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Fanfiction

Journey of destiny - Grenzen der Zeit - Wie feiert man Weihnachten im Jahr 1977

von vojka

Wie feiert man Weihnachten im Jahr 1977

Harry wachte am nächsten Morgen schon sehr früh auf. James und die anderen lagen noch in ihren Betten und Peter schnarchte leise. Harry stand auf und schlich ins Badezimmer. Als er schließlich fertig angezogen in den Gemeinschaftsraum kam, saß dort schon jemand mit einer roten Haarmähne.

„Morgen Ginny, hast du gut geschlafen?“, fragte er.

„Es ging so“, antwortete Ginny ihm müde und Harry sah, dass sie ziemlich erschöpft und traurig aussah. Hatte sie geweint? „Wollen wir schon runter zum Frühstück gehen?“, fragte sie, als wolle sie von sich ablenken und Harry nickte.
Sie verließen den Gemeinschaftsraum und machten sich auf den Weg in die Große Halle.

„Harry, ich will zurück. Mum und Dad machen sich bestimmt schreckliche Sorgen und sie müssen schon genug durchmachen. Ein Kind haben sie schließlich schon verloren. Ich möchte nicht, dass sie auch noch um mich trauern, weil ich plötzlich verschwunden bin.“ Ginny sah Harry mit ihren wunderschönen braunen Augen an, in denen nun Tränen schimmerten. Harry wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, ging einen Schritt auf Ginny zu und zog sie in eine Umarmung.

„Es wird alles gut - das verspreche ich dir“, raunte er ihr zu und wollte sich im nächsten Moment für diese Lüge ohrfeigen. Woher wollte er wissen, dass ihr nichts passieren würde? Er wusste ja nicht mal, wie er und Ginny in die Zeit seiner Eltern gekommen waren - und vor allem wusste er keinen Rückweg. Ginny schniefte, löste sich von ihm und sah ein wenig beschämt aus.

„Tut mir Leid, Harry. So bin ich dir wahrscheinlich keine große Hilfe.“ Harry sah sie einfach nur an und die Wut und Verzweiflung, die ihn gestern ergriffen hatte, als er bemerkt hatte, dass sie mit ihm gekommen war, wandelte sich in tiefe Dankbarkeit.

„Ich bin froh, dass du da bist“, murmelte er und lächelte sie schüchtern an. „Sonst würde ich mir sehr verloren vorkommen.“ Sie lächelte offen und ehrlich zurück. Doch dann runzelte sie verwirrt die Stirn.

„Verloren vorkommen?“, wunderte sie sich. „Du hast doch deine Eltern.“ Harry lachte vielleicht ein wenig zu sarkastisch auf, denn Ginny blickte ihn erschrocken an.

„Meine Mutter hasst mich und für meinen Paten bin ich nur ein neuer Mitschüler.“ Ginny sah ihn verständnisvoll an und die Erschrockenheit wich langsam aus ihren Augen und zurück blieb nur das von Harry so geliebte nachdenkliche Funkeln.

„Das ist doch Blödsinn, Harry. Sie hasst dich nicht - sie misstraut dir einfach.“

„Aber ich bin doch ihr Sohn!“, protestierte er so laut, dass er einige schräge Blicke von vorbeigehenden Schülern kassierte. Nun kicherte Ginny belustigt, was die Sache für ihn nicht gerade vereinfachte.

„Aber das weiß sie doch gar nicht!“, rief sie ihm lachend in Erinnerung. „Für sie bist du jemand, der ihrem Freund beängstigend ähnlich sieht und der sie ständig anstarrt.“ Harry wurde rot. Starrte er seine Mutter an?
Persönlich würde er die Frage klipp und klar mir „nein“ beantworten. Trotzdem hatte Ginny Recht - für seine Mutter musste es lästig und unverständlich sein.
Harry wurde von einem lauten Knurren aus seinen Gedanken gerissen. Ginny sah ihn mit geröteten Wangen an und nuschelte: „'Tschuldigung, ich hab seit 24 Stunden nichts mehr gegessen.“ Sie blickte auf ihre Füße und sah so nicht das Schmunzeln, welches Harrys Lippen umspielte.

„Dann lass uns endlich frühstücken gehen“, sagte er und setzte sich wieder in Bewegung. Als sie die Große Halle betraten, blickten sie fast alle erstaunt an. Harry fragte sich, warum so viele Schüler anwesend waren, denn es waren hier schließlich gerade Weihnachtsferien, aber die Antwort sollte er früher bekommen, als ihm lieb war. Die Blicke, welche Harry ja schon seit seiner ersten Klasse gewohnt war, ignorierend, setzte er sich mit Ginny an den Tisch der Gryffindors und begann zu frühstücken. Als die beiden fast fertig waren, kam Dumbledore auf sie zu.

„Sie haben ja keine Kleidung oder sonstige Sachen hier, deshalb bekommen Sie von mir jetzt eine Ausnahmegenehmigung nach Hogsmeade zu gehen und dort ein paar Sachen einzukaufen“, flüsterte Dumbledore, welcher sich zwischen die beiden gebeugt hatte, damit kein anderer etwas verstehen konnte.

„Aber Sir, wir haben auch kein Geld dabei“, flüstere Harry zurück und wurde leicht rot.

„Das macht nichts. Sie bekommen von mir das Geld, welches sie benötigen, für die Zeit in welcher Sie hier sind. Ich werde es mir in ein paar Jahren von Ihren Eltern zurück zahlen lassen“, antwortete er nur und zwinkerte die beiden an. „Bevor ich es vergesse, ich weiß nicht, ob die Schulsprecher es Ihnen gestern Abend noch gesagt haben, aber heute Abend findet ein Ball hier statt und ich hoffe, Sie beide werden daran teilnehmen.“

Harry schaute Dumbledore mit weit aufgerissenen Augen an und Ginny grinste und freute sich schon auf den Ball.

„Nach dem Mittagessen würde ich Sie gerne noch einmal sprechen“, sagte Dumbledore, bevor er sich von ihnen verabschiedete und wieder zum Lehrertisch zurückging.

„Oh mein Gott! Ein Ball, das hat mir gerade noch gefehlt, wo ich doch so ein guter Tänzer bin“, seufzte Harry und wandte sich dann Ginny zu. „Würdest du mit mir auf den Ball gehen Ginny?“ Harry sah sie mit seinen smaragdgrünen Augen bittend an.

Sie schien mit sich zu ringen. Harry betete, hoffte und flehte.

„Ja“, sagte sie schließlich fest und erkundigte sich dann besorgt. „Aber deine Eltern so glücklich und verliebt zu sehen, wird doch bestimmt schwer für dich?“

Harry schluckte. Daran, dass seine Eltern auch da sein würden, hatte er nicht gedacht. Aber er musste sich an den Anblick gewöhnen, denn sonst würde er die Zeit in der Vergangenheit nicht überstehen.

„Wenn es dich glücklich macht zu tanzen ist mir das egal.“
Die Worte waren ihm entwischt, ehe er sie aufhalten konnte. Er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss und sah schnell auf seinen beinahe leeren Teller.

Er merkte in diesem Moment wieder, wie sehr er Ginny immer noch liebte. Vielleicht hätten sie ja hier eine Chance, dachte er bei sich. Sie würde mit ihm zum Ball gehen. Vielleicht schaffte er sich ja doch noch, sich auf den Ball zu freuen? Er würde mit seiner Traumfrau hingehen, denn das Ginny dies war, dessen war sich Harry absolut sicher.

„Lass uns gehen, je eher wir wieder hier sind, desto eher kommen wir aus unseren alten Anziehsachen raus.“ Mit diesen Worten riss Ginny Harry aus seinen Gedanken. Sie erhoben sich und verließen die Große Halle. In der Eingangshalle kamen ihnen die Rumtreiber und Lily entgegen. Diese warf Harry immer noch komische Blicke zu.
Bis sie ihren Blick von Harry abwandte und Ginny anlächelte.

