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Fanfiction

Zwischen Wirklichkeit und dem Vergangenem - Kapitel 34 - Herz gegen Verstand

von Freaky-Angel

Die Kapitel-Kommi Antowrten gibt es Morgen in meinem FF-Theard!

Kapitel 34 - Herz gegen Verstand

Es dämmerte schon als Hermines Augenlider flatterten und sie langsam wach wurde. Sie gähnte und kuschelte ihren Kopf in ihr kuscheliges Kissen. Einfach liegen bleiben und schlafen. Normalerweise war das nicht Hermines Art, aber die Weihnachtsferien taten ihr gut. Das letzte Schulhalbjahr war einfach viel zu anstrengend gewesen und die letzten Tage hatte sie ebenfalls bis in die Puppen geschlafen.
Hermine seufzte und vernahm sie ein leises Murren. Schließlich öffnete sie die Augen ganz.

„Frohes neues Jahr“, flüsterte ihr eine Stimme ins Ohr und jemand küsste zärtliche ihre Ohrmuschel. Hermine lächelte selig und drehte den Kopf leicht zur Seite, um Sirius ansehen zu können. Er lag neben ihr im Bett, in eine zweite Decke eingehüllt.
„Ich wünsche dir auch ein frohes neues Jahr“, flüsterte sie und noch bevor Sirius sie auf den Mund küssen konnte, meldete sich James zu Wort.

„Und ihr beide habt es verschlafen“, murrte er rum. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du so wenig Feuerwhisky verträgst, Jane, dass du uns im Gemeinschaftsraum einschläfst!“ Hermine vernahm das warme Lachen von Sirius hinter sich und ließ den Kopf daraufhin wieder in das Kopfkissen sinken.

Das unbeschwerte Lachen hallte immer und immer wieder in ihrem Kopf wieder und für einen Augenblick wurde ihr schwindelig. Dieses Lachen. Sie vernahm seinen Sog, als würde man ihr den Boden unter den Füßen nehmen. Und sie spürte Angst. Sie hörte jemanden Rufen. Aber die Stimme kam von weit weg. Ein anderes Lachen kam stattdessen näher. Eines, das sie über Wochen hinweg vergessen hatte. Sie kannte es, doch sie sträubte sich.

Hermine schüttelte heftig mit dem Kopf: „Nicht jetzt“, flüsterte sie. „Nicht jetzt, das kannst du nicht machen“, erklärte sie. Das Lachen wurde lauter. „NICHT JETZT“, fuhr Hermine auf und schlagartig saß sie Kerzengerade im Bett. Ihre Hände krallten sich in die Bettlaken und sie starrte geradeaus. Es wurde Zeit, dass sie zurückkehrte.

„JANE-Y, sag was!“, schrie Sirius sie an und rüttelte an ihr. Ihr Atem raste und sie ließ sich einfach in Sirius Arm fallen.
„Halt mich fest“, flüsterte sie und sofort spürte sie, wie Sirius sie in ihre Arme schloss und sie sanft hin und her gewiegt wurde. „Ich habe ihn gehört“, flüsterte Hermine. „Ich habe Malfoy gehört. Er hat gelacht. Er holt mich zurück.“
„Nicht jetzt“, sagte Sirius sanft und hielt sie fest. „Das darf er nicht!“ Sirius wog sie hin und her und Hermine fühlte sich in seinen Armen einfach nur geborgen und sicher.

„Ich bezweifle, dass, von wem auch immer ihr da redet, mit sich diskutieren lässt!“, erklärte Remus und Hermine blickte ihn an. Ganz plötzlich spürte sie einen Kämpfergeist in sich.

„Ich habe lange genug nach Malfoys' Pfeife getanzt. Jetzt spielen wir nach meinen Regeln und das heißt, dass ich erst dann wieder gehe, wenn ich das will“, erklärte sie lautstark.

Im Jungenschlafsaal herrschte Stille. Keiner der Jungen sagte etwas. Die Angespanntheit von vor ein paar Tagen war wieder zurück und Hermine hörte die ungesagte Frage in ihrem Kopf wieder hallen: „Willst du wieder zurück?“
Sie sagte nichts. Darauf konnte sie jetzt nicht Antworten. Nicht jetzt.

„Lasst uns Frühstücken gehen, ja?“, fragte Remus. „Wir sollten jetzt nichts überstürzen und genau das gleiche machen, wie die letzte Woche“, schlug Remus ruhig vor und alle waren sie einverstanden. Ihnen blieb auch nicht sehr viel anderes übrig.

„Ich komme gleich nach, wie sehen uns dann beim Essen“, erklärte Hermine und gab Sirius einen knappen Kuss, dann hexte sie ihre Bettdecke klein und schlich im Bademantel die Treppe zum Mädchenschlafsaal empor. Als sie oben angekommen war und die Tür zugezogen hatte, fühlte sie plötzlich unendliche leere. Liz und Lily waren nicht da. Der Schlafsaal war genauso leer, wie wenn Lavender und Parvati nicht da waren und Hermine hatte Angst die Tür wieder zu öffnen und sich in der Gegenwart wieder zu finden.

Er hatte sie gerufen. Oder zumindest hatte er versucht Kontakt aufzunehmen? Es musste etwas in der Richtung gewesen sein, denn es war Dracos kaltes Lachen gewesen, was sie gehört hatte.

>>Ich werde dich zurückholen, sobald ich der Meinung bin, dass du bereit bist mir mit meiner Aufgabe zu helfen, so lange kannst du darüber nachdenken, oder schon mal damit anfangen Black loszuwerden!<< hatte Draco damals gesagt. Aber Hermine hatte weder darüber nachgedacht, noch hatte sie versucht Sirius loszuwerden. Ganz im Gegenteil, sie waren noch enger zusammengewachsen. Die einzige Möglichkeit war, dass Draco die Zeit weg rannte, weil Hermine ihm nicht half, aber er würde bei ihr auch weiterhin auf Eis stoßen. Sie würde ihm nicht helfen.

Kurze Zeit später trat Hermine durch die große Flügeltür in die große Halle ein. Sie atmete tief ein, als sie zum Tisch herüber ging und sich schließlich neben Sirius setzte. Die letzten paar Tage waren so selig und unbeschwert gewesen, dass ihr das Erwachen heute Morgen einen Schock versetzt hatte. Zu Wissen, dass Sirius noch neben ihr saß, war das einzigste, was sie momentan noch beruhigen konnte.

