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Fanfiction

Can't live without you - Guardian Angel

von Angel of darkness

Ein dickes Dankeschön an meine treuen Kommischreiber!
@ hermine1965: Oh ja, Sirius war genervt! Und so dann und wann drückt halt das Blacksche Temperament durch... Aber diesmal übersteht er die Geburt eindeutig besser ;-) - warum wird hoffentlich schnell klar. Allerdings erst im nächsten Chap. Da ist es dann soweit...
@ 2 of the Marauders: Freut mich, wenn die Charas so rüberkommen und dass Dir die Story so gefällt! *Dankeschön* Hab mich schon gefragt ob ich Sirius nicht zu sehr zum 'Softie' degradiert habe *lach* Es ist auch ein verdammt seltsames Gefühl jetzt wirklich zum Ende zu kommen... Aber vorher fehlt ja noch was :-) Und zumindest im hinteren Teil des Chaps werden die Zwei wieder richtig knuddelig...


Viel Vergnügen beim Lesen!



Kapitel 43: Guardian Angel

Sichtlich mitgenommen trat Harry Potter aus dem Kamin des Cottage, gleich gefolgt von Kingsley Shacklebolt. Merlin! Noch nie hatte sich der angehende Auror so unwohl dabei gefühlt, dieses Haus zu betreten. Immerhin waren die Menschen, die hier lebten wie eine Familie für ihn. Kingsley ging es nicht besser. Auch wenn er im Gegensatz zu Harry nicht die ganze Geschichte der beiden kannte, wusste er nur zu gut, wie viel sie sich bedeuteten. Wie würde Aria reagieren?
Sorgenvoll traten sie aus der Bibliothek. Winky begrüßte sie freudig und führte sie sofort ins Esszimmer. Leise Musik tönte aus den Boxen. Der kleine Remus spielte auf seiner Decke mit ein paar Bauklötzen, während Aria zufrieden vor sich hinsummend den Tisch deckte. Die beiden Zauberer schluckten schwer. Anscheinend hatte es ein besonderer Abend werden sollen. „Hallo Ihr Zwei! Ich dachte schon Sirius kommt zu früh…“, begrüßte Aria sie strahlend, ehe sie die ernsten Gesichter der Beiden bemerkte. Das Lächeln auf ihren Lippen erstarb noch bevor Kingsley zu sprechen begann „Deshalb sind wir hier, Aria. Er wird nicht kommen.“ Die schwarzen Augen schienen sich in seinen Kopf bohren zu wollen. „Wo ist er? Was ist passiert?“, würgte sie gerade so hervor, während die Angst ihr die Kehle zuzuschnüren schien. Hilfesuchend glitten ihre Augen zu Harry, der schwer schluckte. „Wir sind in einen Hinterhalt geraten… Sirius ist im St. Mungo…“, erklärte er stockend und sichtlich betreten beim Anblick des Schreckens auf ihrem Gesicht. „Aber… Was… Wieso…“, stammelte Aria unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Natürlich konnte immer einmal etwas passieren – und sie war nicht so naiv zu glauben, dass Sirius bei keinem seiner Aufträge etwas abbekommen hatte. Wusste sie allzu genau, dass bei zu erwartenden Kampfhandlungen immer ein Heiler in nächster Nähe stationiert wurde oder das Einsatzteam direkt begleitete. War es schließlich genau das, was Ginny zu ihrer Ausbildung bewogen hatte. All das war Aria durchaus bewusst. Die Sache hatte nur einen Haken - Sirius hatte heute gar keinen Einsatz gehabt. Er konnte doch gar nicht verletzt sein! Das konnte doch gar nicht… Das war doch völlig unmöglich…
„Er ist nicht in Lebensgefahr…“, drang Kingsleys ruhige Stimme zu ihr durch „Aber das ist eine längere Geschichte, vielleicht solltest Du Dich setzen.“ Bestimmt wollte er sie auf einen Stuhl schieben, als das Aufheulen von Remus sie alle herumfahren ließ. Freudestrahlend hatte der Kleine sich auf den Weg zu Harry gemacht nachdem er den Besucher erkannt hatte und war in seiner Eile über die eigenen Füße gestolpert. Mit wenigen Schritten war Aria bei ihm und drückte ihr weinendes Kind an sich. Betreten starrten die Männer sie an. „Schhhh… Schhhh… Es wird alles gut…“, raunte sie beruhigend, während sie ihn in ihren Armen wiegte, krampfhaft bemüht ihre eigenen Emotionen unter Kontrolle zu halten. „Hey, mein Großer“, sagte Harry leise und wuschelte seinem Patenkind beruhigend durch die Haare, doch heute schmiegte Rem sein tränennasses Gesicht nur fester an den Hals seiner Mutter. Besorgt musterte der junge Zauberer den Kleinen. Hatte Rem sich etwa verletzt? Aria bemerkte seinen Blick, als sie sich jetzt erhob um sich mit ihrem fest an sich gedrückten Sohn auf einen der Stühle zu setzen. „Nicht so schlimm…“, erklärte sie ihm mit einem traurigen Lächeln „Er ist nur müde… Ich wollte ihn hinlegen, wenn ich hier fertig bin…“ Doch das leichte, unkontrollierte Zittern ihrer Finger ließ sich nicht verbergen. Harry nickte betreten, während er sich auf den Stuhl neben ihr sinken ließ.
Arias schwarze Augen schienen sich in die smaragdgrünen ihres Gegenübers zu bohren und langsam begann der junge Zauberer zu erzählen.
Es war ein harmloser Auftrag gewesen. Das Werwolffangkommando war lediglich hinzugezogen worden, da eine Kontaktperson des Verdächtigen bereits als Werwolf registriert war. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Das Aurorenteam hätte eigentlich von McCarthy unterstützt werden sollen, aber als Sirius erfahren hatte, dass Harry mit dabei sein würde, hatte er sich die Chance nicht entgehen lassen und mit seinem Kollegen getauscht. Nichts Ungewöhnliches also. Bis sie in diesen Hinterhalt geraten waren. Die paar Angreifer waren auch nicht wirklich ein Problem gewesen, waren schon beinahe besiegt, als Kälte und Nebel auf der kleinen Lichtung Einzug gehalten hatten. Das Auftauchen der beiden Dementoren hatte Sirius für einen Augenblick erstarren lassen, aber dieser hatte seinem Gegner genügt. Der Fluch des Angreifers hatte Sirius von den Füßen gerissen, ihn rückwärts gegen einen Stein geschleudert. Kingsleys Patronus hatte die Dementoren vertrieben, während Harry rasend vor Wut und Sorge die letzten Angreifer solange in Schach hielt. Ein paar Minuten später war alles vorbei gewesen und Harry hatte den Bewusstlosen sofort ins St. Mungo gebracht. Kingsley war ihm nach dem Eintreffen der Verstärkung gefolgt.