„Wo wollt ihr beiden denn hin?“, fragte sie Ginny freundlich.

„Wir haben die Erlaubnis, nach Hogsmeade zu gehen und dort einzukaufen, weil unsere Kleidung und anderen Sachen, auf dem Flug hierher verloren gegangen sind. Hat der Ball heute eigentlich ein Motto?“, fragte Ginny.

„Nein, hat er nicht. Wir wollen einfach nur schön zusammen feiern und Spaß haben“, antwortete James.

Nach einer kurzen Verabschiedung wandten sich Harry und Ginny von den Fünfen ab und gingen auf das Eingangsportal zu.

„Schade, dass ich schon eine Begleitung für heute Abend habe“, murmelte Sirius, aber James hatte ihn verstanden und sah ihn an, bevor er sagte: „Ich glaube, du kommst zu spät, Tatze. Die beiden lieben sich, das sieht doch ein Blinder mit einem Krückstock.“

Sirius setzte eines seiner unwiderstehlichen Lächeln auf und sagte: „Wer weiß Krone, noch sind die beiden nicht verheiratet, also könnte ich doch noch eine Chance haben.“ Er wandte sich ab und ging in die Große Halle.
Doch dann stoppte er und drehte sich mit einem schelmischen Grinsen zu seinen Freunden um. „Ach wisst ihr was, ich habe gar keinen Hunger.“

Lily baute sich vor ihm auf. „Als würden sie dich nicht sehen, wenn du ihnen hinterher schleichst. Sirius Black - ich dachte, du hättest ein wenig mehr Verstand.“

Aber Sirius' Grinsen wurde nur noch breiter. „Dagegen, dass sie mich sehen, kann ich etwas tun.“

James, dem in diesem Moment aufging, was sein Freund meinte, pfiff leise durch die Zähne.
„Die Idee ist genial.“

„Das ist dreist“, kommentierte Lily und kopfschüttelnd verschwand sie in der Großen Halle. James sah ihr geknickt nach und stürmte dann los. Er erreichte sie kurz vor dem Gryffindortisch.

„Wir wollen ihnen ja keinen Streich spielen. Nur herausfinden, was sie vorhaben.“

Lily runzelte nachdenklich die Stirn. Die Idee war wirklich nicht so schlecht, wie sie gedacht hatte. Denn dieser Harry Smith war ihr nicht geheuer.
„Also gut. Ich komme mit.“

James strahle sie glücklich an, griff zärtlich nach ihrer Hand und rannte zurück in die Eingangshalle zu den anderen.

„Also Tatze, Lily und ich kommen mit“, verkündete James und grinste breit, ebenso wie Sirius.

„Unsere beiden Schulsprecher wollen sich wirklich heimlich rausschleichen, obwohl das gegen die Schulregeln ist?“, sagte er, aber bei Lilys Blick gefror sein Lächeln.

„Ich will wissen, was das für ein Typ ist, der meinen Freund zum verwechseln ähnlich sieht. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Irgendetwas stimmt da nicht. Außerdem möchte ich wissen, warum er mich die ganze Zeit so anstarrt. Ich mag das nicht und falls dir das nicht passt, dass James und ich mitkommen Sirius Black, dann bleibst du auch hier, denn dann werde ich meinen Freund davon überzeugen, das er dir den Umhang nicht gibt. Na los James, lauf schon in deinen Schlafsaal und hole den Umhang, sonst holen wir die beiden nicht mehr ein.“

An dem Ton, in welchem Lily das gesagt hatte, wurde deutlich, dass sie keine Widerworte dulden würde und so setzte sich James in Bewegung und lief in den Schlafsaal. Ein paar Minuten später war er wieder unten.

„Wo sind denn Wurmschwanz und Moony hin?“, fragte er nach Luft schnappend.

„Die wollen nicht mit kommen. Wurmschwanz geht es noch nicht besser und Moony wollte ihn nach dem Frühstück zu Madam Pomfrey bringen, damit er heute Abend für den Ball fit ist. Ich mein, wann hat der Kleine schon mal eine Verabredung, da sollte er besser nicht krank sein und nun lasst uns endlich los, sonst sind die beiden wirklich weg.“

Sirius ging zum Portal und hinaus auf die Ländereien. Lily und James folgten ihm. Als sie ein Stückchen Richtung Tor von Hogwarts gegangen waren, schaute James sich genau um und warf den Tarnumhang über sie drei. Sie mussten sich dicht zusammen stellen, damit sie auch alle drunter passten und ihre Füße nicht zu sehen waren. Als James, Lily und Sirius drei Stunden später wieder im Gemeinschaftsraum der Gryffindors ankamen, konnten sie nur berichten, dass die beiden Neuen wohl die Wahrheit gesagt hatten. Sie waren wirklich einkaufen gewesen und das nicht zu knapp.

„Aber was komisch gewesen war“, sagte Lily zum Abschluss ihres Berichts zu Remus Remus und Peter, „sie schienen sich wirklich gut auszukennen, sie sind zielstrebig auf die verschiedenen Geschäfte zugegangen, ohne sich großartig umzugucken. Außerdem war noch merkwürdig, dass sie ihre Kleidung nicht bezahlt, sondern nur gesagt haben, dass sie die Rechnung bitte nach Hogwarts schicken möchten und dass sie dann beglichen würde. Warum bezahlen sie nicht wie normale Menschen ihre Sachen? Warum lassen sie die Rechnung hierher schicken? Ich glaube, wir sollten die beiden im Auge behalten. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Ich glaube...“

Was immer Lily noch sagen wollte, würden die anderen nicht mehr erfahren, denn in diesem Moment kamen Harry und Ginny durch das Portraitloch geklettert.

„Hallo, wie gefällt euch Hogsmeade?“, fragte James die beiden.

„Schön war es dort. Die Auswahl ist zwar nicht so groß, wie in der Winkelgasse, aber wir haben auch so genug bekommen“, sagte Ginny und strahlte.

„Woher wisst ihr, wie es in der Winkelgasse aussieht? Ich dachte, ihr wärt noch nie in England gewesen?“, fragt Lily, die immer misstrauischer wurde.

„Ähm...“, stotterte Harry und schrumpfte unter dem Blick seiner Mutter um ein paar Zentimeter. „Doch wir waren schon mal in England. Aber nur ganz kurz und es ist auch schon länger her.

Harry warf Ginny einen Blick zu welcher in etwa ausdrückte Sei vorsichtig was du sagst, Lily ist so schon misstrauisch genug und irgendwann möchte ich auch mal ein normales Gespräch mit ihr führen. Schließlich kenn ich sie nicht und möchte meine Eltern so gerne etwas kennen lernen.

Ginny deutete den Blick scheinbar richtig, denn sie schaute ihn entschuldigend an, bevor sie den Kopf senkte und sagte: „Ich werde jetzt duschen gehen und dann zum Mittag essen. Harry, denkst du dran, das Professor Dumbledore uns nach dem Essen erwartet?“

„Ja, Ginny danke. Ich werde auch gleich hochgehen.“ Er sah ihr verliebt hinterher.

„Was läuft da eigentlich zwischen euch beiden?“, fragte Sirius und versuchte möglichst beiläufig zu klingen.

„Wenn ich das wüsste Sirius, wäre ich schon schlauer. Wir waren einmal zusammen und ich hoffe das sie mir verzeiht, denn ich liebe sie immer noch und sogar jeden Tag ein wenig mehr.“

Sirius schluckte. Eigentlich hatte er nie irgendwelche Gewissensbisse, wenn er einem anderen seine Freundin ausspannte, aber irgendwie fühlte er sich bei den Worten Harrys schlecht bei dem Gedanken, Ginny anzubaggern.