Remus und Jodie saßen ihr gegenüber und Jodie lächelte sie freundlich an. Sie nickte bloß und verkniff sich eine Bemerkung. In den letzten paar Tagen hatte Hermine sich des Öfteren mit Jodie unterhalten können, weil neben den Jungen einfach niemand anderes zum reden da gewesen war. Allerdings hatte sie dabei feststellen müssen, dass ihre und Jodies Vorstellungen völlig verschieden waren und dass das Mädchen anscheinend auch keine Vorstellung davon hatte, was außerhalb von Hogwarts so vor sich ging. Gestern Abend wäre ihr Gegenüber von Remus sogar beinahe rausgerutscht, dass er sich besser jemand schlaueres hätte suchen sollen.

Im Gegensatz dazu schien die Freundin von Peter aus der Sechsten Klasse in Ravenclaw, schon beinahe überentwickelt für den armen kleinen Peter. Sie hatten letzte Woche zu fünft in der Bibliothek gesessen (Remus, Jodie, Peter, Lucy und Hermine) und während sich Lucy und Remus unterhalten hatten, hatte Peter daneben gesessen und kein Wort davon verstanden. Sirius und James hatten es nicht für nötig gehalten Hausaufgaben machen zu müssen und hatten sich ein paar Schüler zusammen gesucht um draußen Quidditch zu spielen.

Hermine hatte wortlos mit dem Frühstück begonnen und ließ ihren Blick einmal quer über den Essenstisch schweifen. Severus fehlte. Das war in der letzte Woche öfter vorgekommen, denn die Anwesenheit von Sirius und James, hatte ihm offenbar gar nicht gefallen. Sie wollte niemals mit Liz tauschen und so zweigeteilt zwischen Freund und Freunden stehen, dass hatte sie sich geschworen.

„Jane, wo bist du wieder mit deinen Gedanken?“, fragte Sirius Stimme neben ihr und kurz darauf vernahm sie ein Lachen seitens James.
„Bei dir, Tatze. Warum sollte sie sonst so Abwesend sein?“
„Keine Bange, ich bin hier“, versicherte Hermine ihm und wandte sich Lächelnd an Sirius. „Ich sagte eben bereits: Nicht Jetzt!“ Sirius lächelte und atmete erleichtert aus. Er griff nach ihrer Hand unterm Tisch und drückte sie. Er war bei ihr.

Jodie blickte währenddessen völlig verwirrt zwischen den beiden hin und her: „Eure Wort fetzten muss keiner verstehen oder?“
Sirius schnaubte: „Es reicht, wenn es die Leute verstehen, die es etwas angeht“, erklärte er knappt und strich mit seinen Fingern über Hermines Handrücken. Jodie schnappte nach Luft und Remus warf Sirius einen tadelnden Blick zu, doch der störte sich nicht daran.

°*°*°*°*°*°*°*°*

Die letzten Tage nach Neujahr bevor die anderen Schüler aus den Ferien zurückkamen vergingen schnell. Hermine hatte allerdings alle ihre Schulischen Dinge erledigt und verbrachte sehr viel Zeit mit Sirius draußen. Mal schlenderten sie am See entlang und mal liefen sie einfach nur über die Ländereien um ein wenig Ruhe zu haben und für sich zu sein. Der Vorfall am Neujahrsmorgen war sehr schnell wieder vergessen und für Hermine blieb in dieser Woche die Zeit stehen. Zeitweise vergaß sie auch, dass sie nicht in diese Zeit gehörte und auch Sirius schien die Sache zu verdrängen.

Am Sonntag bevor die Schule wieder losging kamen Lily und Liz aus den Ferien zurück und Lily fiel ihrer Freundin zur Begrüßung als allererstes um den Hals.
„Jane, ich habe dich so furchtbar vermisst“, sagte sie und drückte Hermine an sich. „Warum hast du denn nicht geschrieben?“, wollte sie wissen.

Hermine atmete tief ein und legten den Kopf auf der Schulter ihrer Freundin ab. Wie hatte sie denn vergessen können an Lily und Liz zu schreiben? Sie hatte wirklich alles um sich herum vergessen.
„Tut mir wirklich Leid. Ich habs wirklich vergessen. Eigentlich habe ich alles vergessen. Die zwei Wochen ohne Schule...“ Hermine seufzte schwer.

Lily drückte ihre Freundin fester an sich: „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte sie. Hermine löste sich von ihr und musterte Lily skeptisch, als wollte sie sagen: Was meinst du? Doch Lily verstand sofort und machte grinsend eine Kopfbewegung in Richtung Sirius.
„Na zwischen euch beiden...“ Lily lächelte und sofort verfiel auch Hermine in ein seeliges Grinsen.

„Alles bestens, Lily. Du brauchst dir da keine Sorgen machen.“ Hermine atmete aus und blickte ebenfalls zu Sirius, der gemeinsam mit Remus und James an der Tür zur großen Halle stand. Sie warteten darauf, dass Lily sie endlich ebenfalls begrüßte. Sirius grinste sie an, als er ihren Blick bemerkte und Hermines Wangen färbten sich einen hauch rot. Dabei bemerkte sie, dass James anscheinend ziemlich unruhig von einem Bein auf das andere hüpfte. Da konnte es wohl jemand kaum erwarten seine Freundin wieder in den Arm nehmen zu können.
„Ich glaube, dein Freund wartete auf dich“, grinste Hermine.

Lily lief ebenfalls rot an und lief dann plötzlich schnellen Schrittes los und fiel ihrem James um den Hals. Hermine kam schmunzelnd nach und lehnte sich an Sirius, der seine Arme um sie schlang und hin und her wiegte. Doch die Ruhe hielt nicht sehr lange an, denn kurz bevor sie die große Halle betraten, um zum Mittagessen zu gehen, wurde die Eingangstür geöffnet und Severus betrat gefolgt von einer wild fluchenden Liz die Eingangshalle. Hermine verstand nicht, was Liz Severus für Dinge an den Kopf warf, aber es schienen nicht gerade freundliche Worte zu sein.

