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Fanfiction

Die Weasleys warten wieder auf Weihnachten - Dezember: Alte Gewohnheiten

von ChrissiTine

A/N: Die beiden Geschichten aus diesem Kapitel sind von hier: http://weihnachtsstadt.de/Geschichten/Geschichten_lustig/karibische_Weihnacht.htm
http://weihnachtsstadt.de/Geschichten/Geschichten_lustig/Plaetzchenduft_im_ga_Haus.htm










6. Dezember: Alte Gewohnheiten


"So, Matt, dann stellen wir jetzt mal die Schuhe raus.", sagte Hermine zu ihrem kleinen Sohn, den sie auf dem Arm trug. Es war jetzt früher Nachmittag, Cathy würde bald aus der Schule kommen, Ron wollte auch schon früher da sein. Es war der 6. Dezember und somit Nikolaustag. In England wurde er zwar nicht wirklich gefeiert, aber da einige von Hermines Verwandten aus Deutschland kamen, war ihr der Tag doch sehr wichtig und sie legte Wert darauf, ihn mit ihrer Familie zu feiern. Letztes Jahr hatte sie Ron und Cathy etwas über die Geschichte erzählt, ihre Tochter hatte heute sogar ein kurzes Referat darüber halten dürfen und sie hatten sich vorgenommen, heute Abend gemütlich zusammen zu sitzen und ein paar Geschichten vorzulesen.

Hermine hatte den Vormittag damit verbracht, die Wäsche per Hand zu waschen, das Wohnzimmer etwas aufzuräumen und die Weihnachtskarten zu schreiben. Normalerweise verschickte sie sie schon eher, aber durch Matt hatte sich das alles verzögert. Sie hatten sich dazu entschieden, diesmal ein Foto von der Familie vorne auf jede Karte drucken zu lassen und nicht immer dieses fertige Zeug zu nehmen. Ron hatte sich allerdings strickt geweigert, sich wie ein Weihnachtself zu verkleiden und eigentlich war Hermine ganz froh darüber. Matt war zwar nur mit weit offenem Mund zu sehen, da er an dem Tag nicht hatte aufhören wollen zu weinen, aber das Foto war trotzdem sehr schön geworden.

Hermine hatte eben den Pizzaservice angerufen, da sie beschlossen hatte, nach der Suppenkochaktion von gestern erst mal etwas auf Abstand zur Küche zu gehen. Matt war gerade aufgewacht und da er heute quenglig wurde, wenn sie ihn liegen ließ, nahm sie ihn mit, um die Schuhe vor die Tür zu stellen.

"Ach, Mrs Weasley, na so ein Zufall aber auch." Hermine hatte gerade Rons Schuhe abgestellt und sah verwundert auf. Mr Watson stand vor ihr und begutachtete sie neugierig. Sie unterdrückte ein Seufzen. Wenn sie einem Nachbarn nicht begegnen wollte, dann war es Mr Watson.

"Mr Watson, schön Sie zu sehen.", sagte sie mit falschem Lächeln und richtete sich auf.

"Was machen sie denn da?", fragte er und machte sich gar nicht mehr die Mühe, seine Neugier zu verstecken. Anfang dieses Jahres hatte er wenigstens noch versucht, sie unauffällig auszufragen, besonders als er spitzgekriegt hatte, dass Hermine (wegen ihrer Schwangerschaft) oft zum Arzt hatte gehen müssen.

"Wie man unschwer erkennen kann, stelle ich unsere Schuhe vor die Tür, Mr Watson.", erwiderte Hermine, versuchte nicht zu genervt zu klingen und betrat die Wohnung wieder. Sie griff sich ein Paar Stiefel von Cathy und ging wieder auf den Hausflur, lehnte die Tür allerdings so an, dass Mr Watson, der ungeduldig versuchte, einen Blick hineinzuwerfen, nichts erkennen konnte. "Entschuldigen Sie, dass ich Sie nicht hinein bitte, aber da drin herrscht so ein Chaos...", erklärte Hermine und stellte Cathys Schuhe neben die von Ron. "Matt beansprucht all meine Zeit, an Aufräumen ist da kaum zu denken." Zärtlich küsste sie ihren Sohn auf die Stirn.

