Ăhm... Mal ganz vorsichtig den Kopf um die Ecke streck und das Genick einzieh...
Ja, ich hab's auch endlich mal geschafft... Nach zigmal umformulieren und Szenen ausbessern, etc. jetz also endlich der zweite Teil... Ich hoffe ihr könnt mir die lange Wartezeit verzeihen!
Vielen Dank fĂŒr Eure Kommis!!!
@ hermine1965: Dankeschön! Harry wird sich allerdings in dieser Hinsicht doch bedeckt halten. SchlieĂlich will er nicht, dass sein Pate dann doch noch wegen Mordes in Askaban landet :-) Aber ich seh das auch so. Snape ist durchaus kein Engel. 'Der arme Snape und die bösen Marauder'-Theorien kann ich deshalb auch gar nicht ab...
@ Vöna: Hoffe mal, Du bist nicht zu sehr auf Entzug gewesen (ganz vorsichtig um die Ecke blinzel). Danke fĂŒr Deine aufbauenden Worte!!! Snape ist in seinem Hass auf Sirius unverbesserlich. Zu seiner Ehrenrettung (sofern es sowas bei ihm gibt *hust*) muss ich aber sagen, dass er von Aris Schwangerschaft eben nichts wusste. DAS war nichts, das Malfoy ihm hĂ€tte erzĂ€hlen mĂŒssen. Und Ari wusste nichts von der ganzen Geschichte damals, weil die Beiden da ja noch nicht zusammen waren - sind ja erst in etwa eineinhalb Jahre spĂ€ter zusammengekommen. Und Sirius gegen Snape? Ich hoffe Du bist nicht zu sehr enttĂ€uscht, wie das ausgeht!
@ ilena malfoy: Freut mich, dass Du weiterlesen willst!!!Werd mal sehen was sich machen lĂ€sst. Ein paar Chaps hab ich ja noch ausstehen... Das Chap ist nicht viel kĂŒrzer als der erste Teil*öhm* Remus ist nix passiert. Der ist bald wieder munter :-) Hab mich so etliche Male gefragt, was damals passiert sein könnte, dass Sirius so einen Blödsinn macht und es offensichtlich noch nicht mal richtig bereut. Bin gespannt, wie du meine Version findest! Und SNape? Nun ja *ganz breit grins* Ich gehöre definitiv nicht zur 'armer Snape Fraktion' :-)
@ 2 of the Marauders: Sirius hatte seine ganz eigenen GrĂŒnde! Deine Version der Ereignisse kenn ich ja schon. Hier also meine :-) Rem geht es gut. Das hĂ€tt ich dann doch nicht fertig gebracht dem Kleinen was zu tun. Auch wenn ich Euch ursprĂŒnglich doch etwas mehr zappeln lassen wollte. Aber es kommen noch zwei 'theatralischere Chaps', da wĂ€r das dann doch zuviel gewesen ;-) Snape ist ein... (Ich sags lieber nicht) - und wenne s um Sirius geht sieht er einfach nur noch rot.
@ Elbe: Malfoy hat ihm hauptsĂ€chlich unter die Nase gerieben, dass Ari vor der gesamten SchĂŒlerschaft ausgeplaudert hat, dass sie ihn nicht ausstehen kann - und natĂŒrlich, dass sie seine Rolle im Kampf nicht fĂŒr ErwĂ€hnenswert hielt, diese Richtung eben. Ari wusste nichts von der Geschichte damals. Zu dem Zeitpunkt war sie noch nichtmal in Sirius verliebt und zusammengekommen sind sie erst etwa eineinhalb Jahre spĂ€ter. Und wie Sirius bereits sagte - keiner hat groĂ was erzĂ€hlt... Jetzt allerdings hat sie genug mitbekommen. Sie hat zwar nicht so getan als ob sie schlafen wĂŒrde, sondern war einfach zu mĂŒde um die Augen offenzuhalten - aber das lĂ€uft auf das selbe hinaus :-) Freut mich, dass Du weiterlesen willst!!! Ein paar Chaps kommen durchaus noch - mal sehen, ob ich noch ein paar Szenen einfĂŒge, die mir so im Kopf rumschwirren...
Jetzt habt Ihr aber lange genug gewartet!
Los geht's!