Ach was, er schob diesen Gedanken einfach beiseite. Ich werde doch jetzt nicht anfangen mir darüber Gedanken zumachen, was aus irgendeinem Kerl wird, dessen Freundin ihn wegen mir verlässt. Wenn es um Krone, Moony oder, bei dem Gedanken, lachte er innerlich kurz auf, Wurmschwanz gehen würde, wäre es etwas anderes, aber bei allen anderen war es ihm egal.

„Ich werde dann hoch gehen und duschen.“ Kaum hatte Harry dies gesagt, war er auch schon auf dem Weg zur Treppe.

Als er 20 Minuten später den Gemeinschaftsraum wieder betrat, war dieser leer. Er war schon fast am Portraitloch, also von hinten eine Stimme erklang.

„Warte Harry, wir wollten doch zusammen gehen.“

Sein Herz machte einen Hüpfer, als er sich umdrehte und in Ginnys lächelndes sah.
„Entschuldigung Ginny, ich dachte du wärst schon vor gegangen und ich wollte dir schnell folgen, denn ich habe ziemlich lange gebraucht“, sagte er und wurde langsam rot. Als er wieder aufschaute, stand Ginny direkt vor ihm und sah ihn mit ihren funkelnden, braunen Augen an. Ihre Köpfe kamen sich Stückchen für Stückchen näher.

„Aua“, rief Harry und fasste sich an seine Narbe auf der Stirn.

„Was ist los, Harry?“, fragte Ginny erschrocken.

„Voldemort“, krächzte er nur mühsam.

Ginny nahm seinen Arm und half ihm sich in einen der Sessel zu setzen. Langsam ließ der Schmerz nach und Harry konnte wieder einen klaren Gedanken fassen.

„Voldemort war eben sehr böse. Ich weiß nicht, irgendetwas ist nicht so gelaufen wie er es wollte. Ich weiß nicht genau.“

Harry hielt sich immer noch den Kopf, aber mehr war da nicht gewesen, mehr wusste er nicht. Nur eins wusste er, er hatte auch hier eine Verbindung zu Voldemort.

Ginny blickte ihn besorgt an.

„Aber wie ist das möglich? Voldemort ist doch nicht hier.“

Harry schüttelte nur sachte den Kopf und konnte sich auf all diese Fragen auch keinen Reim machen.

In diesem Moment ging das Portraitloch auf und die Rumtreiber kamen vom Mittagessen zurück.

„Wie habt ihr das denn gemacht?“, wunderte sich James und blickte die beiden perplex an.

„Was wie gemacht?“ Harry war noch ganz durcheinander und die Worte seines Vaters ergaben keinen Sinn.

„Er meint, wie ihr's geschafft habt an uns vorbei zu schleichen“, erklärte Lily und trat an den Kamin.

„Wir waren noch nicht essen“, löste Ginny das Rätsel auf. James guckte ein wenig mitleidig, während Lily den Kopf schüttelte.

„Dann kriegt ihr nix mehr“, bemerkte sie und warf einen Blick auf die Uhr.

Ginny sah ein wenig niedergeschlagen aus und Harry spürte Verzweiflung in sich aufflammen - wegen ihm würde sie jetzt hungern müssen.

„Wieso kriegen die beiden nichts mehr?“, wunderte sich Sirius und folgte Lilys Blick, „Es ist noch nicht zwei.“

Lily sah zu ihm herüber. „Ja, schon. Aber es gibt heute nur bis eins Uhr Mittag, wegen dem Weihnachtsball.“ Sirius schien sich erst über sich selbst zu ärgern, doch dann grinste er schelmisch.

„Ich kann aber etwas besorgen.“ Und schon war er verschwunden, bevor einer ihn daran hindern konnte.

„Der hat echt einen an der Waffel!“, kommentierte James das Verhalten seines besten Freundes und stellte sich neben Lily. Sie blickte ihn einfach nur stumm an und schien vollkommen damit zufrieden zu sein, dass er einfach da war.
Etwa 10 Minuten später ging das Portraitloch wieder auf und Sirius kam herein.

„Bitte sehr, ihr zwei. Ein paar Sandwichs, ich hoffe es genügt euch. Ach ja und hier noch zwei Flaschen Kürbissaft“, bei seinen letzten Worten zog er zwei Flaschen aus seinem Umhang und reichte sie den Harry und Ginny.

„Danke Sirius“, sagte Ginny und blickte lächelnd zu ihm auf.

Dieser lächelte zurück und es schien so, als ob er bei Ginnys Lächeln fast dahin schmelzen würde.

Nachdem sie etwa 15 Minuten geschwiegen hatten und Harry und Ginny in dieser Zeit die Sandwichs verspeist hatten, fragte James: „Erzählt mal, ihr zwei, wie war es so auf eurer alten Schule? Ist sie so groß wie Hogwarts? Und warum seid ihr jetzt hier und nicht mehr auf eurer alten Schule? Dumbledore meinte gestern...“

„Oh nein Ginny, Dumbledore! Wir sollten doch nach dem Mittagessen in sein Büro kommen!“, fiel es Harry daraufhin ein. Außerdem war er froh, auf diese ganzen Fragen diesmal nichts sagen zu müssen, denn er hatte noch keine Antworten parat. Ginny und Harry sprangen auf und stürzten aus dem Portraitloch Richtung Dumbledores Büro.

Im Gemeinschaftsraum sah Lily den beiden noch Kopfschüttelnd hinterher und sagte: „Die zwei sind merkwürdig, warum wollten sie nicht auf die Fragen antworten?“

„Du hast sie doch gehört Flower, weil Dumbledore sie erwartet und du weißt, selbst ich lasse Dumbledore nicht warten“, antwortete James nur, zog Lily in eine Umarmung und küsste sie zärtlich.

Währendessen kamen Ginny und Harry keuchend vor dem Wasserspeier zum stehen.

„Der Schulleiter erwartet Sie beide schon, gehen Sie einfach hoch und klopfen Sie oben an“, sagte der Gargoyle.
Sie ließen sich von der Treppe nach oben bringen und klopften an die Tür.

„Herein!“, kam es nur von drinnen.

Die beiden öffneten die Tür und Dumbledore sah ihnen lächelnd entgegen.

„Da sind Sie ja - ich habe Sie bereits erwartet.“

Harry war immer noch ein wenig unsicher wie viel genau er Dumbledore anvertrauen konnte und zögerte. „Als aller erstes brauchen wir einen Weg zurück - einen möglichst sicheren.“

Dumbledore überlegte. „Da wir nicht wissen, wie Sie überhaupt hierher gekommen sind, wird es schwer, ein verlässliches Mittel für den Rückweg zu finden.“

Harry hörte, wie Ginny neben ihm schwer schluckte und legte einfach den Arm um sie. Als er den Schulleiter wieder ansah, sah er Verständnis in den blauen Augen aufblitzen.

„Aber die Frage, der wir uns erst einmal widmen müssen ist: Wieso sind Sie hier?“ Harry stutze und fragte sich, ob der Schulleiter vielleicht etwas senil war.
„Das haben wir Ihnen doch schon erklärt.“

Dumbledore nickte, aber Harry hatte dieses Nicken oft genug gesehen, um nichts Gutes zu ahnen.

„Sie denken, dass da mehr dahinter steckt, habe ich Recht?“, harkte er nach.

Dumbledore lächelte verschmitzt.
„Wir müssen uns in der Zukunft sehr gut kennen, Mister Potter“, seine Augen funkelten, „denn Sie haben vollkommen Recht.“

„Was für einen Grund soll das hier schon haben?“, fragte Ginny entsetzt. Harry musste stark gegen den Drang ankämpfen sie einfach zu umarmen, damit sie nichts mehr von dieser Welt sehen musste. Aber im nächsten Moment schoss ihm sein eigener Gedanke in den Kopf.
„Vielleicht sind wir hier, um die Zukunft zu verändern!“

Beide, Ginny und Dumbledore, sahen ihn skeptisch an.

