Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Zwischen Wirklichkeit und dem Vergangenem - Kapitel 32 - Nachts

von Freaky-Angel

huhu,
Ein Review gabs diesmal nur... war das Kapitel so schlecht? Zu Boden guck. Dabei gebe ich mir in letzter Zeit doch besonder Mühe beim schreiben!
Naja, auf jedenfall einen ganz großen Dank an Eo-Lahallia für den Review. Und dir sei gesagt. Im neuen Chap gehts wieder so Turbolent zu!



Kapitel 32 - Nachts

Es war kalt und dunkel. Die Sonne war bereits vor etlichen Stunden untergegangen und der Mond prangte am Himmel. Es war Vollmond und er schien durch die offnen Vorhänge am Schlafsaalfenster direkt auf Hermine. Sie saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und starrte an die Wand. Die Vorhänge der Himmelbetten neben sich, waren beide bis auf einen Spalt geschlossen.

Zum mindestens fünften Mal an diesem Abend spähte Lily zu ihr herüber und seufzte: „Jane, leg dich jetzt hin. Es war nicht deine Schuld“, flüsterte sie ihr zu. Hermine schnaubte.
>> Wenn sie wüsste! << Wenn überhaupt jemand außer Sirius und ihr selbst wüsste, dann würden alle wissen, dass es ihre Schuld war. Ihre Schuld, dass Sirius Snape angegriffen hatte. Ihre Schuld, dass Liz und Lily gestritten hatten. Ihre Schuld, dass Sirius James angegriffen hatte. Ihre Schuld, dass Remus nun zum zweiten Mal einen Vollmond ohne seine Freunde verbringen musste.

Es war ihre Schuld, dass sich die Vergangenheit änderte.

James lag im Krankenflügel und Sirius war vorerst in ein leeres Klassenzimmer quartiert worden. Remus hatte mit Mühe und Not darum gebettelt eine Strafe erst dann zu vollstrecken, wenn James wieder aufgewacht war. Nur mit viel Überredungskunst war McGonagall darauf eingegangen. Allerdings durfte Sirius weder am Unterricht teilnehmen, noch sonst irgendwas machen. Es war ihm verboten worden das Klassenzimmer zu verlassen. Hermine seufzte bei dem Gedanken. Es war so als wäre er schon frühzeitig nach Askaban gekommen.

Lily saß den ganzen Tag, sofern sie keinen Unterricht hatten, an James' Bett. Sie hatte eigentlich gesagt, dass sie den Krankenflügel meiden wollte, sobald sie wieder gesund sei, aber aufgrund von James gesundheitlichem Zustand, hatte sie ihre Meinung schnell wieder geändert. Sie vernachlässigte die Hausaufgaben und erschien nicht zum Essen. Schließlich hatte Liz sich zusammen gerissen und hatte sich bei Lily und Hermine entschuldigt. In der Bibliothek hatte sich Snape dafür bedankt.

Das alles war Surreal. Das konnte alles gar nicht so sein, wie es jetzt war. Es musste eine Art Albtraum sein und trotzdem schüttelte sie schließlich mit dem Kopf. Als sie zum ersten Mal in die Vergangenheit gereist war, hatte sie auch geglaubt, dies alles hier sei ein Albtraum und es war keiner gewesen. Damals, vor ein paar Monaten, war hier noch die Heile Welt gewesen, aber mittlerweile wusste Hermine nicht mehr, wo die Welt noch Heile war. In der Vergangenheit oder in der Gegenwart?

Im nächsten Augenblick schweiften ihre Gedanken wieder zu Remus. Sofort vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen und schloss die Augen. Alles ihre Schuld. Remus war allein. Alleine mit einer Ratte. Einer Ratte, die ihm nur vorspielte ein Freund zu sein, weil sie dafür gesorgt hatte, dass seine beiden besten Freunde nicht im Stande waren im bei seiner Verwandlung beizustehen.

Ein lauter Gong ertönte und verkündete die volle Stunde. Es war neun Uhr. Ein wenig früh um schon im Bett zu liegen, aber Lily und Liz waren neuerdings immer müde und lagen abends früh im Bett.