Doch obwohl die Heiler den Lähmzauber von ihm genommen hatten, war Sirius bis jetzt nicht zu sich gekommen. „Es ist, als ob er sich dagegen sperren würde. Als ob er sich weigern würde wieder zu denken, zu reagieren“, erklärte Harry leise und Aria musste heftig schlucken um die aufsteigende Bestürzung nieder zu kämpfen, als er sichtlich niedergeschlagen fortfuhr „Die Heiler nehmen an, dass es mit den Dementoren zusammenhängt…“ Für einen Moment hatte sie das Gefühl Ihr Herz müsse still stehen „Nein…“ Doch Harry, der ihre Gedanken erraten zu haben schien, griff auch schon beruhigend fest nach ihrer Schulter „Sie haben ihn nicht erwischt! Das hätten wir mitbekommen!“ Er wartete kurz, um selber dieses beklemmende Gefühl in den Griff zu bekommen, ehe er fortfuhr „Es könnte daran liegen, dass ihre Nähe das Letzte ist, was er wahrgenommen hat als der Fluch ihn erwischt hat. Dass er deshalb nicht aufwachen will… Ein Trauma…“ Aria nickte langsam. „Ich bringe Rem ins Bett, dann können wir los. Du kommst doch mit?“, ihre Stimme drang leise in die entstandene Stille, während ihre Augen sich fest auf Harry richteten. Allerdings schien sich dieser alles andere als wohl in seiner Haut zu fühlen „Ähm, Aria… Das geht nicht.“ „Okay. Dann geh ich eben all…“ „Stopp! Aria es tut mir leid, aber Du hast da was falsch verstanden… Du kannst nicht zu Sirius… Sie lassen niemand außer den Heilern zu ihm rein.“ „Aber… wieso?“, krächzte sie, als er eine kleine Pause machte. Harry schluckte. Auch ihm gefiel nicht, was er ihr zu sagen hatte „Sie glauben, dass es besser für ihn ist aus eigenem Antrieb zurückzukommen… dass alles andere eine zu große Belastung für ihn sein könnte…“ Betretenes Schweigen machte sich zwischen ihnen breit. „Sie wollen die nächsten 48 Stunden abwarten. Sie melden sich, wenn er vorher zu sich kommen sollte“, mischte Kingsley sich jetzt zum ersten Mal wieder ein und der schmerzerfüllte Ausdruck ihrer Augen ließ ihn erschauern. Wie in Trance erhob sie sich. „Rem muss ins Bett…“, flüsterte sie heiser und beiden Männern war klar, dass sie lediglich versuchte die Fassung zu wahren, den endgültigen Zusammenbruch hinauszuzögern, bis sie mit ihrem Schmerz allein war.
„Herrin, soll Winky Euch hinaufbringen?“, mit weit aufgerissenen Augen hatte die kleine Elfe das Gespräch verfolgt, jetzt stand sie besorgt vor Aria. Müde wehrte diese ab, während sie ihr den Versuch eines Lächelns schenkte „Nicht nötig Winky. Danke.“ Völlig verstört blickten die braunen Augen Aria nach, wie sie sich mit ihrem Sohn auf den Weg nach oben machte. Die beiden Zauberer sahen sich betroffen an. Sollten sie warten, bis Aria wieder herunterkam? Sie wollten sie jetzt nicht alleine lassen – aber was konnten sie schon für sie tun? „Bleibst Du noch hier?“, wandte Kingsley sich an Harry, der Aria um einiges näher stand, doch dieser kam nicht mehr zum Antworten. „Master Harry?“ Winky zupfte nervös an seinem Hosenbein „Master Harry? Es tut Winky leid, Master Harry… Aber vielleicht sollte Master Harry einen Heiler rufen…” Ängstlich starrte sie ihn an, während sie sein Hosenbein endlich losließ und stattdessen nervös ihre Schürze knetete.
Plötzlich aufmerksam sah er sie an. „Warum sollte ich das?“, fragte er verwundert und die kleine Elfe begann zu zittern. Ihre fledermausartigen Ohren bebten jetzt nur so. „Jemand sollte nach der Herrin sehen. Sie sollte sich nicht aufregen…“ „Aria braucht nur etwas Ruhe“, versuchte Harry sie vergeblich zu beruhigen, doch Winky zitterte nur noch heftiger. „Der Master versteht nicht! Die Herrin fühlt sich seit Tagen nicht wohl.“ „Sie ist krank?“, fragte er alarmiert. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Aria tatsächlich vorher schon etwas blasser als sonst ausgesehen hatte. Ging es ihr wirklich nicht gut? Verzweifelt knetete Winky den Stoff in ihren Händen „Winky darf dem Master das nicht sagen…“ „Winky!“, sagte er betont streng „Was ist los?“ Jetzt zitterte sie wie Espenlaub „Winky darf…“ Jäh unterbrach er sie „Winky! Hör mir zu! Du hast gehört, dass Master Sirius nicht nach Hause kommt – und Master Jamie ist in Frankreich. Deiner Herrin geht es offensichtlich nicht gut. Du weißt, dass Sirius mein Pate ist! Ich gehöre zur Familie! Also sag es mir! Ist Aria krank?“ Die Elfe schluchzte auf „Aber die Herrin wollte, dass Master Sirius es als erster erfährt…“ „Das er was als erster…?“ Harry brach erschrocken ab, um Winky davon abzuhalten ihren Kopf auf den Boden zu schlagen. Doch noch während er bemüht war die kleine Elfe wieder aufzurichten, rastete etwas bei ihm ein. Bleich – unwohl – schon seit Tagen… Diese Anzeichen kannte er von Ginny nur zu gut! Nicht aufregen… Sirius sollte es zuerst erfahren… Ein besonders liebevoll gedeckter Tisch… Merlin! Das passte alles… Lass das nicht wahr sein! Nicht jetzt! Jeder andere Zeitpunkt, nur nicht jetzt!
„Sie ist schwanger?“, entfuhr es ihm entsetzt und Winkys Kopf zuckte Richtung Boden. Gerade noch so konnte er sie bremsen. Neben ihm sog Kingsley hart die Luft ein „Merlin!“ Sie hatten gewusst, dass es nicht leicht werden würde – aber das hatten sie ganz sicher nicht erwartet. „Aria ist wirklich schwanger?“ Die Elfe nickte zitternd „Die Herrin hat es heute Morgen bestätigt bekommen.“ Wieder versuchte sie ihren Kopf auf den Boden zu klatschen, doch gegen Harry hatte sie keine Chance. Er schluckte schwer. Aria war schwanger. Winky hatte sicher Recht, dass es besser war, wenn sie sich nach diesem Schock untersuchen ließ. Aber nichts auf der Welt würde Aria aus dem St. Mungo wieder herausbringen, wenn sie erst einmal dort wäre. Nicht, solange sie nicht wusste wie es Sirius ging. Die Wahl war klar. „Winky… Hol Poppy her! Sag ich habe Dich geschickt – und sag es ist dringend.“