Mr Watson nickte. Ihn schien es nicht zu interessieren. "Warum stellen Sie denn die Schuhe vor die Tür? Ist das eine Möglichkeit, unauffällig Nachrichten mit ihren Kollegen auszutauschen?" Er beugte sich über die Schuhe, konnte aber nichts sehen.

"Das ist ein alter Brauch.", erwiderte Hermine und beeilte sich, die restlichen Schuhe vor die Tür zu schaffen. Bloß weg von ihm!

"Vom CIA?", fragte er gespannt.

Hermine seufzte und schüttelte den Kopf. "Nein, von meiner Großmutter aus Deutschland. Heute ist nämlich Nikolaustag und aufgrund von diesem Feiertag stellt man üblicherweise seine Schuhe vor die Tür. Die Erklärung dafür, warum wir das tun, führt zu weit.", erklärte Hermine und wollte wieder ihre Wohnung betreten.

Mr Watson legte den Kopf in den Nacken und fing lauthals an zu lachen. "Also eins muss man Ihnen wirklich lassen, Mrs Weasley, Sie sind um keine Ausrede verlegen!" Er bekam kaum noch Luft vor Lachen und wischte sich Tränen aus den Augen. "Nikolaustag, also wirklich! Sie kommen auf Ideen!"

Hermine atmete tief durch, um sich zu beruhigen und davon abzuhalten, diesen Menschen anzuschreien. Wieso musste er nur so neugierig sein?! Und wieso, beim Barte des Merlin, musste er hinter allem und jeden, das mit ihnen zu tun hatte, einen Geheimagenten oder irgendetwas, das mit dem Geheimdienst zu tun hatte, vermuten? Hätten sie sich doch bloß nicht diese Ausrede einfallen lassen, das war ja nicht zum Aushalten!

Zehn Minuten später kam Cathy freudestrahlend zur Tür herein und erzählte ihrer Mutter begeistert, wie gut ihr Referat angekommen war und das sogar, kurz nachdem sie fertig geworden war, ein echter Nikolaus in die Klasse und Süßigkeiten sowie Obst und Nüsse verteilt hatte.

"Es war so toll, Mum! Er kannte sogar unsere Namen!", sagte sie glücklich und kaute auf dem Rest ihres Apfels herum. Sie fing an zu kichern. "Stell dir vor, manche haben wirklich geglaubt, dass er echt ist!"

Hermine lächelte. "Es freut mich wirklich, dass dir der Tag so gefallen hat, Schatz.", sagte sie. "Aber vielleicht solltest du nichts mehr essen, das Mittagessen ist gleich fertig!", mahnte sie und warf einen Blick zu Matt, der in seinem Tragesitz lag.

Cathys Augen wurden groß. "Du hast schon wieder gekocht?", fragte sie mit angsterfüllter Stimme.

Hermine öffnete den Mund, um zu antworten, wurde aber durch das Türklingeln unterbrochen. Sie stand auf und ging zur Haustür. Kurz darauf kam sie zurück und hielt drei Pizzakartons in der Hand. "Nein, ich habe kochen lassen.", erwiderte sie.

Cathy atmete erleichtert aus. "Gut. Ich dachte schon, dass-"

"Du solltest lieber nicht weitersprechen.", meinte Hermine und blickte ihre Tochter streng an.

Sie lachte. "In Ordnung. Aber wieso hast du drei bestellt? Es essen doch nur du und ich, oder will Matt auch eine haben?", fragte sie verwundert, als sie sah, wie viele Kartons ihre Mutter trug, als sie in die Küche ging, um die Pizzen auf Teller zu verteilen.

"Nein, Matt bevorzug noch eine Weile meine Milch. Dein Dad kommt heute schon früher nach Hause und wie ich ihn kenne, wird er Hunger haben." Hermine grinste.

