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Fanfiction

Can't live without you - Unknown?

von Angel of darkness

@ Laylie: Danke für die Aufmunterung - konnte ich echt vertragen! Es ist ätzend wenn Du die Einzelteile eigentlich schon alle hast und die Verbindung will einfach nicht richtig rüberkommen... Hoffe hab's jetzt einigermaßen hingekriegt *grins*

@ norah:Thanks vielmals! Ich hab versucht Jamie so hinzukriegen, dass er von Beiden was hat... Aber sein Dad überwiegt eindeutig *grins* Auf die Sache mit der Höhle bin ich übrigens gekommen, als in 'nem Thread über die Übersetzung von 'Deathly hallows' diskutiert wurde... Und als JKR dann irgendwann mal erzählt hat, sie hätte von einer großenHalle geträumt, die ganz anders aussah als die von Hogwarts, hab ich mir irgendwie so 'ne riesige Felshöhle vorgestellt... So kam langsam eins zum andern...

@ Jojo =): Du hast den Knackpunkt klar erkannt *grins* Um sich wieder vertragen zu können, muss Sirius verstehen, was sie getan hat - und warum... Aber dafür sollte er wohl mit ihr reden... Nun - vielleicht...
FĂĽr mich war Sirius immer jemand, der seine Verletzlichkeit durch sein arrogantes Auftreten ĂĽberspielt hat - was ihm als SproĂź der LiebenswĂĽrdigen Black-family nicht allzu schwer gefallen sein dĂĽrfte...


So... Ich denke ich kann Euch mein Geschreibsel jetzt präsentieren... Chap 16 und 17 sind auch schon (fast) fertig abgespeichert - sind nur noch ein paar kleine Abstimmungen nötig... Wenn Ihr Euch erbarmt und 'nen Kommi da lasst gibt's das Nächste noch vor Ostern *zwinker und grins*



Kapitel 15:Unknown?

Das Brummen in seinem Schädel erinnerte Sirius Black eindeutig daran, dass er vielleicht doch das Eine oder Andere Glas Feuerwhiskey zu viel intus hatte… Er hasste diesen Zustand… Und er hasste das wissende Grinsen auf den Gesichtern der drei jungen Leute, denen er die Höhlengänge entlang durch Harrys Erinnerung folgte. Hoffentlich wirkte dieser widerliche grüne Trank bald, den Molly ihm vorhin wortlos in die Hand gedrückt hatte…
Sicher - als er im Grimmauldplatz festsaß hatte er auch hin und wieder der Versuchung nachgegeben, wenn der Schmerz und die Einsamkeit kaum noch zu ertragen schienen… Doch nach jeder dieser Nächte hatte ihn die Erkenntnis eingeholt. Ari hielt nichts von Besäufnissen - ihr würde es nicht gefallen… Manchmal hatte er zum Trotz getrunken - er hatte sie ohnehin schon verloren - und um die schmerzhaften Gedanken an sie zu ersticken. Letzte Nacht war es eine Mischung aus beidem gewesen…
Zumindest hatte der Alkohol ihm einen traumlosen Schlaf beschert. Er hatte geschlafen wie ein Stein. Wenn auch nicht allzu lange. Gnadenlos hatte sein Sohn ihn mit boshaftem Grinsen und einem Schwall Wasser aus seinem Zauberstab geweckt… Die kleine Wasserschlacht und Mollys anschließendes Geschrei hatten ihm eindeutig den Rest gegeben… Doch selbst in diesem Zustand hatte er den kleinen Ausflug ins Denkarium auf keinen Fall verpassen wollen… Sie waren direkt vor dem Eingang der Höhle gelandet…

