von Ginny14Weasly
Die nächste Zeit war es still um die beiden. Ginny ging Harry wieder aus dem Weg.
Ab dem 10. Oktober durften alle Schüler wieder den Unterricht besuchen. Hermine, Harry und Ron hatten das Privileg ihr siebtes Schuljahr zu wiederholen und kamen mit in Ginnys Klasse. Das stellte ein Problem dar. Wie sollte Ginny sich von Harry fernhalten, wenn er mit ihr in eine Klasse ging?
Am Morgen des 10. saß sie mit Luna, die wieder normal war, und Neville in der Großen Halle beim Frühstück. Natürlich eine ganz schöne Strecke weg von Harry.
Professor McGonagall ging am Tisch entlang und verteilte Stundenpläne.
Als sie Ginny ihren Plan reichte, schenkte sie Ginny ein leichtes lächeln.
"Wissen es etwa auch die Lehrer? Das mit dem Kuss?", flüsterte sie Luna zu.
"Naja, ich würde mal davon ausgehen, dass sie es von Schülern gehört haben könnten, die sich in ihren Unterricht darüber Unterhalten haben", sagte Luna, während Neville husten musste, weil er sich verschluckt hatte.
"Alles okay, Neville?", fragte Ginny mit besorgter Miene.
"Äh...ja, alles okay", schnaufte er.
"Naja, wir haben jetzt Kräuterkunde mit den Hufflepuffs", sagte Luna mit einem Blick auf ihren Stundenplan und Neville stieß einen Freudenschrei aus. Er liebte Kräuterkunde.
Als sie fertig gegessen hatten machten sie sich auf den Weg in die Gewächshäuser.
Dort angekommen, warteten sie bis Professor Sprout kam. Etwas später kamen auch Hermine, Ron und... Harry hinunter. Ginny, die mit Neville und Luna dastand, drehte ihm den Rücken zu, doch sie spürte seinen Blick auf ihrem Rücken. Nach einiger Zeit kam Prof. Sprout und ließ sie in das Gewächshaus ein. Ginny setzte sich mit Luna nach ganz weit hinten, denn Neville wollte möglichst weit vorne sitzen. Neville machte nur noch mit, weil er ein Praktikum in Kräuterkunde angefangen hatte.
Diese Stunde behandelten sie eine Art Venusfliegenfalle, die nach einem schnappte, wenn man sich ihr näherte.
Sie mussten sie mit kleinen Fleischstücken füttern, was auch nicht so angenehm war.
Nach dieser Stunde hatten sie Verteidigung gegen die dunklen Künste, was aber jetzt nur noch Verteidigung gegen das Unbekannte hieß. Es wurde jetzt von Prof. Slughorn unterrichtet. aber er war lausig.
Während die anderen sich über ihn lustig machten, wann immer es ging, sagte Ginny die ganze Stunde nichts.
Sie übten den Patronus. Doch Slughorn war mehr als verwundert, als alle, außer die Slitherins, mit denne sie Unterricht hatten, einen perfekten Patronus zu stande brachten. Denn er hatte keine Ahnung, dass sie es alle von Harry Potter persönlich gelernt hatten.
Nur Ginny brachte keinen hervor. Ihr fiel einfach kein glückliches erlebnis mehr ein.
"Ah, Mrs Weasly. Etwas mehr Anstrengung, wenn ich bitten darf", sagte Slughorn.
Plötzlich schoss Ginny ein so glücklicher Gedanke durch den Kopf, dass sie Automatisch "Expecto Patronum" rief.
Aus der spitze ihres Zauberstabes brach ein gewaltiger Patronus hervor, der den ganzen Raum in gleißendes Licht tauchte und viele dazu veranlasste, sich die Hände vors Gesicht zu schlagen.
Eine Weile später, verschwand er, genauso schnell, wie er gekommen war. Alle im Raum sahen Ginny bewundernd an. Ginny selbst atmete schwer, wie als wenn sie gerade eine weite Strecke gerannt wäre.
Ihr Blick schweifte durch den Raum, von Gesicht zu Gesicht, doch sie suchte Harrys Blick. Dann fand sie ihn und er guckte genauso wie die anderen.
Vor ihren Augen wurde es plötzlich schwarz und sie spürte nur noch leere.
Als Ginny wieder zu sich kam, wusste sie erst einmal nicht wo sie war und was passiert war. Doch als Ginny die Augen aufschlug erkannte sie, dass sie im Krankenflügel lag. Über ihr stand Hermine und lächelte sie an.
"Her-Hermine? Auh! Wa-Was ist denn passiert?", fragte Ginny und versuchte sich aufzurichten.
"Bleib liegen", sagte Hermine und drückte sie wieder ins Bett. "Weißt du nicht mehr? Dein riesen Patronus? Er hat dich ziemlich viel Kraft gekostet. Es wird wohl einige Zeit brauchen, bis du wieder aus dem Krankenflügel darfst."
Hermine strahlte.
"Warum strahlst du so?", fragte Ginny und sah Hermine schief an.
"Harry war vorhin hier. Und..." Hermine machte eine Pause, die Ginny dazu veranlasste zu fragen: "Und?"
"Tja, er macht sich wohl ziemlich Sorgen um dich. Er hat dir Blumen gebracht, schau mal", sagte sie und deutete auf einen wunderschönen Tulpenstrauß auf Ginnys Nachttischchen.
"Wirklich?", fragte sie aufgeregt doch: "Äh... ich meine Wirklich?" Hermine musste lachen.
"Hör auf! Sag mir lieber, wie lang ich 'weg' war!", forderte Ginny.
"Ganz ruhig. Wir haben noch den 10., es ist um fünf", sagte Hermine. "Naja, ich muss jetzt los. Wir haben noch Hausaufgaben. Ich komm nachher nocheinmal."
Mit diesen Worten verließ Hermine den Krankenflügel und es wurde still. Ginny sah auf ihr Tischchen. Der Blumenstrauß war wirklich wunder-, wunder-, wunderschön!
Kurze Zeit später merkte Ginny, wie durstig sie war und versuchte sich aufzurichten. Mit viel mühe gelang ihr das auch und sie griff nach dem Wasserglas auf ihrem Tisch.
Nachdem sie einen Schluck genommen hatte blickte sie sich um. Außer ihr war niemand im Krankenflügel.
Ginny legte sich wieder hin und versuchte einzuschlafen, doch es gelang ihr nicht.
Jede Bewegung erforderte viel mühe. Sie war wirklich richtig ausgelaugt.
Woran hatte sie bei dem Patronus nochmal gedacht?
Sie hatte an Harry gedacht und an ihren Kuss.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
