von Ginny14Weasly
Inzwischen war es draußen dunkel geworden und der Wind pfeifte um den Fuchsbau.
Ein kalter Luftzug ließ Ginny hochschrecken. Sie sah sich im Zimmer um, doch da war niemand. Dann sah sie, dass ihr Fenster offen war und ging hinüber, um es zu schließen.
Plötzlich holte sie die Erinnerung wieder ein und Ginny wäre beinahe wieder auf das Bett gefallen.
'Harry hat mich auch noch ins Bett gelegt und zugedeckt.', dachte sie,' Wie süß!' Ginny musste bei diesen Gedanken leise seuftzen.
Doch dann hörte sie ein Klakkern und ein darauffolgendes Krächtzen. Ginny drehte sich auf dem Absatz um und blickte zu dem Vogelkäfig auf dem Fensterbrett, indem der schon deutlich gewachsene Phönix saß. Sie ging zu ihm hin und streichelte ihn sanft durch die Gitterstäbe.
"Ich hab immernoch keinen Namen für sie", ertönte eine Stimme von hinten und Ginny schnellte herum.
"Harry! Du hast mich total erschreckt!", schrie Ginny.
"'tschuldigung", sagte er kleinlaut.
"Warte mal! Was meinst du mit 'sie'?", bemerkte Ginny und sah Harry fragend an, der langsam auf sie zu kam.
"Na ja, 'er' ist eine 'sie'. Ist dir das noch nicht aufgefallen?"
"Nein", gab Ginny zurück. "Nenn sie doch einfach Hedwig! So wie deine wunderschöne Schneeeule", schlug sie vor.
"Nein, das würde mich zu sehr an Hedwig erinnern", sagte Harry und schlang seine Arme von hinten um Ginny.
So betrachteten sie gemeinsam den Phönix und für eine Weile wurde es still, als jeder überlegte.
"Wie wärs mit irgendwas ausgefallenem, wie Unaki oder Jade?", fragte Ginny dann.
"Mmh...", machte Harry und legte seinen Kopf auf Ginnys Schulter.
"Oder einfach nur Feder?"
"Mmh...", machte Harry wieder.
"Kannst du auch noch was anderes als 'Mmh...' sagen?"
"Mh-mh", gab Harry zustimmend zurück und Ginny seuftzte gespielt genervt.
Ein leises Klopfen von der Tür ließ die beiden aufhorchen.
Die Tür öffnete sich und Hermine kam herein.
"Hermine! Wir versuchen gerade einen Namen für die liebe Phönixdame zu finden", sagte Ginny fröhlich.
"Wirklich? Ach so, ich soll euch sagen, dass das Abendbrot bald fertig ist", fügte Hermine hinzu. "Braucht ihr vielleicht ein paar Vorschläge?"
"Wieso nicht?", sagte Harry. "Dann schieß mal los!"
"Wenn ihr das hören wollt. Ich wäre für etwas Klassisches, wie Anturnett oder Elisabeth", sagte Hermine und musterte dabei den Phönix.
"Mmh...", machten Harry und Ginny im Chor.(*weghauvorlachen*-kapiert?)
"Also, ich finde normale Namen besser", brachte Harry ein.
"Zum Beispiel?", fragte die Mädchen im Chor.
"Zum Beispiel Lisa, Michelle, Mia, Kim oder Paula... Paula! Das ist es!", rief er und Hermine und Ginny zuckten erschrocken zusammen.
"Gefällt mir", sagte Ginny und blickte lächelnd zu Harry.
"Jah... kommt jetzt!", sagte Hermine und wies in Richtung Tür.
"Ja ja", keifte Ginny belustigt.
Dann gingen sie hinunter und setzten sich zum Abendessen an den Tisch.
"Ginny, wo warst du heute Mittag?", fragte Mrs Weasly besorgt.
"Ähm...ich war im Bett...mir ging es nicht so gut", gab Ginny zurück.
"Oh. Geht's dir jetzt besser?", fragte Mrs Weasly weiter.
"Ja, mir geht's jetzt gut", grinste Ginny.
Das Abendbrot war schnell gegessen und danach ging Ginny einmal kurz vor die Tür, doch da war es kälter, als sie erwartet hatte und der Mond schien silbern.
Der Fuchsbau sah nicht mehr bunt aus. Alles war bedeckt mit weißem Schnee, der durch das Licht aus der Küche und des Mondes funkelte und glänzte.
Selbst die Dunkelheit schien von dem leuchtenden Schnee durchbrochen zu werden.
Auf einmal hörte Ginny einen lauten Knall und massen von Schnee wurde in die Luft geschleudert, direkt vor ihren Augen. Sie erschreckte sich so, dass sie keinen Halt mehr fand und drohte umzufallen.
Doch dann wurde sie aufgefangen und Zeit schien still zu stehen.
Der Schnee in der Luft blieb einfach da hängen und bildete eine Art Schleier. Aber etwas stimmte hier nicht; wenn die Welt stehen geblieben war, wie konnte Ginny dann wieder aufgerichtet werden?
Tatsächlich stand sie sofort wieder auf den Beinen und drehte sich um.
Harry grinste Ginny an, die ihre Angst sofort vergaß.
"Harry, was tust du hier?", fragte Ginny lächelnd und besah sich den Schneeschleier genauer.
"Das bleibt mein Geheimniss. Hier", sagte er und reichte Ginny ihre Jacke.
"Es...es ist...Fantastisch!", sagte sie leise, während sie ihre Jacke anzog. "Warum machst du soetwas?"
"Weil ich dir was sagen möchte", erwiderte Harry und blickte Ginny in die Augen. Ihre haselnuss braunen Augen, die im Schein des Monde leuchteten.
Er ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Ginny, die noch völlig überrumpelt war, traute sich nicht etwas zu sagen.
Dann löste er sich ein Stück von ihr und sah ihr nun, von Gesicht zu Gesicht, wieder tief in die Augen.
Sie kamen sich immer näher und kurz bevor sie sich küssten flüsterte Harry: "Ich liebe dich!"
Sie versanken in einen leidenschaftlichen Kuss.
So einfach, so schön und doch hatte es niemand von beiden bis jetzt jemals ausgesprochen.
Für Ginny war es mehr als nur eine Liebeserklärung und es gab keinen Halt mehr. Sie weinte vor Glück, während die beiden immernoch in ihren ewigkeiten dauernden Kuss vertieft waren.
So bemerkten sie auch nicht, wie drei Augenpaare dem Schauspiel gefolgt waren. Eines davon gehörte
Mrs Weasly, deren Augen in Glückstränen schwammen.
Das andere gehörte Hermine, der auch schon Tränen in den Augen lagen. Das letzte gehörte Ron, der grinste.
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