Kapitel 37/2: Snape
Ginny, die ihre Reaktion verfolgt hatte, hatte ebenfalls bemerkt was vor sich ging. âAria!â, rief sie und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf die schwarzhaarige Hexe âWie fĂŒhlst Du Dich?â âNur noch ein bisschen mĂŒdeâŠâ, kam es leise zurĂŒck, wĂ€hrend ihre Augen unverwandt Sirius ansahen, der sichtlich bleich und verstört zu ihr hinuntersah. âRem?â, flĂŒsterte sie, doch Sirius schien völlig versteinert. Hermine beeilte sich an seiner Stelle zu antworten âEs geht ihm gut. Ihr könnt morgen nach Hause.â
âNach Hauseâ, hallte es in Siriusâ Kopf wieder ânach Hauseâ. Hatte er ĂŒberhaupt noch eines? Wie wĂŒrde Ari die Sache sehen? Er hatte sich keine Gedanken mehr um die ganze Sache gemacht⊠Aber jetzt? Snape hatte sie wegen dieser alten Geschichte angegriffen⊠WĂŒrde sie mit einem beinahe Mörder weiter unter einem Dach leben wollen? Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie seine letzten SĂ€tze gehört hatte. Ohne ĂŒberhaupt etwas mitzubekommen starrte er sie an.
Hermines besorgte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken âAria â was ist los? Irgendetwas stimmt doch nicht?â âIch⊠Ich spĂŒr ihn nichtâŠâ, stammelte sie und die Angst in ihrer Stimme war förmlich greifbar âEr strampelt nichtâŠâ Plötzlich alarmiert wagte Sirius nun doch einen Blick auf ihre bleichen ZĂŒge. âEr schlĂ€ftâŠâ, redete Hermine beruhigend auf Aria ein âMme Pomfrey hat gesagt es geht ihm gut. Er ist nur erschöpftâŠâ Hilfesuchend schweifte ihr Blick von Hermine zu dem Gesicht mit den sturmgrauen Augen. âEs geht ihm gutâ, raunte er heiser, mit immer noch verkrampften ZĂŒgen, wĂ€hrend seine Hand sich zu verselbstĂ€ndigen schien und sanft ĂŒber ihren Bauch strich âEs geht ihm gutâŠâAria schloss die Augen und atmete tief durch. UnwillkĂŒrlich fuhr seine zweite Hand ĂŒber ihre Stirn, strich eine ihrer Locken zur Seite. Aria öffnete die Augen und sah ihn an. âEs tut mir leidâ, flĂŒsterte sie und immer noch etwas steif schĂŒttelte er den Kopf âDas braucht es nicht. Du hast nichts Falsches getan.â Er stockte, als ihm die doppelte Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. âIch bin froh, dass Du da bistâŠâ, ruhig sah sie ihn an, wĂ€hrend ihre Hand sich auf seine legte. Nichts in ihren Augen lieĂ darauf schlieĂen, dass sich zwischen ihnen etwas verĂ€ndert haben könnte. Der Druck in seiner Magengegend lieĂ schlagartig nach und Sirius atmete erleichtert aus. âIch wĂŒrde Dich doch niemals allein lassenâŠâ, quĂ€lte er heiser hervor, ehe er endlich den letzten Zwischenraum ĂŒberwand und sie fest in seine Arme zog. âIch liebe Dichâ, raunte er leise in ihr Ohr und ebenso leise kam es zurĂŒck âIch Dich auch.â Schweigend hielten sie sich eine Weile umfangen. Erst das knarrende GerĂ€usch von Rons zurĂŒckgerutschtem Stuhl sorgte dafĂŒr, dass sie sich lösten. Der Anflug eines Grinsens erschien auf Sirius Gesicht. Sie hatten die Freunde doch glatt vergessen⊠Er kĂŒsste Aria kurz, aber sehr zĂ€rtlich, ehe er sich aufsetzte. Ein ruhiger, ernster Ausdruck lag in ihren schwarzen Augen, als sie sich ihm zuwandte, und obwohl nichts Anklagendes darin war, wusste er was kommen wĂŒrde. Jetzt, da die Besorgnis um ihr Baby etwas gewichen war, wollte sie Antworten. âSirius? Warum?â, kam es leise von ihren Lippen âWarum?â
Er wusste, dass er es ihr schuldig war. Sirius schluckte schwer. Niemand auĂer den Rumtreibern kannte die Wahrheit. Nicht einmal Dumbledore hatte er verraten weshalb er Snape so hasste â dass da mehr war, als die allgemeine Abneigung â und mehr als der Streit in dem der Hass auf den Slytherin ihn das letzte mĂŒhsam aufrechterhaltene Bisschen an ZurĂŒckhaltung hatte verlieren lassenâŠ
Fragend sahen die Freunde sich an. Ron, dem die Situation so ĂŒberhaupt nicht behagte warf einen bedeutungsvollen Blick auf Harry, doch der war selbst sichtlich hin- und hergerissen. Sirius war sein Pate und eigentlich wollte er wissen was damals passiert war â aber vielleicht war es besser, wenn er erst einmal mit Aria darĂŒber sprach? Ginny schien es Ă€hnlich zu ergehen. âVielleicht sollten wir rausgehenâ, meinte Hermine zögernd und die Anderen nickten bereits zustimmend, als Sirius den Kopf schĂŒttelte. Er schluckte trocken.