„Ich weiß, dass diese Möglichkeit sehr verlockend auf Sie wirkt, Mr. Potter.“ Dumbledores Lächeln war schon beinahe zu verständnisvoll. „Aber wie wollen Sie das bewerkstelligen?“

Da war es mit Harrys Plan aus und vorbei. „Das weiß ich noch nicht genau“, gab er leise und beschämt zu. „Aber so schwer wird das schon nicht.“

Ginny hatte so ihre Zweifel. „Harry, überleg doch Mal. Deine Mutter misstraut dir - wie willst du da die Zukunft verändern?“

Harry wusste es wirklich nicht. Aber er würde es tun - dessen war er sich sicher.
„Ich muss dafür sorgen, dass sie Peter nicht mehr vertrauen“, murmelte er. Aber im nächsten Moment fiel ihm wieder ein, wie besorgt alle um Peter gewesen waren und er spürte eine Unschlüssigkeit in sich aufsteigen. War es wirklich so leicht, die Zukunft zu ändern, wie er gedacht hatte?

Irgendwie werde ich das schon schaffen, dachte sich Harry. Ich werde die Zukunft ändern und meine Eltern, Sirius und Remus werden überleben und ich werde ein glückliches Leben führen, in dem Voldemort keine Rolle mehr spielt.

Dumbledore sah belustig in Harrys entschlossenes Gesicht.
„Wenn ich Ihnen helfen kann Mister Potter, dann werde ich es versuchen zu tun.“ Dumbledore blickte Harry bei diesen Worten ernst an.

„Danke, Sir. Ich werde auf Ihr Angebot sicherlich zurückkommen, aber nicht heute. Es ist Weihnachten und ich freue mich darauf, endlich einmal Weihnachten mit meinen Eltern zu feiern, auch wenn sie nicht wissen wer ich bin“, sagte Harry. „Und meine Mutter mich hasst“, fügte er noch leise murmelnd hinzu.

„Dann sehen wir uns heute Abend beim Ball. Mister Potter, Miss Weasley, frohe Weihnachten wünsche ich Ihnen beiden.“ Dumbledore nickte ihnen noch einmal zum Abschied und wandte sich wieder seinen Unterlagen auf dem Schreibtisch zu, in welchen er wohl auch schon vor ihrem Besuch geblättert hatte.

Während Harry und Ginny in Dumbledores Büro waren, wurde im Gemeinschaftsraum weiter diskutiert.

„Er ist einfach nur unheimlich.“ Lily schauderte. James, der immer noch neben ihr stand, runzelte die Stirn.

„Er ist vielleicht nicht erpicht darauf Fragen zu beantworten, aber davon haben wir eine Menge Typen.“

Lily schüttelte den Kopf und es war klar, dass sie nicht diese Bedeutung von „unheimlich“ gemeint hatte. „Ich meine eher, dass er uns etwas verschweigt - etwas Wichtiges.“

Sirius schnaubte belustigt. „Ja, klar. Er ist bestimmt jemand Wichtiges aus der Zukunft.“ Er grinste noch breiter. „Hey vielleicht ist er ja dein Sohn?“

„Nicht witzig Black - nicht witzig“, war Lilys trockener Kommentar, doch James war stutzig geworden.

„Wieso denn nicht?“

„Weil das Blödsinn ist.“ Auch Remus schüttelte genervt den Kopf. „Zukunft. Ihr seit mir ein paar Spinner.“

James und Sirius zeigten sich demonstrativ beleidigt.

„Aber ist doch wahr. Was soll er denn sonst hier?“ Sirius sah nicht ein, wieso er seine so tolle Theorie einfach über den Haufen werfen sollte.

„Vielleicht sagt er ja die Wahrheit“, ließ sich Peter schwach vernehmen, der in einem Sessel hockte, eine Tasse Tee in den Händen hatte und bis zu den Ohren zugedeckt war.

„Du bist auch selten naiv, Peter Pettigrew.“ Sirius schütte die dunklen Haare. Aber als er sah, dass sich Peter beleidigt in seine Decke kuschelte, entschuldigte er sich.

„Naja, guck mal, Pete. Er flüchtet nur, weil wir eine Frage gestellt haben. Das ist doch merkwürdig, oder?“

Peter nahm einen Schluck Tee, verzog angewidert das Gesicht und entgegnete: „Naja - vielleicht habt ihr falsch gefragt.“

„Wie, falsch gefragt?“, wunderte sich Lily und auch die anderen schienen aus Peters Worten nicht schlau zu werden.

Der kleinste der Rumtreiber setzte sich auf und erklärte: „Vielleicht habt ihr ihn mit eurer Neugierde verschreckt. Er macht auf mich, nachdem was ihr erzählt habt, den Eindruck, als hätte man sich früher nicht viel für ihn interessiert.“

In diesem Moment machte es bei Sirius klick und er strahlte Peter an. „Das ist brillant, Pete!“ Er klopfte ihm so stark auf den Rücken, dass Peter der Inhalt der Tasse überzuschwappen drohte. „Und Sorry für das naiv“, fügte er rasch hinzu und Peter lächelte glücklich.

„Aber, wie sollen wir dann fragen?“, wollte Lily wissen.

Peter zuckte mit den Schultern. „Netter - nicht so aufdringlich wie eben.“

James runzelte die Stirn. „Woher weißt du das?“

Peter lächelte ein wenig schelmisch.
„Sirius hat mir seinen Zweiwegespiegel gegeben - und mir war langweilig.“ Den Rest konnten sich alle denken, da James das Gegenstück die ganze Zeit bei sich getragen hatte.

„Das war ja richtig schlau“, grinste James beeindruckt und schien noch Mal über Peters Worte nach zudenken. „Vielleicht waren wir wirklich zu schnell und aufdringlich.“

Einzig Lily schien nicht wirklich Mitleid zu haben.
„Er ist mir trotzdem unheimlich - wenn er nur aufhören würde mich anzustarren.“

Peter schien ihr Unbehagen zu teilen.
„Sag es ihm einfach - oder frag ihn warum er das macht.“ Lily schaute Peter dankbar an und murmelte: „Danke.“

„Kein Problem, Lily.“ Peter lächelte zu ihr zurück und schlug sich plötzlich die Hand vor den Mund, sprang auf und rannte die Treppe in den Schlafsaal hinauf.

„Nicht schon wieder“, seufzte Sirius mit einem angeekelten Gesicht.

Lily schaute auf ihre Uhr und schrie: „Oh Gott! James, wir müssen sofort runter in die Halle! Du weißt doch, dass wir sie schmücken sollten und wir haben nur noch fünf Stunden, bis der Ball anfängt. Ich brauche aber bestimmt zwei bis drei Stunden um mich fertig zu machen und für die Halle brauchen wir auch mindestens ein bis zwei Stunden.“

Remus und Sirius murmelten nur: „Frauen.“

James sah sie erstaunt an.
„Zwei Stunden für die Halle - ja. Aber zwei bis drei Stunden, um sich fertig zu machen? - nein.“ Remus kicherte und James drehte sich verwirrt zu ihm um.

„Was denn?“, Remus gluckste immer noch, „Naja - wir sind ja auch Männer.“
Lily, stemmte sich aus ihrem Sessel hoch und lachte hell auf.

„Wo du Recht hast, hast du Recht, Remus.“ Sie wandte sich an ihren Freund. „Kommst du, James?“

Dieser nickte glücklich und es schien, Lily könnte auch auf dem Weg zur Hölle sein - er würde ihr folgen.

Erst in der Eingangshalle trafen sie auf andere Schüler und genau auf die Zwei, auf die Lily auch gut verzichten konnte - Ginny und Harry.