Sichtlich angespannt betrat James Property am nächsten Morgen an der Seite seiner Mutter das St. Mungo. Obwohl Aria gestern gleich Zaphira geschickt hatte um einen Termin mit dem behandelnden Heiler zu vereinbaren, hatte dieser darauf bestanden erst die nächsten Stunden abzuwarten. Wenig begeistert hatten sie alle sich mehr oder weniger gedulden müssen – heute würden sie sich nicht abwimmeln lassen.
Beunruhigt lauschten sie wenig später dem Bericht des Zauberers. Obwohl Sirius in der Nacht einen Anfall erlitten hatte, bei dem er heftigst um sich geschlagen hatte – sich sogar die Hand beim Zertrümmern eines bereit gestellten Wasserglases zerschnitten hatte - war er noch nicht zu sich gekommen. Sämtliche Verletzungen waren ohne Probleme geheilt worden, aber sein Geistiger Zustand gab den Heilern immer noch Rätsel auf. Eine weitere Untersuchung am Nachmittag sollte eventuell neue Aufschlüsse bringen, doch vor dem Abend war nicht mit Ergebnissen zu rechnen. Zutiefst beunruhigt blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich bis dahin auf den Weg nach Hause zu machen.

Die nächste Nacht sollte für Sirius nicht besser werden. Eisig begann die Kälte ihn erneut zu durchdringen, nach seinem Innersten zu greifen, nichts als pure Verzweiflung in ihm zurückzulassen. Seine Schuld… James… Lily… Seine Schuld, es war seine Schuld… Nicht das Baby… Ari… Komm zurück… Komm zurück… Verzweifelt begann er sich zu winden, heisere unverständliche Worte zu stammeln. Etwas Dunkles, Schwarzes, schien sich in seine Gedanken zu schieben. Etwas Lebendiges, Warmes… Doch er konnte es nicht fassen… Erbittert versuchte er es zu erreichen. Sah sein eigenes Spiegelbild darin auftauchen… Ein kleines Kind… Einen jungen Mann mit dunklen Locken… Neben ihm ein Zauberer mit verstrubbeltem schwarzen Haar und Brille… Soviel Wärme strahlte ihm entgegen… Es erinnerte ihn an etwas… An jemanden… Er musste es berühren, es fühlen, musste… Hektisch suchend glitt seine Hand über die Decke… Ari…
Ruckartig riss Sirius die Augen auf, als seine Finger sich fest um ein Handgelenk schlossen, ließ sofort los, als ob er sich verbrannt hätte. Verstört starrte er auf den fremden Zauberer, gewahrte kaum die Worte „Mr. Black, wie schön, dass sie wach sind.“
Hastig wanderte sein Blick durchs Zimmer, immer noch diesen einen, rettenden Gedanken in seinem Kopf. Ari… Sie war nicht da. Natürlich nicht. Es war nur ein Traum, ein verdammter Traum… Sie war nicht da. Starr richtete sein Blick sich auf die Bettdecke, das Wappen des St. Mungo, während der Mann sich vorstellte. Ein Heiler. Ein Heiler also. Na Und? Was spielte das schon für eine Rolle? Sie war nicht da. Keiner war da. Nur ein Traum. Was machte er hier überhaupt? Immer noch völlig neben sich stehend wanderte sein Blick zurück zu dem fremden Zauberer, streifte dabei den Nachttisch, kam ins Stocken. Sein Zauberstab. Da lag sein Zauberstab. Doch dann gewahrte er dahinter etwas anderes, kleineres, das es augenblicklich schaffte die Lethargie, die sich in ihm breit gemacht hatte, zu durchbrechen. Hastig und mit bebenden Fingern schloss seine Hand sich um den silbern schimmernden Ring, drehte ihn vorsichtig um die Inschrift darin entziffern zu können ‚Ariane 04. Juli 1998‘. Für einen Moment schien sein Herz auszusetzten, ehe es einen gewaltigen Hüpfer machte. Kein Traum. Das hier war die Wirklichkeit. „Ari…“, krächzte er völlig heiser, den Ring fest an sich gepresst „Wo ist meine Frau?“ Irritiert ob der seltsamen Reaktion seines Patienten, sah der Heiler ihn an „Wir haben sie nach Hause geschickt. Sie war die ganze Nacht hier. Ihr Sohn und Mr. Potter sind draußen, falls sie die Beiden sehen möchten…“ Sirius schloss die Augen und atmete tief durch. Kein Traum. Kein Traum… Mit jedem Atemzug schien die Kälte mehr zu weichen. „Beide“, sagte er entschieden, während er den Ehering auf seinen Finger schob. Etwas erstaunt, ob der so plötzlich zurückgekehrten Kraft in der Stimme des eben noch so gebrochenen Mannes, nickte der Heiler rasch „Dann werde ich sie holen.“

Die Erleichterung stand den jungen Männern deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie kurz darauf das Zimmer betraten. Jamie zog seinen Vater in eine feste Umarmung. „Dad…“, krächzte er heiser, kaum fähig ein Wort herauszubringen. Harry ging es nicht viel anders. Auch seine Stimme klang furchtbar rau. „Sirius… Man bin ich froh…“, würgte er gerade so heraus, als er ihn ebenfalls fest an sich drückte. Seine Stimme schien plötzlich in Sirius’ Kopf widerzuhallen. „Sirius…Nein…”, ein verzweifelter Schrei, der über die Lichtung gellte, ließ die Erinnerungen wieder an ihren Platz rutschen. Der Hinterhalt… Die Dementoren… Sirius schauderte. Selbst nicht in der Lage etwas herauszubringen, schluckte er schwer. Die Beiden musterten ihn aufmerksam. Sie mussten sich wirklich Sorgen gemacht haben. „Hey“, krächzte er bemüht lässig „Ihr tut ja grade so, als ob ich kurz vor dem Abkratzen gewesen wäre…“ Keinem der jungen Zauberer gelang ein Lächeln. „Das nicht“, antwortete sein Sohn schließlich mit deutlich belegter Stimme „Aber es sah auch nicht wirklich gut aus…“ Auffordernd blickte Jamie zu Harry und dieser nickte langsam, ehe seine grünen Augen sich auf Sirius richteten „Erinnerst Du Dich an den Angriff?“ Sirius nickte schwer. Ihm war nicht entgangen, wie selten ernst sein Sohn reagiert hatte. Für einen Moment traf grau auf grau und sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als ihm klar wurde, wie viel Sorgen Jamie sich gemacht haben musste.
Nach Harrys erklärenden Worten war ihm auch klar warum. Merlin! War er wirklich so lange weggetreten gewesen? „Mum ist fast durchgedreht“, sagte sein Ältester schließlich leise „Vor allem weil die Heiler niemanden zu Dir lassen wollten. Gestern Abend ist sie dann richtig ausgetickt… Ich hab Mum noch nie so erlebt.“ Unfähig den Blick von seinem Sohn abzuwenden, starrte Sirius ihn an, schien jedes seiner Worte aufzusaugen. Jamie schluckte kurz. Die Anspannung fiel wie ein schwerer Stein von ihm ab, ließ ihn freier atmen. Auch wenn er gestern nicht weniger aufgebracht neben seiner Mutter gestanden hatte – jetzt da alles überstanden war, zauberte die Erinnerung ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht.
„Mum hat die Ausführung des Heilers Dich auf die dauerhaft fluchgeschädigten Station zu verlegen, wenn Du in den nächsten Stunden nicht aufwachst, überhaupt nicht gefallen. Ein wütender Drache ist harmlos dagegen… Der Heiler sah ziemlich geschockt aus, als sie ihm unmissverständlich klar gemacht hat, dass sie das nicht zulassen würde. ‚Entweder Sie finden einen Weg meinem Mann zu helfen oder ich werde ihn mit nach Hause nehmen!‘ hat sie ihn angeblafft. Sie war stinksauer, dass sie Dich dort einquartieren wollten… Der Heiler hat zwar versucht sie zu überzeugen, dass Du dort besser aufgehoben wärst, aber damit ist er nicht weit gekommen. ‚Dann stellen wir eben einen Heiler ein!‘ hat sie gefaucht ‚Für irgendetwas muss das verdammte Gold doch gut sein!‘ Spätestens als Mum ihm ihren Zauberstab vor die Nase gehalten hat, ist ihm klar geworden wie ernst es ihr damit ist…“, ein breites Grinsen brach sich endgültig Bahn und Sirius erwiderte es mit leuchtenden Augen.
Auch Harry konnte sich nicht mehr zurückhalten – auch wenn er sich nicht ganz so unbeschwert dabei fühlte. In ihrem Zustand hätte Aria etwas Ruhe wesentlich mehr gut getan. Merlin – wenn die Beiden wüssten… Aber er hatte ihr hoch und heilig versprechen müssen zu schweigen. Was zumindest für Sirius auch erst einmal besser war. Denn in einem Punkt war Harry sich völlig sicher: Nichts und niemand würde Sirius Black sonst noch in diesem Bett halten können.
„Weiß sie schon Bescheid?“, fragte dieser gerade, aber Jamie schüttelte schon den Kopf „Wir wollten erst mal selber sehen, wie es Dir geht. Die Heiler werden ohnehin gleich kommen um Dich richtig durchzuchecken, dann geben wir ihr Bescheid. Wäre ohnehin besser, wenn sie noch etwas schlafen würde – auch wenn ich daran nicht glaube“, Jamie verdrehte die Augen und Harry seufzte innerlich auf. Nein, vermutlich schlief sie nicht, auch wenn Bill und er ihr ordentlich ins Gewissen geredet hatten. Hatte der älteste Weasley sie heute Morgen doch dabei erwischt, wie sie mit leicht grünlichem Gesichtsausdruck und vor den Mund geschlagener Hand in der Krankenhaustoilette verschwunden war. Er hatte nicht lange eins und eins zusammen zählen müssen – schließlich war Bill selbst Vater zweier Kinder, sein Jüngster gerade einmal ein paar Monate alt. Aber Harry machte sich keine Illusionen. Aria machte sich viel zu viel Sorgen um Sirius, um wirklich Ruhe finden zu können.
„Sie war die ganze Nacht nicht von dort draußen weg zu kriegen“, erzählte Jamie bereits weiter und Sirius grinste glücklich „Ich habe keine Ahnung, wie Bill es geschafft hat, aber als er heute Morgen hier war um zu sehen wie es Dir geht, hat er es doch tatsächlich geschafft sie wenigstens für ein paar Stunden nach Hause zu schicken. Sie wollte heute Nachmittag wieder kommen. Claire ist bei ihr, sie kümmert sich ein bisschen um Rem. Auch wenn ich nicht glaube, dass Grandma Winky dabei wirklich Verstärkung braucht…“, er zwinkerte bedeutungsvoll und sein Vater lachte bellend auf. „Aber es wäre wirklich besser, wenn sie noch etwas schlafen würde. Die Nacht im Warteraum war alles andere als erholsam. Sie hat heute Morgen ganz schön übel ausgesehen.“ Jamies Züge wurden merklich ernster und auch Sirius nickte plötzlich betreten. Diese Stunden mussten für Ari die Hölle gewesen sein. „Dann ist es besser Ihr verschwindet gleich. Sagt ihr, dass alles okay ist – und dass ich sie vor heute Mittag hier nicht sehen will! Sie soll erst ein bisschen schlafen.“ Jamie begann zu schmunzeln „Das wird ihr nicht gefallen…“ Sirius seufzte „Mir auch nicht, das kannst Du mir glauben. Aber die Untersuchung wird ohnehin eine Weile dauern. Und ich will nicht, dass ich nach Hause komme und Ari dann gleich hier einliefern kann…“ Der Heiler erschien in der Tür, diesmal mit einem Kollegen im Schlepptau. Noch einmal griff Sirius nach der Hand seines Sohnes „Jamie?“ „Ja, Dad?“ „Sag ihr, ich freu mich auf heute Nachmittag.“
Zu ihrer Überraschung fanden die beiden jungen Zauberer Aria wenn schon nicht im Bett, so doch immerhin auf dem Sofa im Wohnzimmer vor, während Claire mit Remus nicht weit von ihr entfernt auf dem Boden spielte. Tränen der Erleichterung rannen über ihre Wangen, als Jamie schließlich geendet hatte. Sirius war wieder bei sich… Zum ersten Mal seit der schrecklichen Nachricht konnte sie wieder frei atmen, fiel die Beklemmung von ihr ab. Es ging ihm gut. Es ging ihm wirklich gut… Aria lachte befreit auf, als Harry mit eindeutigem Unterton noch einmal Sirius Worte wiederholte. „Zu Befehl“, sagte sie leise, erhob sich aber ohne Widerspruch vom Sofa. „Sirius“, war alles was sie murmelte, als sie sich kurz darauf glücklich in ihre Decken hüllte. Es dauerte keine Minute, da war sie auch schon eingeschlafen.