Hermine warf einen Blick hinüber zu Lilys Bett, dann zog sie ihre eigenen Vorhänge an dieser Seite zu, sodass sie Lily die Sicht versperrte. Sie setzte sich an die Bettkante zu anderen Seite des Raumes und tastete mit den nackten Füßen nach ihren Schuhen. In dem Augenblick, wo es neun Uhr geschlagen hatte, hatte sie eine Entscheidung getroffen. In Windeseile zog sie sich einen Umhang über und griff nach ihrem Zauberstab auf ihrem Nachttisch. Dass sie noch keinen Pyjama angezogen hatte, erleichterte ihren Aufbruch ungemein.

Als sie die Klinke der Schlafsaaltür in der Hand hatte, blickte sie noch einmal zu Lily und Liz: „Entschuldigt“, flüsterte sie, „Dabei hatte ich versprochen so etwas nie wieder zu tun!“ Dann verschwand sie aus dem Raum. Sie schnaubte, als die Tür hinter ihr ins Schloss knackte. Wenn sie Ron und Harry jemals erzählen würde, wie oft sie nachts durchs Gebäude schlich, würden die beiden wohl glauben, sie würde die beiden auf den Arm nehmen.

Im Gemeinschaftsraum herrschte noch immer reger Betrieb. Die meisten der Erstklässer waren zwar schon im Bett, allerdings waren die anderen Schüler fast alle wach und unterhielten sich oder spielten Schach. Morgen war Abreisetag. Auch Lily, Liz und Peter wollten ihre Heimreise antreten. Hermine, die keine Ahnung hatte, was sie sonst machen sollte, würde hier bleiben und hatte die Ferien mit Sirius, James und Remus verbringen wollen, aber so wie es aussah, würde daraus wohl nichts werden.

Sie verließ den Gemeinschaftsraum und ignorierte die Rufe der fetten Dame, die ihr die Uhrzeit der Sperrstunde nachrief. Als sie die große Treppe erreichte blieb sie stehen. Eigentlich wusste sie gar nicht wo sie hin sollte. Kurzer Hand hatte sie entschlossen zu Sirius zu gehen und ihn aus dem Klassenzimmer zu befreien, damit er Remus zur Seite stehen konnte. Allerdings stellte sich hierbei das Problem, dass sie ihn erst einmal finden musste und dann musste sie auch noch einen Weg finden ihn daraus zu bekommen. Er war schließlich eingeschlossen und McGonagall hatte die Tür sicher mit ein wenig höherer Magie verschlossen.

„Hey Grang“, erschreckte sie plötzlich jemand. „Es ist schon nach neun, so langsam solltest du in deinen Gemeinschaftsraum, wenn du nicht willst, dass man dir Punkte abzieht!“ Es war David Bell, der einzige Ravenclaw in ihrem Arithmantikkurs, wie Liz ihn immer so schön nannte. Oder der, der mit Lily nach Hogsmeade gegangen war, wie James ihn nannte. Grundsätzlich schätze Hermine Ravenclawschüler immer als schlau ein, aber dieser hier, so hatte sie Festellen müssen, war eigentlich alles andere als schlau.

„Müsstest du nicht selber schon im Gemeinschaftsraum sein?“, fragte Hermine. „Was stromerst du eigentlich um diese Uhrzeit hier durch die Gegend?“ Der Junge vor ihr begann zu Lächeln. Sie registrierte es mistrauisch und stieg ein paar Stufen hinab.

„Blacks Freundin hat Angst? Dabei dachte ich immer, die Freundinnen von Black und Potter müssten vor nichts und niemanden Angst haben!“, erklärte Bell.

„Verschwinde, Bell“, zischte Hermine ihn an und drehte ihm schließlich den Rücken zu, um David Bell über die Treppe zu entkommen. Doch anscheinend war dies eine falsche Idee, denn der Junge packte sie am Handgelenk und zog sie die Treppenstufen wieder hinauf.
„Bell, lass mich auf der Stelle los“, schrie Hermine ihn ohne zu überlegen an. Bell's Hand schoss in die Höhe und er heilt ihr den Mund zu. Da er bald einen Kopf größer war als sie selbst, hatte Hermine nicht die geringste Chance sich los zu reißen.

„Hey, keine Panik, Grang“, meinte der Ravenclaw gelassen. „Ich tue dir nichts, aber rumschreien um diese Uhrzeit wäre nicht besonders intelligent.“ Er löste die Hand von ihrem Mund und ließ sie wieder los. Augenblicklich riss Hermine sich los und verpasste ihm eine Ohrfeige.