„Oh, man“, seufzte sie, als James auch noch freundlich lächelnd auf sie zuging. Sie folgte ihm zwar, blieb aber in einiger Entfernung stehen.

„Na ihr zwei.“ Harrys Herz machte einen Sprung, als sein Vater ihn offen und freundlich ansah. „Habt ihr und Dumbledore alles klären können?“ Harry überlegte und entschied seinem Vater etwas zu erzählen, war er als abgewandelte Wahrheit bezeichnen konnte.

„Fast alles, ja. Aber wir wissen noch nicht, wann wir wieder zurück können.“ Er musste schwer schlucken, als er seine Mutter enttäuscht aufseufzen hörte. James allerdings schien sich nicht entscheiden zu können, ob er die beiden bedauern, oder sich über die neuen Bekannten freuen sollte.

„Bis dahin werden wir es euch so einfach wie möglich machen, euch hier zu recht zu finden. Nicht war, Lily?“, fügte er nachdrücklich hinzu. Lily schien gelangweilt zu sein.

„Ja, natürlich.“ Aber sie sagte es ohne die Zärtlichkeit, die in ihrer Stimme lag, wenn sie mit den Rumtreibern, oder gar James sprach.

Dieser lächelte nochmals freundlich und sagte entschuldigend: „Lily und ich müssen jetzt die Halle für den Ball schmücken, aber Sirius, Remus und Peter sind im Gemeinschaftsraum.“ Und damit verschwanden er und Lily.

In der Großen Halle meckerte Lily schon wieder: „Selbst eben hat er mich die ganze Zeit angestarrt, James. Du hast dich mit ihm unterhalten und was macht er? Er guckt ständig an dir vorbei und starrt mich an.“

„Lily, Schatz. Sprich doch einfach mit ihm und frag ihn, warum er das macht. Ich kann ihn übrigens gut verstehen. Ich könnte dich auch pausenlos anstarren. Du bist nun mal das schönste Mädchen der Welt.“ Mit diesen Worten zog James Lily in eine liebevolle Umarmung und küsste sie erst zärtlich, doch dann immer leidenschaftlicher.

„James bitte, wir haben keine Zeit“, versuchte sie zu protestieren, was ihr aber nicht wirklich gelang. „James wenn du jetzt nicht aufhörst, kann ich leider nicht mit dir zum Ball gehen“, nuschelte Lily an seinen Lippen.

„WAS? Das würdest du mir antun Lils? Aber warum denn?!“, fragte er aufgebracht und wuschelte sich durch seine Haare.

„Weil ich dann leider nicht fertig werde, ganz einfach und nun lass uns anfangen“, sagte sie noch und fing schon an, den Raum zu verändern.

*

Als die Tür der Großen Halle hinter Lily und James geschlossen wurde, rannte Harry durch das Eingangsportal Richtung Schwarzen See. Ginny folgte ihm und fand ihn schließlich an selbigem wieder.

„Warum Ginny, warum mag sie mich nicht? Was mache ich denn so Schlimmes, dass sie mich von ersten Moment an nicht mag?“, fragte er leise und sie hörte, dass er kurz davor war zu weinen.

„Ich glaube, es ist weil du sie immer anstarrst, Harry. Immer wenn du sie siehst, guckst du sie pausenlos an. Ich würde das auch nicht mögen“, antwortete Ginny sanft und nahm Harry in den Arm.

„Ich weiß ja, aber ich kann nicht anders. Ich- Hey was war das?!“ Harry fasste sich an den Hinterkopf, wo ihn gerade etwas getroffen hatte. Er drehte sich um und guckte über die Ländereien. In einigen Metern Entfernung sah er einen lachenden Sirius stehen, der schon den nächsten Schneeball in den Händen hatte.

Während Harry noch gar nicht so recht wusste, was er nun tun sollte, war Ginny schon zum Angriff übergegangen. Sie formte blitzschnell einen kleinen Ball und hatte keinerlei Skrupel, Sirius diesen genau ins Gesicht zu schleudern.

„Uff“, schnaufte dieser und wischte sich den Schnee aus Augen und Haaren. „Der hatte aber Karacho drauf.“

Ginny grinste über das Lob breit und schleuderte schon die nächste weiße Kugel. Dieser wich Sirius allerdings geschickt aus und grinste nun seinerseits.

„Haha - man muss schon früher aufstehen, um einen Sirius Black überlisten zu können!“

Harry sah den Schalk ins Sirius' grauen Augen blitzen und wollte ihm unbedingt zeigen, dass auch er besiegbar war. Er griff sich so viel Schnee, wie er in seinen Händen fassen konnte und verbarg sie dann schnell hinter seinem Rücken. Dann sah er Ginny an und sagte beiläufig: „Komm wir gehen. Ich wollte noch etwas erledigen.“ Sowohl Sirius als auch Ginny sahen ihn enttäuscht an und Sirius ließ die Hände sinken. Auf diesen Moment hatte Harry gewartet - blitzschnell sprang er vor und ehe sich Sirius versah, war sein ganzes Gesicht wieder einmal von Schnee bedeckt.

„Na warte.“ Er drohte Harry spielerisch mit der Faust und jagte dann hinter ihm her. Allerdings hatte auch Harry gut geschulte Reflexe und so wich er dem Rumtreiber geschickt aus und Sirius landete, alle viere von sich gestreckt, im Schnee. Es ertönte ein Lachen und Harry drehte sich um. Es war Ginny, die sich vor Lachen kaum noch auf den Beinen halten konnte, aber plötzlich quietschte sie auf.

„Vorsicht, Harry!“

Doch die Warnung kam zu spät - Sirius hatte sich schon auf ihn gestützt und drückte ihn erbarmungslos zu Boden.

„Hilfe....“, brachte Harry erstickt hervor und wehrte sich mit allen ehrlichen Mitteln gegen Sirius, musste aber bald erkennen, dass er keine Chance hatte den Kampf zu gewinnen.

„Ich gebe auf. Ich gebe mich geschlagen. Aufhören, Schnuffel, bitte!“, lachte Harry.

„Wie hast du mich gerade genannt?“, fragte Sirius und schaute Harry irritiert an.

Harry, dem gerade bewusst war, was er getan hatte, überlegte fieberhaft, was er jetzt antworten könnte.

„Sorry, Sirius. Ich habe den Namen irgendwo aufgeschnappt und fand ihn gut. Wenn ich ihn nicht benutzen darf ist es ok. Entschuldige nochmals.“
Harry, welcher bei diesen Worten mit Sirius gemeinsam vom Boden aufgestanden war, blickte auf den Boden zu seinen Füßen.

„Nein ist schon gut, aber diesen Namen dürfen nur meine wirklich Freunde verwenden und ich wusste nicht, das ihn außer James, Remus und Peter noch jemand kennt.“

Sirius schaute Harry noch einmal an und ging dann zusammen mit Remus, welcher sich aus der Schneeballschlacht rausgehalten hatte, zurück in den Gemeinschaftsraum.

„Oh Scheiße“, fluchte Harry, als die beiden Rumtreiber durch das Eingangsportal verschwunden waren. „Mit ihm habe ich es mir jetzt auch verscherzt. Man Potter, schalte erst dein Gehirn ein, bevor du redest.“

„Harry, lass uns reingehen. Ich möchte langsam anfangen, mich für den Ball fertig zu machen, denn wenn erst alle Mädchen aus meinem Schlafsaal da sind, ist das Bad sicher dauernd besetzt.“ Ginny nahm Harrys Hand und zog ihn mit sich Richtung Schloss.

„Remus? Habt ihr mich, seit dieser Harry hier ist, schon einmal Schnuffel genannt?“, fragte Sirius, während er und Remus sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum machten.

„Ich weiß es nicht Tatze. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Aber woher sollte er den Namen sonst kennen?“ Remus blickte Sirius fragend an.