Unruhig wanderte Sirius Blick schon wieder hinauf zur Uhr, deren Zeiger sich allerdings kaum weiterbewegt zu haben schienen. Es war immer noch erst kurz vor zwei. Missmutig wandte er sich erneut dem Kreuzworträtsel im Tagespropheten zu. Sicher, Bill war hier gewesen und hatte ihm etwas Gesellschaft geleistet – aber auch der hatte wieder zur Arbeit gemusst. Genauso wie Harry, von dem das Zaubereiministerium jetzt, da sein Pate außer Gefahr war, endlich einen detaillierten Bericht erwartete. Wenigstens hatte er ihm etwas zu lesen gebracht. Sirius seufzte. Eigentlich war es ja erst ein paar Minuten her, dass die Beiden gegangen waren. Innerlich schalt er sich selbst für seine Unruhe. Natürlich würde sie kommen. Er selbst hatte doch darauf bestanden, dass sie erst heute Nachmittag kommen sollte. Und doch… Seit er heute Morgen erwacht war, konnte er es kaum erwarten Ari endlich in seine Arme zu schließen. Sich zu vergewissern, dass sie wirklich da war. Ob sie Rem wohl mitbringen würde?
Das Getrappel kleiner Füße auf dem Flur ließ ihn unwillkürlich den Atem anhalten, während ein durch die Türe gedämpftes, leicht bellendes Lachen zu ihm drang. Sirus atmete tief durch und ein angenehmes Gefühl der Wärme begann sich in ihm breit zu machen. Seine Jungs. Das waren eindeutig seine Jungs. Dann konnte Ari nicht weit sein. Ein breites Grinsen legte sich auf sein Gesicht, als sich jetzt die Türe öffnete. Für einen Moment schien der kleine Remus wie erstarrt, musterte etwas eingeschüchtert das fremde Zimmer, doch Jamie, der die Klinke heruntergedrückt hatte schob ihn bereits vorsichtig vorwärts. Aber da hatte Rem seinen Vater auch schon ausgemacht. Die Scheu verflog. „Daddy!“, freudestrahlend rannte er auf ihn zu, ließ sich von Sirius auf sein Krankenbett ziehen, drückte sich eng an den Körper seines Vaters, der seine Arme fest um ihn schlang „Rem.“ Suchend glitt sein Blick zu seinem Ältesten, der grinsend die Szene beobachtet hatte „Jamie.“ „Hi, Dad.“ Doch da wurde seine Aufmerksamkeit auch schon von einer Bewegung an der immer noch offenstehenden Türe auf sich gezogen. Die grauen Augen begannen zu strahlen. „James Sirius Property! In einem Krankenhaus wird nicht gerannt!“, der gespielt vorwurfsvolle Ton ließ seinen Sohn nur noch breiter grinsen, doch die Antwort ging gänzlich an Sirius vorbei. Alles was in seinen Gedanken noch Raum einnahm, war die inzwischen lächelnde, schwarzhaarige Hexe, die mit Claire zusammen das Zimmer betreten hatte. Sie war da. Ari war da.