„Fast die gesamten Ferien lässt sich Schniefelus gar nicht blicken und wenn er dann wieder auftaucht, dann sorgt er natürlich mal wieder nur für Ärger“, grummelte Sirius und ließ Hermine los. Die beiden Streithähne verschwanden in Richtung der Kerker und Sirius war schon darauf und dran den beiden zu folgen, doch Hermine griff ihn bei der Hand und hielt ihn fest.

„Ich glaube, das sollten die beiden alleine klären, findest du nicht auch?“, wollte sie wissen und blickte ihren Freund ernst an. „Liz ist alt genug, um alleine auf sich aufzupassen. Sie braucht kein Kindermädchen.“ Sirius sah zu der Tür den Kerkern und blickte dann Hermine an.

„Du hast Recht“, meinte er leise und küsste sie auf die Stirn. „Ich mache mir nur Sorgen um Liz.“ Sirius küsste sich ihre Wange hinab und nahm dann ihre Lippen in besitz. Hermine verlor sich einen winzigen Augenblick in dem Kuss, dann lüste sich Sirius jedoch von hier.

„Kannst du nicht einmal den Mund halten, Moony?“, fragte er seinen Freund genervt und Hermine blickte sich verwirrt zu Remus um, sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er etwas gesagt hatte.

„Kommt jetzt. Das essen wird sonst kalt“, erklärte Remus streng und schob die beiden in die große Halle. Sirius grummelte und sagte kein Wort mehr.
Hermine jedoch verfiel in ein leises Lachen: „Das essen wird ganz sicher nicht kalt, Remus.“

°*°*°*°*°*°*°*°*

„Jane, aufstehen.“ Hermine stöhnt auf und drehte sich in ihrem Bett. Sie zog die Decke weiter an und legte sich das Kissen über den Kopf. Sie grummelte, als Liz ihr die Decke weg zog und die Vorhänge weit aufriss.

„Gib die Decke wieder“, murmelte Hermine unter dem Kissen hervor, doch Liz zog ihr nur auch noch das Kissen weg.

„Steh jetzt endlich auf, Jane. Es ist schon kurz vor halb acht“, meckerte Liz herum und stapfte quer durchs Zimmer zu ihrem Schreibtisch und packte ihre Tasche zusammen. Hermine nahm das ganze nur beiläufig wahr und drehte sich abermals im Bett.

„Liz! Jane! Seit ihr so langsam mal fertig?“ Hermine hörte, wie die Schlafsaaltür geöffnet wurde. Sie nahm die Schritte wahr. „Das gibts doch nun wirklich nicht“, sagte eine Stimme aufgebracht. „Ist sie immer noch nicht aufgestanden?“ Lily stemmte die Hände in die Hüften und baute sich vor Hermines Bett auf. „Aufstehen, Jane. Auf der Stelle und zwar schnell, hörst du?“

Hermine blinzelte und blickte zu ihrer Freundin auf. Sie war hundemüde, hatte sie doch die Weihnachtsferien über immer ausschlafen können und am gestrigen Abend hatten sie sich doch so lange unterhalten. Anscheinend zu lange.

„Komm schon, Jane. Wir haben gleich Verwandlung. McGonagall wird sauer, wenn wir zu spät kommen“, meinte Lily und rüttelte sie an der Schulter.

Hermine atmete tief ein, dann richtete sie sich im Bett auf und ließ einen Blick hinüber zum Wecker wandern. „Scheiße“, entfuhr es ihr. Endlich realsierte sie selber, wie spät es schon war und kletterte aus dem Bett. Augenblicklich verschwan sie im angrenzenden Badezimmer und machte sich fertig.

„Wir gehen schon mal, ja?“, rief Liz ins Badezimmer und steckte den Kopf durch die Tür.

„Ja, geht schon“, rief Hermine und wusch sich in rasender Geschwindigkeit. Als sie schließlich wieder den Schlafsaal betrat, um sich fertig zu machen, waren Lily und Liz verschwunden. Hastig riss sie ihren Kleiderschrank auf und nahm ihre Kleidung vom Bügel. Sie zog sich an, packte ihr Verwandlungsbuch ihn die Umhängetasche und rannte aus dem Schlafsaal hinunter in den Gemeinschaftsraum.

Hermine band sich auf dem Weg hinunter zum Verwandlungsklassenzimmer die Haare schnell zusammen und musste aufpassen die Stufen nicht herunter zu stolpern, so schnell lief sie. Als sie den Unterrichtsraum erreichte, war es bereits kurz nacht acht.

Sie klopfte an die Tür und McGonagalls Stimme verließ ein lautes: „Herein“, verlauten. Hermine betrat das Klassenzimmer für Verwandlung. Ihre Hauslehrerin war damit beschäftigt durch die Reihen zu gehen und die Hausaufgaben, die sie über die Ferien hinweg aufbekommen hatten, einzusammeln.

„Ah Miss Grang, welche ehre, dass sie uns auch mit ihrer Anwesenheit beglücken. Fünf Punkte Abzug von Gryffindor“, sagte die alte Hexe und blickte zu Hermine. Sie musterte ihre Schülerin und zog die Stirn kraus, skeptisch betrachtete McGOnagall ihre nur Notdürftig gemachten Haare und ihre, ein wenig zerknautschte, Kleidung.
„Setzten Sie sich, Miss Grang. Und holen Sie ihre Hausaufgaben hervor“, meinte McGonagall.

Mit langsamen Schritten durchquerte Hermine den Mittelgang des Klassenzimmers und wollte sich neben Sirius auf ihren Platz setzen, als McGonagall erneut zu Wort meldete.
„Nicht dort, Miss Granger“, erklärte McGonagall und verwirrt wendete Hermine den Kopf zu ihrer Hauslehrerin um. „In der ersten Reihe zwischen Miss Evans und Mister Snape ist noch ein Platz frei“, erklärte McGonagall.
Hermine blickte zu Sirius, der nur irritiert mit den Schultern zuckte und ihr tapfer zunickte.