âIhr habt schon genug mitbekommen â ich⊠denke Ihr habt irgendwie ein Recht darauf auch den Rest zu erfahrenâŠâ, sagte er leise und es war mehr als deutlich wie schwer ihm das Sprechen fiel.
Keiner sagte ein Wort, wÀhrend er krampfhaft versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wo sollte er nur beginnen? Wie sollte er in Worte fassen, was damals geschehen war⊠Was Snape ihm genommen hatte?
Die Stille wurde drĂŒckend. Weich und warm strichen Arias Finger ĂŒber seinen Arm. Sie hatte in ihrem Leben selbst genug Dinge erfahren, ĂŒber die sie nicht gerne sprechen wollte â es teilweise auch nicht konnte, weil der Schmerz immer noch zu tief saĂ. Sie ahnte zumindest, wie er sich fĂŒhlen musste. Allzu deutlich spĂŒrte sie, wie er mit sich rang, keinen Anfang zu finden schien⊠âWarum Sirius? Was ist damals passiert? Was hat Snape getan, dass Du ihn am liebsten tot gesehen hĂ€ttest?â, fragte sie sanft und der Ausdruck des MitgefĂŒhls und der Sorge auf ihren ZĂŒgen war unverkennbar.
Sirius schluckte trocken. Aber es war eine völlig andere Stimme, die plötzlich kalt und schneidend durch den Raum tönte âDas wĂŒsste ich auch zu gerne.â Ruckartig richteten sich sechs Augenpaare auf den Mann, der nur wenige Meter entfernt von ihnen stand. Er musste einen Ablenkungszauber benutzt haben, um unbemerkt vorbei zu kommen. Doch dieses Thema war zu interessant fĂŒr ihn gewesen, um sich weiter bedeckt zu halten.
âDu!â, keuchte Sirius zornig auf, im Begriff sich auf den Gegner zu stĂŒrzen. Mehrere HĂ€nde griffen gleichzeitig nach ihm um ihn zurĂŒckzuhalten, wĂ€hrend Harry bereits in die Höhe geschnellt war um sich mit gezogenem Zauberstab zwischen die Beiden Kontrahenten zu stellen.
Snape ignorierte den jungen Zauberer völlig. âDas wĂŒrde ich schön bleiben lassen Blackâ, höhnte er eisig âDu willst doch nicht, dass ich das hier aus Versehen fallen lasse.â Triumphierend zog er eine mattschwarze Phiole aus seinem Umhang und hielt sie ihnen entgegen. âWas ist das?â, knurrte Sirius angriffslustig, doch Arias leise Antwort lieĂ ihn erschauern âDer Trank fĂŒr das Baby.â Snape lachte höhnisch, als er sah wie Sirius hochrot im Gesicht in plötzlich hilflosem Zorn die ZĂ€hne aufeinanderbiss und die HĂ€nde zu FĂ€usten ballte. âDas wĂŒrdest Du nicht tunâ, bemĂŒht ruhig sah Aria Snape an. âGlaubst Du das wirklich, Property?â âBlack! Sie heiĂt Black!â, knirschte Sirius und Snape lachte höhnisch âWie konnte ich das nur vergessenâŠâ, sagte er gehĂ€ssig âDeine Frau, Dein Balg⊠Fehlt nur noch Deine Antwort â nicht wahr, Black?â Bedeutungsvoll schwang er die Phiole, weidete sich mit sardonischem Grinsen an der inneren Qual seines Gegners. In Sirius brodelte es. Mit aller Kraft kĂ€mpfte er gegen den unbĂ€ndigen Wunsch sich auf den Slytherin zu stĂŒrzen, die vor Wut zusammengezogenen grauen Augen starr auf die Phiole gerichtet⊠WĂ€re da nicht die schmale Hand auf seinem Arm gewesen â er hĂ€tte fĂŒr nichts garantieren könnenâŠ
âAlso Black â ich höreâŠâ, kalt sah Snape ihn an. Sirius atmete schwer. Er brauchte eine Weile bis er sich halbwegs gefangen hatte und zu aller Verwunderung lieĂ der Andere ihm die Zeit. Vielleicht weil er ahnte, dass ein Tropfen genĂŒgen wĂŒrde, um das Fass zum Ăberlaufen zu bringen â oder weil ihm durchaus bewusst war, dass fĂŒnf Hexen und Zauberer mit gezĂŒckten ZauberstĂ€ben ihm gegenĂŒberstanden, er im Falle eines Angriffs auf jeden Fall verlieren wĂŒrde⊠TatsĂ€chlich war es eher so, dass Snape selbst es nicht zu sagen vermocht hĂ€tte. Er wusste nur eines. Auch wenn es ihm schwerfiel sich zu beherrschen - diese Antwort wollte er unbedingt haben.