„Ich weiß es doch auch nicht. Wir sollten Lily lieber nichts davon sagen, sie ist eh schon nicht gut auf ihn zu sprechen.“ Das war Sirius' einziger Kommentar zu der Geschichte.

Remus schmunzelte. Da allerdings hatte sein Freund recht. Aber je länger er darüber nach dachte, warum auch starrte dieser Harry Smith Lily ständig an? Auch wunderte sich Remus, dass James noch nichts dagegen unternommen hatte - aber James schien diesen Harry zu mögen. Etwas was sonst gar nicht James' Naturell entsprach. Er war von zu Hause misstrauisch erzogen worden und war immer auf der Hut. Aber mit diesem Harry hatte er spontan Freundschaft geschlossen. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Remus wusste die Frage nicht zu beantworten.

„Weißt du, Sirius“, murmelte er dennoch zögerlich, „wir sollten uns ein Beispiel an James nehmen und diesem Harry vertrauen.“

Sirius blieb abrupt stehen und sah Remus mit großen Augen an. „Hat eben Mister ach-ich-bin-so-misstauisch gesagt wir sollen ihm vertrauen?“


Remus lachte humorlos auf. „Ich habe gesagt, dass wir uns an James ein Beispiel nehmen sollten - nicht mehr.“ Auch das schien Sirius wenig zu behagen.

„Ich wusste schon immer, dass Lily einen schlechten Einfluss auf James haben würde“, grinste er.

Remus schnaubte. „Das hat er dies Mal bestimmt nicht von Lily.“

Sirius kam nicht mehr dazu irgendetwas zu erwidern, da sie das Portraitloch erreicht hatten.

„Ich hoffe, Peter geht es besser. Jessica wird enttäuscht sein, wenn er nicht kommen kann“, hoffte Remus, als sie auf ihre Stammsessel am Kamin zu gingen.

Sirius ließ sich in den erst Besten fallen und nickte.
„Ja, tu ich auch - wäre echt schade, für alle beide.“ Ein trauriger Ausdruck trat in seine Augen, „immerhin wird dass das letzte Weihnachtsfest in Hogwarts sein.“

Remus sah ihn forschend an. „War das etwa Wehmut in deiner Stimme, Sirius Black?“, schmunzelte er ein wenig.
Aber auch ihn erfüllte es mit Wehmut, dass es gewiss war, dass er in einigen Monaten die Sicherheit der Schlossmauern ein für alle Mal verlassen würde. Er hatte immer darauf bauen können, dass Dumbledore ihn aus der Tinte zog, wenn etwas schief gegangen war, aber was würde nach Hogwarts werden? Lily, Sirius, James und Peter hatten schon alle eine Ausbildung sicher, aber er wusste noch nicht einmal, wo er nach seinem Abschluss unterkommen würde.

Er wurde von lauten Stimmen unterbrochen.

„... und ich sag es dir, James Potter, er ist doch unheimlich.“

Remus verdrehte die Augen und Sirius, der immer noch im Sessel saß, stöhnte auf.

„Gibt es bei dir eigentlich auch noch ein anders Thema, Lils?“ Es kam selten vor, dass Sirius von Lily genervt war - er vergötterte sie fast so abgöttisch, wie James - wenn auch auf freundschaftlicher Ebene. Seine offensichtliche Genervtheit ließ die rothaarige Schulsprecherin stutzen. Unsicher blickte sie die Freunde reihum an.

„Meint ihr ich sollte mit ihm reden?“

„JA!“, kam es überdeutlich und laut zurück.

„Schön“, schnappte Lily und schien sich ein wenig mehr Rückendeckung erhofft zu haben. „Ich gehe mich jetzt fertig machen.“ Sie gab James einen zärtlichen Abschiedskuss und eilte die Treppe zu den Mädchenschlafsälen nach oben.

Sirius sah auf seine Uhr.

„Wow, sie geht ja wirklich drei Stunden früher rauf. Was machen die Mädels nur so lange?“

„Ausgiebig duschen, Haare waschen, schminken, frisieren… willst du noch mehr hören, Sirius?“, kam als Antwort vom Portraitloch, durch welches gerade Ginny und Harry krabbelten.

„Ähm, nein danke Ginny, das reicht mir.“ Sirius grinste sie breit an.

„Wisst ihr auch, wofür wir das alles machen? Nur um euch zu gefallen“, sagte Ginny noch, bevor sie, genau wie Lily vor ein paar Minuten, die Treppe nach oben lief.

„Jungs, was machen wir denn jetzt die nächsten zweieinhalb Stunden?“, fragte James.

„Ich werde noch ein bisschen in meine Bücher gucken und Hausaufgaben machen“, sagte Remus und wollte nach oben in den Schlafsaal gehen, um seine Bücher zu holen.

„Moony, wir haben Ferien, wenn du jetzt lernst, begrab ich dich morgen unter Schnee, wenn wir eine Schneeballschlacht machen.“ Sirius grinste ihn breit an.

„Dann schlag was vor Sirius, wenn ich schon nicht lernen darf. Hier nur dumm herumsitzen möchte ich auch nicht“, maulte Remus, denn er hasste es, Hausaufgaben liegen zu haben, auch wenn Ferien waren.

Harry sah dem ganzen belustigt zu, bis Sirius sagte: „Lasst uns doch mal gucken, ob wir irgendwo Schniefelus treffen, der ist doch immer für eine Abwechslung gut.“

Es gab Harry einen Stich. Er mochte Snape zwar immer noch nicht, aber er respektierte das, was er geleistet hatte und erkannte es sogar an. Er wusste, dass er ihm vieles zu verdanken hatte, wenn er auch oft unfair war, ja ihn vielleicht sogar hasste, dass wusste Harry nicht. Den Grund aber, warum Snape so war, zeigten gerade die Rumtreiber, denn James war aufgesprungen und sagte: „Ja, lasst uns mal gucken, was so auf den Gängen los ist.“

Remus versuchte sie halbherzig zurück zuhalten, aber es gelang ihm nicht und so trotte er den beiden Kindsköpfen hinterher und murmelte: „Ich geh da nur mit, um Schlimmeres zu verhindern“, und schon war auch er verschwunden.

Kaum war das Portrait zugeklappt, steckte James den Kopf wieder herein: „Hast du Lust mitzukommen Harry, so kannst du gleich das Schloss besser kennen lernen?“

Harry war hin und hergerissen. Irgendwie wollte er seinen Dad begleiten, aber auf der anderen Seite wollte er auch nicht, dass sie Snape wieder einmal demütigten, denn das hatten sie, soviel er von Sirius und Remus aus Erzählungen gehört hatte, ständig getan.

„Ja, ich komm mit“, sagte Harry und lief den dreien hinterher. Vielleicht kann ich so das Schlimmste verhindern, unauffällig natürlich und mitmachen muss ich ja nicht, überlegte er.

Eine Stunde später stolperten die Vier lachend wieder in den Gemeinschaftsraum.

„Harry, was du mit meinem Bruder gemacht hast, war nicht schlecht“, sagte Sirius lachend.

„Ach, war doch fast nichts. Er wird es wohl nur nicht schaffen, sich für den Ball umzuziehen, das ist alles“, sagte Harry lachend.

Sie hatten auf ihrem Kreuzzug durch das Schloss zwar nicht Schniefelus gefunden, wie es Sirius und James gehofft hatten, dafür aber Regulus Black, Sirius' Bruder.

„Ich werde dann mal nach oben gehen und duschen, denn wenn wir alle fünf das noch wollen, sollten auch wir langsam damit anfangen“, meinte Remus und ging Richtung Treppe des Jungenschlafsaales. Die Anderen folgten ihm, auch wenn James und Sirius meckerten, dass sie doch noch fast zwei Stunden Zeit hätten.