„Natürlich, Professor“, antwortete Hermine und ließ sich auf ihrem, ihr angeordneten Platz, nieder. Snape hatte die zweite Hälfte seines Tisches bereits ebenfalls in anspruch genommen und räumte nun seine Sachen zur Seite. Sein Verwandlunsgbuch des UTZ Kurses lag zwischen ihnen. Hermine packte schnell ihr eigenes Buch aus der Tasche, ebenfalls ihre Hausaufgaben. Als McGonagall schließlich vor ihr stand, reichte sie der Professorin ihren Aufsatz.

Der Unterricht verlief recht ruhig, allerdings schien die alte Professorin aus irgendeinem Grund besonders schlechte Laune zu haben und verpasste ihnen am Ende der Doppelstunde eindeutig viel zu viele Hausaufgaben. Zumindest kam es ihnen als zu viel vor.

„Beide Seiten werden von Ihnen komplett bearbeitet“, erklärte McGonagall und ein aufstöhnen zog sich durch die Reihen. „Kein Gemeckere, meine Herrschaften. Sie hatten zwei Wochen frei. Es wird an der Zeit, dass Sie sich nun auf Ihren Abschluss vorbereiten und dazu gehört, dass Sie alle Übungsaufgaben erledigen, die Sie bekommen können.“

Grummelnd packte Hermine ihre Sachen wieder zusammen und Lily redete schon auf sie ein, wie sie denn so lange hatte schlafen können, als Severus ganz langsam einen Zettel in ihr Verwandlungsbuch schob. Hermine wandte den Kopf um, wollte etwas sagen, als Sirius schon grinsend vor ihr stand.

„Guten Morgen du Langschläfer“, meinte er amüsiert und ehe sich Hermine versah, war Severus auch schon verschwunden. „Vielleicht solltest du abends mal früher ins Bett gehen?“, fragte er lachend.

„Ach, und ich war mir sicher, dass du der jeniger warst, der sich gestern beschwert hat, als gestern um zehn ins Bett gehen wollte“, stellte Hermine fest und blickte sich nocheinmal um.

„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Sirius verwundert und sofort hatte Hermine wieder das schönste Lächeln im Gesicht.

„Alles bestens“, sagte sie und packte ihr Verwandlungsbuch in die Tasche. Severus Zettel würde sie später lesen. Sie stand von ihrem Platz auf und ging um den Tisch herum. Hermine nahm Sirius bei der Hand und gemeinsam verließen sie das Klassenzimmer.

„Du bist seit gestern Morgen ein bisschen merkwürdig, weißt du das?“, fragte Sirius und legten den Arm um ihre Schulter während sie die Treppen hinunter zum Zaubertrankunterricht schlenderten. Hermine legten den Kopf zur Seite. „Wenn irgendetwas ist, dann redest du doch mit mir, oder?“, fragte er und strich mit seiner Hand über ihre Schulter.

Hermine seufzte: „Ich fühle mich merkwürdig“, erklärte sie. „Ich habe Angst, aber ich weiß nicht genau wovor.“ Sie schwieg lange. Den gesamten Weg hinab in die Kerker sagte keiner der beiden etwas, dann vor der Klassenzimmertür blieb Sirius stehen, hielt sie bei den Armen fest und zog sie an sich. Sie senkte den Blick, doch Sirius hob mit seiner Hand ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste.

„Ich pass auf dich auf“, sagte er. „Ganz egal was passiert. Ich verspreche es dir“, flüsterte er und er kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. Sirius beugte sich zu ihr herunter und küsste sie. Sie lehnte sich in den Kuss, stellte sich auf Zehenspitzen, um ihm noch näher zu sein und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sirius Hände fassten in ihren Nacken und krallten sie an sich.

„Chrm...“, jemand räusperte sich. Nur widerwillig lösten sie den Kuss. Hermine seufzte. Sirius küsste sie nocheinmal kurz-
„Ich liebe dich, Jane“, flüsterte Sirius, bevor er sie los ließ und sie sich beide verwirrt umblickten. Vor ihnen stand ein grinsender James. „Also wirklich, und das obwohl der Unterricht jetzt beginnt.“ Kopfschüttlend und grinsend stand er vor ihnen. „Geht das nicht noch auffälliger? Seit froh, dass Lily schon drinnen ist, sonst würde sie euch wer weiß was erzählen“, meinte er dann ernst.

„Arg - Krone du...“ Sirius holte Scherzhaft mit der Hand aus, doch James duckte sich hüpfte zur Seite. „Pass auf, nachher krieg ich dich noch“, sagte er lachend und griff nach Hermines Hand.Die beiden folgten James in das Klassenzimmer für Zaubertränke. Slughorn betrat den Raum kurz nach ihnen.

„Guten Morgen, die Herrschaften“, begrüßte Slughorn sie und ganz im Gegensatz zu ihrer mies gelaunten Verwandlungslehrerin war ihr Professor für Zaubertränke bester Laune, beinahe schon zu fröhlich und einen kurzen Augenblick wusste die UTZ-Klasse auch schon warum.
„Es tut mir Leid, dass wir direkt nach den Weihnachtsferien so anfangen müssen, aber in Hinblick auf ihren Abschluss werden wir wohl mit Doppelstunde Theorie in das neue Jahr starten“, verlündete der Professor und mehr als missmutig schlug Hermine die vom Professor genannten Seiten in ihrem Buch auf.

„Kapitel 8“, erklärte Slughorn. „Ich werde ihre Arbeitsergebnisse am Ende der Stunde einsammeln. Setzten Sie sich zu zweit zusammen.“ Es dauerte keine Minute, da hatte Remus seinen Platz neben Hermine geräumt und Sirius saß neben ihr. Seine Anwesenheit tat ihr gut. Sie fühlte sich nicht allein. Gerne hätte sie jetzt mit Sirius gesprochen, darüber was sie dachte, was sie fühlte. Doch dazu hatten sie nicht im mindestens Zeit, denn die Aufgaben waren einfach viel zu umfangreich und selbst kleine Fragen, die sie sich gegenseitig zur Bewältigung der Aufgaben stellten, nagten schon an der wenigen Zeit, die sie hatten.

Hermine schrieb sich die Aufgaben von der Seele. Schrieb und schrieb. Bereits nach der ersten Stunde tat ihr die Hand weh, doch Slughorn hatte kein erbahmen. Anfangs hatte sie noch immer wieder zu Sirius oder zu Uhr geschielt, doch irgendwann hatte sie gemerkt, dass auch das ihr die Zeit zum Schreiben stahl.