In Sirius arbeitete es unverkennbar. Mit einem Mal wirkte er viel zu mĂŒde, zu verhĂ€rmt, erinnerte sein Gesichtsausdruck viel zu sehr an seine Zeit auf der Flucht. Arias Druck auf seinem Arm wurde fester. âRegulusâ, krĂ€chzte er schlieĂlich, das eine Wort mĂŒhsam hervorwĂŒrgend. âWas?â, vier ĂŒberraschte junge Gryffindors sahen ihn an, wĂ€hrend Aria neben ihm hart die Luft einsog. Snapes Augen verengten sich zu Schlitzen âRegulus Black? Was hat er damit zu tun?â MĂŒhsam beherrscht sah Sirius ihn an âDu hast mir meinen Bruder weggenommen!â âErzĂ€hl keinen Mist, Black! Regulus war damals noch kein Todesser.â Die grauen Augen wirkten wie versteinert âNein. Aber Du hast ihn zu einem gemacht. Du hast mir das letzte bisschen meiner âliebenâ Familie genommen, dass noch Bedeutung fĂŒr mich hatte.â
Snape wollte auffahren, doch ein kalter, herrischer Blick seines GegenĂŒbers und dessen harscher Tonfall lieĂen ihn nicht zu Wort kommen âDu wolltest die Wahrheit hören! Dann hör gefĂ€lligst auch zu!â Snape schnappte der Mund wieder zu. FĂŒr einen Moment sah er aus wie ein Fisch auf dem Trockenen, wĂ€hrend seine Gesichtsfarbe ins rötliche wechselte. Wieder spĂŒrte Sirius Arias Hand beschwichtigend zudrĂŒcken. AufgewĂŒhlt wandte er sich ihr zu, sah direkt in ihre Augen, spĂŒrte den sanften Zug an seinem Arm. Seufzend setzte er sich wieder zu ihr aufs Bett.
Noch einmal atmete er schwer durch â versuchte Snape auszublenden und sich ganz auf die Menschen in seiner NĂ€he zu konzentrieren. Die Menschen, die ihm wichtig warenâŠ
âEs war am Anfang unseres sechsten Jahres in Hogwartsâ, begann er schlieĂlich noch einmal und wieder fiel ihm das Sprechen sichtlich schwer âIn den Sommerferien hatte ich nach einer⊠âAuseinandersetzungâ mit meinem werten Erzeuger meinem âgeliebten Elternhausâ endgĂŒltig den RĂŒcken gekehrt und Jamesâ Eltern hatten mich groĂmĂŒtig bei sich aufgenommen⊠Ich hasste meine Eltern und ihre Ansichten â aber Reg war mein kleiner Bruder⊠Er war nur ein Jahr jĂŒnger als ich und bis ich nach Hogwarts ging waren wir unzertrennlich gewesenâŠâ, wieder atmete er tief durch âGryffindor war wie ein ĂŒbler Fluch fĂŒr meine werte ReinblĂŒterverwandtschaft⊠Und ich war nicht gerade betrĂŒbt ĂŒber diese Schande â ganz im Gegenteil besaĂ ich sogar die Frechheit stolz darauf zu sein⊠Auch wenn sie vergeblich versucht haben mir das auszuprĂŒgelnâŠâ, es gelang ihm nicht ganz die Bitterkeit aus seiner Stimme zu verbannen und Aria drĂŒckte seine Hand wieder fester. âDer Stammhalter hatte