Endlich begann sein Kopf wieder klar zu werden, als ihr Weg sie kurz zur Haupthöhle zurückführte um dem unsichtbaren Trio in einen neuen Gang zu folgen. Für einen Moment gelang es ihm einen Blick auf die zwei schwarzhaarigen Hexen zu erwischen, die sich mit gezückten Zauberstäben gegenüberstanden. Er schluckte schwer, als er unweigerlich weitergezogen wurde…
Geschrei erscholl, als das Ministerium die Höhle stürmte - ertönte das entsetzte Kreischen, als die Decke zu splittern begann, während drei 'Avada Kedavra' Nagini ein Ende bereiteten und Voldemort aufbrüllte… Endlich gelang es ihnen einen Blick auf die Ereignisse zu werfen als Harry, jetzt wieder sichtbar, gefolgt von Ron und Hermine den Kampfplatz betrat…
Gebannt verfolgten sie das Geschehen. Überall tobte der Kampf. Harry stand jetzt Voldemort gegenüber und lieferte sich das Duell seines Lebens… Bill schockte einen Todesser, der auf einen der Ministeriumszauberer angelegt hatte. Der Rothaarige wandte sich um und die Beiden sahen sich in die Augen. „Arschloch hin oder her - Du bist immer noch mein kleiner Bruder“, brummte Bill und Percy murmelte ein kurzes „Danke!“ ehe sie den Kampf Seite an Seite fortsetzten… Hestia ging zu Boden, getroffen vom grünen Strahl eines ihnen unbekannten Todessers… McGonagall schickte einen Schockzauber nach dem Anderen und nicht wenige trafen ihr Ziel. Die kämpfenden Mitglieder des Ordens waren überall zu finden. Shackelbolt und Moody, die beiden erfahrenen Auroren, hatten sich am Weitesten vorgewagt und schalteten Todesser um Todesser aus… Remus tauchte vor ihnen auf und schnitt Wurmschwanz mit gezücktem Zauberstab den Weg ab. Pettigrew versuchte sich zu verwandeln, doch Moony war schneller. „Für Krone und Lily!“ schrie er und der grüne Strahl erreichte sein Ziel. „Für Tatze und Aria“, fügte er leiser hinzu, als sein Blick auf den toten Körper des ehemaligen Freundes zu seinen Füßen fiel. Für einen Moment war er abgelenkt, mit den Gedanken weit fort in der Vergangenheit… Bemerkte nicht, wie McNair den Zauberstab erhob und auf seinen ungeschützten Rücken richtete… wie MadEye eine Sekunde zu spät auf seinen Angreifer zielte… der Fluch den Zauberstab verließ, ehe McNair getroffen zu Boden stürzte… „Remus!“ schrie Tonks erschrocken auf, ehe sie sich mit ausgebreiteten Armen dazwischen warf - die volle Wucht des Fluches auf sich nahm. Blutüberströmt ging sie zu Boden. Ginny keuchte entsetzt auf und vergrub ihr schmerzverzerrtes Gesicht an Harrys Schulter. Fest drückte er sie an sich. Auch er hatte den Blick abgewendet.
Rons Schrei lies sie alle zusammenzucken „Harry! Raus hier! Sofort!“ Der Rückzug begann. Unruhig sah Sirius zu Aria. Immer wieder war sein Blick zu ihr geschweift, um sich dann wieder den Kämpfenden zuzuwenden. Doch auch jetzt rührte sie sich nicht von der Stelle. „Raus hier… Mach schon…“, flüsterte er unwillkürlich, doch nichts geschah… Mit vor Schreck geweiteten Augen musste er zusehen, wie ihre Arme langsam herabsanken. „Nein!“ wie ein einziger Schrei hallte es durch die Höhle als sie zusammenbrach - Vater und Sohn gleichzeitig aufbrüllten. Noch ehe die ersten Steinbrocken sie erreichten schossen zwei blaue Strahlen auf sie zu - katapultierten den bewusstlosen Körper aus dem Weg, bevor der Staub der herabstürzenden Felsen alles in Dunkelheit hüllte.
Das Herz klopfte Sirius immer noch bis zum Hals, als der Nebel sich lichtete und er völlig aufgewühlt feststellte, dass sie bereits wieder im Wohnzimmer der Weasleys standen.
Molly streckte den Kopf zur Tür herein „Essen ist fertig!“ Offensichtlich hatte sie schon auf sie gewartet. Doch danach war ihm gerade ganz und gar nicht. „Wir sollten uns bei Fred und Georg bedanken - nicht wahr Dad?“ grinste Jamie schon wieder, der bereits Harry und Ginny in die Küche folgte. „Hmmm“, kam ziemlich geistesabwesend die Antwort. Sirius war weit davon entfernt das Gesehene so leicht wegzustecken wie sein Sohn. „Muss noch ins Bad“, murmelte er rasch und verschwand in den oberen Stock. Doch weder das eiskalte Wasser in seinem Gesicht, noch den ganzen Kopf unter den Wasserhahn zu stecken, konnte das flaue Gefühl in seinem Magen zum Erliegen bringen. Etwas stimmte nicht - etwas stimmte ganz und gar nicht!