„Na, Rem? Was meinst Du? Lassen wir Mummy und Daddy mal ein bisschen alleine?“, wandte Jamie sich eine Stunde später an seinen kleinen Bruder, dem es sichtlich langweilig wurde „Was hältst Du davon, wenn wir zusammen auf den Spielplatz gehen?“ Remus begann zu strahlen. Er liebte den kleinen Spielplatz, der gar nicht mal so weit entfernt vom Cottage lag. Meist war er kaum zum Nachhausegehn zu bewegen. „Bieli“, krähte er glücklich und klatschte vor Freude in die kleinen Hände „`em `amie Bieli deht.“ „Und Claire nehmen wir auch ein bisschen mit, ja?“ Der Kleine nickte begeistert „Dlaire au.“
Lächelnd blickten Aria und Sirius ihren beiden Söhnen hinterher, wie sie - der Kleine auf dem Arm des Großen – zusammen mit Claire zur Tür hinaus verschwanden. „Er wird mal ein wundervoller Vater werden“, lächelte Aria und ihr Blick wanderte zärtlich zu Sirius „So wie Du…“ Er grinste als er sie zu sich herunterzog um sie zu küssen „Dir ist schon klar, dass wir dann Großeltern werden würden?“ Aria seufzte, ehe sie leise lachte „Ist wohl nicht zu vermeiden.“ „Mal sehen, wer schneller ist mit dem nächsten Baby…“, Sirius‘ Augen funkelten herausfordernd. „Da Claire nach der langen Ausbildung erst mal noch ein, zwei Jahre arbeiten will, haben wir da gute Chancen…“, entgegnete sie schmunzelnd, ihm wohl weislich verschweigend, dass diese Frage schon entschieden war. Das hier war nicht der richtige Moment. Nicht so. Er sollte erst nach Hause kommen.
Sirius winkte ab. „Das hat Ginny auch gesagt…“, ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht „So gesehen wird Krone auf jeden Fall vor mir Grandpa.“ „Ich wünschte die Beiden hätten das erleben dürfen“, flüsterte Aria leise und Sirius zog sie fest in seine Arme. „Ich auch, meine Süße, ich auch… Aber ich bin sicher, dass sie sich freuen. Wo auch immer sie jetzt sein mögen.“ Aria nickte leicht. Für einen Moment herrschte Stille, während sie sich in seine Arme schmiegte. Aufmerksam musterte Sirius ihre Züge. Sie sah furchtbar müde aus.
„Ari?“, raunte er leise. „Hm?“ „Was hältst Du davon schon einmal auszuprobieren, wie das ist mit einem Grandpa das Bett zu teilen?“, das Grinsen war aus seiner Stimme herauszuhören. „Sirius!“, gespielt empört richtete sie sich auf, sah den Schalk in seinen Augen blitzen „Wir sind immer noch im Krankenhaus!“ „Leider ja“, sein Blick wurde ernster „Und wenn Du Dich nicht bald ausruhst werden sie Dich gleich hier behalten. Also komm schon her…“, raunte er, während er einladend die Bettdecke hob „Ich verspreche Dir auch artig zu sein… Bis zur nächsten Visite sind es noch zwei Stunden. Na komm schon…“ Sein Hundeblick ließ sie lächeln „Na gut. Aber nur ein bisschen…“ Es dauerte nicht lange und die ruhigen Atemzüge an seinem Hals verrieten, dass sie eingeschlafen war. Zu groß war die Erschöpfung gewesen.
Äußerst zufrieden genoss Sirius das Gefühl sie einfach in seinen Armen zu halten – wenn auch zum ersten Mal seit so vielen Jahren in sämtlicher Bekleidung. Die Erinnerung an ihre erste gemeinsam verbrachte Nacht zeichnete ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht. Es war immer noch da, als die Wärme und der Rhythmus ihres gleichmäßigen Atems auch ihn ins Reich der Träume gleiten ließen.

Als der Heiler geraume Zeit später den Kopf zur Türe hereinstreckte um nach seinem Patienten zu sehen, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Merlin! Hatte diese Hexe denn überhaupt keinen Verstand? Spielten ihre Hormone so komplett verrückt? Er hatte sie doch vor den Anfällen ihres Mannes gewarnt – hatte ihr doch berichtet, wie dieser im Schlaf um sich geschlagen hatte. Wie konnte sie das Schicksal nur so herausfordern? In ihrem Zustand?
Hatte Harry Potter persönlich ihn doch noch am Morgen darauf hingewiesen, dass Mrs. Black ganz sicher nicht nachgeben würde und er ihr im Hinblick auf ihre Schwangerschaft unnötige Diskussionen ersparen sollte… Und nun scherte sich die Hexe selbst offenbar nicht im Geringsten um ihre Gesundheit – oder die ihres ungeborenen Kindes. Ein einziger Schlag konnte genügen…
Wie um seine Befürchtungen zu bestätigen, begann der Mann sich in diesem Moment zu regen, kamen die heiseren, unverständlichen Laute über seine Lippen… Merlin! Hatte dieses Weib nicht einfach vorsichtiger sein können? Musste er jetzt auch noch den Helden spielen? Genervt näherte sich der Heiler dem Bett, den Zauberstab fest in der Hand um im Notfall sofort eingreifen zu können. Unruhig begann der Kopf seines Patienten hin und her zu zucken. Doch noch ehe der Heiler seinen Stab heben konnte, strichen die Finger der Hexe behutsam über das schweißnasse Gesicht ihres Mannes, beruhigende Worte murmelnd, leise auf ihn einsprechend „Schhh… Ich bin da. Alles ist gut. Ich bin da… Harry hat sie gerächt… Jamie geht es gut… Er ist mit Rem auf dem Spielplatz… Alles ist gut… Ich bin ja da… Ich lass Dich nicht allein. Ich liebe Dich. Alles ist gut… Ich bin ja da…“ Die verkrampften Züge des Mannes entspannten sich sichtlich „Ari…“ „Ich bin da… Ich liebe Dich… Ich bin da…“ Ohne aufzuwachen zog er seine Frau im Schlaf enger an sich, atmete sichtlich entspannter. Die abgehackten Worte aus seinem Mund wurden leiser, sanfter, ehe er schließlich ganz zur Ruhe kam.
Der Blick der Hexe war unergründlich, als er sich jetzt auf den erstaunten Heiler richtete, leise aber deutlich ihre Worte wiederholend „Es ist alles gut… Ich bin da…“ Für einen Augenblick starrte er verblüfft in die schwarzen Augen, dann senkte er den Blick, nickte verstehend. ‚Sie wissen nichts über meinen Mann! Sie haben keine Ahnung! ‘, hallten ihre Worte vom Vortag in seinen Ohren. Sie hatte Recht gehabt. Niemand im St. Mungo wäre in der Lage gewesen ihn ohne Trank oder Zauber zu beruhigen. Und selbst der beste Obliviator wäre nicht in der Lage ihm diese offensichtlich qualvollen Erinnerungen zu nehmen. Nicht über so viele Jahre, mit so vielen Verknüpfungen. Nachdenklich musterte der Heiler die schmale Person, deren dunkle Augen immer noch fest auf ihn gerichtet waren. Sie hatte Recht behalten und sie wusste es. Er seufzte resigniert. Warum unnötig einen weiteren Anfall in der Nacht herausfordern, wenn es offensichtlich anders ging? Entschlossen erwiderte er ihren Blick. „Ich möchte die nächste Untersuchung noch abwarten. Wenn dann nichts dagegen spricht, können Sie ihn mit nach Hause nehmen.“

