuckend Recht. „Ich kann es ja selbst immer noch nicht glauben.“ Zumal eigentlich etwas anders geschehen sollte, dachte er schaudernd, hütete es aber laut auszusprechen.

Lily betrachtete ihn nachdenklich. Er sah sie fragend an und sie seufzte.
„Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie niedlich du als kleines Kind sein musst.“ Harry lief bis an die Haarspitzen rot an.

„Ähm…also was ich von Fotos weiß, ziemlich niedlich.“ Er lief noch röter an, als seine Mutter ihn unleugbar zärtlich musterte und ihm ein breites Lächeln schenkte.

„Außerdem wollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich dir am Anfang so misstraut habe.“

Harry erwiderte lieber nichts, sondern machte nur eine unbedeutende Bewegung mit dem Kopf denn alle Worte, dass er sie ja verstand und dass er ihr nicht böse war, wären unverschämte Lügen gewesen - und anlügen wollte sie nie mehr.

„Ich glaube am Anfang war ich auch nicht gerade Vertrauenerweckend“, gab Harry zu, als er sich daran erinnerte, dass er Lily zum Anfang ja nur angestarrt hatte, statt den Mut aufzubringen und mit ihr zu reden.

„Ich hab's dir ja auch nicht gerade einfach gemacht“, erwiderte Lily, als habe sie seine Gedanken erraten. Dann kicherte sie plötzlich.

„Wir sollten vielleicht aufhören, uns gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben.“ Harry lachte ebenfalls ein wenig, wenn auch leise, da ihm zu mehr nicht zumute war und nickte.

„Stimmt - wäre nicht schlecht.“

Er klapperte mit den Zähnen und tippelte auf der Stelle, um das taube Gefühl in den Zehen loszuwerden. Lily entging das natürlich nicht, da sie ihn nicht mehr aus den Augen ließ und fragte führsorglich: „Sollen wir vielleicht ein Stückchen weiter gehen?“

Harry nickte dankbar und hatte auf einmal einen Einfall.
„Können wir ein bisschen beim Quidditch zugucken?“ Lily schien zwar nicht richtig begeistert, willigte aber schließlich ein und stellte fest: „Das musst du dann aber von James haben.“ Sie musterte ihn noch einmal. „Wie so vieles.“

„Außer die Augen“, murmelte Harry unbewusst, aber laut genug, dass Lily es hören konnte, die darauf schmunzelte.

„Es ist schon eigenartig, wie die Ironie einem manchmal so mitspielt.“ Bei Harrys verwirrter, aber zu Tode gespannter Miene erklärte sie es genauer.

„Ich weiß nicht wann, aber einige Tage, bevor du und Ginny aufgetaucht seid, hatten James und ich das Thema Kinder, halb im Ernst, halb im Spaß und er meinte er wünscht sich nichts mehr, als dass, wenn wir mal Kinder haben sollten, sie meine Augen erben.“ Sie lächelte. „Und wie ich sehe, wird ihm dieser Wunsch erfüllt.“

Harry musste lächeln, als Lily in einem so zärtlichen Ton von James sprach - seine Eltern liebten sich wirklich. Er schluckte, als ihm mal wieder mit all der gandenlosen Wucht, die die Wahrheit besaß, klar wurde, dass Lily und James genau an dieser Liebe sterben würden.

„Harry? Alles in Ordnung?“ Er sah seine Mutter ganz erschrocken an. Diese musterte ihn forschend.
„Du bist auf einmal so blass. Sollen wir lieber wieder reingehen?“

Harry schüttelte hektisch den Kopf. Um nichts auf der Welt wollte er es verpassen seinen Vater spielen zu sehen!
„Nein geht schon“, versicherte er, der immer noch besorgt aussehenden Lily. „Ich musste nur gerade an was denken.“ Da er sie nicht angelogen hatte, fühlte er sich auch nicht schlecht bei seiner Antwort. Lily sah ihn aufmunternd an, da es ja nicht verkennbar gewesen war, dass er an etwas Trauriges gedacht hatte und strich ihm aufmutend durch die Haare.
Harry musste sich daran hindern laut jubelnd in die Luft zu springen, als er die Berührung seiner Mutter spürte, er begnügte sich damit, breit zu grinsen und das Glücksgefühl in seinem Bauch auszukosten.

Als sie einige Augenblicke später Seite an Seite die Stufen zu den Sitzen empor stiegen, die das Quidditch-Stadion umgaben, klebten Harrys Augen schon an der kleinen Gestalt im scharlachrotem Umhang hoch oben in den Lüften, die sein Vater war.