„Fass mich bloß nicht noch mal an, Bell“, erklärte sie laut und wich von ihm zurück. David hob die Hände und taumelte ebenfalls einen Schritt zurück. Als er eine sichere Entfernung zwischen sie gebracht hatte, rieb er sich die Wange.
„Guter Schlag, Grang“, meinte er anerkennend, verzog aber trotzdem noch das Gesicht vor Schmerz. Hermine schnaubte. Das gleiche hatte Harry zu ihm gesagt, als sie Malfoy in der dritten Klasse eine gescheuert hatte.

„Es ist nach neun und morgen ist Abreise“, verkündete Bell. „Du hast hier nichts mehr zu suchen und wenn du mir keine gute Erklärung lieferst, warum du um diese Uhrzeit noch hier draußen herumläufst, dann werde ich dich wohl bei McGonagall melden müssen.“

In Hermine stieg Panik hoch. McGonagall konnte sie jetzt am wenigsten gebrauchen und dafür, dass das Schuljahr noch nicht mal zur Hälfte um war, hatte sie schon viel zu viel mist gebaut. Sie musste sich etwas einfallen lassen.
„Es geht dich einfach nichts an, Bell. Geh wieder zurück zu eurem Turm und leg dich ins Bett!“, meinte sie.

Doch der Ravenclaw lachte nur matt und schüttelte mit dem Kopf:„Tut mir Leid, Grang, aber so einfach ist das nicht. Entweder du sagst mir, was du hier machst, oder wir gehen zu McGonagall!“

Hermine hielt sich am Geländer fest und macht kleine Schritte zurück zur Treppe: „Müssen wir wirklich zu McGonagall?“, fragte sie scheinheilig. „So wie es ausschaut schon“, meinte David.
Hermine lächelte: „Das sehe ich aber anders!“ Dann machte sie eine weiten Satz und eilte die Treppe hinunter. David Bell, der damit nicht gerechnet hatte, blieb zunächst ein paar Sekunden wie angewurzelt stehen, dann nahm auch er seine Füße in die Hand und rannte hinter Hermine her.

„Grang, bleib stehen!“, schrie Bell quer durch das Treppenhaus und Hermine wagte einen kurzen Blick hinter sich, nur um zu sehen, dass Bell gut eine Treppenebene hinter ihr war. Vom Siebten Stock, wo sich die Gemeinschaftsräume der beiden Häuser befanden, ging es Stock abwärts. Zunächst in den vierten Stock. Als Hermine um das Treppengeländer um die Ecke schnellte, erwischt Bell sie knapp am Umhang und riss ein Stück los. Sie hatte Glück, dass er wegrutschte, ansonsten wäre ihr Ausflug zu Sirius beendet gewesen.

Sie rannte den Gang entlang und erblickte die geschlossene Tür der Bibliothek. Von weitem sah sie der Tür zum Krankenflügel nicht unähnlich und Hermine dachte daran, dass sie schon wieder nachts unterwegs war, um zu Sirius zu gelangen. Unbewusst stahl sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht. Doch es verschwand schnell wieder, denn die Schritte hinter ihr wurden lauter und die Tür kam immer näher.

Es war eine Entscheidung in Sekunden gewesen und Hermine drückte die Klinke zur Bibliothek herunter, schob die Tür auf, lief aber eilig ein paar Meter weiter. Dort war eine Nische in der Wand. Sie presste sich an die Wand, als die Schritte auch schon verklangen. Bell musste stehen geblieben sein. Ihr Herz schlug ihr schon bis zum Hals und Hermine mühte sich damit ab keinen Ton von sich zu geben, als leise Schritte wieder erklangen. Er kam unvermeidbar näher. Hermine schloss die Augen. Sie hörte, dass er wieder stehen geblieben war, anscheinend stand er nun vor der Tür.

Innerlich flehte Hermine darum, dass er die Tür weiter aufschob und die Bibliothek betreten würde, als ihr Herz anfing noch lauter vor Aufregung zu schlagen, sodass sie Angst bekam, er würde sie atmen hören.

Man hörte drei Schritte und Hermine presste die Augen zusammen. Sie wusste nicht wo Bell war. Entweder er stand jetzt in der Bibliothek, oder aber er stand jetzt fast unmittelbar vor ihr und hatte sie entdeckt. Als zunächst nichts weiter passierte, hatte Hermine das Gefühl ihr Herz würde aussetzten. Er musste sie entdeckt haben. Ansonsten würde sie ihn doch hören. Es machte jetzt keinen Sinn mehr, er würde sie finden, also warum sollte sie sich weiter so quälen?