Eineinhalb Stunden später waren die Jungs wieder im Gemeinschaftsraum. Sie waren frisch geduscht und hatten sich in Schale geworfen. Peter ging es zwar nicht wirklich besser, aber den Ball wollte er sich nicht entgehen lassen und schon gar nicht, wenn sogar er eine Begleitung abbekommen hatte und dann auch noch ein hübsche Ravenclaw.

James und Sirius trugen schwarze Festumhänge, genau wie Harry. Peter trug einen Dunkelroten und Remus einen Dunkelblauen. Peter, Sirius und Remus wollten schon einmal vor gehen in die Eingangshalle, um dort ihre Begleitungen zu treffen, denn sie waren alle drei mit Ravenclaw Mädchen verabredet.

James und Harry setzten sich im Gemeinschaftsraum vor den Kamin und wollten eine Runde Zaubererschach spielen, während sie auf ihre die beiden Lily und Ginny warteten. Kaum hatten sie das Spiel aufgebaut, kamen auch schon die beiden Mädchen die Treppe herunter.

James, der sonst immer cool und nie um einen Spruch verlegen war, fehlten die Worte beim Anblick seiner Freundin. Auch Harry ging es nicht viel besser, als er Ginny ansah.

Lily trug ein weißes, bodenlanges Kleid, welches sehr eng geschnitten war und ihre Figur sehr gut betonte. Es hatte keine Träger, sondern einen Neckholder. Ihre Haare hatte sie hoch gesteckt und einzelne Locken umspielten ihr Gesicht.
Ginny trug ein dunkelblaues Kleid, ohne jegliche Träger. Sie hatte Handschuhe an, welche ihr bis zu den Ellenbogen gingen. Ihre Haare waren ähnlich frisiert wie die Lilys. Wenn man die beiden nun sah, konnte man auf die Idee kommen, dass sie verwandt wären.

Harry fasste sich als erster wieder und ging auf Ginny zu. „Du siehst wunderschön aus Ginny“, sagte er, während er ihr tief in die Augen blickte.

„Danke Harry. Du siehst aber auch nicht schlecht aus“, war Ginnys Antwort.

Lily ging auf James zu. „Und gefalle ich dir?“, fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

„Ähm... chrchrm“, James musste sich räuspern, da er bei ihrem Anblick plötzlich einen Kloß im Hals hatte, „Ja Lils, du siehst einfach fantastisch aus!“

James bot Lily den Arm an und geleitete sie zum Portraitloch, um in die Große Halle zu gehen. Harry und Ginny folgten ihnen.

Auf den unteren Stufen zur Eingangshalle blieben sie stehen und sahen sich um, wo ihre Freunde waren. Peter stand mit einem hübschen blonden Mädchen am Arm neben den Anderen. Jessica oder einfach kurz Jess, wie sie lieber genannt wurde, trug ein knielanges, rotes Kleid. Es hatte Spaghettiträger und stand ihr einfach fantastisch. Ihre Haare trug sie offen und nur die eine Seite wurde von einer silbernen Spange gehalten.

An Remus' Seite stand Kathleen. Sie war etwa einen Kopf kleiner als Remus und auch nicht so schlank wie Lily oder Ginny, aber sie sah ebenfalls sehr gut aus. Das Schönste an ihr waren wohl ihre Augen, welche recht groß, aber von einem schönen braun-grün waren. Sie trug ein nachtblaues Kleid. Es war oben relativ eng geschnitten, unten wurde es aber weiter. Ihre Haare hatte sie zu einem französischen Bauernzopf geflochten.

An Sirius' Seite stand ein Mädchen, welches nur dieses Jahr in Hogwarts verbringen würde, denn sie war eine Austauschschülerin aus Deutschland, die ein Jahr in England verbringen wollte, um ihr Englisch zu verbessern. Sie trug ein beigefarbenes Kleid, welches nach unten hin immer dunkler wurde. Es hatte einen weit ausgestellten Rock. Das Oberteil war wie eine Korsage geschnitten und leicht bestickt. Ihre braunen Haare hatten leichte Locken und sie trug sie offen. Ihr Name war Jasmin.

James, Lily, Ginny und Harry gingen auf diese kleine Gruppe zu. Lilys Laune schien nicht unbedingt die Beste zu sein. Sie warf Harry immer wieder böse Blicke zu.

„Lily, rede mit ihm oder soll das den ganzen Abend so weiter gehen?“, flüsterte James ihr ins Ohr.

Sie seufzte: „Nach unserem Eröffnungstanz schnapp ich ihn mir und frage ihn, was das soll.“

Die Tür zur Großen Halle, welche bis eben noch geschlossen war, öffnete sich. Lily und James gingen zuerst hinein. Ihnen folgten ihre Freunde.

„Wunderschön! Lily und James, das habt ihr klasse gemacht“, sagten Ginny, Kathleen, Jess und Jasmin im Chor.

Die Halle sah aus, als wäre sie ein Eispalast. Die Wände waren aus Eis, genauso wie der Boden. Selbst die Tische sahen aus, als wären sie aus Eis gemacht. Die Decke zeigte tausende von Sternen. Außerdem fiel von der Decke her Schnee, welcher verschwand, kurz bevor er jemanden oder etwas berührte. Es gab keine Haustische am heutigen Tag, sondern kleinere Tische, an welchen man zu Viert sitzen konnte. Ein Tisch war etwas größer, dieser war für die Lehrer gedacht.
Dort, wo normalerweise die Lehrer saßen, war eine Bühne aufgebaut, wo heute ein DJ für Musik sorgte. Die vier Rumtreiber mit ihren Begleitungen setzten sich in die Nähe der Bühne und stellten dort zwei Tische zusammen, so dass sie alle bei einander saßen. Harry zog Ginny auf die andere Seite der Halle, um nicht immer mit den bösen Blicken seiner Mutter bedacht zu werden. Er wollte diesen Abend genießen.

Als alle Schüler sich gesetzt hatten, stand Professor Dumbledore auf und ging auf die Bühne.

„Meine lieben Schülerinnen und Schüler, liebe Kollegen. Ich heiße euch alle auf dem diesjährigen Weihnachtsball in Hogwarts Willkommen. Die Schulsprecher haben am Anfang des Jahres gebeten, diesen Ball ausrichten zu dürfen und ich muss sagen, Miss Evans Mister Potter, Sie haben ganze Arbeit geleistet. Deshalb bitte ich Sie beide nun auf die Tanzfläche, um mit Ihrem Tanz den Ball zu eröffnen. Ich wünsche allen viel Spaß.“

Lily und James erhoben sich und gingen auf die Tanzfläche zu. Es wurde ein Walzer gespielt und die beiden begannen sich im Takt der Musik zu bewegen.

Harry starrte die beiden an. Wie gerne hätte ich sie kennen gelernt, dachte er und sein Blick wurde traurig. Ginny zog ihn auf die Tanzfläche, um die Schulsprecher zu erlösen, damit sie nicht mehr alleine tanzen mussten. Andere folgten ihrem Beispiel.
Harry war darüber zwar nicht so erfreut, da er nicht wirklich tanzen konnte, aber als sie anfingen, merkte er, dass es mit Ginny einfacher war als mit Parvati. Vielleicht musste man einfach nur mit derRichtigen tanzen, dachte Harry. Das Lied war gerade zu Ende, da trat James mit Lily am Arm auf ihn zu.

„Warum sitzt ihr denn da hinten, setzt euch doch zu uns“, sagte James mit einem Lächeln im Gesicht. Lily blickte erst James und dann Harry böse funkelnd an.

„Ich glaube, wir bleiben dahinten sitzen James, Danke für das Angebot“, antwortete Harry mit einem traurigen Ausdruck in den Augen. Er bot Ginny seinen Arm wieder an und ging an seinen Tisch.

„Warum willst du nicht bei deinen Eltern sitzen?“, flüsterte Ginny ihm ins Ohr.