versagtâ, fuhr er schlieĂlich fort âPlötzlich lagen alle Erwartungen des âalten und ehrwĂŒrdigen Hauses Blackâ auf Regulus Schultern. Immer war ich derjenige gewesen, der den meisten Druck in dieser Hinsicht abbekommen hatte, Reg war ruhiger als ich, zurĂŒckhaltender⊠Hatte sich immer auf mich verlassen⊠Er lieĂ sich leichter einschĂŒchtern, leichter ĂŒberzeugen. Er begann einzubrechen⊠Als ich nach Gryffindor kam Ă€nderte sich einiges, aber nicht alles. Auch wenn wir uns immer mehr voneinander unterschieden, uns immer mehr voneinander entfernten - wir waren immer noch BrĂŒder⊠Ohne ihn hĂ€tte ich es niemals solange am Grimmauldplatz ausgehaltenâŠâ, ein dunkler Schatten huschte ĂŒber seine ZĂŒge, als die Vergangenheit so plötzlich wieder lebendig zu werden schien. Seine Eltern, die ihn nach seinem âAbsturzâ schlimmer als den letzten Dreck behandelten, die SchmĂ€hungen und ZĂŒchtigungen, die er ĂŒber sich ergehen lassen hatte mĂŒssen⊠Reg der plötzlich zum Fixpunkt aufgestiegen war⊠Krampfhaft versuchte er die Erinnerungen abzuschĂŒtteln, bemĂŒht ruhig weiter zu sprechen âWie zu erwarten kam Reg nach Slytherin. Auch wenn ich es mir anders gewĂŒnscht hĂ€tte, hĂ€tte er niemals die Kraft gehabt dem Wunsch der Familie zu widersprechen⊠Obwohl wir in verschiedenen HĂ€usern waren haben wir uns in mehr oder weniger regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden heimlich getroffen. Das war nicht gern gesehen bei den Schlangen, aber zu dem Zeitpunkt auch nicht wirklich gefĂ€hrlich. Immerhin war ich immer noch der Ă€lteste Spross einer fanatischen ReinblĂŒterfamilie⊠Und bis auf ein paar Wenige hĂ€tte mein eigenes Haus genauso wenig VerstĂ€ndnis gezeigt. Ich war immer noch ein Blackâ, ein bitterer Zug umspielte seinen Mund. âNachdem ich abgehauen war trafen wir uns seltener - und wir wurden vorsichtiger⊠Jetzt war ich mehr denn je ein BlutsverrĂ€ter⊠Aber wir waren nicht vorsichtig genug gewesen. Jemand war Reg gefolgtâŠâ, der bisher beinahe monotone Klang seiner Stimme wurde bei seinen letzten SĂ€tzen schĂ€rfer und erneut begann die so mĂŒhsam unterdrĂŒckte Wut zu brodeln und seine HĂ€nde ballten sich zu FĂ€usten âDu hast schon immer gerne spioniert, nicht wahr Schniefelus?â Anklagend und voller Abscheu sah Sirius zu Snape, die grauen Augen schienen ihn festzunageln. DrĂŒckend lastete die plötzliche Stille auf den GemĂŒtern, wĂ€hrend die beiden Kontrahenten sich mit verhĂ€rtenden Gesichtern anstarrten, die rechte Hand unmissverstĂ€ndlich um ihre ZauberstĂ€be gekrampft.
âRegulus hat den Kontakt daraufhin abgebrochen?â, fragte Aria leise und Sirius nickte, den Blick weiter auf Snape gerichtet. Bitterkeit und Wut waren deutlich herauszuhören, als er langsam weitersprach âNicht weil er uns erwischt hat â sondern weil er nichts besseres zu tun hatte als diese Tatsache bei den Schlangen auszutratschenâŠâ, Hass loderte in den grauen Augen auf âEin paar Tage spĂ€ter lag Reg im KrankenflĂŒgel.â Snape fuhr auf âIch hab ihn nicht angerĂŒhrt!â Sirius wollte etwas Harsches entgegnen, doch Aria war schneller âRegulus wurde angegriffen?â Sirius nickte mit zusammengebissenen ZĂ€hnen âSie haben ihn fertig gemacht⊠Er lag fast eine Woche hier drinâŠâ Snapes Gesicht zeigte plötzlich die Miene eines Menschen, der soeben etwas zu begreifen beginnt, dass er noch nicht richtig zu fassen weiĂ. Er kramte in seinem GedĂ€chtnis. Hatte er Regulus Black zu dieser Zeit doch genau im Visier gehabt⊠âEr war vom Besen gefallen!â, widersprach er heftig, als er sich erinnerte und Sirius lachte bellend auf. Es war ein bitteres Lachen âDu meinst er wurde vom Besen geholt! Und das war nicht das Einzige, was sie getan haben!â âDas ist eine LĂŒge!â, brauste Snape auf. âDas ist die Wahrheit!â, donnerte Sirius wĂŒtend zurĂŒck âIch war im KrankenflĂŒgel! Merlin, ich hab gesehen, wie Deinesgleichen ihn zugerichtet hat!â Sirius schluckte schwer, ehe er etwas leiser hinzufĂŒgte âUnd wenn ich eines ganz sicher weiĂ, dann was fĂŒr Spuren manche FlĂŒche hinterlassenâŠâ Hatte er selbst bis zu seinem sechzehnten Lebensjahr mehr als genug davon abbekommen⊠Wieder schluckte er schwer âEr sah furchtbar aus.â
âHat er Dir die Schuld gegeben?â, fragte Aria vorsichtig und unwillkĂŒrlich zog er sie etwas an sich. Die Wut auf seinen ZĂŒgen wich bitterer Resignation âDie hat er wohl eher sich selbst gegeben⊠SpĂ€testens nach dem GesprĂ€ch mit Orion und WalburgaâŠâ âWoher weiĂt DuâŠ?â âIch war dabei.â Ăberrascht sahen sie ihn an. âNicht gerade freiwillig natĂŒrlichâŠâ, knurrte er âAber im Nachhinein war es besser so.â Sirius schnaufte auf, ehe er leise und stockend zu erzĂ€hlen begann âIch wollte Reg im KrankenflĂŒgel besuchen⊠James war mitgekommen⊠Wir waren unter dem Tarnumhang - wir wollten sichergehen, dass uns keiner begegnete. Reg war noch nicht bei Bewusstsein, also warteten wir. Auf einmal hörten wir Schritte, die sich nĂ€herten und James zog mich in den hintersten Winkel⊠Als er sah wer da reinkam hat er mir einen Zauber verpasst. Ich konnte mich nicht mehr rĂŒhrenâŠâ
Im Sekundenbruchteil hatte James die erstarrte Miene und das plötzliche unkontrollierte Zittern seines besten Freundes beim Anblick der Besucher erfasst. Er hatte sofort gehandelt. Sirius hatte keinen der Beiden seit seiner Flucht zu den Potters wieder gesehen gehabt â doch der Brief, der als einzige Reaktion seiner bis dahin Eltern angekommen gewesen war, hatte keine Zweifel daran gelassen was Sirius zu erwarten hatte, sollte er ihren Weg und ihre ZauberstĂ€be noch einmal kreuzen⊠Die âSchande der Familieâ ausmerzen⊠Ihn ausmerzen⊠Sofort nach dem Lesen war der Brief in Flammen aufgegangen. HĂ€tte dem wie versteinerten SechzehnjĂ€hrigen Gesicht und HĂ€nde verbrannt, wenn James nicht reagiert und das verfluchte Pergament aus seinen HĂ€nden geschlagen hĂ€tteâŠ
James⊠Er hatte die Blacks gehasst, fĂŒr das was sie Sirius angetan hatten⊠Auch ihm war es in dieser Nacht schwer gefallen sich zu beherrschen. Wer weiĂ, was passiert wĂ€re, wĂ€re er nicht damit beschĂ€ftigt gewesen seinen besten Freund unter dem Tarnumhang fest zu halten⊠Doch Sirius hatte noch viel zu sehr unter Schock gestanden um einem Duell gewachsen zu sein - hatte er doch wegen eines simplen Besensturzes ganz sicher nicht mit dem Erscheinen seiner Erzeuger gerechnet gehabtâŠ
Wie in Trance begann er weiter zu sprechen, ein anderes Krankenbett zu einer anderen Zeit vor Augen. âSie nahmen sich nicht die Zeit zu warten bis er zu sich kam - sie halfen mit einem Zauber nach⊠Bereits nach den ersten SĂ€tzen war klar was passiert war⊠dass sie das Verhalten der Slytherins mehr als billigten⊠Sie haben sogar versucht Dumbledore eine Untersuchung der ZauberstĂ€be zu verbietenâŠâ Die empörten und erschrockenen Gesichter um sich herum nicht wahrnehmend, hallte die Stimme seiner Mutter in seinem Kopf wieder âDu hast Deine Lektion gelernt mein Sohn, nicht wahr? Du weiĂt was Du zu tun hast! Du bist ein wahrer Black! Du wirst ihn nicht wieder treffen â auĂer mit dem Zauberstab in der Hand! Dieses Scheusal! Schande meines Fleisches!â Es waren noch die harmlosesten ihrer AusfĂŒhrungen gewesen. âSie haben keinen Zweifel daran gelassen, was sie von ihrem âeinzigen Sohnâ erwarteten⊠Sie waren deutlich genug und Regulus zu schwach um Widerstand zu leisten⊠Sie hatten ihn gebrochenâŠâ Snape sah aus, als ob man ihm einen missratenen Zaubertrank eingeflöĂt hĂ€tte. Auch wenn es ihm nicht gefiel â Black hatte die Wahrheit gesagt, das war ihm klar. BedrĂŒcktes Schweigen legte sich ĂŒber den Raum.
âAber Dumbledore muss doch reagiert habenâŠâ, keuchte Hermine fassungslos âEr hat das doch sicher nicht so hingenommen⊠Doch nicht DumbledoreâŠâ âNatĂŒrlich nichtâ, abschĂ€tzig verzog Sirius das Gesicht âAber Regulus hat nicht ausgesagt⊠Er hatte genug.â Aria nickte leicht, sie hatte nichts anderes erwartet und der Blick, den Harry und Ginny wechselten verhieĂ nichts anderes. Ron zog Hermine an sich, die sichtlich aufgewĂŒhlt Snapes zu Stein erstarrte Miene betrachtete. Snape hatte Regulus verraten und dieser hatte die Konsequenzen zu tragen gehabt. âDas konnte ich nicht ahnen!â, versuchte der Professor fĂŒr ZaubertrĂ€nke sich zu rechtfertigen, doch Sirius winkte grimmig ab âDas konntest Du nicht ahnen? Verdammt! Ist das Dein Haus oder meines? Was hast Du von Slytherins erwartet?â WĂŒtend starrten die beiden Gegner sich an. âImmer noch ganz der Alte, Black! Immer waren es die Anderen!â, höhnte Snape provozierend, um das aufkommende GefĂŒhl von Schuld zu unterdrĂŒcken âWer hat ihn denn im Stich gelassen? Du musstest ja den Helden spielen und von zuhause abhauen!â Sirius sprang auf und die grauen Augen blitzten vor Zorn âDu hast doch keine Ahnung Schniefelus!â Seine Hand krampfte sich fester um seinen Zauberstab. Harrys Stimme schnitt kalt durch den Raum âGerade Du solltest wissen wie es ist wenn Eltern vor Gewalt nicht zurĂŒckschrecken!â, funkelte er Snape an, auf dessen Erinnerung anspielend, auf die er wĂ€hrend seiner Legilimentikstunden gestoĂen war. Snape zuckte zusammen âEben deshalbâ, entgegnete er mit zusammen gekniffenen Augen.
Aria hielt es nicht mehr an ihrem Platz. Siriusâ heftige Reaktion hatte ihr deutlich genug gezeigt, dass Snapes VorwĂŒrfe an eine alte Wunde gerĂŒhrt hatten â Sirius sich selbst diese Frage hundertmal gestellt haben musste. WĂ€re alles anders gekommen wenn er nicht abgehauen wĂ€re? Aber er hatte keine Wahl gehabt! âHĂ€tte er sich totprĂŒgeln oder in StĂŒcke fluchen lassen sollen?â, fragte sie aufgebracht, bereits im Begriff sich zu erheben. Ihre heftige Reaktion holte die MĂ€nner zurĂŒck in die Gegenwart. Sirius wandte sich ihr zu und sein Gesichtsausdruck wurde schlagartig besorgt âBleib liegen!â Doch Aria war viel zu aufgewĂŒhlt um seiner Aufforderung so einfach Folge zu leisten. Noch ehe Sirius sie zurĂŒck ins Bett schieben konnte, ertönte Snapes lehrerhafte Stimme âProperty! Verdammt! Tu einmal was man Dir sagt! Ich will diesen Trank nicht umsonst gebraut haben!â Ăberrascht sahen sie ihn an. âWas?â, raunzte er genervt âIch habe kein Interesse daran, dass sie das Kind verliert!â âDann hĂ€ttest Du sie nicht angreifen sollen!â, knurrte Sirius, Aria fest in seinem Arm. Snape verdrehte die Augen und zog den Mundwinkel sĂ€uerlich nach oben âAuch wenn Du mir nicht glaubst, Black â ich hatte keine Ahnung was fĂŒr Folgen das haben könnte!â, etwas leiser fĂŒgte er hinzu âUnd ich hatte damals keine Ahnung⊠Ich hatte nichts gegen Regulus - ich wollte nur Eure Treffen unterbinden⊠Ich konnte nicht zulassen, dass er vielleicht Informationen ausplappern wĂŒrde⊠IchâŠâ
Er brach ab, als sich die TĂŒr zum BĂŒro der Schulkrankenschwester öffnete und Madame Pomfrey heraustrat. âSo, Zeit fĂŒr den nĂ€chsten Trank!â, lĂ€chelte sie, wĂ€hrend sie eine mattschwarze Phiole in die Höhe hielt. Irritiert blieb sie stehen, als ihr Blick auf die kleine Versammlung in ihrem Krankensaal traf âSeverus! Ich dachte Sie wollten gleich wieder verschwinden⊠Was geht hier vor sich?â âDas wĂŒssten wir auch gerne!â, entfuhr es Harry, einen verwirrten Blick von einer der Phiolen zur anderen schweifen lassend, doch Sirius war bereits einen Schritt weiter âDu hast geblufft!â, keuchte er und Snape verzog hĂ€misch den Mund âNatĂŒrlich, Black! Ich töte kein Baby â auch nicht wenn es sich um Deines handelt.â Sirius ballte die HĂ€nde zu FĂ€usten und atmete rasselnd aus âDas hĂ€ttest Du auch nicht ĂŒberlebt.â AbschĂ€tzig blickte sein Gegner ihn an, die Abneigung in seiner Stimme nicht zu ĂŒberhören âVielleicht â vielleicht aber auch nicht.â, bemĂŒht ruhig, setzte er hinzu âAber ich hatte wirklich keine Ahnung.â
Verdutzt starrten sie ihn an, unfĂ€hig irgendetwas zu erwidern, doch Snape war noch nicht fertig âPotter! Zehn Punkte Abzug, dafĂŒr, dass Sie mich geduzt haben!â Er warf Harry die Phiole zu, die dieser reflexartig auffing. Völlig perplex starrten sie dem Meister der ZaubertrĂ€nke hinterher, als er sich abrupt umwandte um mit wehendem Umhang den KrankenflĂŒgel zu verlassen. âSchniefelus!â Siriusâ Stimme lieĂ ihn unter dem TĂŒrrahmen noch zusammenzucken und mit dem ĂŒblichen verachtungsvollen Blick drehte Snape sich noch einmal um âSolltest Du meiner Familie jemals wieder zu nahe treten â dann möge der Himmel Dir gnĂ€dig sein. Ich bin es nicht.â Ohne ein weiteres Wort fiel die TĂŒre krachend ins Schloss.
Aria zuckte zusammen. Sirius zog sie noch fester an sich. âEs ist gut, Ari⊠Ist ja alles gutâŠâ, murmelte er aufgewĂŒhlt, als er sah, wie ihr die TrĂ€nen in die Augen schossen. âDas ist esâ, flĂŒsterte sie erleichtert, wĂ€hrend sie seine Hand auf eine Stelle unterhalb ihrer Rippen schob. Die leichte Bewegung unter seinen Fingern entlockte ihm ebenfalls ein LĂ€cheln. Rem war wach.
Immer noch sprachlos reichte Harry das GefÀà aus mattschwarzem Glas an Aria weiter. Es war leerâŠ
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Im nÀchsten Chap wird Sirius - Malfoy noch kurz erwÀhnt, der (zumindest bisherige) Titel ist aber wohl bezeichnend: 'Es geht los'
Die letzte Zeit vor der Geburt...
Hoffe ich muss Euch nicht wieder solange warten lassen!
Tut mir echt verdammt leid, aber ich kriegs grad einfach nicht anders hin!
Danach sind dann noch 4 evtl. 5 Chaps angedacht (je nachdem wie ich hinkomme - vielleicht werdens auch 6 wenns sonst zuviel wird) und der Epilog...
Wobei ich noch was im Kopf hab - mal sehen...
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