Leise ging er zurück ins Wohnzimmer, wo die silbrige Substanz immer noch in dem alten Steinbecken schwamm. Entschlossen tauchte er ein. Erneut musste er den drei unsichtbaren Freunden durch die Gänge folgen, doch diesmal verharrten seine Schritte nicht am Rande um zu beobachten… Vor Aria kam er zu stehen und angespannt verfolgte er jede ihrer Regungen. Er musste es herausfinden - er musste einfach… „Ich dachte mir schon, dass ich Dich hier finde“, sagte Harry leise, als er neben ihm auftauchte. „Wo ist Jamie?“ fragte Sirius in derselben Lautstärke zurück. „Hogwarts“, murmelte Harry und schweigend hielten die beiden Männer nebeneinander aus. Langsam war ihr die Anstrengung anzumerken. Sie drehte sich kurz zu Ron und diesmal verstand Sirius ihre Worte deutlich genug… hörte Ron wieder brüllen… Seine Gedanken rasten und sein Herz schlug hart in seiner Brust. Warum ging sie nicht? Warum zog sie sich nicht mit den anderen zurück? Aufgewühlt beobachtete er den sich verändernden Ausdruck auf ihrem Gesicht… wie sie langsam die Arme herabsinken ließ, während ihre Hand das Medaillon umschloss… das Lächeln auf ihren Lippen erschien, die unhörbare Worte formten, ehe sie zusammenbrach… die Welt um ihn herum zusammenbrach…
„Sie… wollte nicht zurück - nicht wahr?“ würgte er heiser und gequält hervor, als er neben Harry wieder auftauchte und dieser leise seinen Verdacht bestätigte. „Ihr habt es gewusst!“ krächzte er anklagend und Harry nickte stumm. „Warum?“ „Weißt Du das wirklich nicht?“ Aufmerksam blickte er in die grünen Augen seines Patenkindes - suchte verzweifelt nach einer Antwort… Langsam schüttelte er den Kopf. Harry seufzte „Das sollte Aria Dir selbst erklären…“ Doch er sah bereits am Ausdruck seiner Züge, dass Sirius Black nicht bereit war zu warten… Erneut seufzte er auf. „Dann solltest Du Dir das hier wohl ansehen…“ Mit einem Schlenker seines Zauberstabes zog er erneut einen langen Erinnerungsfaden aus seinem Kopf und beförderte ihn ins Denkarium. „Nach Dir“, sagte er leise und folgte Sirius zurück in die Vergangenheit - zurück in den 'Tropfenden Kessel'…

Völlig aufgewühlt sank Sirius schließlich auf die Knie, als sie mehrere Stunden später wieder auftauchten. Mit fest geschlossenen Augen presste er seine Stirn in den weichen Teppich. Immer noch sah er sie vor sich - den furchtbaren Schmerz und die Qual in ihren Augen… Es schien ihn zu zerreißen… Sein Herz und seine Gedanken rasten - begannen sich zu überschlagen…
Sie hatte geglaubt keine Wahl zu haben… Nun, sie hatte falsch gelegen. Doch obwohl er nur zu gut verstand was sie getan hatte, konnte er ihr nicht so einfach verzeihen. Er hatte soviel verpasst… die ganze Kindheit seines Sohnes… Doch das war nicht allein ihre Schuld. Schlimmer war das mangelnde Vertrauen, dass sie ihm entgegengebracht hatten. Es war immer sein wunder Punkt gewesen. Zu oft war ihm misstraut - zu oft war er als Verräter beschimpft worden… Und die Tatsache, dass nicht nur Aria, sondern auch Lily und vor allem Remus ihm die Wahrheit vorenthalten hatten, erschütterte ihn bis in die Grundfesten. Drei der Menschen, die ihm am Nähsten gestanden hatten… Er hatte Moonys betretenes Gesicht sofort verstanden…
Er schluckte schwer. Sirius Black gehörte selbst nicht zu den Menschen, die Respekt und Vertrauen so leicht verschenkten… Obwohl er tief in seinem Inneren wusste, dass sie die Wahrheit gesagt hatte, brauchte er die Bestätigung um sein verloren gegangenes Gleichgewicht wieder zu finden - brauchte er die Gewissheit sich nicht in ihr getäuscht zu haben… Er wusste auch, wo er sie herbekam. „Harry?“ brachte er krächzend hervor und mit ernsten, grauen Augen fixierte er seinen Patensohn „Das Kästchen… Die Erinnerungen… Kann ich sie sehen?“