„Ganz einfach Ginny, das ist der erste Ball, den meine Eltern zusammen verbringen. Sirius und Remus haben doch gesagt, das sie erst im siebten Jahr zusammen gekommen sind. Ich möchte einfach nicht, dass der Ball bei meiner Mum in schlechter Erinnerung bleibt.“ Er blickte Ginny traurig an und sie sah eine einzelne Träne über seine Wange laufen. Ginny stellte sich auf die Zehnspitzen und küsste sie weg.

„Danke, Ginny“, flüsterte Harry.

„Wofür?“

„Dafür, dass du für mich in dieser Zeit da bist. Dass du eigentlich immer für mich da warst und das, obwohl ich mich von dir getrennt habe, obwohl ich dich noch liebe.“ Das Letzte, was Harry sagte war nur noch so leise gemurmelt, dass Ginny es nicht verstand.

„Was hast du gerade gesagt, Harry?“

„Ähm… Harry, Ginny, kann ich euch kurz sprechen?”, fragte Lily, welche gerade an ihren Tisch getreten war.

„Klar Lily, was gibt es denn?“, fragte Ginny. Harry blickte auf und sah, dass das, was Lily ihnen sagen wollte, sie wohl einige Überwindung kostete.

„Wollt ihr euch nicht doch zu uns setzen? Wir würden uns wirklich freuen“, meinte Lily.

„Gerne“, antwortete Ginny, bevor Harry auch nur den Mund aufmachen konnte. Dafür bekam sie einen bösen Blick von ihm.

Lily lächelte sie an. „Dann kommt.“

Als sie am Tisch bei den anderen waren, sprach Lily Harry noch einmal an.
„Harry, kann ich kurz unter vier Augen mit dir reden?“

Harry nickte und folgte seiner Mutter vor die Große Halle.

„Harry, warum starrst du mich pausenlos an, wenn ich in deiner Nähe bin? Außerdem merke ich, dass du uns etwas verheimlichst. Was hat es mit dir und Ginny auf sich?“, platze es aus ihr heraus, kaum waren sie aus der Halle weit genug draußen, damit sie keiner mehr hörte.

Harry hatte mit der Frage, warum er sie immer anguckte, gerechnet, aber trotzdem musste er sich erst wieder sammeln.
„Mit dem Anstarren, kann ich dir ganz einfach erklären, Lily. Du siehst genauso aus wie meine Mutter, als sie in deinem Alter war. Leider habe ich sie nie kennen lernen dürfen, da sie gestorben ist als ich ein gutes Jahr alt war. Es tut mir leid, aber ich kann irgendwie einfach nicht anders. Es ist, als ob ein Magnet meinen Blick anzieht“, Harry seufzte. „Verheimlichen tun wir aber nichts. Das musst du mir glauben. Ich verspreche dir auch, dass ich versuche dich nicht mehr so oft anzustarren, aber es ist nicht einfach für mich.“

Lily blickte ihn schon etwas freundlicher an, aber immer noch nicht so liebevoll wie sie es bei James, Sirius oder dem Rest tat.

„Lass uns wieder zu den anderen gehen“, schlug sie vor, nachdem sie sich fünf Minuten schweigend angesehen hatten. „Das mit deiner Mum tut mir übrigens sehr Leid, Harry.“

„Da seid ihr ja endlich!“, empfing sie ein quengelnder Sirius, „ich hab tierischen Hunger, durfte aber nicht anfangen, da die anderen auf euch warten wollten.“

James sah Lily fragend an.

„Später Schatz“, war allerdings nur ihre knappe Antwort.

Es wurde ein vergnüglicher Abend. Sie tanzten viel, lachten und selbst das Verhältnis zwischen Lily und Harry schien sich etwas gelockert zu haben. Ob dies wirklich so ist, werde ich wohl in der nächsten Zeit erleben, dachte Harry.

Gegen zehn Uhr fingen auf einmal ein paar Schüler, die dicht an einem der großen Tannenbäume standen, an zu lachen. Sirius, James, Remus und Harry grinsten sich an.

„Also hat es keiner gemerkt“, murmelte Sirius.

Leider nicht leise genug, denn Lily und Jasmin, welche neben ihm saßen, fragten wie aus einem Mund: „Was hat keiner gemerkt?“ Wobei die Blicke der beiden Mädchen nicht unterschiedlicher hätten sein können. Während Lily Sirius bei diesen Worten streng anguckte, blickte Jasmin eher belustigt drein.

„Ähm - Rumtreibergeheimnis“, antwortete Sirius nur und schaute wieder in Richtung des Baumes, was als nächstes passieren würde.

Professor McGonagall ging zu den Schülern, welche noch immer lachten und fragte mit strenger Stimme: „Was ist hier los?“

Ein Mädchen zeigte nur hinter sich, wo der Baum stand. Professor McGonagall ging um den Baum herum und schnappte nach Luft. Dann zog sie ihren Zauberstab und machte ein paar Bewegungen damit.
Das einzige, was man dann sah, war, wie jemand fluchend und heulend aus der Großen Halle lief.

„War das nicht Regulus?“, fragte Kathleen und schaute dabei Sirius an.

„Ja, genau. Das war meine lieber Bruder.“

„Was habt ihr mit ihm gemacht?“, fragte Lily und blickte die vier Rumtreiber der Reihe nach böse an.

„Sie haben damit nichts zu tun. Ich war das“, sagte Harry schnell.

Jetzt hab ich es mir mit ihr endgültig verscherzt, dachte Harry.
Damit war der Abend gelaufen. Lily schaute ihn ab dem Moment nur noch zornig und enttäuscht an. Nach einer Stunde hatte Harry darauf keine Lust mehr und fragte Ginny, ob sie mit ihm spazieren gehen wolle. Sie nickte und so verließen die beiden die Große Halle.

Sie gingen hinaus auf die Ländereien. Am Schwarzen See blieb Harry stehen und schaute Ginny an.

„Ich schulde dir noch eine Antwort, glaube ich“, sagte Harry und guckte jetzt auf seine Schuhe. „Du wolltest wissen, wofür ich dir danke, Ginny. Ich danke dir dafür, dass du immer zu mir gestanden hast und es auch jetzt noch tust, obwohl ich dir so weh getan habe. Ich dachte, es wäre das Beste, wenn ich mich von dir trenne, bis der ganze Spuk mit Voldemort vorbei ist, aber ich habe mich geirrt. Das letzte Jahr war für mich die Hölle und nicht nur weil Hermine, Ron und ich ständig wo anders waren und oft nichts zu essen hatten. Nein, es war grausam, weil du mir gefehlt hast. Ich musste ständig an dich denken und da habe ich gemerkt, dass ein Stück von mir fehlt, wenn du nicht da bist. Ginny“, Harry blickte ihr jetzt wieder in die Augen, „ich liebe dich und ich will nicht länger von dir getrennt sein. Kannst du uns noch eine Chance geben?“

Harry blickte wieder auf seine Schuhe, er wollte nicht sehen, was Ginny jetzt machte. Er hatte Angst. Angst, dass sie nein sagte, das alles zerstört war. Dass sie ihn nicht mehr liebte. Er hörte ein Schluchzen und schaute auf.

„Ginny, was ist los? Es tut mir leid, ich hab dir schon wieder wehgetan“, sagte er leise, drehte sich um und wollte gerade weglaufen, als Ginny sagte: „Harry, ich liebe dich doch auch.“

Harry fuhr herum und fiel einer lachenden und gleichzeitig weinenden Ginny um den Hals. Er blickte ihr wieder in die Augen. Ihre Lippen näherten sich langsam und dann berührten sie sich. Es war, als ob ein Feuerwerk explodierte, so glücklich, wie in diesem Moment war Harry schon lange nicht mehr, wenn nicht sogar noch nie.

Seine Ginny. Endlich war sie wieder seine Ginny.


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