"Dad kommt?", fragte das Mädchen verwundert. "So früh schon? Ist irgendetwas passiert? Sonst arbeitet er doch immer bis zum Sonnenuntergang!", fragte sie alarmiert. Es war wirklich ungewöhnlich, wenn ihr Vater unter der Woche früher nach Hause kam.

"Nein, es ist alles in Ordnung, keine Sorge, Liebes.", erwiderte Hermine und ließ die Teller der Reihe nach zum Tisch schweben. "Aber zur Feier des Tages hat er sich den Nachmittag frei genommen, damit wir ihn zusammen verbringen und ein paar Geschichten zusammen lesen können."

"Wirklich?", fragte Cathy begeistert. "Das ist ja toll!"

Hermine lächelte. "Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Ich hätte euch auch wieder etwas über den Nikolaus erzählt, wo wie letztes Jahr, aber du weißt ja noch alles so genau und dein Dad ... nun ja, ihn interessiert's sowieso nicht. Vielleicht kommen noch Onkel Harry, Tante Ginny und Diane vorbei, aber da bin ich nicht sicher."

Cathy zerteilte ihre Pizza und steckte sich ein Stück in den Mund. "Wieso nicht?", fragte sie, während sie kaute und fing sich so einen missbilligenden Blick ihrer Mutter ein.

"Ich habe heute Morgen mit deiner Tante telefoniert und sie meinte, sie weiß noch nicht, ob sie es schaffen werden. Sie hätte noch irgendwas zu erledigen." Hermine zuckte mit den Schultern und machte sich ebenfalls daran, ihre Pizza zu verspeisen. Ihr Blick wanderte allerdings immer wieder zu der Uhr, die an der Wand hing.

"Wann will Dad kommen?", wollte Cathy wissen, nachdem der Großteil ihres Essens in ihrem Magen war. Es kam zur Zeit nicht oft vor, dass sie ihren Vater am Nachmittag sah und sie freute sich darauf, Zeit mit ihm zu verbringen. Mit ihm und ihrer Mum.

"Ich hoffe bald.", murmelte Hermine und schaute erneut zur Uhr. "Warum machst du nicht schon deine Hausaufgaben, dann hast du sie erledigt und mehr Zeit für die Geschichten." Cathy nickte, stand auf und nahm ihren Teller, den sie noch in die Küche brachte, bevor sie in ihr Zimmer ging.

Hermine schluckte die letzten Bissen runter, strich ihrem schlafenden Baby über den Kopf und schaute dann traurig auf Rons leeren Platz am Tisch, vor dem ein Teller mit kalter Pizza war. Sie seufzte, stand auf und brachte alles in die Küche.

/-/

Eine Stunde später war Cathy noch mit ihren Hausaufgaben beschäftigt und Hermine saß mit Matt auf dem Sofa. Sie prustete ihm auf den nackten Bauch. Das liebte er. Nebenbei liefen die Zauberernachrichten im Fernsehen, die gerade von Randalen auf dem letzten Konzert der Schicksalsschwestern handelten und von der neuesten Aktion in Freds und Georges Laden.

"Sie werden den Spaß Ihres Lebens haben, meine Damen und Herren!", tönte Georges Stimme aus dem Fernseher.

"Ein Fingerschnippen und Ihr Weihnachtsbaum geht in Flammen auf, ein zweites, und er fliegt durch die Luft!", erklärte Fred und schnippte einmal mit dem Finger. Sofort fing der prachtvolle Baum zu brennen an. Die umstehenden Leute staunten. George schnippte und sofort hob der brennende Baum vom Boden ab und flog einmal durch die ganze Winkelgasse. Die Kamera hatte Mühe, ihm zu folgen.

"Für einen Aufpreis von zehn Galleonen kann er auch Saltos schlagen.", fügte George zufrieden hinzu.

"Und für weitere dreißig Galleonen spuckt er sogar Feuer!", verkündete Fred stolz.

Sie schnippten ein weiteres Mal mit den Fingern. Sofort kam der Baum wieder angeflogen. Und noch ein Schnipsen und das Feuer erlosch. Der Baum war wieder so prächtig wie vorher.

"Greifen Sie zu, nur solange der Vorrat reicht!" Die Kamera entfernte sich von dem Laden und zeigte Massen von Menschen, die auf Weasleys Zauberhafte Zauberscherze zustürmten.

Hermine lachte. Fred und George waren wirklich voll in ihrem Element. Sie sprühten immer noch voller Ideen und hatten sich seit Hogwarts nicht verändert. Sie waren immer noch genauso kindisch und einfallsreich. Und damit hatten sie unglaublich viel Erfolg.

"Ich hoffe, dass du vernünftiger als deine Onkels bist.", sagte sie zu Matt. "Und lass dich bloß nicht von ihnen zu ihren Regelbrüchen anstiften, verstanden?" Sanft küsste sie ihn auf die Wange. "Dein Dad und ich haben auch viele Regeln gebrochen, aber wir hatten immer einen guten Grund dafür. Lass dir bloß von niemandem etwas anderes einreden, verstanden?", ermahnte sie ihn und lachte. Mit dieser Erziehung konnte man gar nicht früh genug anfangen.

Sie angelte nach der Fernbedienung und stellte den Ton leiser. Kurz darauf hörte sie, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und Ron erschöpft herein kam. Er lächelte, als er seine Frau und seinen Sohn sah.

"Entschuldige, dass ich so spät komme.", sagte er, ging zu Hermine und wollte ihr einen Kuss geben. Sie drehte den Kopf weg und er traf ihr Ohr. Überrascht blickte er sie an.

"Dein Essen steht in der Küche.", sagte sie. "Du musst es dir allerdings aufwärmen, die Pizza ist schon seit über einer Stunde ausgekühlt."

"Okay.", erwiderte Ron und bemerkte den kühlen Ton in der Stimme seiner Frau. Er strich Matt über den Kopf, bevor er sich auf den Weg zur Küche machte.

"Warum kommst du mit über einer Stunde Verspätung?", wollte Hermine wissen und stand auf. Sie setzte Matt in seinen Tragesitz. "Du weißt, wir hatten eine Verabredung."

"Es tut mir wirklich Leid, Mine. Es wurde ganz spontan noch eine Sitzung einberufen, bei der Anwesenheitspflicht herrschte, sonst wär ich pünktlich gekommen, wirklich.", erklärte Ron und richtete seinen Zauberstab auf die Pizza.

"Und warum hast du nicht angerufen und Bescheid gesagt? Wir haben auf dich gewartet, Ron. Ist dir der Gedanke nicht gekommen?" Hermine verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn missmutig an.

"Ich hatte keine Möglichkeit mehr dazu.", verteidigte sich Ron und steckte den Zauberstab wieder weg, als er sah, dass die Pizza zu dampfen anfing.

"Ach, du hattest keine Möglichkeit mehr dazu.", wiederholte sie. Die Worte trieften vor Ironie.

"Ja, ich hatte keine Zeit, Hermine. Du weißt, wie das ist. Ich konnte nicht einfach zu spät zu der Sitzung kommen, nur um dir Bescheid zu sagen. Die Vorschriften sind streng und wir brauchen das Geld!" Ron verstand einfach nicht, warum Hermine sich so aufregte. Er nahm den Teller mit der Pizza und wollte zum Tisch gehen, aber seine Frau stand ihm im Weg.

"Musst du mir unter die Nase reiben, dass ich im Moment kein Geld verdiene? Muss das sein?!" Hermine blickte ihn wütend an.

"Bitte? Wann habe ich -", setzte Ron verwirrt an. Auch er wurde langsam gereizt.