Wenig später tauchten sie nacheinander ein. Voller Ungeduld hatte Sirius die Beschriftungen überflogen, hatte schließlich gefunden was er suchte. '28.12.1978 - im Heim' es war die Erste, nachdem sie gegangen war.
Aria saß auf einem Bett in einem kleinen Zimmer, dass sie offensichtlich mit jemandem teilte. Das offene blaue Hemd war ihr über die Schulter gerutscht und wirre Locken umrahmten ihr Gesicht. Mit gesenktem Kopf betrachtete sie das Kind an ihrer Brust, dass sie behutsam an sich drückte. Es klopfte an der Tür und ohne die Augen zu heben rief sie kurz „Herein.“
Leise schloss sich die Türe wieder und Lily trat vorsichtig auf sie zu. „Hi“, flüsterte sie leise und Aria hob beim Klang ihrer Stimme den Kopf. Dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, doch sie lächelte leicht, als sie ihre beste Freundin erblickte „Hi! Woher wusstest Du?“ „Granny“, stellte Lily ebenso leise fest „Aber war ja auch überfällig.“ Neugierig betrachtete sie das Baby „Stör ich auch nicht? Ich kann auch draußen warten.“ Aria schüttelte leicht den Kopf „Nein, nein - er ist fertig…“
Die Erinnerung verschleierte sich einen Moment. Als sie wieder klar wurde, hatte Aria ihr Hemd bereits wieder nach oben gezogen.
Sie nahm den kleinen Kerl hoch um ihn aufstoßen zu lassen. Lily betrachtete fasziniert das erst zwei Tage alte Baby „Er ist noch so winzig!“ Behutsam drehte Aria ihn um, damit sie ihn besser sehen konnte „Sag ?hallo' zu deiner Patentante, Jamie.“ Die noch blauen Babyaugen wandten sich der Bewegung vor ihm zu, als Lily direkt vor ihm in die Hocke ging und nach dem winzigen Fäustchen griff. „Hallo Jamie!“ Vorsichtig strich sie mit der anderen Hand über seine Wange und den schwarzen Haarflaum auf seinem Kopf. „Er ist phantastisch“, flüsterte sie. „Das ist er, ja. Ein richtiges Wunder“, antwortete Aria ebenso leise und andächtig „Möchtest Du ihn halten?“ „Jetzt schon? Gern!“ Lily nickte strahlend. Sanft legte Aria ihn in die Arme ihrer Freundin, die sich neben sie aufs Bett gesetzt hatte, schob Lilys Hände noch etwas zurecht, um dem kleinen Köpfchen mehr Halt zu geben. Sie grinste leicht „Reiner Eigennutz. Dann kann ich mich richtig anziehen. Aber glaub bloß nicht, dass ich ihn jedem geben würde.“ Rasch verschwanden ihre jetzt freien Hände in ihrem Hemd um für andere nicht sichtbar ihren BH wieder zu verschließen. „Du hast zugelegt“, grinste Lily, die selig das Baby im Arm hielt. „Der kleine Mann hat auch mächtig Hunger“, rasch schloss sie die letzten Knöpfe. „Möchtest Du was trinken?“ „Ein Wasser wär nicht schlecht.“ Plötzlich wachsam beobachtete Lily ihre Freundin, die sich seltsam ungelenk erhoben hatte und sich nun, mehr watschelnd als gehend, auf den Weg zu einem kleinen Schränkchen machte um Flasche und Gläser zu holen. „Ari? Soll ich nachher mal…?“ fragte sie behutsam, die Antwort kam beinahe brüsk „Nein! Wie sollte ich das erklären?“ „Ich dachte nur…“, Lily schluckte hart „Ari? War es sehr schlimm?“ „Das ist ohne Bedeutung“, antwortete sie schulterzuckend. „Also ja?“ fragte Lily jetzt aufgewühlt. „Lily“, versuchte Aria sie zu beruhigen „Mach Dir darüber keine Gedanken! Es gibt Schlimmeres…“ Die grünen Augen fixierten sie hart „Ich will keine Ausflüchte! Ich will wissen, wie es war! Ich will wissen, was irgendwann auf mich zukommt!