Langsam löste Hermine sich aus ihrer Starre und wollte einen sanften, kaum hörbaren Schritt nach vorne machen, doch dann knallte die Bibliothekstür zu und sie schreckte zurück an die Wand. Sie hörte ein lautes „Colloportus“, und kniff abermals die Augen zu. Hermine presste ihre Arme an die Wand und krallte ihre Fingernägel in die alte Steinwand hinter sich, als könnte diese sie festhalten.

Stille. Keine Schritte, kein laut vernehmbarer Atem, außer ihr eigener, kein Mucks. Einfach nur Stille. Ganz langsam öffnete Hermine ihre Augen wieder und entspannte ihre Finger wieder. Wackelig auf den Beinen drückte sie sich von der Wand weg und spähte den Gang hinunter. Es war stockdunkel. Am anderen Ende konnte sie die Lichtkegel der Fenster erkenne, aber da war niemand.

Es war wie ein Befreiungsschlag für Hermine, festzustellen, dass Bell in die Bibliothek gegangen war und die Tür von innen abgeschlossen hatte. Er würde sie zwischen den Regalen suchen und war somit vorerst Abgelenkt.
Trotzdem schritt sie nur langsam und mit leisen kleinen Schritten den Gang zurück. Man konnte schließlich nie wissen, wo Bell gerade war und es war nicht unmöglich, dass er einfach an der Tür stehen geblieben war und darauf wartete, dass sie sich zeigte.

Doch sie erreichte ohne weitere Vorkommisse wieder das Treppenhaus. Allerdings befanden sich die Treppen in Bewegung und so stand Hermine vor der Kante, darauf wartend, dass die Treppe zurück schwang. Nervös klapperte sie mit den Fingernägeln auf dem Geländer und wippte ganz langsam und kaum merkbar vom einen Fuß auf den anderen.

Die Stille machte sie unruhig und die Treppe schien einfach nicht zurückkommen zu wollen, als eine Hand sich auf ihre Schulter legte und Hermine einen spitzen Schrei ausstoßen wollte, doch wie schon ein paar Stockwerke weiter oben, hielt ihr jemand den Mund zu. „Sei ruhig, Grang, sonst ist Bell wieder hinter dir her“, meinte eine kalte, aber ruhige Stimme.

Hermines Herz schlug wieder bis zum Hals, doch als sie erkannte, wer ihr den Mund zuhielt, beruhigte und entspannte sie sich merkwürdigerweise wieder. Die Gestallt, die aus dem Nichts plötzlich aufgetaucht war ließ sie wieder los und Hermines Hand klammerte sich ans Geländer. „Snape“, brachte sie außer Atem leise hervor. „Musstest du mich so erschrecken?“

In der Dunkelheit glaubte Hermine so etwas wie ein Grinsen über Snapes Gesichtszüge huschen zu sehen. Wahrhaftig grinste er sie an und nahm die Hand von ihrer Schulter: „War wirklich keine Absicht!“ Hermine schnaubte, musste dann aber ebenfalls grinsen.

„Bell hat dich gehetzt, wie er sonst nur dem Schnatz hinter her jagt, was hast du ausgebrochen, dass er so hinter dir her war?“, wollte Snape wissen. Hermine zuckte zunächst mit den Schultern. Sie wusste nicht genau, was sie ihm sagen sollte. Irgendwie mochte sie Snape, allerdings hasste er anscheinend Sirius und James. Es wäre ziemlich gefährlich ihm zu erzählen, was sie vorhatte.

Hermine schüttelte mit dem Kopf und kletterte nun eine Stufe hinab. Snape folgte ihr langsam. „Ich hatte nur etwas vergessen“, erklärte Hermine einfach. „Mein Aufsatz lag noch in der Bibliothek.“ Snape begann zu lachen.

„Das ist die schlechteste Lüge, die ich vorn dir je gehört habe“, meinte Snape. „Und bis jetzt auch die einigste“, fügte er bedrückt hinzu. Hermine biss sich auf die Unterlippe und blickte Snape an. „Hör zu ich habe gehört, wie er dich gefragt hat, was du hier machst und wenn du nur deinen Aufsatz vergessen hättest, dann hättest du ihm das sicher gesagt“, erklärte Snape. „Außerdem würdest du niemals deinen Aufsatz in der Bibliothek vergessen. Das könnte vielleicht Pettigrew, Black oder Potter passieren, aber dir sicher nicht!“

Hermine errötete und wandte den Blick ab. Er kannte sie ziemlich gut.
„Was haben sie vor?“, fragte Snape plötzlich und Hermine sah ihn erschrocken an. „Was hat wer vor?“, wollte sie verwirrt wissen.
„Hör zu Jane, dieses Spiel kannst du mit Bell spielen, aber nicht mit mir. Du würdest nur für deine Freunde lügen, also sag mir jetzt bitte, was sie vorhaben!“

Hermine stolperte erschrocken einige Stufen herunter und konnte sich mit Snapes Hilfe gerade noch fangen. Er hatte sie Jane genannt. Er hatte ihren Plan durchschaut. Sie sah ihn nur an: „Niemand hat hier was vor!“, entrüstete sie sich.

Snape zog die Stirn kraus: „Wie du meinst, Grang“, meinte er dann wieder kalt. Er ging nun ein paar Schritte schneller voraus. Verwundert blickte sie ihm nach, ging dann selber schneller und legte ihm ebenfalls eine Hand auf die Schulter.

Er blieb stehe und Hermine schluckte, als er sie durch seine dunklen Augen ansah. Er würde sehr verärgert sein, aber Hermine entscheid sich, ihn mit seinem Vornamen anzusprechen, so wie er es getan hatte: „Es ist ein Geheimnis, Severus. Und Geheimnisse von Freunden erzählt man nicht weiter, auch wenn man noch so sicher sein kann, dass es nicht weiter erzählt wird.“

Snape sagte nichts. Er schloss kurz die Augen und Hermine beobachtete seine Gesichtszüge. Er hatte sich nicht viel verändert. Er hatte schon jetzt immer ein ernstes Gesicht und machte nie den Anschein entspannt zu sein. Er sah seinem älteren Ich sogar mehr als nur ähnlich. Ob ihr Professor in Verteidigung gegen die dunklen Künste, sich wohl an Jane Grang erinnern würde, wenn sie wieder in der Gegenwart war?

Plötzlich nickte Snape nur und nahm ihre Hand von der Schulter: „Wünsch Lupin morgen früh Gute Besserung von mir“, erklärte Snape und dann war er verschwunden. Hermine war so erschrocken über den Satz, dass sie erst bemerkte, als Snape weg war, dass er auf einem der Gänge verschwunden war.

Sie schüttelte den Kopf und blickte grinsend in der Luft umher. Er hatte es gewusst. Snape wusste, dass Remus ein Werwolf war. Wie hatte sie das bloß vergessen können. In ihrem dritten Schuljahr in der Gegenwart hatten Sirius und Remus ihr doch erzählt, dass James Snape das Leben gerettet hatte, weil er auf Grund eines Streiches in der Heulenden Hütte war.

Sie stand einigen Minuten da und bewegte sich nicht. Wie viel Uhr es jetzt wohl war? Zehn? Vielleicht schon halb elf? War es jetzt schon zu spät, um Sirius zu befreien? Hermine entschied sich dagegen umzukehren und kletterte auch die letzten Stufen hinab in den ersten Stock.

Sirius war in dasselbe leere Klassenzimmer eingesperrt worden, wo er auch Snape hatte angegriffen. Hermine wusste genau, wo dieser Raum war. Das war der entschiedene Tag gewesen, an dem sich Lily und James näher gekommen waren, aber… zu welchem Preis?

Hermine lief den Gang hinab und ihre Schritte wurden immer schneller. Plötzlich hatte sie es eilig. Sie wusste schließlich auch nicht, wie lange sie brauchen würde, um die ganzen Zauber von der Tür zu nehmen. Sirius war ja auch nicht dumm und er hatte es sicher auch schon ein paar Mal versucht.

Doch als Hermine um die Ecke lief, traf es sie wie ein Schlag. Die Tür zum leeren Klassenzimmer stand sperrangelweit offen. Hermine blieb wie angewurzelt stehen und Minuten später, so kam er ihr vor, rannte sie plötzlich zur Tür. Sie wollte in den Raum laufen, als sie mit jemandem zusammen prallte.

Hermine fiel zu Boden und rieb sich den Kopf. Benommen drückte sie sich mit den Ellenbogen vom Boden ab und versuchte aufzustehen. Im ersten Augenblick war ihr Blickfeld verschwommen, bis sie plötzlich alles klarer sah und die mit ihr zusammengestoßene Person ebenfalls aufstand.

Hermine riss die Augen auf: „James?“, fragte sie irritiert und der Junge vor ihr begann zu grinsen: „Dir auch einen Guten Abend, Jane!“, wünschte er und Hermine fiel ihm kurzzeitig um den Hals: „James“, sagte sie noch mal und ließ ihn dann wieder los: „Wie geht's dir? Was machst du hier?“, wollte sie wissen und setzte ein eiliges „Wo…wo ist Sirius?“ hinterher.

James lachte kurz: „Danke, dass du dich erst nach meiner Gesundheit erkundigst“, grinste er. „Mir geht's seit kurz nach dem Abendessen wieder besser. Madame Pomfrey hat gesagt, dass ich morgen Abend, wenn der Trubel sich gelegt hat, wieder in den Schlafsaal umziehen kann.“

„Schon?“, fragte Hermine, „Du hast ein paar richtig fiese Flüche abbekommen. Schockzauber sind nichts dagegen!“
James nickte: „Ich weiß, aber wir haben ja Ferien und wenn ich morgens und abends bei ihr im Krankenflügel antanze, um dieses ekelige Zeug zu schlucken, dann geht das schon in Ordnung, hat Pomfrey gesagt!“

Hermine nickte, dann sah sie an James vorbei in das leere Klassenzimmer: „WO ist Sirius?“, fragte sie erneut.

„Draußen mit Remus und Peter. Man, als ich wach gewordne bin und festgestellt habe, dass Vollmond ist, da habe ich ziemlich Panik bekommen. Ich dachte, sie hätten Sirius von der Schule verwiesen und ich lag im Krankenbett. Unser armer Remus wäre mit Peter alleine ziemlich aufgeschmissen gewesen“, berichtete James und ohne dass sie es merkten schlenderten sie quer durch die Gänge.

Hermine runzelte die Stirn: „Wenn du dachtest, Sirius wäre der Schule verwiesen worden, warum…“

„Das erste, was ich gemacht habe, als ich wach geworden bin, war Pomfrey nach Sirius zu fragen. Muss für sie verrückt geklungen haben, nach seinem Angreifer zu fragen!“, grinste James sie an. „Sie hat gesagt, was passiert ist und nachdem sie irgendwann um halb neun weg war, habe ich mich aus dem Bett geschlichen und mich auf den Weg gemacht Sirius zu befreien. Eigentlich ziemlich Simple, McGonagalls Trick“, bemerkte er. „Die Tür war nicht schwer von außen zu öffne, aber sie hat es durch einen Bann unmöglich gemacht, die Tür von innen öffnen zu können.“

Hermine seufzte und hätte sich Ohrfeigen können. Warum war sie nie auf die Idee gekommen, mal bei Sirius vorbeizuschauen und hatte versucht die Tür zu öffnen? Vermutlich, weil sie sich mit Liz zu sehr um Lily gesorgt hatte, aber Ausreden konnte man immer erfinden.

„Den größten Schock hast aber du uns eingejagt“, verkündete James plötzlich. Irritiert blicke Hermine ihren Klassenkameraden an. James nickte heftig: „Du weißt gar nicht, was Sirius und Remus plötzlich für eine Angst hatten, als Peter meinte, du hättest dich um neun aus dem Gemeinschaftsraum geschlichen.“ Hermine wurde rot und drehte den Kopf weg. Sie blickte zu Boden.

Remus hatte immer Angst. In dieser Zeit gab es noch keinen Trank dagegen und er war nicht er selbst. Er hatte bestimmt Angst davor ihr irgendwie weh zu tun. Sirius anscheinend ebenso. Sie seufzte. Sie war auch zu dumm. Sie sollte besser keine Regeln mehr brechen, dann brauchte sich keiner um sie zu Sorgen. Sie wusste schließlich wie es sich anfühlte, sich um andere Sorgen zu machen. Harry und Ron stromerten auch ständig nachts durchs Schloss und sie saß vorm Kamin und war nervös.

„Warum bist du nicht draußen bei den anderen?“, wollte Hermine dann von James wissen. Sie erreichten wieder die große Treppe und stiegen hinab in die Eingangshalle von Hogwarts.

„Sirius hat gesagt, dass wäre für mich zu gefährlich, aber eigentlich wollte er nur, dass dich jemand davon abhält das Schloss zu verlassen“, grinste James sie an. Hermine errötete abermals und blieb dann plötzlich mitten auf der Treppe stehen.

„Bist du nicht sauer auf Sirius?“, wollte sie wissen und James blieb ein paar Stufen unter ihr stehen, drehte sich zu ihr um. „Ich meine, weil er dich angegriffen hat. Er hatte keinen Grund und eigentlich war er ja nur sauer, weil…“ Hermine brach ab. James war tatsächlich am Grinsen.

„Jane, darüber reden wir morgen, okay?“, fragte James. Er zwang sich zu einem Lächeln: „Sirius und ich schulden dir noch die ein oder andere Erklärung und dafür sollten wir Ruhe haben!“
Hermine verstand nicht genau, was er meinte, nickte dann aber trotzdem, da sie sowieso keine Chance gehabt hätte aus James irgendetwas herauszubekommen.

„Am besten gehst du jetzt hoch“, überlegte James. „Wenn Lily und Liz aufwachen und bist weg, dann bist du Tod. Die drehen doch am Rad, wenn sie wach werden und dein Bett ist leer!“
Hermine grinste, doch dann schüttelte sie mit dem Kopf: „Glaubt du wirklich, ich lass mir entgehen, wie ihr über die Ländereien tollt?“

James blickte sie skeptisch an und schüttelte ebenfalls, jedoch zaghafter, den Kopf: „Ich glaube nicht, dass das eine so gut Idee ist, Jane! Es ist ziemlich gefährlich und…“
„Ich bleibe hier oben am Schlossportal stehen, versprochen James, aber ich will euch nur einmal verwandelt sehen. Ich habe Sirius und dich noch nie verwandelt gesehen!“, bat sie in einem quengelnden Ton. Ihre Aussage stimmte nur halb. Schließlich hatte sie Sirius schon mal in Hundegestallt gesehen, nur war es in der Gegenwart gewesen.

„Du weißt, dass wir… Animagie sind?“, fragte James nun sichtlich verwundert. Hermine lächelte und nickte heftig, dann packte sie James bei Handgelenk, zog ihn die Treppe hinunter und raus aus dem Schulgebäude.

Hermine ließ seine Hand wieder los und zuckte sichtlich zusammen, als draußen ein lauter Gong ertönte. Es elf Uhr und bitterkalt. Sie hatte keinen Umhang an und schlang sofort die Arme um sich.

„Jane, geh wieder rein, sonst erfrierst du!“, drängte James sie, doch sie hörte nicht auf ihn, stieg die ersten Stufen hinab, als ein Wolf nicht allzu weit entfernt aufheulte. Hermine blickte zum Himmel. Der Vollmond prangte, umzingelt von Tausenden von Sternen. Das hier wäre der perfekte Abend für eine Astronomiestunde.

Sie vernahm das rascheln zwischen den Gräsern, konnte aber nichts erkennen. Nur unten am See entdeckte Hermine plötzlich Remus, der sich aufrichtete und umher sprang. Anscheinend hatte er seine ungebetene Zuschauerin noch nicht bemerkt. James neben ihr drückte kurz ihren Arm: „Bleib nicht allzu lange und geh gleich rein, ja? Wir sehen uns morgen!“

Dann ließ James sie los. Der Gryffindor zog seinen Zauberstab und rannte unangekündigt los. Hermine erkannte eine schnelle Handbewegung und James sprang mit beiden Füßen weit in die Luft. Es sah aus, als würde er in der Luft laufen, dann zog James den Kopf ein und rollte sich zusammen, nur einen kurzen Augenblick, um dann den Kopf wieder nach vorne zu reißen. Er kam mit vier Beinen wieder auf dem Bode auf und wirbelte seinen Kopf hin und her.

Hermine war fasziniert von dem Anblick, der sich ihr bot, sodass sie das Rascheln im Gras, dass immer näher kam nicht wahrnah. Dann lief plötzlich Remus in ihre Richtung und erschrocken versteifte sie sich, konnte sich nicht mehr rühren. Erst als sie sah, dass Remus James entgegen lief, entspannte sie sich wieder und lachte über die beiden herumtollenden.

Sie stolperte plötzlich nach hinten und fiel zu Boden auf den Rücken. Geschockt kniff sie die Augen zusammen und begann zu zittern. Ihr Brustkorb hob sich in einem stetig steigenden Tempo und machte sie nur noch nervöser. Ihre Hände hatte sie zu Fäusten geballt, als etwas Nasses über ihr Gesicht huschte. Als erstes glaubte Hermine es sei ein Waschlappen und sie hätte das alles nur geträumt, aber sie lag immer noch auf der Treppe vor Hogwarts.

Sie öffnete die Augen und identifizierte den Waschlappen, als eine raue, sabbernde Zunge, die einem schwarzen, zerzausten Hund gehörte. Sofort verflog die Angst und Hermine begann zu lachen, richtete sich ein wenig auf und schloss die Arme um den Hund. Der Schwarze Hund jedoch strampelte sich frei und schleckte ihr weiter durchs Gesicht.
„Sirius“, empörte sie sich lachend und drückte den Hund ein wenig von sich, als sie wieder den kalten Steinboden im Rücken spürte. Hermine lachte weiterhin, doch dann verschwand der Hund plötzlich von ihr und zwei Arme fingen sie ein, drückten sie an sich.

„Sirius“, flüsterte sie erneut, dieses Mal jedoch in einem ganz anderen, viel sanfteren und sehnsüchtigeren Ton. Er drückte ihren Kopf gegen seinen Brustkorb und Hermine konnte sein herz laut klopfen hören. Sie spürt seinen wärmenden Atem in ihrem Nacken und seufzte. Sie genoss einfach den Moment. Sie spürte wie seine eine Hand über ihren Rücken strich, seine andere sich einen Weg durch ihr Haar bahnte.

„Jane-y!“, flüsterte Sirius und drückte sie enger an sich. „Weißt du eigentlich, was für Panik ich bekommen habe, als Peter meinte du hättest den Gemeinschaftsraum verlassen?“ Er klang ein wenig nervös, doch seine Stimme hatte nichts anklagendes, sondern er war einfach nur besorgt gewesen. „Komm nie wieder auf solche dummen Ideen!“

„Und du?“, fragte Hermine und hob ihren Kopf, um ihn anzusehen. Seine tiefen dunkelbraunen Augen blickten sie durchdringlich an und fast hätte sie ihre Enttäuschung vergessen. „Und was ist mit dir? Ziehst den Zauberstab und greifst deinen besten Freund an?“, wollte sie wissen.

Sirius seufzte und schloss die Augen. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und drückte sie an sich, als wollte er sie nicht mehr los lassen: „Wir sprechen morgen darüber“, nuschelte er in ihr Haar. „James und ich sind uns einig, dass wir morgen Abend in aller Ruhe darüber reden sollten!“

Hermine lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter: „Ich verstehe kein Wort“, flüsterte sie. „Ich kann nicht mal ansatzweise verstehen, was passiert ist! Ihr beide… ihr… ihr seid wie Brüder!“

Sirius schüttelte mit dem Kopf: „Morgen Jane-y, versprochen. Wir reden morgen darüber!!“ Langsam stand er auf und nahm Hermine auf den Arm. Sie strampelte mit den Beinen und wollte dass er sie los ließ, doch er wollte sie nicht loslassen und trug sie schließlich bis hoch in den Gemeinschaftsraum. Wenn er nicht zu viel Angst gehabt hätte, Lily oder Liz zu wecken, dann hätte er sie sicher auch bis an ihr Himmelbett getragen, doch an der Türschwelle zum Mädchenschlafsaal ließ er sie schließlich runter. Den ganzen Weg durch das leere Schloss hatten sie kein Wort verloren. Schweigend hatte Hermine sich an ihren Sirius gekuschelt und sich tragen lassen.

„Gute Nacht, Prinzessin“, hatte Sirius ihr noch ins Ohr gehaucht, dann hatte er sie ganz zärtlich geküsst und Hermine hatte die Tür hinter sich geschlossen. Als sie sich dann umdrehte, um zu ihrem Himmelbett zurück zu schleichen war ihr vor Schreck fast das Herz stehen geblieben.

Lily saß kerzengerade in ihrem Himmelbett und blickte sie an: „Kannst du mir verraten, wo du her kommst?“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
David Yates über Daniel Radcliffe