"Wir hatten einen Plan, Ron. Wir hatten einen Plan und dieser Plan hat vorgesehen, dass du schon vor einer Stunde hier auftauchst! Das haben wir gestern Abend extra noch besprochen. Ich habe meinen Teil des Plans eingehalten und du, du bist mir einfach so in den Rücken gefallen!"

Ron seufzte. "Und ich hab dir schon erklärt, wieso. Mein Gott, ich hab das doch nicht mit Absicht getan, du weißt doch, dass ich viel lieber bei dir und den Kindern als im Ministerium bin. Und was hast du immer mit diesem dämlichen Plan zu schaffen?" Er drängte sich an ihr vorbei und setzte sich an den Esstisch.

"Dieser Plan sorgt dafür, dass hier alles so gut läuft, wie es läuft. Dass ich alles so gut schaffe, Matt, Cathy und den ganzen Haushalt, habe ich nur diesem Plan zu verdanken. Und du bringst ihn völlig durcheinander, vielen Dank auch!" Sie warf ihm noch einen wütenden Blick zu und wollte davon stürmen, aber Ron war schneller als sie und hielt sie am Handgelenk fest.

"Was ist eigentlich dein Problem? Na schön, ich bin eine Stunde später gekommen als verabredet, aber ich hab anscheinend nichts verpasst, wenn Cathy noch an ihren Hausaufgaben sitzt. Also, was soll das?" Er schaute sie durchdringend an.

"Was das soll? Ist dir vielleicht schon mal der Gedanke gekommen, dass ich mir Sorgen mache? Dass ich Angst um dich habe, wenn du nicht zur verabredeten Zeit nach Hause kommst? Dein Beruf ist nicht gerade ungefährlich und ich weiß nie, ob es dir gut geht oder nicht! Woher hätte ich wissen sollen, dass es nur eine Besprechung ist, die dich aufgehalten hat und kein Todesserangriff, bei dem du lebensgefährlich verletzt in irgendeiner Lagerhalle herumliegst und keiner davon weiß?" Mit Tränen in den Augen riss sie sich los und wollte im Schlafzimmer verschwinden, aber wieder war Ron schneller und stellte sich ihr in den Weg.

"Warum hast du mir das nicht gesagt?", fragte er sanft und wischte eine Träne weg, die ihr über die Wange kullerte.

"Ich ... ich kam mir dumm vor. Ich weiß, dass wir in der Schule schon viel schlimmeren Sachen ausgesetzt waren und dass du deine Verteidigung beherrscht, aber es kann doch immer etwas passieren und der Gedanke, dich zu verlieren ..." Sie brach ab. Ron schluckte und zog sie in seine Arme. Er hielt sie fest und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. "Wir sind nicht mehr alleine, Ron. Gut, das waren wir vorher auch nicht, deine Familie ist groß genug, aber wir haben Cathy und Matt und sie brauchen dich. Ich brauche dich."

"Ich weiß.", murmelte er. "Und ich verspreche dir, dass ich euch nicht im Stich lasse. Zumindest werde ich das versuchen. Ihr seid das Beste, was mir passieren konnte und ich werde den Teufel tun und euch in nächster Zeit verlassen."

Hermine nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ich nehm dich beim Wort."

Ron beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich. "Das sollst du auch." Sie lächelte.

"Dad!", rief Cathy erfreut. Sie war mit den Hausaufgaben fertig geworden und wollte das ihrer Mutter sagen. "Endlich bist du da!", sagte sie und eilte zu ihren Eltern. Ron beugte sich runter und umarmte sie.

"Ja, Prinzessin. Endlich bin ich da."

/-/

"So, können wir dann anfangen?", fragte Cathy ungeduldig. Langsam wurde es dunkel draußen und Hermine hatte, um alles etwas besinnlicher zu gestalten, eine Weihnachtsmannkerze auf den Tisch gestellt.

Hermine warf einen Blick auf die Uhr und nickte schließlich. "Ja. Harry und Ginny werden wohl nicht kommen.", sagte sie und setzte sich an den Tisch. "Oder hat Harry noch irgendetwas gesagt?", fragte sie Ron.

Er zuckte mit den Schultern. "Er meinte, er weiß noch nicht, ob sie es schaffen, sie hätten noch etwas zu erledigen."

Hermine nickte und nahm das Buch zur Hand, das auf dem Tisch lag. "Hier sind einige kurze weihnachtliche Geschichten drin. Sie haben mir ganz gut gefallen, weil die Familie im Fokus steht." Sie räusperte sich, um sicher zu gehen, dass sie auch die Aufmerksamkeit ihrer Familie hatte.

"Plätzchenduft im ganzen Haus

Wieder diese dunkle Jahreszeit. Wieder Dezember. Wieder diese langen Nächte und kurzen Tage. Und wieder die Familie, die quengelt, ich soll Plätzchen backen.

"Nein!" sage ich dieses Mal entschieden. "Ich backe in diesem Jahr keine Plätzchen." Mann und Sohn gucken mich an, als ob ich ihnen soeben mitgeteilt hätte, dass ich beabsichtige, nach Timbuktu auszuwandern. Alles, nur das nicht. Sie flehen. Sie nölen. Sie schimpfen. Und ich argumentiere damit, dass es keinen Spaß macht, viele Stunden in der Küche zuzubringen, nochmals Stunden mit deren Reinigung beschäftigt zu sein, die Produkte meiner Schweiß treibenden Arbeit sich noch am Backtag bis auf die Hälfte dezimieren zu sehen, um dann festzustellen, dass anschließend niemand mehr von den Keksen isst. Nicht nur nicht im Dezember, nein auch am Fest selbst wird alles Mögliche gegessen und genascht, nicht aber Mutters Kekse.

Ich schlug vor, in eine gute Konditorei zu gehen, und ein paar von diesen wunderbaren Keksen zu kaufen, die so schön aussehen, wie ich es niemals hinkriegen würde. Aber sie schüttelten beiden heftig die Köpfe und argumentierten: "Aber das riecht doch so schön im ganzen Haus." Okay, da hatten sie ja nun Recht. Trotzdem habe ich keine Lust, Kekse für den Mülleimer zu produzieren. Basta!

Im letzten Jahr hatte ich logisch überlegt und nur noch die Hälfte Kekse gebacken. In der Hoffnung, dass dann alle an einem Tag aufgegessen würden. Aber die Rechnung ging nicht auf. 1. hatte ich fast genau so viel Arbeit, weil es der verschmutzten Küche egal ist, ob zehn oder fünf Bleche gebacken wurden und 2. haben sie von der Hälfte eben wieder nur die Hälfte gegessen. Ob sie es unverschämt gefunden hätten, alles auf einmal zu essen, oder ob ausgerechnet im letzten November ihr Keksappetit nur halb so groß war, bleibt unbekannt. Mein Entschluss stand fester den je: In diesem Jahr keine Kekse.

Nun waren meine beiden Süßen nicht gewillt, auf selbst gebackene Weihnachtssüßigkeiten zu verzichten. Und weil Muttern dieses Mal nicht als Produzentin zur Verfügung stand passierte, was passieren musste. Die beiden wälzten Backbücher, kauften Frauenzeitschriften mit Plätzchenrezepten und bereiteten sich akribisch auf den großen Backtag vor. Wenn eine Frau kocht oder backt, geht sie in die Küche, schmeißt Ofen und Herd in Gang und legt los. Männer jedoch planen alles bis in die kleinste Kleinigkeit. Sie lasen die Rezepte, murmelten was von Kuvertüre, Petit Fours und viele andere leckere Ausdrücke. Ich schmunzelte, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie das hinkriegen würden. Meine Kekse, die ich immer genau nach Anweisung backte, sahen nie so umwerfend toll aus, wie sie in den Zeitschriften oder Backbüchern abgebildet waren. Aber die beiden hatten - so schien es - den Anspruch, es besser zu machen als ich.

Ich gebe zu, dass ich ein bisschen in meinem hausfraulichen Stolz gekränkt war. Und ein bisschen juckte es mich doch, ihnen zu zeigen, wer hier besser backen konnte. Doch ein Zurück gab es nun nicht mehr für mich. Zu viel hatte ich daran gesetzt, mein Ziel zu erreichen. Um nicht in irgendeine Versuchung zu kommen, in den nachmittäglichen Backvorgang einzugreifen, verzog ich mich für einige Stunden.

Ja, es stimmt, ich war sehr neugierig, als ich nach Hause kam. Was dort dekorativ in einer Schale angerichtet war, verschlug mir den Atem. Vanillekipferl mit Puderzucker, Zimtsterne mit rosa Verzierungen und vieles mehr. "Alle Achtung!" Das Kompliment meinte ich wirklich ernst.

Erst am Abend im Bett fiel mir auf, dass etwas gefehlt hatte. Der Duft. Genau! Der Plätzchenduft im ganzen Haus
.", las Hermine vor. Nachdem sie geendet hatte, lachten Ron und Cathy laut los.

"Das sind wirklich tolle Bäcker, die zwei.", stellte Ron fest.

"Ja, das ist mehr Arbeit, als man denkt.", sagte Cathy, die sich noch an das Plätzchenbacken vom vergangenen Jahr erinnerte. Aber es hatte trotzdem sehr viel Spaß gemacht und sie hatten alle Kekse verspeist.

"Hast du noch eine Geschichte?", wollte Ron wissen.

Hermine nickte, und blätterte die Seite um. "Karibische "Jingle Bells" ", setzte sie an, wurde allerdings von der Türklingel unterbrochen. "Wer kommt denn jetzt?", fragte sie verwirrt und stand auf. Sie ging zur Wohnungstür und öffnete sie, gefolgt von Cathy und Ron. Der Hausflur war leer. "Komisch.", murmelte Hermine und wollte die Tür wieder schließen, als sie ein lautes Stöhnen vernahm.

"Vorsicht!", rief jemand.

"Ginny?", rief Ron überrascht. Mir ihr hatten sie nicht mehr gerechnet. Ron eilte zur Treppe und warf einen Blick nach unten. Er erblickte seine kleine Schwester und seinen besten Freund, die mühsam etwas Großes nach oben schleppten. Er eilte ihnen entgegen.

"Warum müsst ihr so weit oben wohnen?", presste Harry erschöpft hervor. Ron nahm Ginnys Platz ein, die sofort wieder nach unten eilte und kurz darauf mit Diane auf dem Arm wieder erschien.

Hermine schlug erstaunt die Hand vor den Mund, als Harry und Ron mit dem Gegenstand endlich oben angekommen waren. "Oh mein Gott. Ich glaub's ja nicht! Das hättet ihr doch nicht tun müssen! So eine Waschmaschine ist doch viel zu teuer!"

Harry zuckte mit den Schultern und stolperte mit Ron in das Badezimmer, wo er die Maschine so vorsichtig wie möglich abstellte. Er rang nach Luft. "Es ist wirklich bescheuert, dass man wegen der Nachbarn bei euch nicht zaubern kann."

"Wie wäre es mit Kleinzaubern gewesen?", schlug Hermine grinsend vor. Harry warf ihr einen wütenden Blick zu. "Aber das hättet ihr wirklich nicht machen müssen, eine Waschmaschine ist doch unglaublich teuer und-"

"Sieh es als Geschenk zum Nikolaustag, Hermine.", unterbrach Ginny sie. "Wir haben es wirklich gern gemacht und wir nehmen sie auch nicht wieder zurück. Außerdem wären wir schwer beleidigt, wenn ihr sie nicht annehmt!"

Hermine warf ihrem Mann einen Blick zu, der nickte. "Okay.", sagte sie schließlich. "Danke ihr zwei." Sie umarmte erst Ginny, die ihre Tochter noch auf dem Arm trug, und dann Harry, der sich erschöpft den Schweiß von der Stirn wischte. Sie küsste ihn auf die Wange. "Vielen Dank." Er lächelte.