“ Aria seufzte tief. Sie kannte sie gut genug. Lily würde nicht nachgeben - nicht Lily Evans. Wieder zuckte sie mit den Schultern „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau“, begann sie leise und stockend „es ging mir den ganzen Tag schon fürchterlich… Ich war im Bett geblieben - ich wollte keinen sehn… Es wäre schließlich unser Jahrestag gewesen… Ich…“, sie schloss kurz die Augen und plötzlich lag etwas furchtbar gequältes auf ihren Zügen. Sie schluckte „Ich… hab ihn so vermisst. Es hat so weh getan… Es hat mich so zerrissen… Ich hab nicht mal gemerkt, dass in mir selbst etwas zerriss, bis mir das Fruchtwasser die Beine hinunterlief. Da war der Muttermund schon offen. Es war keine Zeit fürs Krankenhaus…“ Sie wurde unterbrochen, als die Tür sich öffnete und eine junge Frau mit einem etwas größeren Baby auf dem Arm das Zimmer betrat. „Isch wollte nischt stören… Claire brauscht eine frische Windel…“ Während Aria sie kurz bekannt machte, legte Marie das kleine Mädchen auf ihr Bett um es zu wickeln. Fröhlich begann sie zu plappern „Ersählst Du von der Geburt? Die Schwester war gans begeistert von ihr… Nur ein einsiger Schrei, als er rausgepurselt ist…“ Sie hielt inne und betrachtete kritisch den Strampler „Sirius - nischt war? Ist er der Vater von ihrem Bebe?“ wandte sie sich jetzt interessiert an Lily „Ariane ersählt nämlich nie etwas…“ „Das kann ich verstehen!“ antwortete Lily kurz angebunden und Marie verabschiedete sich nach einem enttäuschten Blick. Ihre Neugier war offensichtlich nicht befriedigt worden.
„Sirius?“ fragte die Rothaarige jetzt leise „Du hast nach ihm gerufen?“ Betreten starrte Aria zu Boden „Ja“, kam es mit brüchiger Stimme „Ich hab es nicht mal gemerkt, erst als es zu spät war…“ Lily schüttelte mitfühlend den Kopf „Ari… Das ist doch nicht schlimm! Ich hab aus einem anderen Grund gefragt.“ Erstaunt sah Aria sie an. „Er hat Dich gehört.“ „Was?“ fragte sie entgeistert. „Er hat Dich gehört… In dieser Nacht… Er stand morgens völlig aufgelöst bei uns vor der Tür… Ob wir was von Dir gehört hätten… Dein Schrei hat ihn aus dem Schlaf geschreckt… Er hat sich furchtbare Sorgen gemacht…“
Die schwarzen Augen schimmerten plötzlich vor Tränen und rasch wandte sie sich ab. „Ich hab mir schon gedacht, dass er Recht haben könnte…“, fuhr Lily unerbittlich fort „Er liebt Dich so sehr…“ „Die Liebe war nie unser Problem“, flüsterte sie unendlich traurig.
„Ari! Überleg es Dir doch noch einmal… Wie könnte er etwas so wundervolles nicht lieben?“ „Ich kann nicht… Du hast ihn gehört…“, ihre Stimme schien fast zu brechen und Lily nickte traurig „Aber er vermisst Dich so sehr… Er leidet wie ein Hund…“ Ein schmerzvolles Lachen entrang sich ihrer Kehle, bei Lilys unfreiwilligem Witz „Glaubst Du das weiß ich nicht? Es ist furchtbar zu wissen, dass ich ihm weh tue… und ich habe Angst… wahnsinnige Angst… was wenn er mich nicht mehr haben will?“, sie war immer leiser geworden und jetzt stockte sie für einen Moment, bevor sie auf ihren Sohn zeigte - seinen Sohn… „Aber sieh ihn Dir an! Wie hätte ich auf ihn verzichten können? Du weißt, dass mir der Abschied alles andere als leicht gefallen ist - aber Jamie braucht mich mehr…“
„Und was brauchst Du?“ „Spielt das eine Rolle? Ich liebe dieses Baby so sehr… Ich kann nur hoffen, dass Sirius eines Tages versteht…“, sie nahm Lily den kleinen Mann aus den Armen und drückte ihn verzweifelt an sich.
„Lass uns über was anderes reden… Bitte!“ der Schmerz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Aufgesetzt fröhlich wechselte sie das Thema „Was ist jetzt zwischen James und Dir? Den Ring da kenne ich noch nicht…“ Es war Lily anzusehen, dass sie ihr Ablenkungsmanöver nur zu gut durchschaute, aber sie tat ihr den Gefallen - es war offensichtlich nicht das erste Mal, dass sie über dieses Thema gesprochen hatten. Über ihre Verlobung zu sprechen machte die rothaarige Hexe mehr als glücklich und dann und wann erschien ein Lächeln auf dem Gesicht ihrer besten Freundin. Doch der Schmerz in ihren Augen blieb.

