von Thomas H. Riddle
Sprache (ver)bindet
von Thomas H. Riddle
Die Nacht war schon lange vorbei und der Tag wurde nicht wieder jünger.
Die alte Uhr lies die Zeit unaufhaltsam fliehsen.
Ob gegen Severus oder mit ihm zusammen. Es war mal so und mal so.
Severus war nur ein Spielball der Zeiger gewesen die ihn mit hartem Griff umarmten und ihn, wie ein Herr seinen Diener, immer wieder befahlen an verschiedenste Orte zu gehen.
Auf dem massiven Schreibtisch war eine leichter Rinsaal zu erkennen den Severus durch den Staub mit seinem Finger gezogen hatte.
Doch auch dieses Zeichen von Leben wurde verwischt.
Der Schreibtisch war das zweite Mal verstaubt.
Die Zeit rahste unaufhaltsam.
Ob mit oder ohne ihn.
Seine Augen blickten müd auf das letzte noch verbleibende Papier vor ihm.
Es sagte ihm, dass er gleich in die Welt hinaus musste.
Ein leises Rauschen des alten Radios drang an sein Ohr.
Alle Lieder waren bereits gehört gewesen.
Jeder Gedanke der ihm in der schlaflosen Nacht aufkam war schon gedacht.
Müde rieb er sich die Augen.
Die Einsamkeit, die ihn die Nacht hindurch wie einen Freund begleitet hatte, hatte ihn immer noch fest in ihrer Umklammerung.
Schmiegte sich an seinen Leib und schenkte ihm für alles ein Ohr.
Die des nächtens vergossenen Trähnen waren verschwunden. Ausradiert, spurlos.
Alles was Severus die Nacht über begleitet hatte war fort.
Die Zeit hatte es einfach ins unendliche Nichts entführt.
Hatte kein Zeugnis der Emotionen hinterlassen.
Er würde auf andere wirken wie immer.
Worte die man nicht gesprochen hatte, so wusste Severus, wurden auch nie von jemandem vernommen.
Gingen unter. So wie er unter ging.
Den er war es, der diese Silben nicht sagte.
Es waren diese Sätze, in diesen speziellen Situationen, die ihm jedes mal im Halse saßen.
Die seine Sprache schluckten und seine Töhne verstummen liesen.
Sicher, in manchen Momenten beneidete Severus die unbedachten Gespräche der Menschen um ihn herum.
Oft jedoch konnte er ihre Leichtigkeit nicht verstehen.
Es war diese Erlichkeit und emotionale Stärke in ihren Sätzen, die ihn ängstigten.
Es war für alle so selbstverständlich wie das Laufen.
So wusste er auch, dass sie diese emotionale Erlichkeit auch von ihm verlangen würden.
Dies jedoch könnte er nicht.
Die Unsicherheit würde ihn zerreißen wie ein Blatt Papier, dass man unachtsam hatte auf den Boden der Realität fallen gelassen.
Was wäre wenn er sie mit nur einem falschen Wort hätte beleidigt?
Was wäre wenn er ihre Erlichkeit nicht verkraftet hätte?
Würde es ihn doch erneut angreifbar machen, wie damals, zu alten Schulzeiten.
Severus war damals zu oft angreifbar gewesen.
Ob er es jemals noch einmal aushalten würde wollte er nicht herrausfinden.
Zu schweigen war die einzigste Lösung geworden.
Der einzigste und sicherste Schutz der sich mit der verstrichenen Zeit aufgebaut hatte.
Manchmal...
..aber nur manchmal bereute er den Glaskäfig um sich herum.
Denn...
.......manches hätte er gerne gesagt.....
.....nur damit sie verstanden, dass er dort war......und der alte Freund namens Einsamkeit ihn einmal loslies.....
Severus stand auf und ging über den steinernen Boden zu seiner Tür. Drückte die kalte Klinge herunter und drehte sich noch einmal wehmütig zu seinem nun leeren Sessel um der noch seine Körperform als Muster im Polster trug.
Ja, er hatte schon so viel gedacht....
....laut ausgesprochen hatte er es jedoch....
..........nie.............
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.