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Fanfiction

Mondlicht - Mondlicht

von Alschain

Mondlicht

Hell stand der Mond am nachtschwarzen Himmel und tauchte die Brücke über der Themse in sein silbriges Licht. Eine verzerrte Abbildung schien auf dem schwarzen Wasser zu schwimmen, das leise ans Ufer schwappte.

Allein stand ein Mann auf Höhe der Brückenmitte und starrte geistesabwesend auf die Spiegelung des fast vollen Mondes, der seit so vielen Jahren sein Schicksal und seine Bestimmung war. Morgen würde es wieder so weit sein, morgen würde einmal mehr die Bestie aus ihm hervorbrechen, die schon so lange in seinem Körper wohnte und schlief, bis zum Tag des vollen Mondes, um dann mit aller Gewalt ihren Weg an die Oberfläche zu finden.

Ja, Remus John Lupin war ein Werwolf, doch in den vergangenen Jahren hatte er sich immer mehr mit seinem Schicksal arrangieren können. 24 lange Jahre lebte er nun schon mit dem Parasiten in seinem Körper, doch seit er 12 Jahre alt gewesen ist, hatte er nicht mehr alleine die bitteren Tränen vergießen müssen, nicht mehr alleine die unsagbaren Schmerzen tragen müssen, die ihn während und nach seiner Verwandlung lähmten und ihn an den Rand des Wahnsinns brachten. In den Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei hatte er zum ersten Mal Freunde gefunden, Freunde, wie sie sich jeder Mensch nur wünschen konnte.
Freunde, die für den anderen in den Tod gehen, dachte der junge Mann voller Bitterkeit, denn einer von ihnen war ein Verräter und James Potter war tot. Ermordet von Lord Voldemort, weil ein Freund zum Abtrünnigen geworden war.

Remus merkte nicht, wie Tränen unablässig seine Wangen hinunter rannen und dort eine heiße Spur hinterließen, die nach Salz schmeckte. Wie sie langsam von seiner Nasenspitze tropften und irgendwann das Abbild des silbernen Mondes, der hoch über ihm am Himmel strahlte, berührten und kleine Kreise auf dem Wasser ziehen ließ. Er störte sich nicht daran, wieso auch, er war allein, so allein, wie er es in seiner Kindheit immer gewesen war. Es war dasselbe Gefühl, und der Schmerz drohte ihn langsam zu überwältigen. Kein körperlicher Schmerz wie er ihn einmal im Monat erleiden musste, sondern seelischer Schmerz, darüber, dass James tot war, dass Lily tot war, verraten von ihrem besten Freund. Meinem besten Freund, schoss es Remus durch den Kopf und er wischte nun doch die Tränen fort.

Remus hörte nicht die Geräusche des nächtlichen Londons, der Autos und Busse, die durch die Straßen fuhren und von Zeit zu Zeit hupten. Er wollte sie nicht hören, und so konzentrierte er sich völlig auf die Leere, die in ihm herrschte ob des unsagbaren Verlusts, den er erlitten hatte. James und Lily waren für ihn immer wie eine Familie gewesen, die Familie, die Remus niemals selber haben würde, weil er ein Werwolf war. Er verfluchte sich selbst, sein Leben und das des Verräters gleich dazu.

Der junge Mann schreckte auf, als sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter legte und er die Nähe eines anderen spüren konnte. Schnell drehte sich Remus um, eine Hand war schon längst zu seinem Zauberstab, der wie immer in der Innentasche seines Umhang steckte, geschnellt, doch bevor er ihn erreichten konnte, schloss sich eine kalte Hand um Remus' Handgelenk.
Er keuchte auf, als er im fahlen Licht des Mondes sein Gegenüber erkannte. „Sirius Black!“, rief er, so laut, dass ganz in ihrer Nähe ein Schwarm Tauben ihre Flügel ausbreitete und in der Nacht verschwand, und in seine Stimme mischte sich eine Fülle von Emotionen. Schmerz, Verzweiflung, Angst, Verletzung, Hoffnung, Erleichterung und… Misstrauen.

„Schht, Moony! Ich bin es doch nur, Tatze.“, flüsterte Sirius und die schwarzen Haare fielen ihm mit der typischen lässigen Eleganz in die grauen Augen, die das Mondlicht perfekt widerspiegelten. Unwillkürlich wich Remus einen Schritt zurück, wollte sich von Sirius' Griff lösen, doch Sirius verstärkte ihn nur.

Remus' Atem ging flach. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber hatte er sich nicht noch vor wenigen Stunden gewünscht, Sirius noch einmal zu begegnen, von ihm selber zu hören, dass er der Verräter war, der seinen besten Freund, ihren besten Freund an Lord Voldemort ausgeliefert hatte um die schmerzhafte Gewissheit zu haben?

„Sirius, ich…“ Weiter kam Remus nicht, seine Stimme war bloß ein heiseres Krächzen und versagte dann völlig. Für einen kurzen Moment glaubte er, ein wildes Funkeln, wie das eines Wahnsinnigen in Sirius' dunklen Augen zu sehen, als er seinen Namen hörte. Sirius, nicht Tatze. Ein Zeichen von Distanz, dass Sirius offenkundig verletzte.
Wieder wollte Remus sich seines Griffs entziehen und diesmal ließ Sirius ihn gewähren, resigniert senkte er seine zuvor erhobenen Hände.

„Moony“ Es war nicht mehr als ein Flüstern, doch Remus verstand es. Das Licht des Mondes offenbarte nun auch auf Sirius' Gesicht, dass der Tod James' und Lily Potters ihn nicht kalt ließen. Sollte er am Ende das alles nicht gewollt haben?

Natürlich hat er es nicht gewollt, schallt Remus sich im Stillen. James war sein Freund gewesen, sein bester Freund, und Sirius ein Mann, der das Risiko geliebt hat. Aber er hatte es nie kalkulieren können, hatte immer seine Grenzen austesten müssen, das war schon in der Schule so gewesen und hatte sich auch danach nicht geändert.

„Moony, ich hab das nicht gewollt. James und Lily, ich…“ Sirius' Stimme versagte und er sackte nach vorne auf die Knie, Tränen liefen ihm in rascher, heißer Folge die Wangen hinunter und verfingen sich im Hemdkragen seines schwarzen Hemdes, das für das kalte Novemberwetter viel zu dünn war. Mit einem Satz war Remus bei ihm und umfasste seine schmalen Schultern, zog ihn an sich und wiegte ihn in den Armen wie ein Baby.

Wie vertraut diese Geste doch war! Jedes Mal nach dem Vollmond, nach jeder Verwandlung waren James und Sirius da gewesen, hatten Remus gehalten, wenn er Schmerzen litt und hatten seine Wunden, die er sich regelmäßig selbst mit seinen reißenden Zähnen und spitzen Krallen zufügte, versorgt.
Und jetzt war es Remus, der Sirius hielt, der all seiner Trauer und all seinem Schmerz, der sein Herz zerfraß, hinausschrie, haltlos schluchzte und sich fest an Remus klammerte wie ein Ertrinkender an das rettende Stück Holz.

Es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigten, gegenseitig hielten, im Schatten, den die Mauer der Brücke warf, aneinander gelehnt, wie früher. Aber es wird nie mehr so sein, wie früher, dachte Remus und die bittere Wahrheit holte ihn brutal wieder ein.
Er wandte sein Gesicht ein wenig nach rechts und sah die stummen Tränen, die noch immer an Sirius' Wangen hinunterliefen. Remus wollte etwas sagen, doch zum ersten Mal in seinem Leben fand er nicht die passenden Worte.

Remus lehnte seine Stirn gegen die von Sirius und seine Hände wanderten langsam in dessen Nacken und griffen in seine schwarzen, zerzausten Haare. Wie gerne würde er Sirius glauben, James und Lily nicht verraten zu haben, doch Sirius war der Geheimniswahrer gewesen, er war schuldig. Remus musste schlucken, wieder hatte er das Gefühl, sich übergeben zu müssen, das er seit er die Nachricht vom Tod seiner Freunde erhalten hatte, verspürte und ein neuer Schwall Tränen und Rotz bahnte sich seinen Weg seine Kehle hinauf und nur mühsam konnte er ihn hinunter schlucken.

Sirius schlang seine Arme um die schmale Taille seines Freundes und sah ihm in die Augen, versuchte zu lesen, was er dachte, was er fühlte, hoffte, einen Funken Glauben und Hoffnung zu sehen, doch alles, was er in den bernsteinfarbenen Augen Remus' sah war unendlicher Schmerz und Verzweiflung. Er rückte noch ein wenig dichter an ihn und verstärkte den Druck seiner Hände auf Remus' Rücken.

Wie von selbst fanden sich ihre Lippen und Remus schmeckte die salzig- würzige Mischung aus Tränen und Feuerwhiskey, die von Sirius ausging. All die unterschiedlichen Gefühle, die die beiden verbanden offenbarten sich in diesem einen Kuss, der so zärtlich war, wie der Kuss zwischen Liebenden und der doch so viel mehr war als das.

Zuneigung, Vertrauen und das tiefe Gefühl ihrer langjährigen Freundschaft, all das lag in diesem Beweis ihrer Gefühle für einander. Und doch würde es nur dieses eine Mal sein, das wussten beide. Wenn sie sich von einander lösen würden, würde jeder seinen eigenen Weg gehen. Gehen müssen. Mit seiner Schuld leben müssen. Es bedurfte keiner weiteren Worte.

Schließlich war es soweit. Sirius ließ Remus los, stand auf und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen. Er verschwand im Schatten der nächsten Häuserecke, im vollen Bewusstsein, das Richtige getan zu haben. Er hatte James und Lily nicht verraten, aber Remus glaubte ihm nicht. Niemand würde ihm glauben, solange der wahre Verräter lebte, Sirius wusste das. Er würde sich auf die Suche machen und Rache nehmen für den abtrünnigen Rumtreiber.

Remus blieb derweil am Themsenufer stehen und starrte erneut hinab auf das mondlichtbeschienene Wasser. Er seufzte lautlos. Morgen würde Vollmond sein. Der erste Mond, den er wieder alleine verbringen würde. Alleine, so wie damals, bevor er James und Sirius kennen gelernt hatte. Erneut seufzte Remus, dann ging er langsam nach Hause. Im Mondlicht seines Schicksals.


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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