Die Worte begannen an Sirius vorbeizurauschen, ohne ihn zu erreichen. Starr blickte er auf Mutter und Kind, jede Kleinigkeit gierig in sich aufsaugend. Landete er schließlich völlig überrascht auf dem Wohnzimmerteppich der Weasleys…
Benommen schüttelte er den Kopf um klarer denken zu können, doch die unterschiedlichen Emotionen stürmten nur so auf ihn ein. Da war Zärtlichkeit und Dankbarkeit, wenn er an das Bild der Beiden dachte - aber auch tiefe Verzweiflung. Sie hätte das nicht alleine durchstehen müssen… Da war die Wut auf sie, ihm alles vorenthalten zu haben - und die Wut auf sich selbst, dass er niemals Verdacht geschöpft hatte… Wo es doch so typisch für sie war… Dass er niemals auch nur auf den Gedanken gekommen war… Lily, die unter Arias wachsamen Blicken Jamie wickelte und sich dabei offensichtlich leicht unwohl fühlte. Sirius schnaubte - James hatte sie für ein Naturtalent gehalten… Wieder hatte er das Bild eines Babys vor Augen. Es trug denselben blauen Strampler. Harry hatte viele blaue Babysachen getragen… Aber Lilys Lieblingsfarbe war grün - war immer grün gewesen…
Wie hatte er so blind sein können?

