von Severus Snape22
»Das sollten Sie nicht tun!«
Ana erstarrte und hielt in der Bewegung inne. Snape sah Ihr unentwegt in die Augen, während er sprach.
Sich erst jetzt bewusst werdend, was sie soeben getan hatte, wurde Ana ganz schlecht. Der durchbohrende Blick von Snape machte die ganze Sache nicht viel einfacher.
Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Im Normalfall wäre die Sache nicht sehr schlimm gewesen und sie hätte sich weiter von Ihren Gefühlen leiten lassen, aber in diesem Fall...Er war Ihr Lehrer. Gut, sie hatten sich am Abend zuvor geküsst, doch das war noch lange kein Grund die Grenzen zu überschreiten und Dinge vorauszusetzen, die nicht geklärt waren.
Klären – Ein gutes Stichwort. Sollte sie es wagen und den vorgefallenen Kuss ansprechen? Würde sie es sich wirklich trauen? Snape war wie eine tickende Zeitbombe, man wusste nie, wann er hochgeht.
»Ich mag Sie!«
So, jetzt ist es draußen. Nun kann er mich in der Luft zerreißen
Ängstlich und zugleich wartend, was als Nächstes passieren würde, schloss Ana die Augen. Sekunden vergingen, in denen sie erwartete, das Snape explodieren würde, doch nichts in der Art geschah. Sie vernahm ein Rauschen des Umhanges und ein leichter Luftzug wehte Ihr entgegen. Sofort schlug Sie die Augen wieder auf.
Einen kurzen Augenblick dachte Ana Snape hätte fluchtartig den Raum verlassen und hätte sie mutterseelenallein zurückgelassen.
Nein, Snape stand, mit verschränkten Armen, angelehnt an einem Bücherregal und sah Ana musternd an. Ana rappelte sich langsam im Sessel auf und saß nun kerzengerade und ziemlich angespannt da und sah Snape abwartend an. Äußerlich schien sie gefasst und seelenruhig zu sein, doch innerlich rannt Ihr Herz einen Marathon.
»Sie wollen mir allen ernstes sagen, dass Sie mich mögen?«
Snape durchbrach die Stille.
War dies eine rhetorische Frage? Was sollte sie denn nur darauf antworten? Sie hatte Ihm doch bereits ins Gesicht gesagt, dass Sie Ihn gern hatte und jetzt sollte sie es wiederholten? Hatte er nicht zugehört? Oder war er so gemein, dass er sie nun mit Absicht quälen wollte?
Stumm saß Ana in Ihrem Sessel und sah Snape noch immer unentwegt an. Sie wollte Ihm nicht noch einmal antworten. Sich nicht die Blöße geben, für den Fall, dass Snape sie in Verlegenheit bringen wolle.
»Sie sind mir eine Antwort schuldig. Oder trauen Sie sich nicht?«
Snapes Mundwinkel wurden geschmückt durch ein hämisches Grinsen. Er mochte es sie zu ärgern, aus der Reserve zu locken. Es gelang Ihm nur allzu leicht.
In Ana brodelte es bereits. Sie hasst Ihn, wenn er sie reizte. Wütend ballte sie die Fäuste. Warum musste er nur immer so ein Ekel sein?
»Ich wüsste nicht, warum ich das wiederholen sollte, es sei denn, Sie sind schwerhörig.«
Entschlossen den Raum zu verlassen sprang sie auf. Sie wollte diejenige sein, die das letzte Wort hatte und Snape einfach stehen lassen. Doch da hatte sie sich getäuscht, einen Snape ließ man nicht einfach stehen.
Sie durchquerte in schnellen Schritten das Zimmer, vorbei an der Sitzgruppe und dem Schreibtisch. Fast hatte Sie den Raum verlassen, als Sie unsanft an den Schultern gepackt wurde.
Snape hatte Ihren Plan durchschaut. Schon als sie aufgesprungen war, hatte er sich bereit gemacht. Er kam durch das Zimmer, direkt auf Ana zu, gerast, packte sie an den Schultern und drehte sie herum, so dass sie Ihn nun ansah.
Ana bekam es mit der Angst zu tun. Würde er Ihr nun einen Fluch auf den Hals hetzen? Ihr Gedächtnis verändern, so dass sie sich an nichts mehr erinnern konnte?
Noch immer hielt er sie an den Schultern fest, dass sie nicht weglaufen konnte. Sein Blick war streng und durchdringend. Im Normalfall hätte Ana zu dem Zeitpunkt weggesehen, doch sie konnte einfach nicht. Als würde Ihr jemand verbieten den Kopf zu senken.
Was sollt das Ganze? Hier geht es doch nicht mit rechten Dingen zu.
Sie rechnete jeden Augenblick damit von Snape verflucht zu werden, doch in der Richtung geschah nichts. Snape brachte sie dazu den Kopf weiter in den Nacken zu legen und nun mehr zu Ihm aufzusehen. Ana empfand die Geste als eine Art Unterwerfung Ihrerseits, doch dies schien Snape nicht im Sinn zu haben. Eher im Gegenteil, er beugte sich ruckartig zu Ihr herunter und drückte Ihr hart seine Lippe auf die Ihren. Ana war so erschrocken, dass sie die Augen weit aufriss und einen quietschenden Ton von sich gab. Dies veranlasste Snape jedoch nicht den Kuss zu unterbrechen. Er küsste sie grob weiter und verschaffte sich mit seiner Zunge gewaltsam Zugang zum Inneren Ihres Mundes. Ana wollte schreien, Ihn von sich stoßen, doch irgendwie, auf eine Art und Weise, schient Ihr zu gefallen, was Snape mit Ihr tat.
Sie merkte wie sie rückwärts ging, das heißt, nicht sie ging, es wurde Ihr befohlen, nicht wörtlich, aber Ana wusste, dass es nicht Ihr freier Wille war.
Plötzlich stieß sie mit dem Hintern gegen einen Gegenstand. Der Schreibtisch stand nun direkt hinter Ihr.
Sie stöhnte laut auf, als sich Ihre Zungen das erste Mal berührten. Genau in diesem Moment brach Snape den Kuss ab. Es dauerte ein paar Sekunden bis Ana es realisiert hatte. Sie atmete schwer und bemerkte, dass sie wieder Herr Ihres Körpers war.
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