Sirius erwachte, als die Tür sich mit leisem Klicken hinter ihr schloss. Sein Blick streifte den Wecker – eindeutig zu früh, um aufzustehen. Ari würde also gleich wiederkommen. Ein sanftes Lächeln erschien auf den Zügen des Zauberers, als er seinen Sohn neben sich wahrnahm, der selig schlief. Der Schnuller war herausgefallen, doch die Atemzüge gingen ruhig und regelmäßig. Ein sicheres Zeichen, dass der kleine Remus so schnell nicht aufwachen würde. Umso besser. Dann würde Ari wenigstens für ein kurzes Weilchen ihm alleine gehören. Ein sehnsüchtiger Seufzer schlich sich über seine Lippen. Wie gerne hätte er sie die ganze Nacht in seinen Armen gehalten, ihre Nähe, ihre Wärme genossen… Doch auch für Remus waren die letzten Tage hart gewesen – und sie liebten ihren Sohn beide zu sehr, um ihren eigenen Wunsch nach Liebe und Geborgenheit über den des Kleinen zu stellen. Also hatte er die Nacht zwischen ihnen im Bett verbracht.
Sirius seufzte erneut. Wo sie nur blieb? Vorsichtig setzte er sich auf, bedacht darauf den Kleinen nicht zu wecken, und lehnte sich an den Kopfteil des Bettes. Wieder streifte sein Blick den Wecker. Allmählich fragte er sich, ob sie überhaupt noch einmal ins Bett kommen würde. Konnte sie nicht mehr schlafen? Hatte sie vielleicht schlecht geträumt? Es wäre kein Wunder gewesen…
Während er sich noch fragte, ob er vielleicht nach ihr sehen sollte, bemerkte er das leise Geräusch an der Türe, das Drücken der Klinke. Sie trug immer noch ihr Schlafshirt. Ein schuldbewusstes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie sah dass er wach war. „Hab ich Dich geweckt? Tut mir Leid“, flüsterte sie kaum hörbar. Sirius schüttelte leicht den Kopf. „Nicht so schlimm“, raunte er genauso leise „komm her…“ Doch sie hatte ohnehin schon diesen Weg eingeschlagen. Offensichtlich hatte sie denselben Gedanken gehabt. Rasch hob er die Bettdecke hoch und sie schlüpfte darunter. „Wo warst Du denn so lange? Du bist ja ganz kalt“, raunte er, während sie ihr Knie über seine Beine schob um auf seinen Oberschenkeln Platz zu nehmen. „Ich wollte Dir etwas geben, bevor Rem aufwacht…“ Jetzt, da seine Augen sich an die erneute Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er auch, dass sie irgendetwas in den Händen hielt.
„Danke! Aber jetzt brauch ich erst was anderes“, hauchte er in ihr Ohr, während er das kleine Päckchen nahm und auf den Nachttisch stellte. Aria wollte leise protestieren, doch er verschloss ihre Lippen bereits mit seinem Mund. Hielt sie fest in seinen Armen, während er sie innig küsste. Ein leicht schmatzendes Geräusch ihres Sohnes ließ sie innehalten. Aria lächelte „Vielleicht solltest Du auspacken…“ Sirius griff nach seinem Zauberstab „Lumos.“ Das kleine Licht genügte. Vorsichtig legte er ihn ab und nahm das Päckchen. Erwartungsvoll sah Aria ihn an, die Unterlippe wieder einmal zwischen die Zähne gezogen, als er jetzt die Schleife aufzog… Beobachtete jede Regung seines Gesichts, als er den Deckel abnahm… Die rosa Babyschuhe anstarrte… Überrascht weiteten sich seine Augen, ehe er begriff, was er da sah. „Heißt das…?“, stammelte er fassungslos und suchte die Antwort in ihren Augen. Aria nickte rasch. „Sicher?“ „Ganz sicher!“, hauchte sie. Seine Augen blitzten auf und überwältigt riss er sie an sich. „Au“, keuchte sie kurz auf und erschrocken ließ er sie los. „Ari?“ Sie lachte schon wieder „Nur die Schachtel…“ Grinsend zog er sie zwischen ihnen heraus und stellte sie zur Seite. Allerdings nicht ohne noch einen weiteren Blick auf die rosafarbenen Babyschuhe zu werfen. Sein Grinsen wurde breiter. Zärtlich zog er sie wieder näher an sich, nahm ihr Gesicht in beide Hände. Seine Züge wurden wieder ernster, gefasster, doch das Strahlen seiner grauen Augen blieb unverändert, während sie tief in ihren schwarzen versanken. „Ich liebe Dich! Ich liebe Dich, Ari!“, murmelte er völlig heiser, bevor er sie sehr sanft küsste. „Und es wird wirklich ein Mädchen?“, fragte er leise, als sie sich irgendwann voneinander lösten „Bist Du schon so weit, dass es eindeutig ist?“ „Anfang zweiter Monat“, sie lächelte „Und ja, es wird ein Mädchen. Es war nur schwach zu sehen – aber eindeutig rot, ja.“ Wieder fanden seine Lippen ihren Weg, liebkosten sanft die ihren, ehe er zögernd wieder innehielt „Ari? Seit wann weißt Du es?“ Der leichte Schatten der über ihr Gesicht huschte entging ihm nicht. „Seit Dienstag… Mir ist schon seit ein paar Tagen morgens schlecht, aber ich wollte es ganz sicher wissen, ehe ich Dich damit überrasche…“ „Dienstag? Merlin! Ausgerechnet…“, die Erkenntnis durchzuckte ihn.
„Geht’s Dir gut?“, besorgt sah er sie an. Aria nickte lächelnd „Jetzt wo ich Dich wiederhabe geht’s mir fantastisch.“ „Aber die ganze Aufregung…“ Sacht verschloss sie seinen Mund mit einem Finger „Es ist alles okay. Poppy war da und hat mir einen Beruhigungstrank gegeben.“ „Und Du hast ihn genommen?“, zweifelnd sah er sie an. „Habe ich, ja. Ich konnte einen brauchen.“
Fest zog er sie in seine Arme, drückte sie behutsam an sich, strich ihr immer wieder beruhigend über die Haare, den Rücken. „Ich hatte schon befürchtet, Du kommst erst zu Dir wenn ich dick und rund bin und wirst wieder überrumpelt. Dabei sollte es doch einmal von Anfang an perfekt sein…“ „Es ist perfekt, Süße…“, raunte er heiser, begann erneut sie zu küssen. Ihre Haare, ihre Schläfen, ihr ganzes Gesicht. „Ich liebe Dich… Ich liebe Dich so sehr…“, flüsterte sie mit trockener Kehle, ehe sie selbst seine Lippen suchte, ihn in zärtlicher Leidenschaft küsste… Sirius presste sie an sich, spürte, wie ihr Becken sich tiefer in seinen Schoss schob, ihr Kuss ihm den Atem raubte, während sein kleiner Freund soeben ein Eigenleben entwickelte…
„Ari?“, raunte er unweit von ihrem Ohr entfernt, während seine Lippen zärtlich ihren Hals hinaufglitten. Sein Atem verursachte ein Prickeln auf ihrer Haut als er innehielt „Ist Dir sehr schlecht?“ Auch ihre Stimme war nur ein Flüstern „Überhaupt nicht…“ Erstaunt schob er sie etwas von sich um sie ansehen zu können „Wie überhaupt nicht?“ „Ich fühl mich wundervoll…“, antwortete sie sanft und ein schelmisches Lächeln erschien „Zumindest nachdem ich der Kloschüssel jeden Morgen einen schönen Tag gewünscht habe.“ Im ersten Moment wusste Sirius nicht was er davon halten sollte. Bei den Jungs hatte sie sich fast nie übergeben – und jetzt fast jeden Morgen? Dafür war ihr immerhin nicht mehr den ganzen Tag schlecht… „Mir geht’s wirklich gut…“, raunte sie. Ihre Fingerspitzen, die über seinen Nacken strichen, ließen ihn angenehm erschauern. Merlin! Dass sie immer noch diese Wirkung auf ihn hatte… Langsam zog er sie wieder fester an sich, suchten seine Lippen die ihren… Hingebungsvoll erwiderte sie den Kuss, schob sich näher an ihn… Ihren Schoss jetzt ganz an seinem Becken reagierte er sofort. Aria lächelte in den Kuss hinein, als sie spürte wie der Druck gegen ihr Schambein sich erhöhte. „Er hat Dich auch vermisst“, raunte Sirius heiser. Sie lachte leise und zärtlich. „Oh ja, den Eindruck habe ich auch… Leider wird er noch ein bisschen warten müssen…“, Aria seufzte bedauernd und ein bedeutungsvoller Blick traf ihren kleinen Sohn, der sich mittlerweile zu regen begann. Sirius‘ Lippen glitten sanft ihren Hals entlang. Sie biss sich auf die Unterlippe um ein erneutes Seufzen zu unterdrücken und schloss die Augen. Sein heiseres, kehliges Lachen an ihrem Ohr ließ sie erschauern. Sanft streifte sein Mund ihr Ohrläppchen, raunte ebenso leise Worte „Vielleicht sollten wir Winky nach dem Frühstück etwas mit Rem in den Garten schicken…“ Aria schluckte schwer, bevor sie kaum merklich nickte „Das sollten wir. Das sollten wir eindeutig…“

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So, der 'Countdown' läuft: Noch zwei Chaps und der Epilog!
Wär trotzdem schön, wenn Ihr noch nen Kommi da lassen würdet, wie die Chaps bei Euch ankommen. (Sind zeitlich ja jetzt deutlich mehr auseinander...)


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