„Ich weiß immer noch nicht, was so toll an dem Sport ist“, murmelte Lily ratlos, als sie sich auf zwei Plastiksitze in mittlerer Höhe gesetzt hatten. „Aber so kann ich dir Beccy zeigen.“ Sie zeigte auf ihre Freundin, die mit blitzenden blauen Augen und wehenden schwarzen Haaren übers Spielfeld flitzte.

Harry erkannte das Kapitänsabzeichen, das er letztes Jahr ebenfalls getragen hatte und diese Beccy war ihm komischerweise sofort sympathisch - auch wenn er kein Mensch der schnellen Freundschaften war.

„Ist bald ein Spiel, oder wieso ist sie so verbissen?“, erkundigte sich Harry, da Beccy ihre Mannschaftskameraden unbarmherzig scheuchte und Harry sich unangenehm an Wood erinnert fühlte.

Lily kicherte auf seine Frage.
„Nein. Beccy nimmt das Ganze nur sehr ernst.“

Noch eine Parallele zu Wood und Harry fragte sich ernsthaft, ob die beiden vielleicht verwandt waren. Aber er erkundigte sich nicht, da er sonst zu viel erklären musste und nicht mehr James beobachten konnte, der wirklich brillant spielte. Harry erkannte sogar seinen eigenen Flugstil und sein Herz schlug vor Freude höher.
Schließlich setzten alle Spieler, nach einem Zeichen von Beccy, zur Landung an und setzten auf dem Spielfeld auf. Harry wollte schon aufspringen und freudig zu James eilen, als Lily ihn mit einem Kopfschütteln zurück zog.

„Nachbesprechung - mindestens zehn Minuten.“ Beccy wurde Wood beängstigend ähnlich.

„Danke“, murmelte Harry nach fünfzehn Minuten.

„Wofür dankst du mir Harry?“, fragte Lily ihn verwundert.

„Dafür, dass du mir glaubst“, Harry schenkte ihr ein schüchternes Lächeln.

„Warum sollte ich dir nicht glauben, Harry? Du weißt Sachen über mich, die hier in Hogwarts nur James und Beccy kennen. Außerdem bist du eine fast perfekte Kopie von James“, sagte Lily und nahm Harry liebevoll und zärtlich in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Was ist denn hier los?!“ Lily und Harry fuhren auseinander. Auf der letzte Stufe der Treppe, welche auf die Tribüne führte, wo Lily und Harry saßen, stand James. Er blickte wütend und verwirrt von Lily zu Harry, wobei Harry die wütenden und Lily die verwirrten Blicke zu spüren bekam. Harry schrumpfte unter dem Blick von seinem Vater um ein paar Zentimeter.

„Was treibt ihr hier?“, zischte er erbost. „Was soll das werden, Harry? Ich dachte, du bist in Ordnung, dass du ein Freund werden könntest. Aber was machst du? Du machst dich hinter meinem Rücken an MEINE Freundin ran! Ich dachte, du wärst mit dieser Ginny zusammen, aber mit ihr spielst du wohl auch nur?!“ Die Blicke, mit denen er Harry bei diesen Worten bedachte, wären tödlich gewesen, wenn Blicke töten könnten. Er sah Harry einfach nur kalt an, voller Wut und Eifersucht.
James wandte sich von ihm ab und schaute nun Lily an: „Und was ist mit dir, Lily? Ich dachte du liebst mich. Ich dachte....“

„James, bitte“, unterbrach Harry ihn.

„Halt deine Klappe du, du Spatzenhirn! Du hast schon genug getan.“

„James, bitte“, flehte Lily ihn an, „es ist nicht so wie es aussieht.“

„ES IST NICHT SO WIE ES AUSSIEHT?“ James lachte hohl auf. „Was würdest du denn denken, wenn ich mit Ginny hinter deinem Rücken so rumschmusen würde, wie ihr es gerade getan habt!“

„Wir haben nicht rumgeschmust, James!“ Lily wusste nicht, was sie sagen sollte, so hatte sie James noch nie erlebt. Klar war er eifersüchtig, das wusste sie, aber noch nie war er so ausgetickt, wie er es jetzt gerade tat. Sie warf Harry einen flehenden Blick zu, doch dieser sah ihn nicht, da seine Augen nur auf James gerichtet waren.

„James bitte, zwischen Lily und mir war nichts und wird auch nie etwas sein“, versuchte Harry es noch einmal zu erklären. Diesmal durfte er den Satz wenigstens aussprechen und wurde nicht gleich nach dem ersten Wort unterbrochen.

„Harry, halt deine miese Klappe du hinterhältiges Schwein! Wie konntest du nur! Und Lily...“

Diesmal unterbrach Harry ihn: „James, Lily und ich haben nichts miteinander. Und ich würde auch nie etwas mit ihr anfangen, weil.... weil.... ich bin doch euer Sohn.“


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung