Die Weasleys warten wieder auf Weihnachten - Dezember: Einbrechen will gelernt sein
von ChrissiTine
11. Dezember: Einbrechen will gelernt sein
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Ron fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch und saß kerzengerade im Bett. Sekunden zuvor hatte er noch geträumt, dass seine Brüder und er Percy eine riesengroße Cremetorte ins Gesicht geschmissen hatten, dann hatte ihn dieser Schrei aus dem Schlaf gerissen. Hektisch schaute er zu Hermine, konnte aber durch die Dunkelheit kaum etwas erkennen. Er spürte nur, wie sie sich bewegte. Ron tastete nach dem Lichtschalter den Nachttischlampe. Sofort war das Schlafzimmer in helles Licht getaucht. Ron musste einige Male blinzeln, bis er seine Umgebung deutlich erkennen konnte.
Er erkannte Hermine, die ihn erschrocken anschaute und anscheinend genauso wenig wie er wusste, was hier vor sich ging. Sein Blick streifte den Wecker, es war erst kurz nach Mitternacht, also war er vor nicht allzu langer Zeit eingeschlafen. Er griff nach seinem Zauberstab, der auf dem Nachttisch lag und schlug die Bettdecke zurück. Er zuckte zusammen, als seine nackten Füße mit dem kalten Fußboden in Berührung kamen.
Aber das war nebensächlich. Er schaute kurz zu Matt, der noch friedlich schlief und eilte dann so schnell und leise es ging zur Zimmertür. Vorsichtig öffnete er sie und schaute durch den Spalt hinaus. Er war sich ziemlich sicher, dass der Schrei von Cathy gekommen sein musste, sonst wäre er nie im Leben so deutlich zu hören gewesen und das machte ihm Angst. Wie gut, dass der Schallschutzzauber nur in die eine Richtung wirkte und Geräusche immer noch zu ihnen hinein gelangen konnten. Es gab sicher einen Grund, warum seine Tochter so geschrieen hatte. Wäre es nur ein Albtraum gewesen, hätte sie schlimmstenfalls nach ihnen gerufen. Hier ging es um etwas anderes, da war sich Ron sicher. Möglicherweise waren Todesser in ihre Wohnung eingedrungen, um sich an ihm zu rächen ...
Er spürte Hermine hinter sich und drehte sich um. Auch sie hatte ihren Zauberstab erhoben. Ihr Gesichtsausdruck war mehr als angespannt. "Warte hier!", flüsterte er ihr zu. "Ich geh zuerst, ich will nicht, dass dir etwas passiert!"
Hermine schüttelte entschlossen den Kopf. "Vergiss es! Ich werde nicht hier bleiben. Es geht um Cathy!", erwiderte sie energisch. In diesem Moment rührte sich Matt und Ron deutete schnell auf ihn.
"Du musst hier bleiben. Jemand muss auf Matt aufpassen. Wer weiß, warum Cathy so geschrieen hat. Vielleicht ist das ja was gefährliches." Hermine sah ihn einen Moment lang unentschlossen an, nickte aber dann. Es war wirklich besser, wenn jemand bei Matt blieb und ihn beschützte.
Ron nickte erleichtert, öffnete die Tür etwas weiter und schlüpfte durch den Spalt, ganz darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu machen. Mit einem unguten Gefühl schlich er durch das Wohnzimmer. Irgendetwas stimmte hier nicht ...
/-/
Zehn Minuten zuvor.
Die vermummten Gestalten schlichen leise durch die Wohnung. Eine von ihnen ging in die Küche und durchsuchte dort die Schubladen und Schränke, eine weitere nahm sich die Schränke im Wohnzimmer vor. Sie fühlten sich sicher, denn laut ihrer Informationen war niemand hier, aber eine gewisse Vorsicht war nie verkehrt, die Wände hier waren sehr dünn und die Nachbarn sollten nichts bemerken.
Nachdem Wohnzimmer und Küche gründlich durchsucht worden und alle Wertgegenstände, zugegebenermaßen weniger als erwartet, eingepackt worden waren, nahmen sie sich die nächsten Räume vor. Zuerst das Badezimmer und dann die Abstellkammer. Dann kamen sie zu einem Zimmer, auf dessen Zimmertür in Holzbuchstaben der Name Cathy angebracht war. Die Gestalten blickten sich durch die Schlitze in ihren dunklen Mützen verwundert an. Normalerweise hätte in dieser Wohnung niemand mit diesem Namen wohnen sollen. Aber ihre Informationen waren schon nicht mehr die aller neuesten und ihr Informant auch nicht der informierteste.
Einer von den Leuten öffnete die Tür. Sie traten ein und stießen gleich gegen etwas neben der Tür, das zu Boden fiel. Es krachte nicht sehr laut, aber laut genug, um jemanden in allernächster Umgebung zu wecken. Erschrocken erkannten die Gestalten, dass sich jemand im Zimmer befand.
Cathy war durch ein Scheppern aufgewacht und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Menschen, die sich in ihrem Zimmer befanden. Sie erkannte nicht viel, dazu war der fahle Lichtschein, der durch die Tür fiel, nicht stark genug, aber es reichte, um zu erkennen, dass diese Menschen definitiv nicht ihre Eltern waren. Als sie auf sie zu kamen, stieß sie einen markerschütterten Schrei aus.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"
Eine der Gestalten kam auf sie zugestürzt und Sekunden später spürte sie einen rauen stinkenden Handschuh, der sich auf ihren Mund presste. Starr vor Angst schaute sie ihr in die Augen.
"Ein Wort und dein letztes Stündlein hat geschlagen.", zischte sie ihr zu. Zitternd vor Angst nickte Cathy. Sie kam sich vor wie in einem dieser schlechten Krimis. Wahrscheinlich war das alles nur ein Traum. Sowas konnte ihr doch gar nicht passieren. Ihr kam schon diese Sache mit der Bombe so unwirklich vor, dass sie sich gar keine großen Gedanken darum gemacht hatte und ihr somit auch nicht bewusst war, in was für einer Gefahr sie da geschwebt hatte.
Aber diese Situation jetzt kam ihr doch sehr bedrohlich vor, ob nun Traum oder nicht. Und in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich nicht wehren konnte, beschloss sie, den Anweisungen der Leute Folge zu leisten. Sie konnte beobachten, wie die Gestalten einige Taschenlampen anknipsten und im Zimmer umherleuchteten. Einen Augenblick hielten sie überrascht inne, als sie den verzauberten Adventskalender bemerkten. Aber der Druck, sich zu beeilen, war stärker und so durchsuchten sie in Windeseile das Zimmer, was sie nicht besonders geschickt machten, denn eine der Gestalten stieß Cathys Puppenhaus herunter, was einer anderen auf den Fuß fiel. Sofort ließ der Mensch seine Taschenlampe fallen, die ihm zusätzlich noch auf den Fuß fiel. Er machte komische Geräusche, hielt sich den verletzten Körperteil und fing an, auf einem Bein durchs Zimmer zu hüpfen.
In der Zwischenzeit hatte sich Ron der Tür genähert. Erschrocken erkannte er, dass die Eindringlinge seine Tochter in ihrer Gewalt hatten. Einer von den vier Leuten warf zufällig einen Blick zur Tür und erkannte Ron. Geistesgegenwärtig knallte er die Tür zu und drehte den Schlüssel herum. Sofort stürzte Ron zur Tür und hämmerte dagegen. Seinen Zauberstab hatte er kurzzeitig vergessen.
"Aufmachen!", brüllte er. "Sofort aufmachen!"
"Wir haben Ihre Tochter in unserer Gewalt!", hörte er eine Stimme leicht zögernd durch die Tür. "Wenn Sie irgendetwas gegen uns unternehmen wollen, geht es ihr an den Kragen!" Ron starrte verwirrt auf die Tür. Er hatte zwar Angst um Cathy, aber es fiel ihm schwer, diese Menschen wirklich ernst zu nehmen, wenn er so eine verängstigte Stimme hörte, die versuchte, ihm zu drohen. Ihm war schon oft gedroht worden und da hatte selbst Malfoy überzeugender geklungen.
Er drehte sich um und sah Hermine in der Tür stehen, die ihn mit zweifelnder Miene ansah. Er griff nach dem Telefon und warf es ihr zu. "Hier", flüsterte er. "Ruf die Muggelauroren. Zauberer sind das sicher nicht." Sicher war sicher. Ron ging schnell in die Küche, griff sich die größte Bratpfanne und eilte wieder zurück. Mit einem "Alohomora!" öffnete er problemlos die Tür. Die Einbrecher waren gerade dabei, sich umständlich aus dem Fenster zu hangeln. Ron zog dem, der ihm am nächsten war, eins mit der Pfanne über. Seinen Zauberstab hatte er schnell hinter die Kommode gelegt. Nicht, dass irgendjemand Verdacht schöpfte. Der Einbrecher ging sofort zu Boden und fiel gegen den zweiten, der so auch zu Fall gebracht wurde und mit dem Kopf an der Wand aufschlug. Der dritte Einbrecher ließ vor Schreck den vierten fallen, der schon aus dem Fenster hing und deshalb in die Tiefe stürzte. Glücklicherweise befanden sich unter Cathys Fenster die Rosensträucher von Mrs Smith, einer Nachbarin, der Einbrecher würde also nicht allzu hart fallen. Der letzte wollte an ihm vorbeistürmen, aber Ron stellte ihm geistesgegenwärtig ein Bein und der Mann knallte gegen die Tür und sackte bewusstlos zu Boden.
Cathy sah dem Ganzen sprachlos zu. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Es sah wirklich zu komisch aus, wie ihr Dad alle vier Einbrecher nur mit einer Bratpfanne fertig machte und sie sich überhaupt nicht richtig wehren konnten.
Nachdem der letzte Einbrecher außer Gefecht gesetzt worden war, eilte Ron zum Bett seiner Tochter und schaute sie besorgt an. "Cathy, Liebling, alles in Ordnung mit dir? Geht's dir gut? Haben sie dir weh getan?" Er drückte das Mädchen fest an sich und atmete erleichtert aus. Selbst wenn diese Einbrecher ziemliche Witzfiguren waren, so hatte sein Kind doch in Gefahr geschwebt, das zweite Mal in kurzer Zeit, und das ging an Eltern schließlich nicht ganz spurlos vorüber.
Cathy schüttelte den Kopf. "Nein. Alles in Ordnung, Dad.", erwiderte sie und klammerte sich an ihn. Jetzt hatte sie doch Angst bekommen. Jetzt, wo alles vorbei war. Aber ihr Dad sah so besorgt aus, dass sie wohl doch in großer Gefahr geschwebt haben musste.
"Die Polizei kommt gleich.", sagte Hermine und erschien in der Tür. Sie war weiß wie die Wand und schaute erleichtert zu ihrer Familie. Sie wischte sich eine Träne aus den Augen, verzichtete aber darauf, näher zu Ron und Cathy zu gehen, weil sie sonst mit Sicherheit losgeheult hätte und das wollte sie nicht. Stattdessen zog sie ihren Zauberstab hervor. Seile flogen aus ihm und fesselten die drei Männer. "Ich hoffe, das reicht.", murmelte sie. "Alles in Ordnung?"
Ron und Cathy nickten. Als Ron aufstand, klammerte sich Cathy immer noch an ihn. Er wollte sie zuerst auffordern, ihn loszulassen, überlegte es sich dann aber doch noch anders. Vielleicht war es ganz gut für alle, wenn Cathy den Rest der Nacht nicht alleine verbrachte. "Alles klar, du kannst wieder bei uns schlafen.", murmelte er und schaute fragend zu Hermine. Sie nickte. Cathy lächelte zufrieden. Dann hatte dieser Einbruch ja doch etwas Gutes.
/-/
Eine Stunde später saß Hermine erschöpft auf dem Sofa. Die Polizisten waren gerade gegangen. Die beiden Männer hatten ihnen so viele Fragen gestellt, die Hälfte hatten sie gar nicht beantworten können. Aber als die Einbrecher wieder zu sich gekommen waren, hatten sie einige Rätsel lüften können. Eigentlich hatten sie bei einer anderen Familie Weasley einbrechen sollen, einer Familie, in der die Eltern beim britischen Geheimdienst waren und die den Namen Weasley nur zur Tarnung trugen. Die Einbrecher waren ziemliche Anfänger gewesen und hatten aufgrund der wenigen Informationen ihres Auftraggebers die Familien verwechselt. Vorsichtig, wie sie aber von Natur aus waren, hatten sie vor dem Einbruch die Nachbarn unauffällig ausgehorcht und ein gewisser Mr Watson hatte ihnen bereitwillig erzählt, dass die Weasleys, die bei ihm im Haus wohnten, vom Geheimdienst waren.
"Wir müssen uns etwas einfallen lassen.", sagte Hermine zu Ron, der die Tür hinter den Officers geschlossen hatte. "Mr Watson bringt uns sonst noch in Teufels Küche, wenn er weiterhin in dem Glauben bleibt, wir hätten etwas mit dem Geheimdienst zu tun." Hätte Ron sich doch bloß nicht verplappert! Dann hätten sie sich diese Geschichte niemals einfallen lassen müssen.
Ron nickte. "Ja, das müssen wir wohl." Er reichte Hermine die Hand und zog sie hoch. "Aber darüber können wir uns morgen Gedanken machen. Jetzt möchte ich wirklich ins Bett." Er gähnte und zog sie mit sich ins Schlafzimmer. Die Nachttischlampe brannte noch. Cathy hatte war in dem großen Bett bereits eingeschlafen und hatte sich sehr breit gemacht. Seufzend hob Ron seine Tochter hoch und legte sie so hin, dass auch er und Hermine Platz hatten. Sie legten sich hin und Ron löschte das Licht. Kurz darauf waren alle eingeschlafen.
/-/
Müde rührte Hermine in ihrer Kaffeetasse. Eigentlich trank sie keinen Kaffee, aber heute morgen war sie so müde, dass sie einen Koffeinschub dringend benötigte. Sie hatte Matt auf dem Schoß, der fröhlich vor sich hin brabbelte. Heute Morgen hatten sie alle verschlafen. Den Wecker hatten sie überhört. Erst Matts laute und wütende Schreie, da man ihn schon so lange ignorierte, hatten sie aufgeweckt.
Ron hatte Cathy zur Schule gebracht, um Miss Johnson zu erklären, warum sie eine Stunde später zum Unterricht erschien. Hermine war zu müde gewesen, um dagegen zu protestieren, dass ihr Mann sich dieser Schlampe auslieferte. Aber da die Frau gerade eine Horde von Kindern unterrichtete, war die Gefahr wohl nicht allzu groß.
Nachdem Hermine ihre Tasse gelehrt hatte, ging sie zu einem der Bücherregale, die im Wohnzimmer standen, Matt auf dem Arm. Mit einer Bewegung ihres Zauberstabes stapelte sich eine Reihe der Bücher und gab den Blick auf eine weitere frei. Ihre Zauberbücher waren hinter Muggelliteratur versteckt, damit Muggel sie nicht so leicht entdecken konnten, wenn denn mal welche zu Besuch kamen. Hermines Augen suchten die Titel ab, bis sie schließlich das gesuchte Buch fand. Sie zog es heraus und ging zum Tisch zurück.
Es war ein Buch voller Sicherheitssprüche. Sie blätterte es rasch durch, bis sie auf einen Zauber zum Sichern der Türen und Fenster eines Hauses oder einer Wohnung stieß. Hermine hatte früher schon überlegt, ob sie ihn anwenden sollte, aber es war ihr nicht als notwendig erschienen. Das Ministerium hatte ihre Wohnung beim Einzug mit den üblichen und sicheren Schutzzaubern versehen, die bei jedem Auroren Pflicht waren und bisher war ihnen das als sicher genug erschienen. Aber nach dem nächtlichen Ereignis entschied sich Hermine dafür, ihre Wohnung auch gegen Muggel gut zu sichern, denn man wusste nie. Sie wollte auf jeden Fall vermeiden, dass so etwas noch einmal passierte.
Cathy hatte sie heute morgen einen bestimmten Zaubertrank verabreicht, der dafür sorgte, dass sie die Schrecklichkeit dieses Einbruchs vergaß. Das Gleiche hatte sie schon gemacht, als das mit der Bombe passiert war. Sie war froh, diesen Trank zu besitzen, denn er machte einiges leichter. Allerdings wirkte er nur bei Kindern, für Erwachsene war er nicht stark genug. Sie mussten sehen, wie sie mit schrecklichen Geschehnissen fertig wurden. Obwohl Hermine geglaubt hatte, schon so viel Schreckliches in ihrem Leben gesehen zu haben, dass sie nichts mehr wirklich schocken konnte, war sie doch erstaunt darüber, wie sehr ihr das alles zusetzte.
Es war eben doch etwas anderes, gegen mächtige Zauberer und Hexen zu kämpfen. Hier war ihr Kind in Gefahr gewesen. Etwas Schlimmeres konnte sich Hermine gar nicht vorstellen. Am liebsten würde sie Cathy ab jetzt rund um die Uhr bewachen, aber ihr war klar, dass das nicht möglich war. So konnte sie nur ihr möglichstes tun, um Cathy zu schützen und zu hoffen, dass so etwas nicht noch einmal passierte.
/-/
"Da sieht man euch einen Abend nicht und schon wieder ist etwas aufregendes passiert.", sagte Harry kopfschüttelnd, nachdem er von Ron die ganze Geschichte gehört hatte. "Glücklicherweise ist alles gut ausgegangen."
Ron nickte. "Oh ja. Aber ich mache mir langsam Sorgen um Hermine.", gestand er und spielte mit seiner Feder, anstatt mit ihr zu schreiben.
Harry sah von seinem Pergament auf. "Wieso das denn?", fragte er erstaunt. Hermine war ihm sehr gefasst vorgekommen.
Ron zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht genau. Es ist nur so ein Gefühl. Aber ich glaube, dass ihr langsam alles zu viel wird. Matt, die Arbeit, die Bombe und jetzt dieser Einbruch. Ich weiß nicht, wie viel sie noch verkraften kann."
"Hermine ist eine sehr starke Persönlichkeit, Ron. Sie schafft das schon. Ich hoffe für euch, dass die nächsten Wochen etwas entspannter sein werden. Schlimmstenfalls könnt ihr auch für ein paar Tage zu Ginny und mir ziehen und da vielleicht etwas Ruhe finden.", schlug Harry vor.
"Ich weiß nicht, Mann.", erwiderte Ron unsicher und kritzelte etwas auf das Pergament. "Ich glaube, die gewohnte Umgebung ist im Moment besser für uns." Er verstummte und so schrieben sie eine Weile still ihre Berichte nieder und hingen ihren Gedanken nach. "Machst du dir auch manchmal Vorwürfe?", fragte Ron dann völlig unvermittelt.
Harry sah verwirrt von seinem Pergament auf. "Weswegen?"
"Ich habe in den letzten Tagen einfach das Gefühl bekommen, nicht mehr richtig auf meine Familie aufpassen zu können.", gestand Ron. Er schleppte diese Empfindung schon seit einigen Tagen mit sich herum. "Ich konnte nicht verhindern, dass sich Einbrecher meine Tochter krallen. Ich konnte nicht verhindern, dass Cathy beinahe von einer Bombe zerfetzt worden wäre. Es ist alles gut ausgegangen, okay, aber trotzdem..." Gedankenverloren starrte er aus einem der künstlichen Fenster. Es schneite. "Wäre ihr etwas passiert, hätte ich mir das nie verziehen."
Harry seufzte. Er konnte sehr gut nachvollziehen, wie sein bester Freund sich fühlte. Er selbst machte sich die gleichen Sorgen, besonders, seit Diane auf der Welt war. Aber bis jetzt hatte er alles sehr gut im Griff gehabt und deshalb war er nicht mehr so überängstlich wie am Anfang. "Ron, du hast deinen 'Job' jetzt seit neun Jahren sehr gut gemacht. Cathy geht es gut, sie ist ein wunderbares Kind und hat sich toll entwickelt."
"Ich weiß.", erwiderte Ron. "Aber trotzdem. Sie war in der letzten Woche zweimal in Lebensgefahr und ich habe das nicht verhindern können, Harry!", sagte er und wirkte verzweifelt.
"Das hätte niemand verhindern können.", versicherte Harry ihm. "Niemand! Zumindest niemand, der sein Kind nicht rund um die Uhr überwacht. Ron, du tust wirklich, was du kannst. Man kann sein Kind nicht von allem fernhalten und manchmal ist es auch gar nicht gut, wenn man es dennoch versucht." Harry spielte damit auf Dumbledore an, der ihm die Prophezeiung sehr lange verschwiegen hatte.
Ron nickte, immer noch nicht ganz überzeugt. "Vielleicht hast du Recht.", sagte er zweifelnd.
/-/
Als Ron am Abend nach Hause kam, war der Tisch schon gedeckt und Hermine und Cathy warteten nur noch auf ihn. "Wow!", sagte er staunend. Bei anderen Familien mochte das normal sein, aber für Ron war das etwas sehr besonderes, weil er im Normalfall kochen musste, damit es essbar war. Er schaute in den Kochtopf, der schon auf dem Tisch stand. Eine gut riechende Suppe befand sich darin. "Womit habe ich das denn verdient?", fragte er grinsend.
Cathy lächelte. "Du hast mich gerettet, Daddy.", antwortete Cathy und umarmte ihn. Ron drückte sie glücklich an sich.
Hermine beobachtete die beiden zufrieden. Ron war wirklich der beste Vater, den sie sich für ihre Kinder wünschen konnte. Sie ging zu den beiden. Cathy hatte sich wieder von ihrem Vater gelöst und saß jetzt erwartungsvoll auf ihrem Platz. Hermine ging zu ihrem Mann und umarmte ihn ebenfalls. Sie küsste ihn auf die Wange. "Du bist da, Ron. Du bist für uns da. Schon alleine deshalb verdienst du das."
TBC...
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A/N: Ich danke euch allen tausendmal für eure wirklich tollen Kommentare, ich freu mich wirklich sehr, dass euch die FF so gut gefällt. Ich freue mich sehr, euch als Leser zu haben.
@Hermine2007: Was deine Frage bezüglich Hermine betrifft, entweder war sie einfach so schusselig und es ist einfach schon sehr viel länger her, seit sie ihre Tage hat (was bei Hermine schwer vorstellbar ist, ich weiß), der Heiler hat sich getäuscht und sie war noch gar nicht so weit mit ihrer Schwangerschaft oder sie hat auch noch während der Schwangerschaft geblutet (das kann durchaus vorkommen). Such dir die Lösung, die dir am besten gefällt aus, denn ich denke, falsch ist keine ;).
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Wir hatten es sehr, sehr gut als Kinder - wir bekamen massenhaft Bücher.
Joanne K. Rowling