Wie magisch angezogen glitt seine Hand zu Harrys Kästchen - griff die nächste Erinnerung. Er musste mehr sehen - er musste einfach! Kurz überflog er die Beschriftung, dann kippte er den Inhalt auch schon ins Denkarium um nur wenige Sekunden später wieder einzutauchen.
Harry schüttelte resigniert den Kopf. Sein Magen knurrte verräterisch. Doch der Ausdruck auf dem Gesicht seines Paten hatte Bände gesprochen. Seufzend machte er sich auf den Weg in die Küche um etwas zu essen zu organisieren. Es würde eine lange Nacht werden…

„Ich kann nicht lange bleiben“, sagte Lily hastig, als Aria sie ihr voran in ein spärlich eingerichtetes Zimmer schob. Ein Kinderbett, eine Matratze auf dem Boden, auf der Jamie gerade schlief, ein alter Kleiderschrank - und an der Wand gegenüber ein Vollgetürmter Schreibtisch. Aria setzte sich zu ihrem Sohn und fuhr ihm gedankenverloren durch die Haare, sichtlich bemüht Ruhe zu bewahren. „Was ist los?“ fragte sie leise.
Die einzige weitere Einrichtung, war ein Sessel, auf den Lily sich jetzt seufzend nieder lies und der sehr nach einem aus dem Cottage aussah „Das mit nächsten Vollmond wird nichts!“ sagte Lily bedauernd und etwas traurig „Wir wären fast aufgeflogen! Da hatte ich mich schon so gefreut, dass Du aus dem Heim raus bist und wir uns wenigstens einmal im Monat sehen können und jetzt…“ Frustriert klopfte sie auf die Lehne das Sessels. „Was ist passiert?“ „Sie haben Dich gerochen…“ „Was?“ „Nach einer ganzen Nacht als Animagi scheint ihr Geruchssinn ausgeprägter zu sein als sonst…“ Aria schloss kurz die Augen und schluckte schwer „Was hast Du ihnen gesagt?“ „Dass ich ein T-Shirt von Dir anhätte, das Du mir mal geliehen hast. Es war das Einzige, was mir auf die Schnelle einfiel… Mit dem Ergebnis, dass ich jetzt ein T-Shirt weniger habe.“ Lily grinste leicht. „Wieso das denn?“ „Sirius…“ „Oh…“, ein trauriges, aber zärtliches Lächeln huschte über ihre Züge. Doch Lily stand bereits auf „Tut mir Leid - aber ich dachte, ich nutz schnell die Gelegenheit…“


Lily, die von der Hochzeit berichtete, einen Stapel Bilder vor sich, die irgendwann in Lachen ausbrach „Ich hab Dir noch gar nicht erzählt, was die Jungs wieder angestellt haben! Das glaubst Du echt nicht!“ „Was denn? Mach's nicht so spannend!“ „Die haben James doch allen Ernstes eine Torte mit Stripperin zum Junggesellenabschied geschenkt!“ „Und was findest Du daran so lustig? Du kannst so was doch sonst nicht ab… Ich hätte eher gedacht, dass Du sauer wärst…“, kommentierte Aria erstaunt die gute Laune ihrer besten Freundin. Lily lachte „Der Schuss ging wohl nach hinten los… Die Show war zwar perfekt, wie James meinte, aber danach hat sie ausgerechnet Sirius angemacht…“ „Und den Bräutigam vergessen - tragisch…“, flachste Aria, doch ihre Augen sprachen eine andere Sprache. „Sie hat ihm eindeutige Avancen gemacht…“ „So?“ sie versuchte vergeblich gelassen zu klingen. „Ja!“ Lily genoss es offensichtlich sie ein bisschen zappeln zu lassen. „Und?“ „Er hat sie astrein abblitzen lassen! Er sei bereits vergeben!“ Aria atmete erleichtert auf. „Peter muss gemeint haben er soll sich nicht so anstellen… Er wäre schließlich lang genug abstinent gewesen… Was Du nicht weißt, macht Dich nicht heiß… An ihr wär' eh mehr dran… Wenn Remus nicht eingegriffen hätte, hätte er ihm wohl eine Reingehauen… James hatte nämlich schon vorsorglich seinen Zauberstab konfisziert…“ Lily lachte fröhlich „Für diese Nachricht hab ich James sogar so davonkommen lassen… Ich dachte Du solltest das Wissen!“ „Danke…“, seufzte sie aus tiefstem Herzen. „Ich hab zu danken! Dank deines kleinen Briefes ist unser Trauzeuge nicht den ganzen Tag wie ein Trauerkloß durch die Gegend geschlichen… Ich wünschte Du hättest dabei sein können! Ich kann's immer noch nicht glauben… Ich bin Mrs. Potter! Wer hätte das früher gedacht! Lily Potter!“ sie strahlte selig. „Aber mir wolltest Du nicht glauben, dass James ein netter Kerl ist...“, Aria lachte „Ihr passt einfach perfekt zusammen - Mrs. Potter!“


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War nicht so einfach den Cut zu machen... Im Nächsten geht's dann weiter mit den restlichen Erinnerungen aus Harrys Kästchen 'Looking back on twenty years' bevor Jamie in 'The love I lost' seinem Vater ein paar Dinge unter die Nase reibt... Und ob Sirius in 'Verräterische Zeichen' zur Besinnung kommt?


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz