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Fanfiction

Can't live without you - Der Bogen der Nimue

von Angel of darkness

Warnung: In diesem Kapitel gibt es Tote... Ich find's nicht so heftig, aber für alle Fälle...


Stand and fight, live by your heart
Always one more try, I'm not afraid to die
Stand and fight, say what you feel
Borne with a heart of steel
-Manowar-



Kapitel 12: Der Bogen der Nimue

Bellatrix Lestrange warf mit einem höhnischen Lachen den Kopf nach hinten, das Gesicht verzerrt von Irrsinn und Grausamkeit „Du willst mir drohen?“ „Das war keine Drohung - es war eine Feststellung“, erwiderte Aria völlig ruhig, entschlossen zu tun weshalb sie gekommen war „Du wirst bezahlen, für das, was Du getan hast.“ „Das glaubst auch nur Du! Ari…“, wieder zog sie den Namen heulerisch in die Länge „Vielleicht lasse ich genug von Dir übrig, dass er Dich noch erkennt - vielleicht aber auch nicht…“ Arias schwarze Augen blickten wachsam auf ihre Gegnerin, während sie ihren Umhang nach hinten schlug. In ihrer rechten Hand war ihr Zauberstab jetzt deutlich zu sehen „Du labberst…“ Giftig funkelte Bellatrix sie an, als sie jetzt ebenfalls ihren Zauberstab hob „Es wird mir ein Vergnügen sein, Dich diesem Tunichtgut hinterher zu schicken. In Einzelteilen… Wobei es an Dir ohnehin nicht viel zu zerlegen gibt… Soll ich einmal pusten?“ höhnte sie gespielt besorgt „Was mein dreckiger Cousin nur an Dir gefunden hat… Sonderlich warm hast Du sein Bett wohl kaum gehalten… Oder doch? Vielleicht hast Du ungeahnte Talente in dieser Richtung? Es sind genug Männer da - vielleicht sollte ich es Dich beweisen lassen…“ Wieder lachte sie grausam, doch diesmal schwang sie ihren Zauberstab „Imperio!“ „Protego!“ Aria klang beinahe gelangweilt, als sie dem Fluch auswich „Das überlasse ich lieber Dir - Du bist hier die Schlampe…“ Ein wütender Aufschrei war die Antwort „Crucio!“ Doch wieder trat Aria einfach auf die Seite. Langsam wichen die umstehenden Todesser zurück und machten Platz für den Kampf.
Voldemorts kalte, schneidende Stimme erfüllte den Raum. „Das Duell ist also eröffnet. Auf Leben und Tod!“ intonierte er und sofort hallte die Höhle wieder von der Bestätigung der Meute „Auf Leben und Tod!“

Aufmerksam hatte Peter Pettigrew sie betrachtet. Aria hatte sich nicht sehr verändert seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Sicher - ihr Gesicht wirkte ernster, reifer, erwachsener - aber sie war noch genauso schmal, wie er sie im Gedächtnis hatte. Noch immer würde sie unter Tatze verschwinden… Unwillkürlich hatte er sich bei Bellatrix Worten an die letzte Nacht erinnert, die sie in Hogwarts verbracht hatten…
Längst waren die Vorhänge an den Betten geschlossen - doch er konnte einfach nicht schlafen. Unruhig wälzte er sich hin und her. Was hatten die beiden sich nur dabei gedacht die Mädchen mit herauf zu nehmen? Er spähte hinaus. Durch den leicht offenen Vorhang am Bett ihm gegenüber konnte er deutlich erkennen, dass zumindest Remus schlief. Er schien sich nicht stören zu lassen… Auch von den anderen beiden Betten war kein Laut zu hören - aber wofür gab es den Muffliato? Dem aufmerksamen Beobachter entging nicht, dass die Vorhänge ab und zu verräterisch wackelten… Was trieben sie da? Er grinste anzüglich - eigentlich war das klar… Wieder versuchte er zu schlafen, doch seine Neugier wurde immer unerträglicher. Sie würden ihn umbringen, wenn sie ihn erwischten… Wenn… Nun, er hatte einen Vorteil. Nur ein paar Sekunden später huschte er leise auf vier kleinen Pfoten zum nächstgelegenen Schlafplatz und mit der Behändigkeit der Ratte den Bettpfosten hinauf. Vorsichtig, um ja nicht entdeckt zu werden, lugte er hervor. Scheinbar regungslos lag Sirius auf dem Bauch und streckte ihm seine nackte Kehrseite zu - Property unter sich vergraben. Abfällig betrachtete er das Schauspiel, das sich ihm bot. War Tatze etwa eingeschlafen? War sie so langweilig? Wohl doch nicht, denn in diesem Moment begannen seine Hinterbacken sich zu bewegen und er zog sich etwas zurück. Sofort schlangen sich lange, schlanke Beine um die seinen und ihre Hände strichen seinen Rücken hinab, um ihn fester an sich zu drücken. Sirius lachte heiser auf und zog ihre Arme zurück. Presste sie irgendwo rechts und links neben ihrem Kopf in das Kissen. „Nicht so ungeduldig meine Süße“, flüsterte er heiser, bevor die feinen Ohren der Ratte ein Geräusch aufnahmen, das verriet, dass sie sich küssten. Langsam glitt Tatze wieder tiefer. Er konnte einen langgezogenen Atemzug hören, doch ob von einem oder gar beiden war nicht zu deuten. „Ich liebe Dich, mein Engel“, hörte er Sirius in einem Tonfall flüstern, den er nie für möglich gehalten hatte. Wieder küssten sie sich. Alles was sich seinen Augen bot, war ein Akt der Zärtlichkeit… Doch das war nicht das, was er gewollt hatte. Enttäuscht machte er sich auf den Weg zum nächsten Bett - vielleicht war bei Krone mehr geboten… Er war nicht enttäuscht worden…

Wurmschwanz schüttelte den Kopf um diese seltsamen Gedanken abzuwehren. Property… Er hatte sie nie gemocht… Hatte nie verstanden was Tatze an ihr fand… Normalerweise hätte er keinen Knut auf sie gesetzt, aber irgendetwas in ihrer Haltung irritierte ihn. Was spielte sie für ein Spiel? Sie hatte die Lestrange doch herausgefordert… „Warum greift sie nicht an?“ murmelte er verdrossen und zuckte zusammen, als Snape plötzlich antwortete. Unbemerkt war er näher an ihn herangetreten. „Das ist doch offensichtlich.“ Der Slytherin lachte leise und höhnisch „Sie weiß, dass sie in einem normalen Kampf keine Chance hat. Sie versucht sie aus der Fassung zu bringen.“ Pettigrew war nicht verwundert über die Befriedigung in der Stimme des Mannes. Es war kein Geheimnis, dass die Beiden sich nicht ausstehen konnten - ewige Rivalen in der Gunst des dunklen Lords. Nun - Snape war nicht der Einzige, der sie nicht vermissen würde… Aber konnte Property es wirklich schaffen? Hatte Snape Recht? Wäre er dann der Nächste oder würde sein Herr sie sofort töten?
Wieder schoss Bellatrix nacheinander ein paar Flüche auf die Jüngere - und wieder wehrte diese ab. Doch nun wurde deutlich, was Snape gemeint hatte. Bei jedem fehlgegangenen Versuch wurde die Hexe wütender. In irrsinnigem Zorn schleuderte sie Fluch um Fluch, ohne sich noch Sorgen um ihre Verteidigung zu machen. Immer noch wich Aria aus, wehrte mit einem Schlenker ihres Zauberstabes scheinbar einen Schockzauber ab, als ihre Stimme plötzlich klar und deutlich zu hören war „Expelliarmus!“ Mitten in ihrem wütenden Ansturm wurde Bellatrix der Zauberstab aus der Hand gerissen und die volle Wucht des Entwaffnungszaubers schleuderte sie von den Füssen. Erschrocken kreischte sie auf. In der Höhle herrschte totenstille. Alle Augen waren auf die beiden schwarzhaarigen Hexen gerichtet. Völlig ruhig hob Aria den fremden Zauberstab vom Boden auf und schob ihn ein „Und jetzt Bellatrix, wirst Du sterben!“

In diesem Moment brach die Hölle los. Schreie und Flüche durchdrangen die Höhle „Die Auroren!“ „Das Ministerium!“ Aria hörte Voldemort wütend aufschreien und mit ungläubig aufgerissenen Augen starrte sie auf die Angreifer. Da fiel ihr Bella wieder ein. Rasch wandte sie sich um. Sie hatte noch keinen Schritt auf die Hexe zugemacht, die sich gerade benommen aufrappelte, als das Knirschen und Splittern von Stein die Höhle erfüllten. Ein oder mehrere abgelenkte Flüche mussten die ohnehin altersschwache Decke aus uraltem Fels getroffen haben… Entsetztes Schreien und Kreischen setzte ein, als ein Teil der Felsen sich bereits ablöste und zu Boden krachte. Der Riss breitete sich aus… Die Höhle stürzte ein…
Ohne auch nur zu überlegen begann Aria die Hand auszustrecken, ihre Magie wirken zu lassen… den betroffenen Teil abzustützen… Voldemorts Stimme erklang ganz in ihrer Nähe „Du wirst sie nicht anrühren!“ hart und kalt herrschte er offenbar einen seiner Männer an „Nicht solange ich sie noch brauche! Sie hält die Höhle zusammen! Ich will sie lebend!“ Ein gefährliches Grinsen erschien auf ihren Zügen - anscheinend war sie in der Gunst des dunklen Lords soeben gestiegen. Nun - sie hatte andere Pläne…
Für einen winzigen Moment zuckten ihre Augen zu Bellatrix. Sie atmete schwer durch, dann wandte sie sich ab. Alles was von Bellatrix Lestrange noch zu sehen war, waren ihre Beine, die unter dem riesigen Felsbrocken hervorstanden. Es war vorbei. Sirius war gerächt…
Sie wandte sich eben wieder der Decke zu, als sie Voldemort in höchstem Zorn plötzlich aufbrüllen hörte „Potter!“ Aus dem Augenwinkel heraus sah sie gerade noch so eine silbrig schimmernde Gestalt hinaushuschen. „Krone“, flüsterte sie andächtig. Für einen Moment schloss sie erleichtert die Augen. Dann hatten die Drei es geschafft!

„Potter! Komm heraus aus Deinem Versteck und kämpfe wie ein Mann!“
Für kurze Zeit schien der Lärm in der Höhle zu ersterben, als die Kämpfenden innehielten. Harry, Ron und Hermine traten aus einem der Seitengänge und kamen langsam auf sie zu. „Etwas anderes hatte ich auch nicht vor Tom! Jetzt gibt es nur noch Dich und mich!“ Voldemorts rote Augen blitzten vor Zorn, als Harry sich ihm entgegenstellte. Kleine Felsstücke bröckelten von der Decke und Aria richtete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Aufgabe zu. Der Riss wurde zusehends größer. Sie schob ihren Zauberstab ein, um beide Hände frei zuhaben. Bekam kaum noch mit, wie das Duell begann und kurz drauf der Orden des Phoenix die Höhle stürmte, der Kampf neu entbrannte… Irgendwo in ihrem Kopf hörte sie Hermine wie in weiter Ferne aufschreien, als sie von einem Cruciatus getroffen wurde… hörte Ron wie ein waidwundes Tier aufbrüllen und Flüche schleudern… besorgte Worte, als er sie endlich in Deckung gezogen hatte… Harrys Stimme drang von irgendwoher an ihr Ohr, ohne dass sie die Worte hätte zuordnen können… Der Kampf tobte um sie herum. In höchster Konzentration hielt sie die Augen geschlossen, versuchte all ihre Kräfte zu sammeln… spürte, wie sie langsam nachließen…
Hörte Voldemorts „Avada Kedavra!“, als es schlagartig ruhig um sie wurde… Vernahm Harry gut hörbar entgegnen „Adversus Speculum!“ Riss die Augen auf und sah Voldemort zu Boden gehen, als der Fluch zurückgespiegelt wurde … hörte das entsetzte Aufkeuchen der Todesser, ehe der Kampf von vereinzelten noch erbitterter fortgesetzt wurde…
Sie lächelte zufrieden. Noch einmal versuchte sie all ihre Energien zu bündeln. Es ging nicht mehr. „Ron! Bring Hermine hier raus! Gib Harry Bescheid! Ich kann ihn nicht mehr lange halten!“ Entsetzt sah er sie an. „Geh!“ Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch. „Harry! Raus hier! Sofort!“ hörte sie ihn brüllen, bevor er in der einen Hand seinen Zauberstab haltend, mit der anderen Hermine stützte und mit sich zog. „Lebt wohl!“, flüsterte sie leise.
Aria hatte sich abgewandt und lies ihren Blick beinahe bedauernd über die Todesser im Höhleninneren wandern. Sie konnte ihr Schicksal nicht mehr ändern. Es lag nicht mehr in ihrer Macht… Langsam begann der Schild sich zusammenzuziehen, es an den Rändern zu bröckeln… Sie schloss die Augen und langsam, wie in Zeitlupe sanken ihre Arme herab. Ihre rechte Hand schloss sich fest um ihr Medaillon. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen, die ein stummes ?Ich liebe Dich' formten, bevor sie all ihrer Kraft beraubt ohnmächtig zu Boden sank und die Decke herabzustürzen begann…



Als sie schließlich langsam die Augen aufschlug schien ihr Kopf unendlich schwer und sie fühlte sich total benebelt. Mit verschleierten Augen nahm sie das Chaos in der Höhle nur verschwommen war. Das Tageslicht drang durch die offene Decke und tauchte alles in Dämmerlicht. Ein seliges Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als sie unweit von sich ein Pärchen entdecken konnte. Die rothaarige Hexe stand mit dem Rücken zu ihr, während ein Zauberer mit Brille und verstrubbelten schwarzen Haaren sie fest an sich presste. Lily… James… Dann konnte er nicht weit sein… Ruckartig richtete sie sich auf um besser sehen zu können. Doch das war zuviel für ihren geschundenen Kopf. Ihr wurde schwarz vor Augen und erneut versank sie in der Dunkelheit.
Als sie das nächste Mal erwachte, war sie nicht allein. „Sie kommt zu sich! Ich hole Madam Pomfrey!“, hörte sie eine Stimme, die ihr bekannt vorkam, die sie aber nicht zuordnen konnte. Ihr Kopf dröhnte und es fiel ihr schwer, die Augen zu öffnen. Als sich ihr Blick langsam klärte, sah sie Ron in Begleitung der Schulkrankenschwester auf sich zustürzen, die ihr sofort etwas einflößte. Hörte sie immer noch wie aus weiter Ferne auf sich einreden „Miss Property! Merlin sei Dank! Bleiben Sie noch etwas liegen! Die Kopfschmerzen werden gleich nachlassen… Ihr Bein sollten sie allerdings noch eine Weile schonen - sie sollten es unter keinen Umständen belasten. Ich habe unter den Voraussetzungen hier getan was ich konnte, sie müssen aber umgehend noch einmal behandelt werden… Und gebrauchen sie auf keinen fall Magie! Sie haben ihre Reserven beinahe restlos aufgebraucht - es könnte sie umbringen!“ Die Krankenschwester fuhr noch etwas fort, doch Aria war nicht mehr in der Lage ihr zu folgen… kreisten ihre Gedanken doch nur noch um ein Wort… eine Frage… 'umbringen'? Wieso…?
Schlagartig schien der Nebel von ihr abzufallen „Nein!“ hauchte sie mit einer Bitterkeit und Enttäuschung, die ihnen ins Herz schnitt „Warum? Warum habt Ihr mich nicht gehen lassen?“ Sie musste die Augen schließen, um die Tränen niederzuringen. „Fred und Georg haben unseren Rückzug gedeckt“, erklärte Ron leise und beschämt „Sie haben gesehen, wie Du zusammengebrochen bist und da haben sie Dich mit zwei Flüchen aus dem Weg geschossen. Ist etwas heftiger ausgefallen, als sie wollten… Deshalb bist Du mit dem Kopf auch an einen Pfeiler gekracht… Hat Madam Pomfrey aber schon wieder behoben… Dein rechtes Bein hat's schlimmer erwischt. Da ist ein ordentliches Stück Fels drauf gekracht… Wird aber auch wieder werden…“ Verlegen schwieg er, als er sah, wie sie an ihrer Unterlippe zu nagen begann. Warum hatten sie sie nicht einfach gehen lassen können? Warum? Sofort begann sie nach ihrem Zauberstab zu tasten.
Harry, der mit Ginny zu ihnen getreten war, lächelte, als er ihre Geste bemerkte. „Den haben wir - und den von Bellatrix auch.“ Er schien ihre Gedanken erraten zu haben. „Vielleicht war es Schicksal“, sagte er leise „Vielleicht ist es noch nicht Zeit für Dich zu gehen… Wir wissen, dass wir Dich nicht halten können - aber Remus lässt Dich bitten, Dir etwas anzusehen. Ein Teil der Felswand ist eingestürzt und hat eine kleine Felsenkammer freigelegt…“
„Und warum soll ich mir das ansehen? Wo ist er überhaupt? Und wo ist Hermine?“ Beinahe anklagend fiel ihr Blick auf die rothaarige junge Hexe „Und wer ist das?“ ?Nicht Lily…' durchzuckte es sie traurig. Harry seufzte sichtlich unbehaglich „Das ist Ginny Weasley. Rons Schwester - und meine Freundin. Soweit das Angenehme. Hermine wurde von Rons Eltern ins St. Mungo gebracht… Aber sie wird sich wieder erholen. Remus ist dort bei Tonks… Sie hat einen 'Sectum Sempra' abbekommen, der für ihn bestimmt war… Es sieht nicht gut aus…“ Er atmete tief durch, bevor er fortfuhr „Und wir glauben, dass Dich die Felsenkammer interessieren dürfte. Wir glauben, sie ist ein Eingang ins Reich der Toten.“
Aria schlug die Hände vors Gesicht und für einen Moment schien sie nachzudenken „Gut“, sagte sie plötzlich entschlossen „ich seh's mir an.“ Sie wollte sich bereits erheben, als Ron sie zurückhielt und Harry eine Bahre herbeirief. Langsam ließen sie sie zwischen sich schweben.
Die Schäden in der Höhle waren enorm. Ein paar Zauberer und Hexen waren immer noch dabei die letzten Toten unter dem Schutt zu befreien und abzutransportieren. Die meisten trugen Masken. „Es hat viele Verletzte gegeben. Das St. Mungo ist ziemlich überfüllt… Der Orden hat Dung und Hestia verloren - und Tonks…“, wieder schluckte er schwer. „Das Ministerium hat wesentlich mehr Tote zu beklagen. Scrimgeour ist tot… Er hat erbittert gegen Greyback gekämpft - aber er hat ihn mitgenommen…“ „Was hatten sie überhaupt hier zu suchen?” Ron zuckte mit den Schultern „Irgendjemand hat ihnen einen Tipp gegeben…“ „Voldemort hatte nicht nur einen Verräter in seinen Reihen“, ergänzte Harry ernst und auf Arias fragenden Blick erklärte er kurz „Snape - er hat Voldemort im entscheidenden Moment von mir abgelenkt um seine Deckung zu öffnen… Er liegt auch im St. Mungo…“ Deutlich war das Unbehagen aus der Stimme des jungen Mannes herauszuhören. Snape und er hatten sich stets gehasst - und nun hatte er ihm erneut das Leben gerettet. Doch jetzt war nicht die Zeit über ihn nachzudenken. Obwohl Ron und Ginny den Weg mit ihren Zauberstäben frei geräumt hatten, hatte es etwas gedauert, bis sie das Hintere der Höhle erreicht hatten. Der einzige Weg in die Kammer führte über die Trümmer der Felswand - offensichtlich war der Raum irgendwann von Zaubererhand versiegelt worden… An der Rückseite spannte sich inmitten der Felswand ein uralter, rissiger Steinbogen. Doch obwohl er nicht verschlossen war, schien er nichts als Leere zu enthalten - ins Nichts zu führen…
Schweigend betrachtete Aria den Anblick, der sich ihr bot - schien alle Einzelheiten in sich aufzunehmen. Schließlich schüttelte sie langsam den Kopf. „Das ist kein Zugang zum Totenreich… Zumindest nicht direkt“, flüsterte sie andächtig und sichtlich beeindruckt „Das ist der Bogen der Nimue… Wir sind in Bryn Myrddin… Willkommen in der Heimstatt Merlins…“

„Was? Aber… Du meinst das ist die Tür zu Merlins Wohnzimmer?“ entfuhr es Ron verblüfft und Aria musste unwillkürlich grinsen „Ja und nein. Merlin hat einige Jahre hier gewohnt…“ „Und was hat das mit dieser Nimue zu tun?“ „Nimue war eine der Damen vom See - Merlin hat sie einst hierhergebracht, um sie in den Geheimnissen seiner Zauberei zu unterweisen… Doch irgendwann wurde er ihr unheimlich. Nimue verzauberte den Eingang so, dass Merlin ihn nicht mehr durchschreiten konnte. Er blieb unter dem Fels gefangen.“ „Lebendig eingeschlossen?“ keuchte Ginny entsetzt und Aria nickte „Soweit die Geschichtsschreibung. Später wurde diese Erzählung ins Reich der Legenden verrückt, da Merlin Artus erwiesenermaßen 'danach' noch bei verschiedenen Vorhaben zur Seite stand.“ Drei paar Augen starrten sie unverwandt an. „Aber wenn das die Höhle war…?“ fragte Ron ungläubig. „Es gibt verschiedene Versionen davon, wie die Geschichte weiterging… Eine davon hat mein Großvater festgehalten… Viele Tage und Nächte zogen ins Land, und Nimue begriff, was sie getan hatte… Den Mann, den sie liebte zu einem grausamen Schicksal verurteilt… Sie kehrte zurück, um den Zauber von ihm zu nehmen, doch er war zu stark, um ihn einfach rückgängig zu machen. So schuf sie den Bogen der Nimue und befreite Merlin…“ „Aber der hätte tot sein müssen!“ Aria lächelte „Zu Merlins Glück war die Kristallhöhle, die er lange Zeit sein Zuhause genannt hatte von alters her tief von Magie durchdrungen. Verbunden mit seiner Kraft schuf er eine Art Blase - frei von Zeit und Raum…“ „Was ist aus den Beiden geworden?“ fragte Ginny jetzt neugierig. „Sie haben sich zusammen ein Häuschen gebaut und Nimue hat ihm mehrere Kinder geschenkt.“ „Happy End also?“ feixte Ron. „Wie man es nimmt… Das Glück währte nicht allzu lange. Merlin war für Artus unterwegs und Nimue erwartete erneut ein Kind… Es gab Komplikationen, das Mädchen kam zu früh zur Welt. Als Merlin zurückkehrte fand er Nimue, dem Tode näher als dem Leben… Sie hatte fast all ihre Magie verbraucht, um ihrer Tochter das Leben zu retten. Als letzten Ausweg brachte er sie in die Höhle. Doch er konnte seine Kinder nicht alleine lassen, so schuf er unweit ihrer Heimstatt im Wald von Brocéliande einen zweiten Durchgang - den Bogen des Merlin. Immer wieder besuchte er sie in der Höhle, und als seine Zeit gekommen war blieb er um schließlich mit ihr zusammen weiterzugehen…“
Angespannt bis zum Äußeren hatte Harry schweigend jedes ihrer Worte verfolgt „Dieser andere Bogen - steht er alleine? Ohne von einer Mauer gestützt zu werden meine ich? Und ist er genauso rissig und bröckelig, mit einem zerschlissenen schwarzen Vorhang?“ „So wird er beschrieben - ja! Der Vorhang sollte als Warnung für die Muggel dienen… Um den Zugang zu schützen, sollen ihre Nachfahren später einen Zauber darüber gelegt haben, der es nur noch den Mitgliedern der Familie erlaubte, diesen zu durchschreiten… Dieser hier wurde wohl aus dem gleichen Grund zugemauert. Der Andere ist jedoch seit Jahrhunderten verschwunden…“ „Dann kann also jeder der das Blut Merlins und Nimues in sich trägt nach Belieben durch den Bogen gehen?“ Harry fixierte sie angestrengt. Aria nickte zögernd „Vermutlich alle reinblütigen Familien… und etliche andere, deren Blut sich vermischt hat… Wie bei uns… Wenn mein Großvater Recht hat, geht unsere Linie auf die jüngste Tochter zurück… Aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Vermutlich brauchst Du den richtigen Zauber…“
Harrys Herz schien plötzlich zu rasen. „Ron? Remus muss das erfahren…“ Sein bester Freund nickte und verschwand. „Aria… Du solltest etwas wissen…“ „Du hast den Bogen gesehen.“ Harry nickte „Im Ministerium… Allerdings dachten alle er würde ins Totenreich führen…“ Aria verdrehte die Augen „Stümper und Ignoranten.“ Harry musste grinsen, wurde jedoch schnell wieder ernst „Aria… Sirius ist durch den Bogen gefallen, nachdem er Bellatrix' Fluch abbekommen hatte…“ Sie atmete rasch und etwas Gequältes, Trauriges erschien auf ihrem Gesicht, als sie mit geschlossenen Augen den Kopf schüttelte „Es ändert nichts. Er kann die Toten nicht zurückholen.“ Fest fixierten seine grünen Augen ihre Züge „Ich habe gesehen, wie er getroffen wurde… Der Strahl war nicht grün - er war rot!“
Arias Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, doch die Gefühle, die in ihr tobten waren nur allzu deutlich auf ihrem Gesicht zu lesen. Ungläubigkeit, verzweifelte Hoffnung und die quälende Angst es könnte wieder vergeblich sein…
„Aria! Wie lässt er sich öffnen?“ „Ich weiß es nicht… Ich brauche Zeit um den richtigen Zauber zu finden….“ „Wir haben keine Zeit! Das Ministerium will die Höhle versiegeln, sobald die letzten Toten geborgen sind! Denk nach!“ Er sah die Erschöpfung und die Verzweiflung, die sich langsam auf ihren Zügen abzeichnete, doch ihre Augen waren hellwach und Harry sah, wie es in ihr arbeitete. Da kam ihm plötzlich eine Idee. Voldemort hatte die Höhle an der Küste damit geschützt… Was wenn? „Aria! Was ist mit einem Blutzauber?“ „Das Blut der Familie… Das könnte sein…“, flüsterte sie „Es gibt nur eine Möglichkeit es herauszufinden.“ Entschlossen erhob sie sich. Jäh fuhr sie zusammen, als eine Stimme durch die Höhle hallte „Du bleibst hier! Ich werde gehen!“ Erschrocken starrte sie in das blasse und scheinbar um Jahre gealterte Gesicht ihres alten Freundes und die bleiche, leblose Gestalt in seinen Armen. Das für Tonks so untypische mausgraue Haar und die vielen Verbände sagten genug. „Ich habe nichts mehr zu verlieren. Wenn ich es nicht schaffe hast Du noch einen zweiten Versuch.“ Ron stand erschüttert neben seinen Freunden „Wir haben nicht viel mehr als eine Stunde!“ „Dann sollten wir keine Zeit verlieren!“ Der Abschied war kurz, aber nicht schmerzlos. „Du hast eine Stunde“, sagte Aria ruhig „Länger werde ich nicht warten.“ „Ich weiß!“ Und ohne sich noch einmal nach ihnen umzusehen, durchschritt er den Bogen.


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Die Geschichte von Merlin und Nimue entspricht teilweise den Ăśberlieferungen und wurde von mir entsprechend ausgebaut. ZurĂĽckgegriffen habe ich dabei auf die AusfĂĽhrungen von Mary Stewart in 'Merlins Abschied'


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