"Haben wir gerne gemacht. In den letzten Monaten haben wir eine funktionierende Waschmaschine sehr zu schätzen gewusst." Er konnte sich vorstellen, dass seine besten Freunde aufgeschmissen waren, als klar war, dass ihre alte Maschine nicht mehr funktionierte.

"Schön, dass ihr noch kommen konntet. Eine Geschichte habt ihr allerdings schon verpasst.", sagte Ron und legte einen Arm um Cathy, die gerade eben im Badezimmer aufgetaucht war und staunend die Waschmaschine musterte.

"Das macht nichts.", erwiderte Ginny. "Solange wir noch eine zu hören bekommen."

/-/

Fünf Minuten später saßen alle versammelt am Esstisch. Matt schlief in seinem Bettchen und war der einzige, der fehlte. Diane saß auf Ginnys Schoß und spielte mit einem orangefarbenen Plastikbecher.

Hermine hatte das Buch wieder aufgeschlagen und las erneut die Ãœberschrift vor.

"Karibische "Jingle Bells"

"Nein wirklich, dieser ganze Weihnachtstrubel geht mir so auf die Nerven." Ich heule mich bei meiner Freundin aus, die meine Einstellung nun gar nicht teilt. "Seit Wochen nur ,Jingle Bells' und ,Oh Tannenbaum'. Alles rennt und hetzt, nur weil bald Weihnachten ist.

"Ach, Weihnachten ist doch schön! Ich weiß gar nicht, was du hast. Wenn du irgendwo wärst, wo man nicht so feiert wie hier, wärst du auch nicht zufrieden."

Mensch, das ist es, denke ich mir! Irgendwohin, wo es nicht so verdammt weihnachtlich ist. Ganz vorsichtig frage ich bei meiner Familie an, ob wir in diesem Jahr nichtmal verreisen wollen. "Es gibt bestimmt noch ein paar günstige Last-Minute-Angebote," locke ich. Doch Kind und Mann wollen davon nichts wissen. Weihnachten ist nur schön zu Hause. Sagen sie. Ist ja auch kein Wunder. Wer hat denn die ganze Verantwortung für die Vorbereitungen an der Backe? Wer plant das Essen, wer schreibt den Stapel Weihnachtskarten, wer kauft die Geschenke, wer backt die Plätzchen? Advent, Advent, die Mutti rennt.

Ich erzähle meinen beiden von den vielen Dingen, die ich noch zu erledigen habe und male gleichzeitig in den schönsten Tönen die Vorzüge einer karibischen Weihnacht aus. Es hat einige Tage gedauert, aber ich hab's geschafft.

Wir haben noch ein richtiges Reiseschnäppchen gemacht. Eine Woche Dominikanische Republik. Ein Wahnsinn: Weihnachten am Strand. Palmen, Meer und warmes Wetter, keine übervollen Weihnachtsmärkte, keine Lichterketten, keine Hektik, kein Weihnachtsbraten, der vorbereitet werden will. Das Hotel hat natürlich für den 24. ein besonderes Programm. Für die meist europäischen Gäste haben sie ein perfektes Arrangement zusammengestellt. In der Lounge des Hotels ist ein riesiger Tannenbaum aufgestellt. Dahinter hat man eine künstliche Schneelandschaft mit Schneemännern und Schlitten aufgebaut. Und man sang "Jingle Bells". Alle sangen "Jingle Bells". Auch wir. Mit Tränen der Rührung in den Augen, Weihnachtslieder singend, genossen wir den Heiligen Abend und dachten an unsere Lieben daheim.

"Ja, es war wunderbar", bestätigte ich meiner Freundin. "Ich bereue nicht, dass wir dieses Mal vor Weihnachten geflohen sind." Ob wir denn nichts vermisst hätten, fragt sie noch.
"Vermisst? Nö, vielleicht hätten sie noch ,Oh Tannenbaum' singen sollen.""


TBC...


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