„Die Zeit ist um“, sagte dann eine Stimme, die Hermine das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Bringen Sie ihre Aufsätze nach vorne. Ihre Hausaufgaben stehen an der Tafel. Wagen Sie es nicht mir mit Aufsätzen unter drei Pergamentrollen zu kommen.“

Hermine hielt den Atem an und starrte auf ihr Blatt. Es war vollkommen leer. Sie merkte, wie sich das Klassenzimmer um sie herum leerte, doch sie bewegte sich nicht einen Milimeter von ihrem Platz.

„Mine, geht es dir gut?“, vernahm sie eine besorgte Stimme und Hermine schloss zur Beruhigung die Augen. Das durfte nicht wahr sein.

„Wollen Sie Ihren Aufsatz nicht abgeben, Miss Granger?“, fragte sie Stimme von vorne und kam immer näher. Hermine wusste, dass er vor ihrem Platz stand und auf sie hinab blickte. Sie spürte seinen Blick förmlich im Nacken. Plötzlich war ihr schlecht und Hermine drehte den Kopf zur Seite, hielt sich die Hand vor den Mund.

„Hermine, was...?“

„Gehen Sie in Ihren Unterricht, Mister Weasley“, befahl Professor Snape streng und Hermine hörte Rons sich entfernenden Schritte. Sie kniff die Augen zusammen. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein. Und noch ehe Snape auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, übergab Hermine sich neben ihren Platz.

Der Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste war sofort zur Stelle und hielt Hermine einen Eimer hin und erneut übergab sie sich. Dabei hatte sie doch gar nichts gefrühstückt? Hermines Hände klammerten sich in den Eimerl, den Snape ihr gegeben hatte und erst nach ein paar Minuten spürte sie, wie sich ihr inneres wieder beruhigte, wie sie sich selber wieder zur Ordnung zwang.

Sie stellte den Eimer neben sich ab. Das erbrochene auf dem Klassenzimmerboden war bereits verschwunden, anscheinend hatte Snape sich bereits darum gekümmert. Sie atmete tief ein und klappte ihr Verteidigungsbuch vor sich zu, steckte es in ihre Tasche.

„Miss Granger sind Sie bei Bewusstein?“, fragte Snape von der Klassenzimmertür und Hermine senkte den Blick.

„Ja, Professor“, erklärte sie matt und packte ihre Verteidigungsbuch in die Umhängetasche. Sie musste so schnell wie möglich aus diesem Raum. Sie hatte sich in der Vergangenheit schon viel zu oft gefragt, wie ihre erste Begegnung mit Snape in der Gegenwart ausfallen würde, aber so hatte sie, sie sich ganz sicher nicht vorgestellt.

„Kein: Ich verstehe nicht, was sie meinen, Professor?“, fragte Snape und Hermine vermutete, dass er ihr eine Frage dieser Art schon öfter gestellt hatte und dies musste ihre Antwort gewesen sein.

„Nein, Sir. Ich bin bei Bewusstsein“, erklärte Hermine und schluckte und stand auf. Sie nahm ihre Tasche und ging auf Snape zu, der immer noch neben der Klassenzimmertür stand. Sie wollte an ihm vorbei gehen, doch dann stellte sich ihr Professor ihr in den Weg.

„Wir haben zu reden, Miss Granger“, sagte Snape ernst und Hermine blickte kurz auf, in ein Gesicht, was sie in den letzten Wochen ganz anders kennengelernt hatte und die übliche Abneigung, die ihr ihr Professor für Verteidigung gegen die Dunklen Künste entgegen brachte, schmerzte sie sehr. Sofort senkte sie wieder denk Kopf und starrte auf die Tür vor sich.

„Ich muss in den Unterricht, Sir“, sagte sie. Es war viel mehr ein Flüstern, doch Snape hatte sie durchaus verstanden und Hermine vernahm sein Kopfschütteln nur am Rande.

„Es hat lange gedauert, bis sie zurück gekehrt sind. Es ist zu Gefährlich Sie gehen zu lassen, ohne vorher mit Ihnen gesprochen zu haben. Ansonsten kehren Sie womöglich vorher noch zurück. Ich habe meine nächste Klasse entlassen und ich bin mir sicher, dass Professor McGonagall im anbetracht der Umstände ihr versäumen der Verwandlungsstunde entschuldigen wird“, erklärte ihr Professor und trat an ihr vorbei, nach vorne zu seinem Pult. Hermine drehte sich langsam um und verfolgte Snape.
„Setzten Sie sich, Hermine“, erklärte Snape und deutete auf den Platz vor seinem Pult.

Als er ihren Vornamen aussprach, zuckte Hermine sichtlich zusammen und blieb für einen Augenblick noch wie angewurzelt im Klassenzimmer stehen, ehe sie langsam den Raum durchquerte und vorm Pult des Professors platz nahm. Sie stellte ihre Tasche neben dem Pult ab und blickte auf ihre Hände, die auf ihren Knien lagen.

„Abgesehen davon, dass Sie sich gerade aus einem Schock heraus übergeben mussten...“, begann Snape vorsichtig. „....abgesehen davon, geht es Ihnen gut, Hermine?“ Sie atmete tief ein und hob den Kopf an. Ihre Augen kreuzten sich und Hermine schluckte, kämpfte innerlich mit einem aufkommenden Schmerz.

„Mir geht es gut, Se...Sir“, sagte sie und ihre Wangen liefen rot an, als sie selber merkte, dass sie ihren Professor mit Vornamen hatte ansprechen wollen. Sofort wandte sie den Blick wieder ab und schloss die Augen zu. Sie betete, dass er sie dafür nicht anschreien würde.

„Hermine, sehen Sie mich an“, sagte Snape und sie rang mit dem Atem, den Kopf zu heben. Ansehen? Warum sollte sie ihn ansehen? Damit sie sich nochmehr daran erinnerte, dass er eigentlich nicht ihr Mitschüler war. Nicht der Mensch bei dem sie sich ausgeheult hatte, als sie Angst um Sirius Black gehabt hatte?
Sie blickte auf.

„Niemand macht dir Vorwürfe, dass du dort bist“, sagte Snape und Hermine nahm nicht wahr, dass er begonnen hatte sie zu duzen. „Wir machen uns alle nur große Sorgen um dich und es wurde unter allen eingeweihten Lehrern vereinbart, dass sobald du wieder in der Gegenwart bist, gewisse Dinge zu klären sind.“

Sie schluckte erneut. Natürlich. Das war schließlich auch die einzigste Erklärung, warum er so nett war. Die einzigste Erklärung, warum er sich anscheinend Sorgen um sie machte. Eine Wut keimte in ihr hoch. Irgendwas sagte ihr, dass sie nicht hier her gehörte und zurück zu Sirius wollte. In eine Zeit, die ihr selber viel mehr zusagte, als ihre eigene.

„Hermine, hast du herausgefunden, warum du dort bist?“, fragte Snape und Hermine nickte hastig. Sie wollte jetzt nur noch schnell hier raus.

„Es ist Malfoy“, sagte sie und sie beobachtete, wie Snape die Augen aufriss. „Draco Malfoy hat den Auftrag erhalten mich dort hinzuschicken, damit seine Mutter nicht umgebracht wird“, sagte Hermine trocken und emotionslos. Hatte sie diese Tatsache noch vor Wochen aufgeregt und um den Verstand gebracht, so war es ihr momentan vollkommen gleichgültig.

„Bist du dir da ganz sicher?“, fragte Snape völlig fassungslos. Er stand auf und tigerte hinter seinem Stuhl auf und ab, dann kam er um den Schreibtisch herum, hockte sich neben Hermines Stuhl und blickte sie direkt an. „Bist du dir damit absolut sicher?“, fragte er.

„Ja!“, sagte Hermine fest und wandte den Kopf ab. Er kam ihr zu nahe, viel zu nahe. „Er hat es mir gesagt, also bin ich mich ziemlich sicher“, sagte sie und beobachtete, wie ihm seine Gesichtszüge entglitten.

„Er hat es dir gesagt?“, wollte er wissen.

„Malfoy hat mich irgendwann vor ein paar Monaten für eine gute Stunde zurück geholt und mich in ein Klassenzimmer gesperrt. Er hat gesagt, ich würde nicht das tun, was ich sollte.“

„Und was solltest du seiner Ansicht nach tun?“, fragte Snape und stand wieder auf, ging wieder um den Schreibtisch herum und drehte sich dann zu ihr um, er stützte sich auf seinem Schreibtisch mit den Händen ab und blickte zu ihr hinunter. „Hermine, was solltest du tun?“

Sie atmete tief ein, hob den Kopf an und blickte Snape direkt in die Augen. „Ich soll verhindern, dass Lily und James heiraten“, erklärte sie und stoppte kurz. „Ich soll verhindern, dass Harry auf die Welt kommt.“

Im Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste herrschte Stille. Snape blickte sie überrascht an und schnaubte. Dann, Hermine glaubte, Snape habe den Verstand verloren, lachte er laut auf und völlig fassungslos beobachtete sie ihren Professor.

„Clever“, sagte er schließlich. „Wirklich clever. Aber nicht clever genug. Nicht wahr, Miss Granger?“, fragte er und redete sie wieder förmlich mit Nachnamen an. „Wie konnte Mister Malfoy nur auf die absurfe Idee kommen gerade Sie würden ihm diesen Gefallen tun?“, fragte Snape.

Hermine blickte ihn an: „Ich weiß es nicht, Sir.“ Im Raum herrschte wieder Stille und Hermine hoffte, dass das alles war. „Kann ich dann gehen, Sir?“

Snape seufzte und Hermine fragte sich, ob sie nicht in den letzten paar Minuten schom viel zu viel, hinter der Maske des Professors gesehen hatte. Alle diese Geseten, wie das Lachen, hatte mit Sicherheit noch kein anderer Schüler vor ihr je zu Gesicht bekommen. Jetzt seufzte er auch noch schwer?

„Nun, ich weiß alles, was ich Sie fragen sollte, Hermine“, erklärte Snape. „Allerdings gäbe es da noch ein paar Dinge über die ich persönlich mit Ihnen sprechen möchte“, erklärte er und setzte sich wieder auf seinen Stuhl hinterm Pult.
„Es steht Ihnen frei zu gehen, Hermine. Aber es gibt da Dinge, die sie wissen sollten, bevor Sie das Klassenzimmer verlassen.“

Sie war hin und her gerissen, hatte ihre Tasche längst schon in der Hand und war drauf und dran zu gehen, aber eine Stimme sagte ihr, dass sie bleiben solle und dass sie Snape vertrauen konnte. So wie sie es die letzten Wochen auch getan hatte.
Er schien ihre Unsicherheit zu spüren, allerdings hatte er anscheinend auch gewusst, dass sie bleiben würde, denn er sagte nichts, als sie die Tasche wieder auf den Boden legte. Es folgte kein unfairer Kommentar.

„Hermine, Sie und ich, wir wissen beide, was in der Vergangenheit passiert und ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass du weißt, worüber ich mit dir sprechen muss.“ Er wurde schon wieder so sanft und der Klang seiner Stimme schmerzte. Warum nannte er sie beim Vornamen? Das tat nur Severus und nicht ihr Professor.

„Nein, ich glaube nicht, Sev... Professor.“ Sie schloss die Augen und wollte sich in Luft auflösen. Das vor ihr war ihr Professor, aber die Tatsache, dass er sie mit Vornamen ansprach verwirrte sie ungemein. Er sollte sie gefälligst wieder mit Miss Granger anreden, damit sie selber wusste, wen sie vor sich hatte.

„Hör' mir zu, Hermine. Wir werden jetzt eine Vereinbarung treffen, die sich ausschließlich auf dieses Gespräch bezieht um dir die Sache zu erleichtern, einverstanden?“, fragte er und sie blickte ihn mit geröteten Wangen an. Sie nickte nur knapp und verstand dennoch nicht, was er meinte.

„In der nächsten Stunde in der dieses Gespräch stattfindet, darfst du mich mit meinem Vornamen ansprechen“, erklärte er und augenblicklich weiteten sich ihre Augen. „Ich gestattet es dir für dieses Gespräch. Danach solltest du dir allerdings im klaren sein, dass ich wieder Professor Snape bin. Und zwar nur Professor Snape. Ich bin dein Lehrer Hermine. Und selbst wenn wir dort in der Vergangenheit etwas wie Freunde sind, so sollte dir klar sein, dass wir hier uns hier unter ganz anderen Umständen und Gegebenheiten gegenüberstehen und dass es hier niemals Möglich sein wird ein Freundschaftliches Verhältnis zu pflegen. Ich bin dein Lehrer, Hermine.“

Sie schwankte innerlich. Das konnte unmöglich wahr sein. Absolut unfassbar, dass er ihr für die nächsten Minuten das Du angeboten hatte. Das hier musste ein Traum sein. Vielleicht war es auch wieder eines von Malfoys Spielchen?

„Hermine, hast du verstanden, was ich gerade gesagt habe?“, fragte Snape. Sie schwieg. Wusste immer noch keine passenden Worte. Erst als er einen besorgten Gesichtsausdruck annahm und seine Hand vor ihren Augen hin und her fuhr, öffnete sie den Mund.

„Ja, das habe ich, Se...Sir...Severus...“ Sie war durcheinander und wusste nicht mehr, was sie mit sich selber anfangen sollte. Dann rief sie sich zur Ruhe, blickte auf und ließ den Blick durch den Raum wandern.
„Ja, ich habe verstanden, was Sie... was du mir sagen willst“, erklärte Hermine. „Zwei Zeiten. Zwei Welten. Zwei Personen. Dort Severus. Hier Professor Snape“, wiederholte sie seine Erklärung brüchig.

„Hermine, du musst das verstehen. Du machst Zeitreisen. Du machst sie jetzt, aber irgendwann werden diese Reisen enden und dann musst du die wieder bewusst sein, dass ich dein Lehrer bin und nicht dein Freund.“ Snape hatte sich zu ihr vorgebeugt und musterte ihre Mimik.
Als er sagte, dass diese Reisen enden werden, hatte sie unwillkürlich die Augen wieder geschlossen.

„Genau darüber muss ich mit dir sprechen, Hermine. Ich bin mir nicht sicher in wie fern irgendein anderer Lehrer dir dass klar machen kann, weil sie diese Reisen nicht in deiner unmittelbaren nähe erleben.“ Hermine öffnete die Augen und blickte ihn nur an. Ihr Blick war leer.

„Dir muss klar sein, dass wenn die Reisen enden, du in einer einzigen Zeit bleibst und du musst dir das Ausmaß dieser Tatsache bewusst machen. Das ist jetzt im Moment vielleicht noch unvorstellbar, aber das ist ein entscheidener Punkt.“

„Du gehst davon aus zu wissen in welcher Zeit ich nachher bleiben werden“, fiel sie ihm wütend ins Wort, doch er nahm von ihrem Ton und ihrem Zorn in der Stimme keine Notiz, sondern ging lediglich darauf ein.

„Oh, ich bin mir sehr wohl bewusst, dass du innerlich mit dir kämpfst und du dir selber momentan nichts anderes wünscht, als dort bleiben zu können.“ Er machte eine Pause und sie sah ihn erstaunt an. Woher konnte er das wissen.
Er lächelte. Er lächelte, so wie sie es nur von Severus kannte. So wie er gelächelt hatte, als er sich um sie gekümmert hatte, als sie um Sirius gebangt hatte.

„Ich weiß, dass du dort bleiben willst“, fuhr er fort. „Aber dabei solltest du dir bewusst sein, dass du damit deine Freunde im Stich lässt. Und ich bin mir nicht sicher, ob Potter alleine mit der Hilfe von Mister Weasley diesen Krieg gewinnen kann.“

„Mit dem Wissen, das ich besitze, wird es erst gar nicht zu einem zweiten Krieg kommen und ich werde verhindern können, dass die Potters überhaupt sterben. Dann würden sie mich überhaupt nicht vermissen“, fauchte Hermine mit fehlender Stimme. Sie klang heiser. Kämpfte mit ihrem innernden.

„Das wirst du nicht tun dürfen und das weißt du. In der dritten Klasse hat man dir den Zeitumkehrer anvertraut und du solltest wissen, dass es nicht in deiner Macht steht die Vergangenheit verändern zu dürfen, ganz egal ob es zum guten ist oder nicht. Du wirst es nicht verhindern können.“ Einen Augenblick glaubte Hermine trauer aus seiner Stimme heraus zu hören, doch dann schüttelte sie sich innerlich und zwang sich zur Vernunft.
„Du wirst in diese Zeit zurückkehren müssen und deshalb solltest du dir dieser Auswirkungen im klaren sein. Und im Augenblick bist du dir dieser Dinge noch ganz und gar nicht im klaren.“

Ihr riss der Geduldsfaden: „Woher willst du das wissen?“, fuhr sie ihn scharf an, sprang von ihrem Stuhl auf und schrie ihn über den Tisch hinweg an. Sie vergaß vollkommen, dass er ihr Lehrer war und erst jetzt wurde Hermine klar, warum sie ihn duzen durfte. Würde sie mit ihm wie mit einem Lehrer sprechen, würde sie niemals ehrlich mit ihm über diese Dinge reden können. Ihr Anstand würde es ihr verbieten.

„Wenn du dir dessen bewusst wärst, dann wäre es kein Problem für dich, jetzt nicht mehr zurück zu können.“ Snape stoppte, als er das entsetzen in ihren Augen sah. „Wenn du damit umgehen könntest, dann wärst du bereit diese Reisen nicht mehr anzutreten und kämst mit all dem Geschehenen klar, ohne darunter zu leiden“, fuhr er fort. „Und das bist du nicht. Wenn man diese Reisen jetzt sofort unterbinden würde, dann würdest du zusammenbrechen wie ein Häufchen elend, weil du mit allen Mitteln zurück wolltest.“

Sie schluckte. Sie kniff die Augen zusammen. Alles in ihrem Kopf drehte sich. Was sollte sie von diesem Unfug halten. Sie wollte zu Sirius. Sie wollte, dass er sie jetzt augenblicklich in den Arm nahm und sie festhielt.

„Sirius Black ist Tod, Hermine“, sagte Snape sanft und ruckartig öffnete sie die Augen.

„NEIN DAS IST ER NICHT!“, schrie sie. „SIRIUS LEBT. UND WIR WERDEN DIESEN KRIEG ÜBERLEBEN UND...“

„Hermine, setzt dich wieder hin“, unterbrach Snape sie.

„NEIN, du verstehst das nicht. Er lebt. Und wir sind zusammen und...“

„HERMINE, beruhige dich“, erklärte Snape ein wenig lauter und nach Luft japsend ließ sich sich auf ihren Stuhl zurück sinken. Sie kämpfte mit den Tränen. Sie wusste, dass er Recht hatte. Aber sie kam damit nicht zurecht. Auch das wusste er und sie fühlte sich so hilflos. Sie fühlte sich ausgeliefert.

„Er ist Tod“, wisperte sie völlig neben sich und starrte auf das leere Pult zwischen ihnen.

„Ist alles in Ordnung, Hermine?“ Snape sah sie unsicher an und Hermine kannte diese Frage zugenüge, die einfach nur dazu diente sicher zu sein, dass sie noch da war.

„Ja, mir geht es bestens“, fauchte sie.

„Du musst verstehen, was ich dir versuche klar zu machen“, sagte Snape langsam. „Malfoy hat Pläne und es wird einen Punkt geben, an dem du selber nicht mehr entscheiden kannst zurück zu kehren. Du musst dich selber darauf vorbereiten. Seelisch darauf vorbereiten. Du musst in der Lage sein von Heute auf Morgen alles das, was dort passiert ist hinter dir lassen zu können. Es darf für dich kein einfacher Abbruch sein. Das wäre Selbstmord. Hermine, du musst sie als Erinnerung hinter dir lassen können. Die Drang zurück zu wollen muss verschwinden.“

„Das...“

„Das geht. Ganz egal, was du sagen willst. Das geht und das weißt du. Innerlich weißt du auch selber, was dazu nötig ist.“ Snape sah sie streng an und mit glasigen Augen wich sie seinem Blick aus.

„Ich kann das nicht“, wisperte sie. „Ich kann das nicht. Ich... ich liebe ihn“, sagte sie und schlug sich die Hand vor den Mund. Das hätte sie nicht sagen dürfen. Er war ihr Professor. Das hätte sie nicht sagen dürfen.

„Es wird dir nicht leichter fallen, wenn du in die Gegenwart zurück kehrst. Er ist Tod. Es gibt keine Zukunft für euch.“

„Ich...“

„Je früher du das beendest, desto einfacher wird es dir später fallen es alles zurück zu lassen“, sagte Snape eindringlich.

„Ist es das?“, fuhr sie ihn dann an. „Geht es nur darum? Nur darum, dass ich es beende? Weil Sirius dann leidet? Ist es das? Du willst, dass man ihm wehtut, oder? Genau das ist es doch. Als persönliche Rache, nicht wahr. Was hast du ganz am Anfang noch gesagt: Dinge, über die ich persönlich mit dir sprechen will?“

„Du weißt ganz genau, dass das nicht wahr ist, Hermine“, sagte Snape schlicht und sein Gesicht war Schmerz verzehrt. Hermine spürte, dass sie ihm mit dieser Unterstellung ebenfalls weh tat.

„Es geht mir hierbei um dein Wohl, Hermine. Nicht als Lehrer oder Mentor, sondern als Freund, auch... wenn ich nur jetzt für ein paar Minuten dein Freund sein kann, und du weißt ganz genau warum. Ich will nicht, dass du leidest, denn damit würdest du dein ganzes Leben wegschmeißen. Du bist eine der cleversten Hexen, die ich unterrichten darf und es wäre Verschwendung, wenn du an dieser Zeitreise deinen Lebenswillen verlieren würdest.“

Sie schniefte. Sie atmete tief ein. Sie sagten beide nichts.

„Tief in dir, weißt du warum und du musst so langsam wieder deinen Verstand benutzen“, erklärte er verärgert. „Wenn du so weiter machst wie bisher und dann zurückkehrt, dann macht das Sirius Black genauso wenig wieder lebendig, wie alles andere auch. Es wird schon für Black schwer genug sein, dass alles selber zu verarbeiten. Was glaubst du geschieht, wenn die Vergangenheit vollkommen verändert ist und du triffst vor deinem fünften Hogwarts Jahr am Grimmauld Place auf ihn. Du wirst nichts ahnen, aber er wird dich wieder erkennen. Dur wirst Jahre jünger sein, aber er wird dich sehen und er wird mit seinem Verstand ringen, um zu verstehen, warum er dich nochmal...“ Snape hielt mitten im Satz inne, als bemerkte, dass Hermine den Kopf schüttelte.

„Er weiß es.“

„Was soll das heißen er weiß es?“, fragte Snape. Er starrte sie an, dann hob er seine Stimme: „ER WEIß ES?“

„Ich habe es ihm gesagt, irgendwie musste ich ihm mein merkwürdiges Verhalten erklären.“

Snape rang mit seiner Fassung: „Und... er hat es dir gegeglaubt.“ Hermine nickte. Snape schnaubte. „Ich hätte nicht gedacht, dass Black ein solches Auffassungsvermögen hat, um solche Dinge zu verstehen.“

„Severus“, ermahnte Hermine ihn streng und lief dann Feuerrot an, als ihr wieder bewusst wurde, dass sie nicht mit ihrem Mitschüler, sondern ihm Professor sprach. Der angesprochene seufzte nur und schien sich über den Ausbruch seiner Schülerin zu amüsieren.

„Ich verspreche dir, dass dieses Gespräch keinerlei Auswirkungen auf meine Prüfungsbewertungen hat“, sagte er langsam und nun war es Hermine, die schnaubte.

„Das du sie ohnehin abwerten wirst, weil ich eine Gryffindor bin und keine Slytherin, wusste ich vorher schon“, sagte sie leicht daher und schlug sich dann abermals die Hand vor den Mund, als die merkte, was sie da sagte.

„So langsam werden wir ja richtig gesprächig, Miss Granger“, sagte Snape amüsiert.

„Ich... dass... tut mir Leid, Sir... ich.“ Hermine rang mit ihren Worten und wusste nicht, woher sie den Mut nahm, so mit einem Lehrer zu sprechen.

„Es ist in Ordnung“, sagte Snape. „Heute ist es in Ordnung.“


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